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ID0407116000

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    Deutscher Bundestag 71. Sitzung Bonn, den 29. März 1963 Inhalt: Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Dr. Wahl 3251 A Erweiterung der Tagesordnung 3251 A Fragestunde (Drucksachen IV/ 1093, IV/ 1099) Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Etatmittel für die baulichen Belange von Bundestag und Bundesregierung seit 1949 und für die nächsten Jahre Niederalt, Bundesminister 3251 D, 3252 B, C Dr. Kohut (FDP) 3252 B Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 3252 C Frage des Abg. Dr. Jungmann: Ausbildungsvorschriften für Ärzte Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . 3252 D, 3253 A, B Dr. Jungmann (CDU/CSU) . . . 3253 A, B Frage des Abg. Dr. Kohut: Leprakranke in der Bundesrepublik Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . . . 3253 C, D Dr. Kohut (FDP) 3253 C Frage des Abg. Dr. Dittrich: Zulassung der. Apothekerpraktikanten zum Pharmaziestudium Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . 3253 D, 3254 A Dr. Dittrich (CDU/CSU) 3253 D Frage des Abg. Dr. Dittrich: Benachteiligung männlicher Praktikanten bei Zulassung zum Studium gegenüber weiblichen Anwärtern Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 3254 A Frage des Abg. Dr. Dittrich: Empfehlung an die Ständige Konferenz der Kultusminister Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . . . 3254 B, C, D Dr. Dittrich (CDU/CSU) 3254 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Ausfuhrverbot für Großröhren in die Ostblockstaaten Dr. Schröder, Bundesminister . . . 3254 D, 3255 A, B, C, D, 3256 A, C, D, 3257 A, B Dr. Mommer (SPD) 3255 A, B Dr. Kohut (FDP) 3255 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 29. März 1963 Börner (SPD) 3255 D Junghans (SPD) . . . 3256 A, B Dr. Dr. h. c. Friedensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3256 C Dr. Dr. Heinemann (SPD) 3256 D, 3257 A Sänger (SPD) . . . . . . . 3257 A, B Frage des Abg. Dr. Mommer: Schadenersatz für Opfer von Verkehrsunfällen Dr Bucher, Bundesminister . . . 3257 C Dr. Mommer (SPD) 3257 C Frage des Abg. Varelmann: Ausfuhr von Zuchttieren Schwarz, Bundesminister . 3257 D, 3258 A Varelmann (CDU/CSU) 3258 A Fragen des Abg. Merten: Errichtung eines Kreiswehrersatzamtes in Aschaffenburg Hopf, Staatssekretär 3258 B, C, D, 3259 A Merten (SPD) 3258 C Vogt (CDU/CSU) . . . 3258 D, 3259 A Frage des Abg. Dürr: Sperrgüter Dr. Steinmetz, Staatssekretär 3259 B, C, D Dürr (FDP) 3259 C Frage des Abg. Dr. Gleissner: Gutachten über die Errichtung der Station in Raisting Dr. Steinmetz, Staatssekretär . 3260 A, B Dr. Gleissner (CDU/CSU) . . 3260 A, B Fragen des Abg. Dr. Gleissner: Großbodenstation für Satelliten im Raum Raisting Dr. Ernst, Staatssekretär . . 3260 C, D, 3261 A Dr. Gleissner (CDU/CSU) 3260 D, 3261 A Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über die von der Bundesregierung vorgelegten Vorschläge zur Verordnung des Rates der EWG (Drucksachen IV/ 1149, IV/ 1150, IV/ 1151, IV/ 1156) 3261 A Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses über das Gesetz über die Allgemeine Statistik in der Elektrizitäts- und Gaswirtschaft und die Durchführung des Europäischen Industriezensus in der Versorgungswirtschaft (Drucksache IV/ 1132); in Verbindung mit dem Mündlichen Bericht des Vermittlungsausschusses über das Zweite Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes über die Allgemeine Statistik in der Industrie und im Bauhauptgewerbe (Drucksache IV/ 1133) Lemmer, Landesminister 3261 C Große Anfrage der Fraktion der SPD betr Energiepolitik (Drucksache IV/ 1029); in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau (Drucksache IV/ 1080) — Erste Beratung — Arendt (Wattenscheid) (SPD) . . . 3262 C, 3295 B Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 3268 A, 3293 C Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 3273 A Dr. Deist (SPD) . . . . . . . 3273 C Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . 3282 B Dr. Atzenroth (FDP) 3287 A Dr. Balke (CDU/CSU) 3290 B Mündlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den von der Bundesregierung vorgelegten Vorschlag der Kommission für eine Verordnung des Rates über eine von Art. 7 und 8 der Verordnung Nr. 20 des Rates abweichende Regelung betr. Festsetzung der Einschleusungspreise und der Zusatzbeträge für einige Schweinefleischerzeugnisse (Drucksache IV/ 1163) Bading (SPD) . . . . . . . . 3296 B Nächste Sitzung 3296 D Anlagen 3297 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 29. März 1963 3251 71. Sitzung Bonn, den 29. März 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 8.32 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Aigner * 30. 3. Arendt (Wattenscheid) * 30. 3. Dr. Arndt (Berlin) 31. 3. Dr. Arnold 29. 3. Dr. Dr. h. c. Baade 31. 3. Bauer (Wasserburg) 6. 4. Berkhan 29. 3. Beuster 20. 4. Biechele 29. 3. Biegler 29. 3. Birkelbach * 30. 3. Dr. Birrenbach 29. 3. Fürst von Bismarck 29. 3. Dr. Bleiß 29. 3. Brese 29. 3. Dr. Burgbacher * 30. 3. Dr. Czaja 29. 3. Dr. Danz 29. 3. Dr. Deist * 30. 3. Deringer * 30. 3. Dr. Dichgans * 30. 3. Frau Döhring 20. 4. Dorn 29. 3. Dr. Dr. h. c. Dresbach 31. 3. Eisenmann. 29. 3. Frau Dr. Elsner * 30. 3. Etzel 29. 3. Even (Köln) 29. 3. Faller * 30. 3. Figgen 20. 4. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) 29. 3. Franke 29. 3. Dr. Franz 29. 3. Franzen 29. 3. Dr. Frede 20. 4. Dr. Frey (Bonn) 31. 3. Dr. Dr. h. c. Friedensburg * 30. 3. Funk (Neuses am Sand) 31. 3. Dr. Furler * 30. 3. Gaßmann 5. 4. Gedat 29. 3. Gehring 29. 3. Dr. Gradl 29.3. Gscheidle 29. 3. Günther 29. 3. Freiherr zu Guttenberg 31. 3. Haage (München) 7. 5. Haase (Kellinghusen) 29. 3. Hahn (Bielefeld) 20. 4. Hammersen 29. 3. Dr. von Haniel-Niethammer 29. 3. Hellenbrock 31. 3. Dr. Hellige 20. 4. Hermsdorf 29. 3. Herold 29. 3. * Für die Teilnahme an einer Tagung des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Holkenbrink 29. 3. Frau Dr. Hubert 29. 3. Illerhaus ' 30. 3. Jaksch 26. 4. Kalbitzer 29. 3. Katzer 31.3. Frau Kettig 29. 3. Dr. Kliesing (Honnef) 29.3. Klinker * 30. 3. Dr. Knorr 4. 4. Dr. Kopf 29. 3. Dr. Kreyssig * 30. 3. Kriedemann * 30. 3. Leber 29. 3. Lenz (Bremerhaven) 29. 3. Lenz (Brühl) * 30. 3. Dr. Löbe 29. 3. Lohmar 30. 4. Dr. Lähr * 30. 3. Lücker (München) ' 30. 3. Margulies * 30. 3. Mattick 29.3. Mauk * 30. 3. Dr. von Merkatz 7. 4. Metzger * 30. 3. Dr. Miessner 29. 3. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 29. 3. Müller (Berlin) 31.3. Müller (Remscheid) 29. 3. Müller-Hermann * 30. 3. Nellen 29. 3. Neumann (Allensbach) 29. 3. Oetzel 31.3. 011enhauer 29. 3. Frau Dr. Pannhoff 31. 3. Dr.-Ing. Philipp * 30. 3. Porzner 29. 3. Frau Dr. Probst 22. 4. Rademacher * 30. 3. Richarts * 30. 3. Frau Rudoll 31. 3. Schlick 29. 3. Dr. Schmidt (Offenbach) 29. 3. Dr. Schmidt (Wuppertal) 31. 3. Schneider (Hamburg) 29. 3. Dr. Schneider (Saarbrücken) 29. 3. Schulhoff 29. 3. Seibert 29. 3. Seifriz * 30. 3. Seuffert 29. 3. Spitzmüller 29. 3. Dr. Stammberger 29. 3. Dr. Starke * 30.3. Stooß 29. 3. Storch * 30. 3. Strauß 29.3. Frau Strobel * 30. 3. Struve 29. 3. Dr. Tamblé 29. 3. Urban 29. 3. Frau Vietje 31. 3. Dr. Wahl 29. 3. 3298 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 29. März 1963 Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Weinkamm * 30. 3. Welslau 29. 3. Werner 29. 3. Frau Wessel 29. 3. Wischnewski* 30. 3. Wittmer-Eigenbrodt 30. 4. Anlage 2 Schriftliche Ausführungen des Abgeordneten Dr. Burgbacher zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Energiepolitik (Drucksache IV/ 1029). Mineralölpolitik in Industriestaaten Frankreich. Grundlage der französischen Mineralölpolitik ist das Gesetz vom 30. März 1928, das im Laufe der Zeit wiederholt den geänderten Verhältnissen angepaßt wurde. Es überträgt bestimmten, von einem ministeriellen Prüfungsausschuß ausgewählten Unternehmen Importmonopole auf Zeit. Einfuhren sind nur bis zu einer Jahreshöchstmenge zulässig, die bis zu 1/5 erhöht oder gesenkt werden kann. Auch der Absatz im Inland wird reguliert. Die Unternehmen sind verpflichtet, Vorratslager zu bilden. Die weitgefaßten Bestimmungen des Gesetzes geben dem Staat jede Möglichkeit, den Importeuren 3) Auflagen aller Art zu machen und dabei auch den Bezug bestimmter Rohöle und die Herstellung bestimmter Produkte vorzuschreiben. Damit werden insbesondere die Verarbeitung und der Absatz des Sahara-Öls weitgehend gesichert. Verstöße gegen diese und zahlreiche weitere Verpflichtungen der Mineralölunternehmen werden mit dem Verfall einer Kaution, der Herabsetzung des, ihnen zugestandenen Importkontingents oder sogar mit der völligen Aberkennung der Einfuhrberechtigung geahndet. Der französische Staat nimmt mit zahlreichen Beteiligungen an Unternehmen der Mineralölwirtschaft und mit eigenen Staatsgesellschaften auch als Unternehmer Einfluß auf die Erzeugung und den Markt. Erst kürzlich wurde bekannt, daß die französische Staatsgesellschaft Union Generale des Pétroles (UGP) eine Großraffinerie auf deutschem Boden, im Raume Mainz, errichten will. Bau und Betrieb von Rohölleitungen bedürfen nach dem Dekret vom 16. Mai 1959 einer Genehmigung. Der Absatz von Mineralölprodukten wird durch zahlreiche Preisvorschriften, insbesondere eine Preismeldepflicht sowie durch ein Verbot höherer als 5% iger Rabatte transparent gemacht und beaufsichtigt. Mit diesen umfassenden und bis ins einzelne gehenden Regelung befindet sich die französische Mineralölwirtschaft vollständig unter staatlicher Kontrolle. Praktisch entzieht der französische Staat seine Mineralölwirtschaft weitgehend den Vorschriften des EWG-Vertrages. Großbritannien. Die britische Regierung verfolgt seit jeher eine besonders aktive Mineralölpolitik. Sie stützt sich dabei nicht nur auf eine maßgebliche Beteiligung an der British Petrol Company (BP), einem der größten Mineralölkonzerne der Welt, sondern auch auf unmittelbare politische und militärische Einflußnahme in den Fördergebieten des Nahen und Fernen Ostens. Die Öleinfuhr ist lizenziert. Dabei wird die Devisenbewirtschaftung als Mittel der Importpolitik benutzt. Ölleitungen dürfen auf Grund des Pipe-Lines-Act 1962 nur nach vorheriger Genehmigung durch den Energieminister gebaut und betrieben werden. Belgien. Belgiens staatliche Maßnahmen auf dem Gebiet der Mineralölpolitik setzen bei der Heizöleinfuhr an, die seit 1959 mengenmäßig beschränkt wird. Daneben wird der Binnenmarkt durch strenge Bevorratungspflichten für Importeure und Verbraucher (seit 1961 18% der Jahreslieferungen) stabilisiert; Außenseiter im Mineralölhandel haben ohne großen Lagerraum auf diesem Markt keine Chance. Niederlande. Der Staat nimmt hier über die Staatsmijnen Einfluß auf den Mineralölmarkt. Über diese Gesellschaft betreibt er einerseits den weitaus größten Teil des niederländischen Steinkohlenbergbaus, auf der anderen Seite arbeiten die Staatsmijnen eng mit der Esso beim Absatz von Mineralölerzeugnissen zusammen. Italien. Italien, das fast vollständig von Importenergie abhängig ist, unternimmt große Anstrengungen, sich aus der Abhängigkeit von den internationalen Ölkonzernen zu befreien. Der staatliche Energiekonzern Ente Nazionale Idrocaburi (ENI) ist bemüht, durch Ölprospektionen in anderen Ländern eigene Energiequellen zu erschließen. Daneben. nimmt es Italien in Kauf, einen bedeutenden Teil seiner Energieversorgung durch die Einfuhr von Ostblock-Öl zu decken. Im Inland besteht ein straffe Aufsicht über die Mineralölwirtschaft. Grundlage hierfür ist das Mineralölwirtschaftsgesetz vom 2. November 1933. Ähnlich wie nach dem französischen Gesetz werden langfristige Importkonzessionen verliehen — mit Kontigenten und strengen Bevorratungspflichten. Die Errichtung und der Betrieb von Raffinerien und Pipelines sind genehmigungspflichtig. Die Preise für Mineralölprodukte müssen veröffentlicht werden und unterliegen der Überwachung durch die Regierung. Die staatliche ENI genießt in der Mineralölwirtschaft eine Vorzugsstellung. USA. Das Schwergewicht der amerikanischen Energiepolitik liegt auf dem Schutz und der Erweiterung der inländischen Energiequellen im Interesse der nationalen Sicherheit. Diesem Zweck dient insbesondere die mengenmäßige Beschränkung der Mineralöleinfuhren. Die ursprünglich freiwlligen Einfuhrbeschränkungen 'werden seit 1959 zwangsweise durchgesetzt. Auf der Grundlage des Trade Expansion Act von 1962 wurden sie am 1. Januar 1963 erneut verschärft. Die Quote der zulässigen Einfuhr ist jetzt auf 12,2 % der inländischen Erzeugung begrenzt. Von dem Bedarfszuwachs wird Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 71. Sitzung. Bonn, Freitag, den 29. März 1963 3299 also künftig auf die inländische Ölerzeugung so viel entfallen wie auf die Importe. Im Interesse der nationalen Sicherheit und zur Erhaltung der Lagerstätten wird außerdem die inländische Rohölerzeugung mengenmäßig gesteuert. Daneben werden auf alle Energieeinfuhren Zölle erhoben. Japan. Die Mineralöleinfuhr ist lizenziert. Ein hemmungsloser Konkurrenzkampf der Mineralölgesellschaften auf dem japanischen Markt war der Grund für den Erlaß des Mineralälwirtschaftsgesetzes vom 11. Mai 1962. Das Gesetz schreibt die jährliche Aufstellung eines Mineralölversorgungsplanes für jeweils fünf Jahre vor. Investitionen bedürfen der Genehmigung. Die Produktionspläne der Unternehmer müssen auf den Mineralölversorgungsplan abgestimmt werden. Durch die Festsetzung von Standardpreisen können volkswirtschaftlich unerwünschte Preisschwankungen ausgeschlossen werden.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Fritz Burgbacher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Der Herr Bundeswirtschaftsminister wird wahrscheinlich noch in der Debatte sprechen. Mir ist eine derartige Erklärung der Bundesregierung nicht bekannt.
    Ich wiederhole, der Verband soll kein Schrumpfungsverband sein, sondern in der Regel soll die stillgelegte Quote von einer anderen Zeche an einem wirtschaftlich besseren Platz übernommen werden. Ob das immer so geht, ob nicht auch einmal etwas stillgelegt wird, ohne daß ein Quotenersatz da ist, das ist natürlich die Frage des effektiven Ablaufs, wobei ich der Meinung bin, daß bei der Handhabung des Rationalisierungsverbands j a
    ) wohl gewisse Verhandlungen notwendig sind, die der öffentlichen Hand die Möglichkeit geben, sich in diese Problematik einzuschalten. Im übrigen könnten wir ja in der Ausschußberatung darüber noch konkreter sprechen,

    (Abg. Dr. Deist: Sehr gut!)

    wie ich auch der Meinung bin, in der ich mich mit dem Herrn Bundeswirtschaftsminister einig weiß, daß die Stillegungsprämie mit in erster Linie für die Abwicklung der vorhandenen sozialen Verpflichtungen gedacht ist. Mir ist kein Fall bekannt, daß irgendwo diese sozialen Verpflichtungen nicht in gehöriger und großzügiger Form abgewickelt worden sind. Wenn es solche Fälle gibt, bitte auf den Tisch, dann werden sie behandelt.
    Der guten Ordnung halber möchte ich auch noch vorschlagen, daß wir unter Verzicht auf eine Debatte über Einzelheiten aus Zeit- und Sachgründen den Entwurf eines Gesetzes zur Förderung der Rationalisierung im Steinkohlenbergbau an den Wirtschaftsausschuß des Bundestages überweisen.
    Ich möchte zum Schluß folgendes sagen. Es ist mit Recht gesagt worden, daß man diesen harten Winter ohne 01 und ohne genügend 01 nicht hätte überstehen können. Ich möchte das aber nicht allein, wie man so schön sagt, im Raum stehenlassen, sondern ich möchte sagen, daß in diesem Winter auch die Kohle und insbesondere das Gas und ganz besonders die Elektrizität ihre Winterfestigkeit in vorbildlicher Weise bewiesen haben.

    (Lebhafter Befall bei der CDU/CSU.) Diese Belastungsprobe des Winters war geradezu ein Test darauf, ob unsere derzeitige energiewirtschaftliche Situation im wesentlichen gesund, in Ordnung ist oder nicht, von den unvermeidbaren Preisveränderungen bei verstärkter Nachfrage und schwierigerer Beschaffung abgesehen. Das gehört auch zu den Gesetzen der Marktwirtschaft und ist einmal so und einmal so. Die Freiheit hat auch ihren Preis.


    (Abg. Dr. Deist: Da war nun wieder der Herr Bundeswirtschaftsminister anderer Meinung!)

    — Ich sagte, wir sind zwar weitgehend einer Meinung, aber manchmal haben wir auch unsere eigenen Auffassungen.

    (Heiterkeit.)

    Ich wiederhole, daß sich die Winterfestigkeit der Energiewirtschaft 'in der Bundesrepublik bestätigt hat. Das ist aber kein Ruhekissen; denn ich wiederhole: die Tatsache, daß ein Mensch im Augenblick gesund ist, enthebt ihn nicht der Vorsorgeüberlegung, was in zwei, drei Jahren etwa auf ihn zukommt, damit er sich rechtzeitig darauf einstellt. Ich habe schon gesagt, daß nach meiner Ansicht die Zuwachsrate dem Öl gehört. Ich habe gesagt, daß wir alle heimische Energie pfleglich behandeln müssen. Was ich über die Kohle .gesagt habe, gilt auch für das heimische Öl und würde auch für heimisches Erdgas gelten. Wenn z. B. die Vermutung, daß im Osten unseres Landes Bayern sich erhebliche Erdgasvorkommen befinden sollen, sich realisieren würde, dann kann uns Bayern darauf ansprechen, weil es dann auch seine heimische Energie — hoffentlich für sich und für uns zum Besten — haben wird.
    Es ist kurz über Atomenergie gesprochen worden. Ich möchte dazu folgendes sagen: Die Wirtschaftlichkeit der Atomelektrizität wird nach Ansicht der Mehrheit der Sachverständigen in Europa und in den Vereinigten Staaten etwa 1970 eintreten, aber nur dann, wenn diese Reaktorkraftwerke in ein Verbundnetz eingespannt sind und mit günstigsten Benutzungsstunden arbeiten können. Von dann ab wird die Atomelektrizität wachsende Bedeutung haben.
    Es ist eine kühne Sache, über das nächste Jahrtausend zu sprechen, in dem wahrscheinlich die Atomenergie eine bedeutende Rolle spielen wird. Aber im Jahre 1970 wird vermutlich die Endverbrauchsbilanz wie folgt aussehen: Wir werden 35 % Kohle, wahrscheinlich 35 % Öl und je 15 % Gas und Strom haben. Das kann schwanken. Die Ölquote kann sich reduzieren, die Gasquote kann sich erhöhen, wenn Erdgas in wachsendem Maße kommt. Aber auch dann wird die Elektrizität vielleicht im Maximum 20 % der Gesamtenergiedarbietung haben. Wenn davon die Atomelektrizität 10 % übernehmen will, muß sie sehr viel investieren. Wenn sie das will, würde sie 2 % der Gesamtendenergienachfrage decken.
    Warum erzähle ich Ihnen das und warum nenne ich diese Zahlen? Weil ich manchmal den Verdacht habe, daß aus sehr verständlichen Gründen in Planungen innerhalb der Energiewirtschaft für Kohle,



    Dr. Burgbacher
    Öl Erdgas, Gas und Strom gewisse zögernde Elemente hineinkommen: wollen wir das überhaupt noch machen?, jetzt kommt bald die Atomelektrizität! Ich möchte davor warnen, ich habe es schon einmal getan und wiederhole es: Wir müssen zwei Dinge tun, nämlich die Entwicklung der Kernenergie mit allen Mitteln fördern, aber nicht wegen der Kernenergie auf die möglichen und notwendigen Maßnahmen in der Energiepolitik unserer Jahre verzichten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Erwin Schoettle
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Es wird das Haus sehr interessieren, daß sich noch zehn Redner zum Wort gemeldet haben.

(Unruhe.)

Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Atzenroth.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Atzenroth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Kollegen Arendt und Dr. Deist haben in ihren Ausführungen die Dinge so dargestellt, als ob wir vor einer dramatischen Krise der Kohlewirtschaft stünden, der die Kohle hilflos gegenüberstehe. Einer der beiden Kollegen hat von dem Unbehagen über die Lethargie der Bundesregierung gesprochen, die das ganze Volk erfülle. Solche Formulierungen halte ich für falsch und schlecht. Es wird dadurch eine Stimmung erzeugt insbesondere in den Kreisen des Ruhrgebietes und der Saar, die wir für verhängnisvoll halten.

    (Abg. Arendt: Die Stimmung ist schon da!)

    — Nein, sie wird erzeugt. Wir halten sie für verhängnisvoll. Wir müssen gerade von diesem Platz aus der Bevölkerung mit aller Deutlichkeit sagen, daß niemand in diesem Hause die Kohle zum Erliegen bringen will und niemand ihr Hilfe verweigert. Es handelt sich bei unserer Debatte doch nur darum, in welchem Umfang, zu welcher Zeit und in welcher Form wir der Kohle diese Hilfe gewähren werden. Die Antwort der Regierung auf Ihre Große Anfrage hat gezeigt, daß sehr viel zur Hilfestellung für die Kohle getan worden ist und daß noch viel versprochen worden ist, sogar vieles, was manchem schon als zuviel erscheint. Aber Hilfestellung für die Kohle wollen wir alle leisten. Das sollte mit aller Deutlichkeit vor der Öffentlichkeit ausgesprochen werden. Damit sollten auch diese Zeitungsmeldungen, von denen der Herr Kollege Arendt eben in seinen Ausführungen gesprochen hat, widerlegt werden.
    Meine Damen und Herren, der Herr Kollege Deist hat es als richtig bezeichnet, daß die Energiepolitik nicht für sich bestehen könne, sondern daß sie nur eine Form der Wirtschaftspolitik sei. Er sagte, das sei eine Binsenweisheit und nicht besonders neu, trotzdem müsse man es immer wieder aussprechen. Herr Deist, Sie haben Aktivität über das hinaus gefordert, was die Bundesregierung in ihrer Antwort verkündet hat. Aber Sie haben nicht gesagt, worin denn diese Aktivität bestehen soll. Das habe ich in Ihren Äußerungen immer wieder vermißt. Sie haben nur von einem „sagenhaften" Wettbewerb gesprochen. Daraus muß man schließen, daß Sie den
    Wettbewerb auf diesem Gebiet nicht zum Zuge kommen lassen wollen.

    (Abg. Dr. Deist: Er ist nicht ganz da!)

    — Ich sage ja: nicht zum Zuge kommen lassen wollen.
    Der Einwand, man könne in einem Land keine liberale Energiepolitik betreiben, wenn ringsum kontingentiert und subventioniert werde, ist nur zum Teil berechtigt. Wenn man diesen Einwand gelten lassen wollte, müßten wir in der Bundesrepublik überhaupt auf die Marktwirtschaft verzichten.
    Sie haben es als eine Selbstverständlichkeit bezeichnet, Herr Dr. Deist, daß es sich für uns in erster Linie darum handelt, die Versorgung der deutschen Wirtschaft mit billiger und regelmäßig zur Verfügung stehender Energie sicherzustellen. Sie haben aber sofort darauf hingewiesen, daß es ein Widerspruch sei, billige Energie zu versprechen und eine Heizölsteuer zu erlassen. Diese Ihre Bemerkung habe ich mir notiert. Wenn ich daraus die Folgerung ziehen darf, daß Sie die Heizölsteuer ablehnen, können wir uns schon in manchen Punkten näherkommen. Wir jedenfalls sind der Meinung, daß das oberste Prinzip bei den Beratungen über die Hilfen, die gegeben werden sollen, die Versorgung unserer Gesamtwirtschaft mit möglichst billiger und regelmäßig zur Verfügung stehender Energie sein muß.
    Man hat die Kohle häufig mit der Landwirtschaft verglichen und hat gleiche Maßnahmen gefordert, wie wir sie der Landwirtschaft gewähren. Diese Ähnlichkeit besteht nur ganz entfernt. Wir haben ja für die Kohle auch schon eine Reihe von Hilfen geschaffen und sind dabei, ihr weitere Hilfen angedeihen zu lassen. Sie müssen aber in anderer Form gewährt werden, als wir sie in der Landwirtschaft für richtig halten.
    Wenn auch eine Notlage der Steinkohle nicht zu bestreiten ist, so kann doch selbst bei rein betriebswirtschaftlicher Betrachtung keine Rede davon sein, daß die Kohlewirtschaft zugrunde gehen und verschwinden müsse. Auf Grund des Bedarfs für bestimmte Verwendungszwecke und für manche Wirtschaftsräume und aus vielerlei anderen Gründen hat sie ihre Existenzgrundlage und wird sie immer behalten. Sie wird sich aber mit gewissen Beschränkungen abfinden müssen, die sich aus der konjunkturellen und vor allem aus der technischen Entwicklung ergeben. Wir selbst wollen ihr ebenso wie wohl sämtliche Kollegen im Bundestag Hilfe geben, damit sie ihre Konkurrenzfähigkeit noch lange auch da erhält, wo der nüchterne Rechenstift vorläufig gegen sie spricht. Dabei leiten uns in erster Linie soziale Erwägungen.
    Hier ist eben das Wort von einer Deklassierung der Menschen gefallen, die aus dem Kohlenbergbau ausscheiden und einen anderen Beruf ergreifen müssen. Das halte ich für falsch. Das sollte man auch nicht sagen. Es bedeutet doch nicht eine Deklassierung, wenn ein Arbeiter, der sein Leben unter Tage gearbeitet hat, plötzlich in die Lage versetzt wird, eine Beschäftigung über Tage anzunehmen, die viel leichter für ihn ist und die seinem fortgeschrittenen



    Dr. Atzenroth
    Alter und vielleicht auch seinem Gesundheitszustand entspricht.