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ID0210611700

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    2. Deutscher Bundestag — 106. Sitzung. Berlin-Charlottenburg, Mittwoch, den 19. Oktober 1955 5807 106. Sitzung Berlin-Charlottenburg, Mittwoch, den 19. Oktober 1955. Ansprache zum Beginn der Arbeitswoche in Berlin Präsident D. Dr. Gerstenmaier . . 5808 C Beurlaubte Abgeordnete (Anlage) 5849 A Frau Margarethe Hütter tritt an Stelle des ausgetretenen Dr. Pfleiderer in den Bundestag ein 5809 B Mitteilung über die Beantwortung der Kleinen Anfrage 195 (Drucksache 1726) betr. tarifpolitische Pläne des Bundesverkehrsministeriums (Drucksache 1800) 5809 C Fragestunde (Drucksache 1761): 1. betr. Wohnungsbewirtschaftung, Beschaffung von Wohnungen für kinderreiche Familien: Kahn-Ackermann (SPD) . . . 5809 C, 5810 B Dr. Wandersleb, Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnungsbau 5809 C, 5810 B 2. betr. Maßnahmen zur Förderung des Fremdenverkehrs nach Berlin: Dr. Leiske (CDU/CSU) 5810 B Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr . 5810 C 3. betr. Kulemeyer-Fahrzeuge der Deutschen Bundesbahn: Schmidt (Hamburg) (SPD) . . . . 5811 A, B Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 5811 A, B 4. betr. Wiederverwendung der ehemali- Kasernen in Darmstadt für deutsche Streitkräfte: Hübner (FDP) 5811 C, D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen 5811 D, 5812 A 5. betr. Zuwiderhandlungen gegen Bestimmungen des Güterkraftverkehrsgesetzes: Schmidt (Hamburg) (SPD) 5812 A Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr . 5812 A 6. betr. Ausschank von Alkohol in den Gaststätten an der Autobahn: Anfrage zurückgezogen 5812 C 7. betr. Erklärungen der Bundesregierung zur Beendigung des Beschlagnahmeverfahrens gegenüber deutschem Eigentum in den USA: Dr. Menzel (SPD) 5812 C, D Dr. von Brentano, Bundesminister des Auswärtigen 5812 C, D 8. betr. Vermögensstand der sozialen Rentenversicherung am 31. 12. 1954: Dr. Schellenberg (SPD) . . . . 5813 A, B, C Storch, Bundesminister für Arbeit 5813 A, B, C 9. betr. Befriedigung von Erstattungsansprüchen der Rentenversicherungsträger nach § 90 des Bundesversorgungsgesetzes: Dr. Schellenberg (SPD) . . . 5813 D, 5814 A Storch, Bundesminister für Arbeit 5813 D, 5814 A, B 10. betr. Auszahlung von Renten an alte, gebrechliche oder körperbehinderte Sozialrentner durch die Post oder die Sparkassen: Meyer (Wanne-Eickel) (SPD) . . . 5814 B, D Storch, Bundesminister für Arbeit . . 5814 C 11. betr. Einheitliche Regelung für Richtungszeichen an Kraftfahrzeugen: Ritzel (SPD) 5814 D, 5815 B Dr. Bergemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr 5814 D, 5815 B 12. betr. Nichtbeachtung von Urteilen der Steuergerichte seitens der Finanzverwaltung: Dr. Bucher (FDP) 5815 C, D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 5815 C, D 13. betr. Umstellung und Auszahlung von im Ostsektor Berlins eingefrorenen Postscheck- und Bankguthaben: Stingl (CDU/CSU) 5816 A Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 5816 A 14. betr. Überprüfung der Höhe der Verdienste von Arbeitnehmern aus dem Ostsektor Berlins oder der sowjetisch besetzten Zone: Stingl (CDU/CSU) 5816 B Storch, Bundesminister für Arbeit 5816 C 15. betr. Maßnahmen zum Ausgleich der Benachteiligung von Arbeitnehmern, die auf den Rat westlicher Persönlichkeiten ihre Arbeitsplätze im Osten behalten haben und später entlassen wurden: Stingl (CDU/CSU) 5816 D Storch, Bundesminister für Arbeit 5817 A 16. betr. Vorlage der Denkschrift über die Behebung der Not in den Zonenrandgebieten: Freidhof (SPD) 5817 B, C Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 5817 B, C 17. betr. Vorlage des Entwurfs eines Gesetzes über die Erweiterung des Jugendarbeitsschutzes: Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP) . . . 5817 C Storch, Bundesminister für Arbeit . 5817 C 18. betr. Verschärfung des Strafmaßes für Verbrechen an Kindern und Jugendlichen: Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP) 5817 D, 5818 B Neumayer, Bundesminister der Justiz 5818 A, B 19. betr. Änderungen des Bundesnotaufnahmegesetzes: Frau Dr. Maxsein (CDU/CSU) . . . 5818 C Dr. Dr. Oberländer, Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte 5818 C Nächste Fragestunde 5818 D Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung 5818 D Dr. Dr. h. c. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 5818 D Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung, Beratung der Anträge und Initiativgesetzentwürfe zur konjunkturpolitischen Lage 5823 D Dr. Deist (SPD) 5823 D Dr. Hellwig (CDU/CSU) 5835 A Scheel (FDP) 5842 B Nächste Sitzung 5848 D Anlage: Liste der beurlaubten Abgeordneten 5849 A Die Sitzung wird um 14 Uhr 5 Minuten durch den Präsidenten D. Dr. Gerstenmaier eröffnet.
  • folderAnlagen
    Anlage Liste der beurlaubten Abgeordneten a) Beurlaubungen Abgeordnete beurlaubt bis einschließlich Gleisner (Unna) 19. November Frehsee 15. November Kühn (Bonn) 15. November Matthes 15. November Dr. Miessner 15. November Welke 15. November Hoogen 12. November Albers 5. November Dr.-Ing. E. h. Schuberth 5. November Jahn (Frankfurt) 29. Oktober Altmaier 28. Oktober Dr. Becker (Hersfeld) 28. Oktober Fürst von Bismarck 28. Oktober Erler 28. Oktober Even 28. Oktober Gräfin Finckenstein 28. Oktober Gerns 28. Oktober Höfler 28. Oktober Kalbitzer 28. Oktober Kiesinger 28. Oktober Dr. Kopf 28. Oktober Dr. Lenz (Godesberg) 28. Oktober Dr. Leverkuehn 28. Oktober Lücker (München) 28. Oktober Dr. Lütkens 28. Oktober Marx 28. Oktober Dr. Mommer 28. Oktober Frau Meyer-Laule 28. Oktober Dr. Dr. h. c. Pünder 28. Oktober Dr. Oesterle 28. Oktober Paul 28. Oktober Frau Rehling 28. Oktober Schütz 28. Oktober Graf von Spreti 28. Oktober Dr. Wahl 28. Oktober Frau Dr. h. c. Weber (Aachen) 28. Oktober Miller 24. Oktober Günther 23. Oktober Bauer (Wasserburg) 22. Oktober Brockmann (Rinkerode) 22. Oktober Diekmann 22. Oktober Dr. Dollinger 22. Oktober Gefeller 22. Oktober Hilbert 22. Oktober Dr. Horlacher 22. Oktober Kahn 22. Oktober Könen (Düsseldorf) 22. Oktober Leibfried 22. Oktober Dr. Löhr 22. Oktober Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) 22. Oktober Müller (Worms) 22. Oktober Müser 22. Oktober Frau Nadig 22. Oktober Neuburger 22. Oktober Pelster 22. Oktober Dr. Pferdmenges 22. Oktober Frau Pitz 22. Oktober Raestrup 22. Oktober Schill (Freiburg) 22. Oktober Schlick 22. Oktober Schloß 22. Oktober Seidl (Dorfen) 22. Oktober Dr. Starke 22. Oktober Dr. Werber 22. Oktober Winkelheide 22. Oktober Stahl 22. Oktober Peters 22. Oktober Dr. Maier (Stuttgart) 22. Oktober Dr. Baade 22. Oktober Dr. Bärsch 22. Oktober Dr. Furler 22. Oktober Kemper (Trier) 22. Oktober Kroll 22. Oktober Dr. Wellhausen 20. Oktober Dr. Pohle (Düsseldorf) 19. Oktober Maucher 19. Oktober b) Urlaubsanträge Abgeordnete bis einschließlich Dr. Bucerius 31. Oktober Gibbert 30. Oktober Dr. Greve 29. Oktober Dr. Köhler 29. Oktober Dr. Preller 29. Oktober Frau Rösch 29. Oktober
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Eine Zusatzfrage? Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP): Nein.


Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frage 18! Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP):
Beabsichtigt die Bundesregierung angesichts der großen Zahl schwerer und schwerster an Kindern und Jugendlichen verübten Verbrechen — wie schwerer Mißhandlungen und Sittlichkeitsverbrechen zum Teil mit Todesausgang — vor dier allgemeinen Strafrechtsreform


(Frau Dr. Dr. h. c. Lüders)

dem Bundestag einen Vorschlag für die Verschärfung des Strafmaßes für solche Delikte vorzulegen?

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Fritz Neumayer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Die Frage, sehr verehrte Frau Dr. Lüders, die Sie eben angeschnitten haben, ist schon lange Gegenstand ernster Sorge der Bundesregierung gewesen. Das Bundesjustizministerium hat die damit zusammenhängenden Probleme einer gewissenhaften Prüfung unterzogen. Wir sind aber zu dem Ergebnis gekommen, daß es sich nicht empfiehlt, bereits vor Durchführung der Strafrechtsreform hier strafverschärfende Maßnahmen zu treffen. Ich darf Ihnen die Gründe, die uns zu diesem Ergebnis kommen ließen, kurz vortragen.
    Einmal: Für Kindesmißhandlung ist in § 223 b des Strafgesetzbuches eine Zuchthausstrafe bis zu fünf Jahren und für Sittlichkeitsdelikte gegenüber Kindern in § 176 eine Zuchthausstrafe bis zu zehn Jahren angedroht. Nun sind in beiden Fällen bei Vorliegen gravierender Umstände Erhöhungen dieses Strafmaßes möglich. Es kann also sogar bis auf lebenslängliche Zuchthausstrafe erkannt werden. Allerdings — das muß ich einräumen — ermöglichen die Vorschriften beim Vorliegen mildernder Umstände die Verhängung leichterer Strafen. Ich glaube aber, daß auf solche leichteren Strafen bei Vorliegen mildernder Umstände im Augenblick nicht verzichtet werden kann. Es gibt leichtere Fälle von Kindesmißhandlungen und auch von Sittlichkeitsdelikten an Kindern, bei denen das Verhalten des Täters zwar verwerflich, aber doch nicht zuchthauswürdig ist. Nach unserer Überzeugung sind die Vorschriften des geltenden Rechts durchaus geeignet, um in jedem einzelnen Fall zu einer gerechten Strafe zu kommen. Damit soll aber nicht zum Ausdruck, gebracht werden, daß unter Umständen nicht doch eine Änderung angezeigt erscheint. Warum sie im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für richtig gehalten wird, ergibt sich daraus, daß wir nicht an das Vorliegen eines Bedürfnisses glauben, aber auch aus unserer Auffassung, daß die große Strafrechtsreform doch eine Reihe sehr wesentlicher rechtspolitischer, kriminalpolitischer Gesichtspunkte würdigten muß, für die bis jetzt eine einheitliche Stellungnahme noch nicht erarbeitet ist. Wenn wir heute durch eine Novelle die Bestimmungen des Strafgesetzbuchs in diesen Fragen änderten, dann könnte es vorkommen, daß infolge der großen Strafrechtsreform aus kriminalpolitischen Gesichtspunkten eine nochmalige Änderung notwendig erscheinen würde. Aus allen diesen Gründen glauben wir nicht, daß es angezeigt ist, schon jetzt eine Änderung eintreten zu lassen.