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ID0207900200

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Metadaten
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    Vokabeln: 6
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    2. Deutscher Bundestag — 79. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 4. Mai 1955 4333 79. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 4. Mai 1955. Glückwünsche zum Geburtstag der Abg Frau Lockmann 4335 C Geschäftliche Mitteilungen . . . 4335 C, 4391 C, D Beurlaubte Abgeordnete (Anlage 1) . . 4392 A Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfragen 145 und 165 (Drucksachen 1143, 1359; 1303, 1360) 4335 C Mitteilung über Vorlage eines Berichtes über Maßnahmen zur Abwicklung und Entflechtung des ehemaligen reichseigenen Filmvermögens (Drucksache 1356) und eines Berichts über Bemühungen der Bundesregierung zur Freigabe der mit Manöverrechten belegten Gebiete in der Lüneburger Heide und Verwendung des Truppenübungsplatzes Munster-Nord für Panzerübungen (Drucksache 1361) . . . . 4335 C Zur Geschäftsordnung, — Antrag auf Aufsetzung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Viermächteverhandlungen (Drucksache 1355) auf die Tagesordnung: Wehner (SPD) 4335 D Kiesinger (CDU/CSU) 4336 D Aufsetzung abgelehnt 4337 B Fragestunde (Drucksache 1357): 1. betr. Besatzungskosten für außerdienstliche Aufwendungen der Besatzungsangehörigen: Arnholz (SPD) 4337 B, 4338 B, C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4337 C, 4338 C 2. betr. deutsche Originalakten im Besitz ausländischer Regierungen: Arnholz (SPD) 4338D, 4339 B Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts . . 4338 D, 4339 B 3. betr. Wiedereröffnung der Deutschen Kolonialschule in Witzenhausen: Platner (CDU/CSU) 4339 B Dr. h. c. Lübke, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 4339 B 4. betr. Rückgabe der verlagerten Bestände der früheren Preußischen Staatsbibliothek in Berlin: Frau Dr. Dr. h. c. Lüders (FDP) 4339 C, 4340 A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4339 D, 4340 A 5. betr. Anstalten zur klinischen Beobachtung oder Behandlung von Heimkehrern mit Leberschäden usw.: Dr. Hammer (FDP) 4340 A, C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . 4340 B 6. betr. Erlaß einer Rechtsverordnung gemäß § 34 Abs.4 des Kindergeldgesetzes: Dr. Stammberger (FDP) 4340 C Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . 4340 D 7. betr. Aufhebung des Chlorierungszwangs von Trinkwasser in mit Truppen belegten Städten: Dr. Menzel (SPD) 4340 D Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 4341 A 8. betr. Pauschalgebühren für gemeindeöffentliche Fernsprechstellen: Dr. Dittrich (CDU/CSU) 4341 A, C Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . . 4341 B 9. betr. „Wetterstation" der französischen Luftwaffe auf der Hornisgrinde bei Achern (Baden): Dr. Schranz (DP) 4341 C Blank, Beauftragter des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen 4341 D 10. betr. interne Weisungen zur Durchführung des Bundesergänzungsgesetzes zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung: Jaksch (SPD) 4342 B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4342 B 11. betr. Berufungs- und Abstimmungsverfahren bei der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften: Dr. Arndt (SPD) . . . . 4342 C, 4343 A, B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 4342 C, 4343 A, B 12. betr. Bildung einer ständigen Kommission zur Vorbereitung von Viermächteverhandlungen über die Wiedervereinigung Deutschlands: Dr. Lütkens (SPD) 4343 B, C, D Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 4343 C, D 13. betr. Denkschrift des Obersten a. D. von Bonin 4343 D 14. betr. Kontrolle der im Lager Grafenwöhr beschäftigten Arbeiter außerhalb des Lagers durch die deutsche Zollbehörde: Müller (Erbendorf) (SPD) 4344 A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4344 A 15. betr. zahlenmäßiges Mißverhältnis zwischen den vom Handel abgesetzten und den bei der Post gemeldeten Fernsehapparaten: Blachstein (SPD) 4344 C, D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . . 4344 C 16. betr. Altersfreibetrag nach § 32 b des Einkommensteuergesetzes für Verwitwete über 70 Jahre: Seidel (Fürth) (SPD) 4344 D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4345 A 17. betr. Villa Massimo in Rom: Dr. Arndt (SPD) 4345 B, C, D Dr. Schrader, Bundesminister des Innern 4345 B, C, D 18. betr. Verfahren bei Ausstellung der Flüchtlingsausweise C bei Gleichstellungsberechtigten nach Art. 131 GG . . 4345 D 19. betr. Maßnahmen bei Differenzen zwischen den Arbeitsämtern und den Familienausgleichskassen hinsichtlich der Zahlung von Kindergeld: Bock (CDU/CSU) 4345 D, 4346 B Sauerborn, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit . . 4346 A 20. betr. Beschlagnahme von Büchern durch Zollbeamte bei der Einreise aus der sowjetisch besetzten Zone in die Bundesrepublik Deutschland: Dr. Arndt (SPD) 4346 B, 4347 A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 4346 C 4347 A, B 21. betr. Verteilung von Flugblättern durch Postbedienstete in Dienstkleidung in Lörrach: Kramel (CDU/CSU) 4347 B Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . . 4347 B Wahl des Abgeordneten Sabaß zum Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl 4347 C Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landpachtgesetzes (Drucksache 697); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 967) . . 4347 D Dannemann (FDP): als Berichterstatter 4347 D als Abgeordneter 4352 C Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) 4348 C, 4356 B Elsner (GB/BHE) 4351 D Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 4354 B Varelmann (CDU/CSU) 4355 A Dr. h. c. Lübke, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 4355 B Namentliche Abstimmung . . . . 4356 D, 4394 Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, GB/ BHE, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Fischgesetz) (Drucksache 213); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 1306; Umdrucke 350, 353) 4357 A, 4392 C Struve (CDU/CSU): als Berichterstatter 4357 A als Abgeordneter 4359 D, 4360 C, 4361 B, 4362 D, 4363 D Frau Keilhack (SPD) 4359 C, 4360 A, 4361 A, 4362 B, 4363 B Dr. Conring (CDU/CSU) 4361 C Kriedemann (SPD) 4364 B Krammig (CDU/CSU) 4365 B Abstimmungen 4359 C, 4360 B, C, 4362 A, 4363 A, 4364 C, 4365 B Mündliche Berichterstattung des Ausschusses für Petitionen gemäß § 113 Abs. 1 Satz 2 .der Geschäftsordnung in Verbindung mit der Beratung der Übersicht 11 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages betr. Petitionen nach dem Stand vom 15. April 1955 (Drucksache 1338) . . 4365 C Dr. Stammberger (FDP), Berichterstatter 4365 C Arnholz (SPD) 4368 C Beschlußfassung 4368 D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens über den Antrag der Abg. Ruhnke, Schwann, Geiger (München), Elsner u. Gen. betr. Vorschriften über die Düngung von Obst und Gemüse (Drucksachen 1328, 702) 4368 D Rückverweisung an den Ausschuß . . . 4368 D Erste Beratung des von den Abg. Ruhnke, Schwann, Dr. Bartram, Geiger (München), Elsner, Dr. Elbrächter u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über den Deutschen Wetterdienst (Drucksache 1223) 4368 D Geiger (München) (CDU/CSU), Antragsteller 4368 D Dr. Schrader, Bundesminister des Innern 4372 A Ruhnke (SPD) 4372 B Jacobi (SPD) 4373 C Überweisung an den Ausschuß für Verkehrswesen, Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Haushaltsausschuß 4373 D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Bannmeilengesetzes (Drucksache 1049); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung (Drucksache 1310; Umdruck 352) . 4373 D, 4393 C Maier (Freiburg) (SPD), Berichterstatter 4373 D Kortmann (CDU/CSU) 4374 B Kahn-Ackermann (SPD) 4374 D Abstimmungen 4375 B Beratung des Antrags der Abg. Dr. Arndt, Merten, Dr. Preller ú. Gen. betr. Kurhessische Kupferschiefer-Bergbau GmbH in Sontra (Drucksache 1212) 4375 D Dr. Arndt (SPD), Antragsteller . . 4375 D, 4387 B Dr. Westrick, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft 4379 A Euler (FDP) 4380 C, 4390 B Sabaß (CDU/CSU) 4383 A Samwer (GB/BHE) 4384 D Sabel (CDU/CSU): zur Sache 4386 B zur Abstimmung 4390 D Vizepräsident Dr. Schneider . . . 4390 C, D Abstimmungen 4390 C, D Nächste Sitzung 4391 C, D Anlage 1: Liste der beurlaubten Abgeordneten 4392 A Anlage 2: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Gesetzentwurf betr. Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Umdruck 350) 4392 C Anlage 3: Änderungsantrag der Abg. Struve u. Gen. zum Gesetzentwurf betr. Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Umdruck 353) 4392 D Anlage 4: Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zum Entwurf eines Bannmeilengesetzes (Umdruck 352) 4393 C Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung über Art. 1, 2, 3 und Einleitung und Überschrift des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landpachtgesetzes nach Antrag der Fraktion der SPD (Drucksache 697) 4394 Die Sitzung wird um 14 Uhr 1 Minute durch den Präsidenten D. Dr. Gerstenmaier eröffnet.
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    Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten a) Beurlaubungen Abgeordnete beurlaubt bis einschließlich Dr. Graf Henckel 31. Mai Pelster 28. Mai Kemmer (Bamberg) 28. Mai Frau Strobel 23. Mai Josten 20. Mai Berendsen 20. Mai Dr. Jaeger 20. Mai Dr. Kliesing 20. Mai Erler 20. Mai Eschmann 20. Mai Paul 20. Mai von Manteuffel (Neuß) 20. Mai Kalbitzer 16. Mai Hufnagel 15. Mai Dr. Wahl 14. Mai Stingl 14. Mai Dr. Greve 14. Mai Arndgen 11. Mai Jahn (Stuttgart) 11. Mai Lang (München) 11. Mai Meyer (Wanne-Eickel) 11. Mai Heide 11. Mai Becker (Hamburg) 11. Mai Feller 10. Mai Dr. Bucher 10. Mai Dr. Furler 10. Mai Dr. Rinke 10. Mai Neumann 10. Mai Heiland 10. Mai Dr. Friedensburg 8. Mai Dr. Lenz (Godesberg) 7. Mai Frühwald 7. Mai Lücke 7. Mai Mißmahl 7. Mai Dr. Orth 7. Mai Baur (Augsburg) 7. Mai Scheuren 7. Mai Frau Welter (Aachen) 7. Mai Frau Ackermann 6. Mai Brandt (Berlin) 6. Mai Dr. Bucerius 6. Mai Diel 6. Mai Donhauser 6. Mai Dr. Löhr 6. Mai Morgenthaler 6. Mai Schrader 6. Mai Schuler 6. Mai Frau Dr. Steinbiß 6. Mai Wagner (Ludwigshafen) 6. Mai Cillien 5. Mai Dr. Hellwig 5. Mai Koenen (Lippstadt) 5. Mai Dr. Mocker 5. Mai Dr. Schmid (Frankfurt) 5. Mai Schwann 5. Mai Bender 4. Mai Bergmeyer 4. Mai Brockmann (Rinkerode) 4. Mai Engell 4. Mai Häussler 4. Mai Holla 4. Mai Huth 4. Mai Kemper (Trier) 4. Mai Mensing 4. Mai Dr. Mommer 4. Mai Dr. Oesterle 4. Mai Dr. Weber (Koblenz) 4. Mai Dr. Pohle (Düsseldorf) 4. Mai b) Urlaubsanträge Abgeordnete bis einschließlich Frau Korspeter 28. Mai Onnen 28. Mai Eberhard 15. Mai Anlage 2 Umdruck 350 (Vgl. S. 4359 C ff.) Änderungsantrag der Fraktion der SPD zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, GB/BHE, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes .über den Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Fischgesetz) (Drucksachen 1306, 213): Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 2 Abs. 2 ist folgender Satz anzufügen: Solche Vereinbarungen sind an den Seefischmärkten in geeigneter Weise bekanntzugeben. 2. In § 6 Abs. 1 Nr. 1 wird der letzte Satz gestrichen. 3. In § 9 erhält Abs. 1 folgende Fassung: (1) Zur Steigerung der Erzeugung, der Güte und des Absatzes von Erzeugnissen der Fischwirtschaft erläßt der Bundesminister im Einvernehmen mit dem Bundesminister des Innern durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des Bundesrates Vorschriften über die Qualitätsüberwachung, über die Be- und Verarbeitung, über die Art und Dauer der Lagerung und Beförderung von Fischwaren sowie über die Beschaffenheit und Ausstattung von Räumen, Behältnissen und Einrichtungen, in denen Fische aufbewahrt, befördert oder be- und verarbeitet werden. 4. In § 13 Abs. 1 ist folgende neue Nr. 5 anzufügen: 5. getroffene Vereinbarungen nach § 2 Abs. 2 nicht bekannt gibt. Bonn, den 4. Mai 1955 Ollenhauer und Fraktion Anlage 3 Umdruck 353 (Vgl. S. 4360 C ff.) Änderungsantrag der Abgeordneten Struve, Kriedemann, Dannemann, Elsner, Müller (Wehdel) und Genossen zur zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, GB/BHE, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Verkehr mit Fischen und Fischwaren (Fischgesetz) (Drucksachen 1306, 213): Der Bundestag wolle beschließen: 1. In § 4 Abs. 2 Satz 2 werden die Worte „oder die Anlandungen in einzelnen Küstenbezirken oder Häfen" gestrichen und folgender neuer Satz 3 angefügt: Die obersten Landesbehörden können die Zahlstellen bestimmen und Anlandungen in einzelnen Küstenbezirken oder Häfen außer in Seefischmärkten von der Abgabepflicht ausnehmen, soweit es sich nicht um Anlandungen der Hochseefischerei handelt. 2. § 4 Abs. 3 Satz 1 erhält folgende Fassung: Der Bundesminister verwendet die Beiträge nach Anhören des Beirates (§ 5) ausschließlich zum Zwecke der Marktstützung, und zwar bis zu einem Betrage von 1,25 Millionen Deutsche Mark, auch soweit sich diese Marktstützung auf die Zeit vor dem Inkrafttreten dieses Gesetzes bezieht. 3. § 5 Abs. 1 Nr. 3 erhält folgende Fassung: 3. vier Vertretern der obersten Landesbehörden der übrigen Länder, die der Bundesrat bestimmt, 4. In § 6 Abs. 1 Nr. 1 wird der letzte Satz gestrichen. 5. In § 6 Abs. 1 Nr. 2 a werden die Worte „auf den Seefischmärkten" gestrichen. 6. In § 6 Abs. 3 werden nach den Worten „§ 4 Abs. 2 Satz 2" die Worte „und 3" eingefügt. 7. In § 8 Abs. 1 Nr. 5 werden hinter dem Wort „Krabbenfischerei" die Worte eingefügt: und deren Erhebungen über die Erstabnehmer. Bonn, den 4. Mai 1955 Struve Kriedemann Dannemann Elsner Müller (Wehdel) Schneider (Bremerhaven) Anlage 4 Umdruck 352 (Vgl. S. 4374 B, 4375 B) Änderungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Bannmeilengesetzes (Drucksachen 1310, 1049): Der Bundestag wolle beschließen: 1. § 1 ist in der Fassung der Regierungsvorlage wiederherzustellen. 2. § 2 a wird gestrichen. 3. In § 3 wird Satz 2 gestrichen. 4. § 4 ist in der Fassung der Regierungsvorlage wiederherzustellen. Bonn, den 4. Mai 1955 Dr. von Brentano und Fraktion Namentliche Abstimmung über Art. 1, Art. 2, Art. 3 und Einleitung und Überschrift des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Landpachtgesetzes (Drucksache 697) (Vgl. S. 4351 D, 4356 D) Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Frau Ackermann . . . . beurlaubt Fuchs Nein Dr. Adenauer Nein Funk Nein Albers Nein Dr. Furler beurlaubt Arndgen beurlaubt Gedat Nein Barlage Nein Geiger (München) . . . Nein Dr. Bartram Nein Frau Geisendörfer . . Nein Bauer (Wasserburg) . . Nein Gengler . — Bauereisen Nein Gerns Nein Bauknecht Nein D. Dr. Gerstenmaier . . Nein Bausch Nein Gibbert Nein Becker (Pirmasens) . . . Nein Giencke . Nein Berendsen beurlaubt Dr. Glasmeyer Nein Dr. Bergmeyer beurlaubt Dr. Gleissner (München) Nein Fürst von Bismarck . . . — Glüsing Nein Blank (Dortmund) . . . — Gockeln . — Frau Dr. Bleyler Dr. Götz beurlaubt (Freiburg) Nein Goldhagen Nein Blöcker Nein Gontrum Nein Bock Nein Dr. Graf Nein von Bodelschwingh . . . Nein Griem Nein Dr. Böhm (Frankfurt) . Nein Günther Brand (Remscheid) . . . Nein Gumrum Nein Frau Brauksiepe . . beurlaubt Häussler beurlaubt Dr. von Brentano . . . . Nein Hahn Nein Brese Nein Harnischfeger enthalten Frau Dr. Brökelschen . . Nein Heix Nein Dr. Brönner Nein Dr. Hellwig beurlaubt Brookmann (Kiel) . Nein Dr. Graf Henckel . beurlaubt Brück Nein Dr. Hesberg Nein Dr. Bucerius beurlaubt Heye Nein Dr. von Buchka . . . enthalten Hilbert Nein Dr. Bürkel Nein Höcherl Nein Burgemeister Nein Dr. Höck Nein Caspers enthalten Höfler Nein Cillien beurlaubt Holla beurlaubt Dr. Conring Nein Hoogen Nein Dr. Czaja beurlaubt Dr. Horlacher Nein Demmelmeier Nein Horn Nein Diedrichsen Nein Huth beurlaubt Frau Dietz Nein Illerhaus Nein Dr. Dittrich Nein Dr. Jaeger beurlaubt Dr. Dollinger Nein Jahn (Stuttgart) . . beurlaubt Donhauser beurlaubt Frau Dr. Jochmus . . . Nein Dr. Dresbach beurlaubt Josten beurlaubt Eckstein Nein Kahn Nein Ehren Nein Kaiser — Engelbrecht-Greve . . . Nein Karpf Nein Dr. Dr. h. c. Erhard . . — Kemmer (Bamberg) . . beurlaubt Etzenbach . Nein Kemper (Trier) beurlaubt Even beurlaubt Kiesinger Nein Feldmann . Nein Dr. Kihn (Würzburg) . . Nein Finckh Nein Kirchhoff .. . Nein Dr. Franz Nein Klausner Nein Franzen Nein Dr. Kleindinst Nein Friese Nein Dr. Kliesing beurlaubt Name Abstimmung Name Abstimmung Knapp Nein Richarts Nein Knobloch Nein Frhr. Riederer von Paar Nein Dr. Köhler Nein Dr. Rinke beurlaubt Koops — Frau Rösch Nein Dr. Kopf Nein Rösing Nein Kortmann Nein Rümmele Nein Kramel Nein Ruf Nein Krammig Ja Sabaß Nein Kroll Nein Sabel Nein Frau Dr. Kuchtner . . . Nein Schäffer — Kühlthau Nein Scharnberg Nein Kuntscher Nein Scheppmann enthalten Kunze (Bethel) Nein Schill (Freiburg) . Nein Lang (München) . . . . beurlaubt Schlick Nein Leibfried — Schmücker Nein Dr. Leiske Nein Schneider (Hamburg) . . Nein Lenz (Brühl) Nein Schrader beurlaubt Dr. Lenz (Godesberg) . . beurlaubt Dr. Schröder (Düsseldorf) — Lenze (Attendorn) . . . beurlaubt Dr.-Ing. E. h. Schuberth Nein Leonhard Nein Schüttler Nein Lermer — Schütz Nein Leukert Nein Schuler beurlaubt Dr. Leverkuehn Nein Schulze-Pellengahr . Nein Dr. Lindenberg. . Nein Schwarz Nein Dr. Lindrath Nein Frau Dr. Schwarzhaupt — Dr. Löhr Nein Dr. Seffrin Nein Lotze Nein Seidl (Dorfen) Nein Dr. h. c. Lübke Lücke beurlaubt Dr. Serres Nein Lücker (München) . Nein Siebel Nein Lulay Nein Dr. Siemer Nein Maier (Mannheim) . . . Ja Solke — Majonica Nein Spies (Brücken. . Nein Dr. Baron Manteuffel- Spies (Emmenhausen) Nein Szoege Nein Spörl Nein Massoth Nein Graf von Spreti Nein Maucher . .. Nein Stauch Nein Mayer (Birkenfeld) Nein Frau Dr. Steinbiß . beurlaubt Menke Nein Stiller Nein Mensing beurlaubt Storch — Nein Dr. Storm Meyer (Oppertshofen) . Nein Strauß Nein Meyer-Ronnenberg . . . Nein Struve Nein Miller Nein Stücklen Nein Dr. Moerchel Nein Morgenthaler beurlaubt Teriete enthalten Muckermann Nein Unertl Nein Mühlenberg Nein Varelmann Ja Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) Nein Frau Vietje Nein Müller-Hermann . . . Nein Dr. Vogel Nein Müser Nein Voß Nein Naegel — Wacher (Hof) Nein Nellen Nein Wacker (Buchen) • • Nein Neuburger — Dr. Wahl Nein Niederalt Nein Walz Nein Frau Niggemeyer . . . Nein Frau Dr. Weber (Aachen) — Dr. Oesterle beurlaubt Dr. Weber (Koblenz) . . beurlaubt Oetzel Nein Wehking Nein Dr. Orth beurlaubt Dr. Welskop Nein Pelster beurlaubt Frau Welter (Aachen) . beurlaubt Dr. Pferdmenges . .. Nein Dr. Werber Nein Frau Pitz Nein Wiedeck Nein Platner.. . Nein Wieninger Nein Dr. Pohle (Düsseldorf) . beurlaubt Dr. Willeke Nein Frau Praetorius . . enthalten Winkelheide beurlaubt Frau Dr. Probst . .. Nein Wittmann Nein Dr. Dr. h. c. Pünder Nein Wolf (Stuttgart) . . enthalten Raestrup Nein Dr. Wuermeling. . . . — Rasner Nein Wullenhaupt enthalten Frau Dr. Rehling . . . Nein Name Abstimmung Name Abstimmung SPD Frau Albertz Ja Keuning Ja Frau Albrecht Ja Kinat Ja Altmaier Ja Frau Kipp-Kaule . . . Ja Dr. Arndt Ja Könen (Düsseldorf) . . . — Arnholz Ja Koenen (Lippstadt) . . beurlaubt Dr. Baade Ja Frau Korspeter . beurlaubt Dr. Bärsch Ja Dr. Kreyssig Ja Bals Ja Kriedemann Ja Banse Ja Kühn (Köln) Ja Bauer (Würzburg) . . . Ja Kurlbaum Ja Baur (Augsburg) . . . . beurlaubt Ladebeck Ja Bazille Ja Lange (Essen) Ja Behrisch Ja Frau Lockmann . . . . Ja Frau Bennemann • . • Ja Ludwig Ja Bergmann Ja Dr. Lütkens Ja Berlin Ja Maier (Freiburg) . . . Ja Bettgenhäuser Ja Marx Ja Frau Beyer (Frankfurt) Ja Matzner Ja Birkelbach Ja Meitmann Ja Blachstein Ja Mellies . . Ja Dr. Bleiß Ja Dr. Menzel Ja Böhm (Düsseldorf) . . . Ja Merten Ja Bruse Ja Metzger Ja Corterier Ja Frau Meyer (Dortmund) Ja Dannebom Ja Meyer (Wanne-Eickel) . beurlaubt Daum Ja Frau Meyer-Laule . . . beurlaubt Dr. Deist Ja Mißmahl beurlaubt Dewald Ja Moll Ja Diekmann Ja Dr. Mommer beurlaubt Diel beurlaubt Müller (Erbendorf) . . . Ja Frau Döhring Ja Müller (Worms) . . Ja Erler beurlaubt Frau Nadig Ja Eschmann beurlaubt Odenthal — Faller Ja Ohlig Ja Franke Ja 011enhauer Ja Frehsee Ja Op den Orth Ja Freidhof Ja Paul beurlaubt Frenzel Ja Peters — Gefeller Ja Pöhler Ja Geiger (Aalen) Ja Pohle (Eckernförde) . . Ja Geritzmann Ja Dr. Preller Ja Gleisner (Unna . Ja Priebe Ja Dr. Greve beurlaubt Pusch Ja Dr. Gülich Ja Putzig Ja Hansen (Köln) Ja Rasch Ja Hansing (Bremen) . . . Ja Regling Ja Hauffe Ja Rehs Ja Heide beurlaubt Reitz Ja Heiland beurlaubt Reitzner Ja Heinrich Ja Frau Renger Ja Hellenbrock Ja Richter Ja Hermsdorf. Ja Ritzel Ja Herold Ja Frau Rudoll Ja Höcker Ja Ruhnke Ja Höhne Ja Runge Ja Hörauf Ja Sassnick Ja Frau Dr. Hubert . . . . Ja Frau Schanzenbach . . Ja Hufnagel beurlaubt Scheuren beurlaubt Jacobi Ja Dr. Schmid (Frankfurt) . beurlaubt Jacobs Ja Dr. Schmidt (Gellersen) . Ja Jahn (Frankfurt) . . . . Ja Schmidt (Hamburg) . . Ja Jaksch Ja Schmitt (Vockenhausen) . Ja Kahn-Ackermann . . . Ja Dr. Schöne Ja Kalbitzer beurlaubt Schoettle Ja Frau Keilhack Ja Seidel (Fürth) Ja Frau Kettig Ja Seither Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Seuffert Ja Stahl Nein Stierle Ja Dr. Stammberger . . . Nein Sträter Ja Dr. Starke Nein Frau Strobel beurlaubt Dr. Wellhausen . . . . Nein Stümer Ja Wirths — Thieme Ja Traub Ja Trittelvitz Ja Wagner (Deggenau) . Ja Wagner (Ludwigshafen) beurlaubt GB/BHE Wehner Ja Wehr Ja Bender beurlaubt Welke Ja Weltner (Rinteln) Ja Dr. Czermak beurlaubt Dr. r. Wenzel . . Ja Dr. Eckhardt — Wienand Ja Elsner Nein Wittrock Ja Engell beurlaubt Ziegler Ja Feller beurlaubt Zühlke Ja Gräfin Finckenstein . . Nein Frau Finselberger . . . Nein Gemein . Nein Dr. Gille Nein Haasler Nein FDP Dr. Kather Nein Dr. Keller enthalten Dr. Atzenroth . — Dr. Klötzer Nein Dr. Becker (Hersfeld) . . — Körner Nein Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Kraft Nein Kunz (Schwalbach) . Dr. h. c. Blücher . . . . Dr. Bucher beurlaubt Kutschera Nein Dannemann Nein Dr. Mocker beurlaubt Dr. Dehler Nein Dr. Dr. Oberländer . . . — Dr.-Ing. Drechsel . . Nein Petersen Nein Eberhard beurlaubt Dr. Reichstein Nein Euler Nein Samwer Nein ,Fassbender — Seiboth Nein Frau Friese-Korn. . Nein Dr. Sornik Nein Frühwald Nein Srock Nein Gaul Nein Dr. Strosche Nein Dr. Hammer Nein Held Nein Hepp Nein Dr. Hoffmann Nein Frau Dr. Ilk Nein DP Dr. Jentzsch -- Kühn (Bonn) Nein Becker (Hamburg) . . . beurlaubt Lahr Nein Dr. Brühler Nein Lenz (Trossingen) . . . Nein Eickhoff Nein Dr. Dr. h. c. Prinz zu Lö- Dr. Elbrächter Nein wenstein Ja Hellwege — Dr. Luchtenberg . . . . Nein Matthes Nein Dr. Maier (Stuttgart) . . — Dr. von Merkatz . . . Nein von Manteuffel (Neuß) . beurlaubt Müller (Wehdel) . . Nein Margulies Nein Dr. Schild (Düsseldorf) . Nein Mauk Nein Schneider (Bremerhaven) Nein Dr. Mende Nein Dr. Schranz Nein Dr. Miessner Nein Dr.-Ing. Seebohm . — Neumayer — Walter Nein Onnen beurlaubt Wittenburg Nein Dr. Pfleiderer Nein Dr. Zimmermann . . . Nein Dr. Preiß Nein Dr. Preusker — Rademacher — Dr. Schäfer Nein Scheel beurlaubt Fraktionslos Schloß Nein Dr. Schneider (Lollar) Nein Brockmann (Rinkerode) beurlaubt Schwann beurlaubt Stegner Nein Zusammenstellung der Abstimmung Abstimmung Abgegebene Stimmen 374 Davon: Ja 132 Nein 233 Stimmenthaltung . 9 Zusammen wie oben . . 374 Berliner Abgeordnete Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Mattick Ja Dr. Friedensburg . . . . beurlaubt Neubauer beurlaubt Neumann Dr. Krone beurlaubt Dr. Schellenberg . Ja Lemmer Nein Frau Schroeder (Berlin) . Ja Frau Dr. Maxsein Nein Schröter (Wilmersdorf) Ja Stingl beurlaubt Frau Wolff (Berlin) . . Ja Dr. Tillmanns — FDP SPD Dr. Henn Nein Brandt (Berlin). . beurlaubt Hübner Nein Frau Heise Ja Frau Dr. Dr. h. c. Lüders Nein Klingelhöfer Ja Dr. Reif Nein Dr. Königswarter . . . Ja Dr. Will Nein Zusammenstellung der Abstimmung der Berliner Abgeordneten Abstimmung Abgegebene Stimmen 16 Davon : Ja 9 Nein 7 Stimmenthaltung . — Zusammen wie oben . . 16
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    Rede von Herbert Wehner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Nachdem es nicht möglich war, im Ältestenrat eine Verständigung zu erzielen, bitte ich Sie, dem Ersuchen der sozialdemokratischen Fraktion stattzugeben, auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung den Antrag zu setzen, der die Drucksachennummer 1355 trägt und in dem der Bundestag aufgefordert wird, zu beschließen, daß die Bundesregierung ersucht wird, dem Bundestag unverzüglich einen Bericht über die außenpolitische Entwicklung im Hinblick auf die bevorstehenden Viermächteverhandlungen zu geben. Die Morgenzeitungen wußten zwar schon zu berichten, daß dieser Antrag heute hier in einer Geschäftsordnungsdebatte gestellt, und sogar, daß er von Ihnen abgelehnt werden würde. Aber vielleicht darf man noch hoffen, daß sich die Mehrheit nicht so verhält, wie es ihr die Presse in diesem Falle nachsagt.
    Die Frage, die wir bei diesem Antrag an Sie zu richten haben, ist: Kann der Bundestag eigentlich eine solche Debatte entbehren? Ist es richtig, daß der Bundeskanzler selbst sich zu wichtigen Gesprächen mit Außenministern anderer Staaten und in Konferenzen begibt und daß auch auf anderen Ebenen, z. B. in London und Paris, vorbereitende Gespräche im Hinblick auf Viermächteverhandlungen stattfinden, ohne daß der Bundestag Gelegenheit nimmt, die großen Linien dieser Vorbereitun-


    (Wehner)

    gen und dieses Geschehens zu erörtern? Selbst wenn wir, meine Damen und Herren, hätten, was wir leider nicht haben, nämlich eine gründliche Diskussion und Beratung der für die Vorbereitung von Viermächteverhandlungen notwendigen Pläne und Vorschläge in den Ausschüssen des Bundestages, dürften wir nicht auf einen Bericht der Regierung und auf eine Debatte über diesen Bericht verzichten.
    Man hat uns den Einwand gemacht, alles das, was jetzt zu sagen sein könnte, sei ja in den Debatten, die im Zusammenhang mit der Behandlung der Pariser Verträge in diesem Haus stattfanden, gesagt und erörtert worden. Dagegen möchte ich geltend machen: es geht bei dieser Debatte, um die wir hier ersuchen, nicht einfach darum, die Streitfragen von vorgestern aufzurühren, sondern es geht um die Antworten auf die Fragen von heute und von morgen. Denn wir haben die Sorge, die sich in der Frage ausdrücken läßt: Sind wir denn ausreichend vorbereitet? Haben wir ein deutsches Arbeits- und Verhandlungsprogramm? In jüngster Zeit sind bedeutsame Ereignisse auf den Gebieten der auswärtigen Politik eingetreten, und es gibt Anzeichen für andere, kommende bedeutsame Ereignisse.
    Die Bundesregierung äußert sich durch mehr oder weniger autorisierte Sprecher an allen möglichen Stellen zu solchen Ereignissen, aber immer außerhalb des Bundestages. Da werden z. B. Bedingungen genannt, die angeblich im Hinblick auf die Wiedervereinigung Deutschlands unter keinen Umständen eingegangen werden dürften, und andere, auf denen unter allen Umständen beharrt werden müßte. Ich denke daran, welche Rolle z. B. die Frage spielte, daß ein wiedervereinigtes Deutschland angeblich nie werde darauf verzichten können, Militärstützpunkte anderer Mächte auf seinem Boden zuzulassen. Es werden sogar frühere Erklärungen des Herrn Bundeskanzlers einfach geändert. Zum Beispiel ist uns gesagt worden: Unmittelbar nach der Ratifikation der Pariser Verträge wird man auf Viermächteverhandlungen lossteuern und in sie ohne weitere Vorbedingungen eintreten. Während man früher geradezu kunstvoll auseinandergesetzt hat, wie wesentlich die Zeit zwischen der Ratifikation und dem Inkraftsetzen und zwischen der Ratifikation und der Verwirklichung der Verträge für das Nutzbarmachen für Viermächteverhandlungen sei, sagt man jetzt einfach, daß die Verwirklichung der Verträge Viermächteverhandlungen erlauben und möglich machen werde, so als sei das ganz einfach immer dasselbe. Es wird gesagt, daß die Verträge in keiner Weise Verhandlungsgegenstand bei Viermächteverhandlungen sein könnten, sein würden und sein dürften.
    Zu den wichtigsten Beschäftigungen mancher Stellen scheint zu gehören, in der Öffentlichkeit Vorbehalte gegen eine nutzbringende Erörterung der Entwicklung zu einer Lösung der so kompliziert gewesenen Österreich-Frage zu produzieren. Wenn es der Bundesregierung zum Trost gereichen sollte, zu erklären, daß das Üsterreich-Ergebnis nur auf dem Hintergrund der von unserer Bunresregierung vertretenen Politik möglich gewesen sei und daß es eine Folge ihrer eigenen Politik sei, so sollte sie andererseits — und das ist das Wesentliche für uns — doch nicht darauf verzichten, für eine Deutschlandlösung den geeigneten Hintergrund zu suchen.
    Wir meinen, daß die Debatte, um die wir hier 1 ersuchen, auch erforderlich ist, um der internationalen Öffentlichkeit Klarheit zu geben über den Willen unseres deutschen Volkes, teilzunehmen an Verpflichtungen zur Gewährleistung und Aufrechterhaltung der Sicherheit in Europa im Rahmen von Verpflichtungen der Vereinten Nationen.
    Wenn man, um das abschließend zu sagen, zur Zeit auf verschiedenen Ebenen Gespräche im Hinblick auf Viermächteverhandlungen führt, so geht es doch um die große Aufgabe, eine ernsthafte Anstrengung zu machen, damit in den Vorbereitungen solcher Viermächteverhandlungen und in den Verhandlungen selbst zwei Anliegen miteinander verschmolzen werden. Das eine ist das Anliegen der Großmächte, zu einer Entspannung der internationalen Gegensätze zu gelangen. Das andere ist unser deutsches Anliegen, daß diese Entspannung durch eine friedliche Regelung der deutschen Wiedervereinigung wirksam beginnen möge. Nur wenn es uns gelingt, diese beiden Anliegen miteinander zu verschmelzen, werden die Tendenzen, mit denen man es in zunehmendem Maße zu tun hat, nämlich unter Beibehaltung der Teilung Deutschlands über eine Entspannung zu verhandeln, endgültig in den Hintergrund gedrängt werden können.
    Damit wir der Lösung dieser Aufgabe einen Schritt näher kommen, brauchen wir den Bericht der Regierung, wie ihn unser Antrag fordert, und die Debatte in diesem Haus. Deswegen ersuche ich Sie abschließend noch einmal darum, unserem Antrag, die Beratung des Antrags Drucksache 1355 auf die Tagesordnung zu setzen, nicht zu widersprechen.
    Ich danke Ihnen.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Eugen Gerstenmaier
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Der Abgeordnete Kiesinger hat das Wort.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kurt Georg Kiesinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Kollege Wehner, ich glaube, mit Ihnen einig sein zu können in der Forderung, daß wir nunmehr darauf drängen sollten, bei kommenden Verhandlungen die beiden großen Anliegen, das des Friedens und der internationalen Entspannung — ich würde hinzufügen: der Sicherheit und der Freiheit — und das Anliegen der deutschen Wiedervereinigung, miteinander zu verbinden und, wenn nötig, miteinander auszusöhnen. Die Frage ist nur die, ob wir dieses Anliegen fördern, wenn wir jetzt schon wieder in diesem Hause eine außenpolitische Debatte ansetzen. Meine Freunde glauben, daß das nicht der Fall sein würde.
    Wir haben Gelegenheit, die Fragen in den Ausschüssen zu besprechen, besonders im Auswärtigen Ausschuß. Wir hatten gestern eine Sitzung, wir haben heute nachmittag eine in Anwesenheit des Herrn Bundeskanzlers, und wir sind uns einig geworden, nach der sitzungsfreien Woche erneut eine umfangreiche Arbeitssitzung des Auswärtigen Ausschusses anzuberaumen, in der diese Fragen behandelt werden sollen. Bei diesen Verhandlungen wird sich dann zeigen, ob und wann eine außenpolitische Debatte notwendig sein wird, die dieses unser gemeinsames Anliegen fördern könnte. Im Augenblick scheint es uns, daß wir einer gewissen Zeit der ruhigen Sachberatung bedürfen; I diese kann in den Ausschüssen stattfinden. Herr


    (Kiesinger)

    Kollege Wehner, am Rande darf ich bemerken: es liegt an uns allen, ob wir diese Sachberatung in den Ausschüssen etwas intensiver gestalten, als es zuweilen geschehen ist.
    Die Ereignisse der letzten Zeit sind sicherlich interessant genug gewesen, aber sie können keinen Anlaß bilden, jetzt etwa eine Schwenkung unserer Politik vorzunehmen. Weder kann dies das Ereignis um Österreich noch können es die sonstigen Anlässe sein. Die Standpunkte sind bekannt. Daß wir die Verträge nicht ratifizieren, um sie gleich hinterher als Kaufpreis Sowjetrußland anzubieten, ist doch sonnenklar. Es ist also auch klar, daß wir auch auf die Verwirklichung der Verträge hinarbeiten werden. Wann, an welcher Strecke des Weges, den weiter zu gehen wir fest entschlossen sind, die Frage der deutschen Wiedervereinigung spruchreif wird, so daß wir glauben, die deutsche Frage lösen zu können, kann niemand von uns sagen.
    Ich fasse unsere Auffassung zusammen: Gründliche Prüfung in den Ausschüssen! Dabei wird sich zeigen, inwieweit wir zu gemeinsamen Ansichten kommen können oder ob der leidige Gegensatz unserer Auffassungen auch in der Zukunft in eben derselben Schärfe bestehenbleibt wie bisher. Dann erst wird sich auch zeigen, ob es zweckdienlich sein wird, eine außenpolitische Debatte im Bundestag anzusetzen. Ich bitte daher namens meiner Freunde, dem Antrag der sozialdemokratischen Fraktion, diese Angelegenheit auf die heutige Tagesordnung zu setzen, nicht zuzustimmen.