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    Deutscher Bundestag 23. Sitzung Bonn, den 5. April 1962 Inhalt: Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. h. c. Pferdmenges, Storch und Dr. Meyer (Frankfurt) . . 795 A, 808 D Mandatsniederlegung des Abg. Dr. Bucerius 795 A Abg. Schneider (Hamburg) tritt in den Bundestag ein 795 A Fragestunde (Drucksache IV/288) Fragen des Abg. Dr. Dittrich: Selbstmorde durch Einnehmen von E 605 Frau Dr. Schwarzhaupt, Bundesminister . 795 C, D, 796 A, B Dr. Dittrich (CDU/CSU) 795 D, 796 A, B Frage des Abg. Müller-Hermann: Beschäftigung von Ausländern bei der Deutschen Welle und dem Deutschlandfunk Höcherl, Bundesminister . . . 796 C, D Müller-Hermann (CDU/CSU) . . . 796 D Fragen des Abg. Müller-Hermann: Finanzierung der Deutschen Welle Höcherl, Bundesminister . 797 A, B, C, D Müller-Hermann (CDU/CSU) 797 A, B, D Frage des Abg. Schmitt-Vockenhausen: Entschädigung der ehrenamtlichen Richter bei den Sozialgerichten Dr. Stammberger, Bundesminister 798 A, B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 798 A, B Wittrock (SPD) ........798 B Frage des Abg. Jahn: Vorgehen gegen Aullerung in der FIBAG-Angelegenheit Dr. Stammberger, Bundesminister 798 C, D Dr. Schafer (SPD) 798 C, D Frage des Abg. Corterier: Steuerbegünstigung für Sonderausgaben bei Bauvorhaben im Ausland Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 799 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Steuerliche Behandlung von Aufwendungen für Betriebsausflüge und für Erholung der Arbeitnehmer Dr. Hettlage, Staatssekretär . 799 B, C, D Dr. Mommer (SPD) 799 B, C Ritzel (SPD) 799 D Frage des Abg. Kubitza: Heranziehung von Sportvereinen zur Körperschaftsteuer Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 800 A, B Kubitza (FDP) 800 B II Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 Frage des Abg. Bauer (Würzburg):: Abgeltung von Schäden durch Beschlagnahmen der ehemaligen Besatzungsmächte Dr. Hettlage, Staatssekretär . 800 B, C, D, 801 A Bauer (Würzburg) (SPD) . . . . . 800 C Dr. Kohut (FDP) 800 D Frage des Abg. Dr. Tamblé: Förderung des Krankenhausbaues Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 801 A Büttner (SPD) 801 C Fragen des Abg. Dr. Dörinkel: Einnahmen der Rundfunkanstalten aus Werbesendungen Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 801 D Frage des Abg. Dröscher: Entschädigung von Grundstückseigentümern im Raum Neubrücke-Hermeskeil Dr. Hettlage, Staatssekretär 802 A, B, C Dröscher (SPD) . . . . . . . . 802 B Dr. Ramminger (CDU/CSU) . . . . 802 C Frage des Abg. Peiter: Versorgung mit Braunkohlenbriketts Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . 802 C, 803 A Peiter (SPD) 803 A Frage des Abg. Dr. Mommer: Zollfreie Einfuhr von Fertighäusern Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . . 803 B, C, D Dr. Mommer (SPD) . . . . . . . 803 C Schwabe (SPD) . . . . . . . . 803 D Frage des Abg. Unertl: Werbeaktion für Vorratshaltung Hüttebräuker, Staatssekretär 804 A, C, D Unertl (CDU/CSU) 804 B, C Bading (SPD) 804 D Fragen des Abg. Reichmann: Art. 44 des EWG-Vertrages Hüttebräuker, Staatssekretär . . . 804 D, 805 B Reichmann (FDP) . . . . . . . 805 A Frage des Abg. Freiherr von Kühlmann-Stumm: Beiträge zur Arbeitslosenversicherung Blank, Bundesminister . . . . . 805 C, D Freiherr von Kühlmann-Stumm (FDP) 805 D, 806 A Frage des Abg. Dr. Dittrich: Aufhebung von Arbeitsämtern in Niederbayern Blank, Bundesminister . . . 806 B , C, D, 807 A, B, C Dr. Dittrich (CDU/CSU) . . . . 806 C, D Fritsch (SPD) . . . . . . . . . 807 A Unertl (CDU/CSU) . . . . . . . 807 B Frage des Abg. Buchstaller Auszahlung der Dienstbezüge von Bundeswehrangehörigen bei Beförderungen Strauß, Bundesminister 807 C, D, 808 B, C Buchstaller (SPD) . . . . 807 D, 808 B Börner (SPD) . . . . . . . . . 808 C Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1962 (Haushaltsgesetz 1962) (Drucksache IV/200) ; Berichte des Haushaltsausschusses — Zweite Beratung -- Einzelplan 01, Bundespräsident und Bundespräsidialamt (Drucksache IV/300) 808 D Einzelplan 02, Deutscher Bundestag (Drucksache IV/301) . . . . . . . 809 A Einzelplan 03, Bundesrat (Drucksache IV/302) 809 A Einzelplan 09, Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen IV/308, zu IV/308) Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister . . . . 809 B, 850 C Kurlbaum (SPD) 815 B Schmücker (CDU/CSU) . . . . 819 C Dr. Atzenroth (FDP) . . . . . 823 B Dr. Brecht (SPD) 826 C Dr. Czaja (CDU/CSU) 828 D Dr. Imle (FDP) 829 D Scheppmann (CDU/CSU) . . . . 831 B Dr. Deist (SPD) . . . . . . . 834 C Dr. Burgbacher (CDU/CSU) . . . 846 B Schoettle (SPD) 856 B Gewandt (CDU/CSU) . . . . . 857 B Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 III Einzelplan 07, Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache IV/306) . . . . 857 C Einzelplan 06, Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen IV/305, zu IV/305) Dr. Schäfer (SPD) 857 D Höcherl, Bundesminister 859 B Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 860 D Dr. Bucher (FDP) . . . . . . . 861 C Neubauer (SPD) 861 D Schoettle (SPD) . . . . 862 B, 863 B Dr. Vogel (CDU/CSU) 862 C Lohmar (SPD) 863 D Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) 864 E, 875 D Dr. h. c. Eberhard, Bayerischer Staatsminister der Finanzen . . . 866 D Kahn-Ackermann (SPD) 868 C Dorn (FDP) 868 D Dr. Kübler (SPD) . . . . . . . 869 B Dr. Eppler (SPD) 869 D Wellmann (SPD) 870 D Hansing (SPD) . . . . . . . 872 B Schwabe (SPD) 872 D Niederalt (CDU/CSU) 874 C Schröder (Osterode) (SPD) . . . 874 C Einzelplan 36, Zivile Notstandsplanung (Drucksache IV/329) Frau Renger (SPD) 877 A Höcherl, Bundesminister 879 B Dr. Schmidt (Offenbach) (SPD) . . 880 D Frau Dr. Flitz (Wilhelmshaven) (FDP) 881 C Windelen (CDU/CSU) 883 A Schmitt-Vockenhausen (SPD) . . 886 C Einzelplan 08, Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache IV/307) 887 D Einzelplan 33, Versorgung (Drucksache IV/327) 888 A Einzelplan 15, Geschäftsbereich des Bundesministers für Gesundheitswesen (Drucksache IV/314) Frau Krappe (SPD) 888 A Frau Dr. Hubert (SPD) . . . . . 889 A Einzelplan 11, Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen IV/310, zu IV/310) Bazille (SPD) 890 A, 894 B Blank, Bundesminister . . . . . 891 D Dr. Vogel (CDU/CSU) . . . . . 892 B Storch (CDU/CSU) . . . . . . 892 D Dr. Rutschke (FDP) . . 893 C, 895 D Frau Dr. Probst (CDU/CSU) . . . 893 D Maier (Mannheim) (CDU/CSU) . 895 B Dorn (FDP) 895 C Frau Korspeter (SPD) 896 A Dr. Götz (CDU/CSU) . . . . . 896 D Einzelplan 13, Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache IV/312) . . 897 B Einzelplan 19, Bundesverfassungsgericht (Drucksache IV/315) 897 C Einzelplan 20, Bundesrechnungshof (Drucksache IV/316) 897 C Einzelplan 24, Geschäftsbereich des Bundesschatzministers (Drucksache IV/318) . 897 D Einzelplan 27, Geschäftsbereich des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen (Drucksache IV/32l) . . . . . . . . 897 D Einzelplan 29, Geschäftsbereich des Bundesministers für Familien- und Jugendfragen (Drucksache IV/323) 897 D Einzelplan 32, Bundesschuld (Drucksache IV/326) 898 A Einzelplan 35, Verteidigungslasten im Zusammenhang mit dem Aufenthalt ausländischer Streitkräfte (Drucksache IV/ 328) 898 C Nächste Sitzung 898 C Anlagen 899 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 795 23. Sitzung Bonn, den 5. April 1962 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Arndt (Berlin) 6. 4. Dr. Dr. h. c. Baade 13. 4. Bauer (Wasserburg) 6. 4. Bausch 6. 4. Dr. Besold 7. 4. Frau Beyer (Frankfurt) 10. 4. Fürst von Bismarck 6. 4. Dr. h. c. Brauer 6. 4. Braun 6.4. Brese 6. 4. Cramer 12.4. Drachsler 30. 4. Eisenmann 6. 4. Eschmann 18. 5. Faller 6. 4. Frau Freyh (Frankfurt) 6. 4. Gaßmann 10.4. Geiger 6. 4. Giencke 15.5. Glombig 14. 4. Hamacher 18. 4. Hellenbrock 5. 4. Frau Herklotz 7. 4. Dr. Hesberg 30. 4. Hirsch 7. 4. Hörmann (Freiburg) 6. 4. Dr. Klein (Berlin) 14. 4. Klein (Saarbrücken) 6. 4. Kriedemann 6. 4. Kühn (Köln) 6.4. Lenz (Trossingen) 6. 4. Lenze (Attendorn) 6. 4. Dr. Löbe 14. 4. Dr. Löhr 14.4. Lücker (München) 6.4. Mauk 6. 4. Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 6. 4. Dr. Meyer (Frankfurt) 6. 4. Neumann (Allensbach) 14. 4. Oetzel 14. 4. Frau Dr. Probst 6. 4. Frau Dr. Rehling 14. 4. Reitzner 30. 4. Richarts 6. 4. Ruland 10. 4. Schlick 14. 4. Schmidt (Würgendorf) 6. 4. Seidl (München) 6. 4. Dr. Siemer 6. 4. Spitzmüller 15. 5. Steinhoff 14. 4. Stingl 6. 4. Storm 6. 4. Frau Strobel 6. 4. Strohmayr 6. 4. Dr. Freiherr von Vittinghoff-Schell 5. 4. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Wahl 6. 4. Welke 6. 4. b) Urlaubsanträge Dr. Aschoff 27. 4. Behrend 5. 5. Busse 21. 4. Dr. h. c. Güde 30.4. Hahn (Bielefeld) 27. 4. Hammersen 30. 4. Höfler 28.4. Frau Dr. Kuchtner 10. 5. Kühn (Hildesheim) 1. 5. Dr. Mälzig 20. 4. Dr. Menzel 31.5. Mettner 14.4. Mick 14. 4. Paul 30.4. Reitz 29.4. Frau Schanzenbach 21. 4. Dr. Schmid (Frankfurt) 13. 4. Weigl 14. 4. Anlage 2 Der Bundesminister für Wirtschaft Gesch. Z.: I B 5 - 22 13 52 Bonn, den 23. März 1962 An den Herrn Präsidenten des Deutschen Bundestages Bonn Betr.: Bericht der Bundesregierung über Änderungen des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen - BT-Drucksache 2886, 3. Wahlperiode Bezug: Ihr Schreiben an den Herrn Bundeskanzler vom 29. Juni 1961 Der Deutsche Bundestag hat die Bundesregierung in seiner 165. Sitzung am 29. Juni 1961 aufgefordert, bis spätestens 1. April 1962 einen Bericht darüber vorzulegen, welche Änderungen ides Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen nach den bisherigen Erfahrungen notwendig sind. Da die Bundesregierung ich in dem Bericht auch mit den Auffassungen der interessierten Kreise der Offentlichkeit zu den im Bericht behandelten Fragen auseinandersetzen soll, hat das Bundesministerium für Wirtschaft die in Betracht kommenden Verbände und Organisationen über die Entschließung ides Bundestages unterrichtet und sie gebeten, ihre. Auffassung bis zum 31. Oktober 1961 mitzuteilen. Die Äußerungen sind jedoch, trotz wiederholter Erinnerungen, sehr schleppend eingegangen und ermöglichten erst Anfang Februar den für die weiteren Arbeiten erforderlichen Überblick über die Auffassungen der 900 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 interessierten Kreise .der Öffentlichkeit; auch zu diesem Zeitpunkt lagen von zahlreichen der unterrichteten Organisationen noch keine Stellungnahmen vor. Infolgedessen kann dieser Bericht, der grundsätzliche Fragen von erheblicher Bedeutung aufwirft und eingehende Überlegungen erfordert, zu meinem Bedauern nicht zu dem vom Bundestag angegebenen Termin vorgelegt werden. Die Bundesregierung ist bestrebt, den Bericht dem Bundestag noch während der Sommerpause vorzulegen. Ludwig Erhard Anlage 3 Schriftliche Antwort des Herrn Staatssekretär Hüttebräuker auf die Zusatzfrage zu der Mündlichen Anfrage des Abgeordneten Schmidt (Kempten) (Fragestunde der 21. Sitzung vom 21. März 1962, Drucksache IV/267, Frage IV/9) : Was gedenkt die Bundesregierung gegen die von französischer Seite eingeführte hohe Hartkäse-Exportsubvention zu unternehmen, nachdem diese die Hartkäse-Ausfuhr Westdeutschlands nach Italien, eine Existenzfrage der Allgäuer Emmentaler-Produktion, weitgehendst zum Erliegen gebracht hat? Die von der französischen Regierung getroffenen Maßnahmen zur Förderung des Exports von Hartkäse und damit zur 'Erreichung eines möglichst großen Marktanteiles stehen nicht im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Inkrafttreten der europäischen Milchmarktordnung am 1. November 1962. Wenn auch z. Z. noch unbekannt ist, wie die geplante Milchmarktordnung endgültig aussehen wird, so ist doch nicht zu erwarten, daß der derzeitige Marktanteil für eine künftige Gestaltung 'des Warenverkehrs im Rahmen der Milchmarktordnung eine Rolle spielen wird. Die Subventionen dienen vielmehr dem Absatz echter Überschüsse auf dem französischen Milchgebiet, die durch die steigende Milcherzeugung bedingt sind (1959 rd. 20 Mill. t, 1961 rd. 24 Mill. t) . Anlage 4 Umdruck 48 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung deis Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 06 — Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/305). Der 'Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 06 01 — Bundesministerium deis Innern 1. In Tit. 301 — Unterrichtung der Bevölkerung über Sinn und Zweck von Maßnahmen im Bereich der inneren Verwaltung (Notstandsgesetzgebung) — (Drucksache IV/200 Anlage S. 21) wird der Ansatz von 100 000 DM gestrichen. Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — 2. In Tit. 610 — Für zentrale Maßnahmen auf dem Gebiet des Sports und der Leibesübungen —(Drucksache IV/305 S. 4) wird zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 2 700 000 DM um 300 000 DM auf 3 000 000 erhöht. 3. In Tit. 612 — Sondermittel für politische Bildungsarbeit — (Drucksache IV/305 S. 4) wird der Ansatz von 15 000 000 DM bei Punkt b) — Sondermittel für die Aufgaben der Parteien nach Artikel 21 des Grundgesetzes gestrichen. 4. In Tit. 616 — Allgemeine und langfristige Förderung der Wissenschaft — (Drucksache IV/305 S. 4) wird zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 288 476 600 DM um 86 401 600 auf 374 878 200 DM erhöht. 5. In Tit. 657 — Zuschüsse auf dem Gebiet des Bildungswesen — (Drucksache IV/305 S. 5) wird in a) — Studentenförderung — zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 90 415 000 DM um 5 800 000 DM auf 96 215 000 DM erhöht, b) — Zuschuß für den deutschen Ausschuß für Erziehungs- und Bildungswesen — zur Wiederherstellung der Regierungsvorlage der Ansatz von 75 000 DM um 25 000 DM auf 100 000 DM erhöht, c) — Förderung von überregionalen Bildungsmaßnahmen und -einrichtungen — der (J Ansatz von 455 000 DM um 20 000 DM auf 475 000 DM erhöht. Der Sperrvermerk wird gestrichen. 6. In Tit. 973 — Für die Spitzenfinanzierung des Baues von Turn- und Sportstätten — (Drucksache IV/200 Anlage S. 62) wird der Ansatz von 30 000 000 DM um 10 000 000 DM auf 40 000 000 DM erhöht. Zu Kap. 06 09 —Bundesamt für Verfassungsschutz in Köln — 7. In Tit. 300 — Für Zwecke des Verfassungsschutzes — (Drucksache IV/200 Anlage S. 128) erhält der letzte Absatz des Haushaltsvermerks folgende Fassung: „Die Jahresabrechnung über die Ausgaben des Titels unterliegt nur der Prüfung eines Unterausschusses des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages und der Prüfung durch den Präsidenten ,des Bundesrechnungshofes; die Erklärung des Unterausschusses des Haushaltsausschusses und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." Zu Kap. 06 19 — Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutz — 8. In Tit. 602 — Aufwendungen des Bundesluftschutzverbandes — (Drucksache IV/305 S. 16) wird der Ansatz von 19 340 000 DM um 500 000 DM auf 19 840 000 DM erhöht. Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 901 Zu Kap. 06 35 — Bundeszentrale für Heimatdienst in Bonn — 9. In Tit. 300 — Für die Sacharbeit der Bundeszentrale für Heimatdienst — (Drucksache IV/200 Anlage S. 342) wird in den Erläuterungen in Nr. 1 — Für die Wochenzeitung „Das Parlament" — der Ansatz von 790 000 DM um 50 000 DM ,auf 840 000 DM erhöht, Nr. 6 — Für Arbeitstagungen, Lehrgänge und Vortragsreihen von Personal- und Sachverbänden, Gesellschaften und Arbeitsgemeinschaften — der Ansatz von 860 000 DM um 50 000 DM auf 810 000 DM gesenkt. Zu Kap. A 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — 10. In Tit. 571 —Darlehen zur Deckung des Nachholbedarfs und zum zeitgemäßen Ausbau freier gemeinnütziger Krankenanstalten und privater Krankenanstalten, die die Voraussetzungen der Gemeinnützigkeitsverordnung erfüllen (§ 10 Abs. 2 und 3 GemVO) — (Drucksache IV/305 S. 21) werden der Zweckbestimmung die Worte „sowie kommunaler Krankenanstalten und Knappschaftskrankenhäuser" angefügt. Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 Umdruck 49 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/308). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 09 02 — Allgemeine Bewilligungen — wird folgender neuer Titel eingefügt: „Tit. 609 Förderung der Qualitätsprüfung 1 000 000 DM" Die Erläuterungen werden wie folgt gefaßt: „Zu Tit. 609 Die Durchführung unabhängiger Warenprüfungen ist dringend notwendig. Sie bedarf im wesentlichen der öffentlichen Finanzierung." Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 Umdruck 52 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksache IV/200 Anlage, IV/310). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 11 10 — Kriegsopferversorgung und gleichartige Leistungen — wird folgender neuer Titel 310 eingefügt: „Titel 310 Verstärkung der Mittel für die Leistungen nach dem Bundesversorgungsgesetz und dem Soldatenversorgungsgesetz 160 000 000 DM" Der Titel erhält folgende Erläuterung: „Zu Tit. 310 Der Entwurf eines Gesetzes über die Anpassung der Renten der Kriegsopferversorgung (Bundestagsdrucksache IV/54) wurde in erster Lesung vom Bundestag am 28. Januar 1962 beraten und an die zuständigen Ausschüsse überwiesen. Die Beratungen sind im Gange. Zur Deckung der Mehrausgaben nach diesem Gesetz werden zur Verstärkung der in Tit. 300 und 301 veranschlagten Beträge 160 000 000 DM bereitgestellt. Soweit sich bei den genannten Titeln . Planunterschreitungen ergeben, dürfen die dadurch entstehenden Einsparungen zur Deckung der Mehrausgaben nach dem Kriegsopterrentenanpassungsgesetz verwandt werden. Die nach dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Anpassung der Renten der Kriegsopferversorgung anfallenden Mehrausgaben werden im Interesse der Haushaltswahrheit bei den Tit. 300 und 301 gebucht." Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 7 Umdruck 57 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 36 — Zivile Notstandsplanung (Drucksache IV/200 Anlage, IV/329). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 36 04 — Notstandsmaßnahmen im Aufgabenbereich des Bundesministers des Innern — 1. In Tit. 713 — Neubau und Instandsetzung von ortsfesten Anlagen des Luftschutzhilfsdienstes sowie Erwerb von Grundvermögen für diese Zwecke, 5. Teilbetrag — (Drucksache IV/200 Anlage S. 10) wird der Sperrvermerk gestrichen. 2. Es wird ein neuer Tit. 891 „Beschaffung und Unterhaltung von Hubschraubern, 1. Teilbetrag" mit einem Ansatz von 7 000 000 DM eingefügt. 3. In Tit. 951 — Beschaffung neuer und Instandsetzung vorhandener Luftschutzsirenen und -anlagen für den örtlichen Alarmdienst, 6. Teilbetrag — (Drucksache IV/200 Anlage S. 13) wird in den Erläuterungen der Buchstabe a — Beschaffung von 25 000 elektrischen Sirenen einschließlich Zubehör (bei Auslösung über Postleitungen) mit einem Kostenaufwand von durchschnittlich 4000 DM je Sirenenstelle für Beschaffung, Vorbereitung der Montage und Einbau — gestrichen. Der Ansatz bei Buchstabe b — Be- 902 Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 23. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 5. April 1962 schaffung von 500 Preßluftsirenen einschließlich Zubehör mit einem Kostenaufwand von 52 000 DM je Sirenenstelle (bei Auslösung über Postleitungen) für Beschaffung, Vorbereitung der Montage und Einbau — wird um die bei Buchstabe a noch nicht verausgabten Gelder erhöht. 4. In Tit. 958 — Beschaffung und Einbau von Fernmeldegerät für die Polizei — und ZB-Führung der Länder zur Ergänzung der aus Kap. 36 08 Tit. 953 finanzierten zusätzlichen Fernmeldeanlagen sowie Einrichtungsgebühren für Hauptanschlüsse und bereitgestellte Reserveleitungen für die Polizei- und ZB-Führung der Länder — (Drucksache IV/200 Anlage S. 14) wird der Ansatz von 1 000 000 um 1 000 000 auf 2 000 000 DM erhöht. Zu Kap. 36 05 — Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet der Wirtschaft — 5. Es wird ein neuer Tit. 955 „Versorgungslager für Bekleidung, Säuglingsartikel, Decken usw. für den zivilen Bevölkerungsschutz und für allgemeine Katastrophenfälle" mit einem Ansatz von 1 000 000 DM eingefügt. 6.. Ein neuer Tit. 956 „Anschaffung von Trinkwasserbehältern zur Sicherstellung der Wasserversorgung der Bevölkerung im Rahmen des zivilen Bevölkerungsschutzes" mit einem Ansatz von 1 000 000 DM wird eingefügt. Zu Kap. 36 06— Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet der Ernährung — 7. In Tit. 621 — Anlegung von Notstandsvorräten in Lebens- und Futtermitteln — (Drucksache IV/200 Anlage S. 20) wird der Ansatz von 88 770 000 DM um 10 000 000 auf 98 770 000 DM erhöht. In den Erläuterungen wird hinzugefügt: „10 000 000 DM sind zum Aufbau einer Reserve in Magermilchpulver und Kondensmilch vorgesehen. Diese Reserve kann auch für den Fall verstärkter radioaktiver Niederschläge und die damit verbundene Gefahr einer radioaktiven Verseuchung der Trinkmilch verwendet werden." Zu Kap. 36 07 — Notstandsmaßnahmen auf dem Gebiet des Verkehrs — 8. In Tit. 570 — Zuwendungen zum Ausbau vorhandener Häfen, Bau neuer Lösch- und Landeanlagen sowie für Organisationskosten neuer Umschlagstellen — (Drucksache IV/200 Anlage S. 22) wird der Sperrvermerk gestrichen. 9. In Tit. 572 — Zuwendungen an Länder und Gemeinden zum Ausbau von Straßenanschlüssen einschließlich der damit verbundenen Kunstbauten — (Drucksache IV/200 Anlage S. 22) wird der Sperrvermerk gestrichen. In den Erläuterungen werden hinter „nicht bundeseigene Zufahrtstraßen zu Nothäfen" die Worte „sowie Ringstraßen um Großstädte" eingefügt. 10. In Tit. 959 — Maßnahmen zur Überwachung der Luftradioaktivität und der Radioaktivität auf den Bundeswasserstraßen — (Drucksache IV/200 Anlage S. 26) wird der Sperrvermerk gestrichen. Zu Kap. 36 08 — Maßnahmen zur Sicherung der Nachrichtenverbindungen — 11. In Tit. 713 — Ausbau vorhandener Personen- und Objektschutzräume in Gebäuden der Deutschen Bundespost — (Drucksache IV/200 Anlage S. 30) wind der Sperrvermerk gestrichen. 12. In Tit. 714 — Neubau von Personen- und Objektschutzräumen in Gebäuden der Deutschen Bundespost — (Drucksache IV/200 Anlage S. 30) wird der Sperrvermerk gestrichen. Bonn, den 4. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 8 Umdruck 59 Änderungsantrag der Fraktion der SPD. zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/310). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 11 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 604 — Zuschüsse — (Drucksache IV/310 S. 3) wird in der Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt. Bonn, den 5. April 1962 Ollenhauer und Fraktion Anlage 9 Umdruck 69 Änderungsantrag des Abgeordneten Dr. Rutschke und der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1962, hier: Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen IV/200 Anlage, IV/310). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 11 10 — Kriegsopferversorgung und gleichartige Leistungen — In den Erläuterungen zu Tit. 300 — Versorgungsbezüge — (Drucksache IV/200 Anlage S. 84) werden in der Tabelle nach Nr. 5 die Worte „Es entfallen auf:" gestrichen. Bonn, den 5. April 1962 Dr. Rutschke Freiherr von Kühlmann-Stumm und Fraktion
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    Rede von Dr. Ludwig Erhard


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und Abgeordneten der FDP.)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)


    (Zuruf von der SPD: Wir auch!)


    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    — Sie werden noch Gelegenheit haben, Ihre Meinung dazu zu sagen.
    Lassen Sie überhaupt zuerst einmal mich mit meinen Kritikern auseinandersetzen. Wir haben — das deutsche Volk in allen seinen Schichten, aber auf Grund der von uns eingeleiteten Wirtschaftspolitik
    — aus einem, rauchenden Trümmerhaufen in einer Zeitspanne von 14 Jahren eine blühende Wirtschaft aufgebaut. Wir sind mit dem Flüchtlingsproblem fertig geworden, haben diesen Menschen nicht nur wieder Wohnraum und Obdach gegeben, sondern wir haben auch Arbeitsplätze für sie geschaffen. Wir haben die aus der Zerstörung überkommenen 13 Millionen Arbeitsplätze, die verschlissen und veraltet gewesen sind, in ihrer produktiven Leistung wieder fruchtbar gestaltet. Wir haben 9 Millionen Arbeitsplätze dazu geschaffen. Wir haben eine vernichtete und zerrüttete Währung durch eine Währungsreform wieder auf gesunde Grundlagen gestellt. Wir haben dieses verfemte Land, das von allen Weltmärkten abgeschnitten war, wieder in die freie Welt zurückgeführt und sind heute an die zweite Stelle im Welthandel gerückt. Wir haben — aus dieser unseligen Situation — unsere Städte wiederaufbauen, unser ganzes öffentliches Leben wieder in Ordnung bringen müssen, und wir haben



    Bundeswirtschaftsminister Dr. Dr. h. c. Erhard
    gleichwohl den deutschen Lohn und das deutsche Gehalt an die Spitze aller europäischen Länder gebracht.
    Und dann lese ich von einem maßgeblichen Funktionär: Wenn man schon das Sündenregister, sozusagen das deutsche Sündenregister aufstelle, dann würden meine wirtschaftspolitischen Fehler an die erste Stelle gehören.

    (Lachen bei den Regierungsparteien.)

    So etwas kann man in Deutschland sagen, ohne daß ein lautes Gelächter Platz greift.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Ein anderes Organ, meine Damen und Herren von der SPD, das Ihnen nahesteht, hat behauptet, daß ich in bezug auf meine Vorstellungen vom deutschen Arbeiter und seiner gesellschaftspolitischen Stellung innerhalb der Nation etwa mit Ulbricht zu vergleichen wäre. Nun, das richtet sich von selbst.

    (Pfui-Rufe von der CDU/CSU. — Rufe: Unerhört! und weitere Zurufe von der Mitte. — Abg. Dr. Deist: Wer hat das gesagt?)

    — In der „Welt der Arbeit" nachzulesen!

    (Zuruf von der SPD: So stand es da nicht! — Abg. Dr. Mende: Die sind in Beleidigungen sehr groß!)

    Meine Damen und Herren, es ist wirklich merkwürdig genug, daß die gleichen Menschen, die empfindlich sind wie die Primadonnen, nicht davor zurückschrecken, jemanden zu beleidigen, der wirklich nur das Beste für das deutsche Volk will.

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Dann bin ich gerügt worden, ich huldigte mit dieser Redeeinem Konjunkturpessimismus und betriebe sozusagen eine Panikmache. Meine Damen und Herren, wer mich kennt, der weiß genau, daß ich keine Begabung zum Pessimisten habe. Im übrigen würde das bedeuten, daß ich bereit wäre, alles fatalistisch hinzunehmen. Denn der Pessimismus fließt aus dem Unbehagen oder aus dem Unvermögen, die Geschicke nicht mehr meistern zu können. Das aber meine ich ganz bestimmt nicht. Wir werden vielmehr zeigen, daß wir willens sind, die Geschicke des deutschen Volkes in starke Hand zu nehmen und einem verderblichen Treiben nicht noch länger Vorschub zu leisten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Es war allerhöchste Zeit, das das deutsche Volk einmal gehört hat, wie es darum steht. Es ist im übrigen bemerkenswert, daß niemand die von mir angezogenen Zahlen in Zweifel stellen konnte. Denn wir operieren glücklicherweise mit den gleichen Zahlen. Nur sind 'die Ausdeutungen und Schlußfolgerungen aus diesen Zahlen außerordentlich unterschiedlich.
    Meine Damen und Herren, ich darf noch etwas sagen. In der ersten Haushaltsdebatte habe ich schon deutlich das Thema anklingen lassen, um das es mir geht. Alles was danach folgte, sind sozusagen nur ,die „con variazioni" gewesen. Wir werden nicht aufhören und das Thema noch weiterführen. Ich bin Ihnen dankbar, daß Sie mir durch Ihre Kritik dazu verholfen haben, ,die Probleme immer wieder aufs neue anzusprechen.
    Nun also nicht Pessimismus! Ich habe es wiederholt gesagt — aber darüber liest man dann hinweg —, daß es nicht .die augenblickliche Lage ist, die mir Sorge bereitet, sondern es ist der Blick in die Zukunft, .der uns besorgt sein lassen muß, wenn wir alle Warnungen in .den Wind schlagen und auf dem eingeschlagenen Weg weiter schreiten. Das ist die Situation! Ich weiß auch, daß die Konjunktur gut ist. Sie, Herr Kollege Deist, haben im Gegensatz zu meiner Tonart auf Moll gemacht. Sie haben vor dem deutschen Volk den guten Onkel gespielt und gesagt, es sei alles gar nicht so schlimm. Das scheint mir in einer solchen Situation die falsche Sprache zu sein, weil das deutsche Volk geweckt und erschreckt werden muß, wenn es notwendig ist.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Zuruf von der SPD: Herr Dr. Deist ist ja kein Kronprinz!)

    — Ich lege auf Titel keinen Wert, um es gleich zu sagen!

    (Zuruf von der SPD. — Lachen links.)

    Die Konjunktur läßt nichts zu wünschen übrig. Sicher, sie ist außerordentlich differenziert, aber im ganzen gesehen — das beweisen ja die Ziffern
    — gibt die Zahl der offenen Stellen und der ausgewiesenen Arbeitslosen ein volkswirtschaftliches Bild einer Vollbeschäftigung, ja fast immer noch einer Überbeschäftigung. Die Produktion steigt zwar nicht mehr so stürmisch an wie in den vergangenen Jahren, aber wir haben im Februar immer noch gegenüber denn Vorjahr eine Produktionszunahme' von 3 % erzielt. Das ist alles richtig. Es ist nicht die Konjunktur der Gegenwart, überhaupt nicht so sehr die Konjunktur an sich, die mich besorgt sein läßt. Ich bin überzeugt, daß wir bei einem richtigen Verhalten der Menschen und der Gruppen innerhalb der deutschen Wirtschaft und im deutschen Volke gar keine Sorge vor dem weiteren Ablauf der Konjunktur zu haben bräuchten. Auftriebskräfte sind genug vorhanden, die das sicherstellen.
    Also es ist nicht die Konjunktur an sich, es sind nicht die Elemente, die die Konjunktur ausmachen. Nicht die Triebkräfte der Konjunktur sind es, die mich haben sprechen lassen, sondern es sind Entartungserscheinungen. Man kann sie nicht anders bezeichnen. Im übrigen möchte ich auch hier feststellen, daß ich durchaus nicht etwa nur die Arbeitnehmer oder insonderheit die Gewerkschaften angesprochen habe. Ich nehme für mich in Anspruch, daß ich mich immer wieder redlich bemühte, ein gutes Verhältnis zu den Gewerkschaften zu finden, weil ich glaube, daß es in einem geordneten Staatswesen, in einem freiheitlichen Rechtsstaat dazu gehört, daß 'die Gewerkschaften das rechte im positiven Verhältnis zum Staat finden. So habe ich mich immer verhalten.

    (Beifall 'bei den Regierungsparteien.)

    Anscheinend 'ist aber keine Verständigung mehr möglich zwischen den Tarif- bzw. Sozialpartnern.



    Bundeswirtschaftsminister Dr. Dr. h. c. Erhard
    Ich weiß nicht, ob Sie vorgestern abend die Fernsehsendung gesehen shaben, in der sich Herr Paulsen und Herr Richter mit Beteiligung der Presse unterhalten haben. Ja, da gab es nur schwarz und weiß, da gab es nur ja und nein. Jeder hatte immer recht, der andere immer unrecht.

    (Zuruf von der SPD: Wie im Bundestag!) Ich meine, so kann es einfach nicht weitergehen.


    (Zurufe von der SPD.)

    Deshalb meine ich — darüber wird noch zu sprechen sein —, daß wir etwas tun müssen, um dieser babylonischen Sprachverwirrung endlich Herr zu werden und eine klare Sprache zu sprechen, die auch der Mann draußen auf der Straße versteht.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, ich habe bei dieser Rede ein besonders starkes Gewicht auf die Lohn-und Gehaltsentwicklung sowohl absolut wie auch im Verhältnis zum Produktivitätszuwachs und vor allen Dingen in Beziehung zu dem vergleichbaren Ausland, zu unseren Wettbewerbern draußen in der Welt aus dem Grunde gelegt, weil 'das heute in der ersten Linie meiner Sorgen steht. Sie legen den Akzent wesentlich auf die maßlosen unternehmerischen Gewinne. Nun, ich habe keinen Grund, die Unternehmer zu verteidigen, soweit sie übertriebene Gewinne zu verzeichnen haben. Aber ist es denn nicht so, und wissen Sie es denn nicht, daß vom Jahre 1961 an die unternehmerischen Gewinne stark rückläufig sind? Sie sitzen doch in den Aufsichtsräten der mitbestimmenden Gesellschaften.

    (Lebhafte Zustimmung bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Bundesminister, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Deist?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ludwig Erhard


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Bitte sehr.