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ID0403322400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 33. Sitzung Bonn, den 13. Juni 1962 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Dr. Baron Manteuffel-Szoege Vizepräsident Dr. Jaeger 1371 A Begrüßung des Präsidenten der Deputiertenkammer von Nicaragua 1377 C Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Balke 1387 C Fragestunde (Drucksachen IV/453 und IV/462) Frage des Abg. Ertl: Pressemeldungen über Spitzeltätigkeit des Robert Henkelmann Dr. Strauß, Staatssekretär . . . 1372 B, C Ertl (FDP) 1372 C Fragen des Abg. Hansing: In Haft gehaltene Algerier Dr. Strauß, Staatssekretär . . . . 1372 D Frage des Abg. Freiherr zu Guttenberg: Haushalte der Europäischen Kommission Dr. Müller-Armack, Staatssekretär 1373 A, C, D Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . 1373 C Dr. Mommer (SPD) 1373 D Frage des Abg. Wittrock: Bundeseigene Grundstücke für kommunale Anlagen Qualen, Staatssekretär . . . 1374 B, C, D Wittrock (SPD) 1374 C, D Fragen der Abg. Börner und Junghans: Einbau von Sicherungseinrichtungen in Kraftwagen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1375 A, C, D, 1376 A, B, C Börner (SPD) 1375 B, C Schwabe (SPD) 1375 D Dröscher (SPD) . . . . . . . 1376 A Höhmann (HessischLichtenau) (SPD) 1376 B, C Frage des Abg. Dr. Jungmann: Arztlache Versorgung der Schwerverletzten am Unfallort Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . . 1376 D, 1377 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1377 B Frage des Abg. Dr. Rutschke: Ausbau der Ortsdurchfahrten Wössingen und Gölshausen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1377 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 Frage des Abg. Dr. Rutschke: Belästigungen durch Staub und Schlamm in Wössingen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1377 D Frage des Abg. Dr. Rutschke: Ausbau der Ortsdurchfahrten Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1378 A Frage des Abg. Reichmann: Einstellung der Stückgutabfertigung auf 21 Bahnhöfen in Südbaden Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1378 B, C, D Reichmann (FDP) 1378 C Dürr (FDP) 1378 C Frage des Abg. Ertl: Sicherung der Bahnübergänge am Tegernsee Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1378 D Frage des Abg. Marquardt: Kündigung von Wohnungen der Bundesbahn in Lehrte Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1379 A, B, C Marquardt (SPD) 1379 B, C Frage des Abg. Peiter: Ausländische Lastzüge ohne Fahrtenschreiber Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . . . 1379 D, 1380 A Peiter (SPD) 1379 D, 1380 A Frage des Abg. Josten: Durchgangsverkehr durch Hatzenport, Löf und Kattenes Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1380 B, C Josten (CDU/CSU) 1380 B Frage des Abg. Riegel (Göppingen) : Entschädigungs- und Versorgungsanträge auf Grund des Eisenbahnunglücks in Eßlingen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1380 C Frage des Abg. Ritzel: Luftreisen von Vertretern der deutschen Wirtschaft Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1380 D, 1381 B, C Ritzel (SPD) 1381 B Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . . 1381 A Frage des Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern) : Anrechnung des Wehrdienstes bei der Festlegung des Dienstalters junger Beamter Höcherl, Bundesminister 1381 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Steuerfreiheit der Bediensteten der Europäischen Behörden Höcherl, Bundesminister 1381 D, 1382A, B Dr. Kohut (FDP) 1382 A Dr. Schäfer (SPD) 1382 A, B Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1382 B Frage des Abg. Sänger: Dokumentation über den Verbleib jüdischer Familien Höcherl, Bundesminister 1382 C Frage des Abg. Mommer: Preise für Kantinenessen beim Bund . 1382 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Ausbau der wissenschaftlichen Hochschulen Höcherl, Bundesminister . . . . . 1382 D, 1383 A, B, C, D, 1384 A Dr. Kohut (FDP) . . . . . 1383 A, B, C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1383 C Dr. Schäfer (SPD) . . . 1383 D, 1384 A Frage des Abg. Jahn: Maßnahmen gegen Angehörige der Sicherungsgruppe Bonn Höcherl, Bundesminister . . . . . 1384 B Frage des Abg. Riegel (Göppingen) : Kostenlose Benutzung von Straßenbahnen durch Schwerkriegsbeschädigte Höcherl, Bundesminister . . . . 1384 B, C Riegel (Göppingen) (SPD) . . . . 1384 C Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 III Frage des Abg. Soetebier: Hilfe für die Sturmflutgeschädigten Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1384 C, D Soetebier (FDP) . . . . . . . 1384 D Frage des Abg. Dr. Ramminger: Entschädigung für Grundstücksabtretungen im Landkreis Wolfstein Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1385 A, C Dr. Ramminger (CDU/CSU) . . . . 1385 B Frage des Abg. Ritzel: Einkommensmillionäre und Vermögensmillionäre Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 1385 C, 1386 B, C Ritzel (SPD) 1386 B, C Vogt (CDU/CSU) . . . . . . 1386 C Frage des Abg. Seuffert: Atomare Brennstoffelemente und Umsatzsteuer Dr. Hettlage, Staatssekretär 1386 D, 1387 A Seuffert (SPD) . . . . 1386 D, 1387 A Frage des Abg. Dröscher: Försterstellen beim Bundesforstamt Baumholder Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1387 B, C Dröscher (SPD) 1387 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Europäischen Auslieferungsübereinkommen vom 13. Dezember 1957 und zu dem Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen (Drucksache IV/382) — Erste Beratung — . . . 1387 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 21. Juni 1961 zur Änderung des Abkommens vom 7. Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt (Drucksache IV/396) — Erste Beratung — 1387 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundes-Seuchengesetzes (Drucksache IV/ 397) — Erste Beratung — 1387 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (Abg. Dr. Rutschke, Ramms, Frau Dr. Diemer-Nicolaus, Keller, Opitz, Murr, Ollesch u. Gen.) (Drucksache IV/404) — Erste Beratung — 1388 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Beschluß vom 16. Mai 1961 zur Ergänzung des Beschlusses vom 8. Dezember 1954 betreffend die Anwendung des Artikels 69 des Vertrages vom 18. April 1951 über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Drucksache IV/419) — Erste Beratung — . . . . . . . . 1388 A Entwurf eines Gesetzes über die Umsatzsteuerstatistik für das Kalenderjahr 1962 (Drucksache IV/420) — Erste Beratung — 1388 B Entwurf eines Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft (Drucksache IV/421) — Erste Beratung — 1388 B Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung des Artikels 64 Abs. 2 des Saarvertrages (Drucksache IV/422) — Erste Beratung — 1388 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen mit der Italienischen Republik über die Regelung gewisser vermögensrechtlicher, wirtschaftlicher und finanzieller Fragen (Drucksache IV/433) — Erste Beratung — 1388 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Dritten Protokoll vom 6. März 1959 zum Allgemeinen Abkommen über die Vorrechte und Befreiungen des Europarates (Drucksache IV/434) — Erste Beratung — 1388 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaft von Berlin (West) und des Steuererleichterungsgesetzes für Berlin (West) (Drucksache IV/435) — Erste Beratung — 1388 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Haushaltsgesetzes 1962 (SPD) (Drucksache IV/436) — Erste Beratung — Dr. Bleiß (SPD) . . . . . . . . 1388 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 2. Juni 1961 mit der Italienischen Republik über Leistungen zugunsten italienischer Staatsangehöriger (Drucksache IV/438) — Erste Beratung — . . . 1389 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 12. Oktober 1961 mit dem Königreich Marokko über den Luftverkehr (Drucksache IV/447) — Erste Beratung — 1389 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. Juli 1957 mit der Türkischen Republik über den Luftverkehr (Drucksache IV/448) — Erste Beratung — . . . 1389 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Fernmeldevertrag vom 21. Dezember 1959 (Drucksache IV/449) — Erste Beratung — 1389 C IV Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 Entwurf eines Gesetzes über Personalvertretungen im Bundesgrenzschutz (GSPersVG) ,(Drucksache IV/451) — Erste Beratung — 1389 C Entwurf eines Gesetzes zu der Erklärung vom 18. November 1960 über den vorläufigen Beitritt Argentiniens zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (Drucksache IV/228); Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksache IV/416) — Zweite und dritte Beratung — 1389 D Entwurf eines Gesetzes über die in Monaco am 18. November 1961 unterzeichnete Zusatzvereinbarung zu dem am 2. Juni 1934 in London revidierten Haager Abkommen vom 6. November 1925 über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster oder Modelle (Drucksache IV/ 367) ; Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache IV/417) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . 1390 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Niederlassungs- und Schiffahrtsvertrag vom 18. März 1960 mit dem Königreich Griechenland (Drucksache IV/174) ; Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses (Drucksache IV/427) — Zweite und dritte Beratung — 1390 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 9. Juli 1961 zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Griechenland usw. (Drucksache IV/280) ; Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses (Drucksache IV/442) — Zweite und dritte Beratung — 1390 C Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP betr. Kreditversorgung des Mittelstandes (Drucksache IV/192) ; in Verbindung mit dem Antrag der Fraktion der SPD betr. Förderung der Mittelschichten (Drucksache IV/ 246) und dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP betr. stärkere Berücksichtigung freier Berufe bei staatlichen Aufträgen (Drucksache IV/384) Wieninger (CDU/CSU) 1391 A, 1400 D Lange (Essen) (SPD) . . 1393 D, 1422 A. Schmücker (CDU/CSU) 1401 A Opitz (FDP) . . . . . . . . 1405 B Porten (CDU/CSU) 1406 D Riedel (Frankfurt) (CDU/CSU) . . 1408 B Diebäcker (CDU/CSU) 1409 A Dr. Artzinger (CDU/CSU) . . . 1410 C Gewandt (CDU/CSU) 1411 C Regling (SPD) 1412 B Soetebier (FDP) . . . . . . . 1413 D Dr. Schwörer (CDU/CSU) . . . . 1414 C Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 1415 C Burgemeister (CDU/CSU) . . . 1417 A Corterier (SPD) 1420 B Entwurf einer Sechzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Holzhäuser) (Drucksache IV/455) . . . 1424 A Entwurf einer Siebzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Sardinen usw.) (Drucksache IV/456) . . 1424 A Entwurf einer Achtzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Salz, Naturkork usw.) (Drucksache IV/ 457) 1424 B Entwurf einer Neunzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Fertigbauteile) (Drucksache IV/458) 1424 B Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Zweiundzwanzigsten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Frühkartoffeln — Außen-Zollsatz) (Drucksachen IV/424, IV/444) . . . . . . . 1424 B Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Dreiundzwanzigsten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Frühkartoffeln — Juni) (Drucksachen IV/429 , IV/445) 1424 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit über den Entwurf einer Verordnung zur Durchführung einer Erhebung über die Löhne in gewissen Industriezweigen in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Jahr 1961) (Drucksachen IV/398, IV/425) 1424 D Mündlicher Bericht des Immunitätsausschusses betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Jaksch (Drucksache IV/437) Dr. Dittrich (CDU/CSU) 1425 A Übersicht 4 des Rechtsausschusses über Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache IV/423) 1425 D Sammelübersicht I des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache IV/440) 1425 D Nächste Sitzung 1426 C Anlagen 1427 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 1371 33. Sitzung Bonn, den 13. Juni 1962 Stenographischer Bericht Beginn: 14.03 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt ibis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach 13. 6. Adorno 30. 6. Busch 15. 6. Büttner 13. 6. Dr. Dichgans 13. 6. Dorn 13. 6. Engelbrecht-Greve 16. 6. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 15. 6. Dr. Furler 15.6. Dr. Gleissner 13. 6. Hahn (Bielefeld) 13.6. Dr. Hauser 13. 6. Hermsdorf 13. 6. Herold 17. 6. Dr. Hesberg 15. 6. Höfler 16. 6. Illerhaus 15. 6. Kalbitzer 13. 6. Dr. Klein (Berlin) 1. 7. Dr. Kreyssig 13. 6. Kriedemann 15. 6. Kubitza 13.6. Kühn (Köln) 13. 6. Dr. Löhr 14. 6. Dr. Mälzig 13.6. Margulies 13. 6. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 15. 6. Metzger 13. 6. Michels 14. 6. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Mailer 14.6. Dr. Nissen 15. 6. Oetzel 15. 6. Ollenhauer 13. 6. Frau Dr. Pannhoff 14. 6. Pöhler 13. 6. Priebe 13. 6. Frau Dr. Probst 15.6. Ramms 13. 6. Richarts 15. 6. Ruland 15. 6. Sänger 13. 6. Schlick 15.6. Dr. Schneider (Saarbrücken) . 13.6. Schütz 15. 6. Seidl (München) 15.6. Stiller 16.6. Storch 15.6. Urban 29.6. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) 15. 6. Weinkamm 14.6. Wilhelm 15.6. Dr. Zimmermann (München) 15.6. b) Urlaubsanträge Dr. Brecht 30. 6. Brünen 25.6. Anlagen zum Stenographischen Bericht Drachsler 30. 6. Eichelbaum 21.6. Kühn (Bonn) 30.6. Lohmar 21.6. Matthöfer 30.6. Dr. Menzel 30.6. Unertl 30.6. Dr. Vogel 30.6. Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Bleiß für die Fraktion der SPD zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Haushaltsgesetzes 1962 (Drucksache IV/436). Bei der Verabschiedung des Haushaltsgesetzes 1962 hatte die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, den Straßenbau aus der für alle öffentlichen Bauten verhängten 20%igen Sperre der Etatmittel des Bundes herauszunehmen. Der Antrag wurde von der Mehrheit des Bundestages abgelehnt, obwohl bei der Beratung des Haushaltsplanes für 1962 feststand, daß von einer überhitzten Konjunktur im Straßenbau keine Rede sein kann. Die Sperre der Haushaltsmittel und der vom Bundesverkehrsminister am 2. Mai 1962 auf Grund der Sperre verkündete Vergabestopp im Straßenbau dienen nicht der Konjunkturdämpfung, sondern müssen zu einem Leerlauf im Straßenbau und zur Abwanderung von Arbeitskräften führen. Anstatt mehr und bessere Straßen zu bauen, ist durch die 20%ige Sperre der Haushaltsmittel unter dem irreführenden Vorwand der Konjunkturdämpfung auf rückwärts geschaltet worden. Der von der Mehrheit des Hohen Hauses erzwungene Beschluß hat in der Öffentlichkeit eine nahezu einhellige Ablehnung gefunden. Die Verkehrsminister der Länder, der Deutsche Straßentag, das Kuratorium „Wir und die Straße", die gesamte fachkundige Presse haben mit Befremden und Erstaunen von dem Straßenbaustopp Kenntnis genommen und gegen Sperre und Stopp im Straßenbau energisch protestiert. Völlig unverständlich wird die Mittelsperre aber den Millionen von Autofahrern gewesen sein, die während der Pfingsttage in langen Kolonnen auf den Autobahnen einherschlichen und durch Transparente aufgefordert wurden, die Autobahnen zu verlassen, um auf Umwegen und durch viele Ortschaften schneller ihr Reiseziel zu erreichen. 123 Tote und 1800 Unfälle mit Personenschaden zu Pfingsten trotz Großeinsatzes von Verkehrspolizei und aller sonstigen Hilfseinrichtungen sind eine traurige Bilanz, die wir zu ziehen haben. Die ausgesprochene 20%ige Sperre macht den Rückstand im I. Straßenbauvierjahresplan noch größer und stellt die finanzielle Grundlage des II. Vierjahresplanes völlig in Frage. Der Bundesverkehrsminister hat den Beschluß der Mehrheit dieses Hauses als „einen schweren, auch in Zukunft kaum auszugleichenden Schlag" gegen 1428 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 den Straßenbau bezeichnet. Er erblickt darin einen „klar sich abzeichnenden Angriff auf die Zweckbindung der Mineralölsteuer". Der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion, Herr Kollege Dollinger, hat an den Bundeskanzler telegrafisch um Rückgängigmachung des Straßenbaustopps gebeten. Hätten der Bundesverkehrsminister und wenigstens ein Teil seiner Fraktion und hätte Herr Kollege Dollinger und die CSU-Fraktion am 10. 4. 1962 mit uns gestimmt, dann wäre der verkehrswirtschaftlich unsinnige und die Verkehrssicherheit gefährdende Beschluß überhaupt nicht zustande gekommen. Wenn Sie uns, meine Damen und Herren von der CDU/CSU-Fraktion, diesmal unterstützen, dann wird es mit vereinten Kräften möglich sein, diese unhaltbare Maßnahme rückgängig zu machen. Mit unserem Gesetzentwurf beantragen wir erneut, den Straßenbau aus dem Baustopp herauszunehmen, und wir wünschen im Interesse der Verkehrssicherheit, daß über unseren Antrag, der klar und deutlich ist, noch vor den Parlamentsferien entschieden wird. Nur wenn die Auftragsvergabe unverzüglich erfolgt, können die Bauvorhaben vor Eintritt der Frostperiode durchgeführt werden. Die Motorisierung in der Bundesrepublik zeigt weiterhin einen positiven Trend. Wir begrüßen ihn. Er verpflichtet uns dazu, mehr und bessere Straßen zu bauen. Die Mehrheit dieses Hauses hat die nach unserer Auffassung völlig ungenügenden Straßenbaumittel mit einer 20%igen Sperre belegt. Das war ein verhängnisvoller Irrtum. Die Folgen einer solchen verkehrspolitischen Neuorientierung sind unabsehbar. Sie müssen zu verkehrschaotischen Zuständen führen. Die SPD-Fraktion wird sich gegen eine solche drohende Entwicklung mit ganzer Kraft zur Wehr setzen. Wir sind uns dabei der Unterstützung durch die Öffentlichkeit sicher. Wir haben auch die Hoffnung, daß die Realisierung unseres Antrages ein erster Schritt auf dem Wege zur Besserung ist.
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    Rede von Alfred Burgemeister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich glaube, ich kann Ihnen die tröstliche Zusicherung geben, daß ich der letzte Sprecher meiner Fraktion bin.

    (Zurufe: Bravo!)

    Seit Bestehen des Deutschen Bundestages hat die CDU/CSU-Fraktion in ihren Reihen über zahlreiche Kollegen verfügen können, die sich tatkräftig mit der Lösung mittelständischer Probleme beschäftigt haben. Diese Kollegen taten dies schon zu einem Zeitpunkt, als es noch nicht zum guten Ton gehörte, sich mittelstandspolitischen Sorgen anzunehmen. Schon von Anfang an hat sich die CDU/CSU-Fraktion in diesem Bereich bemüht, Breitenarbeit zu leisten, und sie hat organisationsmäßig Voraussetzungen dafür geschaffen, daß sie die notwendigen Klarheiten gewinnen und sich das benötigte Material erarbeiten konnte, um darauf aufbauend Vorschläge für die Anpassung der Gesetzgebung an völlig veränderte Verhältnisse im mittelständischen Bereich zu entwickeln.
    Ich brauche hier wohl nicht daran zu erinnern, daß in diesem Kreis sehr bald die Erkenntnis dafür gewonnen wurde, daß im mittelständischen Bereich das angestrebte Ziel nicht mit Schutzgesetzen erreicht werden könne. So hat sich auch in den Kreisen der beteiligten Bevölkerungsgruppen sehr bald die Erkenntnis durchgesetzt, daß diese von der CDU/CSU-Fraktion befolgte Konzeption richtig war. Wir waren und sind daher der Meinung, auch heute noch, daß die beste Voraussetzung für das Gedeihen der mittelständischen Kreise in unserer Bevölkerung die soziale Marktwirtschaft und ein gut funktionierender Wettbewerb sind. Wenn heute dennoch Klagen in den Bereichen der mittelständischen Wirtschaft lautwerden, so deswegen, weil sich immer wieder neue Symptome offenbaren, die wirtschaftliche Schwierigkeiten anzeigen, vor allem in jenen Bereichen, in denen der Wettbewerb noch nicht voll wirksam ist. So klagen wir nicht über zuviel, eher über noch nicht voll ausreichenden Wettbewerb.
    Wenn trotz dauernder Bemühungen um laufende Verbesserungen im mittelständischen Bereich immer wieder neue Schwierigkeiten auftreten, so sind diese zu einem nicht geringen Teil mit darauf zurückzuführen, daß gerade im Bereich der mittelständischen Wirtschaft, vor allem beim Handwerk und beim Handel, sich in den letzten zwölf Jahren tiefgreifende Wandlungen vollzogen haben, die niemand gefordert und niemand gewollt hat, die sich aber durch den technischen Fortschritt und die damit verbundene Automation in der Industrie zwangsläufig auch im mittelständischen Bereich ergeben haben. Unsere Gesetze aber, vor allem auf dem Gebiete der Steuern und im Gewerberecht, die zum Teil schon vor Jahrzehnten entstanden sind und noch auf den damaligen Verhältnissen beruhen, bewirken, weil sie noch nicht voll auf den Wettbewerb der heutigen Zeit eingestellt sind, Verzerrungen und Verkrampfungen, die nicht immer sofort erkennbar sind, sondern
    sich erst nach und nach ergeben und damit die Arbeit für die Regierung sehr erschweren.
    Insoweit begrüßen wir es, daß auch die SPD-Fraktion sich jetzt darum bemüht, die von der CDU/CSU-Fraktion in Gang gesetzten Reformen unserer Gesetze zu unterstützen und die Bundesregierung zu bitten, notwendige Grundlagen zu erarbeiten und dem Parlament vorzulegen.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Sehr gut!)

    Der in der letzten Legislaturperiode von der Bundesregierung erarbeitete und vorgelegte Bericht über die Lage im mittelständischen Bereich hat bereits einen sehr guten Einblick geben können. Die Bundesregierung konnte darauf verweisen, daß schon eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Förderung des Mittelstandes, die sich aus diesem Bericht ergeben, durch sie bzw. durch die Initiative der CDU/CSU-Fraktion verwirklicht sind. Dennoch bleibt festzustellen, daß die bisher schon getroffenen Maßnahmen noch nicht alle Verzerrungen und Behinderungen beseitigen konnten. Soweit diese Verzerrungen erkannt sind oder noch erkannt werden, werden selbstverständlich die entsprechenden Vorlagen zu ihrer Beseitigung zu erarbeiten sein.
    Ich glaube, man soll und muß in diesem Zusammenhang auch einmal davon sprechen, daß durchschlagende Erfolge nicht nur durch eine Änderung und Anpassung der Gesetze an die neue, veränderte Zeit zu erreichen sind. So, wie die Gesetze noch in einer völlig anderen Zeit verwurzelt sind und erst an die Wettbewerbssituation der heutigen Marktwirtschaft angepaßt werden müssen, so wurzeln auch noch zu einem großen Teil die Vorstellungen der Menschen des Mittelstandes in der Vergangenheit. Dankenswerterweise haben viele Berufsverbände des Mittelstandes dies klar erkannt; sie richten einen nicht geringen Teil ihrer Kraft gerade auf die Aufgabe, die Menschen auf die neue Zeit auszurichten. In Kursen für Betriebsberatung, Betriebsförderung usw. werden diese Aufgaben mit Fleiß und Energie angepackt. Diese Bemühungen werden von der Bundesregierung finanziell unterstützt; das wird auch in Zukunft der Fall sein.
    Die SPD will mit ihrem Antrag auf Drucksache 246 die Bundesregierung anregen, die Verhältnisse in der mittelständischen Wirtschaft auch weiterhin aufmerksam zu beobachten und über die Entwicklung dem Parlament zu berichten. Dieses Bemühen wird auch von uns begrüßt. Wenn aber — was wir leider aus manchen Formulierungen herauslesen müssen — der Antrag der SPD dazu führen soll, für den Mittelstand eine ständige Berichterstattung nach dem Muster des Grünen Planes einzuführen, dann müssen wir uns auch heute wieder gegen solche Absichten wehren. Im Gegensatz zu dem geschlossenen Bereich der Agrarwirtschaft ist der Bereich der mittelständischen Wirtschaft sehr uneinheitlich und differenziert und läßt deswegen eine Berichterstattung im Sinne des Grünen Berichtes und Maßnahmen, wie sie im Landwirtschaftsgesetz vorgesehen sind, nicht zu. Wir stellen seit Jahren immer wieder fest, daß es gerade für den Mittelstand keinen „Grauen Plan" und keine generellen Hilfsmaßnahmen geben kann. Wir stellen auch heute wieder



    Burgemeister
    fest, daß wegen der Vielschichtigkeit und Differenziertheit in diesem Bereich nur gezielte punktuelle Maßnahmen wirksam sein können. Nach unserer Ansicht darf der von der SPD geforderte Bericht keine derartigen Tendenzen zeigen.
    Es muß noch viel mehr als bisher auf eine konsequente Verwirklichung der sozialen Marktwirtschaft gedrängt werden. In einer gut funktionierenden Marktwirtschaft, im Wettbewerb liegen die besten Chancen auch für die Entfaltung und Entwicklung des Einzelnen im Mittelstand. In der CDU/CSU-Fraktion ist die Mittelstandspolitik immer als eine gesellschaftspolitische Aufgabe verstanden worden. Sie wird es auch in dieser Legislaturperiode für uns bleiben. Insoweit betrachten wir es als eine besondere Aufgabe, die von der Bundesregierung festgelegten mittelstandspolitischen Zielsetzungen durch eigene Vorschläge voranzutreiben und immer wieder neue Grundlagen zu erarbeiten. Der Diskussionskreis „Mittelstand" der CDU/CSU-Fraktion hat sehr konkrete Vorschläge entwickelt und diese inzwischen der Fraktion vorgelegt.
    Der Hauptpunkt dieser Vorschläge betrifft die Steuer- und Finanzpolitik. Gerade durch die Steuer- und Finanzpolitik werden die ärgsten Verzerrungen hervorgerufen, die sich auch heute noch für die mittelständische Wirtschaft besonders nachteilig auswirken. Dies kann und muß immer wieder vor allem von dem derzeitigen Umsatzsteuersystem gesagt werden. So werden wir nicht müde werden, immer wieder auch darauf zu drängen, daß in der Frage der Umsatzsteuerreform die Kräfte nicht erlahmen und erkennbare Ansätze für eine Reform weiterentwickelt und vervollkommnet werden.
    Mit meinen mittelständischen Freunden bin ich der Meinung, daß für uns nur eine Mehrwertsteuer mit Vorsteuerabzug oder Vorumsatzabzug in Frage kommt. Wenn verfassungsrechtliche Bedenken dagegen bestehen und wenn vor allem im Finanzministerium der Einwand erhoben wird, daß Ausnahmen in diesem System einer Mehrwertsteuer nicht zugelassen werden könnten, weil dadurch die Übersichtlichkeit und Anwendbarkeit einer solchen Steuer eingeschränkt würde, so sind wir der Meinung, daß darüber diskutiert werden sollte und daß darüber diskutiert werden muß, um festzustellen, wie solche Schwierigkeiten vermieden oder sie ausgeschaltet werden können. Uns erscheint es wichtiger, überhaupt einmal eine mögliche Reform zu diskutieren und Wege zu suchen, als von vornherein alle Vorschläge als undurchführbar abzulehnen.

    (Sehr richtig in der Mitte.)

    Es sollte möglichst bald in diesem Hohen Hause eine Entscheidung darüber fallen, ob vom bisherigen System abgegangen werden soll oder nicht. Ohne eine solche Vorentscheidung noch in diesem Jahre wird sonst wohl kaum damit zu rechnen sein, daß in dieser Legislaturperiode eine Reform der Umsatzsteuer zu ermöglichen ist.
    Zu den Vorschlägen, die wir der Bundesregierung zu einer aktiven Mittelstandspolitik zu unterbreiten haben, gehört auch die Forderung, beschleunigte
    Maßnahmen für die Reform der Gemeindefinanzen durchzuführen. Diese Aufforderung richtet sich mit allem Nachdruck auch an die Länderregierungen. Bei den verschiedenen Lösungsvorschlägen sollte vor allem darauf geachtet werden, daß damit auch regional die Auflockerung der Ballungsgebiete erreicht wird.
    Das Problem der Gewerbesteuer ist bereits angeschnitten worden, so daß ich dazu nicht Stellung zu nehmen brauche. Zu den Vorschlägen an die Bundesregierung gehört auch die früher schon erhobene Forderung nach der Bereinigung der Einheitswerte. Damit soll keineswegs das Ziel verbunden sein, höhere Grundsteuern als bisher zu erheben. Es muß vielmehr eine den tatsächlichen Wertverhältnissen entsprechende Verteilung der Lasten auch auf diesem Gebiet herbeigeführt werden.
    Ferner sollte in diesem Zusammenhang gerade auch zur Eindämmung der Konzentration eine Novelle zur Vermögensteuer erarbeitet werden. Ziel einer solchen Änderung wäre vor allem eine weitere Anhebung der Freibeträge und eventuell eine zusätzliche Belastung aller derjenigen Vermögen, die nicht dem Lastenausgleich unterliegen und etwa über 10 Millionen DM hinausgehen. Dabei könnte auch die Frage der Abzugsfähigkeit der Vermögensteuer von der Einkommensteuer mit bereinigt werden.
    Über das Schachtel- und Organprivileg, falls wir in der Umsatzsteuerfrage nicht zu einem Systemwechsel kommen, ist in diesem Zusammenhang erneut gesprochen worden. Dieses Privileg gibt es aber nicht nur im Bereich der Umsatzsteuer; die Problematik des sogenannten Schachtelprivilegs stellt sich auch in der Einkommen- und Körperschaftsteuer sowie im Bewertungsgesetz für die Vermögen- und Gewerbesteuer.
    Von meinen Freunden im Diskussionskreis „Mittelstand" der CDU/CSU sind auch Vorschläge für eine Reform der Körperschaftsteuer erarbeitet worden, die vor allem das Ziel haben, konzentrationsbegünstigte Elemente dieser Steuer zu beseitigen. Im Rahmen der heutigen Ausführungen würde es jedoch zu weit führen, hierzu schon jetzt eingehende Angaben zu machen. Wir werden uns mit der Regierung über diese Vorschläge sehr intensiv unterhalten. Es geht dabei vor allem um die Besteuerung des ausgeschütteten und nicht ausgeschütteten Gewinns.
    Im Zusammenhang mit der Doppelbesteuerung ausländischer Unternehmen und aus den mit der Steuerflucht zusammenhängenden Problemen ergeben sich entscheidende Wettbewerbsverzerrungen in unserer Wirtschaft. Wenn auch die Bundesregierung, wie wir wissen, in diesen Fragen bei ihren Vertragspartnern nicht immer das rechte Verhältnis findet, sollte jedoch keine Mühe gescheut werden, Lösungen zu finden, die inländischen Betrieben eine Gleichstellung mit ausländischen Betrieben auf dieser Ebene ermöglichen.
    Zu dem Strauß der Steuerfragen gehört auch die Beseitigung von Steuerpivilegien der öffentlichen Hand. Wenn Wirtschaftsbetriebe der öffentlichen
    Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33, Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 1419
    Burgemeister
    Hand im Wettbewerb mit Privatunternehmen stehen, muß die steuerliche Behandlung dieser Wettbewerber gleich sein.
    Weiter soll die Bundesregierung aufgefordert werden, zu überprüfen, inwieweit durch die Erbschaftsteuer die Konzentration begünstigt oder gefördert wird. Sie sollte, wenn sich das ergibt, dem Bundestage entsprechende Novellierungvorschläge unterbreiten.
    Die CDU/CSU-Fraktion ist der Meinung, daß die Bundesregierung alle Mühe darauf verwenden sollte, daß die Konzentrationsenquete, so wie geplant, im Jahre 1963 dem Bundestag vorgelegt wird. Käme der Bericht erst später in den Bundestag, so könnte man in dieser Legislaturperiode damit sicher nicht mehr viel anfangen. Auch ohne daß dieser Bericht dem Bundestag vorliegt, sollen und müssen wir jedoch schon jetzt Maßnahmen in den Bereichen erwägen und treffen, in denen konzentrationsfördernde Elemente bekannt sind.
    Wir begrüßen es daher, daß die Beratungen über die Aktienrechtsreform bereits aufgenommen werden konnten. Damit wird deutlich unterstrichen, daß die Bundesregierung ernsthaft daran interessiert ist, die Konzentration in unserer Wirtschaft zu beschränken. Auch die Reform des Genossenschaftsrechts wird aus diesem Grunde von uns begrüßt. Auch hier sind die Vorbereitungen bereits weit gediehen. Dennoch muß ich darauf hinweisen, daß im Anschluß an die Aktienrechtsreform unverzüglich eine Reform des GmbH-Rechts, möglichst noch in dieser Legislaturperiode, erfolgen sollte. Beide gesellschaftsrechtlichen Formen sind einander zu sehr verwandt, als daß man zwei verschiedene Konzeptionen nebeneinander bestehen lassen könnte. Im Gegensatz zu den vor kurzem abgegebenen Erklärungen der Regierung möchte ich daher den Wunsch äußern, daß dennoch an eine Erarbeitung eines entsprechenden Reformvorschlages für das GmbH-Recht baldmöglichts herangegangen wird.
    Die in der Regierungserklärung vom 29. November 1961 angekündigte Förderung wirtschaftlich schwach strukturierter Gebiete wird von uns sehr unterstützt. Die Bundesregierung wird von uns aufgefordert werden, dem Bundestag weitere Vorschläge für die Privatisierung von Betrieben des Bundesbesitzes zu unterbreiten. Ich denke dabei z. B. auch an eine Überführung der Handelsbetriebe, die im Bereich von Salzgitter von den damaligen Reichswerken unter der Firmenbezeichnung „Verso" aufgebaut wurden und die, gerade weil es sich hier um typisch mittelständische Betriebe handelt, für eine Privatisierung besonders geeignet erscheinen.
    Wenn es um die Eindämmung der Konzentration geht, muß zwangsläufig auch an die Privatisierung des gemeinnützigen Wohnungsbaubesitzes gedacht werden. Wir werden nicht müde werden, die Bundesregierung zu mahnen, entsprechende Vorlagen zu erarbeiten.
    Die Leistungsfähigkeit einer Volkskwirtschaft ist in hohem Maße vom beruflichen Können und Wissen der in dieser Wirtschaft Beschäftigten abhängig. Die Möglichkeit, einen Beruf selbständig ausüben zu
    können, wird von einer guten Ausbildung beeinflußt. Daher ist die Berufsausbildung ein wichtiges Element unserer mittelständischen Wirtschaftspolitik. Die gesetzliche Regelung dieser Berufsausbildung, die bisher noch nicht genügt, sollte daher möglichst bald erfolgen. Wir werden hier in Kürze Gelegenheit haben, uns darüber zu unterhalten.
    Abgerundet werden unsere Vorstellungen über eine gute und geschlossene Mittelstandspolitik durch entsprechende sozialpolitische Vorstellungen, über die hier zum Teil schon der Kollege Porten gesprochen hat und über die wir uns in Kürze ebenfalls werden unterhalten können.
    Wenn wir so umfassende Vorstellungen über strukturelle Maßnahmen entwickeln können, so ist dies vor allem deswegen möglich, weil die Bundesregierung in der letzten Legislaturperiode des Bundestages mit ihrem interministeriellen Ausschuß für Mittelstandsfragen und mit dem in diesem Ausschuß erstellten Bericht über die Mittelstandsschichten eine gute Arbeit geleistet hat. Diese gute Vorarbeit muß nun aber — da sind wir der gleichen Meinung wie die SPD —durch entsprechende Maßnahmen in dieser Legislaturperiode ausgebaut und erweitert werden. Dazu können die mit dem Antrag der SPD geforderte Vorlage ergänzender Berichte und die vorgeschlagenen Maßnahmen nur dienlich sein.
    Wir haben uns inzwischen interfraktionell darüber unterhalten, inwieweit wir dem Antrag der SPD-Fraktion zustimmen können, den ersten Teil des Antrags Drucksache IV/246 schon heute zu verabschieden. Ich glaube, ich kann sagen, daß inzwischen eine Fassung gefunden worden ist, die die vom Kollegen Schmücker vorgetragenen Bedenken ausräumt, so daß wir uns damit in die Lage versetzt sehen, den ersten Teil dieses Antrags heute zu verabschieden und den zweiten Teil im Ausschuß weiter zu behandeln.
    Gegen diesen zweiten Teil des Antrags jedoch muß ich heute schon erhebliche Bedenken anmelden, weil er gerade die Dinge beinhaltet, in denen wir eben das sehen, Herr Kollege Lange, was wir, wie ich vorhin schon ausführte, nicht wollen, nämlich eine Art Grauen Plan nach dem Muster des Grünen Plans auch für den Bereich der mittelständischen Wirtschaft. Das wollen wir nicht, und deswegen wenden wir uns gegen die Fassung, die in dem zweiten Teil Ihres Antrags enthalten ist.
    Wir werden deswegen in den Ausschußberatungen vorschlagen, daß sich die Bundesregierung zugleich mit der Vorlage des Berichts, wie er in Punkt 1 des Antrags gefordert wird, darüber äußert, welche Absichten sie in diesem Bereich selber hat und in welcher zeitlichen Reihenfolge bzw. zu welchen Zeitpunkten sie dem Bundestag entsprechende Vorlagen unterbreiten wird.
    Die Bundesregierung muß selbstverständlich Vorstellungen darüber entwickeln, wie die Dinge verwirklicht werden können. Dazu ist die Erstellung eines Arbeits- und Zeitplans erforderlich. Gerade weil sich die Bundesregierung laufend mit Augenblicksproblemen 'beschäftigen muß, kann sie sehr



    Burgemeister
    leicht abgelenkt werden, und es könnten wichtige Probleme durch andere, ebenso wichtige Probleme beiseitegedrängt werden. Um eine solche ungewollte Zurückstellung zu verhindern, sollte der interministerielle Ausschuß wieder in Funktion treten. Ihm sollte wieder die Erarbeitung entsprechender Vorlagen übertragen werden. Dabei muß nach unserer Meinung die Federführung selbstverständlich wieder beim Bundesminister für Wirtschaft liegen, der sich ja selbst einmal als Staatssekretär des Mittelstandes bezeichnet hat.
    Herr Kollege Lange, ich wollte nicht zu sehr polemisch werden und bin es hoffentlich auch nicht geworden. Aber auf einen Punkt wollte ich noch zu sprechen kommen, nämlich auf den letzten Punkt Ihres Antrags, in dem Sie sagen:
    für die bei diesen Gruppen beschäftigten Arbeitnehmer Lebens- und Arbeitsbedingungen ermöglichen, die denjenigen der Arbeitnehmer in der Großwirtschaft vergleichbar sind.
    Es hätte mich und, ich glaube, alle meine Freunde und auch alle besonders in Familienbetrieben der mittelständischen Wirtschaft Beschäftigten gefreut, wenn Sie sich darüber hinaus auch Gedanken darüber gemacht oder Vorstellungen entwickelt hätten, wie man denjenigen helfen kann, die in diesen Familienbetrieben bei geringerem Einkommen als früher heute mehr Arbeit leisten müssen als umgekehrt die Arbeitnehmer, die bei weniger Arbeit mehr verdienen. Das ist das Problem, über das besonders gesprochen werden muß.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Es war davon die Rede, daß man nicht immer überzeugt ist, daß das, was in Ihren Anträgen anklingt, Wirklichkeit wird. Auch hierfür ein Beispiel, das manchen Zweifel aufkommen läßt. Ich höre gerade, daß im Wahlkampf in Nordrhein-Westfalen eine Illustrierte verbreitet wird, in der ein Kollege Ihrer Fraktion, der gleichzeitig Bürgermeister ist, dafür gerühmt wird, daß er eine Straßendampfwalze und andere Straßenbaugeräte angeschafft hat, um die Gemeinde von Straßenbaufirmen unabhängig zu machen. Gerade das wollen wir nicht, und das wollen Sie eigentlich auch nicht. Es sind dies öffentliche Arbeiten, die durchaus auch von Betrieben des mittelständischen Bereichs geleistet werden können und die nicht unbedingt von der öffentlichen Hand selbst ausgeführt werden müssen.
    Herr Kollege Lange, ich möchte damit meine Ausführungen schließen. Ich hoffe, daß wir im Ausschuß genügend Gelegenheit haben, zu all den aufgeworfenen Problemen sehr eingehend Stellung zu nehmen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Corterier.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Corterier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich darf mit Freude feststellen, daß unser Antrag Drucksache 246 offensichtlich ein sehr starkes Echo bei den Koalitionsfraktionen gefunden hat; sonst wäre es wohl nicht
    erklärlich, daß wir heute eine so erfreulich große Zahl sachverständiger Kolleginnen und Kollegen zu diesem Problem gehört haben.

    (Abg. Schmücker: Wer hat, der hat!) — Sehr schön, Herr Schmücker!

    Ich möchte mich darauf beschränken, unsere Forderung zu erläutern, daß die Bundesregierung Maßnahmen einleitet, durch die Wettbewerbsnachteile aus der Steuergesetzgebung beseitigt werden.
    Jemand, der der heutigen Diskussion unvoreingenommen zugehört hat, könnte der Meinung sein, dies seien alles Probleme, die völlig neu auf uns zugekommen seien, und wir alle in diesem Hohen Hause seien nun freudig bereit, für Abhilfe zu sorgen und uns gemeinsam um die Lösung dieser Probleme zu bemühen. Tatsächlich handelt es sich aber um Probleme, mit denen wir uns schon seit Jahren herumschlagen. Meine Fraktion ist nicht dafür verantwortlich, daß diese Probleme bisher nicht gelöst worden sind. Man sollte also nicht den Eindruck erwecken, daß es sich hier um Dinge handle, die nun plötzlich neu auf uns zukämen.
    Erfreulich ist immerhin, daß wir einig sind in dem Willen, zu versuchen, die Übelstände, die wir erkannt haben, durch geeignete gesetzgeberische Maßnahmen zu beseitigen.
    Ich bin mit Ihnen der Meinung, Herr Schmücker, daß sich der Ausdruck „Mittelstand" als Arbeitstitel eingebürgert hat und daß man ihn als solchen ruhig verwenden kann. Man muß sich aber darüber im klaren sein, daß wir es hier natürlich nicht mehr mit einem „Stand" zu tun haben. Insofern ist der Ausdruck nicht ganz exakt, und ich würde eher von „Mittelschichten" sprechen. Aber darüber wollen wir uns nicht streiten.
    Herr Kollege Opitz, Sie meinten, von dem Bericht hätte der Mittelstand nichts. Nun, Sie glauben ja wohl nicht, daß wir diesen Bericht dann vervielfältigen lassen, ihn dem selbständigen Mittelstand übersenden und dann sagen wollten: Da hast du eine Hilfe! — Davon kann doch keine Rede sein. Aus dem weiteren Verlauf der Diskussion ist wohl eindeutig hervorgegangen, daß die Berechtigung dieses Verlangens nach einem Bericht vom ganzen Hause anerkannt wird.
    Um die Gleichmäßigkeit der Besteuerung, eines der Grundprobleme des modernen Steuerrechts schlechthin, ist es, wie wir wissen, schlecht bestellt. Das zeigt sich, wenn man einen Blick auf die verschiedenen Schichten in unserer Gesellschaft wirft. Wir alle wissen, daß gleiches Recht sich ungleich auswirkt, und das möchten wir in Zukunft vermieden wissen. Darunter leiden gerade die Selbständigen in Handel, Handwerk und Gewerbe, die freien Berufe und die kleinen und mittleren Industrieunternehmer.
    Es beginnt schon bei der sogenannten Ordnungsmäßigkeit der Buchführung. Ich habe einige Erfahrung auf diesem Gebiet. Vor einigen Jahren habe ich schon einmal einem Finanzamtsvorsteher in Süddeutschland klargemacht, daß es gewisse Berufszweige gibt, denen man eine ordnungsmäßige Buch-



    Corterier
    führung im formalen Sinne gar nicht zumuten kann, weil sie dazu einfach nicht in der Lage sind. Auf der anderen Seite können sie auch niemanden mit der Buchführung beauftragen, weil diese Kreise zu denen gehören, die am unteren Ende der Freien, wenn ich so sagen darf, stehen. Infolgedessen werden sie, wenn die Ordnungsmäßigkeit ihrer Buchführung einmal bemängelt wird, zweimal bestraft. Bei diesen Dingen beginnt es schon, und dort sollten wir ansetzen. Dieses Problem sollten wir neu regeln, so daß die Selbständigen in den Mittelschichten einen Vorteil davon haben.
    Auch wir Sozialdemokraten sind der Meinung, daß man keine Sondergesetze für den Mittelstand schaffen sollte, auch keine Sondersteuergesetze. Das haben wir hier und draußen oft genug verkündet. Was wir aber verlangen müssen, ist, daß gleiches Recht auch gleichbleibt und daß sich gleiches Recht nicht, wie es heute in der Praxis leider oft der Fall ist, ungleich auswirkt.
    Es gibt auf der anderen Seite eine Reihe von Dingen, die wir hier in diesem Hause im Verlaufe der letzten Jahre zunächst in der Absicht beschlossen hatten, einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen. Ich darf meine sehr verehrte Kollegin Frau Diemer-Nicolaus daran erinnern, daß wir einmal Sonderausgaben, erhöhte Sonderausgaben, doppelte Sonderausgaben für die Angehörigen der freien Berufe, die über fünfzig Jahre alt waren, geschaffen hatten. Das war damals — aus den bekannten Gründen — eine Notwendigkeit. Hinterher wurde dann aber bei einer weiteren Änderung des Einkommensteuergesetzes diese Erhöhung der Sonderausgaben für alle genehmigt. Damit war der ursprünglich gewollte Effekt natürlich wieder dahin.
    Ich bin mit Herrn Kollegen Schmücker durchaus einig, der sagte, der § 26 des Einkommensteuergesetzes, nämlich die Zusammenveranlagung oder die Getrenntveranlagung, habe damals sehr viel Staub aufgewirbelt. Mit Recht hat das Bundesverfassungsgericht gesagt: Der § 26 alter Fassung ist nicht verfassungsgemäß, er muß geändert werden. Was geschah dann? Wir haben das sogenannte Splitting geschaffen. Die Frau des Metzgers — das ist einer der typischen Berufe, in dem auf die Mitarbeit der Frau einfach nicht verzichtet werden kann; es gibt auch noch eine ganze Reihe anderer — muß heute zu den gleichen steuerlichen Bedingungen arbeiten, wie das vorher der Fall war; denn das Splitting gilt für alle Steuerpflichtigen, nicht nur für die mithelfende Ehefrau im Handwerksbetrieb, auf die damals unsere Bemühungen ja ausschließlich ausgerichtet waren und für die wir eine Gleichmäßigkeit in echtem Sinne 'erreichen wollten.
    Ähnlich ist es uns mit einer Reihe von anderen Dingen ergangen. Ich muß schon sagen, meine sehr verehrten Damen und Herren, wir sollten unsere Bemühungen wirklich verdoppeln und heute nicht nur mit Erkenntnissen diskutieren, sondern versuchen, diese Erkenntnisse auch in die Tat umzusetzen. Ich glaube, wir sind uns im zuständigen Ausschuß sowohl auf der einen wie auf der anderen Seite über die Notwendigkeiten durchaus einig. Es muß nur etwas getan werden.

    (in der Vergangenheit jedoch manches auf diesem Gebiet versäumt worden, das nachzuholen dringend erforderlich ist. Nun noch zu einer Spezialfrage! Herr Kollege Dr. Artzinger hat hier ein Problem angeschnitten, das zwar draußen schon häufig diskutiert, aber hier in diesem Hause zum erstenmal in dieser Form angesprochen worden ist, und zwar die Abschaffung der Gewerbesteuer. Er hat das nicht nur etwa als Forderung ausgesprochen, sondern hat auch weitere positive Ausführungen insofern gemacht, als er einen Weg aufzeigte, wie man den Einnahmeausfall decken kann. Nun, Herr Kollege Dr. Artzinger, ich bin persönlich mit Ihnen durchaus einer Meinung darüber, daß die Gewerbesteuer, die bekanntlich aus dem Jahre 1896 stammt und ihre Begründung auch noch aus dieser Zeit ableitet, heute absolut antiquiert ist. Ich spreche das hier in aller Form sehr deutlich aus, wie ich das früher schon häufig getan habe. Aber wir dürfen eines. nicht vergessen: daß bisher leider immer noch die große Finanzreform fehlt. Sie haben mit Recht darauf hingewiesen, daß heute die größte Einkommensquelle der Kommunen die Gewerbesteuer ist. Wir würden verantwortungslos handeln, wenn wir den Kommunen durch eine Gesetzesänderung diese Einkommensquelle einfach nähmen. Ich darf daran erinnern, daß die letzte Änderung, nämlich die Erhöhung der Freibeträge auf 7200 DM, der wir selbstverständlich im Interesse der mittelständischen Politik auch zugestimmt haben, Einnahmeausfälle zur Folge gehabt hat, die bei einigen Gemeinden bereits Schwierigkeiten heraufbeschworen haben. Wir können also so lange nicht an eine wirkliche Reform der Gewerbesteuer oder aber an eine Abschaffung überhaupt herangehen, solange die Frage der Finanzreform nicht geklärt ist. Diese beiden Dinge können wir leider nicht voneinander trennen. Nun zu Ihrem positiven Vorschlag, Herr Kollege Dr. Artzinger. Ich persönlich bin nicht der Meinung, daß, wie Sie es sehr nett ausdrückten, eine steuerliche Beteiligung aller an den Aufgaben der Gemeinden wünschenswert ist. Sicher nehmen heute alle genau wie die Gewerbetreibenden fast gleichmäßig die Einrichtungen der Gemeinde in Anspruch. Darüber besteht kein Zweifel. Aber eine Beteiligung aller in steuerlicher Art an den Aufgaben der Gemeinden vorzusehen, halte ich nicht für zweckmäßig. Den Ausdruck, den Sie nicht hören wollten, will ich auch nicht sagen; aber ich möchte nicht einer neuen Bürgersteuer das Wort reden, aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht. Es beginnt schon bei der Erhebung. Wir würden eine neue große Verwaltung aufbauen müssen, um diese Steuer zu erheben, und es würden neue Schwierigkeiten entstehen. Ich glaube, man kann diese Frage nur dadurch regeln, daß man im Rahmen der großen Finanzreform den Gemeinden die nötigen Mittel zuweist oder ihnen Anteile an anderen Steuer verschafft, Corterier wie es z. B. in Osterreich der Fall ist, daß die Gemeinden an zwei großen Bundessteuern partizipieren. Ich glaube nicht, daß das ein sehr schlechter Weg wäre. Wir hätten damit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und hättten damit wohl diese schwierige Frage aus der Welt geschafft. Wie gesagt, eine neue Steuer nur deswegen zu schaffen, damit alle an der Gemeinde interessiert werden und ihr Interesse dafür zeigen, — ich glaube kaum, daß das der richtige Weg ist, und kann mich dafür im Augenblick nicht erwärmen. Eines aber sollten wir festhalten, meine sehr verehrten Damen und Herren: Gerade auf dem Gebiet der Steuergesetzgebung ist eine Reihe von Änderungen erforderlich, damit auch für die Selbständigen im Mittelstand gleiches Recht gleiches Recht bleibt. Das sollte unser Anliegen sein. Zur Ausschußüberweisung hat Herr Abgeordneter Lange das Wort. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte den Kollegen, die hier einige Bemerkungen im Hinblick auf Wandlungen von Vorstellungen der Sozialdemokratie gemacht haben, raten — wieder einmal Ratschläge, Herr Kollege Schmücker —, sich erstens einmal das Aktionsprogramm der Sozialdemokratischen Partei von 1952 und 1954 anzuschauen, zweitens sich die Beschlösse des Parteitages von 1958 in Stuttgart anzusehen und drittens die Beschlüsse des außerordentlichen Parteitages 1959 in Bad Godesberg — Ergebnis: Godesberger Programm — durchzulesen. Dann wissen Sie sehr genau, was die deutsche Sozialdemokratie unter Sozialismus versteht. Das ist genau nicht das, was Sie uns in der Regel unterstellen, nämlich zentralwirtschaftliche Verwaltungstendenzen. Viertens würde ich Ihnen raten, sich auch die Beschlüsse von Hannover und Köln anzuschauen. — Reden Sie doch nicht, nein, nein. Sie müssen sich darüber hinaus auch noch einmal die Mühe machen, verehrte Kollegen, sehr genau und sehr sorgfältig das zu lesen, was hier in diesem Hause im Laufe der Jahre über die Auffassung der Sozialdemokratie zu den verschiedensten wirtschaftspolitischen, gesellschaftspolitischen, sozialpolitischen Problemen gesagt worden ist. Wenn Sie das einmal ganz genau verfolgen, dann werden Sie feststellen, daß das Godesberger Programm der Abschluß einer ganz bestimmten Entwicklung ist, die dem Grunde nach schon beginnend in den Jahren 1949/50 hier ihren Ausdruck gefunden hat. — Da nützt auch kein Zweifel, meine Damen und Herren, sondern man muß einmal unvoreingenommen und vorurteilsfrei an die Prüfung solcher Sachverhalte herangehen. Zum letzten möchte ich sagen: wenn Sie sich das Godesberger Programm ansehen, dann stellen Sie fest, daß in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Menschen verschiedener Weltanschauungen zusammengeschlossen sind, die aber für den gesellschaftspolitischen, den staatspolitischen Bereich in all seinen Einzelheiten zu ganz bestimmten gemeinsamen Überzeugungen gekommen sind. Dann werden Sie gleichzeitig erkennen, daß hier nicht eine Weltanschauung Ausschließlichkeitsrechte genießt. Genau das ist der Punkt, um den es vorhin bei unserer Auseinandersetzung ging. Selbstverständlich hat jeder von uns — damit ist jetzt das ganze Haus gemeint — seine Weltanschauung, von der aus er zu ganz bestimmten Schlußfolgerungen kommt. Welcher Art dann diese Schlußfolgerungen sind, das ist seine ureigenste Angelegenheit. Wir sollten uns nur davor hüten, die Weltanschauung des einzelnen unter allen Umständen für den Mitmenschen allgemein verbindlich machen zu wollen. Wir sollten insoweit den anderen mit seiner Weltanschauung vielmehr neben uns gelten lassen und sollten uns mit seinen gesellschaftspolitischen Vorstellungen auseinandersetzen. Nur das dazu, ohne jetzt weitere vertiefte Betrachtungen über diese Fragen anzustellen. (Zuruf von der CDU/CSU: So sehr vertieft war es nicht!)





    (Beifall bei der SPD.)