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ID0405912300

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    Deutscher Bundestag 59. Sitzung Bonn, den 8. Februar 1963 Inhalt: Erweiterung der Tagesordnung 2649 A Fragestunde (Drucksachen IV/947, IV/948) Frage des Abg. Hussong: Internationale Kommission zum Schutze der Saar vor Verunreinigung Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . 2649 C, D, 2650 A Hussong (SPD) 2649 D Frage des Abg. Neumann (Berlin) : Verkehrsregelung an der Kreuzung Koblenzer Straße — Siebengebirgsstraße in Bonn Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2650 A, C, D Neumann (Berlin) (SPD) . . 2650 B, C, D Frage des Abg. Baier (Mosbach) : Unfälle durch Verwechslung der Toilettentür mit der Ausgangstür von Eisenbahnwagen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . 2650 D, 2651 B, C Baier (Mosbach) (CDU/CSU) . . 2651 B, C Frage des Abg. Dr. Mommer: Unterversorgung der elektrifizierten Bundesbahnstrecken mit Strom Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . 2651 D, 2652 A, B Dr. Mommer (SPD) 2652 A, B Frage des Abg. Ertl: Umgehungsstraße im Bereich der Stadt Freising Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2652 B Fragen des Abg. Gehring: Entschädigung für Gebäude, die beim Ausbau der Autobahnen abgebrochen werden Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . 2652 D, 2653 B, C Gehring (CDU/CSU) . . . . . 2653 B, C Frage des Abg. Neumann (Allensbach) : Keine Sechserkarten für die Bundesbahnstrecke Niederjosbach—Frankfurt 2653 D Frage des Abg. Dr. Gleissner: Verbesserung der Auslandswerbung für den Fremdenverkehr Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 2654 A Frage des Abg. Dr. Gleissner: Reiseverkehr Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 2654 B, C Lemmrich (CDU/CSU) 2654 C Frage des Abg. Dr. Bechert: Vergiftungen durch Gas Dr. Westrick, Staatssekretär 2655 A, C, D Dr. Bechert (SPD) 2655 B Jacobi (Köln) (SPD) 2655 C, D II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 59. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Februar 1963 Frage des Abg. Dr. Czaja: Bauliche Innenarbeiten im Winter Dr. Westrick, Staatssekretär . . 2656 A, B Dr. Czaja (CDU/CSU) 2656 B Farge des Abg. Dr. Czaja: Förderung des Bauens im Winter Dr. Claussen, Staatssekretär . 2656 B, D, 2657 A, B Dr. Czaja (CDU/CSU) 2656 D Gerlach (SPD) . . . . . . . . 2657 A Baier (Mosbach) (CDU/CSU) . . 2657 A, B Frage des Abg. Dr. Bechert: Gefährdung der Neugeborenen wegen Unverträglichkeit der Blutgruppen der Eltern Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 2657 C, D Dr. Bechert (SPD) 2657 C, D Frage des Abg. Dr. Bechert: Bleierkrankungen bei Kindern Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 2658 A, B Dr. Bechert (SPD) 2658 A, B Frage des Abg. Junghans: Kleinpapierverbrenner Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister 2658 B, C Junghans (SPD) 2658 C Frage des Abg. Jacobi (Köln) (SPD) : Gesetz für Gasentgiftung Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . . 2658 D, 2659 A, B Jacobi (Köln) (SPD) 2658 D Haase (Kassel) (CDU/CSU) . . . 2659 A Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen IV/940, zu IV/940) Schwarz, Bundesminister . . . . . 2659 B Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Gesundheitswesen über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Bundeshilfe bei Mißbildungen durch Arzneimittel (Drucksachen IV/630, IV/905) Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . . 2666 B Frau Engländer (CDU/CSU) . . . . 2669 B Dr. Hamm (Kaiserslautern) (FDP) . 2670 B Glombig (SPD) 2671 C Dr. Jungmann (CDU/CSU) . . . 2673 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Inneres über die Verordnung Nr. .... des Rats (EWG) zur Änderung der Artikel 108 und 109 des Statuts der Beamten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft Verordnung Nr..... des Rats (EAG) zur Änderung der Artikel 108 und 109 des Statuts der Beamten der Europäischen Atomgemeinschaft Verordnung Nr..... des Rats (EWG und EAG) zur Änderung des Artikels 66 des Statuts der Beamten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und der Europäischen Atomgemeinschaft Verordnung Nr. des Rats (EWG und EAG) über die Festsetzung der Berichtigungskoeffizienten für die Dienst- und Versorgungsbezüge der Beamten (Drucksachen IV/911. IV/952) 2673 D Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über die neuen Vorschläge der Kommission zu Verordnungen des Rats der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft betreffend Ausführungsbestimmungen zur gemeinsamen Agrarpolitik (Drucksachen IV/898, IV/957) 2674 A Nächste Sitzung 2674 C Anlagen 2675 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 59. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Februar 1963 2649 59. Sitzung Bonn, den 8. Februar 1963 Stenographischer Bericht Beginn: 9.04 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Aigner * 9. 2. Arendt (Wattenscheid) * 9. 2. Dr. Arndt (Berlin) 16. 2. Dr. Aschoff 8. 2. Dr. Atzenroth 8. 2. Dr. Dr. h. c. Baade 8. 2. Dr.-Ing. Balke 8. 2. Bals 8. 2. Bazille 8. 2. Bergmann * 9. 2. Birkelbach * 9. 2. Fürst von Bismarck 22. 2. Dr. Bleiß 8.2. Frau Brauksiepe 8. 2. Brese 8. 2. Burckardt 8. 2. Dr. Burgbacher * 9. 2. Corterier 8. 2. Cramer 8. 2. Dr. Deist * 9. 2. Deringer * 9. 2. Dr. Dichgans * 9. 2. Dopatka 21. 2. Dr. Dörinkel 20. 2. Drachsler 8. 2. Dr. Dr. h. c. Dresbach 31. 3. Frau Dr. Elsner * 9. 2. Etzel 8. 2. Faller * 9. 2. Felder 8. 2. Figgen 20.4. Dr. Dr. h. c. Friedensburg * 9. 2. Frau Funcke (Hagen) 8. 2. Funk (Neuses am Sand) 16. 2. Dr. Furler * 9. 2. Gaßmann 8. 2. Gedat 15. 2. Dr. Gleissner 8. 2. Haage (München) 8. 2. Hahn (Bielefeld) * 9. 2. Hammersen 8. 2. Dr. von Haniel-Niethammer 8. 2. Harnischfeger 15. 2. Hauffe 28. 2. Herold 8. 2. Hilbert 8. 2. Illerhaus * 9. 2. Jacobs 8. 2. Josten 8. 2. Kalbitzer * 9. 2. Katzer 28. 2. Keller 8. 2. Kemmer 8. 2. * Für die Teilnahme an der Tagung des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Frau Kipp-Kaule 8. 2. Dr. Klein (Berlin) 8. 2. Klein (Saarbrücken) 15. 2. Klinker * 9. 2. Kohlberger 8. 2. Frau Korspeter 8. 2. Dr. Kreyssig * 9. 2. Kriedemann * 9. 2. Kühn (Hildesheim) 8. 2. Kurlbaum 8. 2. Leber 8. 2. Lemmer 28. 2. Lenz (Brühl) * 9. 2. Dr. Löhr * 9. 2. Lücker (München) * 9. 2. Margulies * 9. 2. Mauk * 9. 2. Frau Dr. Maxsein 8. 2. Menke 8. 2. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 8. 2. Metzger * 9. 2. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Möller 8. 2. Freiherr von Mühlen 8. 2. Müller (Berlin) 28. 2. Müller (Nordenham) 2. 3. Müser 8. 2. Neubauer 17. 2. Nieberg 8. 2. Oetzel 28. 2. Ollenhauer 8. 2. Frau Dr. Pannhoff 8. 2. Paul 8. 2. Peters (Poppenbüll) 8. 2. Dr.-Ing. Philipp * 9. 2. Pöhler 8. 2. Frau Dr. Probst * 9. 2. Rademacher 8. 2. Richarts * 9. 2. Dr. Rieger (Köln) 8. 2. Ritzel 8. 2. Ruf 8. 2. Schmücker 8. 2. Schneider (Hamburg) 8. 2. Schulhoff 8. 2. Seidl (München) 8. 2. Seither 11. 3. Seuffert 8. 2. Stauch 8. 2. Steinhoff 15. 2. Dr. Steinmetz 8. 2. Stingl 8. 2. Dr. Stoltenberg 8. 2. Storch * 9. 2. Strauß 18. 3. Frau Strobel * 9. 2. Strohmayr 8. 2. Sühler 8. 2. Dr. Tamblé 8. 2. Frau Vietje 15.2. Wacher 8. 2. Dr. Wahl 28. 2. 2676 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 59. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Februar 1963 Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Walter 8. 2. Weinkamm* 9. 2. Werner 24. 2. Wischnewski * 9. 2. Wittmer-Eigenbrodt 16. 2. Dr. Zimmermann (München) 8. 2. b) Urlaubsanträge Dr. Löbe 1. 3. Dr. Stammberger 28. 2. * Für die Teilnahme an der Tagung des Europäischen Parlaments Anlage 2 Umdruck 173 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Gesundheitswesen (11. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD — Drucksache IV/630 — betreffend Bundeshilfe bei Mißbildungen durch Arzneimittel (Drucksache IV/905). Der Bundestag wolle beschließen: Der Ausschußantrag auf Drucksache IV/905 wird wie folgt geändert: 1. Hinter den Worten „Die Bundesregierung wird ersucht," wird folgender Absatz I eingefügt: „I. baldmöglichst den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, durch das bei Mißbildungen durch Arzneimittel sichergestellt wird, daß 1. für ärztliche Behandlung, 2. bei Versorgung mit Arzneien, Heil- und Hilfsmitteln, insbesondere orthopädische Versorgung, 3. bei Gewährleistung der erforderlichen Pflege sowie gegebenenfalls Unterbringung in geeigneten Einrichtungen sowie bei Hilfen zur Eingliederung und Ausbildung Einkommensprüfungen und Einkommenseinsatz entfallen;". 2. Der übrige, mit den Worten „in Zusammenarbeit mit" beginnende Text .des Antrages auf Drucksache IV/905 wird Absatz II. Bonn, den 7. Februar 1963 Ollenhauer und Fraktion
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    Rede von Margarete Engländer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Aus den Ausführungen unseres Kollegen Herrn Könen könnte sich der Eindruck ergeben, daß in den Ausschüssen für Gesundheitswesen und für Kommunalpolitik unsere Freunde und auch ich selbst nicht das genügende Verständnis für die so besonders tragische Lage der mißgebildeten Kinder und ihrer Eltern hätten. Das möchte ich unter keinen Umständen hier im Raum stehen lassen. Sie wissen, daß wir alle uns des schweren Schicksals dieser Kinder und der Not ihrer Eltern durchaus bewußt sind, und ich möchte auch sagen, daß viele von uns sich mit der Not dieser Kinder schon sehr intensiv befaßt und sehr vieles in die Wege geleitet haben.

    (Zuruf von der SPD: Was denn?)

    Trotzdem müssen wir den ersten Teil des Antrages der SPD ablehnen, weil die hier notwendige Hilfe nach unserer Meinung auf Grund des Bundessozialhilfegesetzes in umfassender Weise geleistet werden muß und tatsächlich ja auch schon geleistet wird.

    (Zuruf von der SPD: Das stimmt ja gar nicht!)

    Ich darf Sie daran erinnern, daß es Aufgabe der Sozialhilfe ist — wie es in § 1 des Gesetzes unmißverständlich verankert ist —, die Führung eines Lebens zu ermöglichen, das der Würde des Menschen entspricht. Es kann keine Rede davon sein, daß hier Almosen gewährt werden sollen. Wer
    Hilfe nötig hat, der soll Hilfe bekommen, und zwar soll er d i e Hilfe bekommen, die er persönlich für die Führung eines menschenwürdigen und sinnerfüllten Lebens braucht. Es handelt sich hier doch wirklich um eine Solidaritätshilfe, in die alle, auch die körperlich, geistig oder seelisch Behinderten, eingeschlossen sind.
    Ich brauche hier wohl nicht im einzelnen auf die Bestimmungen dieses guten, von uns allen gemeinsam erarbeiteten Gesetzes einzugehen.

    (Zuruf von der SPD: Das sollten Sie mal tun!)

    Wir haben in diesem Gesetz ganz bewußt davon abgesehen, Art und Ausmaß der Hilfe von bestimmten Ursachen, also auch von bestimmten Krankheiten, abhängig zu machen. Es soll also im Einzelfall von den zuständigen Behörden auch nicht geprüft werden müssen, auf welche Ursachen beispielsweise eine Mißbildung zurückzuführen ist. Wir haben uns davon überzeugt, daß auf Grund des Bundessozialhilfegesetzes auch den mißgebildeten Kindern und ihren Eltern die Hilfe gewährt werden kann und muß, die sich aus der Besonderheit der Notlage ergibt.
    Wir sind der Auffassung, daß es einen nicht zu verantwortenden Rückschritt darstellen würde, wenn wir eine Sonderregelung einführten. Ohne daß ich mich hier mit der Frage beschäftigen möchte, wie die Entstehung von Mißbildungen zu erklären ist, muß ich doch mit aller Deutlichkeit feststellen, daß sich die Mehrheit des Ausschusses für Gesundheitswesen und auch des Ausschusses für Kommunalpolitik nicht davon überzeugen konnte, daß hier etwa eine Mitverantwortung des Staates vorliege und der Staat deshalb für diese Kinder und ihre Eltern mehr tun müßte als für die von anderen Mißbildungen oder Krankheiten schwer getroffenen Kinder und Eltern.
    Ich bin vielen Eltern begegnet, deren Kinder mißgebildet geboren wurden, die spastisch gelähmt sind, die geistig behindert sind oder an den Folgen einer Kinderlähmung leiden. Ich bin in der letzten Zeit immer wieder froh darüber gewesen, erleben zu können, welch großzügige Hilfsmöglichkeiten das Bundessozialhilfegesetz für sie enthält; und es werden immer mehr werden, je mehr Einrichtungen hierfür geschaffen worden sind. Das Gesetz ist zwar erst ein halbes Jahr in Kraft; doch wie viele Vereine haben seitdem schon ihre Arbeit zur Hilfe für solche armen Kinder aufnehmen können! Ich denke hierbei an die Vereine für Lebensbehinderte, die unter anderem Werkstätten bauten, oder an Vereine zur Förderung spastisch Gelähmter, die Behandlungszentren und Kindergärten einrichteten und jetzt Schulen planen. Alles das wird vom Staat wirklich großzügig unterstützt.
    Alle Kinder haben ein Recht auf die größtmögliche Ausbildung ihrer Gaben. Viele der von Mißbildungen Betroffenen sind sehr intelligent. Ich denke hier z. B. an einen Herrn, der in der Vogelkunde eine große Rolle spielt. Er ist vollkommen gelähmt. Im Kindesalter hatte sein Vater ihn im Rollstuhl in den



    Frau Engländer
    Garten gefahren und ihm auf seine Decke Vogelfutter gestreut. So kamen die ersten Vögel zu ihm, und er hat durch diese ersten Freuden einen Sinn in sein Leben bringen können und ist auch später für die Allgemeinheit ein großer Mann geworden.
    Darf ich noch einmal eindringlich darum bitten, in dieser sehr ernsten Frage nicht den falschen Eindruck zu erwecken, wir hätten nur ein herzloses Nein übrig. Es ist nicht wahr, was in der gestern uns zugegangenen Broschüre steht, daß niemand außer den Wissenschaftlern etwas von dieser Not wissen wolle. Auch die in dieser Broschüre aufgestellte Behauptung ist nicht richtig, daß die Bundesregierung nur 1,6 Millionen DM für diese Kinder aufbringen wolle, während das sehr viel kleinere Holland den zehnfachen Betrag aufgebracht habe. Wir wollen alles tun, was hier vernünftigerweise überhaupt getan werden kann.

    (Zustimmung in der Mitte.)

    Im Bundesetat sind auch die ersten Millionen bereitgestellt, die es den Ländern zusätzlich ermöglichen sollen, zu helfen, z. B. Ausbildungsstätten für die zu schaffen, die eine spezielle Heilgymnastik erlernen müssen, oder Kliniken zu bauen, in denen die Kinder mit ihren Eltern zusammensein können und die Eitern lernen, wie man Prothesen anlegt und mit ihnen arbeitet.
    Man darf wohl auch nicht übersehen, daß die für die Durchführung des Sozialhilfegesetzes verantwortlichen Länder — auch das Land Hessen — zu erkennen gegeben haben, daß sie sich mit diesem Gesetz durchaus in der Lage sehen, in allen, auch in den durch Mißbildungen entstandenen Notlagen, schnell und wirkungsvoll zu helfen. Wir sind doch alle bereit, alles dafür zu tun, daß diese armen Kinder trotz ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Not ein zufriedenes Leben führen können. Wir wissen aber auch, daß das Bundessozialhilfegesetz hierzu alle Möglichkeiten und Verpflichtungen enthält und daß die Selbstbeteiligung an den Kosten nur bei hohen Einkommen zumutbar ist.
    Darum schlagen wir vor, dem Ausschußbericht entsprechend den ersten Teil des Antrages der SPD abzulehnen. Den zweiten Teil nehmen wir aber gerne mit an, denn er enthält das, was auch wir für absolut notwendig und richtig halten.

    (Beifall in der Mitte.)



Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Dr. Hamm.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ludwig Hamm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Änderungsantrag der SPD auf Umdruck 173 stellt den alten Antrag wieder her. Lassen Sie mich dazu eine kurze Vorbemerkung machen.
    Es ist eine Selbstverständlichkeit für das ganze Haus, daß die große Not, die viele Familien getroffen hat, unser volles Mitgefühl verdient. Wir sind der Überzeugung, daß den Kindern und den betroffenen Eltern geholfen werden muß. Ich habe lediglich vermißt, Herr Kollege Könen, daß Sie den augenblicklichen Umfang der Hilfe genügend herausgestellt haben. Der heutige Stand ist, daß die Länder entsprechend der Bestimmung des § 84 des Sozialhilfegesetzes, der dem Vermögenseinsatz und der Vermögensprüfung einen weiten Spielraum läßt, Richtlinien erlassen haben, nach denen jeder Einkommenseinsatz — das wissen Sie genausogut wie ich — und jede Vermögensprüfung in diesen Fällen entfällt. Wenn Ihr Antrag Gesetz würde, meine Damen und Herren von der Opposition, würde nach meiner Meinung sogar eine Verschlechterung eintreten; denn dann müßte die Fürsorge, die Sozialhilfestelle jeweils prüfen, ob ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Arzneimitteleinnahme und Schadenseintritt vorliegt. Es könnte also sehr leicht auf Grund dieses Ursachenprinzips vorkommen, daß in verschiedenen Fällen schwer geschädigte Kinder und Eltern nicht in den vollen Genuß der Sozialhilfe kommen und daß dann in Frage gestellt ist, was sie erhalten können.