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ID0311606100

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    Deutscher Bundestag 116. Sitzung Bonn, den 20. Mai 1960 Inhalt: Entwurf eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksache 317) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 1816) — Dritte Beratung — Mensing (CDU/CSU) . . 6623 C, 6626 A Mischnick (FDP) . . . . . . . . 6624 A Odenthal (SPD) . . . . . . . 6624 B Scharnowski (SPD) 6625 C Vogt (CDU/CSU) 6626 D Wischnewski (SPD) 6627 A Dürr (FDP) . . . 6627 D, 6629 B, 6633 D Frau Kalinke (DP) 6628 A Scheppmann (CDU/CSU) 6628 D Frau Dr. Bleyler (CDU/CSU) . . 6629 A Behrendt (SPD) . . . . . 6631 B, 6632 D Memmel (CDU/CSU) . . . 6631 C, 6632 A Dr. Stammberger (FDP) 6631 D Kemmer (CDU/CSU) 6632 B .Tobaben (DP) 6634 B Entwurf eines Bundesbaugesetzes (Drucksache 336); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Wohnungswesen, Bau- und Bodenrecht (Drucksachen 1794, zu 1794) — Dritte Beratung — Lücke, Bundesminister 6634 D, 6647 A Jacobi (SPD) . . . . . 6636 A, 6648 B Dr. Preusker (DP) 6642 A Dr. Will (FDP) . . . . 6643 B, 6650 B Dr. Hesberg (CDU/CSU) 6645 A Dr. Bartels (CDU/CSU) . 6646 A, 6652 D Baier (Mosbach) (CDU/CSU) . . . 6646 B Mauk (FDP) . . . . . 6646 C, 6654 D Dr. Brecht (SPD) . 6647 B, 6652 B, 6654 B Hauffe (SPD) 6647 C, 6649 A Dr. Czaja (CDU/CSU) 6647 D Dr. Winter (CDU/CSU) 6649 B Dr. Arndt (SPD) 6649 D Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Personen, die aus politischen Gründen in Gebieten außerhalb der Bundesrepublik Deutschland und Berlins (West) in Gewahrsam genommen wurden (2. ÄndG HHG) (Drucksache 1111) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für gesamtdeutsche und Berliner Fragen (Drucksache 1855) — Zweite und dritte Beratung — Eichelbaum (CDU/CSU) . 6655 C, 6656 C, 6659 D Frau Korspeter (SPD) . . 6655 D, 6658 B Mischnick (FDP) . 6657 D, 6659 B, 6662 C Neumann (SPD) 6661 C Entwurf eines Gesetzes über Preise für Getreide inländischer Erzeugung sowie über besondere Maßnahmen in der Ge- II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 treide- und Futtermittelwirtschaft (Getreidepreisgesetz 1960/61) (Drucksache 1508) ; Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 1854) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 1841) — Zweite und dritte Beratung — Müller (Ravensburg) (SPD) . . . 6663 C Kriedemann (SPD) 6663 D Tobaben (DP) . . . . . . . . 6665 B Dr. Pflaumbaum (CDU/CSU) . . 6666 A Entwurf eines Gesetzes zu dem Internationalen Weizen-Übereinkommen 1959 (Drucksache 1833) . . . . . . . . . 6666 D Entwurf eines Strafrechtsänderungsgesetzes (Abg. Memmel, Höcherl, Schlee, Frau Pitz-Savelsberg, Dr. Leiske und Fraktion der CDU/CSU) (Drucksache 1449); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1819) — Zweite und dritte Beratung — Memmel (CDU/CSU) . . . . . . 6667 A Entwurf eines Sechsten Strafrechtsänderungsgesetzes (Drucksachen 918, 1143, 1527, 1551); Schriftlicher Bericht des Rechtsausschusses (Drucksache 1747) — Zweite und dritte Beratung — Benda (CDU/CSU) . . . . . . . 6667 B Entwurf eines Gesetzes zu dem deutschschweizerischen Abkommen vom 5. Februar 1958 über den Grenz- und Durchgangsverkehr (Drucksachen 1020, 1758, zu 1020); Schriftlicher Bericht des Finanzausschusses (Drucksache 1826) — Zweite und dritte Beratung — . . . . . . . 6667 D Entwurf eines Zwölften Gesetzes zur Anderung des Lastenausgleichsgesetzes (12. ÄndG LAG) (Drucksachen 1209, 1814) ; Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 1853) ; Schriftlicher Bericht des Ausschusses für den Lastenausgleich (Drucksache 1847) — Zweite und dritte Beratung — 6668 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Landbeschaffungsgesetzes (SPD) (Drucksache 1272); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Inneres (Drucksache 1804) — Zweite Beratung — . . . . . . . 6668 B Entwurf eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 26. Januar 1960 über die Internationale Entwicklungs-Organisation (Drucksache 1839) — Erste Beratung — . . . 6668 C Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesbeamtengesetzes (Abg. Kühlthau, Frau Dr. Schwarzhaupt, Frau Pitz-Savelsberg, Berger, Brück, Hübner u. Gen.) (Drucksache 1630) — Erste Beratung — 6668 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes (SPD, FDP) (Drucksache 1633) — Erste Beratung — 6668 D Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Landwirtschaftsgesetzes (DP) (Drucksache 1671) — Erste Beratung — 6668 D Entwurf eines Gesetzes zur vorläufigen Änderung des Gaststättengesetzes (CDU/ CSU) (Drucksache 1692) — Erste Beratung — 6669 A Entwurf eines Dreizehnten Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes (SPD) (Drucksache 1736) — Erste Beratung — 6669 A Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über Maßnahmen auf dem Gebiete des Realkredits (Drucksache 1771) — Erste Beratung — 6669 A Entwurf eine Gesetzes über die Änderung von Zuständigkeiten (Bundesrat) (Drucksache 1777) — Erste Beratung — . . . 6669 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Reichsversicherungsordnung (FDP) (Drucksache 1751) — Erste Beratung — . . . 6669 B Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Reichsversicherungsordnung (FDP) (Drucksache 1817) — Erste Beratung — . . 6669 B Erklärungen nach § 36 GO Bausch (CDU/CSU) 6669 C Dr. Stammberger (FDP) . . . . 6670 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . 6670 D Anlagen 6671 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 6623 116. Sitzung Bonn, den 20. Mai 1960 Stenographischer Bericht Beginn: 9.02 Uhr
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Altmaier 31. 5. Dr. Atzenroth 20. 5. Auge 31. 5. Dr. Bärsch 20. 5. Bauer (Wasserburg) 20. 5. Bazille 20. 5. Dr. Becker (Hersfeld) 31. 5. Frau Berger-Heise 20. 5. Dr. Birrenbach 20. 5. Blachstein 28. 5. Brüns 2. 7. Dr. Bucerius 20. 5. Dr. Dittrich 31. 5. Dopatka 28. 5. Dröscher 31. 5. Eberhard 20. 6. Dr. Eckhardt 20. 5. Eilers (Oldenburg) 20. 5. Erler 28. 5. Etzenbach 20. 5. Even (Köln) 20. 5. Frenzel 20. 6. Frau Friese-Korn 20. 5. Gedat 20. 5. Geiger (München) 20. 5. Dr. Gleissner 20. 5. Dr. Görgen 28. 5. Dr. Greve 28. 5. Dr. Dr. Heinemann 20. 5. Dr. Graf Henckel 28. 5. Hermsdorf 20. 5. Höcherl 20. 5. Höcker 20. 5. Holla 28. 5. Hoogen 20. 5. Dr. Hoven 20. 5. Frau Dr. Hubert 20. 5. Jacobs 24. 5. Jahn (Frankfurt) 2. 7. Jaksch 28. 5. Katzer 18. 6. Frau Klemmert 1. 7. Köhler 28. 5. Kraft 28. 5. Dr. Kreyssig 20. 5. Krüger (Olpe) 20. 5. Leonhard 20. 5. von Lindeiner-Wildau 20. 5. Lücke (Osnabrück) 20. 5. Lücker (München) 20. 5. Maier (Freiburg) 2. 7. Margulies 20. 5. Dr. Meyer (Frankfurt) 28. 5. Neuburger 20. 5. Paul 20. 5. Pelster 18. 6. Peters 20. 5. Anlagen zum Stenographischen Bericht (C) Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Dr. h. c. Pferdmenges 9. 6. Pietscher 20. 5. Pöhler 20. 5. Pusch 20. 5. Ramms 20. 5. Rasch 28. 5. Rasner 28. 5. Dr. Ratzel 20. 5. Rehs 20. 5. Dr. Ripken 31. 5. Ritzel 28. 5. Sander 2. 7. Scheel 20. 5. Schmidt (Hamburg) 20. 5. Schmücker 20. 5. Schneider (Hamburg) 20. 5. Schoettle 20. 5. Seidl (Dorfen) 25. 5. Dr. Serres 20. 5. Simpfendörfer 20. 5. Solke 28. 5. Stahl 4. 6. Dr. Starke 20. 5. Frau Dr. Steinbiß 20. 5. Dr. Tamble 20. 5. Frau Dr. h. c. Weber (Essen) 18. 6. Weber (Georgenau) 20. 5. Weinkamm 20. 5. Frau Welter (Aachen) 20. 5. Wienand 20. 5. b) Urlaubsanträge Frau Beyer (Frankfurt) 24. 5. Logemann 25. 5. Reitz 25. 5. Anlage 2 Umdruck 612 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Personen, die aus politischen Gründen in Gebieten außerhalb der Bundesrepublik Deutschland und Berlins (West) in Gewahrsam genommen wurden (2. ÄndG HHG) (Drucksachen 1111, 1855) . Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Artikel I wird folgende Nr. vor 2 a eingefügt: ,vor 2 a. § 4 erhält folgende Fassung: „§ 4 (1) Ein nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 Berechtigter, der infolge des Gewahrsams an seinem Körper oder an seiner Gesundheit nicht unerheblich geschädigt worden ist, erhält auf Antrag Leistungen in entsprechender Anwendung der Vorschriften der §§ 28 bis 42 des Bundes- 6672 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 gesetzes zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung in der Fassung des Gesetzes vom 29. Juni 1956 (Bundesgesetzbl. I S. 559). (2) Die Vorschriften des Schwerbeschädigtengesetzes in seiner jeweils gültigen Fassung sind entsprechend anzuwenden." ' 2. In Artikel I erhält Nr. 2 a folgende Fassung: „2 a. § 5 wird gestrichen." 3. In Artikel I wird folgende Nr. 2 aa eingefügt: „2 aa. § 6 wird gestrichen." 4. In Artikel I erhält Nr. 4 folgende Fassung: ,4. § 9 a wird wie folgt geändert: a) Die Überschrift erhält folgende Fassung: „Häftlingsentschädigung und Eingliederungshilfe". b) An die Stelle des bisherigen Absatzes 1 treten die folgenden Absätze: (1) Berechtigte nach § 1 Abs. 1 Nr. 1, die ununterbrochen oder länger als zwölf Monate in Gewahrsam gehalten wurden, erhalten auf Antrag für jeden nach dem 31. Dezember 1946 liegenden vollen Gewahrsamsmonat eine Entschädigung von einhundertfünfzig Deutsche Mark. Zugrunde zu legen sind die Kalendermonate, während denen die Freiheit entzogen war, sowie dreißig Tage der Monate, in denen die Freiheit nur zeitweise entzogen war. (2) § 1 Abs. 2, § 3 Abs. 1 Satz 2, §§ 5, 6, 7, 11 und 27 des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes gelten sinngemäß. (3) Berechtigten nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 können ferner nach Maßgabe der Haushaltsmittel des Bundes und der Länder im Geltungsbereich dieses Gesetzes Darlehen zum Aufbau und zur Sicherung der wirtschaftlichen Existenz, Darlehen zur Beschaffung von Wohnraum und Beihilfen zur Beschaffung von Hausrat in entsprechender Anwendung der §§ 28 bis 43 des Kriegsgefangenenentschädigungsgesetzes gewährt werden, sofern sie solche Leistungen nicht nach anderen Bundesgesetzen erhalten. c) Der bisherige Absatz 2 wird Absatz 4. d) Der bisherige Absatz 3 wird Absatz 5; er erhält folgende Fassung: „(5) Die Bundesregierung wird ermächtigt durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates den Zeitpunkt und die Reihenfolge der Auszahlung der Leistung, auf die nach Absatz 1 ein Anspruch besteht, nach den' Gesichtspunkten der sozialen Dringlichkeit zu bestimmen." ' Bonn, den 17. Mai 1960 011enhauer und Fraktion Anlage 3 Umdruck 613 Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Personen, die aus politischen Gründen in Gebieten außerhalb der Bundesrepublik Deutschland und Berlins (West) in Gewahrsam genommen wurden (2. ÄndG HHG) (Drucksachen 1111, 1855). Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, dem Bundestag alsbald einen Gesetzentwurf vorzulegen, der an die Stelle des Häftlingshilfegesetzes in der Fassung vom tritt und unter Aufhebung der im seither geltenden Recht bestehenden Verknüpfungen mit anderen Entschädigungs-, Betreuungs- und Versorgungsgesetzen eine Regelung für eine angemessene Förderung und Hilfe für die ehemaligen politischen Häftlinge aus der sowjetischen Besatzungszone oder dem sowjetischen Sektor von Berlin oder aus den in § 1 Abs. 2 Nr. 3 des Bundesvertriebenengesetzes genannten Gebieten trifft. Bonn, den 17. Mai 1960 011enhauer und Fraktion Anlage 4 Umdruck 627 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Personen, die aus politischen Gründen in Gebieten außerhalb der Bundesrepublik Deutschland und Berlins (West) in Gewahrsam genommen wurden (2. ÄndG HHG) (Drucksachen 1111, 1855) . Der Bundestag wolle beschließen: In Artikel 1 Nr. 4 a werden in § 9 b die Worte „für die Zeit vom dritten Gewahrsamsjahr, frühestens vom 1. Januar 1949 ab," gestrichen. Bonn, den 18. Mai 1960 Mischnick Dr. Mende und Fraktion Anlage 5 Umdruck 633 Entschließungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksachen 317, 1816). Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 6673 Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, Möglichkeiten zur Information der Öffentlichkeit über Notwendigkeit und Aufgaben des Jugendarbeitsschutzes zu prüfen und dem Bundestag darüber zu berichten. Bonn, den 18. Mai 1960 Dürr Frau Dr. Dr. h. c. Lüders Eilers (Oldenburg) und Fraktion Anlage 6 Umdruck 634 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksachen 317, 1816) Der Bundestag wolle beschließen: § 48 Abs. 2 erhält folgende neue Fassung: „(2) Unter ,den gleichen Voraussetzungen ist der Amtsarzt des Gesundheitsamtes unbeschadet des Absatzes 1 befugt, einem Arzt, der einen Jugendlichen nach diesem Abschnitt untersucht, vertrau) lichen Einblick in andere in seiner Dienststelle vorhandene Unterlagen über Gesundheit und Entwicklung ,dieses Jugendlichen zu gewähren. Bonn, den 19. Mai 1960 Dr. Stammberger Dr. Bucher und Fraktion Anlage 7 Umdruck 638 Entschließungsantrag der Abgeordneten Dr. Schmidt (Wuppertal), Bading, Kühn (Bonn), Dr. Schild und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794). Der Bundestag wolle beschließen: Der Bundestag hat immer wieder u. a. im Bundesbaugesetz ebenso wie im Bundesfernstraßengesetz, Landwirtschaftsgesetz, Schutzbereichsgesetz, Landbeschaffungsgesetz und Gesetz über Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung darauf hingewiesen, daß es notwendig ist, die einschlägigen Maßnahmen auf die Ziele der Raumordnung auszurichten. Die Bundesregierung wird ersucht, in Abstimmung mit den Ländern gegebenenfalls auch die gesetzlichen Maßnahmen, die erforderlich sind, um die Raumordnung wirksamer zu gestalten, in die Wege zu leiten. Bonn, den 18. Mai 1960 Dr. Schmidt (Wuppertal) Bauer (Würzburg) Bauknecht Jacobi Birrenbach Dr. Schmid (Frankfurt) Dr. Even (Düsseldorf) Schmitt-Vockenhausen Hackethal Wittrock Dr. Hesberg Kühn (Bonn) Krammig Dr. Bucher Spies (Emmenhausen) Frau Friese-Korn Dr. Willecke Dr. Schild Bading Dr. Schneider (Lollar) Anlage 8 Umdruck 640 (neu) Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Winter, Jahn (Marburg), Dr. Stammberger und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794). Der Bundestag wolle beschließen: In § 203 Abs. 3 wird der letzte Satz gestrichen. Bonn, den 19. Mai 1960 Dr. Winter Kramel Jahn (Marburg) Frau Dr. Kuchtner Dr. Stammberger Memmel Dr. Besold Schlee Demmelmeier Dr. Schneider (Lollar) Dr. Deringer Seidl (Dorfen) Dr. Kanka Sühler Dr. Kempfler Dr. Wahl Dr. Knorr Dr. Weber (Koblenz) Anlage 9 Umdruck 645 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksachen 317, 1816). Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 8 Abs. 1 und 3 wird die Fassung der Regierungsvorlage wiederhergestellt. 2. § 41 wird in der Ausschußfassung wiederhergestellt. Bonn, den 19. Mai 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 10 Umdruck 646 Änderungsantrag der Abgeordneten Odenthal, Behrendt und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksachen 317, 1816). 6674 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 Der Bundestag wolle beschließen: § 7 a erhält folgende Fassung: „§ 7 a (1) Kinder über 12 Jahre dürfen in der Landwirtschaft (§ 26) gelegentlich im Rahmen der Nachbarschaftshilfe mit leichten und für Kinder geeigneten Hilfeleistungen beschäftigt werden. (3) Die Kinder dürfen nicht zwischen 18 und 8 Uhr, nicht vor dem Schulunterricht und nicht an Sonn-und gesetzlichen Feiertagen beschäftigt werden. Die Beschäftigung darf an höchstens 10 Tagen im Kalendervierteljahr bis zu zwei Stunden täglich stattfinden. (4) Die Arbeiten, mit denen Kinder auf Grund des Absatzes 1 beschäftigt werden dürfen, werden von den Landesregierungen durch Rechtsverordnung bestimmt. Akkordarbeit und sonstige Arbeiten, bei denen durch ein gesteigertes Arbeitstempo ein höheres Entgelt erzielt werden kann, sind verboten." Bonn, den 19. Mai 1960 Odenthal Behrendt Frau Albertz Diekmann Höhne Frau Keilhack Könen (Düsseldorf) Meitmann Dr. Mommer Frau Rudoll Frau Schanzenbach Scharnowski Seither Sträter Welslau Anlage 11 Umdruck 647 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eineingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794, 1861). Der Bundestag wolle beschließen: § 177 a erhält nach Absatz 1 einen neuen Absatz 1 a mil folgender Fassung: „ (1 a) Durch Landesgesetz kann bestimmt werden, daß die zuständige oberste Landesbehörde die nach diesem Gesetz der Gemeinde obliegenden Aufgaben auch ohne die Voraussetzungen des Absatzes 1 auf eine andere Gebietskörperschaft übertragen kann, wenn eine kreisangehörige Gemeinde nicht über die zur Erfüllung einer bestimmten Aufgabe erforderlichen Verwaltungseinrichtungen verfügt." Bonn, den 19. Mai 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 12 Umdruck 648 Änderungsantrag der Fraktionen der FDP, DP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794, 1861) Der Bundestag wolle beschließen: In § 211 a Nr. 1 Buchstabe a erhält § 12 a Abs. 6 des Grundsteuergesetzes die folgende Fassung: „ (6) Die erhöhten Steuermeßzahlen sind für Grundstücke, die im Rahmen eines landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betriebes oder eines Weinbaubetriebes bewirtschaftet werden, solange nicht anzuwenden, als der Eigentümer auf den Betrieb als Erwerbsgrundlage angewiesen ist und ihm eine Veräußerung oder anderweitige Nutzung des Grundstücks im Interesse der Erhaltung der Wirtschaftlichkeit seines Betriebes nicht zuzumuten ist. Dies gilt sinngemäß auch für Betriebe im Sinne des Satzes 1, die als alleinige Erwerbsgrundlage nicht ausreichen." Bonn, den 19. Mai 1960 Mauk Dr. Bucher und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 13 Umdruck 649 Änderungsantrag der Fraktionen der FDP, DP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794, 1861). Der Bundestag wolle beschließen: § 159 erhält folgenden Absatz 6: „ (6) Werden Grundstücke erwerbsgärtnerisch genutzt, so ist der Beitrag so lange zu stunden, wie das Grundstück zur Erhaltung der Wirtschaftlichkeit des Betriebes genutzt werden muß." Bonn, den 19. Mai 1960 Mauk Dr. Bucher und Fraktion Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 14 Umdruck 650 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794, 1861). Der Bundestag wolle beschließen: Der Zwölfte Teil erhält folgende Fassung: ,Zwölfter Teil Änderung grundsteuerrechtlicher und bewertungsrechtlicher Vorschriften § 211a Für unbebaute Grundstücke und für Betriebsgrundstücke, die wie unbebaute Grundstücke zu bewerten sind, findet eine Hauptfeststellung der Einheitswerte nach dem Bewertungsgesetz zum 1. Januar 1960 statt. Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 6675 § 211b Das Bewertungsgesetz vom 16. Oktober 1934 (Reichsgesetzbl. I S. 1035) in der geltenden Fassung wird wie folgt geändert: 1. § 22 Abs. 2 erhält folgenden Satz 2: „Handelt es sich um Grundstücke, für die eine Hauptfeststellung zum 1. Januar 1960 vorzunehmen war oder die nach den Verhältnissen im Fortschreibungszeitpunkt diesen Grundstücken zuzurechnen wären, so sind die Wertverhältnisse vom 1. Januar 1960 zugrunde zu legen." 2. § 23 Abs. 2 erhält folgenden Satz 2: „§ 22 Abs. 2 findet entsprechende Anwendung." 3. § 51 Abs. 2 erhält folgenden Satz 2 und 3: „Das ist insbesondere der Fall, sobald land- und forstwirtschaftlich genutzte Grundstücke am Bebauungsplan als Bauland ausgewiesen werden oder, falls kein Bebauungsplan festgestellt ist, wenn sie nach der Verkehrsauffassung Bauland sind oder nach der geordneten städtebaulichen Entwicklung der Gemeinde zur Bebauung anstehen. Die Nutzung zu land- und forstwirtschaftlichen Zwecken steht der Zurechnung zum Grundvermögen nicht entgegen." § 211 c Das Grundsteuergesetz in der Fassung vom 10. August 1951 (Bundesgesetzbl. I S. 519) wird wie folgt geändert: 1. § 11 erhält folgende Fassung: „§ 11 Bei der Berechnung der Grundsteuer ist vom Steuermeßbetrag auszugehen. Der allgemeine Steuermeßbetrag ist durch Anwendung eines Tausendsatzes (allgemeine Steuermeßzahl) auf den Einheitswert (§ 10) zu ermitteln. Der besondere Steuermeßbetrag ist nur für unbebaute Grundstücke und Betriebsgrundstücke, die wie unbebaute Grundstücke zu bewerten sind, zu ermitteln, und zwar durch Anwendung eines Tausendsatzes (besondere Steuermeßzahl) auf den Betrag, um den der bei einer Haupt- oder Fortschreibungsfeststellung festgesetzte Einheitswert (Endwert) den Einheitswert übersteigt, der für denselben Steuergegenstand bei der vorausgegangenen Feststellung festgesetzt worden ist (Ausgangswert). Für die erstmalige Anwendung dieser Vorschrift bei der Hauptfeststellung zum 1. Januar 1960 oder einer Neufeststellung nach § 22 Abs. 2 Satz 2 des Bewertungsgesetzes gilt als Ausgangswert das Doppelte des zuletzt festgestellten Einheitswertes. Der allgemeine und der besondere Steuermeßbetrag zusammen ergeben den Steuermeßbetrag für die Grundsteuer." 2. § 12 erhält folgende Fassung: „§ 12 Die allgemeine Steuermeßzahl beträgt 10 vom Tausend. Die besondere Steuermeßzahl beträgt 25 vom Tausend." 3. Es wird ein neuer § 12 a mit folgender Fassung eingefügt: „§ 12 a Für Grundstücke mit Gebäuden, die durch Kriegseinwirkung völlig zerstört oder infolge von Kriegsschäden nicht mehr benutzbar sind, gelten §§ 11 und 12 entsprechend." § 211 d In § 92 Abs. 1 des Zweiten Wohnungsbaugesetzes vom 27. Juli 1956 (Bundesgesetzbl. I S. 523) und in § 47 Abs. 1 des Wohnungsbaugesetzes für das Saarland vom .17. Juli 1959 (Amtsblatt des Saarlandes S. 1349) wird dem Satz 1 nach einem Semikolon folgender Satz 2 angefügt: „ist ein besonderer Steuermeßbetrag nach §§ 11, 12 und 12 a des Grundsteuergesetzes ermittelt worden, so bleibt dieser hierbei außer Betracht." ' Bonn, den 19. Mai 1960 011enhauer und Fraktion Anlage 15 Umdruck 651 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794, 1861). Der Bundestag wolle beschließen: § 211a wird gestrichen. Bonn, den 19. Mai 1960 Dr. Mende und Fraktion Anlage 16 Umdruck 652 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksachen 317, 1816). Der Bundestag wolle beschließen: In § 7 werden in Absatz 1 Satz 1 die Worte „über drei Jahre" gestrichen. Bonn, den 19. Mai 1960 Dr. Mende und Fraktion Anlage 17 Umdruck 355 Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Bundesbaugesetzes (Drucksachen 336, 1794, zu 1794, 1861). 6676 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 150 a Abs. 1 wird nach Satz i folgender neuer Satz eingefügt: „Soweit Anlagen nach § 147 Abs. 2 von dem Eigentümer hergestellt sind oder von ihm auf Grund der Verordnung über Garagen- und Einstellplätze vom 17. Februar 1939 (Reichsgesetzbl. I S. 219) in der Fassung des Erlasses vom 13. September 1944 (Reichsgesetzbl. I S. 325) oder sonstiger baurechtlicher Vorschriften verlangt werden, dürfen Beiträge nicht erhoben werden." 2. In § 159 Abs. 4 a wird das Wort „erwerbsgärtnerisch" durch „landwirtschaftlich" ersetzt. 3. In § 198 Abs. 1 Satz 1 werden die Worte „§ 28 c" ersetzt durch „§ 28 d". 4. In § 211 a Nr. 1 Buchstabe a wird der neue § 12 a .des Grundsteuergesetzes wie folgt geändert: a) In Absatz 5 werden in Satz 1 und in Satz 3 die Worte „im Sinne des § 32 Abs. 1 Ziff. 1, 3 oder 4" jeweils ersetzt durch die Worte „im Sinne des § 32 Abs. 1 Ziff. 1 bis 4." b) Absatz 6 erhält folgende Fassung: „ (6) Die erhöhten Steuermeßzahlen sind nicht anzuwenden für Grundstücke, die im Rahmen eines landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betriebes oder eines Weinbaubetriebes bewirtschaftet werden, wenn der Betrieb dem Eigentümer, Pächter oder sonstigen Nutzungsberechtigten als Erwerbsgrundlage dient und eine Veräußerung oder anderweitige Nutzung des Grundstücks die Erhaltung der Wirtschaftlichkeit des Betriebes beeinträchtigen würde, a) in Gebieten außerhalb eines Bebauungsplanes, b) in Gebieten innerhalb eines Bebauungsplanes, solange dem Inhaber des Betriebes geeignetes Ersatzland nicht nachgewiesen werden kann. Dies gilt sinngemäß auch für Betriebe, die als alleinige Erwerbsgrundlage nicht ausreichen." Bonn, den 19. Mai 1960 Dr. Krone und. Fraktion Anlage 18 Umdruck 656 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Dr. Bleyler, Frau Welter (Aachen) und Fraktion der CDU/CSU zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksachen 317, 1816). Der Bundestag wolle beschließen: In § 20 wird nach Satz 1 folgender Satz 2 eingefügt: „Die Aufsichtsbehörde kann die Vorschriften dieses Titels im Einzelfall auf die hauswirtschaftliche Beschäftigung von Jugendlichen in gemeinnützigen Heimen und Anstalten für anwendbar erklären, soweit die Jugendlichen in die Hausgemeinschaft aufgenommen sind." Bonn, den 19. Mai 1960 Frau Dr. Bleyler Frau Welter (Aachen) Dr. Krone und Fraktion Anlage 19 Umdruck 657 Änderungsantrag der Abgeordneten Scheppmann, Diebäcker, Philipp und Genossen zur dritten Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) (Drucksachen 317, 1816). Der Bundestag wolle beschließen: § 15 Abs. 3 erhält folgende Fassung: „(3) Jugendliche, die auf Grund des Absatzes 2 abweichend von Absatz 1 beschäftigt werden, sind an einem anderen Tage 'derselben oder der folgenden Woche ab 14 Uhr von der Arbeit freizustellen." Bonn, den 19. Mai 1960 Scheppmann Diebäcker Philipp Dr. Hahne Elbrächter Dr. Pflaumbaum Dr. Siemer Dr. Huys Ruf Franzen Frau Dr. Pannhoff Mühlenberg Becker (Pirmasens) Dr. Reith Richarts Frau Brauksiepe Anlage 20 Erklärung Zur Abstimmung gem. § 59 der Geschäftsordnung. Dem vorliegenden Entwurf des Bundesbaugesetzes bedauere ich deshalb meine Zustimmung nicht geben zu können, weil vor allem die darin enhaltenen Bestimmungen über das Enteignungsrecht nach meiner Überzeugung weit über das gebotene und erforderliche Maß hinausgehen. Ich halte dies mit den Grundsätzen unserer Verfassung nicht für vereinbar. Frau Dr. Kuchtner Anlage 21 Schriftliche Antwort des Bundesministers der Finanzen auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Schmidt (Hamburg) betreffend Beschlagnahme von Büchern bei Reisenden aus der SBZ (Fragestunde der 114. Sitzung vom 18. 5. 1960, Drucksache 1846) . Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 116. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Mai 1960 6677 Auf Grund welchen Gesetzes beschlagnahmen Zollbeamte Bucher, die sich im Besitz von Reisenden befinden, die aus der sowjetisch besetzten Zone in die Bundesrepublik einreisen? Weshalb enthält die dem Reisenden übergebene Beschlagnahmeanzeige keine Rechtsmittelbelehrung? Nach Artikel I Absatz 2 MRG 53 dürfen Vermögenswerte nur mit besonderer Genehmigung in das Bundesgebiet verbracht werden. Diese Genehmigung ist inzwischen für den Verkehr mit dem Ausland in weitem Umfang erteilt worden. Gegenüber der SBZ mußte sie jedoch wegen der besonderen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse vorbehalten werden. Werden daher bei der Einreise aus der SBZ Waren — dazu gehören auch Bücher — mitgeführt, die nicht zur üblichen persönlichen Habe gehören oder Geschenke sind, so ist hierfür gemäß § 1 Absatz 1 Nr. 1 der Interzonenhandelsverordnung vom 18. 7. 1951 bei der Grenzkontrollstelle eine Bezugsgenehmigung vorzulegen. Fehlt die Bezugsgenehmigung und besteht der Verdacht, daßschuldhaft gegen die Vorschriften verstoßen wurde, so sind die insoweit zu Hilfsbeamten der Staatsanwaltschaft bestellten. Zollbeamten verpflichtet, die unrechtmäßig eingebrachten Gegenstände zu beschlagnahmen. Die Rechtsgrundlagen hierfür enthalten Artikel VIII MRG 53 und Artikel 5 Absatz 4 AHK-Ges. 33. Eine Rechtsmittelbelehrung für die Beschlagnahme auf Grund des § 98 Absatz 1 der StPO ist gesetzlich nicht vorgesehen. Einer förmlichen Rechtsmittelbelehrung bedarf es auch nicht, weil in § 98 Absatz 2 Satz 1 StPO ohnehin bestimmt ist, daß der Beamte, der einen Gegenstand ohne richterliche Anordnung beschlagnahmt, von Amts wegen binnen drei Tagen die richterliche Bestätigung nachsuchen muß, wenn der betroffene Reisende der Beschlagnahme widerspricht. In Vertretung Prof. Dr. Hettlage Anlage 22 Schriftliche Antwort des Bundesministers des Innern auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Kramel betreffend Besteuerung von Sammlungen karitativer Art (Fragestunde der 114. Sitzung vam 18. 5. 1960, Drucksache 1846). Trifft es zu und ist es der Bundesregierung bekannt, daß — nach Pressemitteilungen — bei Sammlungen karitativer Art von dem Gesamterlös nur 12 bis 15 v. H. dem Zweck der Sammlung zufließen, während rd. 85 bis 88 v. H. für Unkosten, Steuern und Gebühren verwendet werden? Wenn ja, was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um diesen unmöglichen Zustand zu beseitigen? Sehr geehrter Herr Abgeordneter! Das Sammlungswesen gehört nach dem Grundgesetz weder zur ausschließlichen (Art. 73 GG) noch zur konkurrierenden oder Rahmengesetzgebungskompetenz (Art. 74, 75 GG) des Bundes. Das Sammlungsgesetz vom 5. 11. 1934 gilt daher, da es nicht nach Art. 124, 125 GG Bundesrecht geworden ist, als Landesrecht fort. Die Länder haben in den Jahren 1951/52 Richtlinien für das Sammlungswesen vereinbart. Nach diesen Richtlinien müssen die Unkosten einer Sammlung in einem angemessenen Verhältnis zu dem Sammlungsertrag stehen; sie sind auf das niedrigste Maß zu beschränken. Die Unkosten sollen nach den Richtlinien bei reinen Geldsammlungen 5 Prozent, bei Sammlungen mit Abzeichenausgabe 10 Prozent des Gesamtaufkommens nicht überschreiten. Bei sammlungsähnlichen Veranstaltungen kann als Höchstbetrag der Unkosten bis zu 20 Prozent des Gesamtaufkommens festgesetzt werden; doch gilt auch hier der Grundsatz, daß die Unkosten auf das niedrigste Maß zu beschränken sind. Bei einer Überschreitung der genannten Prozentsätze ist der Nachweis für die Angemessenheit der entstandenen Unkosten zu erbringen. Aufwendungen für Werbemittel (Plakate, Abzeichen, Zeitungsinserate) gelten als Unkosten der Sammlung oder sammlungsähnlichen Veranstaltungen. Die Sammlungsgenehmigung ist gebührenpflichtig. Die Genehmigungsgebühr ist gering. Steuern werden vom Sammlungsertrag nicht erhoben. Der Bundesregierung sind Pressemitteilungen nicht bekannt, wonach bei Sammlungen karitativer Art von dem Gesamterlös nur 12 bis 15 Prozent dem Zweck der Sammlung zufließen. In Vertretung von Lex
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Werner Jacobi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Verehrter Herr Kollege, ich erinnere mich noch mit Vergnügen daran, daß Sie im federführenden Ausschuß, dem Sie seit mehreren .Jahren angehören, sich sehr oft redlich Mühe gegeben haben, daran mitzuwirken, Gesetzesvorlagen zu verbessern. Sie haben dabei aber auch die Diskussionen zu diesem Punkt mit angehört. Mir ist selbstverständlich bekannt, daß hinsichtlich des Wertausgleichs gewisse verfassungsrechtliche Schwierigkeiten bestehen. Das wußte auch der Abgeordnete Liicke, als er den Initiativgesetzentwurf eingebracht hat; mit dem Entwurf war nämlich ein Antrag auf Verfassungsänderung verbunden.
    Hier geht es jedoch nicht darum, die verfassungsrechtliche Problematik herauszustellen. Wichtig ist vielmehr, daß man schließlich überhaupt nicht mehr bereit war, sich mit diesem Problem auseinanderzusetzen.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wenn die Bodenfrage wirklich die Gretchenfrage unserer sozialen Ordnung ist — das hat der Herr Minister vor einigen Tagen noch einmal unterstrichen —, dann muß man, erkennt man das Problem, natürlich auch bereit sein, unter Umständen eine Verfassungsänderung in Kauf zu nehmen. Wie gesagt, ,die verfassungsrechtliche Problematik soll hier nicht behandelt werden. Es kann nicht geleugnet werden, daß diese Frage Schwierigkeiten aufweist.
    Im Ausschuß hat es — ich habe das jetzt wiederholt hier festgestellt — überhaupt keine Bereitschaft mehr gegeben, diese oder ähnliche Lösungen, bei denen eine Verfassungsänderung nicht notwendig gewesen wäre, zu erörtern. Sie haben in der zweiten Lesung auch den sozialdemokratischen



    Jacobi
    Änderungsantrag zu § 211 a nicht zugestimmt, der gar keine Grundgesetzänderung erforderlich gemacht hätte, Sie wollen nämlich diese Dinge materiell gar nicht geregelt wissen.
    Ich sprach vorhin von Herrn Professor NellBreuning und sagte, ,daß er diesen Vorbehalt seinerzeit gemacht hat. Ich habe festgestellt, daß der Ausschuß ihn angehört hat, und wollte weiter darauf hinweisen, daß der Ausschuß auch Herrn Johannes Lubahn hat 7u Wort kommen lassen, dem der Herr Bundeswohnungsbauminister mit Zustimmung des ganzen Hauses dieser Tage eine ehrende Erwähnung hat zuteil werden lassen. Was aber ist damit geholfen, wenn man Leute ehrt, ohne ihre Anliegen zu honorieren, wenn man sie anhört und dann doch nicht tut, was sie für richtig halten, wenn man lediglich der Form genügt?
    Auch bei Lubahn ist dasselbe zu sagen wie hinsichtlich der Anhörung von Prof. Nell-Breuning. Er, der Verfechter der Grundrentenabgabe, ein Mann, der zu den unbestreitbar großen Idealisten unserer Tage gehört, hat sich jahrelang abgemüht und abgequält, ist wirklich von Pontius zu Pilatus gelaufen, ist überall angehört und beschwichtigt worden. Er war noch dieser Tage hier in diesem Hause. Man mag zu ihm und zu seinen Vorschlägen stehen, wie immer man will, es ist ein wenig Tragik mit der Feststellung verbunden, die ich soeben traf, und es ist bedauerlich, daß man es sich so leicht gemacht hat, solche Vorschläge abzulehnen. Positive Auswirkungen auf die Gesetzesgestaltung haben solche und ähnliche Vorschläge jedenfalls nicht gehabt.
    Meine Damen und Herren! Auch die Tatsache, daß sich die Kommunen immer wieder für eine Wertausgleichsregelung eingesetzt haben, ist auf den Ausschuß ohne Eindruck geblieben. Der Deutsche Städtetag hat in seinem soeben veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 1959/1960 folgende interessante Feststellungen hierzu getroffen — ich darf, mit Genehmigung des Herrn Präsidenten, die wenigen Sätze aus diesem Geschäftsbericht verlesen —:
    Indem der Gesetzgeber es unterläßt, der Planungswertabschöpfung gleichzeitig das Korrelat der Planungsentschädigung zur Seite zu stellen, enthält er den Gemeinden die Erfassung des unverdienten Nutzens vor, der Grundeigentümern aus der Planung zufließt. Eine solche unterschiedliche Behandlung wird sich auf die Dauer nicht halten lassen; sie muß auch innerhalb der Bürgerschaft als ungerechte Verteilung von Lasten empfunden werden. Daher ist zu erwarten, daß die vom Deutschen Städtetag in die öffentliche Diskussion gebrachten, auch von vielen nichtkommunalen Sachkennern anerkannten Vorschläge zur Planungswertabschöpfung bei den in den nächsten Jahren ohnedies zu erwartenden Ergänzungen des Bundesbaugesetzes neue Bedeutung erlangen werden.
    So viel zu diesem Kapitel. Interessant an den Feststellungen des Deutschen Städtetages ist, daß offenbar bei ihm die Überzeugung nicht obwaltet, " daß dieser Gesetzentwurf außerordentliches Lob verdiene. Er ist noch nicht verabschiedet, da redet man bereits von notwendigen Novellierungen.
    Meine Damen und Herren, wenige abschließende Feststellungen noch einmal zu Punkten der Broschüre und aus dieser Broschüre in die Öffentlichkeit gekommenen Feststellungen. Man findet in der Presse in den letzten Tagen eine betonte Herausstellung auch dieser Punkte. Da heißt es auf Seite 9, daß im Bundesbaugesetz eindeutige und klare Regelungen darüber getroffen worden seien, wann städtebauliche Planungsmaßnahmen eine Entschädigungspflicht auslösen und wann sie ohne Entschädigung hingenommen werden müssen. Wäre das richtig, so wäre dem Gebot des Art. 14 Abs. 1 des Grundgesetzes in der Tat entsprochen worden. Die Behauptung stimmt jedoch nur zum Teil. Denn in den Bestimmungen über die Entschädigung, die dem § 32 nachfolgen, sind im wesentlichen weiche, auslegungsfähige Generalklauseln zu finden. Dabei ist es ja gerade die besondere Crux unseres bisherigen Baurechts gewesen, daß dem Art. 14 Abs. 1 unseres Grundgesetzes, der Inhalt und Schranken des Eigentums durch den Gesetzgeber genau bestimmt wissen will, keine Rechnung getragen war. Ich habe diesen Mangel vor Jahren einmal an anderer Stelle mit folgenden Worten gekennzeichnet: Das Schweigen und die Unklarheit des geschriebenen Gesetzes zwingen die Gerichte in eine unlösbare Aufgabe, nämlich dort Recht zu finden und zu sprechen, wo das Gesetz versagt.
    Nun spricht die ministerielle Fibel gleichsam mit Genugtuung auch noch davon, daß das Bundesbaugesetz — hören Sie einmal zu, wie es da wörtlich heißt — „die gesicherten Erkenntnisse von Rechtsprechung und Rechtslehre berücksichtigt". Das ist aber doch in Wirklichkeit das Eingeständnis, daß dem Auftrag des Grundgesetzes nicht Rechnung getragen worden ist. Die Erkenntnisse von Rechtsprechung und Rechtslehre wurden berücksichtigt. Zehn Jahre Zeit und dann Urteile abzuschreiben, statt selbst schöpferisch tätig zu werden, das verdient fürwahr kein Lob.
    Die beiden letzten Punkte, die ich aus der kleinen „Festschrift" für das Bundesbaugesetz kritisch herausgreifen muß, betreffen das schiefe Bild, das unter der Uberschrift „Die Maßnahmen im einzelnen" über die Erhöhung der Grundsteuer und die Wirkung der Gutachterausschüsse dargeboten wird.
    In der Öffentlichkeit ist die sogenannte Baulandsteuer mit Recht lebhaft kritisiert worden. Das geschah auch anläßlich der zweiten Beratung. Die einen haben sie als unzumutbare Belastung, die anderen als kaum spürbaren Nadelstich angesehen. Der Bundeswohnungsbauminister hat sich relativ zurückhaltend darüber geäußert. Man merkt bei ihm, daß er sich gezwungen sah, sie zu akzeptieren, daß sie aber Idealvorstellungen, die er sich gelegentlich einmal gemacht hat, nicht entspricht. Die Steuer soll als Belastung wirken und baureife Grundstücke der Bebauung zuführen. Ist denn ein solcher Erfolg überhaupt zu erwarten? Man liest, daß eine vier- bis sechsmal höhere Grundsteuer als



    Jacobi
    bisher erhoben werden soll. Bei einer solchen Darstellung wird jedoch verschwiegen, daß sich die Behauptung, es würde eine vier- bis sechsmal höhere Grundsteuer erhoben, auf die Berechnungsmethode bezieht, die mein Freund Dr. Brecht bereits in der zweiten Lesung kritisch herausgestellt hat und die auf dem Einheitswert von 1935 basiert. Gemessen am jetzigen Grundstückswert liegt die Belastung durch die Baulandsteuer nach einer Aufstellung des Bundesfinanzministeriums in den eigentlichen Baugebieten sage und schreibe zwischen 0,1 und 1,3 %.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Ich habe hier die Aufstellung. Wenn Sie meine Angaben anzweifeln, kann sie Ihnen vorgelegt werden. Nur bei Bauland in der Innenstadt — und wie wenig gibt es davon heute noch! — beträgt sie 2,4 %.
    Man muß sich einmal klarmachen, was das bedeutet. Den Beamten gegenüber ist neulich zugestanden worden, daß in der Zeit von 1957 bis 1960, also in drei Jahren, eine Kaufkraftminderung von mehr als 2 % pro anno stattgefunden hat. Die Baulandsteuer liegt darunter. Sie stellt keinen realen Verlust dar und ist auch rein ökonomisch eine Farce. — Das ist zu diesem Instrument zu sagen.

    (Abg. Dr. Brecht: Sehr gut!)

    Es bleibt die Einrichtung der Gutachterausschüsse. Die Erwartung — sie ist ausgesprochen worden —, diese Ausschüsse könnten mit ihren Marktbeobachtungen „die Preisentwicklungen günstig beeinflussen" — ich habe wörtlich zitiert —, ist durch nichts I gerechtfertigt.
    Es ist also fürwahr kein Grund für Lobeshymnen zu finden. Das gilt insbesondere hinsichtlich der Komplexe, die der Behebung der Baulandnot und dem Kampf gegen die Wohnspekulation zu dienen hätten, es aber nicht tun. Hier ruft der Gesetzentwurf in der vorliegenden Form eine bedrückende Enttäuschung hervor; hier versagt er völlig.
    Die vorzeitige Fälligkeit der Erschließungsbeiträge wird sicherlich hier und da einen Eigentümer zu Überlegungen veranlassen, ob er sein baureifes Grundstück weiterhin baulich unbenutzt läßt. Ein wesentlicher Einfluß auf den Baulandmarkt wird von einer solchen Maßnahme jedoch nicht erwartet werden können. Die Baulandsteuer ist, wie dargelegt, wirkungslos. Die Gutachterausschüsse sind einflußlos. Hoffnungen also, es gebe im Hinblick auf Baulandnot und Bodenpreissteigerungen eine Regelung, die hilfreich wäre, sind leider nicht berechtigt, und im Lauf der Beratungen hat sich eine immer stärkere Verhärtung der Standpunkte ergeben, hat sich eine immer ablehnendere Haltung der CDU/CSU gegenüber erforderlichen radikalen Maßnahmen herausgestellt. Das ist leider bis zum Schluß der Beratungen so geblieben.
    Der Herr Bundeswohnungsbauminister hat hier sein Beispiel von der goldenen Uhr wiederholt, das er im Ausschuß schon einmal angeführt hatte. Er hat erklärt, das Gesetz sei zwar keine goldene, auch keine silberne Uhr geworden, aber immerhin ein brauchbarer Wecker. Dieser Wecker sei dazu geeignet — so hat er es während der 114. Sitzung
    wörtlich dargestellt —, die Bodenspekulanten aus dem Schlaf aufzuscheuchen.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Mir ist ein schlafender Bodenspekulant immer noch lieber als ein „aufgeweckter",

    (Heiterkeit)

    und ich fürchte in der Tat, daß sich mancher Bodenspekulant dieses Weckers „Bundesbaugesetz" sehr gern bedienen wird.

    (Beifall bei der SPD.)

    Dieser Wecker macht die Bodenspekulanten wach, dieses Gesetz tritt den Bodenspekulanten nicht entgegen.
    Das ist um so bedauerlicher, als das Gesetz in vielen Punkten — worauf ich bereits eingangs hingewiesen habe — gemeinsam erarbeitete Beratungsergebnisse enthält. Die Sicherung der gemeindlichen Planungshoheit im Sinne eines echten Selbstverwaltungsrechtes, die planungsmethodischen Bestimmungen, die Schaffung eines umfassenden bundeseinheitlichen, der Rechtszersplitterung ein Ende bereitenden Baurechtes, dies alles entspricht im wesentlichen den grundsätzlichen Forderungen auch der Opposition. Sie hat bei diesem Gesetz bis zuletzt konstruktiv mitgewirkt. Über weite Strecken gab es ein ruhiges Miteinanderraten und -taten. Erst gegen Schluß der Ausschußarbeit wurden bei der Beratung auch dieses Gesetz politische Spannungen spürbar, die gemeinsamen und auch weiterhin abgewogenen Beratungsergebnissen wenig dienlich waren.
    Nun, meine Damen und Herren, die Frucht langjähriger Arbeit liegt heute vor uns. Die Opposition beklagt nichts mehr, als daß sie von der Sache her gehindert ist, das Geschaffene als tadelsfrei zu bezeichnen.
    Sie stellt folgendes fest: Die Bodenfrage, die der Bundeswohnungsbauminister — wie ich schon erwähnte — anläßlich der zweiten Lesung als die Gretchenfrage der sozialen Ordnung bezeichnete, ist der Lösung nicht einen Schritt nähergebracht worden. Den entscheidenden Aufgaben eines neuzeitlichen Städtebaus weicht das Gesetz aus. Baulandnot und Bodenspekulation werden sich weiterhin auswirken, ja, wie zu befürchten ist, ausweiten. Nichts in diesem Gesetz wirkt dem entgegen. Die vorzeitige Fälligkeit der Erschließungsbeiträge, die das Bundesbaugesetz ermöglicht, und die völlig unzulängliche Baulandsteuer sind keine geeigneten Mittel, den beklagenswerten Zustand zu ändern, daß das Bauland knapp und teuer ist.
    Was das Gesetz dem Städteplaner an Hilfen gibt, versagt es dem Städtebauer. Im sozialen und politischen Bereich erfüllt dieses Gesetz die ihm gestellte Aufgabe nicht. Wenn unserem wieder eingebrachten Änderungsantrag zum Komplex der Baulandsteuer von der Mehrheit dieses Hauses wiederum nicht entsprochen werden sollte — was leider als sicher gelten muß —, vermögen wir diesem Gesetz nicht zuzustimmen.

    (Beifall bei der SPD.)




Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Preusker.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Victor-Emanuel Preusker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Was die Bewertung verschiedener Bestimmungen dieses Bundesbaugesetzes angeht, so bestehen doch sehr unterschiedliche Auffassungen. Herr Kollege Jacobi hat eben die Ansicht vertreten, die vorzeitige Fälligstellung des Erschließungsbeitrages könne nur eine geringe Wirkung haben. In unserer Fraktion wird im Gegensatz dazu die Auffassung vertreten, daß diese neue Bestimmung des Gesetzes vermutlich einer der Ansatzpunkte für eine völlige Wandlung der Verhältnisse auf den Bodenmärkten in der Bundesrepublik in der Zukunft ist.

    (Abg. Dr. Hesberg: Sehr richtig!)

    Ich vertrete nicht nur diese Auffassung, weil ich sie selbst als Amtsvorgänger des Kollegen Lücke gehabt Labe, sondern ich teile auch die Meinung, die er dazu in der Öffentlichkeit wiederholt herausgestellt hat, daß nämlich in der Tat die sofortige Fälligkeit des Erschließungsbeitrages von entscheidender Bedeutung für die weitere Entwicklung sein wird.
    Ich darf es einmal ganz einfach an Hand eines Beispieles darstellen. Ein Erschließungsbeitrag für Straßenbau, Beleuchtung und die üblichen Sicherheitsmaßnahmen hygienischer Art — ich will im Augenblick gar nicht eine volle Kanalisierung ins Auge fassen — von 5 DM pro Quadratmeter ist heutzutage nichts Ungewöhnliches, sondern schon etwas Bescheidenes. In Städten kommen Sie heutzutage nicht unter dem Doppelten zu einer Deckung des Aufwandes. Nehmen Sie einmal ein Areal von, sagen wir, 10 000 qm unbebauten Geländes, für das nach Inkrafttreten dieses Gesetzes ein Erschließungsbeitrag von 5 DM pro Quadratmeter fällig gestellt wird. Dann sind da eventuell sofort oder in Raten 50 000 DM aufzubringen. Ob das nicht Bewegung in den Baumarkt zu bringen vermag? Ich bin überzeugt davon, daß sehr viele — —

    (Abg. Dr. Czaja: Darunter fallen doch nicht alle Quadratmeter!)

    — Es kann doch sein, daß das gesamte Gelände in ein Bebauungsgebiet gehört und daß demnach der Erschließungsbeitrag in dieser vollen Höhe fällig gestellt wird. Ich habe dieses Beispiel hier ja nur gebracht, um zu zeigen, wie sich eine solche Bestimmung auswirken kann, wenn sie von den kommunalen Verwaltungen, die die Beschlüsse zu fassen haben, entsprechend angewandt wird.
    Wir glauben also, daß das Bedenken, das der Sprecher der SPD geäußert hat, von diesem Gesetz könne kein wirksamer Druck in Richtung auf eine Erhöhung des Angebots an Grund und Boden ausgehen, unbegründet ist. Im Gegenteil, wir befürchten eher, daß die Dinge hier manchmal sogar nach der anderen Seite etwas überspitzt werden können. Uns bewegen also die gegenteiligen Sorgen.

    (Abg. Mick: Wer ein Amt hat, hat auch Sorgen!)

    — Ja, sicher, Herr Kollege Mick!
    Auch ein anderer Vorwurf des Sprechers der SPD-Fraktion trifft, glaube ich, nicht ganz zu. Er sagte, Herr Kollege Lücke habe früher einmal zusammen mit dem Vorsitzenden des Ausschusses seinen Namen unter einen Initiativgesetzentwurf von 127 Abgeordneten gesetzt, der viel schöner gewesen sei als der damalige Regierungsentwurf

    (Abg. Jacobi: Besser!)

    — besser —, und nun sei das „besser" mit dem vorliegenden Gesetzentwurf nicht mehr der Fall. Herr Kollege Jacobi, nach Meinung unserer Fraktion ist leider noch zuviel von dem, was in dem Initiativgesetzentwurf enthalten war, auch in dem jetzt vorliegenden Entwurf enthalten.

    (Abg. Jacobi: Womit klargestellt ist, daß Sie sich nicht gebessert haben!)

    — Ich muß Herrn Minister Lücke absolut in Schutz nehmen. Er hat sehr weitgehend an seiner Konzeption festgehalten. Wir haben in der zweiten Lesung durch unseren Antrag, die §§ 28 a und 28 c zu streichen, zum Ausdruck bringen wollen, was wir von der Kombination ,der sofortigen Fälligstellung des Erschließungsbeitrages mit einigen anderen Bestimmungen befürchten. Zunächst einmal wird durch den Erschließungsbeitrag ein sehr erheblicher Druck in Richtung auf eine Vermehrung des Angebots und damit auf eine mindestens nicht mehr preissteigernde Entwicklung ausgelöst, eine Entwicklung, die wir absolut befürworten. Aber wenn man das nun mit einem Vorkaufsrecht der Gemeinden für urigebaute Grundstücke verbindet, können Mißbräuche entstehen, die wir nicht wünschen. Ich habe das schon in der zweiten Lesung ausgeführt. Wir wünschen nämlich, daß das Gelände, das jetzt vermehrt an den Markt gebracht ,wird, unter allen Umständen auch in die Hand von privaten Personen und nicht in die tote Hand gelangt.
    Wir haben also in dieser Hinsicht sehr ernste Bedenken. Unser Antrag ist in der zweiten Lesung in namentlicher Abstimmung mit einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt worden. Wir haben ihn in der dritten Lesung nicht wieder gestellt, weil es sich doch nur um eine Demonstration mit zeitraubender Wirkung gehandelt hätte. Es genügt, daß wir gesehen haben, unsere Befürchtungen hinsichtlich ,der Mißbräuche durch die tote Hand werden nicht geteilt.
    Sie machen es damit vielen unserer Kollegen schwer, dem Gesetz in der dritten Beratung zuzustimmen, zumal von uns im Gegensatz zu der außerordentlichen großen Wirkung, ,die wir von der sofortigen Fälligstellung des Erschließungsbeitrages erwarten, von der Baulandsteuer keinerlei sinnvolle Wirkung erwartet wird. Sie ist weder ertragsmäßig von Bedeutung, noch kann dort, wo weiterhin ein Verkäufermarkt besteht, eine Überwälzung wirksam verhindert werden; im Gegenteil, man wird sie auf einem Verkäufermarkt jederzeit dem Käufer auflasten können. Auf diese Weise wird das, was man im Grunde mit dem Erschließungsbeitrag erreichen will, unter Umständen wieder gefährdet. Zweifellos hätte in diesem Punkt eine Neubewertung des Grundbesitzes, eine end-



    Dr. Preusker
    gültige Bereinigung der Wertverzerrung, zu einer sinnvolleren Entwicklung geführt.
    Wir wissen alle, daß das nicht erreicht worden ist. Unsere Fraktion wird daraus keine Schicksalsfrage machen. Aber soviel ist sicher: Sollte die Baulandsteuer in der dritten Lesung fallen, dann könnte unsere Fraktion trotz der Bedenken, die im übrigen wegen des Vorkaufsrechts bestehen, dem Bundesbaugesetz uneingeschränkt zustimmen. Denn im Gegensatz zu dem, was der Kollege Jacobi hier ausgeführt hat, sind wir der Meinung, daß trotz aller Bedenken und Sorgen, die wir wegen der Kardinalpunkte herausgestellt haben, der Umstand, daß es zum erstenmal in der deutschen Geschichte ein einheitliches Bundesbaugesetz gibt, das man sicher nachher auch noch verbessern kann

    (Abg. Jacobi: Muß!)

    — meinetwegen auch „muß"; ich teile durchaus Ihre Auffassung, nur denke ich wahrscheinlich an eine andere Richtung als Sie, Herr Kollege Jacobi —,

    (Heiterkeit)

    von ganz fundamentaler Bedeutung ist. Ich habe den Eindruck, daß weder die Öffentlichkeit noch vielleicht auch alle Damen und Herren dieses Hohen Hauses schon voll und ganz ermessen, welche Lücke damit in Deutschland tatsächlich geschlossen wird.

    (Heiterkeit. — Beifall bei den Regierungsparteien.)