Rede von
Dr.
Eugen
Gerstenmaier
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Die Sitzung ist eröffnet.
Meine Damen und Herren! Vor Eintritt in die Tagesordnung habe ich die traurige Pflicht,
das Haus von dem Tod unseres Kollegen Dr. Josef Brönner in Kenntnis zu setzen. Unser Kollege Dr. Brönner ist gestern nach längerer Krankheit gestorben.
Dr. Brönner wurde am 12. Mai 1884 in Grünsfeld geboren. Nach einer Handwerkslehre weilte er von 1903 bis 1906 in den Vereinigten Staaten. Anschließend machte er sein Gymnasialabitur in Tauberbischofsheim und ging zu Sprachstudien nach Frankreich und Italien. Während des ersten Weltkriegs war er Dolmetscher an der Westfront. Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Würzburg und Freiburg promovierte er 1921 zum Dr. rer. pol. 1928 wurde Dr. Brönner Bürgermeister der Stadt Bad Mergentheim, 1933 wegen sogenannter „politischer Unzuverlässigkeit" seines Dienstes enthoben. Bis zum Kriegsende arbeitete er bei der Öffentlichen Bausparkasse Württemberg. 1945 wurde er Landrat in Bad Mergentheim. 1946 wurde er Mitglied der Vorläufigen Volksvertretung und im Juni des gleichen Jahres Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung Württemberg-Baden. Dr. Brönner war seit 1949 Mitglied des Bundestages, Mitglied im Ausschuß für Wiederaufbau und Wohnungswesen sowie im Ausschuß für Bau- und Bodenrecht, er war Mitglied im Ausschuß für Kommunalpolitik und öffentliche Fürsorge, Stellvertretendes Mitglied in den Ausschüssen für Inneres und für Wiedergutmachung.
Wir verlieren in unserem Kollegen Brönner einen freundlichen, hilfsbereiten, fleißigen und treuen Mitarbeiter, dem wir ein ehrendes und dankbares Angedenken bewahren werden. Ich habe den Angehörigen die Teilnahme des Bundestages ausgesprochen. Ich spreche die gleiche Teilnahme dem Herrn Fraktionsvorsitzenden und der Fraktion der Christlich-Demokratischen und der Christlich-Sozialen Union aus. — Sie haben sich zu Ehren des Verstorbenen erhoben; ich danke Ihnen.
Die Glückwünsche des Hauses spreche ich zum heutigen 65. Geburtstag dem Herrn Kollegen Dr. Baade aus.
Damit, meine Damen und Herren, kommen wir zur Tagesordnung. Zunächst:
Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung.
Das Wort hat -der Herr Bundesminister des Auswärtigen.