Rede:
ID0302004900

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
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    11. Guttenberg?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 20. Sitzung Bonn, den 22. März 1958 Inhalt: Große Anfrage der CDU/CSU betr. die deutsche Frage auf künftigen internationalen Konferenzen (Drucksache 238) 1015 B Große Anfrage der FDP betr. Gipfelkonferenz und atomwaffenfreie Zone (Drucksache 230) Fortsetzung der Aussprache — . 1015 B Dr. Schmid (Frankfurt) (SPD) . . . 1015 C Dr. von Brentano, Bundesminister 1028 A Kreitmeyer (FDP) 1031 A Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . 1037 A Kiesinger (CDU/CSU) 1048 C Nächste Sitzung 1054 C Anlage . . . 1055 A Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Sonnabend, den 22. März 1958 1015 20. Sitzung Bonn, den 22. März 1958 Stenographischer Bericht Beginn: 9.01 Uhr.
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    Anlage Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich a) Beurlaubungen Frau Albrecht 12. 4. Dr. Atzenroth 22. 3. Dr. Baade 22. 3. Bazille 1. 4. Dr. Becker (Hersfeld) 19. 4. Blachstein 29. 3. Dr. Böhm 22. 3. Dr. Bucerius 22. 3. Conrad 18. 4. Diel (Horressen) 19. 4. Frau Diemer-Nicolaus 22. 3. Dr. Dittrich 22. 3. Dr. Dresbach 22. 3. Dr. Eckhardt 22. 3. Eilers (Oldenburg) 22. 3. Euler 22. 3. Felder 31. 3. Frau Friese-Korn 31. 5. Funk 22. 3. Frau Dr. Gantenberg 22. 3. Glahn 22. 3. Gottesleben 8. 4. Graaff 22. 3. Dr. Greve 22. 3. Dr. Harm 22. 3. Häussler 22. 3. Heiland 31. 3. Hellenbrock 24. 3. Hilbert 22. 3. Dr. Höck (Salzgitter) 31. 3. Höcker 15. 4. Frau Dr. Hubert 12. 4. Illerhaus 22. 3. Jahn (Frankfurt) 29. 3. Jahn (Marburg) 22. 3. Jürgensen 31. 3. Frau Kipp-Kaule 29. 3. Anlage zum stenographischen Bericht Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Köhler 22. 3. Dr. Kohut 22. 3. Kramel 22. 3. Kroll 22. 3. Kühlthau 22. 3. Kunze 15. 5, Lenz (Trossingen) 29. 3. Frau Dr. Dr. h. c. Lüders 30. 4. Dr. Baron Manteuffel-Szoege 22. 3. Mauk 22. 3. Mellies 25. 4. Mischnick 22. 3. Müller (Worms) 22. 3. Neumann 12. 4, Paul 30. 4. Pelster 1. 4. Pütz 22. 3. Rademacher 22. 3. Ramms 31. 3. Sander 22. 3. Scheel 22. 3. Schneider (Hamburg) 31. 3. Dr. Schneider (Saarbrücken) 22. 3. Dr. Schranz 22. 3. Stahl 22. 3. Dr. Stammberger 22. 3. Dr. Starke 22. 3. Frau Dr. Steinbiß 29. 3. Struve 22. 3. Tobaben 22. 3. Dr. Vogel 22. 3. Vogt 12. 4. Dr. Wahl 22. 3. Walter 22. 3. Wehr 31. 3. Weinkamm 29. 3. Frau Welter (Aachen) 22. 3. Dr. Will 22. 3. b) Urlaubsanträge Jacobs 20. 4.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reinhold Kreitmeyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Verehrter Kollege Wehner, ich möchte nicht meinem Kollegen Bucher etwas vorwegnehmen. Da ich ein junges Mitglied dieses Hauses bin, würde ich es nicht wagen, diesen Vorschlag zu machen. Ich will Ihrer Antwort nicht ausweichen, aber Sie werden es mir nicht übelnehmen, wenn ich sage: Diese Frage steht leider wieder in einem so unglücklichen Zusammenhang, daß sie geeignet ist — wie ähnliche Fragen in den letzten 24 Stunden —, die sachliche Arbeit dieses Hauses zu gefährden. Ich möchte deshalb auf diese Frage in dieser Minute keine Antwort geben; also nicht etwa, daß ich nicht wüßte, was ich zu sagen hätte.
    Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, daß es doch Möglichkeiten gibt, eine Änderung herbeizuführen. Zunächst einmal möchte ich Ihnen, die Sie glauben, in der besten Überzeugung zu handeln. sagen: Es ist in der militärwissenschaftlichen Untersuchung von heute keineswegs erwiesen, daß das, was heute unter dem Stichwort „taktische Atomwaffe" rangiert, überhaupt eine Waffe ist, die dem Soldaten nützt.

    (Beifall bei der FDP.) Ich halte es für einen leider verführerischen Sprachgebrauch, die Wasserstoff- oder die Kobaltbombe ebenfalls mit der immerhin irrigen Bezeichnung „Watte" zu versehen; am Ende degradiert sie den Menschen doch zum Insekt.


    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Bei der Entscheidung, die die Bundesregierung im Begriff ist zu fällen, möchte ich nicht unterlassen, auf eine gute Tradition der englischen Regierung ihrer Bevölkerung gegenüber hinzuweisen. Vor solchen einschneidenden Entscheidungen in dieser traditionell gefestigten Demokratie pflegt sie ein Weißbuch herauszubringen. Es wäre wohl Anlaß gerade für eine junge Demokratie, sich zu bemühen, Erfahrungen der älteren unbesehen zu übernehmen. Es wäre dem sonstigen Gebrauch gegenüber guter Stil gewesen, wenn man uns in Form eines Weißbuches in 38 bis 58 Punkten, verehrter Herr Verteidigungsminister, auseinandergesetzt hätte, was vor uns liegt. Die englische Regierung hat es für richtig befunden, z. B. im Weißbuch des Jahres 1957 — und ich habe mir sagen lassen, sogar 1956, ein Jahr vorher — ihre Bevölkerung auf die kommenden Entscheidungen so vorzubereiten, daß solche lebenswichtige Entscheidungen nicht nur mit einer 51prozentigen Mehrheit gefällt werden, sondern mit der Zustimmung des ganzen Volkes!

    (Beifall bei der FDP und der SPD.)

    Ich möchte die Hoffnung aussprechen, daß es in dieser Frage noch nicht zu spät ist.
    Es wäre auch nicht uninteressant, sich einige Stichworte aus diesem englischen Weißbuch zu eigen zu machen. Zum Beispiel hat der Herr Bundesverteidigungsminister uns — allerdings soll man gegenüber den Nachrichtenquellen auf militärischem Gebiet sehr kritisch sein doch hier gesagt, es gebe begründete Anzeichen, daß die Sowjetunion auch strategische Angriffswaffen und andere Angriffswaffen entwickelt. Da sollte man sich nun überlegen, ob unmittelbare Kriegsgefahr besteht oder nicht. Die Briten halten sie für nicht gegeben. Man sollte sich auch mit dem Versuch auseinandersetzen, in einer kurzen, intensiven Rüstungsanstrengung das nachzuholen, was man versäumt hat.

    (Abg. Dr. Martin: Herr Kreitmeyer, warum halten die Engländer denn die Kriegsgefahr nicht für gegeben? — Sagen Sie das bitte dazu! Ja, bitte, warum denn? Lesen Sie dieses Weißbuch mal genau! Weil Abschreckung da ist!)

    — Verzeihung, das kommt später. Haben Sie keine Sorge. Ich bin nicht etwa der Meinung, daß wir auf die Abschreckung durch diese Waffen verzichten sollten, im Gegenteil. Es handelt sich nur um die Frage, vor der wir jetzt hier stehen: taktische atomare Aufrüstung.

    (Abg. Dr. Martin: Was heißt „im Gegenteil"?) — Wir bejahen die Abschreckung.


    (Abg. Dr. Martin: Womit?)

    Deutscher Bundestag — 3. Wahlperiode — 20. Sitzung. Bonn, Sonnabend, den 22. März 1958 1033
    Kreitmeyer
    — Die Strategie der Abschreckung durch die Wasserstoffbombe bejahen wir; die lehnt überhaupt niemand in diesem Hause ab.

    (Widerspruch in der Mitte. — Abg. Dr. Hellwig: Fragen Sie mal Frau Wessel!)

    — Das könnte sein. Vielleicht Herr Heinemann persönlich, vielleicht auch Frau Wessel. Das sind aber Einzelerscheinungen, Persönlichkeiten, die man in jedem großen Parlament mit der nötigen Toleranz zu dulden weiß.


Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Herr Abgeordneter, gestatten Sie eine Zwischenfrage des Abgeordneten Freiherrn zu Guttenberg?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Freiherr Karl Theodor von und zu Guttenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Ich habe vorhin gehört, daß Professor Carlo Schmid die Auffassung der SPD als Ganzes mit den Auffassungen des Herrn Kollegen Heinemann identifiziert hat. Ich möchte Sie daher fragen, ob Sie Ihre Behauptung aufrechterhalten, daß nach Ihrer Meinung in diesem Hause niemand ist, der die Strategie der Ahschreckung ablehnen würde.