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ID0403322000

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Metadaten
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    Vokabeln: 7
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 33. Sitzung Bonn, den 13. Juni 1962 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Dr. Baron Manteuffel-Szoege Vizepräsident Dr. Jaeger 1371 A Begrüßung des Präsidenten der Deputiertenkammer von Nicaragua 1377 C Glückwünsche zum Geburtstag des Bundesministers Dr. Balke 1387 C Fragestunde (Drucksachen IV/453 und IV/462) Frage des Abg. Ertl: Pressemeldungen über Spitzeltätigkeit des Robert Henkelmann Dr. Strauß, Staatssekretär . . . 1372 B, C Ertl (FDP) 1372 C Fragen des Abg. Hansing: In Haft gehaltene Algerier Dr. Strauß, Staatssekretär . . . . 1372 D Frage des Abg. Freiherr zu Guttenberg: Haushalte der Europäischen Kommission Dr. Müller-Armack, Staatssekretär 1373 A, C, D Freiherr zu Guttenberg (CDU/CSU) . 1373 C Dr. Mommer (SPD) 1373 D Frage des Abg. Wittrock: Bundeseigene Grundstücke für kommunale Anlagen Qualen, Staatssekretär . . . 1374 B, C, D Wittrock (SPD) 1374 C, D Fragen der Abg. Börner und Junghans: Einbau von Sicherungseinrichtungen in Kraftwagen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1375 A, C, D, 1376 A, B, C Börner (SPD) 1375 B, C Schwabe (SPD) 1375 D Dröscher (SPD) . . . . . . . 1376 A Höhmann (HessischLichtenau) (SPD) 1376 B, C Frage des Abg. Dr. Jungmann: Arztlache Versorgung der Schwerverletzten am Unfallort Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . . 1376 D, 1377 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1377 B Frage des Abg. Dr. Rutschke: Ausbau der Ortsdurchfahrten Wössingen und Gölshausen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1377 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 Frage des Abg. Dr. Rutschke: Belästigungen durch Staub und Schlamm in Wössingen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1377 D Frage des Abg. Dr. Rutschke: Ausbau der Ortsdurchfahrten Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1378 A Frage des Abg. Reichmann: Einstellung der Stückgutabfertigung auf 21 Bahnhöfen in Südbaden Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1378 B, C, D Reichmann (FDP) 1378 C Dürr (FDP) 1378 C Frage des Abg. Ertl: Sicherung der Bahnübergänge am Tegernsee Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1378 D Frage des Abg. Marquardt: Kündigung von Wohnungen der Bundesbahn in Lehrte Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1379 A, B, C Marquardt (SPD) 1379 B, C Frage des Abg. Peiter: Ausländische Lastzüge ohne Fahrtenschreiber Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . . . . 1379 D, 1380 A Peiter (SPD) 1379 D, 1380 A Frage des Abg. Josten: Durchgangsverkehr durch Hatzenport, Löf und Kattenes Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1380 B, C Josten (CDU/CSU) 1380 B Frage des Abg. Riegel (Göppingen) : Entschädigungs- und Versorgungsanträge auf Grund des Eisenbahnunglücks in Eßlingen Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister . 1380 C Frage des Abg. Ritzel: Luftreisen von Vertretern der deutschen Wirtschaft Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister 1380 D, 1381 B, C Ritzel (SPD) 1381 B Frau Dr. Kiep-Altenloh (FDP) . . 1381 A Frage des Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern) : Anrechnung des Wehrdienstes bei der Festlegung des Dienstalters junger Beamter Höcherl, Bundesminister 1381 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Steuerfreiheit der Bediensteten der Europäischen Behörden Höcherl, Bundesminister 1381 D, 1382A, B Dr. Kohut (FDP) 1382 A Dr. Schäfer (SPD) 1382 A, B Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1382 B Frage des Abg. Sänger: Dokumentation über den Verbleib jüdischer Familien Höcherl, Bundesminister 1382 C Frage des Abg. Mommer: Preise für Kantinenessen beim Bund . 1382 D Frage des Abg. Dr. Kohut: Ausbau der wissenschaftlichen Hochschulen Höcherl, Bundesminister . . . . . 1382 D, 1383 A, B, C, D, 1384 A Dr. Kohut (FDP) . . . . . 1383 A, B, C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1383 C Dr. Schäfer (SPD) . . . 1383 D, 1384 A Frage des Abg. Jahn: Maßnahmen gegen Angehörige der Sicherungsgruppe Bonn Höcherl, Bundesminister . . . . . 1384 B Frage des Abg. Riegel (Göppingen) : Kostenlose Benutzung von Straßenbahnen durch Schwerkriegsbeschädigte Höcherl, Bundesminister . . . . 1384 B, C Riegel (Göppingen) (SPD) . . . . 1384 C Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 III Frage des Abg. Soetebier: Hilfe für die Sturmflutgeschädigten Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1384 C, D Soetebier (FDP) . . . . . . . 1384 D Frage des Abg. Dr. Ramminger: Entschädigung für Grundstücksabtretungen im Landkreis Wolfstein Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1385 A, C Dr. Ramminger (CDU/CSU) . . . . 1385 B Frage des Abg. Ritzel: Einkommensmillionäre und Vermögensmillionäre Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 1385 C, 1386 B, C Ritzel (SPD) 1386 B, C Vogt (CDU/CSU) . . . . . . 1386 C Frage des Abg. Seuffert: Atomare Brennstoffelemente und Umsatzsteuer Dr. Hettlage, Staatssekretär 1386 D, 1387 A Seuffert (SPD) . . . . 1386 D, 1387 A Frage des Abg. Dröscher: Försterstellen beim Bundesforstamt Baumholder Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1387 B, C Dröscher (SPD) 1387 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Europäischen Auslieferungsübereinkommen vom 13. Dezember 1957 und zu dem Europäischen Übereinkommen vom 20. April 1959 über die Rechtshilfe in Strafsachen (Drucksache IV/382) — Erste Beratung — . . . 1387 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Protokoll vom 21. Juni 1961 zur Änderung des Abkommens vom 7. Dezember 1944 über die Internationale Zivilluftfahrt (Drucksache IV/396) — Erste Beratung — 1387 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundes-Seuchengesetzes (Drucksache IV/ 397) — Erste Beratung — 1387 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (Abg. Dr. Rutschke, Ramms, Frau Dr. Diemer-Nicolaus, Keller, Opitz, Murr, Ollesch u. Gen.) (Drucksache IV/404) — Erste Beratung — 1388 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Beschluß vom 16. Mai 1961 zur Ergänzung des Beschlusses vom 8. Dezember 1954 betreffend die Anwendung des Artikels 69 des Vertrages vom 18. April 1951 über die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (Drucksache IV/419) — Erste Beratung — . . . . . . . . 1388 A Entwurf eines Gesetzes über die Umsatzsteuerstatistik für das Kalenderjahr 1962 (Drucksache IV/420) — Erste Beratung — 1388 B Entwurf eines Gesetzes zur Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes über die Sicherstellung von Leistungen auf dem Gebiet der gewerblichen Wirtschaft (Drucksache IV/421) — Erste Beratung — 1388 B Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung des Artikels 64 Abs. 2 des Saarvertrages (Drucksache IV/422) — Erste Beratung — 1388 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen mit der Italienischen Republik über die Regelung gewisser vermögensrechtlicher, wirtschaftlicher und finanzieller Fragen (Drucksache IV/433) — Erste Beratung — 1388 C Entwurf eines Gesetzes zu dem Dritten Protokoll vom 6. März 1959 zum Allgemeinen Abkommen über die Vorrechte und Befreiungen des Europarates (Drucksache IV/434) — Erste Beratung — 1388 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes zur Förderung der Wirtschaft von Berlin (West) und des Steuererleichterungsgesetzes für Berlin (West) (Drucksache IV/435) — Erste Beratung — 1388 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Haushaltsgesetzes 1962 (SPD) (Drucksache IV/436) — Erste Beratung — Dr. Bleiß (SPD) . . . . . . . . 1388 D Entwurf eines Gesetzes zu dem Vertrag vom 2. Juni 1961 mit der Italienischen Republik über Leistungen zugunsten italienischer Staatsangehöriger (Drucksache IV/438) — Erste Beratung — . . . 1389 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 12. Oktober 1961 mit dem Königreich Marokko über den Luftverkehr (Drucksache IV/447) — Erste Beratung — 1389 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 5. Juli 1957 mit der Türkischen Republik über den Luftverkehr (Drucksache IV/448) — Erste Beratung — . . . 1389 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Fernmeldevertrag vom 21. Dezember 1959 (Drucksache IV/449) — Erste Beratung — 1389 C IV Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 Entwurf eines Gesetzes über Personalvertretungen im Bundesgrenzschutz (GSPersVG) ,(Drucksache IV/451) — Erste Beratung — 1389 C Entwurf eines Gesetzes zu der Erklärung vom 18. November 1960 über den vorläufigen Beitritt Argentiniens zum Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommen (Drucksache IV/228); Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses (Drucksache IV/416) — Zweite und dritte Beratung — 1389 D Entwurf eines Gesetzes über die in Monaco am 18. November 1961 unterzeichnete Zusatzvereinbarung zu dem am 2. Juni 1934 in London revidierten Haager Abkommen vom 6. November 1925 über die internationale Hinterlegung gewerblicher Muster oder Modelle (Drucksache IV/ 367) ; Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache IV/417) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . 1390 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Niederlassungs- und Schiffahrtsvertrag vom 18. März 1960 mit dem Königreich Griechenland (Drucksache IV/174) ; Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses (Drucksache IV/427) — Zweite und dritte Beratung — 1390 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 9. Juli 1961 zur Gründung einer Assoziation zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und Griechenland usw. (Drucksache IV/280) ; Schriftlicher Bericht des Auswärtigen Ausschusses (Drucksache IV/442) — Zweite und dritte Beratung — 1390 C Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP betr. Kreditversorgung des Mittelstandes (Drucksache IV/192) ; in Verbindung mit dem Antrag der Fraktion der SPD betr. Förderung der Mittelschichten (Drucksache IV/ 246) und dem Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP betr. stärkere Berücksichtigung freier Berufe bei staatlichen Aufträgen (Drucksache IV/384) Wieninger (CDU/CSU) 1391 A, 1400 D Lange (Essen) (SPD) . . 1393 D, 1422 A. Schmücker (CDU/CSU) 1401 A Opitz (FDP) . . . . . . . . 1405 B Porten (CDU/CSU) 1406 D Riedel (Frankfurt) (CDU/CSU) . . 1408 B Diebäcker (CDU/CSU) 1409 A Dr. Artzinger (CDU/CSU) . . . 1410 C Gewandt (CDU/CSU) 1411 C Regling (SPD) 1412 B Soetebier (FDP) . . . . . . . 1413 D Dr. Schwörer (CDU/CSU) . . . . 1414 C Frau Dr. Diemer-Nicolaus (FDP) . 1415 C Burgemeister (CDU/CSU) . . . 1417 A Corterier (SPD) 1420 B Entwurf einer Sechzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Holzhäuser) (Drucksache IV/455) . . . 1424 A Entwurf einer Siebzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Sardinen usw.) (Drucksache IV/456) . . 1424 A Entwurf einer Achtzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Salz, Naturkork usw.) (Drucksache IV/ 457) 1424 B Entwurf einer Neunzehnten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Fertigbauteile) (Drucksache IV/458) 1424 B Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Zweiundzwanzigsten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Frühkartoffeln — Außen-Zollsatz) (Drucksachen IV/424, IV/444) . . . . . . . 1424 B Schriftlicher Bericht des Außenhandelsausschusses über den Entwurf einer Dreiundzwanzigsten Verordnung zur Änderung des Deutschen Zolltarifs 1962 (Frühkartoffeln — Juni) (Drucksachen IV/429 , IV/445) 1424 C Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit über den Entwurf einer Verordnung zur Durchführung einer Erhebung über die Löhne in gewissen Industriezweigen in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (Jahr 1961) (Drucksachen IV/398, IV/425) 1424 D Mündlicher Bericht des Immunitätsausschusses betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens gegen den Abg. Jaksch (Drucksache IV/437) Dr. Dittrich (CDU/CSU) 1425 A Übersicht 4 des Rechtsausschusses über Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht (Drucksache IV/423) 1425 D Sammelübersicht I des Petitionsausschusses über Anträge zu Petitionen (Drucksache IV/440) 1425 D Nächste Sitzung 1426 C Anlagen 1427 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 1371 33. Sitzung Bonn, den 13. Juni 1962 Stenographischer Bericht Beginn: 14.03 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt ibis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach 13. 6. Adorno 30. 6. Busch 15. 6. Büttner 13. 6. Dr. Dichgans 13. 6. Dorn 13. 6. Engelbrecht-Greve 16. 6. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 15. 6. Dr. Furler 15.6. Dr. Gleissner 13. 6. Hahn (Bielefeld) 13.6. Dr. Hauser 13. 6. Hermsdorf 13. 6. Herold 17. 6. Dr. Hesberg 15. 6. Höfler 16. 6. Illerhaus 15. 6. Kalbitzer 13. 6. Dr. Klein (Berlin) 1. 7. Dr. Kreyssig 13. 6. Kriedemann 15. 6. Kubitza 13.6. Kühn (Köln) 13. 6. Dr. Löhr 14. 6. Dr. Mälzig 13.6. Margulies 13. 6. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 15. 6. Metzger 13. 6. Michels 14. 6. Dr. h. c. Dr.-Ing. E. h. Mailer 14.6. Dr. Nissen 15. 6. Oetzel 15. 6. Ollenhauer 13. 6. Frau Dr. Pannhoff 14. 6. Pöhler 13. 6. Priebe 13. 6. Frau Dr. Probst 15.6. Ramms 13. 6. Richarts 15. 6. Ruland 15. 6. Sänger 13. 6. Schlick 15.6. Dr. Schneider (Saarbrücken) . 13.6. Schütz 15. 6. Seidl (München) 15.6. Stiller 16.6. Storch 15.6. Urban 29.6. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) 15. 6. Weinkamm 14.6. Wilhelm 15.6. Dr. Zimmermann (München) 15.6. b) Urlaubsanträge Dr. Brecht 30. 6. Brünen 25.6. Anlagen zum Stenographischen Bericht Drachsler 30. 6. Eichelbaum 21.6. Kühn (Bonn) 30.6. Lohmar 21.6. Matthöfer 30.6. Dr. Menzel 30.6. Unertl 30.6. Dr. Vogel 30.6. Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Bleiß für die Fraktion der SPD zu dem Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Haushaltsgesetzes 1962 (Drucksache IV/436). Bei der Verabschiedung des Haushaltsgesetzes 1962 hatte die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, den Straßenbau aus der für alle öffentlichen Bauten verhängten 20%igen Sperre der Etatmittel des Bundes herauszunehmen. Der Antrag wurde von der Mehrheit des Bundestages abgelehnt, obwohl bei der Beratung des Haushaltsplanes für 1962 feststand, daß von einer überhitzten Konjunktur im Straßenbau keine Rede sein kann. Die Sperre der Haushaltsmittel und der vom Bundesverkehrsminister am 2. Mai 1962 auf Grund der Sperre verkündete Vergabestopp im Straßenbau dienen nicht der Konjunkturdämpfung, sondern müssen zu einem Leerlauf im Straßenbau und zur Abwanderung von Arbeitskräften führen. Anstatt mehr und bessere Straßen zu bauen, ist durch die 20%ige Sperre der Haushaltsmittel unter dem irreführenden Vorwand der Konjunkturdämpfung auf rückwärts geschaltet worden. Der von der Mehrheit des Hohen Hauses erzwungene Beschluß hat in der Öffentlichkeit eine nahezu einhellige Ablehnung gefunden. Die Verkehrsminister der Länder, der Deutsche Straßentag, das Kuratorium „Wir und die Straße", die gesamte fachkundige Presse haben mit Befremden und Erstaunen von dem Straßenbaustopp Kenntnis genommen und gegen Sperre und Stopp im Straßenbau energisch protestiert. Völlig unverständlich wird die Mittelsperre aber den Millionen von Autofahrern gewesen sein, die während der Pfingsttage in langen Kolonnen auf den Autobahnen einherschlichen und durch Transparente aufgefordert wurden, die Autobahnen zu verlassen, um auf Umwegen und durch viele Ortschaften schneller ihr Reiseziel zu erreichen. 123 Tote und 1800 Unfälle mit Personenschaden zu Pfingsten trotz Großeinsatzes von Verkehrspolizei und aller sonstigen Hilfseinrichtungen sind eine traurige Bilanz, die wir zu ziehen haben. Die ausgesprochene 20%ige Sperre macht den Rückstand im I. Straßenbauvierjahresplan noch größer und stellt die finanzielle Grundlage des II. Vierjahresplanes völlig in Frage. Der Bundesverkehrsminister hat den Beschluß der Mehrheit dieses Hauses als „einen schweren, auch in Zukunft kaum auszugleichenden Schlag" gegen 1428 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 33. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Juni 1962 den Straßenbau bezeichnet. Er erblickt darin einen „klar sich abzeichnenden Angriff auf die Zweckbindung der Mineralölsteuer". Der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion, Herr Kollege Dollinger, hat an den Bundeskanzler telegrafisch um Rückgängigmachung des Straßenbaustopps gebeten. Hätten der Bundesverkehrsminister und wenigstens ein Teil seiner Fraktion und hätte Herr Kollege Dollinger und die CSU-Fraktion am 10. 4. 1962 mit uns gestimmt, dann wäre der verkehrswirtschaftlich unsinnige und die Verkehrssicherheit gefährdende Beschluß überhaupt nicht zustande gekommen. Wenn Sie uns, meine Damen und Herren von der CDU/CSU-Fraktion, diesmal unterstützen, dann wird es mit vereinten Kräften möglich sein, diese unhaltbare Maßnahme rückgängig zu machen. Mit unserem Gesetzentwurf beantragen wir erneut, den Straßenbau aus dem Baustopp herauszunehmen, und wir wünschen im Interesse der Verkehrssicherheit, daß über unseren Antrag, der klar und deutlich ist, noch vor den Parlamentsferien entschieden wird. Nur wenn die Auftragsvergabe unverzüglich erfolgt, können die Bauvorhaben vor Eintritt der Frostperiode durchgeführt werden. Die Motorisierung in der Bundesrepublik zeigt weiterhin einen positiven Trend. Wir begrüßen ihn. Er verpflichtet uns dazu, mehr und bessere Straßen zu bauen. Die Mehrheit dieses Hauses hat die nach unserer Auffassung völlig ungenügenden Straßenbaumittel mit einer 20%igen Sperre belegt. Das war ein verhängnisvoller Irrtum. Die Folgen einer solchen verkehrspolitischen Neuorientierung sind unabsehbar. Sie müssen zu verkehrschaotischen Zuständen führen. Die SPD-Fraktion wird sich gegen eine solche drohende Entwicklung mit ganzer Kraft zur Wehr setzen. Wir sind uns dabei der Unterstützung durch die Öffentlichkeit sicher. Wir haben auch die Hoffnung, daß die Realisierung unseres Antrages ein erster Schritt auf dem Wege zur Besserung ist.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Schwörer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Kollege Lange hat in seinen Ausführungen auch zu Problemen des Wettbewerbsrechts Stellung genommen und hat dabei den Herrn Bundeswirtschaftsminister als Zeugen dafür angeführt, daß wir die Absicht haben, in dieser Legislaturperiode oder wenigstens bis zum Eingang des Berichts zur Konzentrationsenquete nichts mehr auf diesem Gebiet zu tun. Ich weiß nun nicht, welche Rede er mit der Rede vom 16. Juni 1961 gemeint hat. Wahrscheinlich hat er die Regierungserklärung von November 1961 gemeint. Dort heißt es ja:
    Die Ergebnisse der bereits eingeleiteten Enquete über Entstehen und Vorhandensein wirtschaftlicher Macht werden die Grundlagen für Vorschläge und Maßnahmen der neuen Regierung bilden.
    Herr Kollege Lange, wir fassen das nicht so auf, daß in der Zwischenzeit nichts gegen die Konzentration unternommen werden sollte. Im Gegenteil, wir meinen, daß alle Materien, die in der Zwischenzeit gesetzlich geregelt werden, auch auf ihre Wirkung in Richtung einer Konzentration untersucht werden sollten. Wir hoffen nur, daß Sie sich in Ihrer Fraktion durchsetzen, wenn es vor allem bei sozialen Maßnahmen darum geht, konzentrationsfördernde Wirkungen bei den lohnintensiven Betrieben des Mittelstandes nicht zur Auswirkung kommen zu lassen.
    Wir sind der Ansicht, daß der Bericht zur Konzentrationsenquete möglichst bald fertiggestellt werden und daß dann das Problem im ganzen angepackt werden sollte.
    Sie haben schon von unserem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Kollegen Schmücker gehört, daß wir nicht darauf verzichten, auf dem Sektor des Wettbewerbsrechts initiativ zu werden, und daß im Herbst eine Kartellnovelle im Bundestag eingebracht werden soll.
    Wir wissen, daß das Kartellrecht unzulänglich ist. In seiner jetzigen Form erschwert es nur die Konzentration durch Verträge, während es Konzentrationsprozesse in anderer Form nur unzulänglich erfaßt. Die Regeln gegen den Mißbrauch von marktbeherrschenden Positionen reichen nicht aus.
    Aber neben dem Mißbrauch der Marktmacht muß bereits das Entstehen übermäßiger wirtschaftlicher Machtzusammenballung verhindert werden. Die bisherigen Bestimmungen sind völlig unzulänglich, da sie für Zusammenschlüsse nur eine Meldepflicht vorsehen, die vom Kartellamt nicht einmal erzwungen werden kann. Eine Genehmigungspflicht, wie sie die Regierungsvorlage 1957 vorgesehen und auch der Bundesrat gebilligt hatte, ist unserer Ansicht nach unerläßlich. Erst mit der Genehmigung sollten Zusammenschlüsse rechtswirksam werden können.

    (Könen [Düsseldorf]: Das müssen Sie alles Dr. Hellwig sagen, Herr Kollege!)




    Dr. Schwörer
    Darüber hinaus sind wir der Ansicht, daß wir in der Durchführung des Wettbewerbsrechts auf die Dauer nicht darum herumkommen, eine der amerikanischen Antitrustgesetzgebung ähnliche Regelung zu finden. Der Vorschlag, das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb im Sinne dieses Anliegens zu verändern und zu verschärfen, ist nicht praktikabel. Gerade für den wirtschaftlich Schwachen ist es fast unmöglich, sein Recht gegen den stärkeren Wettbewerber in einem jahrelangen Zivilprozeß durchzusetzen. Bei einem Einsatz übergroßer wirtschaftlicher Macht gegen einen Mitbewerber, der dadurch in seiner Existenz und Selbständigkeit gefährdet wird, muß unserer Ansicht nach das Kartellamt auf Antrag Oder kraft eigener Initiative eingreifen können, um diesen Wettbewerber zu einem der sozialen Marktwirtschaft entsprechenden Verhalten zu veranlassen.
    Wir wissen, daß eine derartige Neuregelung bei uns auf Schwierigkeiten stoßen wird, weil wir zu einer perfektionistischen Gesetzgebung neigen. Wir sollten hier mehr nach dem Opportunitätsprinzip statt nach einem starren Legalitätsprinzip vorgehen, und eine Generalklausel sollte die Grundlage bilden, die dann durch die wirtschaftliche Praxis ausgefüllt werden könnte.
    Auch im Verfahren müßten wir unserer Ansicht nach neue Wege gehen. Es bietet sich hier das in den angelsächsischen Ländern und in Schweden mit Erfolg praktizierte Hearing-Verfahren an. Wir denken, daß die öffentliche Austragung von Streitigkeiten des Wettbewerbsrechts sicherlich ihre Wirkung an sich schon tun würde. Die Unternehmen mit einer starken Wirtschafts- und Finanzmacht würden sehr viel weniger geneigt sein, ihre Stellung mißbräuchlich auszunutzen, wenn ein öffentliches Austragen drohen würde. Schon die Existenz einer solchen Möglichkeit würde unserer Ansicht nach manche der kritisierten Erscheinungen im Entstehen verhindern.
    In diesem Zusammenhang möchten wir noch andeuten, daß eine Fortführung und Neuauflage des Konzentrationsberichts über 1963 hinaus zu erwägen wäre. Die Bekämpfung der Konzentration wird auf jeden Fall auch nach Eingang dieses Berichts auf der Tagesordnung, vor allem auch unserer Fraktion und des Diskussionskreises „Mittelstand", bleiben.
    Wir wissen, daß das Weitergehen des Konzentrationsprozesses zu wirtschaftlichen Machtblöcken führen muß, die direkt oder indirekt Regierung und Parlament beeinflussen und damit die Staatsautorität bedrohen können. Für uns als mittelständische Wirtschaft ist die weitergehende Konzentration deshalb so tödlich gefährlich, weil wirtschaftliche und soziale Maßnahmen zunehmend nach den Großbetrieben ausgerichtet werden. Die Freude und das Interesse an der Selbständigkeit wird dadurch im Nerv getroffen und die Jugend von der Bereitschaft zur Übernahme ihrer väterlichen Betriebe abgehalten.
    Wirtschaftliche Machtzusammenballungen bei Privaten, gesellschaftlichen Gruppen oder beim Staat fördern die Anonymität und zerstören das Interesse und Verantwortungsbewußtsein des Einzelnen und beseitigen damit die Voraussetzung für echtes und gesundes wirtschaftliches Wachstum. Dieses durch einen gesunden Wettbewerb mit gleichen Chancen für alle aufrechtzuerhalten, war immer das Anliegen der mittelständischen Abgeordneten der CDU/CSU.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Dr. Diemer-Nicolaus.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Emmy Diemer-Nicolaus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wenn man nach so vielen Rednern, nach einer derart langen, vielseitigen Debatte noch zum Wort kommt, hat man es nicht ganz einfach. Man hat es schon auf Grund des Antrages, der von der SPD gestellt worden ist, nicht einfach, heute in dieser Diskussion zu sprechen. Dieser Antrag der SPD ist besonders in seinem Punkt 2 so allumfassend, hier wird die Regelung so vieler Fragen in einem einzigen Gesetz verlangt, daß ich mich eigentlich wundern würde, wenn wir heute bereits zum Abschluß dieser Diskussion kämen. Hier könnten doch tatsächlich die gesamte Wirtschaftspolitik, die gesamte Sozialpolitik, das Kartellrecht — das vom Herrn Kollegen Schwörer durchaus mit Recht angeführt wurde —, die gesamten Steuergesetze angesprochen werden. Durchaus mit Recht ist ja in diesem Zusammenhang auch von der Gewerbesteuer, von der Reformierung der Einkommen- und Körperschaftsteuer und der Lohnsteuer gesprochen worden. Sehen Sie sich den Schluß des Antrages an! Dann wissen Sie, daß wir eigentlich erst am Anfang der Debatte stehen, wenn wir wirklich all die Probleme, deren Regelung Sie in einem Gesetz verlangen, ausdiskutieren wollten.
    Ich sage das, um Ihnen einmal ganz klar vor Augen zu führen, daß es einfach unmöglich ist, ein derartiges Gesetz zu machen. So geht es doch wirklich nicht. Als Juristin wundere ich mich immer wieder über die Gesetzesgläubigkeit bei uns Deutschen, darüber, daß die Deutschen glauben, man brauche nur ein Gesetz zu machen, und dann habe man schon die gewünschten Verhältnisse geschaffen. So geht es einfach nicht!

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Politik können wir durchaus ohne die Schaffung eines derartigen Gesetzes machen. Die entsprechenden mittelstandsfreundlichen Maßnahmen können wir ergreifen, ohne ein derartiges Rahmengesetz — etwas anderes könnte es ja nicht sein — zu verabschieden.
    In der Diskussion wurde in vielen Fällen die Einigkeit zum Ausdruck gebracht. Herr Kollege Lange hat in seiner Begründung gesagt: Wir wollen doch alle helfen. Das ist richtig. Alle Parteien hier im Bundestag sind sich durchaus darin einig, daß es gesellschaftspolitisch und wirtschaftspolitisch eine wichtige Forderung ist, daß wir möglichst viele selbständge Existenzen, viele selbständige Unternehmen haben.



    Frau Dr. Diemer-Nicolaus
    Der Grund, weshalb ich jetzt zum Schluß noch etwas sage, ist der, daß in diesem umfassenden Antrag der Sozialdemokratie auch die freien Berufe angesprochen werden. Von all den Diskussionsrednern, die bisher gesprochen haben — nehmen Sie es mir nicht übel —, war keiner Angehöriger eines freien Berufs. In dieser Beziehung bin ich die erste. Das, was in bezug auf den gewerblichen Mittelstand gesagt wurde, wird der Eigenart der freien Berufe vielfach nicht gerecht. Die freien Berufe, die durchaus nur ein mittelständisches Einkommen haben, wehren sich dagegen, daß ihre Probleme nur im Zusammenhang mit den Problemen des gewerblichen Mittelstandes behandelt werden. Die Probleme .der freien Berufe liegen vielfach anders. Ihre gesellschaftspolitische Bedeutung ist allseits anerkannt.
    Herr Kollege Lange, ich muß, wenn wir eine echte Debatte führen wollen, doch noch etwas auf Ihre Ausführungen eingehen. Sie haben vorhin — das ist Ihr gutes Recht als Opposition — den Vorwurf erhoben, in der letzten Legislaturperiode sei für den Mittelstand einschließlich der freien Berufe — Sie haben die freien Berufe immer wieder erwähnt — überhaupt nichts geschehen. Ich darf Sie doch bitten, sich einmal die Berichte des Bundesverbandes der freien Berufe anzusehen. In dem Bericht aus dem Jahre 1961, in dem ein Überblick über das gegeben wird, was in der 3. Legislaturperiode im Bundestag geschehen ist, steht, daß in dieser 3. Legislaturperiode im Gegensatz zur 2. Legislaturperiode doch eine erhebliche Anzahl von Maßnahmen zugunsten der freien Berufe und damit zugunsten einer bedeutenden Mittelstandsschicht — denn eine solche stellen die freien Berufe dar — getroffen worden sind.

    (Sehr richtig! bei der CDU/CSU.)

    Natürlich sind wir noch nicht zufrieden mit dem, was bisher geschehen ist. Die Frage der steuerlichen Gleichstellung haben wir als Freie Demokraten ja schon angeschnitten. All die Probleme wie etwa die Regelung der Umsatzsteuer, wovon heute in der Diskussion die Rede war, werden wir bei den entsprechenden Gesetzen noch ausgiebig behandeln müssen.
    Herr Kollege Lange, als Sie von den allgemeinen wirtschaftspolitischen Vorstellungen der SPD sprachen, haben Sie der CDU, aber auch der FDP, vorgeworfen, sie betrachte Ihre Wirtschaftspolitik als sehr stark ideologisch ausgerichtet. Ich gebe Ihnen durchaus das eine zu, daß — ich sage: erfreulicherweise — auch die Sozialdemokratische Partei heute eine wesentlich nähere Beziehung zum marktwirtschaftlichen Denken hat als früher. Aber, Herr Kollege Lange, es kommt nicht nur darauf an, daß man sich zu dem Prinzip des Wettbewerbs bekennt. Es kommt vielmehr auch darauf an, wie man nachher in der Praxis bei der Verwirklichung der Gesetze handelt.
    Hier muß ich Ihnen in aller Deutlichkeit doch folgendes sagen. Wir sind zwar in manchen Dingen, auf steuerpolitischem Gebiet gerade auch bezüglich der freien Berufe, seinerzeit im Finanzausschuß gleichmäßig vorgegangen. Sobald es aber um grundsätzliche Fragen ging, sobald es um die Abgrenzung der wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeit des einzelnen, der Abgrenzung der Rechte des Staates gegenüber der Freiheitssphäre des einzelnen geht, hat sich, ob das bei den Baugesetzen oder bei vielen anderen Gesetzen war, immer gezeigt, daß die Grenzlinie bei der FDP und der SPD eine andere ist. Wir grenzen den Freiheitsbereich des einzelnen gegen die Allmacht des Staates doch anders ab als Sie, billigen dem einzelnen mehr Freiheit zu. Um diese Tatsachen kommen Sie nicht herum, auch wenn Sie es als einen ideologischen Vorwurf betrachten! Ich kann es Ihnen gegebenenfalls im einzelnen noch weiter belegen.
    Sie haben bei der Erörterung der steuerpolitischen Maßnahmen auf die Bedeutung der Umsatzsteuer, der Vermögensteuer usw. hingewiesen. Ich stimme Ihnen durchaus zu: die Steuergesetze müssen in ihrer Wirkung auf freie Berufe und auf den Mittelstand immer wieder neu überprüft werden. In diesem Sinne hat sich ja auch Finanzminister Starke schon geäußert. Es ist weiterhin durchaus richtig, wenn Sie sagen, zur Förderung der Kapitalbildung müßten steuerpolitische Maßnahmen ergriffen werden. Wichtiger ist aber das, was in dem einen Antrag der Regierungskoalition verlangt wird: daß die öffentliche Hand nicht als Konkurrent der freien Berufe auftritt. Auch hier unterscheiden wir uns in der Grenzziehung von der SPD. Denken Sie an Ihre wirtschaftspolitischen Vorstellungen! Denken Sie daran, wie oft von der SPD gesagt wurde, daß Betriebe im Besitz der öffentlichen Hand bleiben sollten, um so gegebenenfalls einen Konkurrenzdruck auf die freie Wirtschaft ausüben zu können! Wir haben uns dagegen aus der Grundhaltung heraus, daß wir die Konkurrenz der öffentlichen Hand gegenüber den wirtschaftlich Selbständigen, gegenüber den freien Berufen ablehnen, immer mit aller Entschiedenheit für die Privatisierung des wirtschaftlichen Besitzes der öffentlichen Hand eingesetzt.
    Ich hoffe, daß Sie sich im Ausschuß trotzdem zu dem Antrag auf Drucksache 384, der eigentlich für mich der Anlaß war, hier das Wort zu ergreifen, zustimmend äußern werden. Sie werden hoffentlich auch bereit sein, ebenfalls daran mitzuwirken, daß die öffentliche Hand insbesondere auf dem Bausektor, wo sie heute einer der größten Auftraggeber ist, so verfährt, daß keine Arbeiten von den Bauverwaltungen übernommen werden, die von einem Freiberufler erfüllt werden können. Das sind die Architekten, das sind die Techniker, das sind die freien Geometer. Es ist schon mit Recht von Herrn Wieninger bei der Begründung darauf hingewiesen worden, daß wir damit zweierlei erreichen: erstens etwas Grundsätzliches, was uns allen am Herzen liegt, nämlich eine Stärkung und eine Förderung der freien Berufe, deren gesellschaftspolitische, deren staatspolitische Bedeutung für uns alle ganz selbstverständlich ist, und zweitens — auch dieses Moment dürfen wir nicht übersehen —, daß alsdann die Verwaltung von Aufgaben entlastet wird, die ihr, die eigentlich nur hoheitliche Funktionen hat, nicht eigen sind.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)