Rede:
ID0201815100

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Metadaten
  • insert_drive_fileAus Protokoll: 2018

  • date_rangeDatum: 11. März 1954

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    2. Deutscher Bundestag — 18. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 11. März 1954 615 18. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 11. März 1954. Geschäftliche Mitteilungen . . 618 A, 641 B, 662 D Nachruf für den verstorbenen Abg. Winter 618 B Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Dr. Baron Manteuffel-Szoege, Albers, Wagner (Ludwigshafen) 618 C Mitteilung und Beschlußfassung über interfraktionelle Vereinbarung betr. Verzicht auf erneute erste Beratung von Vorlagen, deren erster Durchgang im Bundesrat während der ersten Wahlperiode des Bundestags erfolgte (Drucksache 307) 618 C Mitteilung über Beantwortung der Kleinen Anfragen 32 betr. Nachuntersuchung von Kriegsbeschädigten des ersten Weltkrieges (Drucksachen 249, 297) und 31 betr. Wiederinstandsetzung besatzungsgeschädigter Hotels in Ostbayern (Drucksachen 262, 308) 618 D Zurückziehung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Freifahrten für Spätheimkehrer (Drucksache 41) 618 D Fragestunde (Drucksache 267): 1. betr. Maßnahmen der Bundesregierung gegen die irreführende Bezeichnung „Ostzone": Dr. Rinke, (CDU/CSU) 619 A, C Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen 619 A, C 2. betr. Maßnahmen gegen die Ausfuhr von Uhrenbestandteilen und demontierten Uhrwerken: Zurückgezogen 619 C 3. betr. Finanzierung einer Ausstellung kanadischer Uhrenproduktion auf der Messe von Toronto: Zurückgezogen 619 C 4. betr. Unterbindung fachärztlicher Untersuchung zwecks Feststellung einer Erwerbsminderung bei Rentenempfängern von über 65 Jahren: Walter (DP) 619 C, D, 620 A Storch, Bundesminister für Arbeit . . 619 D 5. betr. Abkommen mit den Krankenkassen der sowjetisch besetzten Zone über Inkraftsetzung der §§ 219 und 220 der Reichsversicherungsordnung: Freidhof (SPD) 620 A Storch, Bundesminister für Arbeit 620 A, B 6. betr. Streifbänder mit eingedruckten Marken und Zehnerblocks mit Postkarten: Ritzel (SPD) 620 B, C, D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 620 B, D 7. betr. Reform des Urheberrechts: Dr. Brühler (DP) 620 D Neumayer, Bundesminister der Justiz 621 A 8. betr. Stellennachweis für über 40 Jahre alte Heimkehrer, die während des „Dritten Reichs" ins Ausland gegangen sind: Frau Dr. Weber (Aachen) (CDU/CSU) 621 A, B Storch, Bundesminister für Arbeit 621 A, B 9. betr. Zuschüsse oder Darlehen für Altwohnungen: Dr. von Buchka (CDU/CSU) . . . . 621 B, C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 621 B, C 10. betr. Schicksal der Insassen des Zuchthauses Waldheim: Dr. von Buchka (CDU/CSU) . . 621 D, 622 C Kaiser, Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen 621 D, 622 C 11. betr. Einbringung der Bundesrechtsanwaltsordnung: Dr. Welskop (CDU/CSU) 622 C Neumayer, Bundesminister der Justiz 622 C 12. betr. Altersversorgung der Rechtsanwälte: Dr. Welskop (CDU/CSU) 622 D Neumayer, Bundesminister der Justiz 622 D 13. betr. Unterbindung des Schlachtens von Hunden und Katzen zum Zwecke des Verzehrs: Abgesetzt 623 A 14. betr. Einstellung von Arbeitskräften aus dem Kasseler Gebiet beim Bundesarbeitsgericht und beim Bundessozialgericht: Dr. Preller (SPD) 623 A, C Storch, Bundesminister für Arbeit 623 B, C 15. betr. Zusammenfassung der drei Fernsprechortsnetze der Stadt Salzgitter: Dr. Höck (CDU/CSU) 623 D Dr. Balke, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 623 D 16. betr. Verweigerung der Aufnahme von Familien mit Kindern durch Hauseigentümer: Dr. Menzel (SPD) 624 C Dr. Preusker, Bundesminister für Wohnungsbau 624 C 17. betr. Bau der Autobahn Hamm—Kassel: Dr. Dr. h. c. Prinz zu Löwenstein (FDP) 625 B Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 625 C 18. betr. Verlegung der Bundesstraße 241 auf der Strecke zwischen Heiligenstock und Freiheit im Kreise Osterode (Harz): Dr. Lindenberg (CDU/CSU) . . 625 D, 626 A Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 625 D, 626 A 19. betr. Vorschriften zum Schutz der Volksgesundheit im Bereich der Milchwirtschaft: Abgesetzt 623 A 20. betr. Arbeitslosenversicherungsschutz land- und forstwirtschaftlicher Arbeitnehmer in den ehemaligen Ländern Baden und Württemberg-Hohenzollern: Frehsee (SPD) 626 A, B Storch, Bundesminister für Arbeit . . 626 B 21. betr. Vorstellung des Deutschen Botschafters in Kairo gegen die Versteigerung des Marschallstabs des früheren Feldmarschalls von Brauchitsch: Dr. Menzel (SPD) 626 C, D Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 626 C, D 22. betr. Frage der Berücksichtigung der Konfession bei Einstellung und Beförderung von Beamten in den Bundesministerien: Dr. Bucher (FDP) 627 A, B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 A, B 23. betr. Konfession der Leiter der Personalabteilungen oder der Personalreferenten für die höheren Beamten in den Bundesministerien: Dr. Bucher (FDP) 627 B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 B 24. betr. Personalbestand und Kosten der Abteilung Z für die allgemeinen Angelegenheiten im Bundesministerium des Innern: Dr. Bucher (FDP) 627 C Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 627 C 25. betr. Festsetzung des allgemeinen Dienstalters von aus dem Landesdienst übernommenen oder unmittelbar im Bundesdienst wiedereingestellten Beamten aus dem Versorgungsanwärterstand: Krammig (CDU/CSU) 627 D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 628 A Vertagung der Fragen 26 bis 37 628 A Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung (Finanz- und Steuerreform): Präsident D. Dr. Ehlers 628 B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 628 C Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Aufhebung der Verordnung über die baupolizeiliche Behandlung von öffentlichen Bauten (Drucksache 254) 641 B Überweisung an die Ausschüsse für Kommunalpolitik, für Wiederaufbau und Wohnungswesen, für Finanz- und Steuerfragen und für Verkehrswesen . . . . 641 C Erste Beratung des Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Bundesvertriebenengesetzes (Drucksache 222) 641 C Überweisung an den Ausschuß für Heimatvertriebene 641 C Erste Beratung des von den Abg. Frau Dietz, Ruf, Bausch u. Gen. eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) 641 C Dr. Atzenroth (FDP) (Schriftliche Erklärung) 641 D, 663 Überweisung an die Ausschüsse für Rechtswesen und Verfassungsrecht, für Fragen der Presse, des Rundfunks und des Films und für Wirtschaftspolitik 641 D Erste Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die steuerliche Behandlung von Leistungen im Rahmen des Familienausgleichs (Drucksache 189) 641 D Richter (SPD) 641 D, 646 C Gräfin Finckenstein (GB/BHE) . . . . 643 B Frau Dr. Ilk (FDP) 644 B, 647 C Winkelheide (CDU/CSU) 645 A, D Dr. Schellenberg (SPD) 645 D Horn (CDU/CSU) 647 D Überweisung an die Ausschüsse für Finanz- und Steuerfragen und für Sozialpolitik 648 C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Beauftragung von Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege mit der nichtgewerbsmäßigen Arbeitsvermittlung zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts (Drucksache 223) 648 E Überweisung an den Ausschuß für Arbeit 648 E Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 63 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 20. Juni 1938 über Statistiken der Löhne und der Arbeitszeit in den hauptsächlichsten Zweigen des Bergbaus und des verarbeitenden Gewerbes einschließlich des Baugewerbes sowie in der Landwirtschaft (Drucksache 126); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 258) 648 D Scheppmann (CDU/CSU), Berichterstatter 648 D Dr. Atzenroth (FDP) 650 A Richter (SPD) 650 C Sabel (CDU/CSU) 651 B Abstimmungen 649 D, 651 C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 88 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Juli 1948 über die Organisation der Arbeitsmarktverwaltung (Drucksache 127); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 259) . . . 651 C Richter (SPD), Berichterstatter . . 651 D Abstimmungen 652 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Übereinkommen Nr. 96 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 1. Juli 1949 über Büros für entgeltliche Arbeitsvermittlung (Neufassung 1949) (Drucksache 128); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 260) 652 A Richter (SPD), Berichterstatter . . 652 B Abstimmungen 652 B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Italienischen Republik über Arbeitslosenversicherung (Drucksache 164); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (Drucksache 261) 652 C Kuntscher (CDU/CSU), Berichterstatter 652 C Abstimmungen 653 A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über weitere Maßnahmen auf dem Gebiet des Hypotheken- und Schiffsbankrechts sowie über Ausnahmen von § 247 Abs. 1 des Bürgerlichen Gesetzbuchs (Drucksache 195); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (Drucksache 255) 653 B Dr. Welskop (CDU/CSU), Berichterstatter 653 B Abstimmungen 654 B Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Umsatzsteuergesetzes (Drucksache 199) 654 C Seither (SPD), Antragsteller 654 C Eberhard (FDP) 654 D Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 655 B Überweisung an die Ausschüsse für Finanz- und Steuerfragen, für Geld und Kredit und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 655 B Beratung des Entwurfs einer Dreizehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 227) in Verbindung mit der Beratung des Entwurfs einer Vierzehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 221) und mit der Beratung des Entwurfs einer Fünfzehnten Verordnung über Zollsatzänderungen (Drucksache 269) 655 B Dr. Horlacher (CDU/CSU) 655 C Frau Strobel (SPD) 656 D Bauknecht (CDU/CSU) 657 C Bender (GB/BHE) 658 B Kriedemann (SPD) 658 C Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn) (CDU/CSU) 658 D Überweisung der Verordnung Drucksache 227 an den Ausschuß für Außenhandelsfragen und der Verordnungen Drucksachen 221 und 269 an die Ausschüsse für Außenhandelsfragen und für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 659 A Beratung der Anträge des Bundesministers der Finanzen auf nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben in den Bundeshaushaltsrechnungen für das Rechnungsjahr 1949 (21. September 1949 bis 31. März 1950) und für das Rechnungsjahr 1950 (Drucksache 270) in Verbindung mit der Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen auf nachträgliche Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben in der Bundeshaushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1951 (Drucksache 304) 659 A Überweisung an den Haushaltsausschuß 659 A Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Vereinfachung der Grenzformalitäten für Reisende (Drucksache 198) 659 B Dr. Mommer (SPD), Antragsteller . . 659 B Dr. Schröder, Bundesminister des Innern 660 B Überweisung an den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten 660 C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten (Drucksache 228) 660 C Dr. Lütkens (SPD), Antragsteller . 660 C Neumayer, Bundesminister der Justiz 662 B Überweisung an den Ausschuß für Rechtswesen und Verfassungsrecht und an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten 662 C Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) 662 D, 664 Beschlußfassung 662 D Nächste Sitzung 662 D Anlage 1: Schriftliche Erklärung des Abg Dr. Atzenroth (FDP) zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) 663 Anlage 2: Interfraktioneller Antrag betr Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) 664 Die Sitzung wird um 9 Uhr 4 Minuten durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
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    *) Siehe Anlage 2 Seite 664 Anlage 1 zum Stenographischen Bericht der 18. Sitzung Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Dr. Atzenroth (FDP) zur ersten Beratung des von den Abgeordneten Frau Dietz, Ruf, Bausch und Genossen eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) Da der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Verordnung zum Schutze der Wirtschaft (Drucksache 204) nicht begründet wurde, auch keine Aussprache stattfand, gebe ich folgende Erklärung ab. Das hier aufgeworfene Problem kann nur im größeren Rahmen des gesamten Zugabewesens behandelt werden. Die Gründe, die im Jahre 1932 für die Schaffung gewisser Verbote maßgebend waren, bestehen zum großen Teil auch heute noch. Niemand wird leugnen können, daß Mißstände auf den verschiedensten Gebieten des Zugabewesens zu beklagen sind. Zwar geben die Kaffeehändler noch nicht wieder Porzellan als Zugabe wie damals, aber die kleinen Kunstwerke aus modernen Stoffen, die gewissen Waren ohne Entgelt beigefügt werden und auf das Sammelbedürfnis der Kinder abgestellt sind, vermehren sich von Jahr zu Jahr. Auch die sogenannten Preisausschreiben in illustrierten Zeitschriften stellen in Wirklichkeit eine versteckte Zugabe dar, wenn dabei ganze Einrichtungen, Motorräder, Kühlschränke usw. auf dem Umwege über den Zeitungspreis verkauft werden. Alle diese Firmen und Unternehmungen sollte man daran erinnern, daß es Ziel unserer Marktwirtschaft sein muß, die Ware in bester Qualität und zu niedrigstem Preis an den Verbraucher zu bringen, und daß es nicht Aufgabe der Wirtschaft ist, ihre Kundschaft zu beschenken, zu belehren und zu unterhalten. Bei einer derartigen Betrachtung ergeben sich gegen den vorgelegten Gesetzentwurf erhebliche Bedenken. Wir können keine Einwendungen dagegen erheben, daß der Ware Zeitschriften beigefügt werden, die sich auf den zu veräußernden Artikel beziehen, ihn loben oder seine Herstellung erläutern. Wir sehen aber nicht ein, warum gewerbliche Betriebe Zeitschriften belehrenden und unterhaltenden Inhalts herausgeben müssen. Insofern lehnen wir also den Entwurf ab. Wir werden uns aber an einer Diskussion über das gesamte Problem im Ausschuß eingehend beteiligen. Bonn, den 11. März 1954 Dr. Atzenroth Anlage 2 zum Stenographischen Bericht der 18. Sitzung Interfraktioneller Antrag betreuend Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck 13) Der Bundestag wolle beschließen: Die folgenden Anträge werden ohne Beratung gemäß § 99 Abs. 1 der Geschäftsordnung den zuständigen Ausschüssen überwiesen: 1. Antrag der Abgeordneten Frau Strobel, Bauer (Würzburg), Op den Orth und Genossen betreffend Ausbau der Großschiffahrtsstraße RheinMain-Donau (Drucksache 239) 2. Antrag der Abgeordneten Dr. Arndt, Freidhof, Merten, Dr. Preller und Genossen betreffend Bundeszuschüsse für die bundeseigene Kurhessischer Kupferschieferbergbau GmbH. in Sontra (Hessen) (Drucksache 247) 3. Antrag der Fraktion der FDP betreffend Genehmigungspflicht bei Grundbesitzveräußerungen (Drucksache 252) 4. Antrag der Abgeordneten Dr. Dr. h. c. Müller (Bonn), Mühlenberg und Genossen betreffend Nutzungsentschädigung für Bauern im Gebiet an der holländischen Grenze (Drucksache 253) 5. Antrag der Fraktion der CDU/CSU betreffend Ausbau der Autobahn Leverkusen — Kamen (Drucksache 257) an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Verkehrswesen; an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Wirtschaftspolitik; an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (federführend) und an den Ausschuß für Bau- und Bodenrecht; an den Haushaltsausschuß (federführend), an den Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und an den Ausschuß für Grenzlandfragen; an den Haushaltsausschuß (federführend) und an den Ausschuß für Verkehrswesen. Bonn, den 23. Februar 1954 Dr. von Brentano und Fraktion Ollenhauer und Fraktion Dr. Dehler und Fraktion Haasler und Fraktion Dr. von Merkatz und Fraktion
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Karl Atzenroth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Meine Damen und Herren! Die Behandlung der drei Ratifizierungsgesetze gibt Veranlassung, einige allgemeine Bemerkungen zum Internationalen Arbeitsamt zu machen. Wir begrüßen selbstverständlich — und mit uns, wie ich annehme, das ganze Hohe Haus — den Wiederbeitritt der deutschen Bundesrepublik zu dem Internationalen Arbeitsamt. Wir setzen uns dafür ein, daß wir uns mit aller Intensität an diesen Arbeiten beteiligen. Um dabei zu einer wirklich guten Arbeit zu kommen, wäre es wünschenswert, daß wir außer dem Regierungssitz auch in dem Verwaltungsrat je einen Sitz für die Arbeitnehmer- und für die Arbeitgebervertreter bekämen.
    Wir müssen bei dieser Gelegenheit auch einen gewissen Einfluß auf das Klima nehmen, das sich in dieser Organisation noch nicht in allen Dingen zugunsten der deutschen Bundesrepublik gewendet hat. Ich erinnere daran, daß in einer der letzten Mitteilungen der ILO-Nachrichten — in Nr. 20 — eine völlig irreführende Darstellung über die Lohn-und Einkommensverhältnisse in der Bundesrepublik gegeben worden ist.
    Wie weiter bei dieser Gelegenheit zu bemerken ist, ist es auch erforderlich, daß wir darauf achten, als deutsche Bundesrepublik keine Bindungen einzugehen, die sich nicht mit unserer allgemeinen Wirtschaftsordnung und Wirtschaftsform und auch mit der Lage unserer Sozialversicherung vertragen. Dabei möchte ich die Aufmerksamkeit der Bundesregierung, insbesondere des Herrn Bundesarbeitsministers, schon auf das Übereinkommen Nr. 102 lenken, das demnächst einmal von diesem Hause verabschiedet werden soll. Ich glaube, daß darin doch einige Punkte enthalten sind, die nicht ohne weiteres die Billigung dieses Hohen Hauses finden werden.

    (Abg. Richter: Warum?)

    Es handelt sich hier ja um Ratifizierungsabkommen, die vom Bundestag nur entweder angenommen oder abgelehnt werden können. Infolgedessen sollte sich die Bundesregierung vorher der Tatsache vergewissern, daß sie ihre Annahme auch durchsetzen kann, weil sonst ein wenig erfreulicher Zustand bezüglich dieser internationalen Vereinbarungen eintreten würde.
    Bei den heute zur Debatte stehenden Verträgen habe ich zwar einige Bedenken — gerade bei dieser Drucksache 126 —, ob nicht doch erhebliche finanzielle Belastungen aus den zusätzlichen Statistiken für die Bundesrepublik entstehen können und ob nicht auch sehr ins Gewicht fallende zusätzliche arbeitsmäßige Anforderungen an die beteiligten Kreise gestellt werden. Wir haben aber trotzdem diesem Vertrag unsere Zustimmung gegeben und werden auch den beiden anderen, die als nächste Punkte auf der Tagesordnung stehen, zustimmen.


Rede von: Unbekanntinfo_outline
Das Wort hat der Abgeordnete Richter.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Willi Richter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Das Hohe Haus beschäftigt sich heute mit drei Übereinkommen, die auf der internationalen Arbeitskonferenz beschlossen wurden. Meine Fraktion wird diesen drei Vorlagen zustimmen.

    (Vizepräsident D r. Jaeger übernimmt den Vorsitz.)

    Der Herr Berichterstatter Kollege Scheppmann hat schon in sehr netten Ausführungen auf die Bedeutung und die Arbeitsmethode des Internationalen Arbeitsamtes verwiesen. Es wurde auch darauf hingewiesen, daß wir seit dem Juni 1951 wiederum Mitglied der Internationalen Arbeitsorganisation sind. Ich weiß, daß diese Tatsache in der Öffentlichkeit allgemein begrüßt wurde. Aber wir müssen uns fragen: Was haben wir seit dieser Zeit geleistet, seitdem wir Mitglied sind, also gewisse Verpflichtungen übernommen haben? Bei 103 Übereinkommen und 97 Empfehlungen wurde in Wirklichkeit nur ein Übereinkommen ratifiziert, und zwar das Übereinkommen Nr. 99, welches das Verfahren zur Festsetzung von Mindestlöhnen in der Landwirtschaft behandelt. Die Ratifikation dieses Übereinkommens hat Jahre gedauert. Es wurde vor zwei Jahren von der Bundesregierung unterbreitet und dann im Bundestag behandelt. Nachdem es bereits im Bundesgesetzblatt veröffentlicht war, hat es sieben Monate gedauert, bis es in Genf hinterlegt wurde. Sieben Monate hat die Reise von der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt bis zum Internationalen Arbeitsamt in Genf gedauert. Von da ab ist es, international gesehen, erst rechtsgültig und verpflichtet uns erst. Eine so lange Zeit ist auf die Dauer gesehen einfach unmöglich. Wir bitten die Bundesregierung dringend, dafür besorgt zu sein, daß das Verfahren der Ratifizierung von internationalen Übereinkommen, soweit der Bundestag, der Bundesrat und die Bundesregierung zuständig sind, beschleunigt wird.
    Wir bitten ebenso dringend, daß uns die Bundesregierung außer diesen drei Übereinkommen, die uns heute vorgelegt sind, in aller Kürze weitere, und zwar bedeutsame Übereinkommen unterbreitet; wir haben nämlich festgestellt, daß der größte Teil der Übereinkommen ohne Änderung der diesbezüglichen deutschen Gesetze ratifiziert werden kann. Deshalb ist es der Bundesregierung sehr leicht möglich, uns die Vorlagen zu unterbreiten.


    (Richter)

    Wir sollten Wert darauf legen, daß wir im Juni, wenn die Arbeitskonferenz wiederum beginnt und über die Übereinkommen, die inzwischen ratifiziert worden sind, Bericht erstattet wird, mit mehr als einem Übereinkommen erwähnt werden, daß wir bis dahin von den restlichen Übereinkommen einen erheblichen Teil ratifiziert haben und daß das im Bericht des Generaldirektors des Internationalen Arbeitsamts zum Ausdruck kommen kann.
    Bereits im Dezember 1951 hat der Bundesvorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Bundesregierung eine Denkschrift unterbreitet, in der er darauf hinwies, welche Übereinkommen nach seiner Meinung ohne Änderungen der diesbezüglichen deutschen arbeits- oder sozialrechtlichen Bestimmungen ratifiziert werden könnten, und hat die Bundesregierung gebeten, dies zu tun. Wir bitten dringend, das Hohe Haus möge die Bundesregierung ersuchen, dieser Bitte der Gewerkschaften, der Repräsentation der Arbeitnehmerschaft, zu entsprechen; denn diese Übereinkommen sind ja letzten Endes für die Regelung der Verhältnisse der deutschen Arbeitnehmerschaft maßgebend. Deshalb legen wir allen Wert darauf, daß beschleunigt verfahren wird. Es genügt nicht, jedes Jahr zur Internationalen Arbeitskonferenz zu fahren, verehrter Herr Bundesarbeitsminister Storch, und dort eine nette Rede zu halten, wie Sie das jedes Jahr getan haben, was ich hier gerne anerkenne; es ist auch nicht genügend, daß wir mitberatend mit den Vertretern der anderen Nationen, der Regierungen, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer, zusammenarbeiten; wir müssen auch die Tat folgen lassen, die diese Vorarbeiten doch schließlich erfordern. Die Tat aber besteht in der Vorlage und Ratifikation weiterer und auch bedeutsamer Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation.

    (Beifall bei der SPD.)