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Was an mir liegt, werden die D-Züge um 14 Uhr erreicht werden können, Herr Präsident. Ich werde
nur noch einen einzigen Punkt ganz kurz behandeln, der sozusagen den Hintergrund dessen abgibt, was hier schon seit Wochen und Monaten die Gemüter erregt.
Ich glaube, die Menschheit erlebt in der Zeit der Atomdiskussion, die ja eine weltweite Diskussion ist, augenblicklich eine technische Entwicklungsphase von besonderer Kraft, Ausgeprägtheit, Intensität und natürlich auch von besonderer Gefahr. Meine Damen und Herren, wahrscheinlich werden wir uns darin einig sein, daß es bisher der Menschheit insgesamt keineswegs gelungen ist, die Probleme, die mit der atomaren Entwicklung zusammenhängen, geistig und moralisch zu bewältigen. Ich möchte mich nicht in die Prophetie begeben, aber ich möchte glauben, daß, wenn der Menschheit nach Gottes Willen ein weiteres Dasein gestattet ist, es ihr in nicht sehr langer Zeit — nach meiner Meinung wird das nicht länger als zehn Jahre dauern — sicherlich gelingen wird, diese Phase einer gewaltigen, auch geistigen und moralischen Anpassung an eine veränderte technische Welt tatsächlich zu durchstehen und diese Lage zu meistern. Das ist eine Diskussion, mit der wir sicherlich nicht so schnell fertig werden und zu der wir Deutschen nur einen begrenzten Beitrag liefern können, wenn wir vielleicht auch zum Anfang dieser Entwicklung nicht nur einen begrenzten, sondern einen sehr großen Beitrag geleistet haben.
Aber, meine Damen und Herren — und damit möchte ich schließen —, seien Sie sicher, wenn Sie Fragen wie diese mit aller Emotion — siehe Hamburg, siehe Berlin — vor ein Publikum bringen, das sich nicht mehr nur aus Ihren disziplinierten Anhängern zusammensetzt, dann sind Sie auf einem Wege, dessen Anfang Sie heute kennen, dessen Ende schrecklich sein wird, so schrecklich, meine Damen und Herren, daß niemand von Ihnen es auch nur erleben möchte!