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ID0406316700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 63. Sitzung Bonn, den 8. März 1963 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Weber (Koblenz) 2901 A Fragestunde (Drucksache IV/1019) Frage des Abg. Dr. Mommer: Unleserliche Stempelabdrucke auf Postsendungen 2901 B Frage des Abg. Hammersen: Waffengesetz Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 2901 D, 2902 A Hammersen (FDP) . . . . . . . 2902 A Frage des Abg. Jahn: Angebliche Entführung des französischen Staatsangehörigen Argoud aus München Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 2902 B, 2903 A, B, C, 2904 A, B Jahn (SPD) 2902 D, 2903 A Dr. Schmid (Frankfurt) (SPD) . . . 2903 A, 2904 A Ritzel (SPD) 2903 B Dr. Mommer (SPD) 2903 C, D Wittrock (SPD) 2903 D Ertl (FDP) 2904 A Frage des Abg. Dr. Czaja: Beschleunigung der Abwicklung des Lastenausgleichs Grund, Staatssekretär . 2904 C, D, 2905 A Dr. Czaja (CDU/CSU) . . 2904 D, 2905 A Fragen des Abg. Vogt: Veröffentlichung von Urteilen des Bundesfinanzhofs Grund, Staatssekretär . . . 2905 B, C, D Vogt (CDU/CSU) 2905 C, D Frage des Abg. Vogt: Wirkung des Urteils des Bundesfinanzhofs vom 6. März 1953 Grund, Staatssekretär . . 2905 D, 2906 B Vogt (CDU/CSU) . . . . . . . 2906 B Fragen des Abg. Dr. Wuermeling: Wirtschaftliche Benachteiligung der Familien mit Kindern . . . . . . 2906 B Frage der Abg. Frau Schanzenbach: Ausbildungsbeihilfen für soziale und pflegerische Berufe Blank, Bundesminister . 2906 D, 2907 B Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 2907 A Frage der Abg. Frau Schanzenbach: Ausbildungsbeihilfen für entlassene Schülerinnen der Volksschule Blank, Bundesminister . . . . 2907 B, C Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 2907 C Frage des Abg. Fritsch: Auflösung von Melde- und Zahlstellen für Arbeitslose im Bayerischen Wald Blank, Bundesminister 2907 D, 2908 A Fritsch (SPD) . . . . . 2907 D, 2908 A II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 Frage des Abg. Dr. Rinderspacher: Erfahrungen mit Maschendrahtzäunen in den USA Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2908 B Frage des Abg. Oetzel: Bedingungen für Zulassung von Öltransportwagen . . . . . . . . 2908 D Frage des Abg. Stingl: Erhöhung der Flugpreise von und nach Berlin Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2908 D, 2909 C, D Frau Dr. Maxsein (CDU/CSU) . . . 2909 C Stingl (CDU/CSU) 2909 C, D Frage des Abg. Kubitza: Autobahnstrecken Würzburg— Schweinfurth und Schweinfurth —Brückenau Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2909 D, 2910A Kubitza (FDP) . . . . . . . . 2910 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Verzeichnisse über Ankunft und Abfahrt von Zügen Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2910.A Frage des Abg. Wittrock: Halteverbot an Feuerlöschhydranten Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 2910 B, C, 2911 A Wittrock (SPD) . . . . 2910C, 2911 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Züge mit Dampflokomotiven wegen Strommangels Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 2911 A, C Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 2911 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Zugverspätungen im Dezember 1962 Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2911 D Frage des Abg. Liehr: Tariferhöhung im Flugverkehr von und nach Berlin Dr. Seiermann, Staatssekretär . 2912 A, B, C Liehr (SPD) 2912 B Börner (SPD) . . . . . . . . 2912 C Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Behebung der Frostschäden Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2912 C, 2913 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 2913 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/979) — Zweite und dritte Beratung — 2913 A Entwurf eines Gesetzes über die Handwerkszählung 1963 (Handwerkszählungsgesetz 1963) (Drucksache IV/876) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache IV/988) — Zweite und dritte Beratung — 2913 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung von Fristen des Gesetzes über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über ein soziales Miet- und Wohnrecht (SPD) (Drucksache IV/900) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes über Wohnbeihilfen (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/971) — Erste Beratung — Jacobi (Köln) (SPD) 2913 D Dr. Hesberg (CDU/CSU) 2918 A Lücke, Bundesminister 2921 A Hammersen (FDP) 2923 A Frau Berger-Heise (SPD) 2923 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 2925 B Große Anfrage betr. Neuordnung der Kriegsopferversorgung (SPD) (Drucksache IV/882) Riegel (Göppingen) (SPD) . . . . 2928 D Blank, Bundesminister . 2931 B, 2945 D, 2949 B Stingl (CDU/CSU) . . . . . . . 2932 A Fritsch (SPD) . . . . . .. . . 2935 A Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . . 2938 D Maucher (CDU/CSU) . . . . . . 2942 B Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 2943 A Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 2946 B Reichmann (FDP) . . . . . . . 2947 B Bazille (SPD) . . . . . . . . ..2947 D Dorn (FDP) 2949 C Josten (CDU/CSU) . . . . . . 2950 B Höhmann (Hessisch-Lichtenau) (SPD) 2950 D Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 III Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes (Drucksache IV/1021) — Erste Beratung — Dr. Mommer (SPD) 2952 A Entwurf eines Gesetzes zu dem. Abkommen vom 30. April 1962 mit der Republik Peru über den Luftverkehr (Drucksache IV/973) — Erste Beratung — 2952 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes (3. ÄndG KgfEG) (Drucksache IV/997) — Erste Beratung — . . . 2952 B Entwurf eines Gesetzes über die Gewährung von Darlehen zur Ablösung von Schweizerfranken-Grundschulden (Abg. Frau Pitz-Savelsberg, Dr. Hesberg, Dr. Kopf, Stiller u. Gen.) (Drucksache IV/953) — Erste Beratung — 2952 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/902 [neu]) — Erste Beratung — 2952 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gewerbesteuergesetzes (Drucksache IV/923) — Erste Beratung — 2952 D Mündlicher Bericht des Ausschusses für Inneres über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Abschlußgesetz zur Gesetzgebung nach Artikel 131 GG (Drucksachen IV/800, IV/969) 2952 D Mündlicher Bericht des Immunitätsausschusses betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Unertl (Drucksache IV/975) Wittrock (SPD) 2953 A Mündlicher Bericht des Immunitätsausschusses betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Dr. Dörinkel (Drucksache IV/976) Dr. h. c. Güde (CDU/CSU) . . . . 2953 C Ubersicht 10 des Rechtsausschusses über Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache IV/994) 2953 D Entschließungen der 51. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union (Drucksache IV/880) 2953 D Einundfünfzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Zollaussetzungen 1963 — II. Teil) (Drucksache IV/987) 2953 D Antrag betr. Anrufung des Vermittlungsausschusses (Abg. Dr. Siemer, Wittmer-Eigenbrodt, Bading, Müller [Worms], Logemann u. Gen.) (Drucksache IV/951) Dr. Siemer (CDU/CSU) 2954 A Antwort des Bundesministers des Innern betr. Einführung der Fünf-Tage-Woche in der Bundesverwaltung (Drucksachen IV/913, IV/1026) 2954 B Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Verringerung von Abschöpfungssätzen bei der Einfuhr von Eiprodukten (Drucksache IV/1017) . . . 2954 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (FDP, CDU/ CSU) (Drucksache IV/974) 2954 D Nächste Sitzung 2954 D Anlagen 2955 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 2901 63. Sitzung Bonn, den 8. März 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.03 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Adorno 8. 3. Dr. Arndt (Berlin) 16. 3. Dr. Arnold 8. 3. Dr. Atzenroth 8. 3. Dr. Dr. h. c. Baade 31. 3. Bals 9. 3. Bazille 8. 3. Dr. Bechert 15. 3. Frau Beyer (Frankfurt) 8. 3. Birkelbach* 8. 3. Dr. Birrenbach 8. 3. Fürst von Bismarck 8. 3. Frau Blohm 16. 3. Frau Brauksiepe 8. 3. Dr. Dichgans 8. 3. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 8. 3. Frau Döhring (Stuttgart) 8. 3. Dr. Dörinkel 15. 3. Dr. Dr. h. c. Dresbach 31. 3. Frau Eilers 15. 3. Eisenmann 8. 3. Figgen 20. 4. Dr. Frey (Bonn) 8. 3. Dr. h. c. Friedensburg 8. 3. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 8. 3. Funk (Neuses am Sand) 31. 3. Dr. Furler 8. 3. Gaßmann 8. 3. Gehring 8. 3. Geiger 8. 3. Frau Geisendörfer 8. 3. Gerlach 8. 3. Gems 8. 3. Gewandt 8. 3. Dr. Gleissner 8. 3. Günther 8. 3. Haage (München) 8. 3. Hahn (Bielefeld)* 8. 3. Dr. Hahn (Heidelberg) 12. 3. Hauffe 16. 3. Heiland 8. 3. Hellenbrock 31. 3. Hoogen 8. 3. Hörmann (Freiburg) 8. 3. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Horn 15. 3. Dr. Imle 11. 3. Katzer 31. 3. Kemmer 8. 3. Frau Dr. Kiep-Altenloh 10. 3. Kohlberger 8. 3. Dr. Kreyssig* 8. 3. Kühn (Hildesheim) 8. 3. Kurlbaum 8. 3. Leber 8. 3. Leonhard 8. 3. Lohmar 30. 4. Maier (Mannheim) 8. 3. Majonica 8. 3. Dr. Mälzig 8. 3. Margulies* 8. 3. Mattick 8. 3. Mauk 8. 3. Meis 8. 3. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 15. 3. Michels 8. 3. Dr. Miessner 8. 3. Müller (Berlin) 31. 3. Müller (Remscheid) 8. 3. Murr 8. 3. Nieberg 8. 3. Frau Dr. Pannhoff 30. 3. Frau Dr. Probst 8. 3. Richarts 8. 3. Dr. Rieger (Köln) 27. 3. Frau Rudoll 8. 3. Ruland 8. 3. Schlick 8. 3. Schultz 8. 3. Dr. Schwörer 8. 3. Seither 11. 3. Seuffert 8. 3. Stooß 8. 3. Storm 8. 3. Strauß 18. 3. Striebeck 8. 3. Frau Strobel* 8. 3. Dr. Tamblé 8. 3. Tobaben 8. 3. Unertl 8. 3. Frau Vietje 31. 3. Wacher 15. 3. Walter 8. 3. Dr. Weber (Koblenz) 15. 3. Wilhelm 8. 3. Wischnewski 8. 3. 2956 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Wittmer-Eigenbrodt 30. 4. Frau Zimmermann (Brackwede) 8. 3. Dr. Zimmermann (München) 8. 3. b) Urlaubsanträge Dr. Frede 20. 4. Dr. Hellige 20. 4. Anlage 2 Umdruck 207 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Handwerkszählung 1963 (Handwerkszählungsgesetz 1963) (Drucksachen IV/876, IV/988). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 4 wird Absatz 1 Nr. 2 Buchstabe a gestrichen. 2. In § 4 wird der Absatz 1 Nr. 5 gestrichen. 3. Hinter § 5 Nr. 5 wird eingefügt: „6. das Lebensalter und die Staatsangehörigkeit des Inhabers; 7. die Rechtsverhältnisse an den Räumen, die dem Betriebe des Handwerks dienen." Bonn, den 6. März 1963 Ollenhauer und Fraktion
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    Rede von Walter Fritsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Sie haben Verständnis dafür, daß ich eine Zwischenfrage nicht gestatte.
    Schließlich müssen wir im Rahmen einer echten Neuordnung zu einer Verbesserung der festgelegten Mindesthundertsätze bei der Beurteilung äußerer Körperschäden kommen. Wir, die wir uns zur Unteilbarkeit des Menschen in seinen körperlichen, geistigen und seelischen Anlagen bekennen, müssen es ablehnen, ihn einer schematischen Bewertung der anatomischen Schäden auszusetzen.
    Wir dürfen das Bundessozialgerichtsurteil vom 19. Dezember 1959 zitieren, welches in seinem Kernsatz ausführt, daß es bei Beurteilung der Frage, wieweit ein Mensch von versorgungsrechtlich erheblichen Ereignissen betroffen wurde, nicht darauf ankommen kann, ob er nach einem von seiner Person unabhängigen, generalisierenden Maßstab mit den Ereignissen, die ihn betroffen haben, äußerlich oder innerlich hätte fertigwerden können, sondern daß der Betroffene immer so zu beurteilen ist, wie er tatsächlich individuell beschaffen ist und wie aus dieser Sicht heraus die wehrdienstähnlichen Verhältnisse auf ihn gewirkt haben müssen.
    Dieser keineswegs vollständige Katalog der Mindestbedingungen, unter denen Recht an den Opfern des Krieges geschehen wird, war und ist die Richtschnur sozialdemokratischer Handlungsweise in diesem Hohen Hause. Zum wiederholten Male appelieren wir an die Bundesregierung und die Koalitionsparteien, sich diesen Forderungen nicht zu verschließen.
    Wir müssen es angesichts der bisherigen Verzögerungen in der von den Kriegsopfern längst erwarteten endgültigen Rechtsgestaltung des Kriegsopferrechts auch ablehnen, irgendwelchen Stufenplänen zuzustimmen. Sie bedeuten nur ein weiteres Hinausschieben eines Zustandes, der — und das sagte Ihnen mein Freund Riegel bereits — unerträglich geworden ist. Die Opfer in zwei Weltkriegen, meine sehr verehrten Damen und Herren, sind nicht in Stufen erbracht worden, sondern elementar und mit dem Gewicht eines plötzlichen, ungeheuren Eingriffs in den Bestand des Lebens und der Unversehrtheit. Keine auch noch so schwierige haushaltsmäßige Überlegung zur Finanzierung des Neuordnungsgesetzes sollte gegenüber diesen Ereignissen ein allzu großes Gewicht haben.
    Wir haben gehört, was der Herr Bundesarbeitsminister hier auszusagen wußte. Wir haben nun auch den Willen der CDU/CSU-Fraktion heute uniform präsentiert bekommen. Soweit man es aus Zeitungen entnehmen konnte, hat es innerhalb der CDU/CSU-Fraktion eine Rebellion gegeben, von der heute gesagt wurde, daß sie sich auf einen kleinen Kreis, auf eine kleine Gruppe beschränkt habe und daß sie deshalb zweifelsohne, vom Gewicht der Stimmen ausgehend, keine besondere Bedeutung haben könne. Aber es stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage: War das eine Rebellion, wie schon einmal, des guten Gewissens in dieser Fraktion, oder war es eine Rebellion gegen das schlechte Gewissen, die hier vollzogen worden ist?
    Wir sind der Meinung, das ganze Haus müßte sich in der Frage der Verbesserung einig sein. Dann müßte es ein Leichtes sein, sich in der Frage der Kriegsopferversorgung zu den Grundsätzen sozialer und menschlicher Gerechtigkeit zu bekennen und all das zu vollziehen, was nach dem Leitbild, das wir uns vom Menschen machen, nötig ist, um unseren Schwerbeschädigten, um den Hinterbliebenen das Gefühl zu geben, daß sie nicht fernerhin von diesem Staate vergessen sind.

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    — Warten Sie, sehr verehrter Herr Kollege Spies, ich bin gleich fertig.
    Bei Betrachtung der Ausführungen des Herrn Bundesarbeitsministers und des Herrn Kollegen Stingl bietet sich die Frage an, wann das, was wir nun gehört haben und was sie als Rechtens empfinden, denn geschehen soll, ob sie uns einen Termin nennen können, wann sie bereit sind, das längst Versäumte mit den Vorstellungen und mit den Mitteln zu lösen, die sie heute angedeutet haben. Aber auch darüber ist nichts gesagt worden. Wie so oft in diesem Hause waren es leider nur Reden, Vertröstungen, die die Hoffnung der Opfer des Krieges immer erneut entzündeten und die erneut enttäuscht haben.

    (Abg. Stingl: Dann lesen Sie doch das einmal nach! Das steht doch darin!)

    — Sehr verehrter Herr Kollege Stingl, meine bisherige ehrenamtliche Tätigkeit in den Kreisen der Opfer des Krieges hat mir so viel an innerem Leid vermittelt, 'daß Sie es mir gestatten müssen, auch mit dem Herzen bei dieser Diskussion dabei zu sein, daß Sie es mir gestatten müssen, die Dinge so zu sehen, wie sie sich draußen auf dem Lande jeden Tag er-



    Fritsch
    eignen, wie sie draußen von Menschen jeden Tag gefühlt und erfühlt werden,

    (Abg. Stingl: Die von Ihnen angeheizt werden!)

    die nicht nur Opfer des Krieges, sondern auch Opfer Ihrer Gesetzgebung geworden sind.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Haase [Kassel]: Herr Kollege, gestatten Sie jetzt eine Frage?)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Abgeordneter, Sie können nur fragen, solange die Tribüne besetzt ist. Es tut mir leid, Sie kamen zu spät.
Herr Bundesarbeitsminister!

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Theodor Blank


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren, nur ein paar kurze Bemerkungen. Sie, Herr Kollege Fritsch — um bei dem letzten zu beginnen — fragen: „Wann?". Da darf ich mich auf das beziehen, was ich in der Antwort gesagt habe. Ich habe Ihre Fragen beantwortet. Fragen, die mir in der Großen Anfrage nicht gestellt waren, kann ich namens der Regierung heute und hier auch nicht beantworten.

    (Zurufe von der SPD.)

    — Ja, es fällt Ihnen sehr schwer, die Dinge immer korrekt abzuhandeln.
    Sie sprachen von der Schuld der Regierung und der sie tragenden Parteien, daß in 18 Jahren keine befriedigende Lösung gefunden worden sei. Wenn ich mich recht erinnere, hat einer Ihrer Redner hier einmal mit Stolz erklärt, daß alles, was auf diesem Gebiete geschehen sei, Ihrer Mitinitiative und immer idem einstimmigen Beschluß dieses Hauses zu verdanken sei. Sie müssen sich daran erinnern!

    (Zurufe von der SPD.)

    Aber ich habe mich gemeldet, um folgendes klarzustellen. Sie sprachen davon, daß ich ein Anwalt zu sein hätte. Dazu wollte ich Ihnen einmal ganz kurz etwas sagen. Ich habe in der 42. Sitzung ides Deutschen Bundestages eine, wie ich glauben darf, vielbeachtete Rede gehalten, als an einem einzigen Vormittag aus drei verschiedenen Sozialbereichen Forderungen mit dem Anspruch auf Priorität gestellt wurden.

    (Abg. Dr. Rutschke: Sehr richtig!)

    Das veranlaßt mich immer wieder, zu überdenken, was ich zu tun habe. Das habe ich hier vor Ihnen bei meinem Amtsantritt mit meinem Eid bekräftigt, und der lautet: Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen,

    (Unruhe und Lachen bei der SPD) seinen Nutzen mehren


    (Zurufe links)

    — wenn Ihnen ein Eid lächerlich vorkommt, muß ich das Ihnen überlassen —,

    (weitere Zurufe von der SPD)

    Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen,

    (wiederholte Zurufe von der SPD)

    meine Pflichten gewissenhaft erfüllen — und jetzt achten Sie bitte auf — und Gerechtigkeit gegen jedermann über werde.

    (Anhaltende Unruhe bei der SPD.)

    Ich habe es mit 3,1 Millionen Kriegsopfern zu tun, ich habe es mit 8,2 Millionen Rentnern — Soziale Rentenversicherung — zu tun, ich habe es mit 3,5 Millionen Kindern — Kindergeldgesetzgebung —zu tun; ich spreche nur von meinem Ressort. Für mich liegt die Priorität in sozialpolitischen Dingen bei der Aufgabe, das Ganze in seinem Zusammenhang zu betrachten. Nur im Zusammenhang des Ganzen sind, wie ich glaube, gerechte Lösungen möglich.

    (Zuruf von der SPD: Was heißt das denn?)

    — Das will ich Ihnen gleich sagen! — Darf ich Sie einmal fragen — da Sie von „Vorleisten" sprechen —, wie „Vorleisten" gemessen werden soll für diejenigen, die im Kriege waren, für diejenigen, die nach idem Krieg sich noch im Krieg befanden, indem sie aus Heimat, Hof und aus allem vertrieben wurden? Darf ich Sie fragen, wie Prioritäten gemessen werden, wenn an einem einzigen Vormittag durch einen einzigen und, wie es scheint, unabwendbaren Unglücksfall Hunderte von Bergleuten ihr Leben einbüßen? Darf ich Sie fragen, wie nach der Priorität zu entscheiden ist, wenn es sich in einem solchen Fall 'um einen Familienvater mit vier oder fünf Kindern handelt? Darf ich Sie fragen, ob ich das Recht habe, erst einen Prioritätsvergleich anzustellen, wenn es sich um einen zu 30 % Beschädigten handelt? Nein, meine Damen und Herren, damit, daß Sie an einem bestimmten Punkt das Emotionale ansprechen, kommen Sie nicht weit.
    Zum Schluß möchte ich Ihnen einen guten Rat geben. Sie haben Ihre Bemühungen, haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben — wenngleich ich die Aussichten auf Verwirklichung nicht allzu hoch veranschlage —, in Bälde hier in der Regierung zu stehen. Legen Sie sich nicht zu sehr durch Versprechungen fest, die Sie dann nicht erfüllen können!

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zuruf von der SPD: Ausgerechnet der hat's nötig!)