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ID0202413600

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    2. Deutscher Bundestag — 24. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 8. April 1954 847 24. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 8. April 1954. Geschäftliche Mitteilungen 849 A Glückwunsch zum Geburtstag des Abg. Böhm (Düsseldorf) 851 D Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfragen 33, 37 und 40 (Drucksachen 299, 443; 321, 442; 347, 444) 849 B Fortsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) (Drucksache 200); Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses (Drucksache 350); dazu Mündliche Berichte des Haushaltsausschusses (Drucksachen 351 bis 379): Fortsetzung der Beratung des Einzelplans 12 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Drucksache 362, Umdruck 50) 849 C, 929 Dr. Bleiß (SPD) 849 C Bauer (Würzburg) (SPD) 850 D Niederalt (CDU/CSU) 851 D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 852 A Schoettle (SPD) 852 C Müller-Hermann (CDU/CSU) . . . 853 A Dr.-Ing. Drechsel (FDP) 853 B Schmidt (Hamburg) (SPD) . . 854 A, 857 B Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 856 A, 858 A Schneider (Bremerhaven) (DP) . . . . 856 C Abstimmungen 858 A Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksache 359, Umdrucke 22, 29 [neu], 30, 31, 47, 52, 54, 55) . . 858 B, 930, 931, 932, 933, 934 Dr. Vogel (CDU/CSU), Berichterstatter 858 C Kurlbaum (SPD) 860 A, 881 A Samwer (GB/BHE) 862 B Schoettle (SPD) 863 A Dr. Westrick, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft 863 B Dr. Atzenroth (FDP) 864 D Dannebom (SPD) 866 A Naegel (CDU/CSU) 868 A Dr. Hellwig (CDU/CSU) 870 C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 872 A Dr. Schild (Düsseldorf) (DP) 874 A Ohlig (SPD) 875 A Scheel (FDP) 875 C, 882 B Bender (GB/BHE) 876 C, 879 A Schäffer, Bundesminister der Finanzen . 877 A, 879 A, 882 C, D, 883 A, B Dr. Deist (SPD) 879 C Ritzel (SPD) 882 D, 883 B, C Neumann (SPD) 882 D, 883 A Lange (Essen) (SPD) (zur Abstimmung) 883 C Abstimmungen 883 D Einzelplan 02 — Haushalt des Deutschen Bundestages (Drucksache 352) 884 B Frau Rösch (CDU/CSU), Berichterstatterin 884 B Dr. Gülich (SPD) 885 A, 891 D D. Dr. Ehlers (CDU/CSU) 889 A Ritzel (SPD) 892 B Schoettle (SPD) 892 C Beschlußfassung . 893 A Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksache 360; Umdrucke 20, 26, 27, 33, 34, 35) . 893 A, 936, 937, 938, 939, 940 Brese (CDU/CSU), Berichterstatter . . 893 A Dr. Schmidt (Gellersen) (SPD) . . . . 895 A Dr. Horlacher (CDU/CSU) 896 B Kriedemann (SPD) 897 C, 905 D Frau Strobel (SPD) 899 A Frühwald (FDP) 900 A Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 903 C Elsner (GB/BHE) 904 A, B Dr. h. c. Lübke, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 904 B, 907 C Schneider (Bremerhaven) (DP) . . . . 904 C Frau Keilhack (SPD) 904 C Dr. Vogel (CDU/CSU) 905 B Abstimmungen 909 C Einzelplan 13 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen (Drucksache 363) 909 D Ohlig (SPD), Berichterstatter . . . 909 D Diekmann (SPD) 910 A Hübner (FDP) 912 C Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 914 A Neumann (SPD) 915 A Beschlußfassung 915 B Einzelplan 07 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers der Justiz (Drucksache 357) 915 C Brandt (Berlin) (SPD), Berichterstatter 915 C Beschlußfassung 916 D Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksache 356; Umdrucke 36, 37, 38, 39, 48, 61) . . . 916 D, 941, 942, 943 Niederalt (CDU/CSU), Berichterstatter 917 A Dr. Willeke (CDU/CSU), Berichterstatter 920 A Maier (Freiburg) (SPD) 922 A Ritzel (SPD) 924 C Schmitt (Vockenhausen) (SPD) . . . 925 B Frau Dr. Hubert (SPD) 926 A Seiboth (GB/BHE) 927 A Weiterberatung vertagt 928 D Nächste Sitzung 928 D Anlage 1: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 40 — Haushalt der sozialen Kriegsfolgeleistungen (Umdruck 51) 929 Anlage 2: Änderungsantrag der Abg. Dr. Schild (Düsseldorf), Matthes, Weyer, Illerhaus u. Gen. zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 22) . . 930 Anlage 3: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 29 [neu]) . . . . 931 A Anlage 4: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 30) 931 B Anlage 5: Entschließungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 31) . . . . 932 A Anlage 6: Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 47) . . . . 932 B Anlage 7: Entschließungsantrag der Abg. Naegel, Scheel, Samwer, Dr. Elbrächter u. Gen. zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 52) 933 Anlage 8: Änderungsantrag der Abg. Scheel u. Gen. zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 54) 934 A Anlage 9: Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE zum Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Umdruck 55) . . . . 934 B Anlage 10: Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE zum Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 20) 935 Anlage 11: Änderungsantrag der Abg. Schneider (Bremerhaven), Dr. Schild (Düsseldorf), Müller (Wehdel) u. Gen. zum Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 26) . . . 936 Anlage 12: Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU zum Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 27) . . . 937 Anlage 13: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 33 [berichtigt]) . . 938 Anlage 14: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 34) 939 Anlage 15: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Umdruck 35) 940 Anlage 16: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsberich des Bundesministers des Innern (Umdruck 36) . . . . 941 A Anlage 17: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Umdruck 37) . . . . 941 B Anlage 18: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Umdruck 38) . . . . 942 A Anlage 19: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Umdruck 39) . . . . 942 B Anlage 20: Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Umdruck 48) . . . . 943 A Anlage 21: Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE zum Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Umdruck 61) . . . . 943 B Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
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    Anlage 1 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 51) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 40 — Haushalt der sozialen Kriegsfolgeleistungen (Drucksachen 200, 350, 375) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 4007 ist ein neuer Tit. 340 zu bilden und in diesen Titel ein Betrag in Höhe von 450 000 000 DM zur Abdeckung der der Deutschen Bundesbahn auferlegten betriebsfremden Aufwendungen einzustellen. Bonn, den 7. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 2 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Schild (Düsseldorf), Matthes, Weyer, Illerhaus und Genossen (Umdruck 22) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 - Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen, in Kap. 0902 die folgenden neuen Titel einzufügen: a) „Tit. 601 a Maßnahmen zur Förderung gesamtdeutscher Fragen des 1 000 000 DM" Einzelhandels b) „Tit. 601 b Gewerbeförderungsmaßnahmen für das 250 000 DM" Gaststätten- und Hotelgewerbe Deckungsvorschlag: Im Einzelplan 32 Kap. 3205 Tit. 681 (Verzinsung der zur vorübergehenden Verstärkung der Betriebsmittel der Bundeshauptkasse aufgenommenen Mittel) ist der Betrag von 50 000 000 DM auf 48 750 000 DM zu kürzen. Bonn, den 5. April 1954 Dr. Schild (Düsseldorf) Matthes Dr. von Merkatz und Fraktion Weyer Dr. Bucher Frau Friese-Korn Dr. Dr. h. c. Prinz zu Löwenstein Dr. Mende Dr. Preusker Scheel Illerhaus Barlage Berendsen Brand (Remscheid) Burgemeister Dr. Dollinger Griem Dr. Hesberg Holla Kemper (Trier) Kirchhoff Leonhard Dr. Pohle (Düsseldorf) Sabaß Schmidt-Wittmack Schmücker Dr. Storm Stücklen Unertl Dr. Willeke Anlage 3 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 29 [neu]) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen, in Kap. A 0901 Tit. 604 (neu) einzusetzen: „Zuschüsse zur Förderung der gewerblichen Wirtschaft im Emsland 5 000 000 DM". Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 4 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 30) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen: in Kap. 0902 folgenden neuen Titel einzufügen: „Anpassungsbeihilfen für Belegschaftsmitglieder des Eisenerzbergbaues, die durch Stilllegung oder Einschränkung der Betriebe ihre Arbeitsplätze verlieren 4 000 000 DM" Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 5 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Entschließungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 31) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen: Zur Klärung der strittigen Fragen des ehemaligen Reichsvermögens und der noch offenen Fragen zwischen Bundes- und Landesvermögen und der Beteiligungen des Bundes an Gesellschaften des öffentlichen Rechts wird ein 21er-Ausschuß des Bundestages eingesetzt, in den je 7 Mitglieder des Haushaltsausschusses, des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen und des Ausschusses für Wirtschaftspolitik zu entsenden sind. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 6 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE (Umdruck 47) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 - Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. A 0901 ist nach Tit. 613 folgender neuer Tit. 613a einzufügen: „Zuschuß für Förderungsmaßnahmen des Handels 2 000 000 DM" Bonn, den 7. April 1954 Samwer Meyer-Ronnenberg Dr. Eckhardt und Fraktion Anlage 7 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Entschließungsantrag der Abgeordneten Naegel, Scheel, Samwer, Dr. Elbrächter und Genossen (Umdruck 52) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen: Das Gesetz über die Bundesstelle für den Warenverkehr läuft am 30. September 1954 aus. Über die für die Zeit vom 1. Oktober 1954 bis zum Ende des Haushaltsjahres 1954 veranschlagten Haushaltsmittel (etwa 50 v. H. des Ansatzes des Kap. 0905) darf nur zur Durchführung der dann noch verbleibenden Aufgaben und der Abwicklungsarbeiten in der erforderlichen Höhe verfügt werden. Bonn, den 7. April 1954 Naegel Brand (Remscheid) Dr. Bürkel Dr. Hellwig Holla Kirchhoff Lenze (Attendorn) Leonhard Müser Raestrup Sabaß Dr. Serres Stücklen Scheel Dr. Blank (Oberhausen) Dr. Wellhausen Samwer Dr. Elbrächter Anlage 8 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Abgeordneten Scheel und Genossen (Umdruck 54) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. A 0901 erhält Tit. 530 folgende Fassung: „Darlehen für Investitionen in der demontagegeschädigten Wirtschaft 100 000 000 DM". Bonn, den 7. April 1954 Scheel Dr. Atzenroth Dr. Wellhausen Dr. Elbrächter Schwann Dr. Drechsel Dr. Hoffmann Anlage 9 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE (Umdruck 55) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 09 - Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtfchaft (Drucksachen 200, 350, 359) Der Bundestag wolle beschließen, in Kap. A 0901 die Summe Tit. 610 zu erhöhen auf 30 000 000 DM. Bonn, den 7. April 1954 Bender Dr. Eckhardt und Fraktion Anlage 10 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE (Umdruck 20) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 10 - Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 200, 350, 360) Der Bundestag wolle beschließen, in Kap. A 1002 einen neuen Titel „Darlehen zur Förderung der ländlichen Siedlung 45 500 000 DM" und einen neuen Titel „Beihilfen zur Förderung der ländlichen Siedlung 22 600 000 DM" einzubringen. Bonn, den 1. April 1954 Elsner Dr. Mocker und Fraktion Anlage 11 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Abgeordneten Schneider (Bremerhaven), Dr. Schild (Düsseldorf), Müller (Wehdel) und Genossen(Umdruck 26) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 200, 350, 360) Der Bundestag wollt beschließen: In Kap. 1002 ist a) bei Tit. 650 der Betrag von 250 000 DM auf 550 000 DM zu erhöhen mit der Maßgabe, daß in den Erläuterungen die Verwendung dieses Betrages für wirtschaftliche Beratung und berufsfachliche Ausbildung in der Fischwirtschaft bestimmt wird; b) bei Tit. 956 der Betrag von 16 275 000 DM auf 16 575 000 DM zu erhöhen mit der Maßgabe, daß in den Erläuterungen die Verwendung dieses Betrages für die Zinsverbilligung von der Fischwirtschaft aufgenommener Kredite, die der Absatzförderung und Werbung für den Fischkonsum dienen, bestimmt wird. Deckungsvorschlag: Der Betrag in Kap. 1002 Tit. 67 (Abschöpfung von Preisunterschieden bei Lebensmitteleinfuhren) in Höhe von 225 800 000 DM wird auf 226 400 000 DM erhöht. Bonn, den 6. April 1954 Schneider (Bremerhaven) Dr. Schild (Düsseldorf) Müller (Wehdel) Dr. von Merkatz und Fraktion Anlage 12 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Entschließungsantrag der Fraktion der CDU/CSU (Umdruck 27) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 200, 350, 360) Der Bundestag wolle beschließen: Die Bundesregierung wird ersucht, der Wirtschaftsberatung und Fachausbildung in der Fischerei und der Rationalisierung fischwirtschaftlicher Verarbeitungs- und Absatzeinrichtungen ihre besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden und bemüht zu sein, daß entsprechende Mittel für diese wecke zur Verfügung gestellt werden. Bonn, den 6. April 1954 Krammig Müller-Hermann Dr. von Brentano und Fraktion Anlage 13 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 33 [berichtigt]) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 200, 350, 360) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 1002 Tit. 617 ist der Ansatz von „10 000 000 DM" auf „40 000 000 DM" zu erhöhen. Hierzu wird die folgende Ergänzung der Erläuterungen empfohlen: 5. Beihilfen zur Ausmerzung tbc-kranker Kühe 39 770 000 DM. Zu 5. Die Beihilfen sind nach bundeseinheitlichen Richtlinien den Tierhaltern zu gewähren, die ihre Reagenten über die Schlachtung endgültig ausmerzen. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 14 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 34) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 200, 350, 360) Der Bundestag wolle beschließen: Kap. 1002 Tit. 650 wird wie folgt geändert: „Ernährungswirtschaftliche Verbraucheraufklärung 500 000 DM." Hierzu wird die folgende Erläuterung empfohlen: Zu Tit. 650 Der Verbraucher muß seinen Nährstoffbedarf kennenlernen und in die Lage versetzt werden, ihn volkswirtschaftlich und gesundheitlich zweckmäßig und in Anpassung an seine Einkommensverhältnisse zu decken. Die hierzu notwendige Beratung und Aufklärung, in die der beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gebildete Verbraucher-Ausschuß maßgeblich eingeschaltet ist, soll insbesondere durch Herausgabe von Broschüren und Plakaten, durch Kochvorführungen, durch Vorträge sowie durch Beschaffung von Unterrichtsmaterial auch für die Schulen gefördert werden. Eine solche objektive Verbraucheraufklärung muß als eine Aufgabe des Bundesministeriums neben die Werbung für einzelne Lebensmittel treten. Sie ist eine notwendige Ergänzung der Erzeugungspolitik und dient so auch der Absatzförderung landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 15 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 35) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 10 - Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Drucksachen 200, 350, 360) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 1002 wird folgender neuer Titel angefügt: „Tit. 958 Zuschuß an die Länder zur Durchführung der Schulmilchversorgung 40 000 000 DM" Hierzu wird folgende Erläuterung empfohlen: Zu Tit. 958 Die Verbraucher werden durch die Abschöpfung (siehe Kap. 1002 Tit. 67) in erheblichem Umfang zusätzlich belastet. Da sich diese Belastung der Lebenshaltung bei der Durchführung der Marktordnung zwangsläufig ergibt, die Marktordnung aber sowohl den Erzeugern wie den Verbrauchern dienen soll, besteht die Verpflichtung, den Verbrauchern einen gewissen Ausgleich zu geben. Das kann nur in einer Weise geschehen, die den Grundsätzen der Marktordnung entspricht. Die finanzielle Unterstützung der Schulmilchversorgung aus Bundesmitteln, denen die erwähnten Einnahmen aus der Abschöpfung zufließen, dient den Verbrauchern respektive ihren Kindern durch die Verbilligung der Milch und dient zugleich der erzeugenden Landwirtschaft durch die so bewirkte Steigerung des Trinkmilchabsatzes, der gerade für die kleineren landwirtschaftlichen Betriebe von entscheidender wirtschaftlicher Bedeutung ist. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 16 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 36) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 200, 350, 356) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 0602 Tit. 640 ist der Ansatz in Höhe von 140 900 DM um 500 000 DM auf 640 900 DM zu erhöhen. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 17 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 17) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 200, 350, 356) Der Bundestag wolle beschließen: 1. In Einzelplan 06 Kap. 0618 ist nach Tit. 302 folgender neuer Tit. 302a einzufügen: „Bauten und Einrichtungen für den Luftschutz der zivilen Bevölkerung 1 000 000 000 DM" 2. In Einzelplan 35 Kap. 3501 Tit. 300 ist der Beitrag der Bundesrepublik an die Europäische Verteidigungsgemeinschaft (zum Teil Stationierierungsbeitrag) um 1 000 000 000 DM auf 8 000 000 000 DM zu kürzen. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 18 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 38) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 200, 350, 356) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 0628 ist a) die Summe Personalausgaben (Tit. 101 bis 110) auf „200 000 DM" und b) der Ansatz von Tit. 200 auf „40 000 DM" zu kürzen. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 19 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 39) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 200, 350, 356) Der Bundestag wolle beschließen: Der in Kap. 0635 (Bundeszentrale für Heimatdienst) bei Tit. 300 veranschlagte Betrag von 3 300 000 DM ist um 1 200 000 DM auf 4 500 000 DM zu erhöhen und vorwiegend zur Steigerung der Aufwendungen für staatsbürgerliche Informationen und Lehrgänge, zur Förderung von Filmen und Hörspielen und zur Veranstaltung von Preisausschreiben unter der Jugend zu verwenden. Bonn, den 6. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 20 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck 48) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 06 - Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 200, 350, 356) Der Bundestag wolle beschließen: In Kap. 0609 Tit. 300 wird der letzte Absatz des Zweckbestimmungsvermerks wie folgt geändert: „Die Jahresrechnungen über die Ausgaben dieses Betrages unterliegen der Prüfung einer nach Maßgabe der Geschäftsordnung des Bundestages aus drei Mitgliedern des Bundestages zu bildenden Kommission und der Prüfung durch den Präsidenten des Bundesrechnungshofes. Die Erklärungen der Kommission und des Präsidenten des Bundesrechnungshofes bilden die Grundlage für die Entlastung der Bundesregierung." Bonn, den 7. April 1954 Ollenhauer und Fraktion Anlage 21 zum Stenographischen Bericht der 24. Sitzung Änderungsantrag der Fraktion des GB/BHE (Umdruck 61) zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1954 (Haushaltsgesetz 1954) Einzelplan 06 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers des Innern (Drucksachen 200, 350, 356) Der Bundestag wolle beschließen: Die unter Kap. 0602 Tit. 605 eingesetzten Mittel sind gesperrt. Bonn, den 8. April 1954 Seiboth Dr. Gille Dr. Eckhardt und Fraktion
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    Rede von Bruno Diekmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen, meine Herren! Der Herr Berichterstatter hat schon darauf aufmerksam gemacht, daß es sich im Einzelplan 13 nur um zwei Positionen handelt. Uns interessiert in erster Linie die Position Gehalt des Herrn Bundesministers für das Post- und Fernmeldewesen.. Im Zusammenhang mit diesem Politikum möchte ich einige politische Betrachtungen anstellen. Der Herr Minister ist nach § 2 des Gesetzes über die Verwaltung der Deutschen Bundespost dafür verantwortlich, „daß die Deutsche Bundespost nach den Grundsätzen der Politik der Bundesrepublik Deutschland, insbesondere der Verkehrs-, Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik verwaltet wird".
    Herr Minister, als ich nach Ihrer Ernennung zum Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen die erste Unterhaltung mit Ihnen hatte, war ich außerordentlich erfreut — wie ich wirklich gestehen muß — über die Frische und Tatkraft, die aus Ihren Worten sprach. Als geübter Kaufmann und versierter Betriebswirtschaftler haben Sie durchaus die gegenwärtige Lage der Bundespost erkannt. Sie machten auf die Symptome aufmerksam, die zu den Verlusten bei der Bundespost geführt haben, und betonten, wenn nicht schnellstens Sanierungsmaßnahmen zur Konsolidierung der wirtschaftlichen Lage der Post getroffen würden, würde die Post einen ähnlichen Weg gehen wie die Bundesbahn.
    Sie machten bei unserer Unterhaltung einige Vorschläge. Sie wiesen noch auf das große Defizit von 500 Millionen DM hin und auch darauf, daß die alljährlich in Zukunft entstehenden Betriebsverluste etwa 200 Millionen DM betragen würden, wenn nichts dagegen unternommen würde.
    Ich muß wirklich gestehen, ich bin von Ihnen gegangen in dem Glauben, daß die Wahl Ihrer Person zum Minister nicht falsch gewesen ist und daß nunmehr, nachdem ein guter Verwaltungsbeamter hat gehen müssen, ein Minister mit kaufmännischem Blick an die Spitze des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen getreten ist.
    Ich darf aber vielleicht auf eine kleine Erinnerung aufmerksam machen, die mir kam, als ich von Ihnen wegging. Ich möchte jedoch nicht von der gesamten Verwaltung erschlagen werden, wenn ich nun ein kleines Beispiel berichte, das ich selbst erlebt habe. Die Verwaltung, meine Damen und Herren, ist innerhalb der Grenzen ihres Ressorts leider eine außerordentlich souveräne Macht. Das ist auf ihre historische Entwicklung und auf ihre Tradition zurückzuführen. Jeder, der nicht unmittelbar zur Verwaltung gehört, wird es nicht ganz leicht haben, mit dieser Verwaltung fertigzuwerden. Das sage ich nicht nur der Verwaltung des Post- und Fernmeldewesens, sondern ganz allgemein.
    Ich habe also einmal Gelegenheit gehabt, ein Gespräch zu hören, das zwei höhere Ministerialbeamte miteinander führten. Der eine dieser beiden Beamten beklagte sich außerordentlich darüber, daß er es mit einem sehr vitalen Minister zu tun habe, der sehr oft seine politische Konzeption zerstöre. Sein Herr Kollege sagte ihm daraufhin: Dem ist leicht abzuhelfen. Packe ihm einen Haufen Akten hin, möglichst kleine Sachen, dann wird er genug zu tun haben, und du kannst dann deine Politik weitermachen. —

    (Heiterkeit.)

    Das nur ganz allgemein gesprochen. Es kann einem aber auch dasselbe passieren, wenn man als Minister dauernd auf Reisen ist. Ich will hoffen, Herr Minister, daß dieses Beispiel aus der Reihe der Erfahrungen, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe, auf Sie nicht zutrifft. Aber ich hielt es immerhin für notwendig, davon zu sprechen.
    Die Deutsche Bundespost ist das zweitgrößte Unternehmen der Bundesrepublik. Es wäre für uns außerordentlich interessant gewesen, wenn wir uns hier über die Einnahmen und Ausgaben im Haushalt des Ministeriums für Post- und Fernmeldewesen hätten auseinandersetzen können. Aber das Parlament ist nicht dazu berufen. Es ist nunmehr ein Postverwaltungsrat gebildet worden, der in der Zukunft darüber zu befinden hat. Aber, wie gesagt, immerhin wäre es für uns außerordentlich interessant, wenn wir uns einmal mit dem Postministerium befassen würden; denn man darf nicht übersehen, daß Einnahmen und Ausgaben ungefähr 2,8 Milliarden DM umfassen und daß das gesamte Anlagevermögen der Post ungefähr 3,4, wenn nicht sogar 3,5 Milliarden DM beträgt. Genau kann ich diese Zahlen nicht angeben. Das wird dem Herrn Minister vielleicht vorbehalten sein, wenn er zu dieser Frage Stellung nimmt.

    (Abg. Dr. Vogel: Das steht in den Vorbemerkungen!)

    In Anbetracht der vorgeschrittenen Zeit würde ich es für richtig halten, daß der Herr Minister in einer anderen Sitzung des Bundestages einmal zu diesen Fragen Stellung nimmt.
    Ich darf vielleicht, weil ich auf die Gebührenerhöhung noch zu sprechen komme, darauf aufmerksam machen, daß die Einnahmen im Jahre 1953 an Postgebühren allein 1336 Millionen DM und an Fernsprechgebühren 1260 Millionen, DM betragen und daß dem auf der Ausgabenseite selbstverständlich noch entsprechende Posten gegenüberstehen, z. B. die Bezüge, die ungefähr 1370, wenn nicht sogar über 1400 Millionen DM betragen, Versorgungsbezüge usw. Das Ministerium hat nach § 21 des Postverwaltungsgesetzes alljährlich von seinen Betriebseinnahmen an das Bundesfinanzministerium abzugeben. Das Bundesministerium für Post- und Fernmeldewesen hat alljährlich etwa 150 bis 190 Millionen DM an den Bund abgegeben. Mit dieser Schilderung will ich darauf aufmerksam machen, daß die Bundespost in den Augen der deutschen Bevölkerung immerhin als ein rentables und sehr gesundes Unternehmen erscheint. Nun spricht man plötzlich und unerwartet von den großen Verlusten. Die deutsche Wirtschaft ist sich völlig darüber im klaren, daß diese Verluste wahrscheinlich von ihr aufgebracht werden müssen. Im Jahre 1951 hatte man noch einen Betriebsgewinn in Höhe von 102 Millionen DM, im Jahre 1952 einen solchen von 35 Millionen DM, und im Jahre 1953 stellte sich erstmals ein Verlust heraus, der sehr wahrscheinlich im Jahre 1954, wie ich vorhin schon gesagt habe, 200 Millionen DM betragen wird. Daß diese


    (Diekmann)

    aufgezeigten Verluste und die zur Sanierung notwendige Gebührenerhöhung, von der gesprochen worden ist, in der deutschen Wirtschaft heftigste Reaktion hervorgerufen hat, ist doch wohl durchaus verständlich.
    Man muß die Frage aufwerfen: Worauf sind diese Verluste zurückzuführen? Es wird angegeben, das Defizit der Berliner Post habe bei der Übernahme etwa 76 Millionen DM, die Ausgleichsforderungen hätten etwa 22 Millionen DM und die Gesamtpersonalkosten hätten ungefähr 500 Millionen DM mehr als im Jahre 1948/49 betragen. Mittlerweile sind die Materialkosten um 50 % gestiegen; denn die Post hat ganz erhebliche Investitionen gemacht. Nun müssen noch Leistungen für aufgenommene Hypotheken und Anleihen gezahlt werden. Die Post hat — das soll zugegeben werden — durchaus erhebliche Investitionen machen müssen, um ihre kriegszerstörten Gebäude — ungefähr 43 % ihres ganzen Gebäudekomplexes ist zerstört gewesen — wieder instandzusetzen. Sie hat ihre Fernsprecheinrichtungen modern gestalten müssen. Es ist Großes geleistet worden, das soll zugegeben werden. Aber um alle diese Investitionen durchführen zu können, hat sie sehr viel Fremdkapital aufgenommen.
    Hier stehen wir einer weiteren Schattenseite gegenüber; denn die Relation des Eigenkapitals zum Fremdkapital ist mittlerweile sehr ungünstig geworden. Wenn man bedenkt, daß die Bundespost auch im kommenden Jahr Investitionen von etwa 841 Millionen DM zu übernehmen hat, ergibt sich von selbst, daß diese Relation noch viel schlechter werden wird. Im Fremdkapital ist zudem ein sehr großer Posten kurzfristiges Kapital, das außerordentlich drückend für die Post ist. Meine Damen und Herren, alle diejenigen, die in der freien Wirtschaft und in der Industrie zu tun haben, wissen, wie gefährlich es ist, kurzfristiges Kapital aufzunehmen. Die gesamte deutsche Wirtschaft hat in den Jahren von 1948 bis heute darunter zu leiden gehabt. Das ist kein Vorwurf, den ich der Bundespost hiermit machen will. Die Bundespost konnte nicht anders als die übrige deutsche Industrie nur diesen Weg der kurzfristigen Kredite nehmen. Wer weiß, wie teuer das kurzfristige Kapital ist, der kennt durchaus die prekäre Situation, in der sich die Bundespost im Augenblick befindet. Kurzfristiges Kapital ist meistens nur mit 12 und 13 % zu haben gewesen. Die deutsche Wirtschaft hat zum Teil mit diesem teuren Kapital aufbauen müssen, und es ist allseitig bekannt, wie schwer die deutsche Wirtschaft es gehabt hat und wie viele Betriebe leider daran zugrunde gegangen sind.
    Daß die Post einmal diese Verluste haben würde, hat man nach meiner Auffassung zeitig genug gesehen. Aus den Protokollen der Ausschußsitzungen ist durchaus ersichtlich, daß man sich in den letzten beiden Jahren der vergangenen Legislaturperiode eingehend mit diesem Problem befaßt hat. Nur ist es nicht ganz verständlich, daß man nicht zu einem Abschluß und zu einem vernünftigen Vorschlag gekommen ist. Deshalb muß ich hier die Frage stellen, ob nicht übergeordnete politische Aspekte die zu treffenden Maßnahmen verhindert haben. Es gibt böse Zungen, die behaupten, daß man solche Maßnahmen vor der Wahl nicht habe treffen wollen.
    Zur Gebührenerhöhung sind im Verlauf der Zeit so viele Vorschläge gemacht worden, daß man zuletzt gar nicht mehr weiß, welcher Vorschlag nun der richtige ist. Es darf wohl angenommen werden, daß die Vorschläge, die letztens dem Postverwaltungsrat gemacht worden sind, diejenigen sind, die nun zur Diskussion stehen. Ich bin überhaupt der Meinung, daß über dieses Problem nicht nur viel zuviel, sondern auch viel zu früh gesprochen worden ist. Es wäre besser gewesen, man hätte zunächst in der Regierung und nachher vor dem Verwaltungsrat dieses prekäre Kapitel behandelt und sich erst dann an die Öffentlichkeit gewandt.
    Der Herr Minister hat in irgendeiner Versammlung einmal die Formulierung gebraucht, man könne ja weniger Briefe schreiben, man könne weniger telefonieren.

    (Abg. Stücklen: Das ist nie gesagt worden!) Ich will diese Formulierung gar nicht zum Gegenstand der Aussprache machen, denn die deutsche Volkswirtschaft hat entsprechend reagiert. Sollte tatsächlich vom Herrn Minister in dieser Weise formuliert worden sein, nun, so sehe ich das letzten Endes nur als rhetorischen Schnitzer an, der jedem von uns einmal passieren kann. Jedenfalls wird dieser Schnitzer nach meiner Auffassung in den Erfahrungsschatz des Herrn Ministers übergehen und wird dann sehr wahrscheinlich nicht wieder vorkommen.

    Die Gebührenerhöhungen, die im einzelnen für Drucksachen, für Briefe und für das Fernsprechwesen vorgesehen sind, will ich jetzt gar nicht ansprechen.

    (Abg. Stücklen: Das gehört in den Verwaltungsrat!)

    — Bitte schön, im Parlament kann man sich auch darüber unterhalten! Ich habe schon gesagt, wir werden wahrscheinlich dafür sorgen, daß auch dem Parlament einmal die Situation der Bundespost dargestellt wird; denn ich glaube, das Parlament hat auch ein Recht dazu, nicht nur der Verwaltungsrat. Das ist meine persönliche Auffassung als Parlamentarier; darüber kann man sich ja schließlich unterhalten. Ich mache dem Herrn Minister in bezug auf die Situation bei der Bundespost keinen persönlichen Vorwurf. Sie ist leider Gottes auf die etwas komische Entwicklung zurückzuführen, die die deutsche Wirtschaft nun einmal genommen hat.

    (Zuruf rechts: Sie meinen Korea, nicht unsere Entwicklung!)

    — Bitte schön, ich komme darauf noch näher zu sprechen, denn ich habe auch dazu noch einiges zu sagen.
    Meine Damen und Herren, die Gebühren für Drucksachen sollen etwa um 50 bis 100 % erhöht werden. Für die kleineren Betriebe — ich denke da in erster Linie an die freien Berufe - sind diese Mehrbelastungen nicht gerade sehr angenehm. Wenn die Fernsprechgebühren, und zwar die Grundgebühren erhöht werden, dann trifft dies in erster Linie die kleineren Betriebe, beim Fernverkehr allerdings die Großbetriebe. Diese Vorlage, die im Postverwaltungsrat vorliegt, wird die deutsche Wirtschaft noch beschäftigen. Ich bin der Meinung, daß auch diese Vorlage die Betriebsausgaben der deutschen Wirtschaft noch erhöhen wird. Schon heute muß die deutsche Wirtschaft äußerst scharf kalkulieren. Ich habe gar nicht die Absicht, hier Schwarzmalerei zu treiben, ich mache nur darauf aufmerksam, daß mein Kollege Dr. Deist gestern schon von den Schwierigkeiten bei der Grundstoffindustrie gesprochen hat und daß es auch in der Investitionsgüterindustrie nicht mehr so aussieht wie vor einem Jahr. Es gibt bestimmte


    (Diekmann)

    Wirtschaftszweige, die heute außerordentlich hart zu kämpfen haben und einer sehr scharfen Konkurrenz gegenüberstehen. Jeder Betrieb ist heute bestrebt, durch Betriebsanalyse und genaue Kostenrechnung die Betriebskosten zu senken. Je schärfer die Konkurrenz ist, desto größer wird auch die Werbung und damit die Belastung durch Postgebührenerhöhungen.
    Meine Damen und Herren, ich bin mir darüber völlig im klaren, daß sich die verantwortlichen Männer der Deutschen Bundespost ihrer bedeutenden Stellung in der deutschen Wirtschaft voll bewußt sind. Deshalb darf ich wohl hier zum Abschluß sagen, daß die Behandlung der Gebührenerhöhung nicht aus der Perspektive der fiskalischen Kellerluke gemacht werden darf. Ich bin selber der Meinung, daß wir wahrscheinlich gar nicht um eine Gebührenerhöhung herumkommen. Nur sollte man sich, meine ich, die Vorschläge, die von der Post gemacht werden, noch sehr genau ansehen.
    Ein Haushalt hat nicht nur eine Einnahmen-, sondern auch eine Ausgabenseite. Ich glaube, daß bei den Ausgaben nach Möglichkeit Einsparungen gemacht werden müssen. Ich hatte schon vorhin darauf aufmerksam gemacht, daß Investitionen fortlaufend gemacht werden müssen und daß damit zu rechnen ist, daß in diesem Jahre noch weitere 800 000 DM für die Instandsetzung von Gebäuden und die Herrichtung moderner Fernsprechanlagen ausgegeben werden müssen. Es ist außerordentlich erfreulich, daß nunmehr Deutschland das Land ist, das über das beste Fernschreibnetz verfügt. Gerade dieser Tage habe ich gelesen, daß wir mehr als 11 000 Anschlüsse haben und damit in Europa an der Spitze liegen.
    Für diese Zwecke müssen also Mittel ausgegeben werden; dagegen können wir uns gar nicht sperren. Trotzdem bin ich sicher, daß es auf der Ausgabenseite noch einige Positionen gibt, die man sich genauer anzusehen hat. Ich habe nicht die Absicht, jetzt nochmals auf den Neubau in der Koblenzer Straße einzugehen. Soviel ich gelesen habe, hat sich dieses Parlament schon mehrere Male mit dieser Frage beschäftigt. An der Fertigstellung und den Ausgaben läßt sich wahrscheinlich nicht mehr sehr viel ändern. Vielleicht überlegt man sich, ob in der Betriebsorganisation noch einiges zu machen ist, ob es nicht Überschneidungen bei den Oberpostdirektionen und der Bahnpost gibt und ob nicht Leerlauf verhütet werden kann.
    Nun noch ein sehr wichtiger Posten. Wenn er auch hinsichtlich der Einsparungen nicht von so großer Bedeutung ist, möchte ich doch darauf eingehen. Es handelt sich um die Ernennung der beiden Staatssekretäre.

    (Zurufe von der Mitte und rechts.)

    — Erlauben Sie, ich kann als Parlamentarier auch
    einiges dazu sagen; das wird man mir nie verbieten können. Beide Herren Staatssekretäre habe
    ich kenengelernt und bin durchaus davon überzeugt, daß sie außergewöhnlich tüchtige Beamte
    sind. Trotzdem bin ich der Meinung, man hätte
    sich überlegen müssen, ob nicht einer ausgereicht
    hätte. Wir haben uns doch gerade gestern mit der
    Besetzung des Außenministeriums befassen müssen
    und sind zu der Ansicht gekommen, daß es nicht
    ausreichend mit höheren Beamten besetzt ist. Wir
    haben für dieses Ministerium, das nur einen
    Staatssekretär hat, einen zweiten Staatssekretär
    gefordert. Ich bin durchaus. der Auffassung, daß im Ministerium für das Post- und Fernmeldewesen ein Staatssekretär genügt hätte. Aber, meine Damen und Herren, das ist keine persönliche Spitze gegen die beiden berufenen Herren.

    (Abg. Stücklen: Wen von den beiden sollen wir abberufen?)

    — Ich bin ja kein Minister; damit habe ich ja nichts zu tun.
    Ich könnte hinsichtlich der Personalausgaben noch einiges sagen. Vielleicht ist es sogar notwendig, daß ich es tue. Ich weiß, daß die Anforderungen an das technische Personal seit 1935 oder 1936
    — ich darf einmal dieses Jahr herausgreifen — um ein Beträchtliches gestiegen sind; denn die Technik hat sich fortentwickelt, man verlangt mehr von den Leuten. Soviel ich weiß, werden sie aber nicht entsprechend bezahlt. Deshalb ist zu überlegen, ob diese technischen Angestellten nicht in eine höhere Besoldungsgruppe gebracht werden können.
    Damit habe ich zu dem Einzelplan 13 Stellung genommen. Ich möchte der Hoffnung Ausdruck geben, daß Postverwaltungsrat und Postministerium im Interesse der deutschen Volkswirtschaft bestens zusammenarbeiten. Weil wir aber in diesem Ministerium noch viele ungeklärte Verhältnisse haben, sieht sich die Fraktion der Sozialdemokratischen Partei veranlaßt, den Einzelplan abzulehnen.


Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Hübner.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Hübner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bin eigentlich darüber erstaunt, daß Herr Diekmann soeben beantragt hat, den Einzelplan für das Post- und Fernmeldewesen abzulehnen. Aus seinen Ausführungen ging eigentlich nicht hervor, daß er sehr viele Ansätze zur Kritik sah.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Ich hatte vielmehr den Eidruck, daß das, was er sagte, mehr ein Kommentar zu der effektiven Lage war, in der sich das Bundespostministerium und insbesondere der Herr Bundespostminister befinden. Ich möchte aber doch noch zu einigen seiner Ausführungen Stellung nehmen.
    Herr Diekmann, Sie haben beanstandet, daß die Relation zwischen Fremd- und Eigenkapital zu sehr nach der Fremdkapitalseite neige. Ich habe schon im Ausschuß darauf hingewiesen, daß ich mich dieser Auffassung nicht anschließen kann. Die Relation war früher bereits eins zu eins. Dieses Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital besteht nach meiner Untersuchung jetzt noch. Aber mir ist wichtig zu wissen, ob Sie damit etwa für eine Investition auf dem Weg über die Preise, also in diesem Fall über die Gebühren, eintreten wollen. Wenn das der Fall ist, möchte ich Ihnen schon jetzt ankündigen, daß Sie damit unsere schärfste Gegnerschaft herauslocken würden.
    Zu den Ausführungen über die Gebühren gestatte ich mir auch noch einige Anmerkungen zu machen. Ich schließe mich durchaus der Auffassung an, daß die Wirtschaft mit etlicher Besorgnis dieser geplanten Gebührenerhöhung entgegensieht. Das ist verständlich. Aber man sollte darüber nicht allzuviel sagen, bevor man nicht konkret weiß, welche Gebührenerhöhungen das Bundespostministerium vorhat. Wenn es stimmen sollte, daß einzelne Tarife um 100 % erhöht werden sollen, dann würden wir uns allerdings auch den großen Bedenken


    (Hübner)

    anschließen, die Herr Kollege Diekmann zum Ausdruck gebracht hat.
    Ich würde es für richtig halten, daß der Herr Bundespostminister bei der Erörterung einer Gebührenerhöhung gleichzeitig mit den Plänen über die Gebührenerhöhung eine Rationalisierung der Verwaltung bekanntgibt, und zwar eine spezifizierte Rationalisierung. Auf diesem Gebiet ist durchaus noch verschiedenes zu tun. Erlauben Sie mir deshalb, Herr Minister, daß ich noch einige Bemerkungen zu Einrichtungen mache, wo ich Verbesserungen durchaus noch für möglich halte. Ich weiß nicht, ob es heute noch erforderlich ist, beispielsweise die Instandsetzungswerkstätten für Kraftfahrzeuge in demselben Umfang wie bisher aufrechtzuerhalten. Diese Werkstätten sind vor einigen Jahrzehnten gegründet worden, als man in dem Gebiet unseres Landes noch nicht an jeder Ecke eine Kraftfahrzeugwerkstätte hatte. Heute hat sich die Situation völlig verändert. Es scheint mir doch etwas sonderbar, daß heute noch die Kraftfahrzeuge der Bundespost bei Reparaturen in die zentralen Werkstätten kommen müssen. Das bedeutet lange Zufahrtwege, so daß die Nebenkosten, die sich hierdurch ergeben, zu den tatsächlichen Kosten in gar keinem Verhältnis stehen. Ich weiß, daß Sie, Herr Minister, diese ungesunde Entwicklung erkannt und eine Verfügung erlassen haben, die sie zurückzudrehen sucht. Aber man scheint mir hier doch nicht weit genug gegangen zu sein. Ich könnte Ihnen mit einigen Beispielen aufwarten, sogar mit Zahlen; ich möchte darauf verzichten. Ein Beispiel nur! Mir ist bekanntgeworden, daß man an einem Dreitonner-Lastwagen ein Führerhaus hat herstellen lassen, einmal in einer Bezirkswerkstatt und ein anderes Mal — dasselbe Führerhaus — bei einer Privatfirma. Die Bezirkswerkstatt rechnete hierfür 1450 DM, die Privatfirma 1200 DM.
    Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit aber auch darauf lenken, daß die Besetzung der Stellen doch reichlich verschieden vorgenommen worden ist und vorgenommen wird. Es wäre nötig, auch hierbei rationelle Gesichtspunkte zum Zuge kommen zu lassen.
    Noch etwas Grundsätzliches! Herr Minister, ich glaube, daß es an der Zeit ist, eine wirklich grundsätzliche Verwaltungsreform auf dem Gebiete des Postwesens ins Auge zu fassen. Denn die jetzige Gliederung, nach der die Postverwaltung arbeitet, besteht — in Preußen jedenfalls — nun etwa 100 Jahre. Sie ist seinerzeit von dem verdienstvollen Leiter der Preußischen Post, Schmückert, eingeführt worden und hat sich lange Zeit hindurch bewährt. Aber schon vor wenigen Jahrzehnten haben sich Anzeichen bemerkbar gemacht, daß diese Gliederung nicht mehr ganz den Zeiterfordernissen entspricht. Das ist verständlich, denn zur Zeit der Festlegung dieser Gliederung lebten wir in einer Zeit, die in keiner Weise verkehrsintensiv war, während wir doch heute in einer verkehrsintensiven Zeit leben, in der es nicht mehr nötig ist, derart viele Mittelbehörden zu unterhalten, wie jetzt bestehen.
    Ich weise auch darauf hin, daß die Mittelbehörden, die Oberpostdirektionen, in ihrer Funktion zum Teil schon etwas durch die technischen Ämter ausgekreist worden sind, nämlich durch das Fernmeldetechnische Zentralamt und das Posttechnische Zentralamt. Beide Ämter sind aus dem gesunden Erfordernis unserer Epoche entstanden, die technische Entwicklung und Installation im Postwesen zentral und einheitlich durchzuführen. Es würde aber durchaus genügen, diese Funktion den Zentralämtern zu überlassen. Statt dessen laufen noch die Oberpostdirektionen als Mitlaufwerke bei zahlreichen Funktionen dieser beiden Ämter mit. Hier sollte man Abhilfe schaffen, zunächst in dem Sinne, daß man den beiden Ämtern gegenüber den Oberpostdirektionen eine andere Stellung gibt. Ich darf Sie bitten, sich ernstlich zu überlegen, ob nicht, nachdem diese Verwaltungsform sich hundert Jahre bewährt hat, eine grundsätzliche Reform jetzt an der Zeit ist.
    Noch etwas anderes. In der Öffentlichkeit wird, ich glaube, von seiten Ihres Ministeriums, als Begründung für die Gebührenerhöhung unter anderem immer wieder herausgestellt, daß sich seit 1949 die Personalkosten um etwa 500 Millionen DM erhöht hätten. Ich bin nicht auf diesen Satz gekommen, aber er mag stimmen. Immerhin wird nicht gesagt — und das scheint mir nicht ganz unwesentlich zu sein —, daß sich in derselben Zeit der Verkehr, also die Leistung des einzelnen, ganz erheblich erhöht hat, zum Teil bis auf 294%. Die niedrigsten Sätzen liegen bei 129 %. Auch dies sollte einmal erwähnt werden.
    In dem gleichen Zusammenhang wird auch immer wieder auf das Defizit der Post in Berlin hingewiesen. Gestatten Sie mir, daß ich als Berliner Abgeordneter hierzu einiges sage. Diese Angaben könnten in der Öffentlichkeit ein falches Bild hervorrufen. Das Defizit in Berlin entsteht nicht etwa durch eine mangelhafte Bewirtschaftung des Postwesens dort. Es handelt sich um nicht ganz 60 Millionen DM, es sind 57 oder 58 Millionen DM. In den Verlautbarungen hört man immer von 70 Millionen DM. Die Ziffer von 70 Millionen DM ist nicht mehr effektiv. Weiter ist nicht berücksichtigt worden — das ist sehr beachtlich —, daß Berlin die Sozialausgaben für die Postangehörigen außerordentlich gesenkt hat. Die Einsparung sozialer Beihilfen hat dazu geführt, daß in Berlin nur 50 °/o der Kopfsätze des Postpersonals im Bund in Anspruch genommen werden. Das hängt allerdings zum großen Teil damit zusammen, daß in Berlin noch die Krankenversicherungspflicht für die Beamten besteht, die damit bei eigenen Krankheitsfällen in voller Höhe selber durch ihre Beiträge aufkommen. Es muß aber auch berücksichtigt werden, daß Pensionslasten, und zwar zum größten Teil Pensionslasten für verdrängte Angehörige der Post, in Höhe von 47,5 Millionen DM vorhanden sind.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Noch ein weiterer Posten ist zu erwähnen, den man in Berlin einfach unverständlich findet, nämlich die Ablieferung.

    (Abg. Dr. Vogel: Muß das alles hier erörtert werden, Herr Kollege?)

    — Ich komme gleich zum Ende. Es ist immerhin für uns Berliner schon wichtig. Entschuldigen Sie, Herr Dr. Vogel, Sie haben auch mehrfach in der Debatte gesprochen. Ich fasse mich kurz, ich bin gleich am Ende. — Diese Ablieferung von 10 Millionen DM an den Bund ist bei der Lage Berlins, meine ich, in keiner Weise zu begründen.
    Um nun wirklich zum Schluß zu kommen, Herr Minister, noch einen Wunsch und eine Bitte.

    (Abg. Stücklen: Was ist mit der Personalpolitik in Berlin? Die ist ja auch mal dran!)



    (Hübner)

    Sie wollen natürlich Einsparungen vornehmen. Ich mache Ihnen hier im Zusammenhang mit Berlin einen konkreten Vorschlag. Das Fernmeldetechnische Zentralamt und das Posttechnische Zentralamt haben zur Zeit in Darmstadt ihr Domiziel in Mietunterkünften in Kasernen. In Berlin steht, vollkommen wiederhergestellt, das Gebäude des ehemaligen Reichspostzentralamtes zur Verfügung, das jederzeit bezogen werden könnte. Ich darf dabei erwähnen, daß dieses Gebäude mit technischen Anlagen von außerordentlichem Wert ausgerüstet ist, die zur Zeit so gut wie gar nicht ausgenutzt sind. Allein die Stromversorgungs- und Stromverteileranlage hat nach den Abschätzungen eines Angehörigen der Besatzungsmächte einen Gegenwartswert von rund 7 bis 8 Millionen DM. Ich möchte Sie dringend bitten, diesem Vorschlag näherzutreten und dafür zu sorgen, daß diese beiden Ämter bzw. eines dieser beiden Ämter dorthin zurückkehrt, wohin es von Natur aus gehört, nämlich nach Berlin.
    Im übrigen gebe ich mich in der Frage der Beseitigung des Defizits der Hoffnung hin, daß sie nicht nur über die Inanspruchnahme der Wirtschaftskraft des Postbenutzers erfolgen wird, sondern daß sie auch mit dem Rotstift zuwege gebracht wird, der von einem zeitgerechten Denken geführt werden sollte.

    (Beifall bei der FDP.)