Herr Präsident! Meine Damen und meine Herren! Ich werde versuchen, im Laufe der kommenden Jahre den Herrn Kollegen Erler doch noch davon zu überzeugen, daß ich der geeignete Mann bin.
Ich möchte aber in diesem Zusammenhang folgendes betonen. Herr Erler hat während des Wahlkampfs eine von den Ausführungen anderer Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei abweichende Stellung eingenommen.
Das konzediere ich ihm sehr gern. Seine Einstellung war die ruhigste und vernünftigste.
— Ja, warum lachen Sie denn? Ich muß doch der Wahrheit die Ehre geben.
— Nein, nein! Also, verehrter Herr Erler, glauben Sie mir, ich habe während des Wahlkampfs wirklich nicht geschlafen und habe mich sehr gut über all das unterrichtet, was gesagt worden ist. Ich kann Ihnen hier wirklich die Erklärung abgeben: Sie waren unter allen sozialdemokratischen Herren derjenige, der, sagen wir einmal, die korrekteste Erklärung abgegeben hat. Aber andere waren nicht so wie Sie, andere sprachen ganz anders, und das
— da müssen Sie mich doch bitte auch einmal verstehen — hat mich mit so tiefer Sorge erfüllt.
— Also, da sitzt so ein Klub zusammen, der muß nur lachen. Meinetwegen! — Aber das hat mich wegen des Eindrucks auf das Ausland mit tiefer Sorge erfüllt.
— Nein, Herr Kollege Ollenhauer, die Sozialdemokratische Partei ist eine Partei von Bedeutung. Das habe ich immer gesagt, das ist Ihnen doch nichts Neues. Ich kann Ihnen erklären, daß manche Leute draußen voll Sorge waren, Sie möchten die Wahl gewinnen, weil damit die ganze Politik zu Ende sei. Das war doch der Eindruck, den Reden und Interviews von Mitgliedern der Sozialdemokratischen Partei ganz allgemein im Ausland hinterlassen haben.
— Nein, nein, leider nicht! Das war er schon vorher.
Ich wurde eben darauf aufmerksam gemacht, daß Herr Kollege Schmid im Frühjahr dieses Jahres dem „Combat" ein Interview gegeben hat. Ich habe es selbst nicht gelesen.