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ID0409211800

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    Deutscher Bundestag 92. Sitzung Bonn, den 24. Oktober 1963 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 4231 A Fragestunde (Drucksache IV/1541) Frage des Abg. Fritsch: Familienausgleichskasse des nordwestdeutschen Baugewerbes in Berlin Dr. Claussen, Staatssekretär . 4231 B, D, 4232 A Langebeck (SPD) 4231 C Gerlach (SPD) 4232 A Frage ,des Abg. Fritsch: Erwerbsunfähigkeitsrente in der Rentenversicherung Dr. Claussen, Staatssekretär . . 4232 B Langebeck (SPD) 4232 B Frage der Abg. Frau Meermann: Teilzeitbeschäftigung und Rentenansprüche Dr. Claussen, Staatssekretär . . 4232 C, D Frau Meermann (SPD) 4232 D Frage der Abg. Frau Meermann: Informationsmappe „Schwarz auf weiß" und neues Mietrecht Lücke, Bundesminister 4232 D, 4233 B, C, D, 4234 A, B Frau Meermann (SPD) 4233 A Jacobi (Köln) (SPD) . . . . . 4233 B, C Geiger (SPD) 4233 C Börner (SPD) 4233 D Büttner (SPD) 4234 A Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . . 4234 B Frage des Abg. Hammersen: Zweites Wohnungsbaugesetz Lücke, Bundesminister . . . 4234 C, D, 4235 A, B Hammersen (FDP) . . . 4234 D, 4235 A Jacobi (Köln) (SPD) . . . . 4235 A, B Frage des Abg. Hammersen: Förderung des Fertigbaues Lücke, Bundesminister . 4235 C, 4236 B Hammersen (FDP) . . . . . 4236 A, C Frage des Abg. Jacobi (Köln) : Bestimmungen gegen Mietwucher Lücke, Bundesminister . . . . . 4236 D, 4237 C, D, 4238 A, C Jacobi (Köln) (SPD) . . 4236 D, 4237 B Hammersen (FDP) . . . . . . . 4237 C Wehner (SPD) . . . . . . . 4238 A, B Frau Meermann (SPD) . . . . 4238 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 92. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1963 Frage des Abg. Jacobi (Köln) : Verhalten gegenüber Mietwucherern Lücke, Bundesminister . . . . . 4238 D, 4239 A, B, C, D, 4240 A Jacobi (Köln) (SPD) . . . . . . 4239 A Mick (CDU/CSU) . . . . . . . 4239 B Frau Berger-Heise (SPD) . . . . . 4239 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 4239 D Büttner (SPD) . . . . . . . . 4240 A Frage der Abg. Frau Meermann: „Angemessen erhöhte" Miete Lücke, Bundesminister 4240 B Frau Meermann (SPD) 4240 B Frage des Abg. Wegener: Ehemalige Meierei-Kasernen im Landkreis Detmold Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 4240 C Fragen des Abg. Felder: Rückgabe von Kunstschätzen Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 4240 D, 4241 B, C Felder (SPD) . . . . . . . 4241 A, C Frage des Abg. Sander: Gutachten betr. Grundbesitz der Salzgitter-AG Dr. Dollinger, Bundesminister . . . 4241 D, 4242 A Sander (FDP) 4241 D, 4242 B Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Mehrleistungen bei der Deutschen Bundesbahn Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 4242 B, D, 4243 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 4242 D, 4243 A Frage des Abg. Regling: Eisbrecher im Ostseeraum . . . . . 4243 A Frage des Abg. Müller-Hermann: Kauf eines Eisbrechers Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 4243 B, C, D Müller-Hermann (CDU/CSU) . . . 4243 C Ritzel (SPD) . . . . . . . . . 4243 D Schriftlicher Bericht (des Außenhandelsausschusses über den Vorschlag der Kommission der EWG für eine Verordnung des Rats der EWG zur Änderung der Verordnung Nr. 54 des Rats in bezug auf die Festsetzung der Prämiensätze und der Abschöpfungsbeträge im voraus bei Getreideeinfuhren aus dritten Ländern (Drucksachen IV/1547, IV/1556) . . . . 4244 A Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung Dr. von Brentano (CDU/CSU) . . . 4244 B Vizepräsident Dr. Jaeger . . . 4248 A Erler (SPD) 4257 A Präsident D. Dr. Gerstenmaier . . 4258 B, 4274 A Dürr (FDP) (gem. § 36 GO) . . . . 4275 B Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 4275 C Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundeskanzler 4284 D Nächste Sitzung 4287 C Anlagen 4289 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 92. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1963 4231 92. Sitzung Bonn, den 24. Oktober 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 92. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 24. Oktober 1963 4289 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt his einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aligner 8. 11. Dr. Aschoff 9. 11. Dr. Arndt (Berlin) 31. 12. Dr. Atzenroth 27. 10. Dr. Barzel 25. 10. Berlin 20. 11. Biermann 26. 10. Fürst von Bismarck 25. 10. von Bodelschwingh 26. 10. Buchstaller 31. 10. Dr. Burgbacher 31. 10. Dr.. Danz 24. 10. Deringer 25. 10. Dr. Dörinkel 25. 10. El. ren 4. 11. Eisenmann 25. 10. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 25. 10. Frau Geisendörfer 26.10. Gewandt 8. 11. Dr. Gleissner 25. 10. Goldhagen 16. 11. Haage (München) 25. 10. Hahn (Bielefeld) 8. 11. Frau Dr. Heuser 25. 10. Hoogen 25. 10. Dr. Haven 25. 10. Kahn-Ackermann 15. 11. Kalbitzer 25. 10. Dr. Kempfler 25. 10. Frau Klee 24. 10. Koenen (Lippstadt) 31. 10. Dr. Kreyssig* 24. 10. Dr. Mälzig 25. 10. Margulies 4. 11. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 25. 10. Metzger 14. 11. Missbach 25. 10. 011enhauer 31. 12. Frau Pitz-Savelsberg 25. 10. Frau Renger 24. 10. Richarts* 25. 10. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Ruland 25. 10. Schlee 25. 10. Dr. Schneider (Saarbrücken) 25. 10. Schoettle 31. 10. Schultz 24. 10. Spitzmüller 24. 10. Frau Strobel 25. 10. Weber (Georgenau) 15. 11. Weinkamm* 25. 10. Werner 10. 11. b) Urlaubsanträge Fritsch 30. 11. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Schwarz vom 22. Oktober 1963 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Dürr zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Schultz **). Die Beratungen der Regierungssachverständigen der Mitgliedstaaten über eine Gemeinschaftsregelung für Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete, die nach Artikel 4 der Verordnung Nr. 24 vom 9. April 1962 der Rat erläßt, sind vor ca. einem Jahr aufgenommen worden. Bisher konnte jedoch über die von der Kommission der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vorgelegten Entwürfe nicht in allen Punkten eine Einigung erzielt werden. Nach Auskunft des zuständigen Referenten der Kommission wird diese in Kürze dem Rat einen Verordnungentwurf vorlegen. Die noch offenstehenden Fragen sollen bei der Beratung des Entwurfs vom Rat entschieden werden. Es kann daher damit gerechnet werden, daß der Rat in absehbarer Zeit eine Gemeinschaftsregelung für Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete erläßt. *) Für die Teilnahme an Ausschußsitzungen des Europäischen Parlaments. **) Siehe 84. Sitzung Seite 4103 C.
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    Rede von Dr. Richard Jaeger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Keine Zusatzfrage mehr. Ich danke Ihnen, Herr Bundesminister.
    Ich .komme zu den Fragen aus dem Geschäftsbereich des Bundesschatzministers und rufe auf die Frage X/1 — des Abgeordneten Wegener —:
    Welche Gründe stehen einer Übertragung der ehemaligen Meierei-Kasernen gemäß § 3 des Gesetzes über das Reichsvermögen vom 16. Mai 1961 auf das Land Nordrhein-Westfalen bzw. den Landkreis Detmold, der die genannten Gebäude seit dem Jahre 1951 als Jugendwerk nutzt, im Wege?
    Herr Bundesminister Dr. Dollinger, ich darf bitten.
    Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Ich beantworte die Frage des Herrn Abgeordneten Wegener wie folgt:
    Bis vor kurzem wurde von meinem Hause die Auffassung vertreten, daß ein Anspruch der Länder auf Übereignung von ehemaligen Reichsliegenschaften gemäß § 3 des Reichsvermögen-Gesetzes vom 16. Mai 1961 nur in den Fällen gegeben sei, in denen die Liegenschaften bereits bei Inkrafttreten des Grundgesetzes am 24. Mai 1949 überwiegend und nicht nur vorübergehend für grundgesetzliche Aufgaben der Länder genutzt wurden. Nach eingehender Prüfung der Rechtslage ist dieser Standpunkt aufgegeben worden.
    Das Eigentum an den vom Landkreis Detmold genutzten Kasernenanlagen wird daher in den nächsten Tagen auf das Land Nordrhein-Westfalen oder mit dessen Einverständnis auf den Landkreis Detmold übertragen werden.


Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Keine Zusatzfrage? — Wir kommen damit zur Frage X/2 — des Herrn Abgeordneten Felder —:
In welcher Weise — Leihgaben an die Museen der Länder oder Veranstaltung von Kunstausstellungen — will das Bundesschatzministerium mit den vom amerikanischen „Collecting Point" gesammelten und in die Obhut der „Treuhandverwaltung für Kulturgut" übergebenen Kunstschätzen verfahren, die von Hitler und Göring gehortet waren?
Herr Bundesminister, darf ich bitten.
Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Ich beantworte die Frage des Herrn Abgeordneten 'Felder wie folgt:
Aus den von der amerikanischen Besatzungsmacht nach Kriegsende in den sogenannten „Central-Collecting Points" Wiesbaden und München zusammengetragenen Kunstbeständen wurden zunächst von der amerikanischen Besatzungsmacht diejenigen Gegenstände herausgegeben, hinsichtlich derer die Länder nach den Kontrollratsdirektiven Nr. 50 und Nr. 57 und Rückerstattungsberechtigte nach den Gesetzen über die innere und äußere Restitution Herausgabeansprüche geltend machen konnten.
Am 22. Februar 1952 wurde die Verwaltung der dann noch vorhandenen Bestände auf die beim Auswärtigen Amt gebildete „Treuhandverwaltung von



Bundesminister Dr. Dollinger

(ihrer Überzeugung unstreitig als ehemaliges Reichseigentum anzusehen waren Ich 'beabsichtige, die für Ausstellungen in größeren und mittleren Museen geeigneten Kunstgegenstände möglichst bald 'der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, Die dafür in Betracht kommenden Möglichkeiten werden zur Zeit geprüft. Im Rahmen dieser Prüfung habe ich eine kunsthistorische Sichtung eingeleitet und Besprechungen u. a. mit der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder, dem Deutschen Städtetag, idem Deutschen Museumsbund und dem Verband Deutscher Kunsthistoriker in Aussicht genommen. Bei diesen Besprechungen wird auch 'die von Ihnen aufgeworfene Frage erörtert werden, ob die Gegenstände als Leihgaben an Museen der Länder gegeben oder für Kunstausstellungen verwandt werden können. Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Felder! Herr Minister, sind Sie bereit, bei Leihgaben besonders Berlin im Rahmen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu berücksichtigen? Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Alle diese Wünsche werden geprüft werden, Herr Kollege Felder. Wir kommen zur Frage X/3 — des Herrn Abgeordneten Felder —: In welchem Ausmaß ergaben sich bei den in Frage X/2 bezeichneten Kunstschätzen nach der Ausscheidung rein nazistischer Agitationsbilder Rückgabeansprüche bei wirklichen Kunstwerken? Bitte, Herr Minister. Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Aus den in München zusammengetragenen Beständen wurden in der Zeit vom 14. August 1945 bis zum 30. Juni 1962 von den zuständigen amerikanischen Stellen und später von der Treuhandverwaltung von Kulturgut insgesamt 62 500 Inventarnummern .an Rückerstattungsberechtigte herausgegeben. Keine Zusatzfrage. Ich rufe auf die Frage X/4 — des Herrn Abgeordneten Felder —: Wieviel Gemälde und Zeichnungen wurden aus den in Frage X/2 bezeichneten Kunstschätzen dem Land Bayern überlassen? Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Aus den in München lagernden Beständen wurden dem Land Bayern in der Zeit vom 22. Februar 1952 bis zum 30. Juni 1962 von der Treuhandverwaltung von Kulturgut insgesamt 3488 Inventarnummern, davon 926 Inventarnummern aus der sogenannten Sammlung Göring, übergeben. Darunter befinden sich 1753 Gemälde und Zeichnungen. Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Felder! Herr Minister, bestehen besondere Gründe, beim beabsichtigten freien Verkauf von Werken der sogenannten untersten Güteklasse die Identität des Verkäufers nicht anzugeben? Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Wir haben bisher 224 Bilder versteigert, um eine gewisse Preisbildung feststellen zu können. Es handelt sich dabei nicht um wertvolle Bilder. Meine Damen und Herren, ich darf im Interesse des Fragestellers und des antwortenden Ministers um etwas mehr Ruhe bitten. Ich komme zur Frage X/5 — des Abgeordneten Sander —: Ist die Bundesregierung bereit, die Gutachten, welche von der Interministeriellen Kommission fur den Grundbesitz der Salzgitter AG erstellt worden sind, dem Parlament zur Verfügung zu stellen? Herr Bundesminister, bitte! Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Die Bundesregierung ist bereit, zur Frage der Entbehrlichkeit des landund forstwirtschaftlichen Liegenschaftsbesitzes des Salzgitter-Konzerns unter Vorlage der von der Interministeriellen Kommission zur Regelung der Grundstücksverhältnisse im Raume Salzgitter eingeholten Gutachten im Bundestagsausschuß für wirtschaftlichen Besitz des Bundes Stellung zu nehmen. Ich möchte in diesem Zusammenhang wiederholen, daß die Salzgitter AG bereit ist, landwirtschaftliche Flächen im Umfange von rund 400 ha aus ihrem Besitz abzugeben. Die Möglichkeit, darüber hinaus landund forstwirtschaftlichen Grundbesitz in private Hand zu überführen, wird auf meine Veranlassung weiter geprüft. Eine Zusatzfrage? — Herr Abgeordneter Sander! Herr Bundesminister, Ihnen ist doch der Beschluß des Haushaltsausschusses bekannt, daß statt der beantragten 200 Millionen DM zunächst nur 88 Millionen DM freigegeben werden sollen, und zwar mit der Begründung, daß vor der Zuwendung weiterer Haushaltsmittel die Salzgitter AG und der Konzernbesitz im ganzen zu überprüfen sind und zu veranlassen ist, daß alle Teile des Konzerns, die nicht eigentlich industriellen Aufgaben dienen, veräußert werden. Darunter fallen, hoffentlich auch nach Ihrer Ansicht, der Besitz landwirtschaftlich genutzter Flächen, auch der Waldbesitz, die Versorgungseinrichtungen, die Einzelhandelsgeschäfte, die Schlächtereien, die Mühlen, Sander auch eine Konservenfabrik und nicht zuletzt eine Ziegelei. Ich hätte gerade von Ihnen gern gewußt, Herr Bundesminister, ob Sie bereit sind, im Hinblick auf diesen Beschluß sofort dafür Sorge zu tragen, daß ein Parlamentsausschuß aus sachund fachkundigen Mitgliedern eingesetzt wird, damit diese Sache recht schnell vorangetrieben wird. Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Ich darf darauf hinweisen, daß ich erst seit Dezember vergangenen Jahres die Ehre habe, das Ressort zu leiten. Es ist Ihnen bekannt, Herr Kollege Sander, welche Schwierigkeiten hinsichtlich der Sanierung in Salzgitter bisher vorhanden gewesen sind. Aber zum wirtschaftlichen Besitz .des Bundes gehört nicht nur die Salzgitter AG, sondern gehören auch andere Objekte, die auf Grund der konjunkturellen und strukturellen Situation unserer Wirtschaft dem Bundesschatzministerium zum Teil sehr große Sorgen bereiten. Ich glaube, daß die Sanierung in Salzgitter praktisch abgeschlossen ist. Sie werden sicherlich vernommen haben, daß ich vor kurzem bei einem Besuch in Salzgitter erklärt habe, daß es nach meiner Auffassung keine Aufgabe des Unternehmens ist, Lebensmittelgeschäfte zu betreiben. Darüber hinaus habe ich zwischenzeitlich auch mit dem Arbeitsdirektor des Salzgitter-Konzerns, Herrn Dr. Bleiß, Besprechungen geführt, und ich glaube, wir kommen hier zu einer Lösung. Der Ausschuß für wirtschaftlichen Besitz des Bundes, der für das Bundesvermögen zuständig ist, beschäftigt sich laufend mit diesen Fragen. Ich bin gerne bereit, den Komplex dort zu erörtern. Herr Abgeordneter Sander zu einer zweiten Zusatzfrage! Herr Minister, darf ich jetzt die konkrete Antwort von Ihnen bekommen, ob Sie bereit sind, für diesen Zweck einen Parlamentsausschuß aus sachund fachkundigen Mitgliedern dieses Hauses einzusetzen? Dr. Dollinger, Bundesschatzminister: Herr Kollege Sander, ich bin der Meinung, wir brauchen hier keinen neuen Ausschuß, weil wir bereits den Ausschuß für wirtschaftlichen Besitz des Bundes haben, der für diese Fragen zuständig ist. Keine weitere Zusatzfrage. Ich danke Ihnen, Herr Bundesminister. Wir kommen zu den Fragen aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr. Ich rufe auf die Frage XI/1 — des Abgeordneten Schmitt-Vockenhausen —: Welche Maßnahmen sind vorgesehen, um die außergewöhnlich hohe Zahl der nicht ausgeglichenen Mehrleistungsstunden bei der Deutschen Bundesbahn abzubauen und künftig zu verhindern? Herr Bundesminister Dr. Seebohm, ich darf bitten. Herr Kollege, das Problem des Ausgleichs von Mehrleistungen stellt sich bei der Deutschen Bundesbahn vor allem für das in der Betriebsführung tätige Betriebs-, Verkehrsund Fahrpersonal. Mehrleistungen sind dabei grundsätzlich durch Freizeit auszugleichen. Daraus ergibt sich ein entsprechender Personalbedarf für die Vertreter. Bei den Arbeitern können Mehrleistungen, die durch Überstunden entstanden sind, mit Lohn abgegolten werden, wenn Freizeit aus personalwirtschaftlichen Gründen nicht gewährt werden kann. Als solche Mehrleistungen gelten die Dienstleistungen an Wochenfeiertagen und die über die festgesetzte Arbeitszeit 'hinausgehenden Dienstleistungen von im einzelnen 10 Minuten und mehr, sofern dadurch die regelmäßige Wochenarbeitszeit überschritten wird. Die zum 1. Juli dieses Jahres besonders hohe Zahl der noch nicht ausgeglichenen Mehrleistungsstunden ist auf die Mehrarbeit durch den harten Winter und auf drei — statt im Vorjahr zwei — Wochenfeiertage im Juni zurückzuführen. Folgende Maßnahmen sind zur Beseitigung des Übelstandes seitens der Deutschen Bundesbahn angeordnet oder in die Wege geleitet: Erstens. Die Bundesbahnausbesserungswerke stellen rund 700 Kräfte für den Triebfahrzeugdienst zur Verfügung. Damit werden die in diesem Dienstzweig besonders hohen unausgeglichenen Mehrleistungen fühlbar vermindert. Zweitens. Zur Entspannung auf dem Personalgebiet soll der Einsatz ausländischer Arbeiter — insbesondere durch Einstellung weiterer türkischer Eisenbahnarbeiter — gesteigert werden. Zur Zeit beschäftigt die Deutsche Bundesbahn 10 500 Gastarbeiter. Drittens. Es ist angeordnet, geeignete ausländische Arbeiter als Lokomotivheizer und in anderen für sie in Betracht kommenden einfachen Tätigkeiten einzusetzen. Viertens. Es wird geprüft, ob durch organisatorische Maßnahmen im Zugbegleitdienst in größerem Umfang Freizeit gewährt werden kann. Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Schmitt-Vockenhausen! Herr Minister, ich kenne die Sorgen in Ihrem Hause und habe dafür Verständnis; aber wie ist Ihre Haltung in dieser Frage mit der Ablehnung der Sonnund Feiertagszuschläge für die Beamten in Einklang zu bringen? Bei den Beamten handelt es sich um eine etwas andere Angelegenheit. Sie wissen, daß diese Fragen in ständiger Verhandlung mit den zuständigen gewerkschaftlichen bzw. Personal-Vertretungen sind. Dabei werden gegebenenfalls vielleicht auch einmal Sonderregelungen getroffen werden, die vielleicht nicht absolut auf den Grundlagen der Bundesminister Dr.-Ing. Seebohm Gesetze beruhen, aber durch Vereinbarungen mit den Personal-Vertretungen ausgeglichen werden können. Eine zweite Zusatzfrage! Kann ich aus Ihrer Antwort entnehmen, daß Sie grundsätzlich zu einer Überprüfung Ihrer bisherigen Haltung bereit sind? Ja, durchaus, Herr Kollege. Ich rufe auf die Frage XI/2 — des Abgeordneten Regling —: Wird die Bundesregierung rechtzeitig dafür Vorsorge treffen, daß bereits für den kommenden Winter im Ostseeraum mindestens ein Eisbrecher zur Verfügung steht? Der Fragesteller hat sich mit schriftlicher Beantwortung einverstanden erklärt. Die Antwort liegt noch nicht vor. Sie wird nach Eingang im Sitzungsbericht abgedruckt. Ich komme zu der von dem Abgeordneten Müller-Hermann gestellten Frage XI/3: Kann die Bundesregierung eine Zusage geben, daß auch deutsche Werften aufgefordert werden, Angebote für den in Aussicht genommenen Eisbrecher in der westlichen Ostsee vorzulegen? Bitte, Herr Bundesminister! Herr Kollege, die von Ihnen erbetene Zusage kann leider nicht gegeben werden, und zwar aus folgenden Gründen: Nach eingehender Prüfung hat die Bundesregierung beschlossen, einen Eisbrecher in Finnland bauen zu lassen, da allein dadurch die Möglichkeit besteht, schon im Winter 1963/64 und im Winter 1964/65, sofern schwere Eisverhältnisse eintreten, eine Eisbrecherhilfe von Finnland zu erhalten. Da der Bau eines Eisbrechers mindestens zwei Jahre erfordert, dürfte anders für die beiden nächsten Winter nach den Erfahrungen des letzten Winters keine genügende Eisbrecherkapazität vorgehalten werden können. Außerdem wird es möglich sein, von Finnland für die Zukunft die Zusage der Gestellung eines Reserveeisbrechers zu erhalten für den Fall, daß der neue Eisbrecher aus irgendwelchen Gründen einmal nicht einsatzbereit sein sollte. Da der neue Eisbrecher in der Zeit, in der er in der westlichen Ostsee nicht benötigt wird — weil kein Eis in dem Ausmaß vorhanden ist, das den Einsatz eines großen Eisbrechers erforderlich macht —, in finnischen Gewässern arbeitet, soll Finnland die Bereederung und damit die laufenden Kosten des neuen Eisbrechers übernehmen. Diese wirtschaftlichen und finanziellen Vorteile könnten nicht erzielt werden, wenn der Eisbrecher auf einer deutschen Werft gebaut wird. In dieser Frage mußte nach eingehenden Überlegungen den Interessen der internationalen Seeschiffahrt in der Ostsee und unserer Ostseehäfen der Vorrang vor den Interessen der deutschen Werften zugesprochen werden. Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Müller-Hermann! Herr Minister, ist Ihnen nicht bekannt, daß auch deutsche Werften über die nötigen Erfahrungen im Eisbrecherbau verfügen und die erforderlichen Kapazitäten für die unverzügliche Inangriffnahme eines Eisbrecherbaues frei haben? Herr Kollege Müller-Hermann, selbstverständlich sind die deutschen Werften in der Lage. Aber sie brauchen, wie ich schon sagte, zwei Jahre, um den Eisbrecher zu bauen. Es geht jedoch darum, bereits für die beiden nächsten Winter Eisbrecherhilfe zur Verfügung zu haben. Eine zweite Zufrage des Abgeordneten Müller-Hermann! Herr Bundesminister, steht diese Haltung der Bundesregierung nicht etwas im Widerspruch zu den ständig abgegebenen Zusicherungen, daß die Bundesregierung für die deutschen Werften Entscheidendes tun wolle? Sie steht nicht 'im Widerspruch dazu, weil es sich hier um einen Spezialfall handelt und weil, wie ich sagte, hier die Interessen der internationalen Seeschiffahrt und der deutschen Ostseehäfen vor diesen Interessen rangieren. Wir sind deshalb im Einvernehmen mit Schleswig-Holstein und den anderen Küstenländern dazu gekommen, daß dieser Ausweg der zweckmäßigste ist. Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Ritzel! Herr Bundesverkehrsminister, haben Sie wegen der dringenden Notwendigkeit, die schon im kommenden Winter und im darauffolgenden Winter besteht, vor der Fertigstellung eines neu zu bauenden Eisbrechers den Versuch gemacht, etwa durch die Hilfe des Herrn Abgeordneten Müller-Hermann einen Eisbrecher schon für den nächsten und übernächsten Winter zu bekommen? Wir haben den Versuch gemacht, Eisbrecher zu mieten und zum Einsatz zu erhalten, und zwar auch schon im letzten Winter. Dabei sind wir zu der Erfahrung gekommen, daß uns die nordischen Länder solche Eisbrecher nicht zur Verfügung stellen können, weil sie selbst ihre Eisbrecherkapazität voll ausnützen müssen. Einzig und allein auf diesem Wege über Finnland haben wir eine Möglichkeit gefunden, uns eine genügende Eisbrecherkapazität Bundesminister Dr.-Ing. Seebohm für den Fall zu sichern, daß wir in den nächsten beiden Jahren wieder einen solch schweren Winter wie letztes Mal bekommen werden. Keine weitere Zusatzfrage. Ich danke Ihnen, Herr Bundesminister. Wir stehen am Ende !der heutigen Fragestunde. Ich rufe nunmehr den eingangs auf die Tagesordnung gesetzten Punkt auf: Beratung des Schriftlichen Berichts des Außenhandelsausschusses über Iden von der Bundesregierung zur Unterrichtung vorgelegten Vorschlag der Kommission ,der EWG für eine Verordnung des Rats .der EWG zur Änderung der Verordnung Nr. 54 des Rats in bezug auf die Festsetzung der Prämiensätze und der Abschöpfungsbeträge im voraus bei Getreideeinfuhren aus dritten Ländern Ich danke dem Berichterstatter, ,dem Abgeordneten Sander, für seinen Schriftlichen Bericht. Wird das Wort gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Wer dem Bericht des Ausschusses zuzustimmen wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Keine Gegenstimmen. Enthaltungen? — Auch keine Enthaltungen. Einstimmig angenommen. Wir kommen damit zum Hauptpunkt der heutigen Tagesordnung: Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung. Ich erteile das Wort dem Abgeordneten Dr. von Brentano: Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Am 15. Oktober gab hier vor diesem Hohen Hause ,der Bundestagspräsident bekannt, daß der Herr Bundespräsident das Rücktrittsgesuch des Bundeskanzlers Dr. Konrad Adenauer angenommen habe. Im Einvernehmen mit den Fraktionen des Deutschen Bundestages hat Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier anschließend das politische Lebenswerk des scheidenden Bundeskanzlers gewürdigt. Mit Recht hat der berufene Sprecher des Hauses den geschichtlichen Rang dieser Stunde unterstrichen, einer Stunde, an der ich selbst zu meinem tiefen Bedauern nicht teilnehmen konnte. Aber es liegt mir daran, im Namen meiner politischen Freunde dem Bundestagspräsidenten und in seiner Person einem jeden Mitglied dieses Hohen Hauses aufrichtig für diese ehrenvolle Auszeichnung zu danken. Es war eine ungewöhnliche Rede, die niemand, der sie gehört oder gelesen hat, vergessen wird, und es war ein unüberhörbares Bekenntnis zur freitheitlichen, verfassungsmäßigen Ordnung, das der Bundestag ablegte, als er sich zu Ehren des scheidenden Kanzlers von den Plätzen erhob, um damit die Feststellung des Präsidenten zu unterstreichen, daß sich Konrad Adenauer um das Vaterland verdient gemacht hat. Ich kenne keinen Vorgang in !der neueren Geschichte, der dem vergleichbar wäre, was wir in diesen vergangenen Wochen erlebt haben. Vor 14 Jahren hat Konrad Adenauer nach seiner Wahl zum ersten deutschen Bundeskanzler aus der Hand des Bundespräsidenten Professor Theodor Heuss seine Ernennungsurkunde entgegengenommen. 14 Jahre stand er an der Spitze der deutschen Bundesregierung. Ich will nicht den Versuch unternehmen, die Epoche deutscher Geschichte, die auf immer mit seinem Namen verbunden sein wird, hier darzustellen. Aber jeder wird verstehen, daß ich dankbar und auch ein wenig stolz darauf bin, in diesen Jahren in wechselndem Aufgabenbereich einer seiner nächsten, vielleicht darf ich auch sagen: einer seiner vertrautesten Mitarbeiter gewesen zu sein. Niemand wird es mir verargen, vielmehr glaube ich, jeder wird es von mir erwarten, daß ich als Vorsitzender der Fraktion der Christlich-Demokratischen Union und der Christlich-Sozialen Union, Ihrer Fraktion, Herr Adenauer, Ihnen heute und hier noch einmal die Gefühle aufrichtiger Dankbarkeit, herzlicher Verehrung und tiefer freundschaftlicher Verbundenheit zum Ausdruck bringe, die wir alle in der Fraktion für Sie empfinden. Die respektvolle und vornehme Art, in der sich das Parlament von Ihnen, Herr Adenauer, und in der Sie sich vom Parlament verabschiedet haben, erlaubt es mir auch, über einen Vorgang mit wenigen Worten des Bedauerns hinwegzugehen, den ich allerdings nicht unerwähnt lassen möchte. Die deutsche Hauptstadt Berlin hat Ihnen im Einvernehmen mit dem Präsidium des Deutschen Städtetages eine besondere Ehrung zuteil werden lassen, indem sie Ihnen das Ehrenbürgerrecht der Stadt verlieh. Ich glaube, wir alle haben uns über diese Auszeichnung besonders gefreut, denn sie galt einem Staatsmann, der mit ruhiger Entschlossenheit, aber auch mit heißem Herzen bemüht war, die unselige Teilung unseres Vaterlandes zu beenden und den deutschen Menschen in der sowjetisch besetzten Zone auf dem Wege über das Selbstbestimmungsrecht die Freiheit wiederzugeben und damit die unverzichtbaren Grundrechte unseres Grundgesetzes auch in dem unfreien Teil unseres Vaterlandes zu verwirklichen. Ich sage offen, daß ich es schmerzlich empfunden habe, als die Ehrung in der Reichshauptstadt damit begründet wurde, daß sie einem Manne gelten solle, der sich bemüht habe, „unserem deutschen Vaterland auf seine Weise zu helfen". Wer das sagt, wird der historischen Leistung Konrad Adenauers wirklich nicht gerecht. Er vergißt und übersieht, daß hier nicht ein Mann am Werk war, der sich „auf seine Weise" bemüht hat, sondern ein Regierungschef, der für alle seine Entscheidungen die Zustimmung der großen Mehrheit des deutschen Volkes besaß. Dr. von Brentano Er hat mehr getan, als „auf seine Weise" zu helfen. Er war einer von denen, die den Grundstock zur Einigung Europas legten. Er war es, der Deutschland als gleichberechtigten Partner in das mächtigste Verteidigungsbündnis der freien Welt, in die NATO, eingliederte. Er war es, der das deutsche Volk aus tiefer innerer Überzeugung dahin brachte, daß es zum Schutze der eigenen Freiheit ebenso wie zur Sicherung der Freiheit seiner Bündnispartner sich an der gemeinsamen Verteidigung der Freiheit beteiligte. Er war es, der nicht müde wurde, die Forderung nach Freiheit und Selbstbestimmung für das ganze deutsche Volk zu erheben und die freie Welt auf dieses gemeinsame Ziel zu einigen. Ihm ist nicht zuletzt dafür zu danken, daß der freie Teil der deutschen Hauptstadt Berlin in unlösbarer Verbundenheit mit der Bundesrepublik und der freien Welt an der Entwicklung teilnehmen konnte, die seine Politik und die Politik seiner Mitarbeiter dem deutschen Volk in der Bundesrepublik ermöglichte. (Beifall bei der CDU/CSU. — Bewegung bei der SPD.)