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ID0212507800

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    2. Deutscher Bundestag — 125. Sitzung. Bonn, Freitag, den 20. Januar 1956 6553 125. Sitzung Bonn, Freitag, den 20. Januar 1956 Ergänzung der Tagesordnung 6555 B Fragestunde (Drucksache 2025) : 1. betr. Berufsverkehr auf der Strecke Leonberg—Stuttgart: Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 6555 C, D, 6556 A Pusch (SPD) 6555 D 2. betr. zwischenstaatliche Vereinbarungen zur Linderung der Not der unehelichen Besatzungskinder und ihrer Mütter: Neumayer, Bundesminister der Justiz 6556 A, C Ritzel (SPD) 6556 B, C 3. betr. wohnraummäßige Unterbringung deutscher Aussiedler aus Polen und den polnisch verwalteten Gebieten: Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 6557 A, C Dr. Czaja (CDU/CSU) 6557 C 4. betr. Vorkehrungen zur Erlernung der deutschen Sprache und zur Ergänzung der schulischen Kenntnisse von Kindern und Jugendlichen deutscher Aussiedler aus Polen und aus den polnisch verwalteten Gebieten usw.: Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 6557 D 5. betr. Einreiseverweigerung bzw. -sperre für osteuropäische Vereinssportmannschaften: Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 6558 A, C, D Seidel (Fürth) (SPD) 6558 C, D 6. betr. Visen an Staatsangehörige der Ostblockstaaten zur Einreise in die Bundesrepublik: Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 6559 A, B Dr. Mommer (SPD) 6559 A, B betr. Bezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrats der Lastenausgleichsbank: Dr. Nahm, Staatssekretär im Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte 6559 C, D Schmitt (Vockenhausen) (SPD) . . . 6559 D 8. betr. Abteile für Schwerbeschädigte bei der Deutschen Bundesbahn: Dr.-Ing. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 6560 A 9. betr. Vorschüsse auf Rechtsansprüche aus der sogenannten Dritten Masse: Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 6560 C 10. betr. schlechten Gütestand von Mauersteinen bzw. strafrechtliche Folgerungen daraus: Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 6561 A, D Arnholz (SPD) 6561 C 11. betr. Einschrankungen der Rechte der Arbeitnehmer der Grenzkraftwerke Albbruck-Dogern, Reckingen und Rheinfelden: Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit 6561 D, 6562 B Arnholz (SPD) 6562 B 12. betr. angebliche Äußerung eines Angehörigen des Bundesministeriums für Verteidigung auf einer Tagung der Evangelischen Akademie in Mülheim über Nichtbestehen eines Weigerungsrechts, auf den eigenen Vater zu schießen: Blank, Bundesminister für Verteidigung 6556 D, 6557 A Arnholz (SPD) 6556 D Beratung der Übersicht 15 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages betreffend Petitionen nach dem Stand vom 31. Dezember 1955 (Drucksache 2002) 6562 C Annahme 6562 C Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, GB/BHE, DP betr. berufliche und gesellschaftliche Eingliederung der aus der Sowjetzone geflüchteten Jugend (Drucksache 2034) . . . 6555 B, 6562 C Annahme 6562 C Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für Außenhandelsfragen über den Entwurf einer Einundfünfzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Konjunkturpolitische Zollsenkung — 2. Teil) (Drucksachen 2037, 2026) 6555 B, 6562 D Dr. Serres (CDU/CSU), Berichterstatter (Schriftlicher Bericht) . 6585 C Beschlußfassung 6562 D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Maßnahmen auf dem Gebiete des zivilen Luftschutzes (Drucksache 1978) 6562 D Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 6562 D, 6577 D Dr. Höck (CDU/CSU) 6566 B Dr. von Buchka (CDU/CSU) . . . 6568 B Frau Dr. Ilk (FDP) 6568 C Schmitt (Vockenhausen) (SPD) . 6569 D Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau . . 6573 C, 6574 D, 6579 A Lücke (CDU/CSU) 6574 C Feller (GB/BHE) 6574 D Kortmann (CDU/CSU) 6577 A Schoettle (SPD) 6579 A Überweisung an die Ausschüsse für Angelegenheiten der inneren Verwaltung, für Kommunalpolitik und für Wiederaufbau und Wohnungswesen . . . . 6579 D Erste Beratung des von den Abg. Kühlthau u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den freien Halbtag im Einzelhandel (Drucksache 1943) . . . . 6580 A Überweisung an die Ausschüsse für Arbeit und für Wirtschaftspolitik . . . . 6580 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes zur Ausführung des Abkommens vom 27. Februar 1953 über deutsche Auslandsschulden (Drucksache 1651); Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (Drucksache 1979) 6580 B Frau Dr. Schwarzhaupt (CDU/CSU), Berichterstatterin (Schriftlicher Bericht) 6586 A Beschlußfassung 6580 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Leistung von Zuschüssen an die Pensionskasse Deutscher Eisenbahnen und Straßenbahnen sowie über die Versicherungspflicht ihrer Mitglieder in der Sozialversicherung (Drucksache 1124); Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache 1985) 6580 C Horn (CDU/CSU), Berichterstatter 6580 C Abstimmungen 6581 D Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Pfändungsfreigrenze (Drucksache 1960) 6581 D Überweisung an den Rechtsausschuß . 6582 A Erste Beratung des von den Abg. Dr. Leiske u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung über Vergünstigungen für Kriegsbeschädigte im öffentlichen Personenverkehr (Drucksache 1975) . . . . 6582 A Überweisung an den Haushaltsausschuß, an den Verkehrsausschuß, an den Ausschuß für Kriegsopfer- und Heimkehrerfragen und an den Ausschuß für Kommunalpolitik 6582 A Erste Beratung des von der Fraktion des GB/BHE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Lastenausgleichsgesetzes (Drucksache 1974) . . 6582 A Überweisung an den Ausschuß für Lastenausgleich 6582 A Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Kreyssig und Fraktion der SPD betr. Berechnung des Sozialprodukts und der Steuern für den Haushalt 1956 (Drucksache 1928 [neu]) 6582 A Dr. Kreyssig (SPD), Antragsteller . 6582 B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 6583 D Schoettle (SPD) 6583 D Annahme 6584 A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Außenhandelsfragen über den Entwurf einer Neunundvierzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat und Spinnkabel) (Drucksachen 2035, 1992) 6584 A Dr. Löhr (CDU/CSU), Berichterstatter (Schriftlicher Bericht) . . 6587 C Beschlußfassung 6584 A Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen auf Zustimmung des Bundestages zur Veräußerung des bebauten Grundstücks in Berlin-Lankwitz an den Filmkaufmann Ernst Wolff, BerlinLichterfelde, im Tausch gegen dessen Grundstücke in Berlin-Charlottenburg und in Berlin SO 36 (Drucksache 1999) . 6584 B Überweisung an den Haushaltsausschuß 6584 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen auf Veräußerung bundeseigener Grundstücke auf Markung Zuffenhausen (ehem. Standortübungsplatz) an die Stadt Stuttgart im Wege eines Tausches gegen stadteigene Grundstücke auf Markung Bad Cannstatt und Markung Sillenbuch (Drucksache 1942) . . . 6584 B Überweisung an den Haushaltsausschuß 6584 B Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen auf Verkauf des ehemaligen Wehrmachtlagerhauses I in Deggendorf an die Firma Autohaus Deggendorf, Lesser KG (Drucksache 1953) 6584 C Überweisung an den Haushaltsausschuß 6584 C Beratung des Antrags des Bundesministers für Wohnungsbau auf Zustimmung zur Überlassung junger Anteile an andere Bezieher als den Bund; hier: Kapitalbeteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen an der Deutschen Bau- und Bodenbank AG, Frankfurt (Main) (Drucksache 2000) 6584 C Überweisung an den Haushaltsausschuß 6584 ( Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Internationale Übereinkommen zur Verhütung der Verschmutzung der See durch til, 1954 (Drucksache 1990) 6584 C Überweisung an den Verkehrsausschuß 6584 C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen Nr. 10 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 16. November 1921 über das Alter für die Zulassung von Kindern zur Arbeit in der Landwirtschaft (Drucksache 1991) 6584 D Überweisung an die Ausschüsse für Arbeit und Jugendfragen 6584 D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Lohnstatistik (Drucksache 1994) 6584 D Überweisung an den Ausschuß für Arbeit 6584 D Nächste Sitzung 6584 D Anlage 1: Liste der beurlaubten Abgeordneten 6585 A Anlage 2: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen über den Entwurf einer Einundfünfzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Konjunkturpolitische Zollsenkung — 2. Teil) (Drucksache 2037) 6585 C Anlage 3: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes zur Ausführung des Abkommens vom 27. Februar 1953 über deutsche Auslandsschulden (Drucksache 1979) 6586 A Anlage 4: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen über den Entwurf einer Neunundvierzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 2035) 6587 C Die Sitzung wird um 9 Uhr 5 Minuten durch den Vizepräsidenten Dr. Schmid eröffnet.
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordete beurlaubt bis einschließlich Dr. Kopf 31. 3. 1956 Böhm (Düsseldorf) 3. 3. 1956 Graaff (Elze) 3. 3. 1956 Dr. Hammer 3. 3. 1956 Mensing 1. 3. 1956 Dr. Starke 28. 2. 1956 Glüsing 25. 2. 1956 Mellies 25. 2. 1956 Schmidt (Hamburg) 25. 2. 1956 Srock 25. 2. 1956 Gleisner (Unna) 18. 2. 1956 Lulay 15. 2. 1956 Kriedemann 11. 2. 1956 Peters 1. 2. 1956 Kiesinger 31. 1. 1956 Meitmann 31. 1. 1956 Kunze (Bethel) 30. 1. 1956 Dr. Lenz (Godesberg) 28. 1. 1956 Frau Kipp-Kaule 21. 1. 1956 Dr. Dr. h. c. Prinz zu Löwenstein 21. 1. 1956 Naegel 21. 1. 1956 Wiedeck 21. 1. 1956 Birkelbach 20. 1. 1956 Fürst v. Bismarck 20. 1. 1956 Blachstein 20. 1. 1956 Dr. Blank (Oberhausen) 20. 1. 1956 Brandt (Berlin) 20. 1. 1956 Brese 20. 1. 1956 Dr. Bucerius 20. 1. 1956 Dr. Bürkel 20. 1. 1956 Dr. Eckhardt 20. 1. 1956 Even 20. 1. 1956 Geiger (München) 20. 1. 1956 Dr. Gleissner (München) 20. 1. 1956 Häussler 20. 1. 1956 Held 20. 1. 1956 Hansen (Köln) 20. 1. 1956 Dr. Hellwig 20. 1. 1956 Huth 20. 1. 1956 Jacobi 20. 1. 1956 Dr. Jentzsch 20. 1. 1956 Illerhaus 20. 1. 1956 Kahn-Ackermann 20. 1. 1956 Keuning 20. 1. 1956 Knobloch 20. 1. 1956 Kramel 20. 1. 1956 Kurlbaum 20. 1. 1956 Lemmer 20. 1. 1956 Dr. Löhr 20. 1. 1956 Morgenthaler 20. 1. 1956 Müller-Hermann 20. 1. 1956 Neuburger 20. 1. 1956 Neumann 20. 1. 1956 Dr. Orth 20. 1. 1956 Dr. Pohle (Düsseldorf) 20. 1. 1956 Frau Rudoll 20. 1. 1956 Dr. Schild (Düsseldorf) 20. 1. 1956 Dr. Schöne 20. 1. 1956 Frau Dr. Schwarzhaupt 20. 1. 1956 Solke 20. 1. 1956 Stahl 20. 1. 1956 Frau Dr. h. c. Weber (Aachen) 20. 1. 1956 Wagner (Ludwigshafen) 20. 1. 1956 Dr. Welskop 20. 1. 1956 Anlage 2 Drucksache 2037 (Vgl. S. 6562 D) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (23. Ausschuß) über den Entwurf einer Einundfünfzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Konjunkturpolitische Zollsenkung - 2. Teil) (Drucksache 2026). Berichterstatter: Abgeordneter Dr. Serres Der Ausschuß für Außenhandelsfragen hat sich in eingehender Beratung mit dem Entwurf einer Einundfünfzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Konjunkturpolitische Zollsenkung -2. Teil) - Drucksache 2026 - befaßt. In grundsätzlichen Beratungen ist von den Sprechern aller Fraktionen zum Ausdruck gekommen, daß man zwar dem Gedanken einer solchen Zollsenkung zustimmt, die ein Mittelding zwischen einer linearen und einer individuellen Zollsenkung darstellt, daß man aber gewisse Bedenken hat, ob die insgesamt 14 Positionen geeignet erscheinen, konjunkturpolitisch erwünschte Auswirkungen zu erzielen. Der Ausschuß hat sich sodann mit den einzelnen Positionen befaßt und zu verschiedenen Punkten Auskünfte der Bundesregierung verlangt. Zur lfd. Nr. 9 Tarifnr. 84 56 wurde vor allen Dingen bemängelt, daß nur handangetriebene Rechenmaschinen, nicht schreibend, ohne Registrierstreifen, in die Verordnung aufgenommen worden seien, während den Maschinen mit Registrierstreifen heute die größere praktische Bedeutung zukomme. Es wurde vor allem darauf hingewiesen, daß z. B. Additionsmaschinen mit Registrierstreifen größere Beweiskraft gegenüber der Finanzbehörde besitzen. Der Ausschuß hat daher beschlossen, die folgende Fassung der lfd. Nr. 9 aufzunehmen: „aus A - Rechenmaschinen, auch mit Registrierstreifen, auch schreibende Rechenmaschinen, alle diese nur handangetrieben". Die anwesenden Vertreter der Bundesregierung haben dieser Änderung zugestimmt. In der abschließenden Aussprache haben die Sprecher aller Fraktionen übereinstimmend erklärt, daß sie aus grundsätzlichen Erwägungen dem 2. Teil der konjunkturpolitischen Zollsenkung zustimmen, um damit der Bundesregierung die Möglichkeit zu geben, das mit dem 1. Teil begonnene konjunkturpolitische Programm auf dem Zolltarifgebiet zu Ende zu führen. In der Regierungsvorlage war als Anfangstermin für das Inkrafttreten der veränderten Zollsätze der 15. Januar 1956 vorgesehen. Da dieser Termin bereits am Tage der Ausschußberatung überschritten war, ist vorgesehen worden, den Anfangstermin auf den 25. Januar 1956 zu verlegen. Entsprechend wurden im § 1 des Entwurfs die Worte „15. Januar 1956" in die Worte „25. Januar 1956" geändert. Sinngemäß wurde in § 2 „14. Januar 1956" durch „24. Januar 1956" ersetzt. Unter Berücksichtigung dieser Änderungen wurde die Verordnung im Ausschuß einstimmig bei 3 Stimmenthaltungen angenommen. Bonn, den 19. Januar 1956 Dr. Serres Berichterstatter Anlage 3 Drucksache 1979 (Vgl. S. 6580 B) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (16. Ausschuß) über den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes zur Ausführung des Abkommens vom 27. Februar 1953 über deutsche Auslandsschulden (Drucksache 1651). Berichterstatter: Abgeordnete Frau Dr. Schwarzhaupt Das Ausführungsgesetz vom 24. August 1953 zu dem Abkommen über deutsche Auslandsschulden (Londoner Schuldenabkommen) enthält eine Bestimmung über die Änderung von Art und Umfang der Sicherheiten, die der deutsche Schuldner bestellt hat. Die Sicherheiten entsprechen in vielen Fällen nicht mehr dem Stand der Schuld, die sich durch Rückzahlungen oder durch die Regelung nach dem Schuldenabkommen verringert hat. Als eine billige Maßnahme zugunsten des deutschen Schuldners soll diesem deshalb die Möglichkeit eröffnet werden, die von ihm bestellten Sicherheiten dem Stand der Schuld anzupassen. Bei Schulden, für die Teilschuldverschreibungen ausgestellt waren, ergeben sich Schwierigkeiten daraus, daß nicht ohne weiteres alle Gläubiger ein Regelungsangebot nach dem Londoner Schuldenabkommen annehmen, daß aber die Sicherheiten für die gesamte Schuld bestellt sind und deshalb nur mit Wirkung gegenüber allen Inhabern der Teilschuldverschreibungen geändert werden können. Es wäre eine erhebliche Erschwerung für den deutschen Schuldner, wenn die Änderung der Sicherheit von der Zustimmung aller Inhaber der Teilschuldverschreibungen abhängig gemacht werden müßte; andererseits können die Sicherheiten ohne Zustimmung aller Gläubiger nur geändert werden, wenn besondere Sicherungen zur Wahrung ihrer Rechte vorgesehen werden. Zu diesem Zweck sieht das Erste Ausführungsgesetz ein bestimmtes gerichtliches Verfahren für die Abänderung der Sicherheiten für Schuldverschreibungen vor. Nach § 76 Abs. 3 des Ausführungsgesetzes setzt die gerichtliche Entscheidung über eine im. Regelungsangebot des Schuldners vorgesehene Änderung oder Aufhebung einer Sicherheit voraus, daß eine bestimmte Mehrheit von Gläubigern das Regelungsangebot ausdrücklich angenommen und daß eine bestimmte Minderheit ihm nicht ausdrücklich widersprochen hat. Die Mehrheit der Gläubiger wird von dem Betrag der Schuldverschreibungen berechnet, die nach den Bestimmungen des Wertpapierbereinigungsgesetzes bereinigt sind. Die Minderheit wird von dem Gesamtbetrag der Schuldverschreibungen berechnet, die bei Abgabe des Regelungsangebots noch offenstehen. Die praktische Entwicklung zeigte, daß bei dieser Regelung der deutsche Schuldner in vielen Fällen nicht in den Genuß des Vorteils kommen würde, der ihm durch das gerichtliche Verfahren eröffnet werden sollte. Bei Erlaß des Ausführungsgesetzes war man davon ausgegangen, daß die Wertpapierbereinigung schnell abgeschlossen sein werde und daß sich die Inhaber der Auslandsbonds beeilen würden, das Regelungsangebot des Schuldners anzunehmen, da sie anderenfalls nicht damit rechnen können, in absehbarer Zeit ihre Ansprüche gegen den Schuldner in Deutschland durchzusetzen. Um im Interesse der deutschen Schuldner möglichst schnell Klarheit über den Umfang der Sicherheiten herbeizuführen, sah § 76 Abs. 4 des Ausführungsgesetzes daher vor, daß die gerichtliche Entscheidung über die Änderung oder Aufhebung einer Sicherheit nur zulässig ist, wenn die Voraussetzungen des Absatzes 3, d. h. das Zustandekommen einer Gläubigermehrheit und das Nichtzustandekommen einer anderen Gläubigerminderheit innerhalb einer kurz bemessenen Frist, erfüllt würden. Die Erwartung hat sich jedoch als irrig erwiesen, daß die Gläubiger sich in ihrer überwiegenden Mehrheit schnell für das Regelungsangebot entscheiden würden. Die Auslandsbonds sind, insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika, nach ihrer Bereinigung zum Börsenhandel zugelassen worden, ohne daß der Verkäufer vorher dem Regelungsangebot des Schuldners zugestimmt haben mußte. Einer Gruppe von Käufern dieser Bonds war aus spekulativen Gründen an einer schnellen Bedienung der Bonds nichts gelegen; sie hielten diese vielmehr in der Erwartung einer günstigeren späteren Situation zurück, ohne das Regelungsangebot anzunehmen. So entstand die Gefahr, daß die in § 76 Abs. 3 des Ausführungsgesetzes vorgesehene Gläubigermehrheit nicht innerhalb der in Absatz 4 bestimmten Frist zustande kommt. Damit wäre dem deutschen Schuldner endgültig die Möglichkeit genommen, die von ihm gestellte Sicherheit dem neuen Stand seiner Schuld anzupassen. Dieser Gefahr soll Artikel I Nr. 1 des Entwurfs vorbeugen. Hier wird bestimmt, daß die bisher wie eine Ausschlußfrist wirkende Jahresfrist des § 76 Abs. 4 in Zukunft die Mindestfrist ist, die abgewartet werden muß, ehe eine gerichtliche Entscheidung über die Abänderung der Sicherheit ergehen darf. Die Voraussetzungen des Absatzes 3 (Gläubigermehrheit bzw. -minderheit) können aber innerhalb von fünf Jahren noch erfüllt werden, nämlich innerhalb der Frist, in der überhaupt die Gläubiger das Regelungsangebot annehmen können (Artikel 15 Abs. 2 Buchstabe b des Londoner Schuldenabkommens). Die übrigen Änderungen im Wortlaut von Artikel 76 Abs. 3 betreffen nur die Technik der Feststellung, ob die Gläubigermehrheit oder die Gläubigerminderheit zustande gekommen ist. Von materieller Bedeutung ist lediglich die Vorschrift, daß es der zum Schutze der Gläubiger erschwerten Voraussetzungen für eine Änderung oder Aufhebung von Sicherheiten nach § 76 Abs. 3 nicht bedürfen soll, wenn die Änderung nur darin besteht, daß eine Schuldverschreibungshypothek nach §§ 1187 und 1189 BGB durch ein Grundpfandrecht zugunsten des Anleihetreuhänders selbst ersetzt wird. Bei dieser Änderung werden die wirtschaftlichen Interessen des Gläubigers nicht beeinträchtigt; sie ist aber im Interesse der Übersichtlichkeit des Grundbuchs und in Anbetracht der Schwierigkeiten, die sich aus § 75 des Ausführungsgesetzes ergeben, wünschenswert. Artikel I Nr. 2 des Entwurfs regelt den Fall, daß bei einer Anleihe eine Bank als Treuhänderin zwischen den Schuldner und die Inhaber der Teilschuldverschreibungen eingeschaltet ist. In diesen Fällen ist die Bank formalrechtlich Gläubigerin des deutschen Schuldners; die Bank hat ihren seits Teil- oder Hinterlegungszertifikate über Teilbeträge der Forderung an die Einzelgläubiger ausgegeben. Hier sollen die Inhaber der Teil- oder Hinterlegungszertifikate als Gläubiger im Sinne des § 76 anzusehen sein. Für die Frage, ob eine (Frau Dr. Schwarzhaupt) für die Änderung oder Aufhebung der Sicherheit erforderliche Gläubigermehrheit oder -minderheit vorhanden ist, kommt es also auf die Zustimmung oder den Widerspruch der Zertifikatsinhaber als der wirtschaftlich Berechtigten an. Durch ein Schreiben des Bundesjustizministeriums vom 12. Oktober 1955 ist eine Anregung des Bundeswirtschaftsministers weitergegeben worden, in Artikel I des Entwurfs eine Nr. 3 vorzusehen. Es soll in das Ausführungsgesetz eingefügt werden ein § 108 b, nach dem Schuldverschreibungen, die im Rahmen des Londoner Schuldenabkommens an Stelle alter Schuldverschreibungen in den Verkehr gebracht werden, nicht der Genehmigung nach § 795 Abs. 1 und § 808 a des Bürgerlichen Gesetzbuchs bedürfen. Der Wortlaut des Bürgerlichen Gesetzbuchs hat hier zu Zweifeln Anlaß gegeben; eine Reihe von Anleiheschuldnern hat die Genehmigung des Bundeswirtschaftsministeriums beantragt; andere haben die Schuldverschreibungen bereits ohne Genehmigung in den Verkehr gebracht. Nach deutschem Rechtsverständnis ist die Genehmigungsfreiheit bei der gegebenen Sachlage selbstverständlich; im Hinblick darauf, daß die ausländischen, insbesondere die angelsächsischen, Gläubiger in dieser Beziehung sehr formal denken, dürfte jedoch eine ausdrückliche Bestimmung im Gesetz geboten sein. Den Gläubigermächten war von der Bundesregierung im Verlaufe der Verhandlungen über das Londoner Schuldenabkommen zugesagt worden, daß sie bei der Ausarbeitung der auf dem Gebiet der Anleihesicherheiten erforderlichen Gesetzesvorschriften konsultiert werden würden. Sie haben den vorgesehenen Ergänzungen des Ausführungsgesetzes zugestimmt. Der Rechtsausschuß stimmte der Regierungsvorlage einschließlich der von dem Herrn Bundesminister der Justiz angeregten Ergänzung durch Nr. 3 zu. Die Frage, ob die Zustimmung des Bundesrates erforderlich ist, wurde verneint, da die Gründe, die seinerzeit die Zustimmung des Bundesrates zu dem Ersten Ausführungsgesetz erforderlich machten, bei den vorliegenden Abänderungsvorschriften nicht gegeben sind. Der mitberatende Ausschuß für Finanz- und Steuerfragen hat keine Bedenken geäußert. Bonn, den 14. Dezember 1955 Frau Dr. Schwarzhaupt Berichterstatterin Anlage 4 Drucksache 2035 (Vgl. S. 6584 A) Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Außenhandelsfragen (23. Ausschuß) über den Entwurf einer Neunundvierzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat und Spinnkabel) (Drucksache 1992). Berichterstatter: Abgeordneter Dr. Löhr Der Ausschuß für Außenhandelsfragen hat sich in seiner Sitzung vom 19. Januar 1956 mit dem Entwurf einer Neunundvierzigsten Verordnung über Zollsatzänderungen (Vinylchlorid-Vinylidenchlorid-Mischpolymerisat und Spinnkabel) befaßt; er hat sich der Begründung der Bundesregierung angeschlossen und einstimmig dem Verordnungsentwurf der Bundesregierung zugestimmt. Bonn, den 19. Januar 1956 Dr. Löhr Berichterstatter
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    Rede von Dr. Wilhelm Höck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Herr Bundesminister des Innern hat den Entwurf eines ersten Luftschutzgesetzes, den die Bundesregierung hier eben dem Hohen Hause zugeleitet hat, sehr eingehend und, wie mir scheint, mit einleuchtenden Argumenten begründet. Wenn früher an dieser Stelle hier über den Luftschutz gesprochen wurde, dann handelte es sich bisher nur um die Bereitstellung bescheidener Mittel für diese Zwecke.

    (Abg. Schmitt [Vockenhausen] : Haben Sie von unseren Anträgen nie etwas gehört?)

    — Einen Moment! — Ich glaube, die Bundesregierung hat recht daran getan, die Einbringung des Gesetzentwurfs zum Anlaß dafür zu nehmen, der Öffentlichkeit das Problem des zivilen Luftschutzes in seiner ganzen Größe und Problematik hier aufzuzeigen.

    (Abg. Dr. Menzel: Haben Sie denn die Verhandlungen der letzten Jahre verschlafen?)

    — Einen Augenblick; ich komme darauf, Herr Kollege Menzel. Damit lösen wir das Problem ja nicht, daß wir jetzt in Ressentiments machen.
    Nach zehn Jahren wieder von Luftschutz zu sprechen, ist eine Tatsache, an der wir nicht vorbeigehen können. Sicherlich sind psychologische Schwierigkeiten zu überwinden, gerade auch bei denjenigen, die früher einmal aktiv im Luftschutz tätig waren. Wurde es doch vor einigen Jahren noch fast als ein Verbrechen angesehen, im Dienste des zivilen Luftschutzes gestanden zu haben. Aber niemand wird die Notwendigkeit heute verkennen können, daß gerade die Bundesrepublik zur zivilen Selbsthilfe im Rahmen des Luftschutzes aufruft. Aus diesem Gesichtspunkt heraus darf ich vielleicht auch anmerken, daß das Gesetz eigentlich etwas zu spät kommt.

    (Abg. Dr. Menzel: Sehr richtig!)

    Aber wir waren in der Vergangenheit nicht immer frei in unseren Entscheidungen.
    Im Rahmen einer ersten Beratung des Gesetzes möchte ich mich auf einige grundsätzliche Bemerkungen hier beschränken.
    Luftschutzfragen sind in der letzten Zeit, insbesondere nach dem Bekanntwerden des Luftschutzprogramms der Bundesregierung, in der öffentlichen Meinung in steigendem Maße erörtert worden. Diese Erörterungen waren nicht immer von profunder Sachkenntnis getragen, und in ihnen klangen immer wieder die Zweifel an, ob der Aufbau und Ausbau eines Luftschutzes angesichts der modernen Massenvernichtungsmittel überhaupt noch einen Sinn habe, mit anderen Worten, ob es noch vernünftig sei, hierfür Millionen- oder Milliardenbeträge auszugeben und zur Verfügung zu stellen.
    Meine politischen Freunde sind ebenso wie die Bundesregierung der Auffassung, daß solche Vorbereitungen zum Schutz der Zivilbevölkerung nicht nur einen Sinn haben, sondern daß sie dringend notwendig sind. Sie haben ihren Wert nicht nur für den Fall, daß — was Gott verhüten möge — eine kriegerische Auseinandersetzung mit den sogenannten konventionellen Waffen, d. h. den Spreng- und Brandbomben des zweiten Weltkriegs, ausgetragen werden müßte, sondern auch in dem ungleich schrecklicheren Falle, daß die Menschheit in einen Atomkrieg hineingerissen würde. Voraussetzung für ihre Wirksamkeit ist allerdings, daß die vorgesehenen Maßnahmen, deren Verwirk-


    (Dr. Höck)

    lichung sich über Jahre hinziehen wird, so elastisch gestaltet werden daß sie in dem einen wie in dem andern Falle auch Schutz bieten.
    Ich habe bisher immer die Betonung auf das Wort „zivil" gelegt, und mit Absicht. Wenn man nämlich den Gesetzentwurf sorgfältig durchliest, muß man feststellen, daß hier der Luftschutz als Selbsthilfe im zivilen Sektor und in zivilen Händen liegt und nicht in militärischen Händen liegen soll. Ich glaube, dieses Moment ist doch von ausschlaggebender Bedeutung für den jetzt angelaufenen Luftschutz und sollte bei der Beratung in den Ausschüssen Beachtung finden.
    Es hat bisher im Gegensatz zu den geäußerten Zweifeln über den Sinn von Luftschutzmaßnahmen auch nicht an Kritik daran gefehlt, daß die Bundesregierung mit der Bekanntgabe ihres Luftschutzprogramms und ihrer Luftschutzkonzeption und mit dem ersten Schritt in die Gesetzgebung hinein so lange gezögert hat. Wir halten diese Kritik nicht in allen Fällen für berechtigt. Wir sind uns wohl alle darüber im klaren, daß ein wirksamer Luftschutz — dieses vorläufige Programm und dieses erste Luftschutzgesetz sind ja nur ein Anfang — Milliardenbeträge erfordern wird. Es war sicherlich richtig, daß die Bundesregierung alle Möglichkeiten sachverständiger Beratung erschöpft hat, wie der Herr Minister hier eben auch erläutert hat, bevor sie mit einer so schwierigen und, ich möchte auch sagen: keineswegs populären Materie an die Öffentlichkeit getreten ist.
    Ich möchte hier nicht auf Einzelheiten eingehen. Eines dürfte jedoch feststehen: ,daß der Aufbau eines zivilen Luftschutzes und erst recht seine Führung im Ernstfalle einer Lenkung nach einheitlichen Gesichtspunkten bedürfen. Wir würden es deshalb nicht für glücklich halten, die mannigfaltigen verfassungsrechtlichen Zweifelsfragen, die insbesondere das Verhältnis des Bundes zu den Ländern und zu den Gemeinden betreffen, bei der Behandlung des Gesetzentwurfs zu überspitzen.
    Von grundsätzlicher Bedeutung wird in dieser Hinsicht der Verlauf der Verhandlungen über eine zweite Ergänzung des Grundgesetzes sein. Ich denke hier an den Entwurf des Art. 32 a, der dem Bund die Möglichkeit geben soll, auch bei der zivilen Verteidigung, also dem Schutz der Zivilbevölkerung, eine Auftragsverwaltung gegenüber den Ländern zu begründen. Wir werden es uns bei der weiteren parlamentarischen Behandlung des Entwurfs überlegen müssen, ob nicht auch der heute zu erörternde Gesetzentwurf von dieser Möglichkeit Gebrauch machen sollte, wenn die verfassungsmäßigen Voraussetzungen hierfür rechtzeitig vorliegen.
    Die Opposition hat auch in diesem Hause an der Planung des zivilen Luftschutzes mehrmals scharfe Kritik geübt und wird es sicherlich auch an diesem Gesetzentwurf wieder tun. Das darf ich im voraus feststellen. Wir hören diese Worte allerdings auch nicht zum ersten Male. Schon früher ist uns bei den Haushaltsberatungen entgegengehalten worden, daß man für den Schutz der Zivilbevölkerung doch Mindestbeträge bereitstellen müsse, die in einer gewissen Relation zu den Ausgaben für die militärische Verteidigung ständen. Finanztechnisch sollte man hier wohl im Interesse unserer Zivilbevölkerung zu einer ganz klaren Scheidung von zivilen Verteidigungsausgaben und militärischen Verteidigungsausgaben kommen.
    Erst kürzlich wurde in einer Ausschußsitzung in diesem Hohen Hause behauptet, daß andere Staaten der freien Welt höhere Aufwendungen für den Schutz ihrer Bevölkerung machten. Aus amtlichem Zahlenmaterial, das mir zugänglich war, geht hervor, daß im vorigen Rechnungsjahr, also im Rechnungsjahr 1954, auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet, die Vereinigten Staaten von Amerika 4,76 DM, Großbritannien 8,87 DM, Belgien, das unserer Bevölkerungs- und Wirtschaftsstruktur am ähnlichsten ist, 2,23 DM, Norwegen 4,96 DM und Schweden 4,62 DM ausgegeben haben. Wir hier in der Bundesrepublik stehen erst am Anfang. Aber bei einem Gesamtvolumen des Luftschutzprogramms, wie es eben hier vorgetragen worden ist, von 1,2 Milliarden, d. h. 400 Millionen im Jahresdurchschnitt, entfallen an öffentlichen Aufwendungen, wozu noch die Aufwendungen der Industrie und anderer Stellen kommen, in der Bundesrepublik also rund 8 DM auf den Kopf der Bevölkerung.

    (Abg. Dopatka: Das haben die anderen längst hinter sich!)

    — Ich komme darauf. Man könnte gegen diesen Vergleich einwenden, daß die anderen Staaten, die ich soeben erwähnte, schon jahrelang Luftschutzkosten in dieser Höhe aufgebracht haben. Aber man kann von uns nicht ohne weiteres erwarten, daß wir im Anfangsstadium des Aufbaus den gesamten Nachholbedarf auf einmal bewältigen. Ich glaube, es ist gar nicht so schlimm, daß wir nunmehr aufholen, nachdem doch in der Entwicklung der atomaren Waffen Erkenntnisse zutage getreten sind, die wir uns jetzt bei dem Neuaufbau des Luftschutzes — auch bei den Bauten — sehr zugute halten und anwenden können. Sehr viel wichtiger erscheint uns, daß jetzt an Stelle einer reinen Planung der Beginn der praktischen Verwirklichung von Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung tritt. Das ist in diesem Gesetzentwurf doch wohl angedeutet.
    Eine ganz andere Frage ist es, wie die öffentlichen Luftschutzkosten zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden sollen. Der Gesetzentwurf geht davon aus, daß die gemeinsam zu lösende Aufgabe auch eine gemeinsame Finanzierung von Bund, Ländern und Gemeinden verlangt. Der Bund soll an diesen Kosten mit einem Drittel beteiligt werden, während der Umfang der Heranziehung der Gemeinden, was finanzverfassungsrechtlich sicher zutreffend ist, dem Länderfinanzausgleich überlassen bleibt. Ihnen ist, so nehme ich an — der Herr Minister hat es auch angedeutet —, der lebhafte Widerspruch nicht nur des Bundesrats, sondern auch der kommunalen Spitzenverbände gegen eine solche Lastenverteilung bekannt. Die Durchführung einer Auftragsangelegenheit war und ist für die Kommunen ein Greuel, weil sie dabei immer finanziell Haare lassen müssen.

    (Abg. Lücke: Sehr richtig!)

    In der Nachkriegszeit haben die Städte enorme finanzielle Opfer für den Wiederaufbau geleistet. Zum andern wurden für die Lösung all der Verkehrsangelegenheiten und anderer Aufgaben immer größere Ausgaben verlangt.

    (Abg. Lücke: Wohnungsbau!)

    Ureigenste kommunale Aufgaben — ich komme nicht auf den Wohnungsbau, Herr Kollege Lücke, aber auf Schulbau und Krankenhausbau — kommen und kamen dabei zu kurz. Ich meine, daß wir


    (Dr. Höck)

    gerade die Frage der Finanzierung des Luftschutzes in den Ausschußberatungen sehr gründlich zu prüfen haben. Grundsätzlich möchte ich aber heute schon zum Ausdruck bringen, daß dabei die durch den Krieg und seine Folgeerscheinungen hervorgerufene schwierige Finanzlage der Gemeinden gebührend berücksichtigt werden muß. Wir sind an sich — das darf man doch wohl auch ausdrücken —dem Herrn Minister dankbar, daß ihm nach dieser Richtung auch Gedanken gekommen sind und daß er das Problem angeschnitten hat. Wir sind davon überzeugt, daß dieser Gesetzentwurf bei allen Schwierigkeiten der darin berührten Rechts- und Finanzprobleme angesichts der einmütigen Anerkennung der Notwendigkeit und Dringlichkeit des zivilen Luftschutzes — das darf ich wohl voraussetzen - von allen Fraktionen dieses Hauses eine Fassung erhalten wird, der auch der Bundesrat zustimmen kann, und daß das Gesetz bei seiner Verkündung eine brauchbare Grundlage für die Durchführung Ihrer Planung zum Schutze der Zivilbevölkerung bilden wird. Ich brauche hier wohl nicht zu betonen, daß meinen politischen Freunden wie mir selbst die Erhaltung des Friedens als der beste Schutz erscheint.
    Namens meiner Fraktion beantrage ich die Überweisung der Drucksache 1978 an den Ausschuß für innere Verwaltung als federführenden Ausschuß und zur Mitberatung an den Haushaltsausschuß und die Ausschüsse für Kommunalpolitik und für Finanz- und Steuerfragen.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort 'hat der Abgeordnete Dr. von Buchka.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl von Buchka


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Aus dem großen Luftschutzkuchen, den uns der Herr Bundesinnenminister präsentiert hat, will ich nur eine Rosine herauspicken. Im allgemeinen sind ja Rosinen wohl ganz wohlschmeckend. Ob das, was ich herauspicken will, nämlich die Finanzierungsfrage, denselben guten Geschmack hat, weiß ich nicht und erscheint mir zweifelhaft,

    (Zurufe von der SPD und von der Mitte — Abg. Lücke: Ist vergiftet!)

    — ob gerade Gift darin ist, will ich nicht behaupten.
    Meine Damen und Herren, zur Finanzierungsfrage und gerade im Hinblick auf die Gemeinden folgendes. Es ist zweifellos richtig — wie auch der Herr Bundesinnenminister ausgeführt hat —, daß der Schwerpunkt der Arbeit bei den Gemeinden und gerade bei den Großstädten auf dem Gebiet des zivilen Luftschutzes liegen wird. Die Kosten, die dabei entstehen, sind aber so groß, daß die Gemeinden in dieser Hinsicht mit allergrößter Sorge in die Zukunft blicken. Ich habe mit Befriedigung vom Herrn Bundesinnenminister gehört, daß auch er sich darüber bereits Gedanken gemacht hat. Das ist um so notwendiger, als wir ja erst am Anfang stehen. Wer weiß, was alles sonst noch an Luftschutzaufgaben für die Gemeinden kommen wird, die ohnedies seit dem Zusammenbruch von 1945, weiß Gott, keine leichte Zeit gerade auch in finanzieller Hinsicht gehabt haben. Ich verstehe es also suhr wohl, wenn die kommunalen Spitzenverbände ein Nein ausgesprochen haben.
    Es obliegt mir im Augenblick nicht, eine endgültige Regelung vorzuschlagen. Ich darf aber darauf hinweisen, daß der Bundesrat hinsichtlich der
    Finanzierung offenbar einen Mittelweg zwischen der völlig ablehnenden Haltung der kommunalen Spitzenverbände und der Regierungsvorlage gehen will, indem er, ich möchte es mal so nennen, eine Interessenquote vorschlägt, aus dem Gedanken heraus, daß es immer etwas für sich hätte, wenn die Gemeinden wenigstens finanziell dabei interessiert wären. Darüber läßt sich reden. In welcher Höhe allerdings eine derartige Interessenquote festzusetzen sein würde, bedarf noch sehr eingehender Beratungen in den Ausschüssen. Auf alle Fälle aber bitte ich schon jetzt, bei diesem zweifellos unbedingt notwendigen Gesetz die Belange der Gemeinden nicht zu vergessen, ihnen also nicht etwa die Last aufzuerlegen, wie es nach dem Regierungsentwurf offensichtlich geschehen soll. Aus allen diesen Gesichtspunkten halte auch ich es für notwendig, daß der Ausschuß für Kommunalpolitik bei diesem Gesetzentwurf mitberatend beteiligt wird.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)