Rede von
Dr.
Hans-Christoph
Seebohm
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mir ist bekannt, daß die Deutsche Bundesbahn einen Teil des Personenverkehrs der Strecke Weinheim—Wahlen mit Omnibussen auf der Straße abwickelt, und zwar in den Zeiten, in denen der Reiseverkehr gering ist. Der Berufsverkehr wird im wesentlichen nach wie vor mit Dampfzügen bedient. Er wird also kaum davon betroffen, wenn bei hohem Schnee und bei Glatteis im Omnibusverkehr Verspätungen oder Ausfälle eintreten.
Die Bundesbahn hat im übrigen für solche Fälle Schienenersatzfahrpläne vorbereitet. Der Verkehr wird bei solchen Störungen sofort auf die Schiene umgelegt. Diese Maßnahme hat, wie mir die Deutsche Bundesbahn berichtet, ihre Bewährungsprobe schon mehrfach bestanden.
Ich bin nach erneuter Prüfung zu der Auffassung gekommen, daß es der Bundesbahn nicht zugemutet werden kann, den gesamten Personenverkehr auf die Schiene zurückzuverlegen. Die Kosten des Vollbetriebes dieser Strecke übersteigen leider die erzielten Einnahmen um mehr als das Doppelte. Der Bundesbahn kann deshalb bei ihrer Finanzlage und bei der ihr gesetzlich vorgeschriebenen kaufmännischen Betriebsführung nicht auferlegt werden, auf die durch teilweise Verlegung des Personenverkehrs auf die Straße erzielbare Verbesserung der Rentabilität dieser Strecke zu verzichten.