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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 109. Sitzung Bonn, den 7. April 1960 Inhalt: Ergänzung der Tagesordnung 5981 A Fragestunde (Drucksache 1774) Frage des Abg. Dr. Rutschke: Finanzielle Unterstützung der sogenannten Meinungsforschungsinstitute durch den Bund von Eckardt, Staatssekretär . . . . 5981 B Frage des Abg. Schmidt (Hamburg) : Halbjährliche Ausschreibung von Kontingenten russischer Mineralöl-Fertigwaren im Jahre 1960 Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 5981 C Frage des Abg. Dr. Arndt: Unterbrechung des Ablaufs der Verjährungsfrist bei konkretem Totschlagsverdacht Schäffer, Bundesminister 5982 B Trage des Abg. Dewald: Erledigung von Rentenversicherungsstreitsachen bei den Sozialgerichten Blank, Bundesminister 5982 C Frage des Abg. Büttner: Sozialabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Belgien Blank, Bundesminister . . . . 5983 A, B Büttner (SPD) 5983 B Frage des Abg. Büttner: Aufnahme der Mehlstaublunge bei Mühlenarbeitern und Bäckern in das Verzeichnis der Berufskrankheiten Blank, Bundesminister . . . . 5983 B, D Büttner (SPD) . . . . . . . . 5983 C, D Frage des Abg. Felder: Abrechnungsformulare für Fernsprechteilnehmer Stücklen, Bundesminister . . . . 5984 A Frage des Abg. Dr. Bucher: Versendung unverpackter Hotelzimmerschlüssel durch die Bundespost Stücklen, Bundesminister 5984 A Frage des Abg. Faller: Bereinigung der Telefonbücher Stücklen, Bundesminister . . . . 5984 B Frage des Abg. Schmidt (Hamburg) : Zusatzabkommen ,,Lüneburg—Soltau" Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5984 C, 5985 A Dr. Menzel (SPD) . . . . . . . 5985 A Frage des Abg. Dr. Menzel: Alliierte Telefonkontrolle Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5985 B, C, D, 5986 A, B Dr. Menzel (SPD) . . 5985 C, 5986 A, B II Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 Frage des Abg. Dr. Stoltenberg: Dementi der deutschen Botschaft in Ghana über die angebliche deutsche Beteiligung an dem französischen Atombombenversuch Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5986 C Frage des Abg. Dr. Arndt: Erteilung von deutschen Visen an Staatsangehörige des Staates Israel Dr. van Scherpenberg, Staatssekretär 5986 D, 5987 C Dr. Menzel (SPD) 5987 B, C Frage des Abg. Dr. Bucher: Erklärung des Bundesministers für Verkehr zu den Abmessungen der Lastkraftwagen Dr. Schröder, Bundesminister . . . 5987 D, 5988 A, B Dr. Bucher (FDP) . . . . . . 5988 A, B Frage des Abg. Schneider (Bremerhaven) : Verhandlungspartner der Bundesregierung über den Entwurf eines Bundesrundfunkgesetzes Dr. Schröder, Bundesminister . . . 5988 C Frage des Abg. Dr. Werber: Gesetzentwurf über einen Volksentscheid in Baden-Württemberg Dr. Schröder, Bundesminister . . 5988 C, D Dr. Werber (CDU/CSU) 5988 D Frage des Abg. Dr. Wahl: Entschädigungsregelung für die durch den Verlust ihres Auslandsvermögens getroffenen Personen Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5989 A, C Dr. Zimmer (CDU/CSU) 5989 C Frage des Abg. Corterier: Verzollung von Medikamenten für Privatpersonen Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 5989 C Frage des Abg. Dr. Menzel: Zurückhaltung von wissenschaftlichhistorischem Material durch die Bundesregierung gegenüber dem früheren Leiter der Deutschen Presseagentur Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 5989 D, 5990 B, D Dr. Menzel (SPD) . . . . 5990 A, B, C Frage des Abg. Margulies: Liquidation des früheren deutsch- schweizerischen Verrechnungsverkehrs Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . . 5990 D Frage des Abg. Dewald: Rentenfall des Lebensmittelgroßhändlers Alois Oberle aus Aschaffenburg Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5991 B, D, 5992 A Dewald (SPD) . . . . . . . . . 5991 D Frage des Abg. Rehs: Leistungen nach dem Lastenausgleichsgesetz für Sowjetzonenflüchtlinge Dr. Hettlage, Staatssekretär . . . 5992 A Rehs (SPD) . . . . . . . . . 5992 B Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1960 (Haushaltsgesetz 1960) Drucksache 1400) ; Berichte des Haushaltsausschusses — Fortsetzung der zweiten Beratung —Einzelplan 06, Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 1705, zu 1705); in Verbindung mit Entwurf eines Gesetzes über die Erhöhung von Dienst- und Versorgungsbezügen (Drucksache 1734) — Erste Beratung — und Einzelplan 36, Zivile Notstandsplanung (Drucksachen 1726, zu 1726) sowie Antrag betr. Gesetz über zivile Notstandsplanung (Abg. Heye, Frau Dr. h. c. Weber [Essen], Frau Dr. Hubert, Bachstein und Gen.) (Drucksache 1588) Schütz (Berlin) (SPD) . . 5992 C, 5993 D Dr. Schröder, Bundesminister . . . 5993 B, 6001 B, 6005B, 6015 C Büttner (SPD) . . . . . . . . 5994 A Dr. Stoltenberg (CDU/CSU) . . 5994 D Eilers (Oldenburg) (FDP) . . . . 5995 B Könen (Düsseldorf) (SPD) . . . 5995 D Frau Renger (SPD) 5996 C Dr. Bechert (SPD) 5999 A Frau Dr. h. c. Lüders (FDP) . . . 6002 C Windelen (CDU/CSU) 6006 C Schmitt (Vockenhausen) (SPD) . 6010 A Kreitmeyer (FDP) 6011 D Heye (CDU/CSU) 6012 B Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 III Wienand (SPD) 6014 A Frau Dr. h. c. Weber (Essen) (CDU/ CSU) 6016 C Einzelplan 07, Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 1706) 6017 B Einzelplan 09, Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 1708, zu 1708) Kurlbaum (SPD) . . . . 6017 D, 6029 B Schmücker (CDU/CSU) 6020 B, 6027 D Dr. Schild (DP) . . . . . . . 6024 C Heiland (SPD) 6026 C Dr. Atzenroth (FDP) 6028 A Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister 6028 C, 6029 C, 6038 B Dr. Deist (SPD) 6031 D Margulies (FDP) 6037 A Dr. Starke (FDP) . . . . . . . 6037 C Frau Keilhack (SPD) 6040 A Frau Dr. h. c. Weber (Essen) (CDU/ CSU) 6041 A Einzelplan 10, Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 1709, zu 1709) Bading (SPD) 6041 C Müller (Ravensburg) (SPD) . . . 6043 A Frehsee (SPD) 6043 C Welslau (SPD) . . . . . . . 6046 A Kriedemann (SPD) . . • 6046 C, 6052 D Rehs (SPD) 6048 C Bauer (Wasserburg) (CDU/CSU) . 6048 D Frau Kalinke (DP) . . . . . . 6049 A Murr (FDP) 6050 B Struve (CDU/CSU) . . . . . . 6051 C Einzelplan 11, Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen 1710, zu 1710) Seidel (Fürth) (SPD) . . . . . . 6054 C Ritzel (SPD) 6057 C, 6058 D Dr. Götz (CDU/CSU) . . . . . 6058 A Dr. Rutschke (FDP) . . . . . . 6058 C Etzel, Bundesminister . . . . . 6059 B Frehsee (SPD) . . . . . . . 6059 D Weber (Georgenau) (FDP) . . . . 6061 A Frau Kalinke (DP) 6062 A Einzelplan 08, Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Drucksache 1707) Seuffert (SPD) 6063 C Dr. Atzenroth (FDP) . . 6066 B, 6070 C Dr. Miessner (FDP) . . 6068 C, 6070 D Neuburger (CDU/CSU) . . . . . 6069 C Einzelplan 12, Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr Ritzel (SPD) . . . . . 6071 D, 6072 B Rademacher (FDP) 6075 B Dr. von Merkatz, Bundesminister . 6078 D Cramer (SPD) 6079 A Schneider (Bremerhaven) (DP) . 6079 C Gesetz zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes; Mündlicher Bericht des Vermittlungsausschusses (Drucksachen 1327, 1635, 1733, 1780) Hoogen (CDU/CSU) 6062 B Dr. Dahlgrün (FDP) 6062 D Nächste Sitzung 6081 D Anlagen 6083 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 5981 109. Sitzung Bonn, den 7. April 1960 Stenographischer Bericht Beginn: 8.02 Uhr
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    Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 6083 Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Baade 30. 4. Dr. Becker (Hersfeld) 24. 4. Benda 9. 4. Dr. Besold 7. 4. Dr. Birrenbach 9. 4. Blachstein 20. 5. Börner 10. 4. Brüns 2. 7. Dr. Bucerius 15. 5. Dr. Burgbacher 9. 4. Cillien 9. 4. Deringer 9. 4. Frau Dr. Diemer-Nicolaus 7. 4. Frau Döhring (Stuttgart) 9. 4. Döring (Düsseldorf) 3. 5. Dowidat 30. 4. Dr. Dr. h. c. Dresbach 9. 4. Even (Köln) 9. 4. Folger 9. 4. Gedat 9. 4. Geiger (München) 9. 4. D. Dr. Gerstenmaier 14. 4. Gewandt 10.4. Dr. Görgen 20. 5. Dr. Greve 15. 4. Dr. Gülich 16. 4. Günther 20. 4. Dr. von Haniel-Niethammer 7. 4. Dr. Heck (Rottweil) 9. 4. Höfler 9. 4. Holla 9. 4. Dr. Hoven 7. 4. Jahn (Frankfurt) 23. 4. Dr. Jordan 9. 4. Kalbitzer 9. 4. Frau Klemmert 15. 5. Köhler 30. 4. Kraft 9. 5. Kramel 9. 4. Krammig 10. 4. Leber 9. 4. Lohmar 9. 4. Dr. Löhr 9. 4. Lücker (München) 8. 4. . Maier (Freiburg) 16. 4. Dr. Martin 16. 4. Meitmann 9. 4. Dr. Mende 13. 4. Dr. Mommer 13. 4. Anlagen zum Stenographischen Bericht Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich Neumann 9. 4. 011enhauer 15. 4. Paul 20. 4. Dr. Pflaumbaum 9. 4. Pöhler 7. 4. Pütz 7. 4. Ramms 9. 4. Rasch 9. 4. Dr. Ratzel 30. 4. Richarts 9. 4. Dr. Ripken 15. 5. Frau Rudoll 8. 4. Scheel 9. 4. Scheuren 9. 4. Dr. Schneider (Saarbrücken) 9. 4. Schröter (Berlin) 9. 4. Dr.-Ing. Seebohm 30. 4. Seither 9. 4. Dr. Serres 13. 4. Seuffert 7. 4. Vogt 30. 4. Dr. Wahl 7. 4. Walter 9. 4. Weimer 8. 4. Worms 7. 4. Zoglmann 30. 4. Anlage 2 Schriftliche Antwort des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts auf die Mündliche Anfrage des Abgeordneten Bauer (Würzburg) betreffend das Aktenmaterial des Document Center Berlin (Fragestunde der 107. Sitzung vom 16. 3. 1960, Drucksache 1673) Trifft die Behauptung einer englischen Zeitung zu, daß die Bundesregierung ein von amerikanischen Stellen eingeräumtes Vetorecht für den Zugang zu innerdeutschen, jetzt im Besitz der westlichen Alliierten befindlichen Dokumenten aus der Zeit zwischen 1933 und 1945 besitze und angewandt habe? Hat die Bundesregierung sich bemüht, Einblick in das aus der Zeit des Nationalsozialismus stammende und in den Besitz westlicher Mächte gelangte Archivmaterial zu nehmen? Welche Schritte hat sie ggf. unternommen und mit welchem Erfolg? Ist die Bundesregierung bereit, im Hinblick auf die im Mai ablaufende Verjährungsfrist für Tötungsdelikte aus der Zeit des Nationalsozialismus eine beschleunigte Sichtung etwa noch zugänglicher Unterlagen zu gewährleisten, und ist damit zu rechnen, daß Beutematerial dieser Art jemals wieder in deutschen Besitz gelangt? In der Fragestunde ,am 16. März 1960 konnte ich Ihre Frage betreffend des Aktenmaterials des Document Center Berlin aus zeitlichen Gründen nicht mündlich beantworten. Ich nehme nunmehr zu der Frage im Einvernehmen mit den Herren Bundesministern der Justiz und des Innern schriftlich wie folgt Stellung: Das unter amerikanischer Leitung stehende Document Center Berlin wird von deutschen Forschern 6084 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 auf Empfehlung des Vertreters des Bundesministeriums des Innern in Berlin und von ausländischen Forschern auf Empfehlung der Dienststelle des Auswärtigen Amts in Berlin laufend zu wissenschaftlichen Zwecken benutzt. In sämtlichen hier bekanntgewordenen Fällen ist die Benutzung des Document Center stets reibungslos erfolgt. Bei diesem in der Praxis durchaus bewährten Verfahren handelt es sich keineswegs um ein Vetooder Einspruchsrecht von deutscher Seite. Art und Umfang des von der Dokumentenzentrale in Berlin verwalteten Archivgutes sind der Bundesregierung bekannt. Die Aktenbestände der Dokumentenzentrale sind schon vor Jahren von Bundesbeamten an Ort und Stelle eingesehen worden. Bei dem Archivgut handelt es sich um Akten ehemaliger Reichs-, Staats- und Parteidienststellen, insbesondere um die Mitgliederkarteien der ehemaligen NSDAP und ihrer Gliederungen. Das Material der Dokumentenzentrale wird seit .Jahren von Bundes- und Länderbehörden nach den vom Bundesminister des Innern den obersten Bundesbehörden und Länderregierungen gegebenen Empfehlungen laufend in Anspruch genommen. Auskünfte aus dem Material werden insbesondere dann eingeholt, wenn begründete Zweifel an der Richtigkeit von Angaben über die Zugehörigkeit zur früheren NSDAP oder zu ihren Gliederungen bestehen. Die Einsichtnahme in das Material ist auch bei der Sicherheitsüberprüfung von Bundesbediensteten, denen Verschlußsachen des nationalen Bereichs, der NATO usw. zugänglich gemacht werden sollen, vorgesehen, ferner in Wiedergutmachungsverfahren und in den Fällen, in denen ehemalige Umsiedler deutscher Volkszugehörigkeit, die von der früheren Einwandererzentralstelle in Lodz während des 2. Weltkrieges eingebürgert wurden, einen urkundlichen Nachweis ihrer deutschen Staatsangehörigkeit nicht zu führen vermögen. (Die Einbürgerungsakten der früheren Einwandererzentralstelle werden von der Dokumenten-zentrale verwaltet.) Die Bundesregierung ist schon seit längerer Zeit darum bemüht, die Aktenbestände des Document Center Berlin aus der Hand der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika zurückzuerhalten. Im Unterschied zu anderen wichtigen Aktenbeständen ist eine Übergabe an die Bundesrepublik bisher noch nicht erfolgt. Die auf mehrere Jahre berechnete Rückgabe von deutschen Akten wird jedoch seitens der amerikanischen Regierung fortgesetzt. Die Strafverfolgung der Tötungsdelikte aus der Zeit des Nationalsozialismus obliegt den Ländern. In einem Rundschreiben vom 23. März 1960 hat der Herr Bundesminister der Justiz die Landesjustizverwaltungen darauf hingewiesen, daß eine rechtzeitige Unterbrechung der Verjährung durch richterliche Handlungen (§ 68 Abs. 1 des Strafgesetzbuches) in den in Betracht kommenden Fällen besonders wichtig erscheint. A. H. van Scherpenberg Anlage 3 Schriftlicher Bericht des Abgeordneten Gewandt zum Einzelplan 09 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 1708, zu 1708). Mehrere Mitglieder des Haushaltsausschusses haben die drei wissenschaftlichtechnischen Bundesanstalten des Bundeswirtschaftsministeriums vor den Etatberatungen besichtigt. Alle Mitglieder waren von dem, was in diesen drei Tagen gezeigt worden ist, sehr befriedigt. Der Bund hat für die Anstalten in den vergangenen Jahren bedeutende Aufwendungen gemacht. Die Teilnehmer an den Besichtigungen haben sich davon überzeugen können, daß die bewilligten Bundesgelder gut angelegt sind. Die Anstalten werden auch in Zukunft mit erheblichem Bedarf an den Haushalt herantreten. Forschung ist leider nicht billig, und je mehr sie fortschreitet, um so teurer wird sie. Bei der erst 1958 errichteten Bundesanstalt für Bodenforschung kommt hinzu, daß sie sich noch im Aufbau befindet. Die Bundesanstalt für Materialprüfung, die 1954 wieder zum Bunde gekommen ist, hat noch Nachholbedarf, und auch bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt ist das zur Zeit laufende III. Bauprogramm 1960 noch nicht beendet. Daher sind in allen drei Anstalten auch Personalvermehrungen notwendig. Der Haushaltsausschuß hat sie des Überrollungsprinzips wegen nicht in den Bundeshaushaltsplan aufgenommen, obwohl sich die Entschließung des Bundestages vom 9. Juni 1959 sicherlich nur gegen die Verwaltung, nicht aber gegen Bundesinstitutionen mit wissenschaftlichen Aufgaben richtet. Diese Bundesanstalten müßten im Gegenteil an der vermehrten Förderung, die der Bund Wissenschaft und Forschung zukommen läßt, angemessen teilhaben. Für das Jahr 1960 hat der Haushaltsausschuß der Bundesverwaltung nahegelegt, die erforderlichen Personalvermehrungen durch überplanmäßige Bereitstellung von Mitteln und Planstellen nach § 2 des Haushaltsgesetzes durchzuführen. Ich habe bereits das gegenwärtige III. Bauprogramm für die Physikalisch-Technische Bundesanstalt erwähnt. Es dient in der Hauptsache dem Ausbau der Abteilung Kernphysik und erfährt insoweit seine Ergänzung durch die Errichtung eines besonderen Reaktors für Meßzwecke. Er wird insgesamt 6 Millionen DM kosten, wovon für 1960 bei Tit. 715 des Kap. 09 03 als erster Teilbetrag 500 000 DM ausgeworfen sind. Im übrigen machen die in diesem Kapitel veranschlagten Baukosten zusammen annähernd 2 Millionen DM aus. In der Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin fielen bei der Besichtigung die Leistungen auf, die diese Anstalt in ihrem Fachbereich für die Dokumentation erbringt. Es wurde dabei deutlich, was es in der Bundesrepublik auf diesem Gebiete noch zu tun gibt, vor allem auch für eine Zusammenfassung und Koordination der Arbeiten. Hinsichtlich der Bauvorhaben überzeugte sich der Haushaltsausschuß von der Notwendigkeit, für die Prüfung von Baumaterialien ein neues „Hauptgebäude für Bau- Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 6085 Wesen" zu errichten, das 6 665 000 DM kosten wird. In den rund 2,2 Millionen DM Baumitteln, die der Anstalt für 1960 insgesamt bewilligt werden, sind hierfür 1,5 Millionen DM enthalten. Über die jüngste Anstalt schließlich, die Bundesanstalt für Bodenforschung, ist bereits im Vorjahr bei der zweiten Lesung des Bundeshaushalts 1959 eingehend gesprochen worden. Ich habe schon damals den Ausbau der Anstalt grundsätzlich befürwortet; heute, nachdem ich die Anstalt und ihre Arbeiten selbst gesehen habe, muß ich das erst recht tun. Die Aufgaben der Bundesanstalt liegen teils im Inland, teils im Ausland. Hier sind es hauptsächlich die Entwicklungsländer, die der Hilfe deutscher Geologen bedürfen. Die Bundesanstalt kann den Anforderungen, die insoweit an sie gestellt werden, kaum nachkommen. Daher hat die Auslandsarbeit einstweilen den Vorrang erhalten. In Zukunft werden aber auch die vielfältigen Inlandsaufgaben nicht vernachlässigt werden dürfen. Die Ergebnisse der Beratungen des Haushaltsausschusses über den Einzelplan 09 sind in der Drucksache 1708 enthalten. Ich bitte namens des Haushaltsausschusses, den Anträgen in dieser Drucksache zuzustimmen. Anlage 4 Umdruck 511 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 1400 Anlage, 1709). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 10 02 — Allgemeine Bewilligungen 1. In Tit. 572 — Förderung der Flurbereinigung („Grüner Plan 1960") wird folgender neuer Buchstabe c eingefügt: „c) Vorfinanzierung der Flurbereinigung 50 000 000 DM" 2. In Tit. 573 — Aufstockung und Aussiedlung landwirtschaftlicher Betriebe sowie besondere agrarstrukturelle Maßnahmen („Grüner Plan 1960") b) Zuschüsse — wird der Ansatz von 168 500 000 DM um 15 000 000 DM auf 183 500 000 DM erhöht. Die Erläuterungen werden wie folgt ergänzt: „Für besondere zusätzliche strukturelle Förderungsmaßnahmen in Höhengebieten sind 25 000 000 DM bereitzustellen." 3. In Tit. 574 — Ausbau der Wirtschaftswege („Grüner Plan 1960") b) Zuschüsse — wird der Ansatz von 65 000 000 DM um 35 000 000 DM auf 100 000 000 DM erhöht. 4. In Tit. 576 — Ländliche Wasserversorgung, Kanalisation, Abwasserbeseitigung und -verwertung („Grüner Pltin 1960") b) Zuschüsse wird der Ansatz von 30 000 000 DM um 30 000 000 DM auf 60 000 000 DM erhöht. 5. In Tit. 578 b) 2. — für die gemeinschaftliche Anwendung von Maschinen — wird der Ansatz von 10 000 000 DM um 10 000 000 DM auf 20 000 000 DM erhöht. 6. In Tit. 615 — Zuschüsse zur Bekämpfung der Tierseuchen — wird ein neuer Buchstabe e — Vorbereitung der Vorbeugungsimpfungen gegen Maul- und Klauenseuche — mit einem Ansatz von 2 000 000 DM eingefügt. 7. In Tit. 630 b) — Durchführung von Schulmilchspeisungen („Grüner Plan 1960") — wird der Ansatz von 10 000 000 DM um 40 000 000 DM auf 50 000 000 DM erhöht. 8. In Tit. 962 — Zuschüsse zur Verbilligung und Steigerung der Handelsdüngeranwendung („Grüner Plan 1960") — wird der Ansatz von 230 000 000 DM um 182 000 000 DM auf 48 000 000 DM gekürzt. Bonn, den 6. April 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 Umdruck 512 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 11 — Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen 1400 Anlage, 1710). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 11 10 — Kriegsopferversorgung und gleichartige Leistungen—- 1. Tit. 308 — Zur Verstärkung der Mittel bei Kap. 11 10 Tit. 300, 301, 303, 305 und 306 — wird der Ansatz von 900 000 000 DM um 180 000 000 DM auf 1 080 000 000 DM erhöht. Zu Kap. 11 13 — Sozialversicherung — 2. Folgender neuer Tit. 700 wird eingefügt: Tit. 700 Zuschuß an die landwirtschaftlichen Alterskassen 51 000 000 DM" Der Titel erhält folgende Erläuterung: „Zu Tit. 700: Die Mittel sind bestimmt zur Deckung von 30 vom Hundert der Gesamtaufwendungen der landwirtschaftlichen Alterskassen. Der Bundeszuschuß löst die den landwirtschaftlichen Alterskassen im Haushaltsjahr 1959 aus dem Einzelplan 10 gewährte Liquiditätshilfe von 70 000 000 DM ab." Bonn, den 6. April 1960 Ollenhauer und Fraktion 6086 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 Anlage 6 Umdruck 519 Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Vogel, Dr. Schäfer, Dr. Stoltenberg, Ritzel, Lenz (Trossingen), Dr. Schild zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 1400 Anlage, 1705). Zu Kap. 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — In Tit. 614 — Förderung der Wissenschaft c) Förderung von gesamtdeutschen und internationalen Aufgaben der wissenschaftlichen Hochschulen — wird der Ansatz von 5 030 000 DM auf 6 530 000 DM erhöht. Die Erläuterungen werden wie folgt ergänzt: Bei zu Tit. 614 c) 1 — Förderung von gesamtdeutschen Aufgaben an wissenschaftlichen Hochschulen — wird der Ansatz von 5 000 000 DM auf 6 500 000 DM erhöht. Folgender Vermerk wird angefügt: „Die starke Fluchtbewegung von Wissenschaftlern aus der Sowjetzone machte eine vorübergehende Verstärkung des Ansatzes erforderlich, bis die Länder einen größeren Teil der geflohenen Wissenschaftler in Planstellen der Hochschulen übernehmen können. Um möglichst vielen dieser Wissenschaftler die Weiterarbeit an den Hochschulen zu ermöglichen, sollen vom Haushaltsjahr 1961 an Stellen aus diesem Titel nur noch mit Flüchtlingen aus der SBZ neu besetzt werden." Bonn, den 6. April 1960. Dr. Vogel Dr. Schäfer Dr. Stoltenberg Ritzel Lenz (Trossingen) Dr. Schild Anlage 7 Umdruck 526 Änderungsantrag der Fraktion der DP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 1400 Anlage, 1709) . Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 10 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 634 — Zuschüsse für ernährungswissenschaftliche Forschungsarbeiten — wird der Ansatz um 85 000 DM auf 265 000 DM erhöht. In den Erläuterungen zu Tit. 634 wird als vierter Absatz eingefügt: „Aus diesen Mitteln erhält die Internationale Gesellschaft für Ernährungs- und Vitalforschung e. V. 85 000 DM." Bonn, den 6. April 1960 Frau Kalinke Schneider (Bremerhaven) und Fraktion Anlage 8 Umdruck 537 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 06 Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 1400 Anlage, 1705). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. A 06 02 — Allgemeine Bewilligungen — In Tit. 571 werden der Zweckbestimmung folgende Worte „ferner der kommunalen Krankenanstalten" angefügt. Bonn, den 6. April 1950 Eilers (Oldenburg) und Fraktion Anlage 9 Umdruck 538 Änderungsantrag der Abgeordneten Frau Dr. h. c. Weber (Essen), Frau Dr. Schwarzhaupt, Frau Brauksiepe und Genossen zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 1400 Anlage, 1708). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 09 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 608 — Förderung der hauswirtschaftlichen Aufklärung und Beratung — wird der Ansatz von 50 000 DM auf 100 000 DM erhöht. Bonn, den 6. April 1960 Frau Dr. h. c. Weber (Essen) Frau Dr. Schwarzhaupt Frau Brauksiepe Frau Pitz-Savelsberg Frau Rösch Frau Dr. Kuchtner Frau Geisendörfer Frau Ackermann Frau Dr. Brökelschen Frau Dr. Gantenberg Frau Dr. Rehling Frau Welter (Aachen) Frau Dr. Pannhoff Anlage 10 Umdruck 540 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 11 Geschäftsbereich des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung (Drucksachen 1400, 1710) Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 6087 Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 1113 — Sozialversicherung — Folgender neuer Tit. 700 wird eingefügt: „Tit. 700 Zuschuß an die landwirtschaftlichen Alterskassen — DM" Der Titel erhält folgende Erläuterung: „Zu Tit. 700 Die Mittel sind bestimmt zur Deckung des Fehlbetrages bei den landwirtschaftlichen Alterskassen auf der Grundlage des jetzigen Beitrages von 12 DM monatlich. Bonn, den 6. April 1960 Weber (Georgenau) Mauk Lenz (Trossingen) und Fraktion Anlage 11 Umdruck 555 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 09 Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 1400 Anlage, 1708). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 09 02 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 615 — Unterrichtung der breiten Öffentlichkeit, insbesondere der Verbraucher, über allgemeine Marktfragen — wird der Ansatz um 50 000 DM auf 550 000 DM erhöht. Bonn, den 7. April 1960 Ollenhauer und Fraktion Anlage 12 Umdruck 558 Änderungsantrag der Abgeordneten Rehs, Kriedemann, Bading, Ollenhauer und Fraktion zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 1400 Anlage, 1709). Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 1002 — Allgemeine Bewilligungen — Tit. 571 — Förderung der ländlichen Siedlung b) Zuschüsse — wird der Ansatz von 126 400 000 DM um 30 000 000 DM auf 156 400 000 DM erhöht. Bonn, den 7. April 1960 Rehs Kriedemann Bading Ollenhauer und Fraktion Anlage 13 Umdruck 560 Änderungsantrag der Fraktion der FDP zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960, hier: Einzelplan 10 Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 1400, 1709). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 10 02 — Allgemeine Bewilligungen 1. In Tit. 578 — Förderung des Einsatzes von Maschinen und technischen Anlagen („Grüner Plan 1960") b) Zuschüsse. 2. Für ,die gemeinschaftliche Anwendung von Maschinen — wird der Ansatz von 10 000 000 DM um 600 000 DM auf 10 600 000 DM erhöht. 2. In den Erläuterungen zu Tit. 578 b) 2. wird an den Buchstaben a) angefügt: „Für Hopfenpflückmaschinen 600 000 DM." 3. In Tit. 610 — Prämien für die Lieferung von stärkereichen Kartoffeln an Kartoffelstärkefabriken — wird ein Ansatz von 3 000 000 DM ausgebracht. 4. Dem zweiten Absatz der Erläuterungen zu Tit. 629 wird folgender Satz angefügt: „Von den vorgesehenen Mitteln sind für die Umstellung der Schafhaltung 5 000 000 DM, und für die Förderung der Pferdezucht 650 000 DM zu verwenden." Deckungsvorschlag 5. In Tit. 620 — Zuschüsse an die Einfuhr- und Vorratsstellen — wird ,der Ansatz von 462 688 000 DM um 3 600 000 DM auf 459 080 000 DM verringert. Bonn, den 7. April 1960 Murr Eilers (Oldenburg) und Fraktion Anlage 14 Umdruck 518 Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1960 hier: Einzelplan 36 Zivile Notstandsplanung (Drucksachen 1400 Anlage, 1726). Der Bundestag wolle beschließen: Zu Kap. 36 04 — Notstandsmaßnahmen im Aufgabenbereich des Bundesministers des Innern 1. In Tit. 606 — Laufende Kosten für Hilfs- und Ausweichkrankenhäuser — ist der Ansatz von 60 000 DM um 4 940 000 DM auf 5 000 000 DM zu erhöhen. 2. In Tit. 712 — Bauliche Herrichtung von Gebäuden zur Aufnahme von Ausweichkrankenhäusern 6088 Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 109. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 7. April 1960 und Hilfskrankenhäusern — wird ein Betrag von 7 000 000 DM eingesetzt. 3 In Tit. 870 — Anschaffung der Ausstattung für Notunterkünfte — ist der Ansatz von 350 000 DM um 350 000 DM auf 700 000 DM zu erhöhen. 4. In Tit. 878 — Einrichtung und Ausrüstung von Hilfskrankenhäusern — wird ein Betrag von 10 000 000 DM eingesetzt. 5. In Tit. 953 — Kosten für den Schutz von Kulturgut im Rahmen der Maßnahmen des zivilen Luftschutzes — wird ein Betrag von 250 000 DM eingesetzt. 6. In Tit. 956 — Herausgabe eines Merkblattes über luftschutzmäßiges Verhalten der Bevölkerung im Verteidigungsfall — ist der Ansatz von 1 500 000 DM um 8 500 000 DM auf 10 000 000 DM zu erhöhen. Zu Kap. 36 09 Maßnahmen des baulichen Luftschutzes zum Schutz der Zivilbevölkerung 7. In Tit. 642 — Zuschüsse und andere Zuweisungen zur Förderung aller sonstigen Aufgaben auf dem Gesamtgebiet des baulichen Luftschutzes — ist der Ansatz von 50 000 DM um 150 000 DM auf 200 000 DM zu erhöhen. 8. In Tit. 710 — Errichtung von Erprobungsbauten im Bauwerksbestand und bei Neubauvorhaben des Bundes sowie beispielhafte Instandsetzungen von bundeseigenen Bauwerken auf dem Gesamtgebiet des baulichen Luftschutzes ist der Ansatz von 500 000 DM um 1 000 000 DM auf 1 500 000 DM zu erhöhen. Bonn, den 6. April 1960 Ollenhauer und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hellmuth Guido Alexander Heye


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte zunächst einen kurzen Rückblick über die Entstehung des Antrages Drucksache 1588 geben, der auf einer Entschließung der Westeuropäischen Union beruht.
    Die Westeuropäische Union hatte in ihrer Plenarsitzung am 3. Dezember 1959 eine Empfehlung an den Atlantikrat über dringende Planungen auf zivilem Gebiet beschlossen. Der Rat wurde in dieser
    Empfehlung aufgefordert, möglichst beschleunigt und unter Vermeidung bürokratischer Methoden alle Mittel und Maßnahmen zu erwägen, die eine befriedigende Regelung der zivilen Notstandsplanung im Raum der Westeuropäischen Union und des nordamerikanischen Kontinents ermöglichen. In der Empfehlung wurde auch vorgeschlagen, daß durch den Atlantikrat eine Studienkommission für diese Probleme eingesetzt werden sollte.
    Der Beschluß der Westeuropäischen Union wurde in der Erkenntnis gefaßt, daß die bisherigen Fortschritte auf dem Gebiete der zivilen Notstandsplanung unbefriedigend seien, und zwar — das scheint mir ein wichtiger Punkt zu sein — im wesentlichen deshalb, weil die letzten technischen Entwicklungen gerade auf dem Gebiete der Raketen viele Aufgaben der zivilen Planung gezeigt haben, die national nicht mehr lösbar sind.
    In längeren Verhandlungen mit dem Oberausschuß für zivile Notstandsplanung des Nordatlantikrates entstand die Formulierung der Empfehlung Nr. 39 der Westeuropäischen Union, die dem Hohen Hause nicht vorliegt.
    Die deutschen Mitglieder der Westeuropäischen Union haben im Sinne dieser Empfehlung mit ihrem Antrag Drucksache 1588 die Bundesregierung ersucht, bei weiterer Gesetzgebung die entsprechenden Gesetze der übrigen NATO-Partner zu berücksichtigen und eine möglichst weitgehende Übereinstimmung mit den Nachbarstaaten der Westeuropäischen Union herbeizuführen. Als erste praktische Maßnahme wird in dem Antrag vorgeschlagen, gemeinsame Untersuchungen durchzuführen, wie eine gleichmäßige Versorgung mit Medikamenten und ein Einsatz von ärztlichem und technischem Hilfspersonal über die Grenzen hinweg sichergestellt werden kann. Das Problem der Gesundheitspflege eignet sich vor allem deshalb als ein erster von vielen noch notwendigen Schritten, weil in Durchführung der Brüsseler Verträge hier eine gute Vorarbeit geleistet worden ist und die Notwendigkeit der Gesundheitspflege im Katastrophenfall — zu dem schlimmsten Katastrophenfall rechnet der heiße Krieg — besonders einleuchtet.
    Wir hoffen, daß die Bundesregierung auf diese Weise die Möglichkeit erhält, Vorarbeiten für eine kommende regionale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der zivilen Notstandsplanung zu leisten. Dadurch könnten die notwendigen Maßnahmen vielleicht beschleunigt werden.
    Wenn der Nordatlantikrat, bei dem die Entscheidung liegt, die Grundzüge dieser Empfehlung annimmt, ist ein Anfang gemacht. Damit kann auf dem Gebiete der zivilen Notstandsplanung eine neue Konzeption verwirklicht werden. Ich persönlich bin überzeugt, daß die Grenze dessen, was auf nationaler Ebene erreicht und geleistet werden kann, fast schon überschritten ist. Probleme wie zum Beispiel der Luftschutz, die Ernährung und Versorgung der Bevölkerung, die Gesundheitspflege, die Auflockerung der Bevölkerungsdichte, die Evakuierung der Bevölkerung, die technische Hilfe bei Katastrophen, der Arbeitseinsatz, die Forschung auf dem Gebiete der Schutzmaßnahmen usw. sind national nicht mehr



    Heye
    oder nur noch unvollständig zu lösen; sie müssen -
    vor allem im geschrumpften Europa — regional durchgeführt werden. Man darf in diesem Zusammenhang vielleicht auf den nordamerikanischen Kontinent verweisen. Dort sind schon seit einiger Zeit bezüglich des Luftschutzes integrierende Maßnahmen zwischen Nordamerika und Kanada beschlossen worden.
    Zur Zeit ist die Regelung international so, daß die zivilen Planungen auf ,dem Luftschutzgebiet und auf allen Gebieten der Heimatverteidigung unter die nationale Verantwortung und nicht, wie es nach meiner Auffassung notwendig wäre, unter die regionale bzw. die NATO-Verantwortung fallen. Die bisher geleistete Arbeit — überall, auch in der Bundesrepublik ist auf diesem Gebiet viel geschehen — wird die notwendige Umstellung auf die regionale Zusammenarbeit erleichtern. Die bisherige Arbeit war nicht umsonst gewesen. Sie wird die Grundlage für eine Zusammenarbeit der Nachbarstaaten in der NATO sein. Diese Arbeit wird dann nicht mehr wie bisher auf Empfehlungen, sondern auf Bindungen beruhen, die über die Grenzen hinweg verpflichtend sind, wie das bei den militärischen Verteidigungsmaßnahmen schon jetzt der Fall ist.
    Ich glaube, daß sich auf dem technischen Gebiet der zivilen Planung bzw. des Bevölkerungsschutzes die Ansichten gewandelt haben. Wir stellen hier, z. B. auf dem Gebiet der Schutzbauten oder des Strahlungsschutzes, eine Fortentwicklung fest. Man hat heute zweifellos bessere und billigere Methoden, als sie vielleicht vor drei und vier Jahren noch bekannt waren. Die bisher national gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen kommen einer neuen Konzeption zugute. Diese Konzeption wird es ermöglichen, die notwendigen Aufgaben in zeitgemäßerer und auch rationellerer Form zu lösen.
    Notwendig ist es, daß wir uns immer wieder, und zwar mehr als bisher, dessen bewußt werden, daß die äußere und die innere Verteidigung Sektoren einer gemeinsamen Verteidigungsorganisation sind. Sie bedingen sich wechselseitig und erfordern eine sich ständig steigernde Abstimmung; die Maßnahmen der zivilen Planung können nicht mehr ausschließlich national angepackt werden, sondern sie müssen in hohem Maße eine regionale Lösung im Rahmen der NATO finden.
    Ein heißer Krieg ist nach meiner Überzeugung nicht mehr wir früher ein Duell der beiderseitigen militärischen Streitkräfte, sondern eine Auseinandersetzung zwischen Völkern. Diese Auseinandersetzung wird erschwert und verhärtet durch die Tatsache, daß es sich hier um weltanschauliche Gegensätze zwischen zwei Völkerblöcken handelt. Im Ernstfall werden die Völker als Ganzes von der Katastrophe erfaßt. Die modernen Waffen — in erster Linie die Raketen — werden viel stärker, als im zweiten Weltkrieg erkennbar, über die militärischen Fronten hinweggreifen und die zivile Bevölkerung, den Lebenskern des Volkes und die Kraftquellen des Verteidigers bedrohen.
    Wir müssen also Vorsorge für den Fall einer Katastrophe treffen. Diese Vorsorge kann man vielleicht nut einer anderen Ebene mit dem Arztkasten im Auto oder mil dem Feuerlöscher, vielleicht auch mit den personellen und materiellen Vorbereitungen vergleichen, die nötig sind, um bei der Gefahr einer Sturmflut einen Deichbruch schnell schließen zu können. Nur was geplant, vorbereitet und geübt ist, kann im Ernstfalle funktionieren und schützende Kräfte zur Erhaltung des Lebens entwickeln. Diese Versorge ist auch außerhalb der NATO — z. B. in der neutralen Schweiz und in den skandinavischen Länden — schon in hohem Maße getroffen worden. Auch dort will man der Bevölkerung das Gefühl der Sicherheit im Falle einer Katastrophe geben.
    Diese notwendige Vorsorge sollte man möglichst weitgehend auf freiwilliger Grundlage organisieren. Man muß anstreben, die Aufgaben der Vorsorge auf dem Gebiete der Heimatverteidigung als eine staatsbürgerliche Pflicht hinzustellen. Auch in den entsprechenden Notstandsgesetzen, die für den Katastrophenfall notwendig sind, würde ich aus psychologischen Gründen — vor allen Dingen beim
    Einsatz der Frauen — wenigstens in den Zeiten des Friedens auf die freiwillige Mitarbeit nicht verzichten. Das Rote Kreuz, der Luftschutzverband, die Technische Nothilfe, karitative Verbände und viele andere erfolgreiche Zusammenschlüsse geben ein Beispiel dafür, daß auch auf diesem Gebiet durch freiwillige Mitarbeit schon im Frieden eine wesentliche und wichtige Vorarbeit geleistet werden kann.
    Es scheint mir gerade eine besonders wichtige staatspolitische Aufgabe für die Frauenverbände zu sein — auf dem Gebiete der Eingliederung der Frauen in das Gefüge zur Überwindung von Katastrophenfällen —, positive Vorschläge zu machen und dafür zu sorgen, daß diese Eingliederung die
    entsprechende Bereitschaft unter den Frauen findet. Ich glaube, wir sind uns allerdings darin einig, daß wir, jedenfalls in der Bundesrepublik, im Gegensatz zu manchen von unseren Partnern, die Frau, ob in Uniform oder Zivil, nicht dort sehen wollen, wo der Mann seinen Platz hat, wie z. B. beim kämpferischen Einsatz. Es ist hier nicht der Ort und die Zeit, das Thema weiter auszuspinnen.
    Unsere Aufgabe als Parlamentarier war es, zuerst einmal politisch darauf zu drängen, daß die äußere und die innere Verteidigung als gleichwertige Aufgaben einer einzigen staatsbürgerlichen Pflicht anerkannt werden, nämlich der Pflicht zur totalen Verteidigung, und daß sie getragen werden von dem festen Willen, sich zu verteidigen. Ich bin überzeugt, daß dieser Wille auch ein Mittel der Abschreckung für Aggressoren ist und dann zur Erhaltung des Friedens beitragen kann.
    Ich beantrage im Namen der Antragsteller die Überweisung dieses Antrages an den Ausschuß für Inneres, unter Mitarbeit des Verteidigungsausschusses und des Haushaltsausschusses.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Wienand.




  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Wienand


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Kollege Heye hat den von uns gemeinsam eingebrachten Antrag bereits begründet und dargelegt, wie dieser Antrag zustande gekommen ist. Ich möchte über das hinaus, was der Kollege Heye ausgeführt hat, doch noch ganz kurz zu dem Stellung nehmen, was heute morgen beim Einzelplan 36 schon eine Rolle spielte und nicht von den Überlegungen zu trennen ist, die zu dem Antrag und zu der Kleinen Anfrage geführt haben. In diesem Zusammenhang müßte auch noch kurz auf die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage hingewiesen werden.
    Am 3. Dezember 1959 legte der Kollege Heye im Namen des Verteidigungsausschusses der WEU der WEU-Vollversammlung einen Bericht über dringende Planung auf zivilem Gebiet vor. Dem Bericht liegen als Ergebnis der Ausschußberatungen 7 Empfehlungen bei. Bericht und Empfehlungen waren nach ausgiebiger Diskussion im Verteidigungsausschuß der WEU einstimmig verabschiedet worden.
    Bevor ich mich jedoch diesen Empfehlungen zuwende, sollen hier einige markante Punkte des Berichts behandelt werden; der Bericht hat in seiner Gesamtheit die Zustimmung des Ausschusses und der Versammlung gefunden. Diese Punkte müssen hier besonders herausgestellt werden, weil sie in bemerkenswerter Weise den Gegensatz klarmachen, der zwischen den Überlegungen besteht, die dort in dem Verteidigungsgremium angestellt worden sind, und dem, was wir heute morgen vom ,) Herrn Innenminister gehört haben und was teilweise offizielle Politik der Bundesregierung und der sie tragenden Mehrheit in der Frage der Zivilverteidigung ist.

    (Sehr wahr! bei der SPD.)

    So wird unter Punkt 10 des Berichtes nach meinem Dafürhalten mit Recht eindringlich darauf hingewiesen, daß ein Mangel an entsprechender Bereitschaft auf zivilem Gebiet auch für die militärischen Verteidigungsanstrengungen nicht nur eines Landes, sondern der NATO schwerwiegende Folgen haben kann, ja, sogar haben muß.
    In Punkt 12 des Berichtes heißt es dann weiter:
    Jeder erkennbare Mangel im Komplex unserer Gesamtverteidigung stellt eine Herausforderung der gegnerischen Angriffslust dar und bildet geradezu einen Anziehungspunkt für die gegnerische Angriffskraft. Liegt dieser erkennbare Mangel
    — so heißt es weiter
    dann in erster Linie in der Heimatverteidigung — darüber ist heute morgen gesprochen worden —,
    so besteht für den Gegner ein ganz besonderer Anreiz zum Einsatz gerade der fürchterlichsten Waffen mit weithin vernichtender Wirkung.
    Der Bericht untersucht dann weiter, was auf dem Gebiete der zivilen Notstandsplanung bisher eigentlich geschehen ist und kommt zu dem Ergebnis: so gut wie nichts. Ja, man ist versucht zu sagen, daß
    gerade dieser Teil im Rahmen der Verteidigungspolitik der Bundesregierung, soweit er über die Berichterstattung an die NATO-Gremien hinausgeht, bewußt ausgespart worden ist. Ich habe heute erstmalig vom Herrn Kollegen Windelen eine recht plausible Erklärung aus Ihrer Sicht dazu gehört. Ich möchte diese Überlegungen gewiß respektieren, möchte aber dabei, Herr Kollege Windelen, die Frage aufwerfen, ob wir denn wirklich nur vom Primat der militärischen Verteidigung sprechen können. Ich habe vorhin schon vorgetragen und es war auch u. a. die Meinung des Berichterstatters des Verteidigungsausschusses der WEU, Ihres Kollegen Heye, daß wir die Verteidigung als Gesamtkomplex sehen müssen. Wir dürften und sollten deshalb auch nicht von einer Priorität mit der Betonung sprechen, wie Sie es vorhin getan haben. Ich glaube, daß Sie das nicht so betont als nur-militärische Frage herausstellen wollten, sondern daß Ihnen vielmehr die Überlegung am Herzen lag, ob wir denn gerade bei der Auffassung von ziviler und militärischer Verteidigung als eines Gesamtkomplexes in der Lage sind, die Leistungen finanzieller, wirtschaftlicher Art zu erbringen, um jetzt beides entsprechend vorzuziehen oder entsprechend durchzuziehen.
    Hier möchte ich die Frage aufwerfen, ob man dann nicht wenigstens dem Volke und den Wählern das, was hier heute gesagt worden ist, schon früher in aller Deutlichkeit hätte sagen müssen, statt so zu tun, als könne man dadurch, daß man nur die militärischen Fragen mit einer gewissen Priorität behandelt, in einem bescheidenen Rahmen Sicherheit zumindest doch für eine gewisse Übergangszeit geben. Ich glaube, das hätte sehr deutlich zum Ausdruck gebracht werden müssen.
    Heute vormittag ist schon von Rednern meiner Fraktion darauf hingewiesen worden, daß der Eindruck besteht — und ich möchte sagen, er besteht zu Recht —, daß gerade der Bundesverteidigungsrat und der Bundeskanzler der Öffentlichkeit diesen Teil vorenthalten will. Der Bundeskanzler hat sich ja gestern hier von Ihnen als der Mann feiern lassen, der Wahlkämpfe zu führen versteht, und sicher- lieh möchte er diese Dinge auch aus Wahlkampferwägungen der Öffentlichkeit nicht so sehr zum Bewußtsein kommen lassen; denn dann würde die Fragwürdigkeit des Ganzen noch deutlicher offenbar werden.
    Ich halte es nicht für einen guten Stil, verehrter Herr Minister des Innern, .daß man, wie Sie es heute morgen getan haben, denjenigen, die auf diese neuralgischen Punkte hinweisen, eine Bewußtseinsspaltung oder, wie Sie sich ausgedrückt haben —ich möchte nachher nicht vorgehalten bekommen, ich hätte etwas Falsches gesagt —, zumindest Zwiespältigkeit unterstellt. Ich sehe darin keine Zwiespältigkeit. Ich glaube, Sie sind hier bereits in sehr vornehmer Art von Ihrem Fraktionskollegen Herrn Windelen korrigiert worden. In noch deutlicherer Art sind Sie schon im Dezember berichtigt worden. Sie hätten es heute wirklich einfacher gehabt, wenn Sie sich 'das durchgelesen hätten oder von Ihren Mitarbeitern hätten zeigen lassen, was im WEU-



    Wienand
    Parlament auch von Rednern Ihrer Partei zu diesem Gesamtkomplex gesagt worden ist.

    (Beifall bei der SPD.)

    Ich habe vorhin schon darauf hingewiesen, daß in der Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage, die gestellt worden ist, dargelegt wird, wie die Dinge zur Zeit bei der NATO gehandhabt werden. Der Kollege Heye hat in seiner Begründung des gemeinsamen Antrags ebenfalls darauf Bezug genommen. Ich möchte nur einige Ausführungen zu dieser Drucksache 1739 machen und darf folgendes vorausschicken. Ob ich die Antwort auf die Frage 1 oder die Antwort auf die Frage 2 nehme, wenn ich ein Resümee ziehe, komme ich zu dem Ergebnis, daß doch nichts Entscheidendes getan worden ist. Darüber täuschen auch die von Ihnen vorhin genannten Zahlen nicht hinweg, Herr Kollege Windelen.
    Ich will nicht das, was für die militärische Verteidigung ausgegeben worden ist, zu dem in Relation setzen, was für die zivile Verteidigung ausgegeben warden ist. Ich glaube, man sollte das auch nicht unter Angabe bestimmter Prozentsätze zueinander in Beziehung zu setzen versuchen, weil es eine Einheit darstellen muß. Man muß das eine tun und darf das andere nicht lassen. Unter diesem Gesichtspunkt möchten wir es sehen. Es kommt also nicht darauf an, ,daß hier etwas mehr eingehandelt und dort etwas mehr abgezogen wird. Wir sollten uns bemühen, die militärische und die zivile Verteidigung als eine Einheit zu sehen.
    Die Bundesregierung führt in ihrer Antwort auf die Frage 2 der Kleinen Anfrage an, daß ein Jahreserhebungsverfahren durchgeführt werde und daß diese Jahreserhebungen von der NATO zusammengefaßt würden. Sie legt dar, daß die Ergebnisse dann entsprechend verteilt würden. Wir finden ferner in der Antwort den Aufgabenkatalog über zivile Verteidigung, Sanitätswesen, Arbeitskräfteplanung, Versorgung, Transportwesen, Fernmeldewesen bis zur Aufrechterhaltung der Regierungsgewalt. Nirgendwo finden wir aber eine konkrete Aussage darüber, was bei uns vorhanden ist, wie die Pläne der Bundesregierung sind, wie weit die Bundesregierung ihre Pläne in den NATO-Gremien realisieren konnte und was die Bundesregierung bisher unternommen hat, um dem Anliegen, welches der Kollege Heye vorhin vorgetragen hat, im NATO-Rat Rechnung zu tragen, damit es dort zu einer verbindlichen Empfehlung für alle anderen NATO-Mitglieder kommt.
    Ich will es anders sagen: Es wird nicht viel nützen, daß, wenn wir hier diskutieren und nachher diesen Antrag annehmen — ich möchte für meine Fraktion sagen, daß wir bereit sind, dem Antrag zuzustimmen —, uns nach einer gewissen Zeit —ich habe diese ernste Befürchtung auf Grund der Behandlung in den vergangenen 10 Jahren — von der Bundesregierung lakonisch mitgeteilt wird: Wir sind im NATO-Rat nicht durchgedrungen. Damit wäre auch dieser Ansatz, der jetzt wieder einmal gegeben wird, im Keim erstickt worden.
    Wir hätten also gern eine verbindliche Erklärung der Bundesregierung. Sie sollte — auch für unsere Vertreter im NATO-Rat — jetzt wenigstens das bißchen, was herausgearbeitet worden ist und was schon von der WEU-Versammlung und denjenigen, die sich dort damit befaßt haben, als zu wenig empfunden wurde, als verbindlich erklären. Das ist bis heute noch nicht getan worden, und dazu hat bis jetzt auch die Bundesregierung noch nicht Stellung genommen. Wir sind bereit, zu hören, was die Bundesregierung auf Grund des Gesamteindruckes, den man heute hier gewinnen konnte, zu diesem speziellen Antrag zu sagen hat.

    (Beifall bei der SPD.)