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ID0314604100

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    Deutscher Bundestag 146. Sitzung Bonn, den 24. Februar 1961 Inhalt Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Güterkraftverkehrsgesetzes (FDP) (Drucksache 2412) 8237 A Fragestunde (Drucksachen 2497, 2537) Fragen des Abg. Ritzel: Zweites Fernsehprogramm von Eckardt, Staatssekretär 8237 C, 8238 A Ritzel (SPD) 8238 A Frage des Abg. Dr. Bechert: Erhöhtes Angebot von Fleisch tuberkulosekranker Rinder Schwarz, Bundesminister . . . . 8238 B, D Dr. Bechert (SPD) 8238 B, C Frage des Abg. Vogt: Jordanisches Verbot der Einfuhr von Konsumgütern Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 8239 A, B Vogt (CDU/CSU) 8239 B Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400); in Verbindung mit dem Entwurf einer Ergänzung zum Entwurf des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1961 (Grüner Plan 1961) (Drucksache 2300) — Fortsetzung der ersten Beratung — Bauknecht (CDU/CSU) 8239 C Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 8243 B Frau Strobel (SPD) 8247 B Walter (FDP) 8252 B Dr. Pflaumbaum (CDU/CSU) . . 8253 D Bading (SPD) 8256 D Sander (FDP) 8261 A Logemann (DP) 8266 A Engelbrecht-Greve (CDU/CSU) . 8268 D Frehsee (SPD) 827,1 B Mauk (FDP) . . . . . 8274 D, 8282 D Dr. Siemer (CDU/CSU) . . . . . 8277 C Lücker (München) (CDU/CSU) . . . 8280 B Schwarz, Bundesminister . . . . . 8281 D Nächste Sitzung 8283 C Anlagen 8285 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Februar 1961 8237 146. Sitzung Bonn, den 24. Februar 1961 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Dr. Atzenroth 24. 2. Bazille 15. 3. Bettgenhäuser 4. 3. Dr. Birrenbach 6. 3. Fürst von Bismarck 24. 2. Blachstein 24. 2. Börner 24. 2. Dr. Bucerius 24. 2. Caspers 1. 4. Dr. Deist 2. 3. Demmelmeier 18. 3. Deringer 24. 2. Frau Döhring (Stuttgart) 24. 2. Dowidat 24. 2. Eberhard 7. 3. Ehren 28. 2. Eisenmann 24. 2. Erik 24. 2. Erler 24. 2. Dr. Dr. h. c. Friedensburg 24. 2. Dr. Furler 24. 2. Geiger (München) 28. 2. Dr. Götz 24. 2. Dr. Gradl 24. 2. Freiherr zu Guttenberg 24. 2. Haage 24. 2. Hahn 24. 2. Dr. Dr. Heinemann 24. 2. Höfler 24. 2. Hörauf 10. 3. Illerhaus 24. 2. Jacobi 24. 2. Dr. Jordan 25. 2. Frau Kalinke 24. 2. Keuning 24. 2. Dr. Kopf 6. 3. Dr. Kreyssig 24. 2. Kühn (Bonn) 28. 2. Kühn (Köln) 18. 3. Leber 24. 2. Lenz (Brühl) 24. 2. Lohmar 24. 2. Dr. Martin 6. 3. Dr. Mende 4. 3. Mensing 24. 2. Dr. Menzel 28. 2. Metzger 24. 2. Dr. Meyer (Frankfurt) 24. 2. Freiherr von Mühlen 24. 2. Neubauer 10. 3. Neuburger 24. 2. Nieberg 24. 2. Peters 24. 2. Frau Dr. Probst 24. 2. Probst (Freiburg) 24. 2. Rimmelspacher 24. 2. Dr. Ripken 24. 2. Rollmann 24. 2. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete (r) beurlaubt bis einschließlich Dr. Rüdel (Kiel) 3. 3. Ruhnke 25. 3. Scharnberg 24. 2. Scheel 24. 2. Dr. Schild 24. 2. Dr. Schmid (Frankfurt) 24. 2. Schmidt (Hamburg) 24. 2. Dr. Schneider (Saarbrücken) 24. 2. Schröder (Osterode) 24. 2. Schultz 18. 3. Schüttler 24. 2. Dr. Seffrin 1. 3. Seuffert 24. 2. Dr. Stecker 24. 2. Frau Dr. Steinbiß 4. 3. Stenger 28. 2. Stingl 2. 3. Storch 25. 2. Dr. Tamblé 24. 2. Theil (Bremen) 24. 2. Vehar 25. 2. Dr. Vogel 24. 2. Wacher 24. 2. Wagner 24. 2. Wehner 24. 2. Weinkamm 24. 2. Welke 25. 2. Wendelborn 26. 2. Werner 25. 2. Wittrock 24. 2. Dr. Zimmer 27. 2. Anlage 2 Umdruck 769 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, bis spätestens zum 1. Mai 1961 dem Bundestag zu berichten, welche Maßnahmen sie zur Durchführung des § 1 des Landwirtschaftsgesetzes für das laufende Wirtschaftsjahr getroffen- hat oder zu treffen beabsichtigt unter Berücksichtigung a) der Steigerung des Lohnniveaus und der ständig steigenden Kostenbelastung der deutschen Landwirtschaft, b) der Notwendigkeit, der deutschen Landwirtschaft die Möglichkeit zu geben, sich auf den gesteigerten Wettbewerb im Gemeinsamen Markt der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft vorzubereiten, insbesondere inwieweit sie bereit ist, a) die in den Artikeln 44 und 46 des EWG-Vertrages gegebenen gesetzlichen Möglichkeiten zur Anwendung von Mindestpreisen und Abschöpfungen unverzüglich voll auszuschöpfen und 8286 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Februar 1961 b) die Nahrungsmittelimporte auf den tatsächlichen Inlandsbedarf abzustellen. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 3 Umdruck 770 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, die Selbsthilfe bei der Rationalisierung der Betriebe mit folgenden Investitionserleichterungen zu unterstützen: 1. Gewährung von Zinsverbilligungen für alle Kredite, die zur Finanzierung von Rationalisierungsmaßnahmen benötigt werden, und zwar in einem Umfang, der den Bedingungen im sozialen Wohnungsbau gleichkommt, 2. Konsolidierung der zur Finanzierung von Rationalisierungsmaßnahmen bereits aufgenommenen kurz- und mittelfristigen Kredite mit einem Zinssatz von höchstens 2 v. H., 3. Anwendung der unter 1. und 2. genannten Maßnahmen auf Um- und Neubauten (Wirtschafts- und Wohngebäude); Anschaffung von Schleppern, Maschinen, Geräten, Trocknungsanlagen usw. sowie andere Einrichtungen für die betriebs- und hauswirtschaftliche Rationalisierung; überbetrieblichen Maschineneinsatz; Althofsanierung; Aussiedlung und Aufstockung; Meliorationen und wasserwirtschaftliche Maßnahmen; Trinkwasserversorgung; Elektrifizierung; Flurbereinigungslasten; alle Selbsthilfemaßnahmen zur Qualitätsverbesserung und zur Absatzverbesserung, besonders Schaffung der Einrichtungen zur Zusammenfassung des Warenangebots in den Betrieben selbst, in den Genossenschaften und im Landhandel. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 4 Umdruck 771 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, denjenigen landwirtschaftlichen Betrieben, bei denen eine Deckung des Vergleichsaufwands durch den Betriebsertrag nach dem Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft nicht erreicht wurde, die Vermögensabgabe gemäß dem Gesetz zum Lastenausgleich bis auf weiteres zu stunden. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 5 Umdruck 772 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400) Der Bundestag wolle beschließen: 1. Die Bundesregierung wird ersucht, zu prüfen, ob als sofortiger Beitrag zur Senkung der Betriebskosten der Landwirtschaft die Belastungen bei der Einfuhr von landwirtschaftlichen Maschinen und Geräten, Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln gesenkt werden können. 2. Die Bundesregierung wird aufgefordert, hierüber dem Deutschen Bundestag bis zum 30. April 1961 zu berichten. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 6 Umdruck 773 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, angesichts der im Grünen Bericht 1961 nachgewiesenen weiteren Verschlechterungen der Einkommenssituation der Landwirtschaft gegenüber den im Landwirtschaftsgesetz gesetzten Zielen den Grünen Plan 1961 um folgende Maßnahmen zu ergänzen: 1. Wiederherstellung der Qualitätsprämie für Milch in mindestens der ursprünglichen Höhe (4 Pf je kg), 2. Verbilligung der Schädlingsbekämpfungsmittel um 20 v. H. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Februar 1961 8287 Anlage 7 Umdruck 774 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, den vorgelegten Bericht über die Lage der Landwirtschaft — Drucksache 2400 — durch folgende Punkte zu ergänzen und diese Ergänzung spätestens bis zum 1. Mai 1961 dem Bundestag vorzulegen: 1. Eine Berechnung des Vergleichslohns auf der Grundlage des tatsächlichen Stundenarbeitsverdienstes gemäß dem Beschluß des Bundestages vom 1. Juli 1960, unter Berücksichtigung der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden einschließlich der Überstunden und Feiertagszuschläge sowie des bezahlten Urlaubs und der Bezüge im Krankheitsfalle. 2. Aufgliederung der im Bericht angegebenen bereinigten Zahl der Vollarbeitskräfte nach a) Nebenerwerbsbetrieben, b) Sonderkulturen, c) landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieben. 3. Darlegung der Gründe, warum die bereinigte Zahl der Vollarbeitskräfte im Bericht und die Angaben ,des Statistischen Bundesamtes über die Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Erwerbspersonen so erheblich voneinander abweichen. 4. Angabe der sich aus der Vergleichsrechnung ergebenden Gesamtdisparitätssumme, unter Berücksichtigung des § 4 Buchstaben a, b und c des Landwirtschaftsgesetzes. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 8 Umdruck 775 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, 1. im Grünen Plan nur diejenigen finanziellen Leistungen des Bundes aufzuführen, die unmittelbar und kurzfristig zur Verbesserung der Einkommenslage der Landwirtschaft beitragen; 2. aus dem Grünen Plan alle die finanziellen Leistungen auszugliedern, die a) im wesentlichen die Verbrauchssphäre oder die Allgemeinheit betreffen, b) Stadt und Land gleichermaßen dienen, c) schon immer allgemeine Staatsaufgaben sind z. B. besondere Regionalprogramme wie Küstenplan und dergleichen sowie langfristige Strukturmaßnahmen zur Vorbereitung der Landwirtschaft auf die EWG, Meliorationen usw. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 9 Umdruck 776 Antrag der Fraktion der FDP zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird erneut aufgefordert, spätestens bis zum 1. Mai 1961 zu untersuchen und dem Deutschen Bundestag zu berichten, wie sich unter Berücksichtigung der Lage und der Struktur der 'deutschen Landwirtschaft sowie der durch den EWG-Vertrag übernommenen Verpflichtungen der deutschen Landwirtschaft die Übernahme einer Agrarpolitik auswirken würde, wie sie z. B. in England (System garantierter Mindestpreis) durchgeführt wird. Bonn, den 22. Februar 1961 Mauk Walter Sander Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 10 Umdruck 777 Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/ CSU zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß den §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400). Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag nimmt die Erklärung der Bundesregierung sowie ihren Bericht über die Lage der Landwirtschaft gemäß den §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes zur Kenntnis. Er erkennt an, daß die Bundesregierung trotz der durch die Umstellung des Haushaltsjahres bedingten Schwierigkeiten die gemäß § 6 des Landwirtschaftsgesetzes vorgesehenen Maßnahmen frühzei- 8288 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 146. Sitzung. Bonn, Freitag, den 24. Februar 1961 tig in Form einer Ergänzungsvorlage zum Haushaltsplan 1961 vorbereitet hat, so daß eine Verzögerung in der Fortführung der Maßnahmen der Grünen Pläne infolge der Vorverlegung des Beginns des Haushaltsjahres vermieden wurde. Er begrüßt es, daß der Ergänzungshaushalt Grüner Plan 1961 der Entschließung des Bundestages vom 11. März 1960 zum Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft durch besondere Maßnahmen zugunsten der von Natur aus benachteiligten Gebiete entsprochen hat. 'Der Bundestag stimmt den im Grünen Plan 1961 vorgeschlagenen Maßnahmen, ebenso den zur Verbesserung der Lage der bäuerlichen Familienbetriebe vorgesehenen Maßnahmen mit einem Aufwand von 300 Mio DM im Grundsatz zu mit der Maßgabe, daß von den haushaltsrechtlichen Möglichkeiten der Austauschbarkeit innerhalb der einzelnen Positionen ein den fachlichen Bedürfnissen entsprechender Gebrauch gemacht wird. Er erwartet, daß die Richtlinien zur Durchführung der vorgesehenen Maßnahmen, insbesondere für das 300 Mio DM umfassende Sonderprogramm im Benehmen mit den Ländern umgehend erlassen werden. Von den Ausführungen des Bundesernährungsministers für die künftig beabsichtigten Maßnahmen zur Verwirklichung des Landwirtschaftsgesetzes nimmt der Bundestag im Grundsatz zustimmend Kenntnis. Er ist der Auffassung, daß die günstige, nicht zu entbehrende Wirkung der Maßnahmen der bisherigen Grünen Pläne durch die allgemeine Wirtschaftspolitik, insbesondere durch die Handels-, Steuer-, Kredit- und Preispolitik gemäß § 1 des Landwirtschaftsgesetzes wirksamer unterstützt werden sollte. Bonn, den 23. Februar 1961 Dr. Krone und Fraktion Anlage 11 Umdruck 778 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur Beratung des Berichts der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft gemäß §§ 4 und 5 des Landwirtschaftsgesetzes (Drucksachen 2400, zu 2400) Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag hat den Bericht der Bundesregierung über die Lage der Landwirtschaft zur Kenntnis genommen und festgestellt, daß im Wirtschaftsjahr 1959/60 eine Verschlechterung des Wirtschaftsergebnisses der landwirtschaftlichen Betriebe eingetreten ist. Für die Mehrzahl der landwirtschaftlichen Betriebe sind die im Landwirtschaftsgesetz festgelegten Ziele noch nicht erreicht. Der Bundestag stimmt daher dem von der Bundesregierung vorgeschlagenen Grünen Plan 1961 im Grundsatz mit der Maßgabe zu, daß die Mittel innerhalb der einzelnen Positionen austauschbar sind. Der Bundestag fordert die Bundesregierung auf, verstärkte Anstrengungen zur Erfüllung des im § 1 des Landwirtschaftsgesetzes erteilten Auftrages zu unternehmen. Bonn, den 23. Februar 1961 Ollenhauer und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heinrich Sander


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Frau Abgeordnete Strobel, Sie behaupteten soeben, in dem Grünen Bericht gelesen zu haben, daß alle Betriebe über 50 ha, das heißt also Hackfruchtbetriebe, und damit meinen Sie doch wahrscheinlich auch Kartoffelanbaubetriebe, mit einem guten Erfolg abgeschnitten haben. Ist Ihnen nicht bekannt, wie hoch die Substanzverluste der deutschen Landwirtschaft sind? Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie, Frau Strobel, wirklich glauben, daß alle Betriebe über 200 Morgen im Schnitt gesund sind. Ich kann Ihnen — —


Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Abgeordneter Sander, das Fragezeichen war unterbrochen! —

(Zuruf des Abg. Schmücker.) Frau Abgeordnete, bitte fahren Sie fort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Käte Strobel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Sander, Sie legen in das, was Sie gefragt haben, das hinein, was Sie in der Antwort gerne hören möchten.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich habe auf das, was im Grünen Bericht steht, aufmerksam gemacht und gesagt, daß die Futterbaubetriebe in der letzten Spalte eine Ausnahme bei den Großbetrieben bilden. Ich bin nicht bereit, auf das Verfahren einzugehen, daß man global und ungeachtet der wirtschaftlichen und sozialen Situation und Ertragslage die Mittel, die der Steuerzahler bereitstellen muß, überall gleichmäßig hinleitet.

    (Abg. Schmücker: Da widerspricht doch keiner!)

    Wir betrachten es als eine wesentliche Aufgabe der Politik, die leistungsfähigen Familienbetriebe in der Landwirtschaft zu erhalten und ihre Entwicklung zu stärken.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Aus diesem Grunde haben wir am Landwirtschaftsgesetz und an den Grünen Plänen immer positiv mitgearbeitet. Wir begrüßen es insbesondere, daß der Grüne Plan in diesem Jahre wiederum sehr viel mehr in der Richtung auf Strukturmaßnahmen, auf Betonung der gezielten Hilfen geht, die wir immer gefordert haben. Wir haben zugleich aber immer gefordert, daß die Globalsubventionen mehr und mehr abgebaut werden, weil eben die Erfahrungen und die Nachweise im Grünen Bericht geradezu dazu zwingen.
    Im Zusammenhang mit den Erwägungen über die wirtschaftliche Lage der Betriebe mache ich darauf aufmerksam, daß sich in der Landwirtschaft — das ist uns ja allen bekannt — ein harter Entwicklungsprozeß vollzieht, der durch die Hochkonjunktur in der übrigen Wirtschaft und die dadurch bedingte Abwerbung und Abwanderung der Arbeitskräfte noch beschleunigt wird. Das zeigt sich deutlich in der Verminderung der Zahl der Betriebe in der Veränderung der Betriebsgrößen, im Ausmaß der Investitionen. Der Grüne Bericht zeigt auch, daß die Landwirtschaft bereit und bemüht ist, sich der Entwicklung anzupassen, und nur wenn das geschieht, wird sie sich auch behaupten können.
    Die Landwirtschaft ist ein außerordentlich wichtiger Faktor unseres wirtschaftlichen und sozialen Lebens. Allein ihr Produktionsvolumen erreicht 23 Milliarden und ist insofern vergleichbar mit dem des Kohlebergbaus und der eisenschaffenden Industrie. Die Landwirtschaft ist auch als Konsument keinesfalls zu verachten. Bei wachsender Produktivität und Produktion hat sie es allerdings dann eben mit den Schwierigkeiten zu tun, die sich vom Markt her ergeben.
    Wenn man die Dinge ehrlich betrachtet und ehrlich nach einem Ausweg aus dieser Situation sucht, dann kann man eben auch nicht daran vorbeigehen, daß unsere Verflechtung mit der Weltwirtschaft, die für die ,deutsche Wirtschaft ja geradezu lebenswichtig ist, dazu führt, daß der Außenhandel nicht willkürlich beeinflußt werden kann. Es ist uns allen bekannt, daß die deutsche Landwirtschaft in einer Wettbewerbssituation mit Produktionskonkurrenten in der übrigen Welt ist, die wesentlich günstigere Produktionsbedingungen haben, daß wir es oft mit manipulierten Weltmarktpreisen zu tun haben. Das macht einen freien Wettbewerb auf dem landwirtschaftlichen Markt unmöglich. Wir haben uns aus diesem Grunde ja immer für die Marktordnung eingesetzt, sowohl im nationalen als auch im europäischen Bereich, haben aber immer betont, daß diese Marktordnungspolitik durch eine vernünftige Strukturpolitik und durch eine Regionalpolitik ergänzt werden muß, die den gesamten wirtschaftlichen Bereich eines Gebietes in die Überlegungen einbezieht.
    Eine ganz besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang und gerade auch im Zusammenhang mit der Preispolitik der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft zu. Ich möchte hier auf das Thema zurückkommen, das Herr Bauknecht heute früh schon berührt hat: Beseitigung der Wettbewerbsverzerrungen. Wir alle setzen uns dafür ein. Ich möchte aber auch sagen, daß man auf diesem Gebiet auch zu Hause Gelegenheit hat, das Richtige zu tun. Wir schaffen z. B. bei einem sehr wichtigen Produktionsmittel, nämlich dem Dieselöl, durch eigene fiskalische Belastungen — der Unterschied zwischen dem holländischen Preis und dem deutschen beträgt pro Liter 11 Pf — eine Wettbewerbsverzerrung, die von uns her, also von der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Bundesregierung her, zu einer Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil der deutschen Landwirtschaft geführt hat und noch führt. Sie kritisieren das mit uns zusammen heute und sind bereit, es abzubauen. Ich kann nur sagen: Spät kommen Sie, doch Sie kommen.

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD.)




    Frau Strobel
    Das gewaltige Ausmaß des Strukturwandels, der sich schon vollzogen hat, und das, was sich in der Bundesrepublik noch vollziehen wird, erfordern ungeheuer große Anstrengungen. Man muß das zielbewußt, planmäßig und sehr behutsam steuern, einmal, um all dem richtig zu begegnen, was durch die EWG auf die Landwirtschaft zukommt, aber vor allen Dingen deswegen, um untragbare Verluste und soziale Härten auf jeden Fall zu vermeiden.
    Bei den mit dem Strukturwandel in der Landwirtschaft zusammenhängenden Problemen geht es nicht allein um die in der Landwirtschaft tätige Bevölkerung, sondern um alle auf dem Lande lebenden Menschen. Man muß der Entvölkerung der Dörfer unter allen Umständen entgegenwirken. Es ist notwendig, mehr mittlere und kleine Industriebetriebe aufs Land zu bringen. Man muß die Voraussetzungen dafür schaffen, daß wirschaftlich, sozial und kulturell vergleichbare Lebensverhältnisse auf dem Lande entstehen, Verhältnisse, die unserem heutigen Zivilisationsstand entsprechen. Die Menschen auf dem Lande haben doch den gleichen Anspruch auf ein kulturelles und gesellschaftliches Leben wie die städtische Bevölkerung. Im Lande Hessen ist auf diesem Gebiet Vorbildliches geleistet worden; die Maßnahmen kommen dort insbesondere auch der landwirtschaftlichen Bevölkerung zugute.
    Die wirtschaftliche Gesundung bisher weitgehend von der Landwirtschaft bestimmter Wirtschaftsräume ist nur möglich, wenn gleichzeitig die nicht landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereiche — Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistungen usw. — mit einbezogen werden, wenn man bereit ist, neue Arbeitsplätze, verbesserte Arbeitsbedingungen auf dem Lande zu schaffen, die Verkehrsverhältnisse zu verbessern, etwas für den Fremdenverkehr zu tun, wenn man Schulen, Sportplätze, kulturelle Einrichtungen, Krankenhäuser auf dem Lande auf den gleichen Stand wie in der Stadt bringt, wenn man also die Infrastruktur verbessert. Man sagt immer, die Landwirtschaft ist ein integraler Bestandteil der Gesamtwirtschaft, und sie soll ein solcher sein. Dann kann die Landwirtschaft aber auch verlangen, daß die übrige Wirtschaft ihren Beitrag zur Integration leistet.
    Die Landwirtschaft hat an die Industrie anderthalb Millionen Arbeitskräfte abgegeben. Sie hat. versucht, den Weggang der Arbeitskräfte durch Mechanisierung, durch Steigerung der Arbeitsproduktivität um das Doppelte wieder auszugleichen. Mit Recht ist die Landwirtschaft darüber verbittert, daß die allgemeine Wirtschaftspolitik sie um den Erfolg dieser Anstrengung gebracht hat. Das Landvolk beklagt sich mit Recht über die einseitige Begünstigung der Großwirtschaft durch die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung. Das Landvolk ist mit Recht darüber unzufrieden, daß die Wirtschaft ihre Rationalisierungs- und Produktivitätsgewinne nicht durch Preisermäßigung weitergibt; diese Tatsache wird auch von uns kritisiert. Das Landvolk ist mit Recht der Meinung, daß der Investitionsboom, das Ausmaß der Abschreibungen, Rücklagen und sonstigen versteckten. Gewinne der Unternehmen unvertretbar und unsozial ist. Die
    Bauern müssen über die hohen Preise, die sie für die Produktionsmittel und Konsumgüter bezahlen müssen, diese überhöhten Gewinne mitfinanzieren; das ist ein Ergebnis der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.

    (Beifall bei der SPD.)

    Die Landwirtschaft ist mit Recht mit dieser Wirtschaftspolitik unzufrieden. Gäbe es eine weitergehende Publizität, also nicht nur eine Publizität der Umsätze, sondern eine solche, die die Ertragslage der Großwirtschaft aufdecken würde, so wäre die Verbitterung in den landwirtschaftlichen Bereichen noch größer, als sie es heute ist.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Vieles von dem, was die Bauern in jüngster Zeit gefordert haben, z. B. den Abbau der degressiven Abschreibungen und anderer die Investitionen über Gebühr fördernder Steuervergünstigungen, die Aussetzung der Umsatzsteuerrückvergütung und die Aussetzung der Umsatzausgleichsteuer für gewerbliche Güter, haben wir seit langem beantragt, insbesondere im Zusammenhang mit der Konjunkturdebatte. Die einseitige Begünstigung der industriellen und kommerziellen Großunternehmen, insbesondere der großen Kapitalgesellschaften, durch die gegenwärtige Wirtschafts-, Steuer- und Finanzpolitik der Bundesregierung hat zweifellos 'zu einer wachsenden Diskrepanz zwischen dem Einkommen der Landwirtschaft und dem der industriellen Wirtschaft geführt. Auch hier, meine Damen und Herren, begegnen sich die Interessen der Bauern und der Verbraucher, ganz abgesehen davon, daß die Kaufkraft der Verbraucher und ein wachsendes Masseneinkommen von erheblicher Bedeutung für den Absatz landwirtschaftlicher Produkte ist.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang auch darauf aufmerksam machen — und ich glaube, es wäre sehr nützlich, wenn solche Überlegungen im bäuerlichen Bereich angestellt würden —, daß auch das System der sozialen Sicherung, das die Arbeitnehmer oder das die Vertreter der Arbeitnehmer durchgesetzt haben und das dafür sorgt, daß in Zeiten der Krankheit, des Alters, des Ausscheidens aus dem Beruf kein starker Einkommensrückgang erfolgt, sich in der erhöhten Massenkaufkraft zum Nutzen des Absatzes landwirtschaftlicher Produkte auswirkt.
    Es gibt noch einen anderen wesentlichen Berührungspunkt; wir haben oft von ihm gesprochen, ich will ihn hier nur erwähnen. Die Rationalisierung auf dem Gebiet der Verarbeitung und des Handels mit landwirtschaftlichen Produkten, der Ausbau der genossenschaftlichen Selbsthilfeeinrichtungen und vor allen Dingen natürlich die Weitergabe der erzielten Rationalisierungserfolge im Erzeuger- und Verbraucherpreis nützten Erzeugern und Verbrauchern. Wir Sozialdemokraten bemühen uns immer in diesem Sinne um einen redlichen Ausgleich zwischen Landwirtschaft und Verbraucher.
    Meine Damen und Herren, ich möchte abschließend sagen: Es hat sich leider immer wieder gezeigt, daß im Kampf der Interessenverbände um den



    Frau Strobel
    größeren Einfluß auf die Wirtschaftspolitik die Großwirtschaft sehr viel stärker war als die Landwirtschaft. Für die Bauern hat sich praktisch das Bündnis mit den Repräsentanten der Großwirtschaft nicht ausgezahlt und nicht bewährt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich meine, daß das Wort des Bauernverbandespräsidenten Rehwinkel von den Bauernverbänden als Gewerkschaften einen positiven Kern hat. Denn die Probleme der Agrarwirtschaft können eben nur gemeistert werden, wenn die großen gesellschaftlichen Kräfte das in gemeinsamer Arbeit zusammen tun: Landwirtschaft, gewerbliche Wirtschaft, Arbeitnehmerschaft und Verbraucherschaft. Meine Damen und Herren, die Bundesregierung ist zum Spielball der Interessenverbände geworden und hat sich ausschließlich nach den Interessen der Großwirtschaft ausgerichtet.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wir Sozialdemokraten halten die Agrarpolitik und die Landwirtschaft für einen so wichtigen Bestandteil unserer Gesamtwirtschaft, daß wir es für richtig halten, Landwirtschaft, übrige Wirtschaft, Arbeitnehmer und Verbraucher an einen Tisch zu bringen und an diesem einen Tisch die gemeinsamen Interessen auszugleichen.
    Abschließend darf ich auf das Beispiel der nordischen Staaten aufmerksam machen. Dort ist bewiesen, welchen Erfolg es für die Landwirtschaft hat, wenn die tragenden Kräfte der Politik bereit sind, dafür sehr viel und vor allem das Notwendige zu tun. Was wir brauchen, ist nicht ein Nachgeben gegenüber bestimmten Interessenwünschen; was wir brauchen, ist eine Wirtschaftspolitik aus einem Guß, eine Wirtschaftspolitik, bei der das Gegeneinander der Ministerien aufhört, eine Organisation der Wirtschaft, die eine einheitliche Wirtschaftspolitik auf allen Gebieten sichert und die Landwirtschaft in die Lage versetzt, ihren Beitrag zu leisten, eine Organisation, bei der es ihr möglich ist, ihren gerechten Anteil zu bekommen. Darauf kommt es letzten Endes entscheidend an.

    (Beifall bei der SPD.)