Rede von
Dr.
Hans-Christoph
Seebohm
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Die Automatisierung der Überwachung von Vorflutern und Einleitungen ist ein seit vielen Jahren bestehendes Anliegen des Bundesverkehrsministeriums. Verschiedene Geräte, so z. B. Wärmeschreiber, pH-Schreiber, Leitfähigkeitsschreiber, Sauerstoffschreiber, Trübungsmesser und Dauerprobennehmer werden bereits seit geraumer Zeit zur Überwachung der Bundeswasserstraßen von den
Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 8. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 13. Dezember 1961 149
Bundesminister Dr.-Ing. Seebohm
Dienststellen der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung am Rhein, Neckar, Main, an der Leine, Weser und Elbe eingesetzt. Auch zur Überwachung bedeutender Abwassereinleitungen von Industriefirmen sind auf Veranlassung der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung in verschiedenen Werken bereits Dauermeßgeräte im Einsatz.
Es ist nunmehr angeordnet, daß die für die Reinhaltung der Bundeswasserstraßen zuständigen Behörden der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung den Industriefirmen, die Abwasser in Bundeswasserstraßen einleiten, zur Auflage machen, selbstschreibende Abwassermeßgeräte einzusetzen, soweit dies erforderlich ist und soweit der Stand der Geräteentwicklung es gestattet.
Für wesentliche Stoffkomponenten des Abwassers — z. B. Phenol, Chloride, Ammoniak — und die Sauerstoffzehrung steckt die Entwicklung der Geräte leider noch in den Kinderschuhen. Um die Entwicklung voranzutreiben, hat das Bundesverkehrsministerium zusammen mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz ein Arbeitsprogramm abgesprochen. Grundlage für die Auflagen ist § 9 Abs. 3 des Gesetzes zur Reinhaltung der Bundeswasserstraßen.