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ID0406315300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 63. Sitzung Bonn, den 8. März 1963 Inhalt: Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Dr. Weber (Koblenz) 2901 A Fragestunde (Drucksache IV/1019) Frage des Abg. Dr. Mommer: Unleserliche Stempelabdrucke auf Postsendungen 2901 B Frage des Abg. Hammersen: Waffengesetz Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 2901 D, 2902 A Hammersen (FDP) . . . . . . . 2902 A Frage des Abg. Jahn: Angebliche Entführung des französischen Staatsangehörigen Argoud aus München Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 2902 B, 2903 A, B, C, 2904 A, B Jahn (SPD) 2902 D, 2903 A Dr. Schmid (Frankfurt) (SPD) . . . 2903 A, 2904 A Ritzel (SPD) 2903 B Dr. Mommer (SPD) 2903 C, D Wittrock (SPD) 2903 D Ertl (FDP) 2904 A Frage des Abg. Dr. Czaja: Beschleunigung der Abwicklung des Lastenausgleichs Grund, Staatssekretär . 2904 C, D, 2905 A Dr. Czaja (CDU/CSU) . . 2904 D, 2905 A Fragen des Abg. Vogt: Veröffentlichung von Urteilen des Bundesfinanzhofs Grund, Staatssekretär . . . 2905 B, C, D Vogt (CDU/CSU) 2905 C, D Frage des Abg. Vogt: Wirkung des Urteils des Bundesfinanzhofs vom 6. März 1953 Grund, Staatssekretär . . 2905 D, 2906 B Vogt (CDU/CSU) . . . . . . . 2906 B Fragen des Abg. Dr. Wuermeling: Wirtschaftliche Benachteiligung der Familien mit Kindern . . . . . . 2906 B Frage der Abg. Frau Schanzenbach: Ausbildungsbeihilfen für soziale und pflegerische Berufe Blank, Bundesminister . 2906 D, 2907 B Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 2907 A Frage der Abg. Frau Schanzenbach: Ausbildungsbeihilfen für entlassene Schülerinnen der Volksschule Blank, Bundesminister . . . . 2907 B, C Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 2907 C Frage des Abg. Fritsch: Auflösung von Melde- und Zahlstellen für Arbeitslose im Bayerischen Wald Blank, Bundesminister 2907 D, 2908 A Fritsch (SPD) . . . . . 2907 D, 2908 A II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 Frage des Abg. Dr. Rinderspacher: Erfahrungen mit Maschendrahtzäunen in den USA Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2908 B Frage des Abg. Oetzel: Bedingungen für Zulassung von Öltransportwagen . . . . . . . . 2908 D Frage des Abg. Stingl: Erhöhung der Flugpreise von und nach Berlin Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2908 D, 2909 C, D Frau Dr. Maxsein (CDU/CSU) . . . 2909 C Stingl (CDU/CSU) 2909 C, D Frage des Abg. Kubitza: Autobahnstrecken Würzburg— Schweinfurth und Schweinfurth —Brückenau Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2909 D, 2910A Kubitza (FDP) . . . . . . . . 2910 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Verzeichnisse über Ankunft und Abfahrt von Zügen Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2910.A Frage des Abg. Wittrock: Halteverbot an Feuerlöschhydranten Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 2910 B, C, 2911 A Wittrock (SPD) . . . . 2910C, 2911 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Züge mit Dampflokomotiven wegen Strommangels Dr. Seiermann, Staatssekretär . . 2911 A, C Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 2911 C Frage des Abg. Dr. Mommer: Zugverspätungen im Dezember 1962 Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2911 D Frage des Abg. Liehr: Tariferhöhung im Flugverkehr von und nach Berlin Dr. Seiermann, Staatssekretär . 2912 A, B, C Liehr (SPD) 2912 B Börner (SPD) . . . . . . . . 2912 C Frage des Abg. Schmidt (Kempten) : Behebung der Frostschäden Dr. Seiermann, Staatssekretär . . . 2912 C, 2913 A Schmidt (Kempten) (FDP) . . . . 2913 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/979) — Zweite und dritte Beratung — 2913 A Entwurf eines Gesetzes über die Handwerkszählung 1963 (Handwerkszählungsgesetz 1963) (Drucksache IV/876) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache IV/988) — Zweite und dritte Beratung — 2913 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung von Fristen des Gesetzes über den Abbau der Wohnungszwangswirtschaft und über ein soziales Miet- und Wohnrecht (SPD) (Drucksache IV/900) — Erste Beratung —; in Verbindung mit dem Entwurf eines Gesetzes über Wohnbeihilfen (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/971) — Erste Beratung — Jacobi (Köln) (SPD) 2913 D Dr. Hesberg (CDU/CSU) 2918 A Lücke, Bundesminister 2921 A Hammersen (FDP) 2923 A Frau Berger-Heise (SPD) 2923 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 2925 B Große Anfrage betr. Neuordnung der Kriegsopferversorgung (SPD) (Drucksache IV/882) Riegel (Göppingen) (SPD) . . . . 2928 D Blank, Bundesminister . 2931 B, 2945 D, 2949 B Stingl (CDU/CSU) . . . . . . . 2932 A Fritsch (SPD) . . . . . .. . . 2935 A Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . . 2938 D Maucher (CDU/CSU) . . . . . . 2942 B Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 2943 A Dr. Dahlgrün, Bundesminister . . . 2946 B Reichmann (FDP) . . . . . . . 2947 B Bazille (SPD) . . . . . . . . ..2947 D Dorn (FDP) 2949 C Josten (CDU/CSU) . . . . . . 2950 B Höhmann (Hessisch-Lichtenau) (SPD) 2950 D Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 III Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes (Drucksache IV/1021) — Erste Beratung — Dr. Mommer (SPD) 2952 A Entwurf eines Gesetzes zu dem. Abkommen vom 30. April 1962 mit der Republik Peru über den Luftverkehr (Drucksache IV/973) — Erste Beratung — 2952 B Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes (3. ÄndG KgfEG) (Drucksache IV/997) — Erste Beratung — . . . 2952 B Entwurf eines Gesetzes über die Gewährung von Darlehen zur Ablösung von Schweizerfranken-Grundschulden (Abg. Frau Pitz-Savelsberg, Dr. Hesberg, Dr. Kopf, Stiller u. Gen.) (Drucksache IV/953) — Erste Beratung — 2952 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuergesetzes (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/902 [neu]) — Erste Beratung — 2952 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gewerbesteuergesetzes (Drucksache IV/923) — Erste Beratung — 2952 D Mündlicher Bericht des Ausschusses für Inneres über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Abschlußgesetz zur Gesetzgebung nach Artikel 131 GG (Drucksachen IV/800, IV/969) 2952 D Mündlicher Bericht des Immunitätsausschusses betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Unertl (Drucksache IV/975) Wittrock (SPD) 2953 A Mündlicher Bericht des Immunitätsausschusses betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Dr. Dörinkel (Drucksache IV/976) Dr. h. c. Güde (CDU/CSU) . . . . 2953 C Ubersicht 10 des Rechtsausschusses über Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache IV/994) 2953 D Entschließungen der 51. Jahreskonferenz der Interparlamentarischen Union (Drucksache IV/880) 2953 D Einundfünfzigste Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Zollaussetzungen 1963 — II. Teil) (Drucksache IV/987) 2953 D Antrag betr. Anrufung des Vermittlungsausschusses (Abg. Dr. Siemer, Wittmer-Eigenbrodt, Bading, Müller [Worms], Logemann u. Gen.) (Drucksache IV/951) Dr. Siemer (CDU/CSU) 2954 A Antwort des Bundesministers des Innern betr. Einführung der Fünf-Tage-Woche in der Bundesverwaltung (Drucksachen IV/913, IV/1026) 2954 B Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Verringerung von Abschöpfungssätzen bei der Einfuhr von Eiprodukten (Drucksache IV/1017) . . . 2954 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (FDP, CDU/ CSU) (Drucksache IV/974) 2954 D Nächste Sitzung 2954 D Anlagen 2955 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 2901 63. Sitzung Bonn, den 8. März 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.03 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Adorno 8. 3. Dr. Arndt (Berlin) 16. 3. Dr. Arnold 8. 3. Dr. Atzenroth 8. 3. Dr. Dr. h. c. Baade 31. 3. Bals 9. 3. Bazille 8. 3. Dr. Bechert 15. 3. Frau Beyer (Frankfurt) 8. 3. Birkelbach* 8. 3. Dr. Birrenbach 8. 3. Fürst von Bismarck 8. 3. Frau Blohm 16. 3. Frau Brauksiepe 8. 3. Dr. Dichgans 8. 3. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 8. 3. Frau Döhring (Stuttgart) 8. 3. Dr. Dörinkel 15. 3. Dr. Dr. h. c. Dresbach 31. 3. Frau Eilers 15. 3. Eisenmann 8. 3. Figgen 20. 4. Dr. Frey (Bonn) 8. 3. Dr. h. c. Friedensburg 8. 3. Dr. Fritz (Ludwigshafen) 8. 3. Funk (Neuses am Sand) 31. 3. Dr. Furler 8. 3. Gaßmann 8. 3. Gehring 8. 3. Geiger 8. 3. Frau Geisendörfer 8. 3. Gerlach 8. 3. Gems 8. 3. Gewandt 8. 3. Dr. Gleissner 8. 3. Günther 8. 3. Haage (München) 8. 3. Hahn (Bielefeld)* 8. 3. Dr. Hahn (Heidelberg) 12. 3. Hauffe 16. 3. Heiland 8. 3. Hellenbrock 31. 3. Hoogen 8. 3. Hörmann (Freiburg) 8. 3. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Horn 15. 3. Dr. Imle 11. 3. Katzer 31. 3. Kemmer 8. 3. Frau Dr. Kiep-Altenloh 10. 3. Kohlberger 8. 3. Dr. Kreyssig* 8. 3. Kühn (Hildesheim) 8. 3. Kurlbaum 8. 3. Leber 8. 3. Leonhard 8. 3. Lohmar 30. 4. Maier (Mannheim) 8. 3. Majonica 8. 3. Dr. Mälzig 8. 3. Margulies* 8. 3. Mattick 8. 3. Mauk 8. 3. Meis 8. 3. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 15. 3. Michels 8. 3. Dr. Miessner 8. 3. Müller (Berlin) 31. 3. Müller (Remscheid) 8. 3. Murr 8. 3. Nieberg 8. 3. Frau Dr. Pannhoff 30. 3. Frau Dr. Probst 8. 3. Richarts 8. 3. Dr. Rieger (Köln) 27. 3. Frau Rudoll 8. 3. Ruland 8. 3. Schlick 8. 3. Schultz 8. 3. Dr. Schwörer 8. 3. Seither 11. 3. Seuffert 8. 3. Stooß 8. 3. Storm 8. 3. Strauß 18. 3. Striebeck 8. 3. Frau Strobel* 8. 3. Dr. Tamblé 8. 3. Tobaben 8. 3. Unertl 8. 3. Frau Vietje 31. 3. Wacher 15. 3. Walter 8. 3. Dr. Weber (Koblenz) 15. 3. Wilhelm 8. 3. Wischnewski 8. 3. 2956 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 63. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. März 1963 Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Wittmer-Eigenbrodt 30. 4. Frau Zimmermann (Brackwede) 8. 3. Dr. Zimmermann (München) 8. 3. b) Urlaubsanträge Dr. Frede 20. 4. Dr. Hellige 20. 4. Anlage 2 Umdruck 207 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Handwerkszählung 1963 (Handwerkszählungsgesetz 1963) (Drucksachen IV/876, IV/988). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 4 wird Absatz 1 Nr. 2 Buchstabe a gestrichen. 2. In § 4 wird der Absatz 1 Nr. 5 gestrichen. 3. Hinter § 5 Nr. 5 wird eingefügt: „6. das Lebensalter und die Staatsangehörigkeit des Inhabers; 7. die Rechtsverhältnisse an den Räumen, die dem Betriebe des Handwerks dienen." Bonn, den 6. März 1963 Ollenhauer und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Theodor Blank


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich muß zunächst einen Irrtum des Herrn Abgeordneten Riegel beheben. Ich war niemals geschäftsführender Minister. Wie Ihnen bekannt sein dürfte, hatten damals sämtliche Bundesminister dem Herrn Bundeskanzler ihren Rücktritt angeboten. Der Herr Bundeskanzler hat sich nicht veranlaßt gesehen, dieses Rücktrittsgesuch anzunehmen und an den Herrn Bundespräsidenten weiterzuleiten. Aber selbst wenn ich damals nur geschäftsführender Minister gewesen wäre, so wäre ich im Rahmen meiner Dienstaufgaben ebenso zum Handeln berechtigt gewesen, wie ich das als Minister bin.

    (Abg. Riegel [Göppingen]: Das habe ich nicht bestritten!)

    — Doch, Sie haben den Umstand besonders hervorgehoben, daß ich damals nur geschäftsführender Minister gewesen sei. Das war ich gar nicht. Es hätte aber an der Sache nichts geändert.
    Nun ein zweites. Sie haben soeben die gestellten Fragen ausgeweitet. Ich halte mich bei meiner Antwort — das schließt nicht aus, daß ich im Laufe der Debatte zu einzelnen Ausführungen spreche — streng an die gestellten Fragen.

    (Zuruf von der SPD: Das war ja kaum anders zu erwarten!)

    — Eben, weil man Fragen, die gestellt werden, konkret und korrekt beantworten muß. Ich beantworte
    sie — warten Sie ruhig ab, Sie werden es schon
    hören; Aufregung ist da gar nicht am Platze - natürlich namens und im Auftrage der Bundesregierung; denn nicht ich als Ressortminister bin gefragt, sondern die Bundesregierung ist gefragt.
    Nun beantworte ich die Große Anfrage wie folgt. Zu Punkt 1: Das Schreiben des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung vom 12. Dezember 1962 an den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages erging auf Grund des § 115 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages. Es beruht nach Form und Inhalt auf einem Beschluß des Bundeskabinetts.
    Zur zweiten Frage: Der Herr Bundeskanzler hat bereits in der Regierungserklärung vom 6. Februar 1963 dargelegt, daß es die Bundesregierung für erforderlich hält, besonders diejenigen Personengruppen unter den Kriegsopfern durch Leistungsverbesserungen zu fördern, die infolge ihrer gesundheitlichen Schädigung oder des Verlusts ihres Ehemannes, Vaters oder Sohnes wirtschaftlich in einer Weise geschädigt worden sind, daß sie einer besonderen, fühlbaren Hilfe bedürfen. Daher wird die Bundesregierung vorschlagen, den Berufsschadensausgleich, den bisher nur erwerbsunfähige Beschädigte erhalten können, auch auf die übrigen Beschädigten, die beruflich besonders betroffen sind, auszudehnen und für Witwen einen entsprechenden Ausgleich für den durch den Tod des Ehemannes eingetretenen wirtschaftlichen Schaden einzuführen.
    Die Bundesregierung hält es ferner für wünschenswert, daß in der Elternversorgung in Zukunft auf die Prüfung der Ernährereigenschaft des Gefallenen verzichtet wird,

    (Rufe von der FDP und der SPD: Sehr gut!)

    weil die Frage, ob der Gefallene Ernährer geworden wäre, in der Praxis zu großen Schwierigkeiten geführt und zu Zweifeln Anlaß gegeben hat.

    (Zuruf von der SPD: Das hat man nach 13 Jahren schon gemerkt!)

    Des weiteren beabsichtigt die Bundesregierung vorzuschlagen, die Anrechnungsbestimmungen für die Bemessung der Ausgleichs- und Elternrenten so zu gestalten, daß bei künftigen Erhöhungen der Sozialrenten die Erhöhungsbeträge nicht in vollem Umfange angerechnet werden, sondern zu einem Teil dem Versorgungsberechtigten erhalten bleiben.
    Zu 3: Die Bundesregierung sieht in den vorgenannten Änderungsvorschlägen zum Bundesversorgungsgesetz und in einer geplanten Anhebung bereits bestehender Rentenleistungen — auch der Grundrenten — die Fortsetzung der mit dem Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Kriegsopferrechts begonnenen Neuordnung dieses Rechtsgebietes.
    Damit habe ich drei Fragen präzise beantwortet. Ich danke Ihnen.

    (Beifall in der Mitte — Zuruf von der SPD: Kümmerlich!)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Stingl.




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Josef Stingl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich habe die Aufgabe, für die Fraktion der CDU/CSU zu sprechen.
    Wir behandeln eine Große Anfrage der sozialdemokratischen Fraktion. Die Bundesregierung hat die Große Anfrage beantwortet. Meine Fraktion nimmt dazu folgende Stellung ein.
    Meine Damen und Herren, ich gebe diese Stellungnahme ungeachtet dessen ab, daß eine kleine Gruppe aus unserer Fraktion einen eigenen Initiativantrag eingebracht hat,

    (Bravo-Rufe bei der SPD)

    was wir bedauern, weil wir meinten, daß intensive mit Aussicht auf Erfolg begonnene Gespräche noch eine breitere Basis hätten finden lassen.

    (Zuruf von der SPD: Bedauert das die ganze Fraktion?)

    Wir, meine Damen und Herren, sind von der Regierungserklärung, die der Herr Bundesarbeitsminister eben abgegeben hat, befriedigt.

    (Zuruf von der SPD: Prima!)

    Der Vorsitzende unserer Fraktion hat in Gesprächen mit Vertretern der Kriegsopferverbände mehr' fach zum Ausdruck gebracht, daß unsere Fraktion für die Wünsche der Betroffenen aufgeschlossen ist und und der Meinung ist, daß das Kriegsopferrecht auf auf jeden Fall weiterentwickelt werden sollte. Wir sind allerdings auch der Meinung, daß man der Bundesregierung dabei zugestehen muß, daß sie die Frage der Neuordnung der Kriegsopferversorgung in ihrer Verantwortung für den Gesamtstaat, in diesem Zusammenhang insbesondere für den Gesamthaushalt, prüfen muß. Die Bundesregierung kann sich nicht ihrer Verantwortung entziehen, auch die Leistungen auf anderen Gebieten, insbesondere auf anderen sozialpolitischen Gebieten, zu sehen. Ich darf hier für meine Fraktion ganz besonders darauf hinweisen, daß die Bundesregierung die Verpflichtung hat, auch die Fragen der Familienpolitik, die sicherlich im Haushalt einen gewaltigen Niederschlag finden werden, nicht außer acht zu lassen.

    (Zurufe von der SPD: Wie? — Wann?)

    Aus der Erklärung unseres Fraktionsvorsitzenden, daß das Kriegsopferrecht weiterentwickelt werden soll, und auch aus seinem Schreiben an einen Verband, in dem er zum Ausdruck gebracht hat, daß wir für diese Forderungen Verständnis haben, kann gewiß niemand herauslesen, daß jede einzelne Forderung in der Form, wie sie gestellt wird, im zukünftigen Recht auch berücksichtigt werden müßte.
    Das Ziel, das unsere Fraktion — und, so nehme ich an, die Mehrheit dieses Hauses, wenn nicht das ganze Haus — anstrebt, ist, die Kriegsopfer, deren leibliche und seelische Opfer nicht in Geld ausgedrückt werden können, in das Wirtschaftsgeschehen unserer Bundesrepublik einzugliedern.

    (Zuruf von der SPD: Machen Sie es doch nicht zu billig!)

    Dabei können die seelischen Belastungen sicherlich
    niemals durch Geld ausgeglichen werden. Darum
    aber, weil wir meinen, daß die Kriegsopfer an der Fortentwicklung unserer Wirtschaft und an dem größeren Sozialprodukt teilhaben sollen, — —

    (Abg. Höhmann [Hessisch Lichtenau] : Dann streichen Sie doch die Renten wieder!)

    — Eine solche Bemerkung, lieber Herr Kollege, würde ich nie machen, weil das eine ganz dumme Unterstellung ist.

    (Abg. Höhmann [Hessisch Lichtenau] : Na, Sie haben es doch gesagt!)

    — Dann müssen Sie besser zuhören, wenn Sie meinen, daß Sie solche dummen Zwischenbemerkungen machen können.

    (Zuruf des Abg. Schmitt-Vockenhausen.)

    — Ja, Herr Schmitt, solche Bemerkungen können einem einfach über die Hutschnur gehen. Sie wissen, daß ich mich gern jeder Debatte stelle und daß ich auch im ganzen Gespräch durchaus immer freundlich bin. Aber solche Bemerkungen gehen wirklich ein bißchen zu weit.
    Nun, meine Damen und Herren, weiter in der Sache. Wir meinen nach wie vor — wie es auch das Wollen dieses Hauses ist —, daß es nicht in erster Linie darauf ankommt, die Geldleistungen zu messen, obwohl sie natürlich nicht außer Betracht bleiben sollen, sondern daß vor allem weiterhin Wert darauf gelegt werden sollte, den Kriegsopfern durch Rehabilitationsmaßnahmen und durch Maßnahmen des Schwerbeschädigtengesetzes die Möglichkeit zu geben, wieder im Arbeitsprozeß zu stehen, und damit ihr Selbstwertgefühl zu steigern und sie am Wirtschaftsaufschwung teilhaben zu lassen.
    Trotzdem, meine Damen und Herren, sind wir der Meinung — und ich sage das zum wiederholten Male, wie es auch schon unsere Sprecherin mehrfach gesagt hat —, daß das Kriegsopferrecht weiter ausgestaltet werden muß, insbesondere auf dem Gebiet der individuellen Leistungen. Nach unserer Meinung war es daher gut, daß uns der Herr Bundesarbeitsminister gesagt hat, daß die Überlegungen der Regierung dahin gehen, den Berufsschadensausgleich zu erweitern, insbesondere ihm auch auf die Witwen auszudehnen; denn die Witwen können heute, wenn sie eine einheitliche Rente haben, nicht an dem teilnehmen, was der Gefallene hätte erreichen können.
    Wir meinen im übrigen auch, daß es notwendig ist — das Hohe Haus hat sich mehrfach damit beschäftigt, ich selber habe mich bei der letzten Rentenanpassung von dieser Stelle aus damit auseinandersetzen müssen —, in der Kriegsopferversorgung eine Form der Anrechnungsbestimmungen zu finden, die sicherstellt, daß auch die Kriegsopfer, die neben ihrer Kriegsopferversorgung eine Rente aus den gesetzlichen Rentenversicherungen haben, nicht jedes Mal bei den Rentenanpassungen mit Klagen zu uns kommen müssen. Wir meinen auch, daß die Bundesregierung wohlberaten ist, wenn sie die Witwen- und die Elternversorgung von anderen Bedingungen, von leichteren Bedingungen abhängig macht und im übrigen auch verbessert.



    Stingl
    Mit großer Befriedigung und Genugtuung stellt meine Fraktion fest, daß der Herr Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung soeben gesagt hat, daß auch eine Anhebung der Grundrente in dem von der Regierung vorzulegenden Gesetzentwurf berücksichtigt werden wird.
    Meine Damen und Herren, ich sage sofort: in welchem Maß dies alles geschehen wird, das wird intensiver Beratungen innerhalb der Bundesregierung bedürfen. Denn dieser Termin vom 30. November war einfach zu früh. Die Bundesregierung kann, wenn sie einen Gesetzentwurf vorlegt, nicht einfach so tun, als sei es damit erledigt, daß sie sage: „In diesem Jahr können wir 200" — oder „400", oder was für einen Betrag Sie genannt haben wollen —„bezahlen". Die Bundesregierung steht in der Verantwortung für die zukünftigen Haushalte, insbesondere aber für den Haushalt 1964, der — das wissen Sie alle, und die Mitglieder des Haushaltsausschusses wissen es ganz besonders — noch eine ganze Menge von Forderungen bringt, für die man eine Deckung überhaupt noch nicht absehen kann. Man kann es nicht einfach damit abtun, daß man sagt, dann müsse man den Ländern mehr Geld abnehmen. Denn wenn man den Ländern mehr Geld für eine Sache abnimmt, werden die Länder um so hartnäckiger sein gegenüber der Forderung nach einer Veränderung der Prozentzahlen bei der Einkommensteuer.
    Niemand soll aber nach dieser neuen Regierungsvorlage sagen können, daß das unabweisbar Notwendige nicht getan sei. Wir meinen aber, daß über das unabweisbar Notwendige hinaus noch etwas getan werden kann, soweit es der Haushalt zuläßt. Notfalls, meine Damen und Herren, müssen auch noch Stufen in der Verbesserung der Leistungen eingeführt werden. Wir können die Regierung nicht aus der Verantwortung entlassen, die ihr aufgegeben ist, unsere Währung stabil zu halten, für die Familie zu sorgen.
    Wir möchten aber in diesem Zusammenhang auch einmal darauf hinweisen, daß die Kriegsopfer auch bei den Verbesserungen aller anderen sozialen Leistungen ja mit beteiligt werden, und soweit sie als Arbeiter in Lohn und Brot stehen, auch an der Verbesserung des Lohnfortzahlungsgesetzes teilnehmen. Ich will damit nicht etwa sagen, daß man damit alles andere erledigen könne. Aber ich will darauf hinweisen, daß die Kriegsopfer auch an den Zuschüssen, die vom Bund her in die Rentenversicherungen gehen, einen wesentlichen Anteil haben. In diesen Zuschüssen, die sich jetzt immerhin schon auf nahezu 7 Milliarden DM im Jahr belaufen, stecken die Leistungen des Bundes, die früher über den § 90 zu zahlen waren, jetzt aber einfach in eine Generalberechnung für die Frühinvalidität eingegangen sind; und die Frühinvalidität, meine Damen und Herren, ist wesentlich von Kriegsereignissen ausgelöst.
    Die Leistungen in der Kriegsopferversorgung sind immerhin von 549 DM je Betroffenen im Jahre 1950 auf 1316 DM je Betroffenen im Jahre 1962 gestiegen. Wer dies einmal überlegt, wird zugeben müssen, daß diese Steigerung um 140 % auf 240% der damaligen Leistungen sich im Gesamtgefüge unserer Wirtschaft durchaus sehen lassen kann.
    Gewiß, niemand wird bestreiten, daß man trotzdem sagen kann, es sei immer noch nicht genug. Auch wir sind der Meinung, daß es noch nicht genug ist. Wir sind aber nicht der Meinung, daß es eine Leistung sei, die deshalb nun verbessert werden müsse, weil die Kriegsopfer unter dem Existenzminimum seien. Wir sind der Meinung, die Leistungen müssen verbessert werden, weil die Kriegsopfer auch in die neue wirtschaftliche Situation in der Bundesrepublik hineingeführt werden sollen.
    Die Gesamtsumme von 4,2 Milliarden DM im Jahre 1962 — gegenüber 2,2 Milliarden DM im Jahre 1950 — spricht schließlich auch für sich. Die Gesamtaufwendungen für die Kriegsopfer mit rund 44 Milliarden DM entsprechen den Leistungen, die der Bund für den Lastenausgleich gewährt hat, und den Leistungen, die im übrigen für die Rentenversicherungsträger im gleichen Zeitraum gewährt worden sind. — Bitte, Herr Rutschke!