Rede von
Hugo
Rasch
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte noch einmal betonen, daß ich es für unfair halte, hier mit Namen von Männern zu agieren, die sich an diesem Tisch nicht rechtfertigen können. Das ist unfair, Herr Minister Blank. Sie mögen das nehmen, wie Sie wollen, nach meinen Begriffen ist das unfair.
Sie haben vorhin zu mir gesagt: Herr Rasch, seien Sie vorsichtig, ich warne Sie! — Ich weiß nicht, was Sie damit gemeint haben. Aber ich will Ihnen das eine sagen: Was ich gesprochen habe, kann ich jederzeit verantworten. Ich bin genau wie Sie, Herr Minister Blank, in den Nachkriegsjahren für unseren Staat eingestanden. Ich habe mich bemüht, die Kriegsopfer von der anderen Seite fernzuhalten. Sie tun ein bitteres Unrecht, wenn Sie heute glauben Männer diffamieren zu müssen,
die in den Organisationen ihre Pflicht getan haben.
Herr Minister Blank, Sie sind mir die Antwort schuldig geblieben auf die Frage, ob Sie die Sätze, die Sie in Sendungen verschiedener Rundfunkanstalten, in Interviews und sonstigen Pressegesprächen geäußert haben, aufrechterhalten oder nicht. Wenn Sie sagen, Sie hätten alles Mögliche getan, um den Kriegsopfern zu helfen, dann will ich Ihnen das abnehmen. Aber wenn Sie davon überzeugt sind, dann müssen Sie sich doch mit Ihren Freunden hier auseinandersetzen,
die zu der Erkenntnis gekommen sind, daß es anders geht, ohne Steuererhöhung, und besser.
Also Sie sind nicht der, wie Sie sich schon einmal zu bezeichnen beliebten, Anwalt der Kriegsopfer. Wir haben Sie nicht nötig gehabt, wir brauchen Sie nicht, wir brauchen Sie auch in Zukunft nicht.
Wir wollen hier nichts im Raume stehen lassen. Herr Minister Blank, Ihre Art, wie Sie in der Öffentlichkeit aufgetreten sind, und Ihre Tätigkeit sind der Anlaß dafür, daß wir heute in einer derart scharfen Form miteinander reden müssen.