Rede von
Dr.
Carl
Reinhard
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich stimme mit Herrn Kriedemann überein, daß es das alte Suppenhuhn in dem angedeuteten Sinne nicht mehr gibt. Ich bin auch mit ihm der Meinung, daß wir alles tun müssen, um mögliche Mißbräuche zu unterbinden.
Wir haben uns trotzdem im Ausschuß entschlossen, die ursprüngliche Fassung, nach der das gesamte Schlachtgeflügel einbezogen werden sollte, fallenzulassen und die Suppenhennen, also die alten, abgelegten Hennen, herauszunehmen.
Das hat folgenden Grund: Wenn wir nicht zweimal den Ausgleich bezahlen wollen, müßte eine Umrechnung des Ausgleichs für Eier erfolgen. Der Herr Berichterstatter hat in seinem ausgezeichneten Bericht angeführt, daß nur die Erzeugungskosten eingesetzt werden dürften. Das würde bedeuten — und er hat auch die Zahl genannt —, daß die Eierprämie nur noch 0,6 Pf betragen dürfte. Das würde heißen, daß von einer Summe von rund 90 Millionen DM praktisch nur 18 Millionen DM auszubezahlen wären.
Ich bin nicht der Ansicht des Herrn Berichterstatters, sondern ich glaube, daß auch das Erhaltungsfutter bei der Errechnung des Eierausgleiches berücksichtigt werden müßte. Aber dann wäre es so, daß 2,2 Pf in diesem Quartal auszubezahlen wären. Das würde bedeuten, daß 18 Millionen DM weniger, also nur 72 Millionen, wenn wir 90 Millionen annehmen, auszuzahlen wären. Das wäre eine sehr viel größere Senkung der Auszahlung, als überhaupt für die Schlachthennen gegeben werden kann. Wenn wir annehmen, daß 40 000 t Schlachtennen anfallen und ungefähr die Hälfte auf den Markt kommt — das wird noch nicht einmal der Fall sein —, dann würden im höchsten Fall dafür 12 Millionen gezahlt werden. Ich glaube, wir würden dann den Bauern, die in Not gekommen sind, mehr wegnehmen, als ihnen gewähren könnten.
Aus diesem Grunde bitte ich, die Ausschußfassung anzunehmen und den gutgemeinten Antrag der SPD abzulehnen.