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    Deutscher Bundestag 30. Sitzung Bonn, den 16. Mai 1962 Inhalt: Nachruf auf den Abg. Reitzner 1245 A Abg. D. Hahn (Heidelberg) tritt in den Bundestag ein 1245 B Begrüßung einer Parlamentarierdelegation aus Uruguay 1257 A Erweiterung der Tagesordnung 1245 C Fragestunde (Drucksachen IV/ 388, IV/ 399) Frage des Abg. Peiter: Prüfung ärztliche Verordnungen Blank, Bundesminister 1246 A Peiter (SPD) 1246 C Frage des Abg. Fritsch: Ansprüche aus Lebens- und Rentenversicherungen Dr. Strauß, Staatssekretär . . . 1246 D Fritsch (SPD) 1246 D Frage des Abg. Dr. Mommer: Kraftfahrzeugsteuer Dr. Hettlage, Staatssekretär 1247 A, 1248 A Dr. Schäfer (SPD) 1247 B Ritzel (SPD) . . . . . . . . 1247 D Frage des Abg. Dr. Atzenroth: Belastung aus dem Spar-Prämiengesetz 1248 A Frage des Abg. Seuffert: Auflegung von Bundesanleihen Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 1248 A Seuffert (SPD) 1248 B Frage des Abg. Dr. Imle: Einfuhr von Baufertigteilen Dr. Westrick, Staatssekretär . . . 1248 B Frage des Abg. Opitz: Wandergewerbescheine und Stadterlaubnisscheine Dr. Westrick, Staatssekretär . . 1248 D Opitz (FDP) 1249 A Frage des Abg. Ertl: Absatz landwirtschaftlicher Veredelungsprodukte aus USA Dr. Hüttebräuker, Staatssekretär . 1249 B Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: „Dienst für die öffentliche Meinung" Stücklen, Bundesminister . 1249 D, 1250 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1250 A Frage des Abg. Dr. Imle: Untersagung der Errichtung von Fertigbauten Dr. Ernst, Staatssekretär . . . . . 1250 B Dr. Imle (FDP) 1250 C II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. Mai 1962 Frage des Abg. Dr. Kohut: Annahme von Geschenken durch Bundesminister Höcherl, Bundesminister . 1251 A, B, C, D, 1252 A Dr. Kohut (FDP) 1251 B Dr. Schäfer (SPD) 1251 C Jahn (SPD) 1251 D, 1252 A Brück (CDU/CSU) 1252 A Frage des Abg. Dr. Kohut: Vereinfachung der Verwaltung beim Bundesministerium des Innern Höcherl, Bundesminister 1252 A, 1253 C, D Dr. Kohut (FDP) . . . . . . . 1253 B, C Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . . 1253 D Frage des Abg. Dr. Hamm (Kaiserslautern) : Vorräte zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im Katastrophenfall Höcherl, Bundesminister 1253 D Frage des Abg. Höhmann (HessischLichtenau) : Verlegung des Zonengrenzüberganges Herleshausen-Wartha Höcherl, Bundesminister . . 1254 B, C, D Höhmann (Hessisch-Lichtenau) (SPD) 1254 C Frage des Abg. Berberich: Gelände für militärische Anlagen Strauß, Bundesminister 1254 D Frage des Abg. Riegel (Göppingen) : Tiefflüge von Düsenjägern über dem Kindererholungsheim Nordalb Strauß, Bundesminister . 1255 A, B, C, D, 1256 A, B Riegel (Göppingen) (SPD) . . . . 1255 B Wittrock (SPD) . . . . . . . 1255 C Ritzel (SPD) 1256 A Frage des Abg. Dröscher: Artillerie-Scharfschießen bei Baumholder Strauß, Bundesminister . 1256 B, D, 1257 A Dröscher (SPD) . . . . 1256 C, 1257 A Fragen des Abg. Weigl: Bau der Garnisonen in Kemnath und Tirschenreuth Strauß, Bundesminister . . . . . 1257 B Frage des Abg. Lohmar: Bericht des Wehrbeauftragten Strauß, Bundesminister 1257 C Frage des Abg. Dr. Imle: Deckung der Lebensmittelversorgung der Truppe Strauß, Bundesminister 1257 C, D, 1258 A Dr. Imle (FDP) . . . . 1257 D, 1258 A Große Anfrage der Fraktion der SPD betr. Maßnahmen der Bundesregierung auf dem Gebiet der Energie- und Kohlewirtschaft (Drucksache IV/ 297) Arendt (Wattenscheid) (SPD) . . . 1258 B, 1297 A Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 1266 B, 1281 C Dr. Burgbacher (CDU/CSU) 1270 B, 1298 B Dr. Deist ,(SPD) . . . . 1273 D, 1289 C Dr. Aschoff (FDP) . . . . . . 1284 B Blumenfeld (CDU/CSU) 1286 D Dr. Dr. h. c. Friedensburg (CDU/CSU) 1292 A Scheppmann (CDU/CSU) 1293 D Memmel (CDU/CSU) 1296 A Entwurf eines Vierten Gesetzes zur Änderung des Soldatengesetzes (CDU/CSU, FDP) (Drucksache IV/ 115); Berichte des Haushaltsausschusses und des Verteidigungsausschusses (Drucksachen IV/ 387, IV/ 244) — Zweite und dritte Beratung —Dr. Morgenstern (SPD) 1298 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (Drucksachen IV/ 216, IV/ 248); Berichte des Haushaltsausschusses und des Verteidigungsausschusses (Drucksachen IV/ 285, IV/ 335) — Zweite und dritte Beratung — Cramer (SPD) 1299 A, 1302 B Rommerskirchen (CDU/CSU) . . . 1300 C Dr. Mommer (SPD) 1303 A Nächste Sitzung 1304 C Anlagen 1305 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. Mai 1962 1245 30. Sitzung Bonn, den 16. Mai 1962 Stenographischer Bericht Beginn: 15.03 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Achenbach * 18.5. Altmaier * 18.5. Bauer (Würzburg) * 18.5. Berkhan * 18.5. Biegler 17. 5. Biermann 16.5. Fürst von Bismarck * 18.5. Blachstein * 18. 5. Dr. Bleiß 18.5. Dr. h. c. Brauer 18.5. Brese 22.5. Burckardt 18.5. Döring (Düsseldorf) * 18.5. Dr. Dörinkel 16.5. Drachsler 26.5. Dürr 16.5. Eichelbaum 18.5. Eschmann 18.5. Felder 18.5. Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) * 18.5. Dr. Furler * 18.5. Geiger 18.5. Gerns * 18.5. Gewandt 4. 6. Dr. Gleissner 18.5. Glombig 11.6. Gscheidle 18.5. Hammersen 18.5. Heiland 18.5. Frau Herklotz 17.5. Dr. Hesberg 31.5. Hesemann 16.5. Höfler * 18. 5. Frau Dr. Hubert * 18.5. Jacobs 31.5. Frau Kalinke 18.5. Dr. Klein (Berlin) 1. 7. Klein (Saarbrücken) 18.5. Dr. Kliesing (Honnef) * 18.5. Koenen (Lippstadt) 9. 6. Dr. Kopf * 18.5. Kraus 18.5. Kriedemann 18. 5. Frau Dr. Kuchtner 31.5. Kühn (Bonn) 18.5. Kühn (Köln) 16.5. Lenze (Attendorn) * 18.5. Lermer * 18.5. Lücker (München) 18.5. Margulies 16. 5. Mauk 18.5. Frau Dr. Maxein * 18.5. Frau Meermann 25.5. Dr. Menzel 31.5. Metzger 18.5. Dr. Meyer (Frankfurt) * 18.5. Neubauer 18. 5. Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Neumann (Allensbach) 11.6. Oetzel 25.5. Paul * 18.5. Pöhler 16.5. Rasner 26.5. Frau Dr. Rehling * 18.5. Frau Renger * 18.5. Richarts 18.5. Schlick 26.5. Dr. Schmid (Frankfurt) * 18.5. Schmücker 16.5. Dr. Schneider (Saarbrücken) 12. 6. Schoettle 18.5. Frau Schroeder (Detmold) 16.5. Schultz 18.5. Schütz * 18.5. Seidl (München) * 18.5. Dr. Serres * 18.5. Dr. Siemer 9. 6. Dr. Stecker 16. 5. Dr. Steinmetz 18.5. Frau Strobel 18.5. Dr. Süsterhenn 16.5. Wächter 16.5. Dr. Wahl * 18.5. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) 26.5. Wehner 16.5. Wendelborn 18.5. Wienand * 18. 5. Dr. Zimmer * 18.5. b) Urlaubsanträge Adorno 30. 6. Dr. Brecht 15. 6. Dr. Höchst 25.5. Ruland 31.5. Steinhoff 11.6. *) Zur Teilnahme an der Tagung der Beratenden Versammlung des Europarates Anlage 2 Entschließung des Bundesrates zum Haushaltsgesetz 1962 Der Bundesrat erwartet, daß das gesamte Heizölsteueraufkommen entsprechend der Bestimmung des Art. 4 des Mineralölsteueränderungsgesetzes vom 26. 4. 1960 (BGBl. I S. 241) für energiepolitische Zwecke, insbesondere für Maßnahmen zur Anpassung des Steinkohlenbergbaues an die veränderte Lage auf dem Energiemarkt, verwendet wird und nach Möglichkeit auch revierfernen Gebieten zugute kommt. Begründung: Das Heizölsteueraufkommen ist im Haushaltsjahr 1962 mit 340 Millionen DM veranschlagt. Nur ein Teil dieser Mittel ist im Haushaltsplan für zweckentsprechende Ausgaben ausgebracht. Es ist nicht 1306 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. Mai 1962 vertretbar, daß der weitere Teil für andere als energiepolitische Zwecke verwendet wird. Besonders zwingt die derzeitige Lage im Steinkohlenbergbau zu noch stärkerer Rationalisierung; hierfür müssen rechtzeitig die notwendigen Mittel bereitstehen. Anlage 3 Umdruck 98 Antrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der SPD — Drucksache IV/ 297 — betr. Maßnahmen der Bundesregierung auf dem Gebiet der Energie- und Kohlewirtschaft Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, dem Bundestag alsbald die Gesetzentwürfe und sonstigen Vorlagen zuzuleiten, die erforderlich sind, um 1. dem westdeutschen Steinkohlenbergbau . eine Fördermenge zu sichern, die allen wirtschaftlich arbeitenden Zechenbetrieben eine volle Ausnutzung ihrer Förderkapazität gewährleistet und den Bergarbeitern eine gleichmäßige und gesicherte Beschäftigungsmöglichkeit garantiert; 2. die größtmögliche Wirtschaftlichkeit des Steinkohlebergbaus durch Austausch von Grubenfeldern und sinnvolle Rationalisierung der Förderung zu erreichen; 3. den Bau von Zechenkraftwerken und die Errichtung von Block- und Fernheizwerken insbesondere durch Gewährung von zinsgünstigen Krediten zu fördern; 4. den Bergbau von solchen finanziellen Lasten zu befreien, die durch die Regression des Bergbaus verursacht werden; 5. der Bundesregierung — insbesondere im Hinblick auf die Lasten, die Verbraucher und Steuerzahler aufbringen — die wirtschaftspolitischen Mittel zur Verfügung zu stellen, die notwendig sind, um zu sichern, daß die Entwicklung der Energiewirtschaft den volkswirtschaftlichen Gesamtinteressen entspricht. Bonn, den 15. Mai 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 99 Antrag der Fraktion der SPD zur Großen Anfrage der Fraktion der SPD — Drucksache IV/ 212 — betr. Auswirkungen des Bundesbaugesetzes und sonstiger Maßnahmen der Bundesregierung auf die Baulandpreise Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bis spätestens 1. Oktober 1962 dem Bundestag einen Gesetzentwurf vorzulegen, der eine Wertzuwachsabgabe auf die Spekulationsgewinne aus Bauboden einführt oder durch den auf andere Weise Spekulationsgewinne abgeschöpft werden, die aus einer Steigerung der Bodenwerte und der Bodenpreise entstanden sind. Bonn, den 16. Mai 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 Umdruck 100 (neu) Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Wehrsoldgesetzes (Drucksachen IV/ 216, IV/ 248, IV/ 335). 1. Artikel I erhält folgende Fassung: ,Artikel I Das Gesetz über die Geld- und Sachbezüge und die Heilfürsorge der Soldaten, die auf Grund der Wehrpflicht Wehrdienst leisten (Wehrsoldgesetz — WSG) in der Fassung vom 22. August 1961 (Bundesgesetzbl. I S. 1611) wird wie folgt geändert: 1. Die Anlage I (Wehrsoldtabelle) zu § 2 Abs. 1 Satz 1 erhält folgende Fassung: Wehrsold Wehrsoldgruppe WehrDienstgrad Soldtagessatz DM 1 Grenadier 2,50 2 Gefreiter, Obergefreiter, Hauptgefreiter 3,10 3 Unteroffizier, Stabsunteroffizier 3,50 4 Feldwebel, Oberfeldwebel 3,75 5 Stabsfeldwebel, Leutnant 4,40 6 Oberstabsfeldwebel, Oberleutnant 5, 7 Hauptmann 6,25 8 Major, Stabsarzt, Stabsingenieur 7,50 9 Oberstleutnant, Oberstabsarzt, Oberfeldarzt 8,75 10 Oberst, Oberstarzt 10, 11 General 12,50 2. § 8 Abs. 2 und 3 erhält folgende Fassung: „(2) Das Entlassungsgeld beträgt nach sechsmonatigem Wehrdienst 45 Deutsche Mark zwölfmonatigem Wehrdienst 180 Deutsche Mark Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 30. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 16. Mai 1962 1307 achtzehnmonatigem Wehrdienst für den Grenadier 360 Deutsche Mark für den Gefreiten und Obergefreiten 420 Deutsche Mark für den Unteroffizier 480 Deutsche Mark. (3) Haben Familienangehörige des Soldadaten allgemeine Leistungen nach § 5 des Unterhaltssicherungsgesetzes erhalten, beträgt das Entlassungsgeld nach sechsmonatigem Wehrdienst 75 Deutsche Mark zwölfmonatigem Wehrdienst 240 Deutsche Mark achtzehnmonatigem Wehrdienst für den Grenadier 480 Deutsche Mark für den Gefreiten und Obergefreiten 540 Deutsche Mark für den Unteroffizier 600 Deutsche Mark." 2. In Artikel II wird in § 2 in Absatz 1 und 2 die Zahl „150" durch die Zahl „240", die Zahl „200" durch die Zahl „300" und die Zahl „250" durch die Zahl „360" ersetzt. Bonn, den 16. Mai 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 Umdruck 101 (neu) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP zur Großen Anfrage der SPD betr. Maßnahmen der Bundesregierung auf dem Gebiet der Energie- und Kohlewirtschaft (Drucksache IV/ 297). Der Bundestag wolle beschließen: 1. Der Deutsche Bundestag teilt die Auffassung der Bundesregierung bezüglich der dargelegten bisherigen energiepolitischen Maßnahmen und ihrer vorgesehenen Fortsetzung. 2. Die Bundesregierung hat in ihrer Erklärung die Vornahme von Konsultationen mit der Mineralölindustrie in Aussicht gestellt. Maßgebend hierbei ist die richtige Erkenntnis, daß angesichts der bevorstehenden Erweiterung der Raffineriekapazitäten, des damit erwarteten Aufkommens an Heizöl in der Bundesrepublik sowie der Notwendigkeit der Anpassung der Energieträger an die Strukturveränderung eine Investitionsabstimmung unerläßlich ist, die gewährleistet, daß die inländische Heizölerzeugung dem Bedarf angepaßt wird, der sich bei Berücksichtigung des Nachfragezuwachses ergibt und daher die Steinkohlenförderung möglichst in ihrer heutigen Größenordnung unter Ausnutzung optimaler Förderbedingungen ermöglicht. Wenn diese Investitionsabstimmung nicht zu den beabsichtigten Ergebnissen führt, hält es der Bundestag für erforderlich, daß die Bundesregierung in Betracht zieht, von der Ermächtigung nach § 10 des Außenwirtschaftsgesetzes Gebrauch zu machen. 3. Der Deutsche Bundestag erwartet die unverzügliche Vorlage des angekündigten Gesetzentwurfs zur Rationalisierung im Steinkohlenbergbau, um den Steinkohlenbergbau der Strukturänderung anzupassen und gleichzeitig seine vom Bundestag erwarteten und notwendigen eigenen weiteren Maßnahmen zu fördern, die seine Wettbewerbslage verbessern. Dabei sind hierfür notwendige Mittel aus dem Aufkommen an Heizölsteuer entsprechend der energiepolitischen Zielsetzung zu verwenden. 4. Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, über die unterschiedlichen Entwicklungstendenzen in der Renten- und Unfallversicherung, über das Aufkommen und die Leistungen dieser Versicherungsträger zu berichten und dabei im Hinblick auf den beabsichtigten Beitritt Großbritanniens zu den Europäischen Gemeinschaften die besonderen Belastungen des deutschen Bergbaus im Rahmen der Sozialversicherung darzulegen. Bonn, den 16. Mai 1962 Dr. Dollinger und Fraktion Dr. Mende und Fraktion
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    Rede von Josef Rommerskirchen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Kollege, mir ist nicht bekannt, daß sie eine Verteuerung um 50 % erfahren haben. Ich bin Vater von sieben Kindern und habe das tatsächlich noch nicht festgestellt.

    (Zuruf von der SPD: Sie müssen mit Ihrer Frau darüber reden!)

    Ich glaube auch nicht, daß es so ist. Wenn Sie aber noch die weiteren Ausführungen abwarten, werden Sie darin auch eine Antwort darauf finden, Herr Kollege.
    Ich sagte, die derzeitig gültigen Gesetze wurden erst vor gut einem halben Jahre vom Bundestage festgelegt. Sie entsprechen nach unserer Auffassung einem normalen, bescheidenen Bedürfnis. Ganz zweifellos reichen sie für besondere Sprünge nicht aus. Aber wir sind ja auch alle der Auffassung, daß wir innerhalb unserer Gesellschaft guttun, da zu einem normalen Maßstab zurückzufinden, wo er verlorengegangen ist.

    (Zuruf von der SPD: Und dann fangen Sie bei den kleinen Leuten und bei den Rentnern an!)

    Aber vielleicht ist das überzeugender: Unsere derzeitigen Wehrsoldsätze halten nicht nur einen Vergleich unter den europäischen NATO-Partnern aus, sondern sie liegen absolut an der Spitze. Das ist auch und gerade bei der Berücksichtigung des Lebenshaltungsindex innerhalb der in Betracht kommenden Staaten so. Vielleicht darf ich Ihnen doch ganz kurz einmal die Vergleichstabelle aufzeigen.
    Ein Soldat, der noch keinen Dienstgrad hat, bekommt in der Bundesrepublik Deutschland täglich 2,30 DM Wehrsold; in Belgien 80 Pf; in Dänemark 1,88 DM; in Frankreich 26 Pf zusätzlich Kantinenbons und Tabakration. Ich habe heute nachmittag mit einem Deputierten der französischen Kammer gesprochen und ihn gefragt, ob er der Auffassung sei, daß der Wert der Kantinenbons und der Tabakration den Unterschied zwischen 26 Pf und 2,30 DM auffüllt, und da sagte er: „Bei weitem nicht!" Von Griechenland will ich nicht sprechen. In Italien beträgt der tägliche Wehrsold 1 DM, in den Niederlanden 1,10 DM, in Norwegen 2,24 DM.

    (Zuruf von der SPD: In Amerika?)

    -- In Amerika? — Ich glaube, das ist im Hinblick auf den Lebenshaltungsindex nicht vergleichbar. Wenn wir diesen wirklich redlich mitbetrachten, dann sieht die Geschichte — das haben wir auch im Verteidigungsausschuß miteinander besprochen — allerdings anders aus. Aber ich sprach von den europäischen NATO-Partnern.

    (Zuruf von der SPD: Nennen Sie doch mal die Zahl!)

    — In Amerika bekommt der Soldat 10,40 DM.

    (Zuruf von der SPD: In Belgien?)

    — In Belgien — das habe ich erwähnt, Herrr Kollege — 80 Pf, gegenüber 2,30 DM in der Bundesrepublik Deutschland. Sie wissen wahrscheinlich selber, daß gerade die Dinge, um die es geht und von denen hier etwas angesprochen wurde, in Belgien keineswegs billiger sind als in der Bundesrepublik Deutschland.

    (Zuruf von der CDU/CSU: Und das unter einer sozialistischen Regierung!)

    Aber wir würden der derzeitigen Regelung, so meine ich, nicht gerecht, wenn wir nicht bedenken — das ist noch gar nicht zur Sprache gekommen —, daß, wiederum vor kurzem, eine Verbesserung der vorher bestehenden Lage durch die Ergänzung des § 2 des Wehrsoldgesetzes geschaffen wurde. Dadurch erhalten nunmehr alle Wehrpflichtigen automatisch nach Ablauf von zwölf Monaten die Sätze der gegenüber ihrem jeweiligen Dienstgrad nächsthöheren Wehrsoldgruppe. Das bedeutet praktisch, daß sehr viele Wehrpflichtige bereits nach sechs Monaten Grundwehrdienst, weil sie dann nämlich Gefreite geworden sind, einen Wehrsold von 2,90 DM und alle Soldaten spätestens nach zwölf Monaten mindestens diesen Satz von 2,90 DM bekommen. Die nach sechs Monaten zum Gefreiten Beförderten erhalten bereits nach zwölf Monaten einen Wehrsold-Tagessatz von 3,20 DM.
    Wenn wir das Ganze verantwortlich betrachten, ist es wohl auch durchaus gerechtfertigt, auf die angespannte Haushaltslage zu verweisen, auch wenn der Herr Vorredner meinte, das solle man nicht tun. Sie wird auf Grund der weltpolitischen Situation und der damit zusammenhängenden Erwartungen unserer Partner im Verteidigungsbündnis durch weitere Sicherheitsvorkehrungen — ich nenne z. B. das Stichwort „Zivildienstverpflichtung" — möglicherweise noch angespannter. Ich meine, daß auch ein Betrag von mindestens 12,5 Millionen DM, der bei einer Wehrsolderhöhung nach dem SPD-Antrag in Frage käme, nicht unerheblich ins Gewicht fällt und ein ganz massiver Batzen ist.

    (Abg. Börner: Wir können Ihnen die Posten nennen, die Sie entsprechend streichen können!)

    Was das Entlassungsgeld für die Wehrpflichtigen anlangt, so haben wir gemeinsam mit dem Koalitionspartner und in Abstimmung mit dem Bundesverteidigungsministerium die im Regierungsentwurf zur Wehrpflichtnovelle bereits vorgesehene Verbesserung noch einmal überprüft. Wir haben dabei auch die Argumente berücksichtigt, die von den Kollegen der Opposition bei der Beratung der Wehrpflichtnovelle Mitte Februar- dieses Jahres vorgetragen wurden. Die Beträge, die wir für angemessen und für haushaltsmäßig vertretbar halten, finden Sie in dem gemeinsamen Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP. Es handelt sich bei unserem Antrag um eine Aufwendung von 7,25 Millionen DM gegenüber einer Aufwendung von 22,5 Millionen DM, die bei einer Anerkennung des SPD-Antrages erforderlich wäre.



    Rommerskirchen
    Wir bitten, auch in diesem Zusammenhang noch einmal zu bedenken, daß es sich beim Entlassungsgeld nicht um eine Abfindung für eine abgeleistete Ehrenpflicht handeln kann, sondern nur um eine Überbrückungshilfe für den Anschluß an die ersten Lohn- bzw. Gehaltsbezüge im wiederaufgenommenen Beruf. Wir meinen, daß angesicht der konjunkturellen Situation für die allermeisten der Betroffenen diese Übergangszeit nur sehr kurz sein wird. Sollte sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verschlechtern, was wir nicht hoffen wollen, würden wir uns selbstverständlich sofort den veränderten Gegebenheiten stellen.
    Meine verehrten Damen und Herren, noch ein kurzes Wort zu einem Sonderproblem, das bereits erwähnt wurde, zu dem Problem, das der sogenannte Z-2-Soldat nach Einführung der 18monatigen Wehrpflicht stellt. Der Unterschied zwischen dem Betrag, den ein solcher Soldat, der sich freiwillig für zwei Jahre verpflichtet hat und dann ausscheidet, nach der Regelung der Übergangsbeihilfe und der Übergangsgebührnisse erhält, und dem Entlassungsgeld des nach 18 Monaten ausscheidenden Wehrpflichtigen ist sehr groß, man kann ruhig sagen: kraß. Wir ersuchen deshalb den Herrn Bundesminister der Verteidigung, die neu entstandene Situation mit dem Ziel der Entschärfung und einer beiden Gruppen gerecht werdenden Regelung zu überprüfen. Allerdings kann ich mir im Interesse der Verstärkung unserer Abwehr- und Verteidigungsbereitschaft den Hinweis nicht versagen — und Sie wollen mir ihn nicht verübeln —, daß es möglich und wünschenswert ist, daß möglichst viele junge Deutsche sich freiwillig für mindestens zwei Jahre verpflichten, wodurch sie zugleich in den Genuß besserer Bedingungen kämen.
    Aus den vorgenannten Gründen bitte ich das Hohe Haus, den Antrag der Fraktion der SPD abzulehnen und dem gemeinsamen Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP zuzustimmen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. —Abg. Schmitt-Vockenhausen: Große Worte, keine Taten!)



Rede von Dr. Thomas Dehler
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Abgeordnete Cramer.

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    Rede von Johann Cramer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich glaube, daß Herr Kollege Rommerskirchen seinen Standpunkt nicht gerade sehr glücklich vertreten hat. Wenn es wahr ist, daß er einmal Bataillionskommandeur gewesen ist, dann glaube ich nicht, daß er sehr oft den Gesprächen auf den Stuben der einfachen Soldaten zugehört hat.

    (Sehr richtig! bei der SPD. — Abg. Rommerskirchen: Oder doch! — Abg. Burgemeister: Billige Polemik!)

    Ich bin sehr oft in den Kasernen und ich höre sehr oft von den jungen Soldaten, daß sie sagen: „Kann das nicht etwas anders gestaltet werden, daß der Unterschied zwischen den Wehrpflichtigen, die Wehrsold bekommen, und den freiwillig Längerdienenden, die ein Gehalt bekommen, etwas gemindert
    wird?" Und sie kommen immer wieder mit denselben Begründungen, daß sie doch denselben Dienst machen, daß sie nebeneinander auf der Stube liegen und abends zusammen ausgehen und dann so verschieden gestellt sind.
    Was wir hier verlangen, ist doch gar nicht so ungeheuer viel. Es sind im Einzelfall nur 20 Pfennig. Das ist es eigentlich gar nicht wert, daß wir uns in diesem Hause darüber streiten sollten.
    Herr Kollege Rommerskirchen, Sie scheinen sich nicht allzusehr um Ihre Familienkasse zu kümmern; sonst müßten Sie eigentlich auch feststellen, daß unsere Frauen auf den Märkten von Tag zu Tag mehr ausgeben für Gemüse, für Frühkartoffeln usw. Der Bundeskanzler hat das ja auch schon festgestellt.

    (Zurufe.)

    — Jawohl, auch die Zahnpasta wird teurer und all die anderen Dinge, die der Soldat sich in der Kantine seiner Kaserne kaufen muß, von der Schuhwichse angefangen bis zur Zahnpasta. Wir hören es doch immer wieder, daß die jungen Soldaten uns sagen: „Wenn wir alles angeschafft haben, was wir unbedingt haben müssen, um unsere Sachen in Ordnung zu halten, dann ist das Geld alle, dann können wir uns nichts mehr erlauben!"
    Herr Rommerskirchen hat zum Vergleich angeführt, was die anderen Nationen zahlen, von 26 Pfennig angefangen. Wollen Sie denn unseren Soldaten zumuten, daß sie wieder für 26 Pfennig Soldat spielen?

    (Zurufe von der CDU/CSU.)

    Ich könnte Ihnen andere Beispiele aus dem letzten Krieg sagen. Wir sind ja alle Soldat gewesen. Ich war 51/2 Jahre Soldat, und ich weiß, daß zu unseren Verbündeten Streitkräfte gehörten, die überhaupt keinen Wehrsold zahlten und wo dreierlei verschienenes Essen ausgegeben wurde. Aber was waren das für Truppen! Das sind doch keine Verhältnisse, die wir etwa bei uns einführen möchten.
    Wohlweislich haben Sie erst auf Drängen angegeben, was unsere Freunde, die Amerikaner, an Wehrsold zahlen. Wenn diese Soldaten sich im Ausland befinden, bekommen sie noch ganz anderen Summen ausgezahlt.
    Es war auch nicht gerade gut, daß Sie meinten, das Entlassungsgeld, das wir beantragten, sei nicht notwendig, um den Übergang vom Soldatenleben zum Privatleben wieder zu ermöglichen. Sicher, jeder Soldat kann heute auf seinen alten Platz zurückkehren. Aber diejenigen, die im Angestelltenverhältnis stehen, müssen einen Monat warten, bis sie wieder Geld bekommen. Wenn sie Familie haben, wenn sie Miete zahlen müssen, wenn sie den Unterhalt ihrer Familie bestreiten wollen, dann sind die Beträge, die wir hier beantragt haben — 480 DM für den Gefreiten und 600 DM für den Unteroffizier —, für einen Familienvater bestimmt nicht zu hoch gegriffen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Meine Damen und Herren! Wir haben unseren Standpunkt, glaube ich, genügend klargemacht. Ich



    Cramer
    bitte Sie dringend, im Interesse der Gerechtigkeit — nicht im Hinblick auf unsere Finanzlage, sondern im Hinblick auf die Gerechtigkeit — unseren Anträgen zuzustimmen.

    (Beifall bei der SPD.)