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ID0402335300

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    Deutscher Bundestag 23. Sitzung Bonn, den 5. April 1962 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. h. c. Pferdmenges, Storch und Dr. Meyer (Frankfurt) . . 795 A, 808 D Mandatsniederlegung des Abg. Dr. Bucerius 795 A Abg. Schneider (Hamburg) tritt in den Bundestag ein 795 A Fragestunde (Drucksache IV/288) Fragen des Abg. Dr. Dittrich: Selbstmorde durch Einnehmen von E 605 Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . 795 C, D, 796 A, B Dr. Dittrich (CDU/CSU) 795 D, 796 A, B Frage des Abg. Müller-Hermann: Beschäftigung von Ausländern bei der Deutschen Welle und dem Deutschlandfunk Höcherl, Bundesminister . . . 796 C, D Müller-Hermann (CDU/CSU) . . . 796 D Fragen des Abg. Müller-Hermann: Finanzierung der Deutschen Welle Höcherl, Bundesminister . 797 A, B, C, D Müller-Hermann (CDU/CSU) 797 A, B, D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Entschädigung der ehrenamtlichen Richter bei den Sozialgerichten Dr. Stammberger, Bundesminister 798 A, B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 798 A, B Wittrock (SPD) ........798 B Frage des Abg. Jahn: Vorgehen gegen Aullerung in der FIBAG-Angelegenheit Dr. Stammberger, Bundesminister 798 C, D Dr. Schafer (SPD) 798 C, D Frage des Abg. Corterier: Steuerbegünstigung für Sonderausgaben bei Bauvorhaben im Ausland Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 799 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Steuerliche Behandlung von Aufwendungen für Betriebsausflüge und für Erholung der Arbeitnehmer Dr. Hettlage, Staatssekretär . 799 B, C, D Dr. Mommer (SPD) 799 B, C Ritzel (SPD) 799 D Frage des Abg. Kubitza: Heranziehung von Sportvereinen zur Körperschaftsteuer Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 800 A, B Kubitza (FDP) 800 B II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 Frage des Abg. Bauer (Würzburg):: Abgeltung von Schäden durch Beschlagnahmen der ehemaligen Besatzungsmächte Dr. Hettlage, Staatssekretär . 800 B, C, D, 801 A Bauer (Würzburg) (SPD) . . . . . 800 C Dr. Kohut (FDP) 800 D Frage des Abg. Dr. Tamblé: Förderung des Krankenhausbaues Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 801 A Büttner (SPD) 801 C Fragen des Abg. Dr. Dörinkel: Einnahmen der Rundfunkanstalten aus Werbesendungen Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 801 D Frage des Abg. Dröscher: Entschädigung von Grundstückseigentümern im Raum Neubrücke-Hermeskeil Dr. Hettlage, Staatssekretär 802 A, B, C Dröscher (SPD) . . . . . . . . 802 B Dr. Ramminger (CDU/CSU) . . . . 802 C Frage des Abg. Peiter: Versorgung mit Braunkohlenbriketts Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . 802 C, 803 A Peiter (SPD) 803 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Zollfreie Einfuhr von Fertighäusern Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . . 803 B, C, D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 803 C Schwabe (SPD) . . . . . . . . 803 D Frage des Abg. Unertl: Werbeaktion für Vorratshaltung Hüttebräuker, Staatssekretär 804 A, C, D Unertl (CDU/CSU) 804 B, C Bading (SPD) 804 D Fragen des Abg. Reichmann: Art. 44 des EWG-Vertrages Hüttebräuker, Staatssekretär . . . 804 D, 805 B Reichmann (FDP) . . . . . . . 805 A Frage des Abg. Freiherr von Kühlmann-Stumm: Beiträge zur Arbeitslosenversicherung Blank, Bundesminister . . . . . 805 C, D Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 805 D, 806 A Frage des Abg. Dr. Dittrich: Aufhebung von Arbeitsämtern in Niederbayern Blank, Bundesminister . . . 806 B , C, D, 807 A, B, C Dr. Dittrich (CDU/CSU) . . . . 806 C, D Fritsch (SPD) . . . . . . . . . 807 A Unertl (CDU/CSU) . . . . . . . 807 B Frage des Abg. Buchstaller Auszahlung der Dienstbezüge von Bundeswehrangehörigen bei Beförderungen Strauß, Bundesminister 807 C, D, 808 B, C Buchstaller (SPD) . . . . 807 D, 808 B Börner (SPD) . . . . . . . . . 808 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1962 (Haushaltsgesetz 1962) (Drucksache IV/200) ; Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung -- Einzelplan 01, Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache IV/300) 808 D Einzelplan 02, Deutscher Bundestag (Drucksache IV/301) . . . . . . . 809 A Einzelplan 03, Bundesrat (Drucksache IV/302) 809 A Einzelplan 09, Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen IV/308, zu IV/308) Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . . 809 B, 850 C Kurlbaum (SPD) 815 B Schmücker (CDU/CSU) . . . . 819 C Dr. Atzenroth (FDP) . . . . . 823 B Dr. Brecht (SPD) 826 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 828 D Dr. Imle (FDP) 829 D Scheppmann (CDU/CSU) . . . . 831 B Dr. Deist (SPD) . . . . . . . 834 C Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . 846 B Schoettle (SPD) 856 B Gewandt (CDU/CSU) . . . . . 857 B Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 III Einzelplan 07, Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache IV/306) . . . . 857 C Einzelplan 06, Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen IV/305, zu IV/305) Dr. Schäfer (SPD) 857 D Höcherl, Bundesminister 859 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 860 D Dr. Bucher (FDP) . . . . . . . 861 C Neubauer (SPD) 861 D Schoettle (SPD) . . . . 862 B, 863 B Dr. Vogel (CDU/CSU) 862 C Lohmar (SPD) 863 D Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) 864 E, 875 D Dr. h. c. Eberhard, Bayerischer Staatsminister der Finanzen . . . 866 D Kahn-Ackermann (SPD) 868 C Dorn (FDP) 868 D Dr. Kübler (SPD) . . . . . . . 869 B Dr. Eppler (SPD) 869 D Wellmann (SPD) 870 D Hansing (SPD) . . . . . . . 872 B Schwabe (SPD) 872 D Niederalt (CDU/CSU) 874 C Schröder (Osterode) (SPD) . . . 874 C Einzelplan 36, Zivile Notstandsplanung (Drucksache IV/329) Frau Renger (SPD) 877 A Höcherl, Bundesminister 879 B Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . 880 D Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) (FDP) 881 C Windelen (CDU/CSU) 883 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 886 C Einzelplan 08, Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache IV/307) 887 D Einzelplan 33, Versorgung (Drucksache IV/327) 888 A Einzelplan 15, Geschäftsbereich des Bundesministers für Gesundheitswesen (Drucksache IV/314) Frau Krappe (SPD) 888 A Frau Dr. Hubert (SPD) . . . . . 889 A Einzelplan 11, Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen IV/310, zu IV/310) Bazille (SPD) 890 A, 894 B Blank, Bundesminister . . . . . 891 D Dr. Vogel (CDU/CSU) . . . . . 892 B Storch (CDU/CSU) . . . . . . 892 D Dr. Rutschke (FDP) . . 893 C, 895 D Frau Dr. Probst (CDU/CSU) . . . 893 D Maier (Mannheim) (CDU/CSU) . 895 B Dorn (FDP) 895 C Frau Korspeter (SPD) 896 A Dr. Götz (CDU/CSU) . . . . . 896 D Einzelplan 13, Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache IV/312) . . 897 B Einzelplan 19, Bundesverfassungsgericht (Drucksache IV/315) 897 C Einzelplan 20, Bundesrechnungshof (Drucksache IV/316) 897 C Einzelplan 24, Geschäftsbereich des Bundesschatzministers (Drucksache IV/318) . 897 D Einzelplan 27, Geschäftsbereich des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen (Drucksache IV/32l) . . . . . . . . 897 D Einzelplan 29, Geschäftsbereich des Bundesministers für Familien- und Jugendfragen (Drucksache IV/323) 897 D Einzelplan 32, Bundesschuld (Drucksache IV/326) 898 A Einzelplan 35, Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache IV/ 328) 898 C Nächste Sitzung 898 C Anlagen 899 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 795 23. Sitzung Bonn, den 5. April 1962 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Arndt (Berlin) 6. 4. Dr. Dr. h. c. Baade 13. 4. Bauer (Wasserburg) 6. 4. Bausch 6. 4. Dr. Besold 7. 4. Frau Beyer (Frankfurt) 10. 4. Fürst von Bismarck 6. 4. Dr. h. c. Brauer 6. 4. Braun 6.4. Brese 6. 4. Cramer 12.4. Drachsler 30. 4. Eisenmann 6. 4. Eschmann 18. 5. Faller 6. 4. Frau Freyh (Frankfurt) 6. 4. Gaßmann 10.4. Geiger 6. 4. Giencke 15.5. Glombig 14. 4. Hamacher 18. 4. Hellenbrock 5. 4. Frau Herklotz 7. 4. Dr. Hesberg 30. 4. Hirsch 7. 4. Hörmann (Freiburg) 6. 4. Dr. Klein (Berlin) 14. 4. Klein (Saarbrücken) 6. 4. Kriedemann 6. 4. Kühn (Köln) 6.4. Lenz (Trossingen) 6. 4. Lenze (Attendorn) 6. 4. Dr. Löbe 14. 4. Dr. Löhr 14.4. Lücker (München) 6.4. Mauk 6. 4. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 6. 4. Dr. Meyer (Frankfurt) 6. 4. Neumann (Allensbach) 14. 4. Oetzel 14. 4. Frau Dr. Probst 6. 4. Frau Dr. Rehling 14. 4. Reitzner 30. 4. Richarts 6. 4. Ruland 10. 4. Schlick 14. 4. Schmidt (Würgendorf) 6. 4. Seidl (München) 6. 4. Dr. Siemer 6. 4. Spitzmüller 15. 5. Steinhoff 14. 4. Stingl 6. 4. Storm 6. 4. Frau Strobel 6. 4. Strohmayr 6. 4. Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell 5. 4. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Wahl 6. 4. Welke 6. 4. b) Urlaubsanträge Dr. Aschoff 27. 4. Behrend 5. 5. Busse 21. 4. Dr. h. c. Güde 30.4. Hahn (Bielefeld) 27. 4. Hammersen 30. 4. Höfler 28.4. Frau Dr. Kuchtner 10. 5. Kühn (Hildesheim) 1. 5. Dr. Mälzig 20. 4. Dr. Menzel 31.5. Mettner 14.4. Mick 14. 4. Paul 30.4. Reitz 29.4. Frau Schanzenbach 21. 4. Dr. Schmid (Frankfurt) 13. 4. Weigl 14. 4. Anlage 2 Der Bundesminister für Wirtschaft Gesch. Z.: I B 5 - 22 13 52 Bonn, den 23. März 1962 An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages Bonn Betr.: Bericht der Bundesregierung über Änderungen des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen - BT-Drucksache 2886, 3. Wahlperiode Bezug: Ihr Schreiben an den Herrn Bundeskanzler vom 29. Juni 1961 Der Deutsche Bundestag hat die Bundesregierung in seiner 165. Sitzung am 29. Juni 1961 aufgefordert, bis spätestens 1. April 1962 einen Bericht darüber vorzulegen, welche Änderungen ides Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen nach den bisherigen Erfahrungen notwendig sind. Da die Bundesregierung ich in dem Bericht auch mit den Auffassungen der interessierten Kreise der Offentlichkeit zu den im Bericht behandelten Fragen auseinandersetzen soll, hat das Bundesministerium für Wirtschaft die in Betracht kommenden Verbände und Organisationen über die Entschließung ides Bundestages unterrichtet und sie gebeten, ihre. Auffassung bis zum 31. Oktober 1961 mitzuteilen. Die Äußerungen sind jedoch, trotz wiederholter Erinnerungen, sehr schleppend eingegangen und ermöglichten erst Anfang Februar den für die weiteren Arbeiten erforderlichen Überblick über die Auffassungen der 900 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 interessierten Kreise .der Öffentlichkeit; auch zu diesem Zeitpunkt lagen von zahlreichen der unterrichteten Organisationen noch keine Stellungnahmen vor. Infolgedessen kann dieser Bericht, der grundsätzliche Fragen von erheblicher Bedeutung aufwirft und eingehende Überlegungen erfordert, zu meinem Bedauern nicht zu dem vom Bundestag angegebenen Termin vorgelegt werden. Die Bundesregierung ist bestrebt, den Bericht dem Bundestag noch während der Sommerpause vorzulegen. Ludwig Erhard Anlage 3 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretär Hüttebräuker auf die Zusatzfrage zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Schmidt (Kempten) (Fragestunde der 21. Sitzung vom 21. März 1962, Drucksache IV/267, Frage IV/9) : Was gedenkt die Bundesregierung gegen die von französischer Seite eingeführte hohe Hartkäse-Exportsubvention zu unternehmen, nachdem diese die Hartkäse-Ausfuhr Westdeutschlands nach Italien, eine Existenzfrage der Allgäuer Emmentaler-Produktion, weitgehendst zum Erliegen gebracht hat? Die von der französischen Regierung getroffenen Maßnahmen zur Förderung des Exports von Hartkäse und damit zur 'Erreichung eines möglichst großen Marktanteiles stehen nicht im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Inkrafttreten der europäischen Milchmarktordnung am 1. November 1962. Wenn auch z. Z. noch unbekannt ist, wie die geplante Milchmarktordnung endgültig aussehen wird, so ist doch nicht zu erwarten, daß der derzeitige Marktanteil für eine künftige Gestaltung 'des Warenverkehrs im Rahmen der Milchmarktordnung eine Rolle spielen wird. Die Subventionen dienen vielmehr dem Absatz echter Überschüsse auf dem französischen Milchgebiet, die durch die steigende Milcherzeugung bedingt sind (1959 rd. 20 Mill. t, 1961 rd. 24 Mill. t) . Anlage 4 Umdruck 48 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung deis Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/305). Der 'Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 06 01 — Bundesministerium deis Innern 1. In Tit. 301 — Unterrichtung der Bevölkerung über Sinn und Zweck von Maßnahmen im Bereich der inneren Verwaltung (Notstandsgesetzgebung) — (Drucksache IV/200 Anlage S. 21) wird der Ansatz von 100 000 DM gestrichen. Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — 2. In Tit. 610 — Für zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports und der Leibesübungen —(Drucksache IV/305 S. 4) wird zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 2 700 000 DM um 300 000 DM auf 3 000 000 erhöht. 3. In Tit. 612 — Sondermittel für politische Bildungsarbeit — (Drucksache IV/305 S. 4) wird der Ansatz von 15 000 000 DM bei Punkt b) — Sondermittel für die Aufgaben der Parteien nach Artikel 21 des Grundgesetzes gestrichen. 4. In Tit. 616 — Allgemeine und langfristige Förderung der Wissenschaft — (Drucksache IV/305 S. 4) wird zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 288 476 600 DM um 86 401 600 auf 374 878 200 DM erhöht. 5. In Tit. 657 — Zuschüsse auf dem Gebiet des Bildungswesen — (Drucksache IV/305 S. 5) wird in a) — Studentenförderung — zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 90 415 000 DM um 5 800 000 DM auf 96 215 000 DM erhöht, b) — Zuschuß für den deutschen Ausschuß für Erziehungs- und Bildungswesen — zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 75 000 DM um 25 000 DM auf 100 000 DM erhöht, c) — Förderung von überregionalen Bildungsmaßnahmen und -einrichtungen — der (J Ansatz von 455 000 DM um 20 000 DM auf 475 000 DM erhöht. Der Sperrvermerk wird gestrichen. 6. In Tit. 973 — Für die Spitzenfinanzierung des Baues von Turn- und Sportstätten — (Drucksache IV/200 Anlage S. 62) wird der Ansatz von 30 000 000 DM um 10 000 000 DM auf 40 000 000 DM erhöht. Zu Kap. 06 09 —Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln — 7. In Tit. 300 — Für Zwecke des Verfassungsschutzes — (Drucksache IV/200 Anlage S. 128) erhält der letzte Absatz des Haushaltsvermerks folgende Fassung: „Die Jahresabrechnung über die Ausgaben des Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und der Prüfung durch den Präsidenten ,des Bundesrechnungshofes; die Erklärung des Unterausschusses des Haushaltsausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." Zu Kap. 06 19 — Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz — 8. In Tit. 602 — Aufwendungen des Bundesluftschutzverbandes — (Drucksache IV/305 S. 16) wird der Ansatz von 19 340 000 DM um 500 000 DM auf 19 840 000 DM erhöht. Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 901 Zu Kap. 06 35 — Bundeszentrale für Heimatdienst in Bonn — 9. In Tit. 300 — Für die Sacharbeit der Bundeszentrale für Heimatdienst — (Drucksache IV/200 Anlage S. 342) wird in den Erläuterungen in Nr. 1 — Für die Wochenzeitung „Das Parlament" — der Ansatz von 790 000 DM um 50 000 DM ,auf 840 000 DM erhöht, Nr. 6 — Für Arbeitstagungen, Lehrgänge und Vortragsreihen von Personal- und Sachverbänden, Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften — der Ansatz von 860 000 DM um 50 000 DM auf 810 000 DM gesenkt. Zu Kap. A 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — 10. In Tit. 571 —Darlehen zur Deckung des Nachholbedarfs und zum zeitgemäßen Ausbau freier gemeinnütziger Krankenanstalten und privater Krankenanstalten, die die Voraussetzungen der Gemeinnützigkeitsverordnung erfüllen (§ 10 Abs. 2 und 3 GemVO) — (Drucksache IV/305 S. 21) werden der Zweckbestimmung die Worte „sowie kommunaler Krankenanstalten und Knappschaftskrankenhäuser" angefügt. Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 Umdruck 49 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/308). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 09 02 — Allgemeine Bewilligungen — wird folgender neuer Titel eingefügt: „Tit. 609 Förderung der Qualitätsprüfung 1 000 000 DM" Die Erläuterungen werden wie folgt gefaßt: „Zu Tit. 609 Die Durchführung unabhängiger Warenprüfungen ist dringend notwendig. Sie bedarf im wesentlichen der öffentlichen Finanzierung." Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 Umdruck 52 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache IV/200 Anlage, IV/310). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 11 10 — Kriegsopferversorgung und gleichartige Leistungen — wird folgender neuer Titel 310 eingefügt: „Titel 310 Verstärkung der Mittel für die Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz und dem Soldatenversorgungsgesetz 160 000 000 DM" Der Titel erhält folgende Erläuterung: „Zu Tit. 310 Der Entwurf eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der Kriegsopferversorgung (Bundestagsdrucksache IV/54) wurde in erster Lesung vom Bundestag am 28. Januar 1962 beraten und an die zuständigen Ausschüsse überwiesen. Die Beratungen sind im Gange. Zur Deckung der Mehrausgaben nach diesem Gesetz werden zur Verstärkung der in Tit. 300 und 301 veranschlagten Beträge 160 000 000 DM bereitgestellt. Soweit sich bei den genannten Titeln . Planunterschreitungen ergeben, dürfen die dadurch entstehenden Einsparungen zur Deckung der Mehrausgaben nach dem Kriegsopterrentenanpassungsgesetz verwandt werden. Die nach dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Anpassung der Renten der Kriegsopferversorgung anfallenden Mehrausgaben werden im Interesse der Haushaltswahrheit bei den Tit. 300 und 301 gebucht." Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 7 Umdruck 57 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 36 — Zivile Notstandsplanung (Drucksache IV/200 Anlage, IV/329). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 36 04 — Notstandsmaßnahmen im Aufgabenbereich des Bundesministers des Innern — 1. In Tit. 713 — Neubau und Instandsetzung von ortsfesten Anlagen des Luftschutzhilfsdienstes sowie Erwerb von Grundvermögen für diese Zwecke, 5. Teilbetrag — (Drucksache IV/200 Anlage S. 10) wird der Sperrvermerk gestrichen. 2. Es wird ein neuer Tit. 891 „Beschaffung und Unterhaltung von Hubschraubern, 1. Teilbetrag" mit einem Ansatz von 7 000 000 DM eingefügt. 3. In Tit. 951 — Beschaffung neuer und Instandsetzung vorhandener Luftschutzsirenen und -anlagen für den örtlichen Alarmdienst, 6. Teilbetrag — (Drucksache IV/200 Anlage S. 13) wird in den Erläuterungen der Buchstabe a — Beschaffung von 25 000 elektrischen Sirenen einschließlich Zubehör (bei Auslösung über Postleitungen) mit einem Kostenaufwand von durchschnittlich 4000 DM je Sirenenstelle für Beschaffung, Vorbereitung der Montage und Einbau — gestrichen. Der Ansatz bei Buchstabe b — Be- 902 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 schaffung von 500 Preßluftsirenen einschließlich Zubehör mit einem Kostenaufwand von 52 000 DM je Sirenenstelle (bei Auslösung über Postleitungen) für Beschaffung, Vorbereitung der Montage und Einbau — wird um die bei Buchstabe a noch nicht verausgabten Gelder erhöht. 4. In Tit. 958 — Beschaffung und Einbau von Fernmeldegerät für die Polizei — und ZB-Führung der Länder zur Ergänzung der aus Kap. 36 08 Tit. 953 finanzierten zusätzlichen Fernmeldeanlagen sowie Einrichtungsgebühren für Hauptanschlüsse und bereitgestellte Reserveleitungen für die Polizei- und ZB-Führung der Länder — (Drucksache IV/200 Anlage S. 14) wird der Ansatz von 1 000 000 um 1 000 000 auf 2 000 000 DM erhöht. Zu Kap. 36 05 — Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet der Wirtschaft — 5. Es wird ein neuer Tit. 955 „Versorgungslager für Bekleidung, Säuglingsartikel, Decken usw. für den zivilen Bevölkerungsschutz und für allgemeine Katastrophenfälle" mit einem Ansatz von 1 000 000 DM eingefügt. 6.. Ein neuer Tit. 956 „Anschaffung von Trinkwasserbehältern zur Sicherstellung der Wasserversorgung der Bevölkerung im Rahmen des zivilen Bevölkerungsschutzes" mit einem Ansatz von 1 000 000 DM wird eingefügt. Zu Kap. 36 06— Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet der Ernährung — 7. In Tit. 621 — Anlegung von Notstandsvorräten in Lebens- und Futtermitteln — (Drucksache IV/200 Anlage S. 20) wird der Ansatz von 88 770 000 DM um 10 000 000 auf 98 770 000 DM erhöht. In den Erläuterungen wird hinzugefügt: „10 000 000 DM sind zum Aufbau einer Reserve in Magermilchpulver und Kondensmilch vorgesehen. Diese Reserve kann auch für den Fall verstärkter radioaktiver Niederschläge und die damit verbundene Gefahr einer radioaktiven Verseuchung der Trinkmilch verwendet werden." Zu Kap. 36 07 — Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet des Verkehrs — 8. In Tit. 570 — Zuwendungen zum Ausbau vorhandener Häfen, Bau neuer Lösch- und Landeanlagen sowie für Organisationskosten neuer Umschlagstellen — (Drucksache IV/200 Anlage S. 22) wird der Sperrvermerk gestrichen. 9. In Tit. 572 — Zuwendungen an Länder und Gemeinden zum Ausbau von Straßenanschlüssen einschließlich der damit verbundenen Kunstbauten — (Drucksache IV/200 Anlage S. 22) wird der Sperrvermerk gestrichen. In den Erläuterungen werden hinter „nicht bundeseigene Zufahrtstraßen zu Nothäfen" die Worte „sowie Ringstraßen um Großstädte" eingefügt. 10. In Tit. 959 — Maßnahmen zur Überwachung der Luftradioaktivität und der Radioaktivität auf den Bundeswasserstraßen — (Drucksache IV/200 Anlage S. 26) wird der Sperrvermerk gestrichen. Zu Kap. 36 08 — Maßnahmen zur Sicherung der Nachrichtenverbindungen — 11. In Tit. 713 — Ausbau vorhandener Personen- und Objektschutzräume in Gebäuden der Deutschen Bundespost — (Drucksache IV/200 Anlage S. 30) wind der Sperrvermerk gestrichen. 12. In Tit. 714 — Neubau von Personen- und Objektschutzräumen in Gebäuden der Deutschen Bundespost — (Drucksache IV/200 Anlage S. 30) wird der Sperrvermerk gestrichen. Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 8 Umdruck 59 Änderungsantrag der Fraktion der SPD. zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/310). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 11 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 604 — Zuschüsse — (Drucksache IV/310 S. 3) wird in der Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt. Bonn, den 5. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 9 Umdruck 69 Änderungsantrag des Abgeordneten Dr. Rutschke und der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/310). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 11 10 — Kriegsopferversorgung und gleichartige Leistungen — In den Erläuterungen zu Tit. 300 — Versorgungsbezüge — (Drucksache IV/200 Anlage S. 84) werden in der Tabelle nach Nr. 5 die Worte „Es entfallen auf:" gestrichen. Bonn, den 5. April 1962 Dr. Rutschke Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Annemarie Renger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Verehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die sozialdemokratische Fraktion ist sehr erfreut, daß der neue Herr Bundesinnenminister die Bedeutung des zivilen Bevölkerungsschutzes besonders hervorgehoben und ihn als eine seiner wichtigsten Aufgaben bezeichnet hat. Allerdings ist es nicht möglich, in wenigen Monaten Versäumnisse der dritten Regierung Adenauer auszuräumen. Trotzdem muß ich sagen, daß auf diesem Gebiet des zivilen Bevölkerungsschutzes auch von dem neuen Herrn Bundesinnenminister keine ausreichenden Konsequenzen gezogen worden sind, die zu ziehen in diesen sechs Monaten schon möglich gewesen wäre. Der Einzelplan 36 mit jetzt inzwischen etwa 700 Millionen DM ist wie bisher ein Stiefkind im Rahmen der allgemeinen Verteidigung geblieben und die darin vorgesehenen Aufwendungen stehen weiterhin in keinem Verhältnis zu denen für die militärische Verteidigung, die inzwischen etwa 15 Milliarden betragen, von der personellen Besetzung auf dem Gebiet des zivilen Bevölkerungsschutzes ganz zu schweigen.
    Meine Damen und Herren, die sozialdemokratische Fraktion ist erfreut darüber, daß in diesem Haushalt ihre Anträge aus den vergangenen Jahren wenigstens teilweise einen Niederschlag gefunden haben.

    (Beifall bei der SPD.)

    Endlich sind 20 Millionen DM in den Haushalt aufgenommen worden für den Ausbau von Hilfs- und Ausweichkrankenhäusern, weitere Ansätze für die Schwesternausbildung, die Ausbildung von Strahlenärzten und die Ausstattung von Selbstgemeinschaftszügen. Es tut mir aber leid, sagen zu müssen, daß diese Teilmaßnahmen eine Gesamtkonzeption hinsichtlich des zivilen Bevölkerungsschutzes nicht ersetzen können.
    Nach der Überzeugung meiner Partei hat der Staat die Verpflichtung, dem Staatsbürger in einem Katastrophenfall Schutz und Hilfe zu gewähren und entsprechende Maßnahmen vorzubereiten. Ich muß leider sagen, daß das in unzureichender Weise geschehen ist. Ich muß weiter sagen, Appelle der Bundesregierung an die Bevölkerung zur Mitarbeit sind natürlich so lange sinnlos, wie hier seitens der Regierung keine ausreichenden Leistungen aufgezeigt werden können.
    Ich bitte Sie herzlich, mir, wenn Sie nachher sprechen, nicht aufzuzählen, wieviel Versorgungslager Sie inzwischen errichtet haben usw., daß wir 14 DM pro Person für den Bevölkerungsschutz ausgeben und an der Spitze aller Mächte stehen. Meine Damen und Herren, unsere Situation ist eine andere. Wer das noch nicht wissen sollte, lese vielleicht noch einmal den Bericht des Verteidigungsausschusses der WEU vom Dezember 1959, den Herrn Heye verfaßt hat. Daraus geht hervor, daß unsere Anstrengungen auf diesem Gebiet größer sein müssen als die anderer Länder.
    Die Kritik der Opposition richtet sich normalerweise gegen die zu geringen Ansätze im Einzelplan 36. Das ist auch heute so. Es kommt aber noch etwas anderes hinzu: im vergangenen Jahr ist auf diesem Gebiet so wenig ausgegeben worden, daß die Ausgaben nur 56 % der Ansätze ausmachen. Das läßt ja wohl den Schluß zu, daß die Aufgaben auf dem Gebiete des Bevölkerungsschutzes weder in materieller noch in organisatorischer Hinsicht mit genügendem Nachdruck erfüllt worden sind. Es fehlten auf diesem Gebiet sehr viele gesetzliche Regelungen, Verwaltungsanordnungen und Rechtsvorschriften, so daß die Planung auch bei den Ländern und Gemeinden nicht voranschreiten konnte.
    Seit Jahren, verehrte Kolleginnen und Kollegen, erleben wir einen Streit zwischen den einzelnen Ressorts der Bundesregierung über den baulichen Luftschutz. Wir haben im Ausschuß hören können, daß die Erprobungen inzwischen so gut wie abgeschlossen sind. Die Ansätze dafür sind ja auch immer geringer geworden. Die sozialdemokratische Fraktion hat seit Jahren eine Studienkommission verlangt. Diese ist von der Mehrheit dieses Hauses immer wieder mit der Begründung abgelehnt worden, es gebe eine Expertenkommission, die genauso klug sei, wie es diese Studienkommission wäre. Wenn das so ist, möchte ich Sie einmal fragen, meine Damen und Herren, warum wir nicht endlich das Gutachten dieser Expertenkommission auf den Tisch des Hauses bekommen.
    Ich möchte weiter fragen: Was gedenkt die Bundesregierung auf dem Gebiet des baulichen Luftschutzes nun eigentlich zu tun? Bisher scheint das immer noch ein tiefes Geheimnis zu sein. Irgendwo muß die Entscheidung ja hängengeblieben sein. Vielleicht wäre es gut, einmal den Herrn Bundeskanzler zu fragen, ob er nicht diese Entscheidung, die letztlich bei ihm liegt, endlich treffen wolle. Gerade zur Zeit — das ist Ihnen inzwischen doch auch nichts Neues mehr — werden Millionen von Wohnungen neu gebaut, ohne ,Schutzraum natürlich, und auch in den öffentlichen Gebäuden sind Schutzräume nicht eingebaut worden. Die Kommunalpolitiker unter Ihnen wissen und werden mit Bedauern feststellen, daß so manches öffentliche Gebäude längst einen Schutzraum haben könnte, wenn von der Bundesregierung die finanzielle Seite geklärt worden wäre. Auch hier haben wir Zeit und Geld vertan.
    Es gibt keinen nennenswerten Industrieschutz. Die Kasernen der Bundeswehr und des Bundesgrenzschutzes sind nicht ausreichend mit Schutzräumen versehen. Auch die besonderen Verwaltungen haben keine nennenswerten Schutzraumbauten. Es gibt auch keinen Anreiz für Private, die finanziell in der Lage wären, sich selber in ihren Neubau — durch Darlehen oder Zuschüsse — einen Schutzraum einzubauen. Auch das ist eine vertane Gelegenheit. Alles, was wir später machen, meine Damen und Herren, ist unendlich viel teurer, als wenn wir rechtzeitig etwas Nützliches getan hätten.
    Ich meine, es ist an der Zeit, sehr geehrter Herr Minister, daß die Bundesregierung erklärt, ob sie noch auf dem Standpunkt steht, daß ohne baulichen Luftschutz ein Bevölkerungsschutz in der Bundesrepublik überhaupt nicht möglich ist. Wenn ja, Herr Minister: In welchen Zeiträumen soll er verwirklicht werden? Wie hoch werden die Kosten sein, und wie stellen Sie sich, bitte, die Kosten



    Frau Renger
    deckung vor? Das Inkrafttreten des § 22 des 1. ZBG war auf den 1. Januar 1959 festgesetzt. Ich meine, es wäre an der Zeit, daß der überschrittene Termin durch schnelle Vorlage eines Schutzraumprogramms wenigstens zum Teil wieder eingeholt würde.

    (Vorsitz: Präsident D. Dr. Gerstenmaier.)

    Wenn es aber anders ist, wenn die Regierung ihre Meinung geändert hat, wenn sie nämlich baulichen Luftschutz nicht mehr für zweckmäßig hält, dann muß sie der Bevölkerung sagen, auf welche Weise sie die Menschen hier in der Bundesrepublik bei atomaren Auswirkungen, die übrigens auch im Frieden auftreten könnten, schützen will, wie sie diese Bevölkerung in militärischen Konflikten mit konventionellen Waffen oder wie sie sie gegen die Auswirkungen von sogenannten atomtaktischen Waffen, die etwas mehr sind als die Weiterentwicklung der Artillerie, hier schützen will.
    Der heutige Herr Außenminister hat gemeint, die fehlende Notstandsgesetzgebung sei daran schuld, daß wir nicht genügend Kräfte im Luftschutzhilfsdienst und im Selbstschutz haben. Das war gewiß nicht die Ursache, im Gegenteil. Ich wundere mich wirklich, daß wir überhaupt mehr als 200 000 Menschen bekommen haben, die sich bei der Vernachlässigung dieser ganzen Angelegenheit freiwillig für diesen Bevölkerungsschutz zur Verfügung stellten.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich bewundere die Leute im Bundesluftschutzverband, die immer wieder von Tür zur Tür gehen und um freiwillige Helfer wirklich betteln.
    Meine Damen und Herren von den Regierungsparteien, wenn Sie den Luftschutzhilfsdienst wirklich ernst nehmen, müßte die Regierung ja wohl erst einmal die Bestimmung des § 13 a des Wehrpflichtgesetzes erfüllen, damit wir dort die Kräfte für den Bevölkerungsschutz frei bekommen können. Wenn es einmal wirklich ernst werden sollte — ich hoffe, es wird nie der Fall sein, aber wir müssen es ja einkalkulieren —, brauchen wir Kräfte, die auch tatsächlich einsatzfähig sind, und die müßten wir zu einem Teil durch Freistellung vom Wehrdienst bekommen.

    (die materielle Grundlage schnell schaffen. Entscheidend ist aber, daß die Bevölkerung wirklich sachgerecht aufgeklärt wird. Herr Minister, ich weiß, Sie sind nicht dafür verantwortlich. Aber der Hinweis, daß jeder eine Chance nach dem Motto „Eine jede Kugel die trifft ja nicht" hat, hat die Bereitschaft ,der Bevölkerung, sich wirklich einzusetzen, leider sehr zurückgeworfen. Wäre die Broschüre, wie es versprochen worden war, dem Innenausschuß vorgelegt worden, dann wäre sie nie erschienen. Das Merkblatt ist heute das Eingeständnis — es tut mir wirklich leid, es bei einer so ernsten Sache sagen zu müssen —, daß man es in den ganzen Jahren nicht weiter gebracht hat, als den Menschen zu empfehlen, eine Aktentasche auf .den Kopf zu legen. Ich muß also leider sagen: die Aufklärung war nicht sachgerecht. Sachgerechte Aufklärung heißt aber, daß man die Gefahren kennen muß, die man gegebenenfalls bewältigen soll, weil man erst dann überhaupt zur Mitarbeit bereit sein kann. Sehr verehrter Herr Minister, ich glaube, Sie werden mit mir übereinstimmen; unsere Bevölkerung ist doch nicht so töricht und so uneinsichtig, daß sie das Notwendige nicht zu tun bereit ist, wenn man die richtigen Grundlagen schafft. Die Flutkatastrophe hat das bestätigt für alle Kreise der Bevölkerung. Meine Damen und Herren, zu ,dem ganzen Thema gehört allerdings auch die eindeutige Feststellung, daß es in einer atomaren Auseinandersetzung und auch in anderen Formen des Krieges nicht für jeden eine Chance gibt. Es bleibt aber unsere menschliche Pflicht, das Mögliche zu tun, um so vielen Menschen wie nur irgend denkbar das Überleben und Weiterleben zu ermöglichen. Wir haben in diesem Hause viele Debatten geführt, und wir haben gehört, wie schrecklich die Auswirkungen eines Krieges im Atomzeitalter sein könnten. Ich will das hier nicht wiederholen. Ich glaube, unsere Vorstellungskraft reicht kaum dazu aus, sich dieses Grauen auch nur ungefähr vorzustellen. Wir haben hier keinem Menschen vorgegaukelt, daß es durch Maßnahmen des Bevölkerungsschutzes etwa eine absolute Sicherheit gäbe. Wir Sozialdemokraten sind aber der Überzeugung, daß sinnvolle Bevölkerungsschutzmaßnahmen Menschenleben retten können, nämlich dann, wenn die Mittel der Politik versagt haben. (Zuruf von der CDU/CSU: Was sagt denn Herr Bechert dazu?)


    (Beifall bei der SPD.)

    — Herr Kollege, bei uns ist das so; wenn einer eine andere Meinung hat, muß er nicht aus der Sozialdemokratischen Partei austreten. Er kann nämlich zu diesem Problem eine durchaus andere Meinung haben.

    (Beifall bei der SPD. — Zuruf von der CDU/CSU: Abendtrot!)

    — Entschuldigen Sie, ich will Ihnen etwas sagen. Wenn es sich darum handelt, daß jemand nach unserer Aufassung nicht mehr mit den Zielen der Sozialdemokratischen Partei übereinstimmt

    (Zurufe von der Mitte)

    und dies sind sehr demokratische Ziele, dann allerdings hat er in unserer Partei nichts zu suchen und muß die Konsequenzen ziehen, oder wir ziehen die Konsequenzen. Wir wünschten, daß Sie das immer



    Frau Renger
    zur rechten Zeit getan hätten. Ich würde da einige Namen nennen können,

    (Beifall bei der SPD)

    aber das hat mit diesem Thema nichts zu tun.
    Sicherheit gibt es nicht durch Bevölkerungsschutz. Sicherheit gibt es nur durch eine kluge, einfallsreiche Politik, die zu ihrem Teil versucht, die Spannungen in dieser Welt zu vermindern. Wir würden uns freuen, wenn wir von der Regierung bessere Ideen zu diesem Thema bekämen.
    Wir haben in diesem Jahr zum Einzelplan 36 nur wenige Anträge gestellt. Sie gründen sich zum Teil auf die Erfahrungen aus der Flutkatastrophe. Folgende drei Positionen — Sie finden die Anträge auf Umdruck 57 — möchte ich besonders hervorheben.
    Es handelt sich einmal um die Einrichtung von Versorgungslagern für Bekleidung, Säuglingsartikel, Decken usw. Sie werden sich erinnern, wie gut es gewesen wäre, wenn man in Hamburg solche Läger dezentralisiert gehabt hätte. Zweitens handelt es sich um die Anschaffung von Trinkwasserbehältern. Das dritte ist die Beschaffung von Hubschraubern. Wir haben feststellen können, daß ohne den Einsatz von Hubschraubern viele Menschenleben nicht hätten gerettet werden können. Ich sehe ein, daß es für den Innenminister nicht einfach ist, eine organisatorische Form für die Verwendung von Hubschraubern im Bevölkerungsschutz zu finden. Aber die Notwendigkeit, Herr Minister, sollte Ihr Ministerium beflügeln, sehr schnell solche organisatorischen Formen zu finden, damit für den Bevölkerungsschutz, den Katastrophenschutz und den Unfalldienst zusammengefaßt, Hubschrauber verwendet werden können.
    Wir bitten Sie, den Bevölkerungsschutz nicht noch länger zu vernachlässigen und deshalb diesen sehr bescheidenen Anträgen der sozialdemokratischen Fraktion zuzustimmen.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Herr Bundesminister des Innern.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hermann Höcherl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn auch in rosarote Watte eingepackt, so war es doch eine ganz schöne Serie von Vorwürfen, Frau Kollegin, die Sie mir vorgetragen haben. Ich darf zu einigen wenigen Dingen, die Sie angesprochen haben, Stellung nehmen.
    Wenn es nicht einen Beschluß des Bundestages vom Jahre 1957 gegeben hätte, in dem eine von der Regierung beabsichtigte bauliche Vorsorge abgelehnt worden ist, wären wir auf diesem Gebiet wahrscheinlich schon etwas weiter.

    (Abg. Schmitt-Vockenhausen: Die Regierung war aufgefordert, eine Vorlage zu machen!)

    — Das ist richtig. Aber trotzdem ist es damals gestoppt worden. Damals wäre die Lage hinsichtlich der Baukapazitäten, der Arbeitsmarktverhältnisse und der finanziellen Verhältnisse viel günstiger gewesen. Aber es ist nun einmal unterlassen worden.
    Es ist richtig, die Regierung ist aufgefordert worden, bis zum 1. Januar 1960 eine weitere Vorlage zu machen. In der Zwischenzeit hat unsere erfolgreiche Wirtschaftspolitik viele Planungen nicht ausführbar werden lassen.

    (Abg. Schmitt-Vockenhausen: Das ist allerdings ein ganz anderer Grund, als früher angegeben worden ist!)

    — Früher ist wahrscheinlich bloß einer genannt worden; ich führe jetzt den zweiten an.
    Die Dinge sind deshalb sehr schwierig, weil die Überlegungen dauernd in Fluß sind. Viele Länder, vor allem die nordischen Länder, die uns sehr voraus sind, werden die eine oder andere Maßnahme, die sie mit Riesenaufwand durchgeführt haben — begünstigt durch ihre geographischen Verhältnisse
    — auf dem Gebiet der .Schutzräume, auf dem Gebiet der Evakuierungseinrichtungen usw., im Hinblick auf ,die modernen Warnzeiten überlegen müssen; das ist durchaus möglich.

    (Zuruf von der SPD.)

    — So ist es ja gar nicht gemeint. Wir können eben nicht alles auf einmal machen. Wir können nicht gleichzeitig aufbauen, wir können uns nicht gleichzeitig so entwickeln, wir können nicht gleichzeitig einen ganz entscheidenden Teil unserer Sicherheit, nämlich unseren Verteidigungsbeitrag, wo es doch einige Schwierigkeiten gegeben hat, bestreiten unid gleichzeitig einen perfekten Luftschutz aufbauen. Die Länder, .die in den Vorbereitungen des zivilen Bevölkerungsschutzes am weitesten gediehen sind, sind diejenigen Länder, die keine Kriegsfolgen zu tragen haben. Deren Bemühungen sind mit denen, die wir hinter uns bringen mußten, gar nicht zu vergleichen.
    Dennoch verkennen wir ganz und gar nicht, daß etwas vonnöten ist. Gnädige Frau, ich kann Ihnen sagen: wir haben auch alle wissenschaftlichen Möglichkeiten ausgeschöpft. Sie sprechen von einer Expertenkommission, Ich weiß nicht recht, was Sie meinen; wahrscheinlich handelt es sich um eine Sachverständigenkommission, die von Ihrer Seite wiederholt gefordert worden ist. Wir brauchen darauf nicht zurückzugreifen.

    (Zuruf von der SPD.)

    — Ja, Sachverständige! Wir haben im Rahmen unserer Forschungsgemeinschaft, die auch zu unserem Ressortbereich gehört, alle Fachleute an der Hand, die überhaupt notwendig sind. Darüber hinaus haben wir uns aber auch ausländischer Fachleute bedient. Wir haben uns eigentlich die modernsten Erfahrungen zunutze gemacht, die in Amerika zur Verfügung stehen und in modernsten Versuchen gewonnen worden sind. Alle baulichen und technischen Überlegungen sind bei uns so ausgereift, daß sie von heute auf morgen in einen Gesetzentwurf umgewandelt werden können.
    Jetzt werden Sie fragen: Wo bleibt dieser Gesetzentwurf, und wer ist nun schuld daran, daß er noch nicht da ist? Da gibt es keinen Schuldigen in dem Sinne, daß ein Vorwurf gerechtfertigt wäre. Es ist tatsächlich so — das hängt mit den anderen Dingen



    Bundesinnenminister Höcherl
    zusammen, die der Herr Vizekanzler in seinen Haushaltsberatungen anzusprechen hatte —, daß ein, ich möchte einmal sagen, durchschnittliches Programm durchführbar ist, verglichen mit den vielen Möglichkeiten, gewissermaßen in der Bandbreite, die ja sehr groß ist. Man kann sich einen fast absoluten Schutz in einem gewissen Bereich vorstellen, einen Schutz, der nur mit 100 Milliarden DM zu errichten wäre, bis herunter zu den Abstufungen, die uns wirtschaftlich und finanziell zugänglich sind. Die Entscheidung darüber, Einbau der Baukapazität, Arbeitskräfte und Planungen, all diese Dinge sind tatsächlich so schwierig, daß es jeder Regierung schwerfallen muß, hierüber eine Entscheidung zu treffen. Es wird gar nichts versäumt. Sie werden sehr bald, meine Damen und Herren, Gelegenheit haben, Ihren eigenen Sachverstand, den Sie sich in langjähriger Beschäftigung mit dieser Frage erworben haben, in den Ressortberatungen mit einzusetzen. Das wird schon in den nächsten 14 Tagen, 3 Wochen geschehen. Da werden wir uns wiedersehen, um in camera caritatis über diese Dinge zu reden.
    Was nun die Basis, den Luftschutzhilfsdienst betrifft, so verfolgen wir genau das, was Sie vorschlagen. Wir sind sogar schon weiter: wir haben schon Vereinbarungen geschlossen. Sie schlagen vor, wir sollten uns als Basiseinrichtungen des Roten Kreuzes, der Feuerwehr usw. bedienen. Wir haben das durch Vereinbarungen und Besprechungen so weit in die Wege geleitet, daß schon in allernächster Zeit ein Änderungsgesetz zum Gesetz über den Zivilen Bevölkerungsschutz vorgelegt werden kann, in dem all das gesetzlich geregelt wird.
    Für die erwähnte Aufklärungsschrift muß ich immer wieder, wahrscheinlich bereits zum zehnten Male, Vorwürfe einstecken. Ich habe sie nicht verfaßt. Aber ich bin sogar der Meinung — obwohl ich sie nicht verfaßt habe —, daß sie bis vielleicht auf einige wenige Passagen eine ganz hervorragende Arbeit darstellt, die sich an den modernsten Erfahrungen orientiert, und daß dabei sehr viele Sachverständige zu Wort gekommen sind, — nur leider nicht der Innenausschuß, der damals nicht getagt hat und dessen Mitglieder sich im Wahlkampf befanden. Wahrscheinlich liegt da die Schuld. Das wird sich aber nicht wiederholen, Herr Schmitt-Vockenhausen. Der Innenausschuß wird — schon deswegen, damit wir niemals mehr Vorwürfe bekommen, weil er sich ja selber keine Vorwürfe machen kann — ausreichend Gelegenheit bekommen, bei den neu in Angriff genommenen Schriften zu Wort zu kommen und sein Urteil abzugeben.
    Man kann nicht aus einer Schrift, die modernstes Material enthält, ausgerechnet den Vorgang mit der Aktentasche herausgreifen, der im übrigen auch von den anderen, den ausländischen Vorbildern mit verwertet worden ist.
    Frau Kollegin, Sie haben vollkommen recht: auf vielen Ebenen muß unsere Sicherheit in der Innenpolitik bestritten werden. Mit unserer Wirtschafts-und Sozialpolitik ist das in einer Art und Weise geschehen, die eher Gefahren mit sich bringt, als daß sie Vorwürfe verdiente. Im Verteidigungsbereich haben wir trotz aller Widerstände einen Beitrag geleistet, der auf internationaler und europäischer Ebene absolut standhält. Das waren wohl zwei Felder, auf denen wir uns in dieser Frage zu bewähren hatten. Es kommt hinzu, daß das, was mit den bisherigen Möglichkeiten im Bereich des zivilen Bevölkerungsschutzes geleistet und getan werden konnte, viel mehr ist, als den meisten bekannt ist.
    Die Entscheidungen über den baulichen Luftschutz sind unmittelbar in der Vorbereitung.
    Noch eine kurze Bemerkung zu der Ausrüstung mit Hubschraubern. Die Hubschrauber haben sich im letzten Katastropheneinsatz hervorragend bewährt. Der Bundesgrenzschutz, der mit seinen Hubschraubern einen wesentlichen Anteil an den Hilfsmaßnahmen nehmen konnte, wird in der Ausstattung mit Hubschraubern verstärkt. Die Maßnahmen hierzu sind im Gange. Die Ausbildung ist sehr umständlich, teuer und zeitraubend. Wir überlegen uns, wieweit wir mit den Ländern und ihren Bereitschaftspolizeien in einen Akkord kommen können, weil bei den Ländern die Zuständigkeit für den Katastrophenfall liegt und eine Bundeszuständigkeit dafür nicht bestand. Die freiwillige Zusammenarbeit ist hervorragend geglückt. Auch die Bundeswehr steht immer wieder für solche möglichen Einssätze zur Verfügung. Wir sind aber für jede Ausweitung in der Ausrüstung mit diesem Hilfsmittel bei Katastrophen durchaus zugänglich und werden uns gern in ein sachliches Gespräch mit Ihnen begeben.
    Das Entscheidende ist folgendes. Der zivile Bevölkerungsschutz muß ja die Spiegelseite des modernen Kriegsbildes sein, das fortgesetzt in der Entwicklung begriffen ist, Gott sei Dank ohne unsere Schuld. Die Dinge müssen fortgesetzt neu überdacht werden. Der Sicherheitsbeitrag, der Verteidigungsbeitrag und der Beitrag in unserer Sozial- und Wirtschaftspolitik ist meines Erachtens im Vergleich zu den Leistungen der übrigen Völker schon so groß, daß wir uns mit diesen Leistungen absolut sehen lassen können. Dabei haben wir noch den guten Vorsatz, mit Ihrer Hilfe und Ihrer finanziellen Opferbereitschaft — die Sie auch dem Volke zumuten müssen — auch den letzten und dritten Teil, den des baulichen Luftschutzes, zu vollenden.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)