Rede von
Dr.
Hans
Wilhelmi
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Gleich! Ich möchte diese Geschichte zu Ende führen; dann will ich mich gern mit Ihnen auseinandersetzen, Herr Kollege.
Sie machen wieder so etwas verkürzte Zwischenrufe mit Märchen und so.
— Ich bin ja gerade dabei, Ihnen das „Märchen" zu belegen. Ich habe das Protokoll in der Hand. Außerdem kennen Sie diese schöne Geschichte schon im voraus.
Also es war so. Im hessischen Landtag hatte die CDU u. a. beantragt, man möge die Verfassung dahingehend ändern, daß die Bürgermeister in den kleineren Städten — nicht etwa in den Großstädten, sondern in den kleineren Städten — in unmittelbarer Wahl gewählt werden sollten. Daraufhin hat der Abgeordnete Sudheimer , wie ich hier aus dem Protokoll entnehme, folgendes gesagt:
Meine Damen und Herren! Wir können uns über die Urwahl dann unterhalten, wenn aus den Nur-Einwohnern, die wir in den Gemeinden und Städten haben, wirkliche Bürger geworden sind,
die ihre Gemeinde mittragen, ihre Gemeinde mitgestalten.
Und auf einen Zwischenruf des Herrn Kollegen
Euler, wann denn das sein solle, wurde geantwortet:
Wir können uns darüber unterhalten. Das liegt nicht an uns, sondern daran, wieweit die Menschen politisch reif sind.
Sehen Sie, ausgerechnet diesen „unreifen" Menschen werden nun so komplizierte Fragen vorgelegt, wie Sie sie hier in Ihrem Gesetzentwurf stellen!
Bitte schön, Herr Kollege!