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    Deutscher Bundestag 62. Sitzung Bonn, den 6. März 1963 Inhalt: Begrüßung des Präsidenten des Parlaments von Vietnam 2818 C Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Kriedemann und Gaßmann . . . 2805 A Die Abg. Schlee und Flämig treten in den Bundestag ein 2805 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache IV/866) und Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache IV/867) 2805 B Antrag betr. Raumordnung (Abg. Dr Schmidt [Wuppertal], Bading, Margulies, Jacobi [Köln] u. Gen.) (Drucksache IV/473) 2805 B Entschließungsantrag zum Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft (CDU/CSU, FDP) (Umdruck 185) 2805 C Fragestunde (Drucksachen IV/1027, IV/1019) Frage des Abg. Kaffka: Todesurteil gegen den deutschen Staatsbürger Schmetz Dr. Carstens, Staatssekretär . . 2806 B, C Kaffka (SPD) . . . . . . . . . 2806 B Fragen des Abg. Bauer (Wasserburg) : Preise für Brau- und Saatgerste, Saatweizen und Saatroggen Schwarz, Bundesminister . . . 2806 C, D, 2807 A, B Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . . 2806 D, 2807 A Ertl (FDP) . . . . . . . . . . 2807 B Frage des Abg. Bauknecht: Milchautomaten in Kantinen der Bundeswehr Hopf, Staatssekretär . . . . . 2807 C, D Bauknecht (CDU/CSU) . . . . . 2807 D Fragen des Abg. Eisenmann: Private Kinderheime Dr. Heck, Bundesminister 2808 A, B, C, D Dürr (FDP) . . . . . . . . 2808 B, C, D Frage der Abg. Frau Dr. Maxsein: Haftpflicht auf dem Gebiet der Atomkernenergie Dr. Cartellieri, Staatssekretär . . . 2808 D Frage des Abg. Kahn-Ackermann: Deutscher Vertreter im Exekutivrat der UNESCO Dr. Carstens, Staatssekretär . . 2809 B, C Kahn-Ackermann (SPD) . . . . . 2809 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 Frage des Abg. Hansing: Fischereigrenzen vor Grönland Dr. Carstens, Staatssekretär . . . 2809 C Frage der Abg. Frau Schanzenbach: Ausbildungsbeihilfen für soziale und pflegerische Berufe Höcherl, Bundesminister . . . . 2810 A, B Frau Schanzenbach (SPD) . . . . 2810 B Fragen des Abg. Sänger: Regierungskriminalrat Saevecke vom Bundeskriminalamt Höcherl, Bundesminister . . . 2810 B, C, D, 2811 A, B, C, D, 2812 A, B Sänger (SPD) . . . 2810 C, D, 2811 C, D Dr. Kohut (FDP) . . . 2811 A, B, 2812 A Ertl (FDP) 2812 B Frage des Abg. Hammersen: Novellierung des § 159 des Bundesbeamtengesetzes Höcherl, Bundesminister . . . 2812 B, C, D Hammersen (FDP) . . . . . . . 2812 C Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 2812 D Frage des Abg. Wittrock: Gutachten betr. Blutalkoholgehalt und Fahrtüchtigkeit Dr. Bucher, Bundesminister . . 2813 A, B Wittrock (SPD) 2813 A, B Frage des Abg. Wittrock: Entwurf eines Straftilgungsgesetzes Dr. Bucher, Bundesminister . . . 2813 C, D, 2814 A Wittrock (SPD) . . . . . . . . 2813 D Frage der Abg. Frau Dr. Maxsein: Europäisches Übereinkommen über die obligatorische Haftpflichtversicherung für Kraftfahrzeuge Dr. Bucher, Bundesminister . . . . 2814 A Frage der Abg. Porten: Steuerrückerstattungen aus dem Lohnsteuerjahresausgleich Grund, Staatssekretär 2814 B Frage des Abg. Ertl: Rasthaus am Chiemsee Grund, Staatssekretär . 2814 C, D, 2815 A Ertl (FDP) 2814D, 2815 A Frage des Abg. Krüger: Vorfinanzierungsmittel für die Auszahlung von Hauptentschädigungen Grund, Staatssekretär . . . . . 2815 B, D, 2816A, B, C, D, 2817 A, B Krüger (CDU/CSU) . . . . . . . 2815 D Rehs (SPD) . . . . . . . . . . 2816 A Kuntscher (CDU/CSU) . . . . . 2816 B, C Dr. Czaja (CDU/CSU) . . . . . 2816 C, D Leukert (CDU/CSU) 2817 A Frage des Abg. Krüger: Einschränkungsmaßnahmen des Bundesausgleichsamtes Grund, Staatssekretär . . . . 2817 B, C, D Krüger (CDU/CSU) . . . . . . 2817 C Kuntscher (CDU/CSU) 2817 C Rehs (SPD) 2817 D Fragen des Abg. Dr. Czaja: Barauszahlung der Hauptentschädigung Grund, Staatssekretär 2818 A, C Dr. Czaja (CDU/CSU) 2818 C Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/979) — Erste Beratung — 2818 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Finanzgerichtsordnung des Saarlandes (CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/995) — Erste Beratung — . . . . . . . . 2818 D Entwurf eines Gesetzes über die Allgemeine Statistik in der Elektrizitäts- und Gastwirtschaft und die Durchführung des Europäischen Industriezensus in der Versorgungswirtschaft (Drucksache IV/877) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache IV/992) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . 2819 A Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über die Allgemeine Statistik in der Industrie und im Bauhauptgewerbe (Drucksache IV/878) ; Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache IV/993) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . 2819 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Haushaltsgesetzes 1962 (SPD) (Drucksache IV/436); Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache IV/955) — Zweite Beratung — 2819 B, 2823 B Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 III Entwurf eines Gesetzes zur Änderung vom 4. Oktober 1961 der Satzung der Internationalen Atomkernenergie-Organisation (Drucksache IV/852); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft (Drucksache IV/1007) — Zweite und dritte Beratung — 2819 C Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Atomgesetzes (Drucksache IV/966) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Atomkernenergie und Wasserwirtschaft (Drucksache IV/1008) — Zweite und dritte Beratung — 2819 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. Juli 1960 mit dem Großherzogtum Luxemburg über die Soziale Sicherheit der Grenzgänger (Drucksache IV/595) ; Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksache IV/1011) — Zweite und dritte Beratung — . . . 2820 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 14. Juli 1960 mit dem Großherzogtum Luxemburg über die Gewährung von Leistungen bei Krankheit und Mutterschaft usw. (Drucksache IV/596); Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksache IV/1012) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . 2820 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 25. April 1961 mit dem Königreich Griechenland über Soziale Sicherheit (Drucksache IV/720) ; Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksache 1013) — Zweite und Dritte Beratung — . . . . . . . . . . . 2820 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Allgemeinen Abkommen vom 7. Dezember 1957 mit dem Königreich Belgien über Soziale Sicherheit (Drucksache IV/870) ; Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksache IV/1014) — Zweite und Dritte Beratung — . . . . . . . . 2820 C Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (CDU/CSU) (Drucksache IV/120); Schriftlicher Bericht des Sozialpol. Ausschusses (Drucksache IV/938 [neu]) — Zweite und dritte Beratung — Frau Döhring (Stuttgart) (SPD) . . 2821 B, 2836 C Ruf (CDU/CSU) . 2823 C, 2840 D, 2845 B, 2867 C Börner (SPD) . 2823 D, 2837 C, 2856 B, D, 2858 B, 2861 A, 2865 D, 2876 C Dr. Hamm (Kaiserslautern) (FDP) . . 2824 B, 2832 C Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . . 2825 D, 2830 A Porten (CDU/CSU) . . . 2827 A, 2861 D Dr. Jungmann (CDU/CSU) 2828 A, 2833 D, 2835 C Memmel (CDU/CSU) . . 2830 C, 2876 A Berberich (CDU/CSU) . . 2831 B, 2843 C, 2856 D, 2872 B, 2884 D Dr. Dittrich (CDU/CSU) . . . . . 2831 D Dr.-Ing. Balke (CDU/CSU) 2833 A, 2874 B Dr. Schellenberg (SPD) . 2833 D, 2867 D, 2873 C Killat (SPD) . . 2834 D, 2836 A, 2838 D, 2851 D, 2869 C, 2871 B, 2872 C, 2874 D, 2886 A, 2886 B, 2886 C Spitzmüller (FDP) 2836 B, 2854 C, 2875 B Klein (Saarbrücken) (CDU/CSU) . . 2837 B Langebeck (SPD) . . . 2837 D, 2839 C Becker (CDU/CSU) . . . 2838 B, 2855 D Stingl (CDU/CSU) 2839 A, D, 2842 D, 2857 B, 2871 A Ollesch (FDP) . 2840 A, 2850 C, 2866 C, 2879 D Biermann (SPD) 2840 B Meyer (Wanne-Eickel) (SPD) . . 2841 C Geiger (SPD) . . 2842 A, 2845 D, 2853 B Weber (Georgenau) (FDP) . . . . 2842 C Lang (München) (CDU/CSU) . . . 2844 B Dr. Franz (CDU/CSU) . . 2847 D, 2878 D, 2886 A Gaßmann (CDU/CSU) 2857 A Blank, Bundesminister . 2860 B, 2881 B Dr.-Ing. Philipp (CDU/CSU) . . . . 2862 B Dr. Atzenroth (FDP) 2865 A Scheppmann (CDU/CSU) . . . . 2866 D Burgemeister (CDU/CSU) . . . 2868 B Teriete (CDU/CSU) 2869 A Frehsee (SPD) . 2871 D, 2883 D, 2885 A Dr. Rutschke (FDP) 2881 D Entwurf eines Gesetzes über die Handwerkszählung 1963 (Handwerkszählungsgesetz 1963) (Drucksache IV/876); Schriftlicher Bericht des Wirtschaftsausschusses (Drucksache IV/988 — Zweite Beratung— Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 2887 A, 2888 A Wieninger (CDU/CSU) . . . . 2887 B Dürr (FDP) 2888 A Nächste Sitzung 2888 C Anlagen 2889 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 2805 62. Sitzung Bonn, den 6. März 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 2889 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Adorno 8. 3. Bals 9. 3. Bazille 8. 3. Frau Beyer (Frankfurt) 8. 3. Birkelbach * 8. 3. Fürst von Bismarck 8. 3. Dr. Bleiß 6. 3. Blumenfeld 6. 3. Deringer * 6. 3. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 8. 3. Dr. Dr. h. c. Dresbach 31. 3. Frau Dr. Elsner 6. 3. Figgen 20. 4. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 8. 3. Gehring 8. 3. Frau Geisendörfer 8. 3. Gewandt 8. 3. Hoogen 6. 3. Kemmer 8. 3. Frau Dr. Kiep-Altenloh 10. 3. Kohlberger 8. 3. Dr. Kreyssig * 8. 3. Kriedemann * 6. 3. Kühn (Hildesheim) 8. 3. Leonhard 8. 3. Dr. Mälzig 8. 3. Michels 8. 3. Müller (Berlin) 31. 3. Murr 8.3. Nieberg 8. 3. Frau Dr. Probst 8. 3. Ruland 8. 3. Schlick 8.3. Schultz 6. 3. Seither 11.3. Stooß 8. 3. Storm 8. 3. Strauß 18. 3. Frau Strobel * 8. 3. Walter 8. 3. Wilhelm 8. 3. Wittmer-Eigenbrodt 30. 4. b) Urlaubsanträge Dr. Arndt (Berlin) 16. 3. Dr. Dr. h. c. Baade 31. 3. Dr. Bechert 15. 3. Frau Blohm 16. 3. Dr. Dörinkel 15. 3. Frau Eilers 15. 3. Funk (Neuses am Sand) 31. 3. Dr. Hahn (Heidelberg) 12. 3. Hauffe 16. 3. * Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Hellenbrock 31. 3. Horn 15. 3. Dr. Imle 11.3. Katzer 31.3. Lohmar 30. 4. Dr. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 15. 3. . Frau Dr. Pannhoff 30. 3. Dr. Rieger (Köln) 27. 3. Frau Vietje 31. 3. Wacher 15.3. Dr. Weber (Koblenz) 15. 3. Anlage 2 Erklärung gemäß § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Die Bundesregierung hat in wiederholten Erklärrungen versichert, daß sie angesichts der großen Aufgaben und Anforderungen, die von der deutschen Wirtschaft in den nächsten Jahren bewältigt werden müssen, alles tun wird, um weitere vermeidbare Belastungen von ihr fernzuhalten. Entgegen dieser Versicherung werden der Wirtschaft durch das zur Abstimmung stehende Gesetz wiederum erhebliche zusätzliche Lasten auferlegt. Durch die Übertragung der Altlast des Bergbaues auf die anderen industriellen Berufsgenossenschaften ist diese Last für gewisse Wirtschaftszweige nochmals erhöht worden. Ich halte diese neuen Belastungen besonders im Hinblick auf das, was aus dem Sozialpaket noch zu erwarten ist, für untragbar. Deshalb konnte ich dem Gesetz meine Zustimmung nicht geben. Dr. Atzenroth Anlage 3 Schriftliche Antwort des Herrn Bundesministers Dr. Dollinger auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Hammersen (Fragestunde der 60. Sitzung vom 13. Februar 1963, Drucksache IV/958, Frage VIII) Trifft es zu, daß in der Zeit zwischen dem 1. Juli 1961 und dem 30. September 1962 308 ha bundeseigene unbebaute Grundstücke, davon im letzten Quartal jenes Zeitraums nur 3 ha Bundesbauland, in Privathand übergewechselt sind? Bei der bisherigen Berichterstattung über die Veräußerung bundeseigener Grundstücke wurde unterschieden zwischen Verkaufsfällen, bei denen die Grundstücke im Grundbuch umgeschrieben und somit bereits in Privathand übergewechselt sind, 2890 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 und solchen Fällen, bei denen zwar Verkaufszusagen abgegeben worden sind, aber der grundbuchliche Vollzug noch ausstand. Danach ergaben sich am 30.9. 1962 (am Ende des Berichtszeitraumes) folgende Zahlen: Bereits grundbuchlich vollzogene Verkaufsfälle 157 ha, noch in der Durchführung befindliche Verkaufsfälle 151 ha, damit waren insgesamt bereitgestellt 308 ha. Nach dem Stand vom 30. 6. 1962 waren zu verzeichnen: Bereits grundbuchlich vollzogene Verkaufsfälle 138 ha, noch in der Durchführung befindliche Verkaufsfälle 167 ha, insgesamt also 305 ha. Im Quartal vom 1. 7. 1962 — 30. 9. 1962 (letztes Quartal des Berichtszeitraumes) sind demnach nicht nur 3 ha, sondern 19 ha (157-138 = 19 ha) Bundesbauland in Privathand übergewechselt. Anlage 4 Umdruck 172 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Hamm (Kaiserslautern), Dr. Jungmann, Frau Dr, Hubert und Genossen zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 wird dem § 557 Abs. 2 folgender Satz 2 angefügt: „An der Durchführung der Heilbehandlung sind die Ärzte zu beteiligen, die dazu fachlich befähigt, entsprechend ausgestattet und zur Übernahme der damit verbundenen Pflichten bereit sind." Bonn, den 4. Februar 1963 Dr. Hamm (Kaiserslautern) Dr. Jungmann Frau Dr. Hubert Dr. Atzenroth Biegler Dr. Danz Dr. Dittrich Dr. Effertz Frau Engländer Ertl Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) Frau Dr. Heuser Dr. Imle Dr. Löbe Dr. Nissen Ollesch Frau Dr. Pannhoff Peters (Poppenbüll) Dr. Rutschke Schmidt (Kempten) Dr. Schmidt (Offenbach) Schultz Weber (Georgenau) Frau Welter (Aachen) Anlage 5 Umdruck 188 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Löbe, Dr. Sinn, Cramer und Genossen zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: § 543 wird in der Fassung des Entwurfs — Drucksache IV/120 — wiederhergestellt: „§ 543 (1) Ausländische und staatenlose Besatzungsmitglieder deutscher Seefahrzeuge, die keinen Wohnsitz im Inland haben, können auf Antrag des Reeders von der Versicherung befreit werden, soweit nicht zwischenstaatliche Abkommen oder internationale Übereinkommen entgegenstehen. (2) Über den Antrag entscheidet das Bundesversicherungsamt." Bonn, den 5. März 1963 Dr. Löbe Dr. Sinn Cramer Brück Dr. Danz Eisenmann Faller Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) Gewandt Dr. Hamm (Kaiserslautern) Frau Dr. Heuser Dr. Imle Frau Dr. Kiep-Altenloh Lemmrich Logemann Mertes Rademacher Dr. Rutschke Scheuren Schmidt (Braunschweig) Schmidt (Kempten) Schwabe Spitzmüller Dr. Supf Wächter Wendelborn Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 2891 Anlage 6 Umdruck 189 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgegesetz—UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Artikel 1 1. Hinter § 548 wird folgender neuer § 548 a eingefügt: „§ 548 a Auf Leistungen nach § 548 haben auch Personen Anspruch, die als Leibesfrucht infolge eines Arbeitsunfalles oder einer Berufskrankheit der versicherten Mutter gesundheitlich geschädigt worden sind. Anstelle der Entschädigung durch Rente gewährt der Träger der Unfallversicherung eine besondere Unterstützung in Höhe des durch die Schädigung verursachten Mehrbedarfs für den Lebensunterhalt; sind diese Personen nach Vollendung des 18. Lebensjahres wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen, die durch die Schädigung verursacht worden sind, außerstande, sich selbst zu unterhalten, so erhalten sie, solange dieser Zustand dauert, eine besondere Unterstützung zur Bestreitung des Lebensunterhalts." 2. In § 557 erhält Absatz 2 fol ende neue Sätze 2 und 3: „An der Durchführung der Heilbehandlung sind die Ärzte zu beteiligen, die zur unfallmedizinischen Versorgung fachlich befähigt sind, über die hierfür erforderlichen Einrichtungen verfügen und sich zur Übernahme der mit der unfallmedizinischen Behandlung verbundenen Verpflichtungen bereit erklären. Der Verletzte hat das Recht, unter diesen Ärzten frei zu wählen." 3. In § 574 Abs. 3 erhält der erste Halbsatz folgende Fassung: „Ist die Erwerbsfähigkeit einer in den Absätzen 1 oder 2 genannten Personen infolge des Arbeitsunfalles um wenigstens 80 vom Hundert gemindert,". 4. In § 581 erhält Absatz 2 folgenden zweiten Satz: „War die Erwerbsfähigkeit des Verletzten schon vor dem Arbeitsunfall dauernd gemindert, so gilt der Verletzte insoweit als erwerbsfähig, als er zur Zeit des Unfalles erwerbstätig gewesen ist." 5. § 581 a erhält folgende Fassung: „§ 581 a (1) Ist ein Verletzter, der infolge des Arbeitsunfalles erwerbsunfähig geworden ist, durch die Unfallfolgen gesundheitlich außergewöhnlich betroffen, so wird zur Vollrente eine Schwerstverletztenzulage in Höhe von einem Zehntel des Jahresarbeitsverdienstes gewährt. (2) Die Bundesregierung wird ermächtigt, mit Zustimmung des Bundesrates durch Rechtsverordnung den Personenkreis zu bestimmen, der durch die Verletzungsfolgen gesundheitlich außergewöhnlich betroffen ist." 6. In § 582 a) erhält Absatz 3 Satz 1 folgende Fassung: „Die Kinderzulage wird bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres gezahlt; Kinder, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, werden nur berücksichtigt, wenn sie 1. sich in Schul- oder Berufsausbildung befinden und noch nicht das 25. Lebensjahr vollendet haben oder 2. wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen außerstande sind, sich selbst zu unterhalten, und unverheiratet sind."; b) werden in Absatz 4 Satz 1 hinter dem Wort „Verletztenrente" die Worte „ohne Schwerstverletztenzulage (§ 581 a) " eingefügt. 7. In § 583 Abs. 1 werden in Satz 1 hinter den Worten „die Renten" und in Satz 2 hinter den Worten „so dürfen sie" jeweils die Worte „ohne Schwerstverletztenzulage (§ 581 a)" eingefügt. 8. In § 594 Abs. 1 werden die Worte „eine Rente von zusammen einem Fünftel des Jahresarbeitsverdienstes" durch die Worte „eine Rente von einem Fünftel des Jahresarbeitsverdienstes für ein Elternteil, von drei Zehnteln des Jahresarbeitsverdienstes für ein Elternpaar" ersetzt. 9. In § 601 Satz 1 werden die Worte „mit dem fünffachen Betrag der Jahresrente" durch die Worte „mit einem dem Kapitalwert der Rente entsprechenden Betrage" ersetzt. 10. In § 603 erhält Satz 2 folgende Fassung: „Die Abfindungssumme ist auf die Rente insoweit anzurechnen, als sie die Summe der Rentenbeträge übersteigt, die dem Verletzten während des Abfindungszeitraumes zugestanden hätten." 11. In § 708 erhält Absatz 1 folgende Fassung: „(1) Die Berufsgenossenschaften erlassen Vorschriften über 1. Einrichtungen, Anordnungen und Maßnahmen, welche die Unternehmer zur Verhütung von Arbeitsunfällen zu treffen haben, 2. das Verhalten, das. die Versicherten zur Verhütung von Arbeitsunfällen zu beobachten haben, 3. ärztliche Untersuchungen von Versicherten, die vor der Beschäftigung mit Arbeiten durchzuführen sind, 2892 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 deren Verrichtung mit außergewöhnlichen Unfall- oder Gesundheitsgefahren für sie oder Dritte verbunden ist. Die Vorschriften werden von der Vertreterversammlung beschlossen." 12. In § 712 erhält Absatz 2 folgende Fassung: „ (2) Die Berufsgenossenschaften sind verpflichtet, den Sicherheitszustand eines jeden Betriebes mindestens einmal im Jahr durch technische Aufsichtsbeamte zu überprüfen. Für bestimmte Gewerbezweige oder Betriebsarten können, wenn die Unfall- und Gesundheitsgefährdung gering ist, abweichende Regelungen getroffen werden. Das Nähere bestimmen die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften." 13. In § 718 a a) erhält Absatz 2 folgende Fassung: „ (2) Die Sicherheitsbeauftragten haben den Unternehmer bei der Durchführung und Überwachung der betrieblichen Unfallverhütungsmaßnahmen zu beraten und zu unterstützen. Sie wirken insbesondere mit 1. an den betrieblichen Maßnahmen zur Förderung des sicherheitsbewußten Verhaltens, 2. an der Überwachung des sicherheitstechnischen Zustandes von Betriebsanlagen und -einrichtungen, 3. an der Erstellung von Unfallanzeigen, 4. an der Untersuchung von Arbeitsunfällen. Die Verantwortung des Unternehmers nach § 913 wird hierdurch nicht berührt." ; b) wird hinter Absatz 4 folgender neuer Absatz 5 angefügt: „(5) In Betrieben, die in der Regel zweitausend oder mehr Versicherte beschäftigen, hat der Unternehmer mindestens einen hauptamtlichen Sicherheitsbeauftragten und für je zweitausend weitere Versicherte mindestens einen weiteren hauptamtlichen Sicherheitsbeauftragten zu bestellen. Bei außergewöhnlicher Unfallgefährdung hat die Berufsgenossenschaft niedrigere Richtzahlen für die Bestellung von hauptamtlichen Sicherheitsbeauftragten festzusetzen bei besonders geringer Unfallgefährdung kann die Berufsgenossenschaft höhere Richtzahlen festsetzen. Das Nähere bestimmen die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften." 14. Hinter § 718 b wird folgender neuer § 718 c eingefügt: „§ 718 c (1) In Betrieben, die in der Regel zweitausend oder mehr Versicherte beschäftigen, hat der Unternehmer einen Betriebsarzt zu bestellen; in Betrieben mit fünftausend oder mehr Beschäftigten ist ein hauptamtlicher Betriebsarzt zu bestellen. Vor Einstellung und Entlassung von Betriebsärzten sollen der Betriebsrat und der zuständige Gewerbearzt gehört werden. (2) Bei außergewöhnlich hoher Unfall- und Gesundheitsgefährdung können die Berufsgenossenschaften die Bestellung eines Betriebsarztes auch bei geringerer Beschäftigtenzahl verlangen. Übersteigt die Zahl der in einem Betrieb beschäftigten Versicherten die in Absatz 1 genannten Richtzahlen, so können die Berufsgenossenschaften die Bestellung weiterer Betriebsärzte vorschreiben. Das Nähere bestimmen die Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaften." 15. In § 722 a) wird in Absatz 2 hinter Satz 1 folgender Satz eingefügt: „Die Summe der Zuschläge sowie die Summe der Nachlässe soll in der Regel jeweils 25 vom Hundert des Jahresbedarfs (§ 721 Abs. 1) nicht unterschreiten."; b) wird hinter Absatz 2 folgender Absatz 3 angefügt: „ (3) Die Satzung kann bestimmen, daß in bestimmten Gewerbezweigen und Unternehmensarten von den Bestimmungen des Absatzes 2 abgewichen werden kann, wenn die Versicherten durch ihre Arbeit nicht erheblich höherem Grade Unfallgefahren ausgesetzt sind als die übrige Bevölkerung." 16. Hinter dem Vierten Teil des Dritten Buches der Reichsversicherungsordnung wird ein Fünfter Teil „Kuratorium für Unfallverhütung" mit folgendem § 894 angefügt: „§ 894 (1) Die Träger der Unfallversicherung sind verpflichtet, ein Kuratorium für Unfallverhütung in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins zu gründen. (2) Die Satzung soll als Zweck des Vereins die Erfüllung gemeinsamer Unfallverhütungsaufgaben vorsehen, insbesondere die Förderung und Unterstützung der Träger der Unfallversicherung in den Bereichen der Erforschung der Unfallursachen, der Ausarbeitung von Unfallverhütungsvorschlägen und -vorschriften sowie der Ausbildung und der allgemeinen Aufklärung. (3) Die Satzung soll ferner den an der Unfallverhütung interessierten oder mit Aufgaben der Unfallverhütung befaßten Organisationen das Recht zum Beitritt einräumen und Einzelpersonen, die besondere Erfahrungen auf dem Gebiete der Unfallverhütung haben, die Mitarbeit ermöglichen." Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 2893 Zu Artikel 2 17. In Artikel 2 wird hinter Nr. „vor 1" folgende neue Nummer eingefügt: „nach vor 1.". § 151 der Reichsversicherungsordnung erhält folgende Fassung: „§ 151 Die Ortslöhne werden im Geltungsbereich dieses Gesetzes gleichzeitig neu festgesetzt, wenn eine Anpassung der Geldleistungen nach § 579 Abs. 1 erfolgt." 18. In Artikel 2 Nr. 2 a werden hinter den Worten „ohne Kinderzuschuß (§ 1262)" die Worte „und ohne Schwerstverletztenzulage (§ 581 a)" eingefügt. 19. In Artikel 2 Nr. 13 d werden hinter den Worten „ohne Kinderzuschuß (§ 39)" die Worte „und ohne Schwerstverletztenzulage (§ 581 a der Reichsversicherungsordnung)" eingefügt. Zu Artikel 2 a 20. Artikel 2 a einschließlich Anlage 3 werden gestrichen. Zu Artikel 3 21. § 7 erhält folgende Fassung: „§ 7 (1) Die Geldleistungen in der gesetzlichen Unfallversicherung für Unfälle, die sich vor dem 1. Januar 1961 ereignet haben, werden gemäß § 579 Abs. 1 der Reichsversicherungsordnung mit Wirkung ab 1. Januar 1963 nach Maßgabe der Absätze 2 bis 9 umgestellt. (2) Als Jahresarbeitsverdienst gilt der den Geldleistungen zugrunde liegende Jahresarbeitsverdienst, vervielfältigt mit 1,12. (3) Soweit der Jahresarbeitsverdienst nach dem Ortslohn berechnet ist, ist dieser nicht nach Absatz 1 umzustellen, sondern nach dem in § 7 a Abs. 1 dieses Artikels neu festgesetzten Ortslohn zu berechnen. (4) Der vervielfältigte Jahresarbeitsverdienst (Absatz 2) darf die Summe von 36 000 Deutsche Mark nicht übersteigen, es sei denn, daß die Satzung einen höheren Jahresarbeitsverdienst festgesetzt hat (§ 576 Abs. 2 der Reichsversicherungsordnung). (5) In den Fällen der §§ 565, 566 der Reichsversicherungsordnung in der bisher geltenden Fassung gilt als Unfalljahr das Jahr, für das der Jahresarbeitsverdienst zuletzt festgesetzt worden ist. (6) Werden die Geldleistungen auf Grund eines Jahresarbeitsverdienstes berechnet, dessen Betrag in der Satzung des Versicherungsträgers zahlenmäßig festgesetzt ist, so werden sie auf den am 1. Januar 1963 gültigen Jahresarbeitsverdienst umgestellt. Der durch Satzung festzusetzende Jahresarbeitsverdienst des Versicherungsträgers ist am 1. Januar 1963 neu festzusetzen. (7) Für die Geldleistungen in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung gelten die Absätze 2, 3 und 6 nur insoweit, als ihnen der tatsächliche Jahresarbeitsverdienst oder ein nach dem Ortslohn oder der Satzung berechneter Jahresarbeitsverdienst zugrunde liegt. Im übrigen wird nach den Absätzen 8 und 9 umgestellt. (8) Liegt den Geldleistungen ein durchschnittlicher Jahresarbeitsverdienst zugrunde, so werden sie nach dem gemäß § 7 a Abs. 2 dieses Artikels neu festgesetzten Jahresarbeitsverdienst umgestellt. (9) Soweit die Gruppen von Versicherten am 1. Januar 1963 die Berechnung der Geldleistungen nach den §§ 563, 565, 566 der Reichsversicherungsordnung in der bisher geltenden Fassung bestimmt ist, die Geldleistungen für diese Gruppen aber bisher nach einem durchschnittlichen Jahresarbeitsverdienst berechnet sind, sind diese Geldleistungen auf Grund des nach § 563 Abs. 1 und 2 der Reichsversicherungsordnung in der bisher geltenden Fassung zu berechnenden Jahresarbeitsverdienste umzustellen. Dabei ist der Tarif — oder sonst ortsübliche Lohn eines gleichartigen Arbeitnehmers vom 1. Januar 1963 zugrunde zu legen." Für den Fall der Ablehnung des Antrags unter Nr. 21 22. In § 7 werden die Worte „mit Wirkung vom 1. Januar 1965" durch die Worte „mit Wirkung vom 1. Juli 1963" ersetzt. 23. Hinter § 7 wird folgender neuer § 7 a eingefügt: § 7a (1) Die Ortslöhne sind für die Zeit vom 1. Januar 1963 an für den Geltungsbereich dieses Gesetzes binnen drei Monaten nach der Verkündung dieses Gesetzes neu festzusetzen. (2) Die durchschnittlichen Jahresverdienste in der landwirtschaftlichen Unfallversicherung sind für die Zeit vom 1. Januar 1963 an nach Maßgaben der §§ 778 bis 781 der Reichsversicherungsordnung für den Geltungsbereich dieses Gesetzes binnen drei Monaten nach der Verkündung dieses Gesetzes allgemein neu festzusetzen." 24. Hinter § 7 a wird folgender § 7 b eingefügt: (1) Soweit nach den Versorgungsbezügen nach dem Bundesversorgungsgesetz und den Gesetzen, die das Bundesversorgungsgesetz für anwendbar erklären, der Kriegsschadenrente und den Beihilfen zum Lebensunterhalt nach dem Lastenausgleichsgesetz, den Leistungen nach dem Bundesentschädigungsgesetz und dem Bundessozialhilfegesetz, den Miet- und Lastenhilfen nach dem Gesetz über die Gewährung von Miet- und Lastenbeihilfen nach dem Zwei- 2894 Deutscher Bundestag -- 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 ten Wohnungsbaugesetz und den Bundesbeihilfen zum Ausgleich von Härten im Rahmen der betrieblichen Altersfürsorge nach den Richtlinien vom 17. Oktober 1951 (Bundesanzeiger Nr. 204 vom 20. Oktober 1951) die Gewährung oder die Höhe der Leistung von anderem Einkommen abhängig ist, bleiben die Erhöhungsbeiträge, die für die Monate Januar bis einschließlich Mai 1963 auf Grund der Vorschriften des § 7 dieses Artikels zu leisten sind, für den genannten Zeitraum bei den Ermittlungen des Einkommens unberücksichtigt. Die Erhöhungsbeiträge für den in Satz 1 genannten Zeitraum sind ferner bei der Gewährung von Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung, der Arbeitslosenhilfe sowie der Altershilfe für Landwirte nicht zu berücksichtigen. (2) Absatz 1 gilt auch für Versorgungsbezüge nach den Vorschriften des Gesetzes zur Einführung des Bundesversorgungsgesetzes im Saarland vom 16. August 1961 (Bundesgesetzbl. I S. 1292), soweit ihre Gewährung oder Höhe von anderen Einkommen abhängig ist. Im übrigen gilt Absatz 1 im Saarland mit der Maßgabe, daß an Stelle des Zweiten Wohnungsbaugesetzes das entsprechende saarländische Gesetz tritt und das Bundesentschädigungsgesetz und das Lastenausgleichsgesetz unter Berücksichtigung ihrer im Saarland geltenden Fassung anzuwenden sind. (3) Die Änderung der Bezüge des Berechtigten, die auf ,§ 7 dieses Artikels beruht, bewirkt keine Änderung der Bezüge nach §§ 1278, 1279 der Reichsversicherungsordnung und §§ 55, 56 des Angestelltenversicherungsgesetzes." 25. § 8 wird gestrichen. Bonn, den 5. März 1963 • Ollenhauer und Fraktion Anlage 7 Umdruck 190 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, einen Gesetzentwurf, durch den die Unfallrenten der selbständigen Landwirte sowie ihrer Ehegatten und mithelfenden Familienangehörigen an die Unfallrenten der landwirtschaftlichen Arbeitnehmer angeglichen werden, so rechtzeitig vorzulegen, daß die Anhebung dieser Unfallrenten mit Wirkung ab 1. Juli 1963 erfolgen kann. Bonn, den 5. März 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 8 Umdruck 191 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: § 591 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „ (1) Für den Witwer gelten die §§ 589 und 589 a entsprechend, wenn die durch Arbeitsunfall verstorbene Ehefrau den Unterhalt der Familie überwiegend bestritten hat und solange sie ihn bestritten haben würde." Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Zoglmann und Fraktion Anlage 9 Umdruck 192 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: § 631 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „(1) Die Satzung kann bestimmen, daß den als Unternehmer Versicherten für die ersten 13 Wochen nach dem Arbeitsunfall Geldleistungen ganz oder teilweise nicht gewährt werden." Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Zoglmann und Fraktion Anlage 10 Umdruck 193 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: § 718 a Abs. 1 erhält folgenden neuen Satz 3: „Die Berufsgenossenschaften können für Betriebe mit geringer Unfallgefahr die Zahl 20 in ihrer Satzung erhöhen." Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Zoglmann und Fraktion Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 2895 Anlage 11 Umdruck 194 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgsetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]) . Der Bundestag wolle beschließen: § 739 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „(1) Die Unternehmer haben, wenn nicht die Satzung Abweichendes bestimmt, binnen sechs Wochen nach Ablauf des Geschäftsjahres der Berufsgenossenschaft einen Nachweis für die Berechnung der Umlage (Lohnnachweis) einzureichen und die Zahl der Arbeitsstunden anzugeben, die im letzten Kalenderjahr geleistet wurden, wie auch die Zahl der ausgefallenen Arbeitsstunden, die durch Arbeitsunfälle entstanden ist." Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Zoglmann und Fraktion Anlage 12 Umdruck 195 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In § 774 werden in Nummer 4 hinter dem Wort „Flurbereinigungsverfahren" die Worte „für Aufbaugemeinschaften zur Umstellung des Weinbaus auf Propfreben" eingefügt. Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Zoglmann und Fraktion Anlage 13 Umdruck 196 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 2 werden hinter der Nummer 13 c folgende neue Nummern 13 c 1 und 13 c 2 eingefügt: „13 c 1. § 51 des Angestelltenversicherungsgesetzes erhält folgende Fassung: ,§ 51 Der Sozialbeirat wird für alle Zweige der gesetzlichen Rentenversicherung und für die gesetzliche Unfallversicherung beim Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung gebildet. Er besteht aus vier Vertretern der Versicherten, vier Vertretern der Arbeitgeber, einem Vertreter der Deutschen Bundesbank, drei Vertretern der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Dem Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung obliegt die Geschäftsführung.' 13 c 2. § 52 des Angestelltenversicherungsgesetzes erhält folgende Fassung: ,§ 52 Die Mitglieder des Sozialbeirates werden für die Dauer von vier Jahren von der Bundesregierung berufen. Je einem Vertreter der Versicherten und der Arbeitgeber schlagen vor a) für die Rentenversicherung der Arbeiter der Vorstand des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger, b) für die Rentenversicherung der Angestellten der Vorstand der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte, c) für die knappschaftliche Rentenversicherung der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft der Knappschaften, d) für die gesetzliche Unfallversicherung die Vorstände des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften, des Bundesverbandes der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften und der Bundesarbeitsgemeinschaft der gemeindlichen Unfallversicherungsträger gemeinsam. Das Vorschlagsrecht entfällt, falls die genannten Vereinigungen nicht binnen einer vom Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung zu bestimmenden Frist einen gemeinsamen Vorschlag eingereicht haben. Die vorgeschlagenen Vertreter müssen die Voraussetzungen für die Mitgliedschaft in den Organen von Versicherungsträgern nach den Bestimmungen des Gesetzes über die Selbstverwaltung auf dem Gebiet der Sozialversicherung erfüllen. Die Berufung der drei Vertreter der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften erfolgt nach Anhören der westdeutschen Rektorenkonferenz.' " Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion 2896 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 Anlage 14 Umdruck 197 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]) . Der Bundestag wolle beschließen: 1. Artikel 2 a erhält folgende Fassung: „Artikel 2 a Verteilung der alten Rentenlast der BergbauBerufsgenossenschaft §1 Die Rentenlast der Bergbau-Berufsgenossenschaft aus Versicherungsfällen, die sich vor dem 1. Januar 1953 ereignet haben, tragen die gewerblichen Berufsgenossenschaften und die See-Berufsgenossenschaft gemeinsam. §2 (1) Der Anteil jeder Berufsgenossenschaft an der gemeinsamen Last entspricht dem Verhältnis der Lohnsumme der Berufsgenossenschaft zu der Lohnsumme aller beteiligten Berufsgenossenschaften. (2) Die Beiträge der Mitglieder einer Berufsgenossenschaft für deren Anteil an der gemeinsamen Last (§ 1) werden ausschließlich nach dem Entgelt der Versicherten in den Unternehmen umgelegt. Für die Beiträge der Mitglieder bleibt eine Jahreslohnsumme bis je 30 000 Deutsche Mark außer Ansatz. §3 Die Bergbau-Berufsgenossenschaft teilt die jährliche Gesamtsumme der in § 1 bezeichneten Rentenlast bis zum 31. März des folgenden Jahres dem Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften e. V. mit. Dieser verteilt die Summe nach § 2 Abs. 1. Die Berufsgenossenschaften sind berechtigt, durch den Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften e. V. die Unterlagen der Bergbau-Berufsgenossenschaft über die übernommene Rentenlast zu prüfen." 2. Anlage 3 wird gestrichen. Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Zoglmann und Fraktion Anlage 15 Umdruck 198 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfaliversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 3 erhält folgenden neuen § 2 b: „§ 2 b § 1504 der ReichSversicherungsordnung in der Fassung dieses Gesetzes gilt auch für Arbeitsunfälle, die vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes eingetreten sind, wenn der Arbeitsunfall nicht früher als am 45. Tage vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes eingetreten ist." Bonn, 'den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Anlage 16 Umdruck 199 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]) . Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 3 erhält § 3 Abs. 2 a Satz 1 folgende Fassung: „Soweit der Jahresarbeitsverdienst nach dem Ortslohn berechnet und wegen einer vor dem Unfall bestehenden Minderung der Erwerbsfähigkeit gekürzt worden ist, ist die Leistung auf Antrag nach dem ungekürzten Jahresarbeitsverdienst neu festzustellen." Bonn, den 6. März 1963 Arndgen und Fraktion Anlage 17 Umdruck 200 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UNVG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel 3 erhält § 11 a folgende Fassung: „§ 11 a Der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften e. V. legt dem Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung bis zum 30. Juni 1964 einen Plan für eine Zusammenlegung von gewerblichen Berufsgenossenschaften vor." 2. In Artikel 3 werden § 11 b bis § 11 d gestrichen. Bonn, den 6. März 1963 Arndgen und Fraktion Zoglmann und Fraktion Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 2897 Anlage 18 Umdruck 201 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz - UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Die Anlage 1 zu Artikel 1 § 645 Abs. 1 erhält folgende Fassung: „Anlage 1 (zu Artikel 1 § 645 Abs. 1) Träger der allgemeinen Unfallversicherung 1. Bergbau-Berufsgenossenschaft 2. Steinbruchs-Berufsgenossenschaft 3. Berufsgenossenschaft der keramischen und Glas-Industrie 4. Berufsgenossenschaft der Gas- und Wasserwerke 5. Hütten- und Walzwerks-Berufsgenossenschaft 6. Maschinenbau- und KleineisenindustrieBerufsgenossenschaft 7. Nordwestliche Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaft 8. Süddeutsche Eisen- und Stahl-Berufsgenossenschaft 9. Süddeutsche Edel- und Unedelmetall-Berufsgenossenschaft 10. Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und Elektrotechnik 11. Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie 12. Norddeutsche Holz-Berufsgenossenschaft 13. Süddeutsche Holz-Berufsgenossenschaft 14. Papiermacher-Berufsgenossenschaft 15. Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung 16. Lederindustrie-Berufsgenossenschaft 17. Textil- und Bekleidungs-Berufsgenossenschaft 18. Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gaststätten 19. Fleischerei-Berufsgenossenschaft 20. Zucker-Berufsgenossenschaft 21. Bau-Berufsgenossenschaft Hamburg 22. Bau-Berufsgenossenschaft Hannover 23. Bau-Berufsgenossenschaft Wuppertal 24. Bau-Berufsgenossenschaft Frankfurt am Main 25. Südwestliche Bau-Berufsgenossenschaft 26. Württembergische Bau-Berufsgenossenschaft 27. Bayerische Bau-Berufsgenossenschaft 28. Tiefbau-Berufsgenossenschaft 29. Großhandels- und Lagerei-Berufsgenossenschaft 30. Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel 31. Berufsgenossenschaft der Banken, Versicherungen, Verwaltungen, freien Berufe und besonderer Unternehmen — Verwaltungs-Berufsgenossenschaft — 32. Berufsgenossenschaft für Straßen-, Privat- und Kleinbahnen 33. Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen 34. Binnenschiffahrts-Berufsgenossenschaft 35. Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege." Bonn, den 6. März 1963 Arndgen und Fraktion Zoglmann und Fraktion Anlage 19 Umdruck 202 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz - UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 3 erhält § 14 Abs. 1 folgende Fassung: „(1) Dieses Gesetz tritt mit Wirkung vom 1. Juli 1963 in Kraft." Bonn, den 6. März 1963 Arndgen und Fraktion Zoglmann und Fraktion Anlage 20 Umdruck 203 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz - UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 3 § 14 Abs. 2 wird die Nummer 3 gestrichen. Bonn, den 6. März 1963 Arndgen und Fraktion Anlage 21 Umdruck 204 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz - UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). 2898 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, im Verfolg der Ankündigung in der Regierungserklärung vom 6. Februar 1963 und in Ergänzung der Vorschriften des in die Reichsversicherungsordnung eingeführten § 718 a den Entwurf eines Gesetzes über hauptamtliche Sicherheitsbeauftragte insbesondere über Sicherheits-Ingenieure vorzulegen, in dem die Voraussetzungen für die Bestellung dieser Sicherheitsbeauftragten, ihre Aufgaben und ihre Stellung im Rahmen der Betriebsorganisation sowie ihr Zusammenwirken mit den übrigen betrieblichen Sicherheitsorganen festgelegt werden. Bonn, den 6. März 1963 Arndgen und Fraktion Anlage 22 Umdruck 205 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Die Beratungen über den Entwurf des Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetzes haben ergeben, daß die gesetzliche landwirtschaftliche Unfallversicherung auf Grund der besonderen Lage der deutschen Land- und Forstwirtschaft in vielfacher Hinsicht von den Verhältnissen im gewerblichen Bereich abweicht. Auf Grund der durch die Abwanderung zahlreicher Fremdarbeitskräfte in andere Wirtschaftszweige bedingten Veränderung der landwirtschaftlichen Arbeitskräftestruktur hat sich die landwirtschaftliche Unfallversicherung im Laufe der Zeit immer mehr von einer Unselbständigen- zu einer Selbständigenversicherung, von einer Fremd- zu einer Eigenversicherung der. bäuerlichen Familie gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten gewandelt. Mit dieser Entwicklung ist ein wirtschaftlicher Strukturwandel verbunden, der durch die Integration in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft wesentlich verstärkt wird. Im Rahmen der Beratungen über die Neuregelung der gesamten Unfallversicherung konnten diese Umstände indessen noch nicht berücksichtigt werden. Andererseits bedürfen sie aber einer eingehenden Prüfung. Aus diesen Gründen erscheint es zweckmäßig, die gesetzliche Unfallversicherung der bäuerlichen Familie (Landwirte, Ehegatten und mithelfende Familienangehörige) in einem besonderen Gesetz zu regeln. Da diese Entwicklung keinen Aufschub duldet, sollte dieses Gesetz bereits zum 1. Januar 1964 in Kraft treten. Die Bundesregierung wird daher aufgefordert, den Entwurf dieses Gesetzes dem Bundestag baldigst vorzulegen. Bonn, den 6. März 1963 Schmücker und Fraktion Anlage 23 Umdruck 206 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]) . Der Bundestag wolle beschließen: 1. Anlage 1 zu Artikel 1 § 645 Abs. 1 erhält die Fassung der Nummern 1 bis 35 des § 645 des Entwurfs — Drucksache IV/120 —. 2. Artikel 3 § 11 a bis 11 rd werden gestrichen. Bonn, den 6. März 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 24 Umdruck 207 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Handwerkszählung 1963 (Handwerkzählungsgesetz 1963) (Drucksachen IV/876, IV/988). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 4 wird Absatz 1 Nr. 2 Buchstabe a gestrichen. 2. In § 4 wird der Absatz 1 Nr. 5 gestrichen. 3. Hinter § 5 Nr. 5 wird eingefügt: „6. das Lebensalter und die Staatsangehörigkeit des Inhabers; 7. die Rechtsverhältnisse an den Räumen, die dem Betriebe des Handwerks dienen." Bonn, den 6. März 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 25 Umdruck 208 Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Artikel 1 § 539 Abs. 1 Nr. 13 erhält folgende Fassung: „13. die für den Bund, ein Land, eine Gemeinde, einen Gemeindeverband oder eine andere Körperschaft, Anstalt oder Stiftung des öffentlichen Rechts ehrenamtlich Tätigen, wenn ihnen nicht durch Gesetz eine laufende Entschädigung zur Sicherstellung ihres Lebensunterhalts gewährt wird und die von einem Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 2899 Gericht, einem Staatsanwalt oder einer sonst dazu berechtigten Stelle zur Beweiserhebung herangezogenen Zeugen." Bonn, den 6. März 1963 Dr. von Brentano und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Mende und Fraktion Anlage 26 Umdruck 209 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 wird § 710 wie folgt geändert: In Satz 1 wird zwischen die Worte „oder fahrlässig" das Wort „grob" eingefügt. Bonn, den 6. März 1963 Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 27 Umdruck 210 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/ 938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 3 § 14 a) erhält Absatz 1 Satz 2 folgende Fassung: „Änderungen in der Zuständigkeit der gewerblichen und landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften einerseits sowie der Eigenunfallversicherungsträger andererseits treten mit dem 1. April 1964 in Kraft." ; b) wird in Absatz 2 Nr. 3 gestrichen. Bonn, den 6. März 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 28 Umdruck 211 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird beauftragt, dem Bundestag bis zum 31. Dezember 1963 einen Gesetzentwurf über die Neuregelung der Organisation und der Zuständigkeit der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung vorzulegen. Bonn, den 6. März 1963 Ollenhauer und Fraktion Anlage 29 Umdruck 212 Änderungsantrag der Abgeordneten Porten, Burgemeister, Wieninger, Soetebier und Genossen zum Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/ CSU, FDP — Umdruck 197 — zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Nr. 1 des Änderungsantrags — Umdruck 197 — In Artikel 2 a wird in § 2 Abs. 2 die Zahl „30 000" durch die Zahl „50 000" ersetzt. Dem Absatz 2 wird folgender Satz angefügt: „Rücklagen werden nicht gebildet." Bonn, den 6. März 1963 Porten Riedel (Frankfurt) Burgemeister Schulhoff Wieninger Falke Soetebier Blöcker Anlage 30 Umdruck 213 Änderungsantrag der Abgeordneten Lang (München), Dr. Franz, Wieninger, Seidl (München) und Genossen zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 erhält der § 658 Abs. 2 folgende Fassung: „ (2) Personen, die in gemeindlichen landwirtschaftlichen Unternehmen (§ 773 Abs. 1 Nr. 1) beschäftigt werden, sind bei der zuständigen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft versichert." Bonn, den 6. März 1963 Lang (München) Dr. Franz Wieninger Seidl (München) Varelmann Hesemann Hörnemann (Gescher) Falke Kuntscher Brück Rommerskirchen Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell Hösl Lemmrich Lermer Dr. Kanka Scheppmann Frau Dr. Kuchtner Dr. Ramminger Dr. Besold Dr. Brenck Weinzierl Leukert Wagner Dr. Huys 2900 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 62. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 6. März 1963 Hilbert. Maucher Spies Dr. Kempfler Krug Dr. Willeke Dr. Martin Bauer (Wasserburg) Freiherr zu Guttenberg Dr. Gleissner Dr. Jaeger Dr. von HanielNiethammer Dr. Aigner Frau Dr. Maxsein Frau Dr. Probst Schmidt (Kempten) Ertl Dr. Supf Dr. Dittrich Vogt Dr. Czaja Lenze (Attendorn) Dr. Althammer Ehren Stiller Dr. Seffrin Gibbert Schneider (Hamburg) Heix Dr. Zimmermann (München) Memmel Dr. Winter Schlee Ehnes Böhme (Hildesheim) Sühler Dr. Knorr Unertl Benda eine Unterschrift unleserlich Anlage 31 Umdruck 214 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Jungmann, Dr. Franz, Frau Welter (Aachen) zum Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP — Umdruck 197 — zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Nr. 1 des Änderungsantrags — Umdruck 197 — In Artikel 2 a § 2 wird folgender neuer Absatz 3 angefügt: „(3) Von der Verteilung der gemeinsamen Last sind ausgenommen die Einrichtungen der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege." Bonn, den 6. März 1963 Dr. Jungmann Dr. Franz Frau Welter (Aachen) Anlage 32 Umdruck 215 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zum Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP — Umdruck 197 — zur zweiten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Nr. 1 des Änderungsantrags — Umdruck 197 — In Artikel 2 a § 2 Absatz 2 wird nach Satz 1 folgender Satz eingefügt: „Hierbei ist die eigene Belastung aus Versicherungsfällen, die sich vor dem 1. Januar 1953 ereignet haben, angemessen zu berücksichtigen." Bonn, den 6. März 1963 Dr. Atzenroth Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion Anlage 33 Umdruck 218 Änderungsantrag der Abgeordneten Lang (München), Dr. Franz, Wieninger, Seidl (München) und Genossen zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 erhält der § 658 Abs. 2 folgende Fassung: „ (2) Personen, die in gemeindlichen landwirtschaftlichen Unternehmen (§ 773 Abs. 1 Nr. 1) beschäftigt werden, sind bei der zuständigen landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft versichert." Bonn, den 6. März 1963 Lang (München) Dr. Franz Wieninger Seidl (München) Schmidt (Kempten) Wagner Bauer (Wasserburg) Stiller Sühler Ehnes Willeke Heix Dr. Althammer Memmel Dr. Besold Kempfler Dr. Winter Dr. von Haniel-Niethammer Vogt Krug Dr. Ramminger Dr. Seffrin Weinzierl Hösl Anlage 34 Umdruck 219 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des von der Fraktion der CDU/ CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Rechts der gesetzlichen Unfallversicherung (Unfallversicherungs-Neuregelungsgesetz — UVNG) (Drucksachen IV/120, IV/938 [neu]). Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 2 a erhält § 1 folgenden Satz 2: „Bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege bleiben die Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege außer Betracht." In Artikel 2 a § 2 wird der Absatz 4 gestrichen. Bonn, den 6. März 1963 Arndgen und Fraktion
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    Rede von Josef Porten


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege, das war eine ganz allgemeine Bemerkung. Bei der Begründung Ihres Antrages habe ich sehr aufmerksam zugehört. Ich komme gleich auf diese Bemerkung zurück. Ich bin nämlich der Meinung, daß in der Selbstverwaltung der Berufsgenossenschaft sowohl die Versicherten als auch die Arbeitgeber die freie Arztwahl auf dem Gebiete der Unfallversicherung nicht absolut wünschen, sondern mit aller Entschiedenheit die Aufrechterhaltung des berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens fordern. Sie sind ja doch mit einer bestimmten Auflockerung einverstanden, weil zweifellos erkannt worden ist, daß das Problem in einigen Gebieten nicht ausreichend gelöst war.
    Ich darf insbesondere darauf hinweisen, daß sich die Entschließung des DGB-Kongresses im Herbst 1962 in Hannover auf ,den Standpunkt der Versicherten in der Selbstverwaltung der Berufsgenossenschaften gestellt hat Das hat wohl besonders seinen Grund darin, daß die Sozialpartner erkannt haben, wie segensreich sich für die Verletzten die statistisch nachweisbaren Erfolge des berufsgenossenschaftlichen Heilverfahrens ausgewirkt haben. Das übergeordnete Interesse an einer möglichst guten Heilung des Verletzten geht, wie die Versicherten selbst anerkennen, einer unbeschränkten freien Arztwahl vor. Es ist doch wohl richtig, daß die Berufsgenossenschaften und damit die Wirtschaft die Folgen einer guten oder schlechten ärztlichen Versorgung des Verletzten zu tragen haben, weil sie bei einer schlechten Versorgung dem Verletzten auf Lebenszeit eine entsprechend höhere Rente zahlen müssen. Auch diese Überlegungen tragen dazu bei, daß die Berufsgenossenschaften um eine möglichst gute und den modernsten Erkenntnissen entsprechende Heilbehandlung besorgt sind. Sie dienen damit dem Verletzten und entlasten die Wirtschaft von unnötigen Kosten.
    Zur Frage des Katastropheneinsatzes möchte ich Ihnen sagen, daß wir es doch ablehnen sollten, die Verletzten als Übungsobjekte für mögliche Katastrophenfälle anzusehen.

    (Na, na! bei der SPD.)

    Im übrigen haben die Ärzte selbst vorgetragen, daß ständig soviel Unfälle außerhalb des Zuständigkeitsbereichs der Berufsgenossenschaften geschehen, daß die notwendige Übung auf diesem Wege erworben werden könnte.

    (Zuruf von der SPD: Also!)

    Alle fachlich geeigneten Ärzte sollen zugelassen werden. Ich betone: fachlich geeignete Ärzte. Aber ich darf darauf hinweisen, welche Folgen eine solche Vorschrift praktisch haben wird, wie sie jetzt auf Umdruck 172 beantragt wird. Daraus werden sich bei der Zulassung und bei der Entscheidung, wer zugelassen wird, zweifellos zahllose Streitigkeiten ergeben. Damit tritt in dem guten Verhältnis zwischen den Berufsgenossenschaften und den ärztlichen Verbänden eine Störung der Beziehungen ein, was unweigerlich auch zu einer Verschlechterung des Klimas zwischen Arzt und Berufsgenossenschaft führen wird. Dazu könnte es kommen, wenn der vorliegende Antrag angenommen wird. Ich bin 'daher der Meinung, daß die im Ausschuß gefundene Formulierung insbesondere des Abs. 2 a) alle Möglichkeiten bietet, die Wünsche, die 'die Ärzte vorgetragen haben, zu erfüllen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Jungmann.




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gerhard Jungmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich habe den Ausführungen meines Freundes Porten sehr aufmerksam zugehört und glaube, daß seine Ausführungen gegenüber den Rednern, die vorher gesprochen haben, keine nennenswerten Unterschiede enthalten. Denn auch Herr Kollege Porten hat zum Ausdruck gebracht, daß alle diejenigen Ärzte, die über die nötige Ausbildung verfügen, an der Behandlung Unfallverletzter teilnehmen sollten.
    Die Unterschiede müssen also woanders liegen, und ich glaube, Ihnen sagen zu können, wo sie liegen. Die Unterschiede liegen darin, daß nach der bisherigen Gesetzgebung und auch nach dem, was dieser Gesetzentwurf wieder vorschlägt, die Träger der Unfallversicherung die Heilbehandlung zwar übernehmen können, aber sie nicht zu übernehmen brauchen. Übernehmen sie die Heilbehandlung, dann müssen sie auch die Kosten dafür übernehmen. Übernehmen sie die Heilbehandlung nicht, dann trägt die Kosten die Krankenversicherung.
    Nun liegt in dieser Kann-Bestimmung insofern aber doch auch ein Muß, als die Berufsgenossenschaften auch in Zukunft verpflichtet sein werden und verpflichtet sein sollen, mit allen geeigneten Mitteln für die Wiederherstellung Unfallverletzter zu sorgen. Die Berufsgenossenschaften haben also in jedem Falle zu prüfen, wie sie dieser gesetzlichen Vorschrift am besten gerecht werden können. In früheren Jahrzehnten hat das Schwergewicht dieser Bestimmung „mit allen geeigneten Mitteln" auf dem Gebiet der chirurgischen Unfallversorgung gelegen. Mit der Verbesserung der allgemeinen unfallchirurgischen Versorgung der gesamten Bevölkerung hat diese Frage in gewisser Weise an Bedeutung verloren. Das Schwergewicht liegt heute mehr auf dem Gebiet der Rehabilitation, wo das allgemeine Krankenhaus, wo die allgemeine Chirurgie längst nicht das leisten kann, was die Berufsgenossenschaften, wenn sie ihre gesetzlichen Verpflichtungen erfüllen wollen, tatsächlich leisten müssen.
    Die Träger der Unfallversicherung haben in jedem einzelnen Fall zu prüfen, was sie im Interesse des Verletzten tun können. Ich meine, wir sollten hier nicht immer nur davon reden, daß sie in ihrem finanziellen Interesse handeln. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Das Interesse des Verletzten dürfte im übrigen ja auch mit den finanziellen Interessen der Träger der Unfallversicherung identisch sein.
    In der Praxis kann das auch in Zukunft nur so gehandhabt werden, daß die Träger der Unfallversicherung für alle schweren und folgenschweren Unfälle aufkommen — die Folgen sind bei Unfallverletzungen ja oft im voraus nicht zu übersehen — und daß sie dabei sehr großzügig verfahren und alle auch nur mit dem Verdacht von Folgen belasteten Unfälle übernehmen.
    Das deckt sich mit den Interessen der Krankenkassen, die von dem Unfallrisiko so weit wie möglich entlastet werden sollen. Es entspricht aber auch den grundsätzlichen Bestrebungen, ich glaube, aller Fraktionen dieses Hauses, die Krankenversicherung so weit wie möglich von Lasten zu befreien,
    die dem Sinn nach mehr der Unfallversicherung als der Krankenversicherung zukommen.
    Solange die Aufgaben der Krankenversicherung und der Unfallversicherung nicht eindeutig voneinander abgegrenzt werden können, müssen die dabei auftretenden Fragen durch das Zusammenwirken der Beteiligten geregelt werden. Nach dean Motto „Wer zahlt, schafft an" haben sich die Träger der Unfallversicherung in den vergangenen Jahrzehnten als Inhaber einer autonomen Monopolstellung; als Herr im Hause, wie sie es selbst ausgedrückt haben, gefühlt. Mit dem Recht des Auftraggebers, mit dem Recht des Herrn im Hause haben sie eisern und unerbittlich insbesondere darauf bestanden, daß nur sie zu bestimmen hätten, welcher Arzt mit der Behandlung Unfallverletzter beauftragt wird. Ich will mich hier nicht im einzelnen mit den Mißhelligkeiten beschäftigen, die sich aus dieser Situation ergeben. Sie haben viel böses Blut gemacht, aber wir sollten uns hier mit diesen mehr emotionalen Fragen nicht befassen. Ich stehe im übrigen auch nicht an, so wie es mein Herr Vorredner schon getan hat, an dieser Stelle festzustellen, daß das, was von den Ärzten im bisherigen berufsgenossenschaftlichen Heilverfahren geleistet worden ist, durchaus die Anerkennung auch dieses Hauses verdient. Es ist keineswegs optimal, was da geleistet worden ist. Es kann schon allein deshalb nicht optimal sein, weil den Unfallverletzten auf diese Weise sehr häufig nicht so viele unfallverletzungserfahrene Ärzte zur Verfügung gestanden haben, wie tatsächlich vorhanden sind.
    Die Zahl der Chirurgen betrug nach amtlichen Unterlagen am 1. Januar dieses Jahres 4488. Darunter waren über 1000 Chefärzte, über 1300 Oberärzte und wissenschaftliche Assistenten und eine ganze Anzahl anderer Krankenhausärzte sowie 1230 Ärzte in eigener Praxis. Zählt man zu diesen Fachärzten für Chirurgie, die als solche tätig sind, noch die sicherlich mehr ,als 3000 Fachärzte für Chirurgie, die sich im Laufe der Jahre aus äußeren Gründen als praktische Ärzte niedergelassen haben, sowie die mindestens 1000 umfassende Zahl der chirurgisch-orthopädisch ausgebildeten Fachärzte hinzu, so kommt man auf eine sehr große Zahl, der gegenüber die Zahl der heute an diesem Heilverfahren beteiligten Ärzte sehr klein erscheint. Das Verhältnis beträgt etwa 8- bis 9000 zu 1300.
    Das ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr leisten können! Das führt nicht nur dazu, daß die Verletzten unvernünftig weite Wege und unverhältnismäßig lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Das sind nicht einmal die wichtigsten nachteiligen Folgen. Wenn sich heute ein junger Arzt für die langwierige Ausbildung auf dem Gebiete der Unfallmedizin interessieren soll, dann muß er auch eine Chance sehen, daß er später einmal auf diesem Arbeitsfeld eine ausreichende berufliche Tätigkeit ausüben kann. Wenn der junge Arzt eine solche Möglichkeit aber nicht sieht, dann ist er auch nicht bereit, sich den jahrelangen Mühen einer solchen Ausbildung zu unterziehen. Es sind in der Tat Mühen. Wer die Verhältnisse in unseren Kranken-



    Dr. Jungmann
    häusern, wer insbesondere den chronischen Assistentenmangel in den chirurgischen Abteilungen kennt und wer sich nach den Gründen erkundigt, der wird erfahren — wenn er es nicht schon weiß —, daß hier einer der wesentlichen Gründe für den Assistentenmangel in den chirurgischen Abteilungen liegt, weil die jungen Ärzte keine Möglichkeit sehen, diese speziellen Kenntnisse in der Zukunft noch einmal zu verwerten.
    Es ist von ärztlicher Seite immer wieder darauf hingewiesen worden, daß man bei all diesen Überlegungen auch an den Katastrophenfall denken müsse. Herr Kollege Schmidt hat ebenfalls schon darauf hingewiesen. Man braucht dabei nicht nur an den Katastrophenfall eines Krieges zu denken. Man sollte auch an die unzähligen großen und kleinen Katastrophen denken, die sich an jedem Tag auf der Straße und in den Betrieben ereignen. Wir sollten auch daran denken, wie störanfällig unsere Großstädte heute geworden sind. Denken Sie nur an die Flutkatastrophe in Hamburg, wo sich sehr große Schwierigkeiten gezeigt haben, die heute eigentlich nicht mehr möglich sein sollten.
    Man hat es sehr zu Unrecht als ein Scheinargument, als eine Chimäre, als Spiegelfechterei der Ärzte hingestellt, wenn sie erklärt haben, daß möglichst viele Ärzte an der Behandlung Unfallverletzter beteiligt werden sollten. Ich bedaure, daß der Herr Kollege Porten es in dem Zusammenhang abgelehnt hat, daß die bei den Berufsgenossenschaften versicherten Unfallverletzten zum „Inübunghalten" I) der Ärzte benutzt werden. Das ist eine Ausdrucksweise, Herr Kollege, die dem Sachverhalt nicht gerecht wird. Wir sollten einen Blick über die Grenzen werfen. Wir werden dann feststellen, daß man in anderen Ländern über diese Dinge grundsätzlich anders denkt und peinlich bemüht ist, möglichst viele Ärzte gerade auf chirurgischem Gebiet in Übung zu halten. Was nützen uns die schönsten Organisationspläne für den Katastrophenfall, die beim Roten Kreuz und bei den Behörden in der Schublade liegen, wenn in bezug auf diese einfachen, primitiven Voraussetzungen der Vorsorge für den Katastrophenfall in dieser Weise gesündigt wird?!
    Sie werden sich wohl gefragt haben, weswegen ich das Wort Durchgangsarzt bisher noch nicht in den Mund genommen habe. Ich habe einen guten Grund dafür. Das Durchgangsarztverfahren ist in einer heute noch gültigen Rechtsverordnung geregelt , die sich auf das Fünfte Buch der Reichsversicherungsordnung bezieht. In unserem Gesetzentwurf, der hier zur Beratung vorliegt, ist von diesem Fragenkomplex überhaupt nicht die Rede, und es handelt sich hier in der Tat ausschließlich um das Heilverfahren. Aber wenn wir schon vom Durchgangsarztverfahren sprechen, dann darf auch ich betonen, was schon einer meiner Herren Vorredner — ich glaube, es war Herr Porten — gesagt hat: daß die Berufsgenossenschaften ja schon selbst erkannt haben, daß die bisherige Handhabung zu starr, zu engherzig gewesen ist. Sie haben eine wesentliche Auflockerung in Aussicht gestellt. Das ist außerordentlich erfreulich, und ich glaube, daß wir
    diesem Bestreben mit unserem Antrag tatsächlich nur entgegenkommen.
    Worum es hier geht, ist also einzig und allein die Heilbehandlung der Unfallverletzten. In Zukunft sollen für diese Heilbehandlung der Unfallverletzten alle fachlich geeigneten Ärzte zur Verfügung stehen.
    Ich habe gehört, daß man hier lieber das Wort „Fachärzte" sähe. Ich muß dazu feststellen, daß in dem Satz vorher, der in dem Gesetzentwurf steht, ausdrücklich schon von Fachärzten die Rede ist und daß die Formulierung „fachlich geeignete Ärzte" mit großem Bedacht gewählt worden ist, weil unsere deutschen Facharztbezeichnungen im Gegensatz zu den ausländischen Facharztbezeichnungen einen Facharzt für Unfallheilkunde nicht kennen. Es gibt Chirurgen, Orthopäden, Augenärzte und andere Ärzte, ohne deren Mitwirkung die Versorgung Unfallverletzter heutzutage gar nicht vorstellbar ist, die die einschlägigen Facharztanerkennungen haben, die aber nicht die entsprechenden unfallchirurgischen oder unfallmedizinischen Voraussetzungen mitbringen. Das muß in jedem Einzelfall geprüft werden; dafür müssen Richtlinien erarbeitet werden.
    Nun ist weiterhin gesagt worden, es werde eine Fülle von Streitigkeiten geben, und es ist gefragt worden, wer denn nun bestimmen solle, welche Ärzte geeignet sind und welche nicht. Ich wundere mich, daß dieses Argument vorgetragen wird, weil diese Entscheidung bisher ja auch getroffen worden ist, und zwar Jahrzehnte hindurch allein von den Selbstverwaltungen der Unfallversicherungsträger. Diese haben sich dabei wohl in der Regel des Rates eines Arztes bedient, durch den sie vor Mißgriffen bewahrt geblieben sind. Es kann aber keineswegs die Rede davon sein, daß sich die Berufsgenossenschaften etwa nicht zugetraut hätten, eine solche Auswahl selbst zu treffen.
    Wenn eine solche Auswahl in Zukunft getroffen werden muß, dann soll sie nach objektiven Maßstäben getroffen werden, nach Maßstäben, die zwischen den beteiligten Selbstverwaltungen, der Unfallversicherungsträger und der Ärzte, gemeinsam erarbeitet worden sind. Diese Maßstäbe müssen natürlich so hieb- und stichfest sein, daß sie auch vor dem Sozialgericht Bestand haben können. Das setze ich als selbstverständlich voraus. Ich sehe darin aber auch gar keine Schwierigkeit, weil gerade diese Frage in der deutschen Praxis der Selbstverwaltungen im Bereich der Sozialversicherung eigentlich immer anstandslos gelöst werden konnte. Im Gegenteil! Je weniger Willkür und je weniger subjektive Meinungen mitspielten, um so eher hat sich eine befriedigende Lösung finden lassen.
    Meine Damen und Herren, wir haben hier nicht die Wünsche der einen oder der anderen Seite zu erfüllen. Ich würde es auch ablehnen, einen solchen Standpunkt einzunehmen. Ich glaube, es handelt sich hier nicht um Interessen dieser oder jener Gruppe. Es handelt sich darum, daß wir hier klare und verständliche Verhältnisse schaffen. Wir brauchen, wie gesagt, nicht in allen Einzelheiten festzulegen, was aus der Sache heraus viel vernünftiger



    Dr. Jungmann
    und besser geregelt werden kann. Wir müssen aber die Voraussetzungen dafür schaffen, daß sich diese Entwicklung vernünftig und sachgerecht vollziehen kann.
    Ich bitte Sie also, den Antrag von Hamm und Genossen anzunehmen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)