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    2. Deutscher Bundestag — 4. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 28. Oktober 1953 23 4. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 28. Oktober 1953. Geschäftliche Mitteilungen . . . 23 B, 24 B, 64 A Glückwünsche zum Geburtstag des Abg. Etzenbach 23 C Kleine Anfrage 1 der Fraktion der DP betr Genocide-Konvention (Drucksachen 24, 31) 23 C Wahl eines Stellvertreters des Präsidenten Dr. Schneider (Zollar) (FDP) . . . . 23 C, D Aussprache über die Erklärung der Bundesregierung vom 20. Oktober 1953 23 D Dr. von Brentano (CDU) 23 D Ollenhauer (SPD) 35 D Dr. Dehler (FDP) 51 B Dr. Eckhardt (GB/BHE) 61 D Fortsetzung der Aussprache vertagt . . . 63 D Nächste Sitzung 64 A, C Die Sitzung wird um 9 Uhr 34 Minuten durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Dr. Thomas Dehler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Wenn ich das gewußt hätte! Welch gute Gedanken habe ich schon unter den Tisch fallenlassen!

    (Lachen bei der SPD. — Abg. Dr. Becker [Hersfeld]: Weil wir für die Redezeit Zwangswirtschaft haben! — Heiterkeit.)

    Ich glaube, auch der Vorwurf des Herrn Kollegen Ollenhauer, wir hätten für den Verkehr nichts getan, ist nicht berechtigt. Es ist viel getan worden,

    (Zuruf von der SPD: Was?)

    auch für die Straßen ist viel getan worden, natürlich angesichts der unglaublichen Beschädigung und angesichts der Not mancher Länder, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen konnten, nicht genug. Wir sind der Meinung, daß die Probleme des Verkehrs sorgfältigste Beachtung verdienen; wir lehnen aber alle Monopole und alle sozialistischen Bestrebungen auch auf dem Gebiete des Verkehrs ab. Vielmehr müssen private und staatliche Verkehrsträger die gleichen Rechte haben. Organisatorisch hat der erste Bundestag durch seine Gesetzgebung, durch das Bundesbahngesetz, durch das Güterkraftverkehrsgesetz, schon die richtige Ausgangsstellung geschaffen. Es gilt nun, zu einer Ordnung der Beziehungen zwischen den Verkehrsträgern zu kommen. Diese Ordnung muß wirtschaftlich bestimmt sein. Darum halte ich es für notwendig, daß die Bundesregierung die Verkehrsträger veranlaßt, sich zunächst einmal zusammenzusetzen und zu einer Verständigung zu kommen. Das kann man von ihnen verlangen. Erst wenn diese Versuche mißglücken, kann man den Gesetzgeber angehen.
    Mit Recht hat Herr Kollege Ollenhauer auf die Bedeutung der Bundesbahn hingewiesen. Sie ist ja nicht nur ein Sondervermögen des Bundes, sondern die größte Auftraggeberin der deutschen Wirtschaft. Sie droht in die Gefahr zu kommen, Kostgängerin des Bundes zu werden. Die Bundesbahn muß ihr Bemühen, durch eigene Maßnahmen, wie Rationalisierung, ihre Wirtschaftlichkeit herzustellen, fortsetzen. Aber die Übergangsschwierigkeiten, in denen sie durch besondere Verhältnisse, durch die Kriegsfolgen steht, rechtfertigen den Wunsch, daß sie in die Lage versetzt wird, ihre Anlagen und Fahrzeuge in gutem Zustande zu erhalten und nach den Bedürfnissen des Verkehrs und dem Stande der Technik zu erneuern.
    Ein kurzes Wort zur Landwirtschaft. Die Landwirtschaft hat in den letzten fünf Jahren Erstaunliches geleistet; sie hat ebenso wie die industrielle Wirtschaft ihre Produktion mehr als verdoppelt. Trotz des Rückschlages der beiden Weltkriege, trotz der ungünstigen Verhältnisse in der Struktur, trotz der klimatischen Hemmungen, trotz der fehlenden Bodengüte steht die deutsche Landwirtschaft mit ihrer Leistung in der fortschrittlichen europäischen Landwirtschaft an vierter Stelle. Aber diese Leistung ist durch eine Verschuldung erreicht, die mehr als 5 Milliarden DM ausmacht.
    Die Ziele, die wir uns hier setzen, sind klar. Die landwirtschaftliche Rentabilität muß weiterhin gefördert werden. Die Preisschere muß durch gleiche Bewertung der landwirtschaftlichen Arbeit und der gewerblichen, der industriellen Arbeit geschlossen werden. Das Ziel der Parität von Löhnen und Preisen mit denen anderer Wirtschaftsgruppen muß durch wirtschaftliche Maßnahmen — nicht durch planwirtschaftliche Maßnahmen — erstrebt werden. In der Landwirtschaft muß das preisgebundene Denken beseitigt werden. Es läßt sich, glaube ich, erreichen, daß die landwirtschaftlichen Bedarfsgüter verbilligt werden. Meine Partei steht zu dem, was der Herr Bundeskanzler in seiner bekannten Zusammenkunft mit den Spitzen der deutschen Landwirtschaft in Rhöndorf am 17. Februar 1951 erklärt hat. Wir sind der Überzeugung, daß es möglich ist, seine Versprechungen einzulösen. Wir unterstützen daher alle Maßnahmen, welche geeignet sind, besonders die Leistungsfähigkeit der klein- und mittelbäuerlichen Betriebe zu steigern. Wir wünschen eine großzügige Agrarpolitik mit dem Ziele der Vermehrung und auch der Verbesserung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse.
    Die Flurbereinigung darf nicht erst in einem Menschenalter durchgeführt werden. Wir müssen uns das Ziel setzen, sie in einem kürzeren Zeitraum, in fünf bis acht Jahren Wirklichkeit werden zu lassen und sie mit der Sicherung gegen weitere Realteilung des Grundbesitzes zu verbinden. Wir erwägen die Errichtung von Landkauffonds, aus denen besonders Kleinbauern gespeist werden können, die doch überwiegend aus Berufung und aus Neigung Bauern sind. Diese sollte man in den Stand setzen, ihre Betriebe aufzustocken und von den technischen Möglichkeiten unserer Zeit Gebrauch zu machen.
    Wir wollen einen besonderen Schutz gerade den kleinen und mittleren Betrieben — es sind ja in Deutschland über eineinhalb Millionen — zuwenden. Dazu gehören die Obst-, die Gemüse-, die Garten- und die Weinbauern. In ihnen steckt ein wertvoller Teil unserer Volkssubstanz. Man muß auch einmal die Leistungen dieser Leute anerkennen, die es durch einen Arbeitseinsatz, der stärker ist als der jeder anderen Berufsgruppe, erreichen, daß sie ihre Produkte zu den gleichen Preisen wie Großbetriebe auf den Markt bringen und dadurch mitwirken, daß die Lebensmittelpreise für unser Volk erträglich sind. Das geschieht fast durch einen Raubbau an der Arbeitskraft des Bauern und seiner Familienangehörigen, nicht zuletzt der Bauersfrau.

    (Beifall bei der FDP und in der Mitte.)

    Wir schlagen ein Bundessiedlungsgesetz mit einer positiven Agrarreform an Stelle der so unheilvoll ausgeschlagenen negativen sogenannten Bodenreform vor. Wir schlagen die Reorganisation der Einfuhr- und Vorratsstellen mit dem Ziele vor, ausgeglichene Preise und ausgeglichene Versorgungsverhältnisse zu erzielen. Wir übernehmen auch das von dem Herrn Bundeskanzler aufgestellte Ziel des gemeinschaftlichen europäischen Marktes für die Landwirtschaft und teilen nicht die Bedenken, die Herr Kollege Ollenhauer erhoben hat. Notwendig ist nur, daß die Startbedingungen fair sind. Das ist eine 'schwierige Frage. Das Klima kann man nicht ändern; aber man kann verhin-


    (Dr. Dehler)

    dern, daß ein Dumping in den öffentlichen Lasten, die auf der deutschen Landwirtschaft liegen, besteht.
    Die Finanzfrage. Wir stimmen dem Herrn Bundeskanzler in den Zielen der Währungssicherung und des Haushaltsausgleichs zu. Es genügt aber nach unserer Meinung nicht, lediglich die bisherige Steuer- und Finanzpolitik „fortzuführen". Wir müssen uns viel entschlossener von den konfiskatorischen Steuergesetzen des Kontrollrats weiter wegentwickeln. Auch Finanzen und Steuern müssen von den Gesetzen der Wirtschaft, der Marktwirtschaft beherrscht werden. Die Eigentumsbildung muß für alle steuerlich erleichtert werden, und echte Leistung muß steuerlich begünstigt werden. Der Steuerdruck ist immer noch unwirtschaftlich hoch, insbesondere bei der Einkommen- und bei der Körperschaftsteuer. Die Sätze der Körperschaftsteuer sind bei der sogenannten kleinen Steuerreform ja nicht geändert worden.
    Die Steuerreform sollte durchgeführt werden, auch bevor eine neue Verteilung der Steuern auf Bund und Länder durchführbar ist.

    (Abg. Dr. Gülich: Und Gemeinden!)

    Wir müssen die große Steuerreform anstreben und versuchen, ein einfaches und übersichtliches Steuersystem zu schaffen. Wir müssen die Doppelbesteuerung für die Kapitalerträge, die wirtschaftsfeindlich ist, beseitigen und müssen überhaupt aufhören, Steuern, die eigentumsfeindlich wirken, zu erheben. Wir sind auch der Meinung, daß die Umsatzsteuer, insbesondere im Hinblick auf die außenpolitischen Notwendigkeiten, die sich aus GATT und Montan-Union ergeben, grundlegend gewandelt werden muß. Das sind schwierige Fragen. Wir wissen, daß ein Abbau der Steuern nur möglich ist, wenn ein Abbau der Aufgaben des Staates und damit ein Abbau des aufwendigen Staatsapparats möglich ist.

    (Sehr gut! rechts.)

    Die Sozialpolitik. Ich bin mit Herrn Kollegen Ollenhauer über die Bedeutung des sozialen Wirkens durchaus einig. Hauptziel der richtigen Wirtschaftspolitik ist die Sozialpolitik. Vor allem ist es notwendig, den richtigen Menschen an den richtigen Arbeitsplatz zu bringen und die Bedürfnisse des einzelnen zum Vorteil der Gesamtwirtschaft zu befriedigen.
    Es ist sehr schön, daß Herr Kollege Ollenhauer das Gespenst der ständig zunehmenden Arbeitslosigkeit nicht mehr an die Wand zu malen brauchte. Wenn ich an die erste Stellungnahme der Sozialdemokratie zur Regierungserklärung und viele folgende Erklärungen denke, — nun, das war ja die Fuchtel, die man über der Bundesregierung schwang. Die Arbeitslosigkeit ist kein Schreckgespenst mehr; praktisch herrscht Vollbeschäftigung. Echte Arbeitslosigkeit beschränkt sich auf durchschnittlich eine halbe Million; der Rest ist nicht mehr einsatzfähig oder gerade im Arbeitsplatzwechsel begriffen. Wenn wir an den Bedarf an Menschen in den kommenden Jahren denken, wenn wir an den deutschen Beitrag zur Europäischen Verteidigungsgemeinschaft denken, dann wissen wir, daß wir vor einem Mangel an Arbeitskräften, insbesondere an Fachkräften, stehen. Wir müssen alles tun, um hier abzuhelfen, Lehrlingsstellen schaffen, ihre Ausbildung verbessern, die Qualität des Facharbeitertums heben. Wir müssen auch denken an die Gefahr, daß die Schlüsselkräfte des Arbeitsprozesses überaltert sind, daß ihre Leistungsfähigkeit durch die Überanstrengung der beiden Kriege beeinträchtigt ist. Verstärkte Berufsberatung ist ein Gebot, Verbesserung der Arbeitsbedingungen selbstverständliche Pflicht. Es darf den unsozialen Unternehmer nicht mehr geben, er muß der öffentlichen Diffamierung verfallen,

    (Hört! Hört! links — Beifall bei der FDP, in der Mitte und bei Abgeordneten der SPD)

    er wird auch Seltenheitswert bekommen. Ich glaube an die Möglichkeit gewaltiger Leistungen, gewaltiger Steigerung der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft auch in sozialer Hinsicht. Vielleicht mag es Ihnen in meinem Munde etwas kühn klingen, wenn ich sage: in absehbarer Zeit kann, wenn wir gut wirtschaften, die 40-Stunden-Woche Tatsache sein.

    (Bravo!)

    — Ich hatte auf Ihren (zur SPD) frenetischen Beifall gehofft.

    (Große Heiterkeit.)

    Aber ich erkenne langsam, Wahrheiten werden hier nur anerkannt, wenn sie aus dem eigenen Gemüte erwachsen.

    (Abg. Dr. Schmid [Tübingen]: Wir haben doch oft geklatscht, wir waren doch freundlich! Immer kann man doch nicht klatschen!)

    — Sie waren immer liebenswürdig. Ich habe mich in Ihrer Huld gesonnt

    (Zurufe)

    — doch, doch, meistens —, ich habe auf eine tief gegründete Freundschaft gepocht, wofür der Herr Bundeskanzler kein Verständnis hat.

    (Erneute Heiterkeit. — Abg. Dr. Schmid [Tübingen]: Ultra posse nemo obligatur!)

    Ich wollte noch einmal sagen: Die echte soziale Leistung liegt in der Ausweitung und Vertiefung der richtigen Wirtschaftsordnung, die zu schaffen wir begonnen haben. Nur aus den Überschüssen des Volkseinkommens sind soziale Leistungen möglich, eben nur durch die erhöhte Produktion. Sie zu steigern, das ist nicht nur wirtschaftspolitische, sondern auch sozialpolitische Forderung. Ich darf auf unsere Ziele — sie sind Ihnen bekannt — verweisen: Kapital und Eigentum auf breiter Basis zu verteilen, Besitz für alle zu schaffen. Das Ziel der Partnerschaft in den Betrieben, des Miteigentums der Arbeiter an den Betrieben ist durchaus fruchtbar, es soll gefördert werden.
    Über die Ideen des wirtschaftlichen Mitbestimmungsrechts oder der sogenannten Wirtschaftsdemokratie habe ich mich schon geäußert. Ich halte sie für wirtschaftswidrig. Wir sind der Meinung, daß die nicht auf restlos korrekte Art zustande gekommene Regelung des Mitbestimmungsrechts in den Grundstoffindustrien auf dem Gebiet von Kohle -und Eisen den Bestimmungen des Betriebsverfassungsgesetzes angepaßt werden muß. Ich stimme nicht mit dem überein, was Herr Kollege Dr. von Brentano über das überbetriebliche


    (Dr. Dehler)

    Mitbestimmungsrecht, über die Frage des Bundeswirtschaftsrats gesagt hat, wenn er meint, hier könnte man alle Schichten, alle Stände, Herr Kollege Schmid, des Volkes zusammenfassen und zu wirtschaftspolitischen Erkenntnissen führen und hier in diesem Hause könnte sich dann die Aussprache erübrigen. Schon diese Vorstellung: Sie sollen entscheiden, und andere sollen gedacht haben, — schon diese Erwägung beweist die Unmöglichkeit. Der vorläufige Reichswirtschaftsrat hat versagt, und auch der Gedanke eines Bundeswirtschaftsrats wird eine Fehlleistung sein.

    (Beifall bei der FDP und bei Abgeordneten der Mitte.)

    Man wird debattieren, und wer debattiert, ohne die Fähigkeit zur Entscheidung zu haben, der tut sich leicht; denn er trägt keine Verantwortung. Die Verantwortung der Entscheidung kann man und soll man dem Parlament nicht abnehmen.
    Die soziale Lage des Mittelstandes ist uns eine große Sorge. Ich halte für charakteristisch für den Mittelstand eine bestimmte Lebenshaltung, die auf Selbstverantwortung, auf Eigenständigkeit und auf Eigentum gerichtet ist. Dieser Mittelständler ist der beste Typus unseres Volkes, ist der eigentliche Garant der Demokratie. Der Arbeiter, der seinen Sohn in die Lehre schickt, der kleine Beamte, der seinen Sohn auf die hohe Schule schickt, beweist eine bessere Haltung als der Mittelständler, dessen Lebensziel und -wunsch sich in einem Luxusauto erschöpft.

    (Sehr gut! bei der FDP.)

    Die Lage der freien Berufe, die Lage der geistigen Berufe ist schwierig; sie zu bessern, selbstverständliche Pflicht. Herr Kollege Dr. von Brentano hat Zutreffendes darüber gesagt.
    Es wäre merkwürdig, wenn ich über soziale Fragen redete und nicht etwas zu den Renten sagte.

    (Abg. Dr. Menzel: Kriegsopfer!)

    Meine Damen und Herren, es gibt eine sehr primitive Auffassung von der Reform der Sozialpolitik und damit auch von der Reform des Rentenwesens, die ungefähr so aussieht: Man nehme dem einbeinigen Leierkastenmann die Drehorgel weg und fülle seine Mütze statt mit Almosen am nächsten Postschalter mit Silbermünzen. — Eine antiquierte, eine gefährliche Vorstellung! Die Drehorgel muß durch ein Produktionsmittel, durch ein Werkzeug ersetzt werden, das dem Geschädigten nicht nur die Existenz sichert, sondern ihm auch das Gefühl wiedergibt, daß er ein wirkender, daß er ein freier, daß er ein auf eigene Verantwortung gestellter Mensch ist.

    (Beifall bei der FDP.)

    Was vor allem not tut, ist der Auftrag zur beruflichen Umschulung in viel stärkerem Maße, als das bisher geschehen ist. Die nicht zu entbehrenden Renten sollen eine ausreichende Höhe haben. Unnötige Rentenzahlungen — natürlich nicht die Ansprüche der staatlichen Rentenversicherung — sollten wegfallen, und die dadurch eingesparten Beträge sollten dem echten Rentner, dem bedürftigen Rentner als ausreichender Lebensunterhalt zukommen. Das Bedürfnis nach der Daseinssicherung — wir wollen es nicht ironisieren —, die durch die staatliche Sozialversicherung erstrebt wird, ist ebenso berechtigt wie das Bedürfnis des anderen Personenkreises, der sich durch Versicherung
    und Kapitalansammlungsverträge gegen Lebensschicksalsschläge zu sichern versucht. Jeder, dem die eigene Gestaltung seines Schicksals zuzumuten ist, soll auch tatsächlich sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und nicht die Gemeinschaft in Anspruch nehmen. Wir werden deshalb jeder Erhöhung der Versicherungspflichtgrenzen widersprechen.
    Vielleicht darf ich unsere sozialen Ziele, unsere konkreten sozialen Ziele, noch in Schlagworten aufführen: klare Trennung zwischen Versicherung und Fürsorge, Vielgestaltigkeit unserer Versicherungsträger in der Sozialversicherung, Anwartschaftsdeckung in der Rentenversicherung, die Anrechnungsfreigrenzen bei Erwerbstätigkeit der Kriegsopfer und der Sozialrentner erhöhen, Altsparerentschädigung bessern, die Gläubiger von Anleihen aus öffentlicher Hand in gewissem Umfang entschädigen. Dazu gehört auch der Vollzug des Heimkehrerentschädigungsgesetzes, das noch der Promulgation durch das Kabinett bedarf. In gleicher Linie liegt der Schutz der alten Angestellten. Ich darf vielleicht von dieser Stelle aus einen Appell an die Wirtschaft, besonders an die großen Betriebe, richten, hier in der Sicherung der alten Angestellten eine eigene echte soziale Verpflichtung zu sehen.

    (Beifall bei der FDP und in der Mitte.)

    Meine Damen und Herren, ich darf abschließen. Wir Freien Demokraten, wir sind hochmütige Leute.

    (Abg. Schoettle: Das glaube ich nicht ganz!)

    Wir sind selbstbewußt. Daran können die Wahlergebnisse und können die Wahlrechte — mögen sie gestaltet werden, wie sie wollen — nichts ändern. Wir wissen: es gibt nur unseren , den liberalen Staat, es gibt nur unser, das liberale Recht, es gibt nur unsere, die liberale Wirtschaft, und nur in unserem, im liberalen Geiste wird sich Europa und wird sich die Welt ordnen lassen. In dieser Haltung nehmen wir teil an der Arbeit der Bundesregierung, die unser Vertrauen besitzt.

    (Lebhafter Beifall bei der FDP.)



Rede von Dr. Richard Jaeger
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Eckhardt.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Walter Eckhardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die politische Aufgabe besteht nicht eigentlich in einer Rückschau auf Erfolge oder auch Mißerfolge, sondern sie besteht für uns darin, die Deutschen der Bundesrepublik und darüber hinaus das gesamte deutsche Volk auf seinem Wege zum Frieden, zu der Sicherung seiner Rechte — der Sicherung der Rechte des gesamten Volkes nach außen und innen — und zu der Steigerung der sozialen Wohlfahrt fortzuführen. Es versteht sich, daß uns die Probleme und Belange der Opfer dieses Krieges insonderheit der Heimatvertriebenen, die Frage etwa der Möglichkeit einer technischen und materiellen Verbesserung des Lastenausgleichs und auch eine Entbürokratisierung aller dieser Dinge am Herzen liegen und daß uns weiter die Frage der Außenpolitik in besonderem Maße am Herzen liegt. Gerade aus diesem Grunde werden meine Freunde in der morgigen Debatte auf diese Fragen ausführlicher zu sprechen kommen.
    Wir sehen unsere Aufgabe darin, klare Fundamente für das Recht auf die Heimat und für das
    62
    2.


    (Dr. Eckhardt)

    Selbstbestimmungsrecht zu errichten. In der praktischen Politik muß es darum gehen, auf friedlichem Wege die Möglichkeiten zu schaffen, daß diese Rechte auch verwirklicht, daß sie in Anspruch genommen werden können. Eine europäische Neuordnung wird nur möglich sein, wenn das Unrecht der Vertreibung wiedergutgemacht und wenn Vorsorge dafür getroffen wird, daß neuerliche Vertreibungen nicht mehr stattfinden können. In der Einengung, in der Verdrängung nationalstaatlichen Denkens bei den Bemühungen um die Neuordnung Europas sehen auch wir die Voraussetzung für ein gesundes künftiges Zusammenleben der Völker.
    Mir selber liegt es heute ob, zu dem Komplex von Fragen Stellung zu nehmen, die der Herr Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung als die Einheit von Sozial- und Wirtschafts- und Finanzpolitik mit Recht zusammengefaßt hat. Es geht hier eigentlich nicht nur um fachliche Fragen, nicht nur um die Belange eines besonderen Fachgebiets, sondern es geht um eine rechte und gerechte Ordnung des gesellschaftlichen Lebens unseres Volkes. Das bedeutet zunächst einmal eine stärkere Konkretisierung und eine bessere Realisierung der Grundrechte, die in unserer Verfassung, im Bonner Grundgesetz, niedergelegt sind. Auch Herr von Brentano hat an diese Grundrechte appelliert. Wir meinen, daß im Rahmen der Sozialpolitik, die wir zu treiben haben, das Naturrecht auf Arbeit, das den Angehörigen einer Schicksalsgemeinschaft wie unseres deutschen Volkes zusteht, besser und vollkommener verwirklicht werden muß.
    Ich möchte Ihnen dafür einige konkrete Beispiele geben. Die Opfer dieses Krieges, insbesondere die Heimatvertriebenen, sind bei weitem noch nicht in dem Maße eingegliedert, in dem sie dies nicht nur selbst wünschen, sondern in dem dies im allgemeinen Interesse unseres Volkes und auch unserer Wirtschaft gelegen ist. Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, daß sich die soziale Struktur etwa der Heimatvertriebenen im Verhältnis zu früher wesentlich geändert hat und daß sich heute unter diesen Millionen nicht mehr 27 % selbständige Existenzen befinden, sondern nur noch 8 % Das ist sehr bedenklich; denn ich sehe- — wahrscheinlich mit einem großen Teil von Ihnen — in der Förderung dieser selbständigen Existenzen geradezu eine Grundbedingung für einen gerechten sozialen Aufbau und für die notwendige Erhöhung unseres Sozialproduktes. Von diesen Existenzen gehen die Impulse dazu aus, und hier liegt eine echte Verpflichtung für uns vor.
    Herr Dr. Dehler hat mit Recht schon darauf hingewiesen, daß für die älteren Angestellten und Arbeitnehmer gesorgt werden müsse. Ich fürchte nur, daß das nicht allein mit einem Appell an Organisationen, Verbände und Unternehmen geschehen kann,

    (Sehr richtig! beim BHE)

    sondern daß wir hier in Parlament und Regierung auch für diese Dinge werden sorgen müssen.
    Es scheint uns weiter wesentlich, die Frage der Berufsnot der Jugend zu behandeln, insbesondere den jugendlichen Arbeitslosen durch berufsbildende Maßnahmen an Arbeit und Beruf heranzuführen.
    Wir halten es weiter — um ein anderes konkretes Beispiel zu geben — für wichtig, daß für eine bessere und vollkommenere Gestaltung der
    Arbeitsplätze für Kriegsversehrte dringend gesorgt wird. Das ist eine Ehrenpflicht für uns und unser Volk.
    Bezüglich der Probleme, die sich für die künftigen Maßnahmen auf dem Gebiet der Wohnungswirtschaft ergeben, möchten wir die Meinung aussprechen, daß man bei aller Anerkennung der Grundsätze der freien Wirtschaft und bei aller Anerkennung ihrer Erfolge auf diesem Gebiet doch sehr vorsichtig wird vorgehen müssen. Wir glauben auch, daß der Herr Bundeskanzler in seiner Regierungserklärung selbst zur Vorsicht auf diesem Wege gemahnt hat. Wir dürfen jedenfalls die Grundsätze der freien Wirtschaft auf diesem Gebiet nicht in schematisierender Weise zur Anwendung bringen.
    Eine andere Frage, die bisher nicht berührt worden ist, die aber gerade im Rahmen der gesellschaftlichen Neuordnung unseres Volkes von größter, von umfassender Bedeutung ist, ist die des Familienlastenausgleichs. Daß danach ein soziales, wirtschaftliches, ein ganz allgemeines Bedürfnis besteht, scheint uns auf der Hand zu liegen, und wir meinen, daß die Methoden, mit deren Hilfe dieser Familienlastenausgleich durchgeführt werden könnte, erst in zweiter Linie zur Debatte stehen. Vielleicht kann man, anstatt eine neue Apparatur aufzubauen, diesen Familienlastenausgleich zugleich mit einer Vereinfachung unseres steuerlichen Tarifwesens verbinden.
    Von allergrößter und umfassender Bedeutung, gerade im Hinblick auf die Zahl der Betroffenen, ist die Ordnung der Renten, insbesondere der Grundrenten im Rahmen des uns gegebenen Preisgefüges. Wir stellen uns vor, daß eine befriedigendere Anpassung der Renten aneinander, insbesondere in der Frage der Anrechnung der Renten, notwendig ist und im Volk als Bedürfnis empfunden wird.
    Schließlich möchten wir gerade im Rahmen dieser sozialen und gesellschaftlichen Forderungen auf eine Notwendigkeit hinweisen, die uns vom wirtschaftlichen und sozialen; aber gleichermaßen auch vom Gesichtspunkt des Rechts und der Rechtsidee bedeutsam erscheint; das ist die Notwendigkeit einer grundlegenden und umfassenden Reform unserer Sozialgesetzgebung, durch deren Gestrüpp sich kein gewöhnlicher Mensch, kaum ein Experte noch durchzufinden vermag.
    Mit einer solchen grundlegenden Vereinfachung könnten wir auch einen Beitrag zur Belebung der Wirtschaft leisten. Eine solche kann durch Vereinfachung, durch Beseitigung toter Kosten und dergleichen mehr erreicht werden. Wir könnten damit zu jener Belebung der Wirtschaft beitragen, die in einer Erhöhung des Sozialprodukts gipfelt und von der wir allein die Verwirklichung solcher sozialen und gesellschaftlichen Forderungen erhoffen können. Es kommt aber nicht allein auf die Erhöhung des Sozialprodukts an sich an. Auch die Schichtung des Volkseinkommens ist für unsere Wirtschaft wesentlich. Wir meinen, daß beide Ziele — eine gerechte Schichtung und eine Erhöhung des Sozialprodukts — durchaus erreicht werden können. Aber nicht durch Verstaatlichung! Auf keinem Gebiet wird die Verstaatlichung zu einer Erhöhung des Volkseinkommens, zu einer Erweiterung des Wirtschaftsvolumens und einer Verbesserung der sozialen Wohlfahrt beitragen. Wir sind vielmehr der Meinung, daß hier eine wirkliche


    (Dr. Eckhardt)

    Reprivatisierung des öffentlichen Erwerbsvermögens Wesentliches zur Belebung und Auflockerung tun könnte und daß eine solche Reprivatisierung im Zuge der Zeit überhaupt unerläßlich ist.
    Wir meinen weiter, daß auch die Möglichkeiten des Kreditmarkts in besserem Maße ausgeschöpft werden müssen. In erster Linie müssen wohl den Betrieben des Mittelstandes bessere Kreditmöglichkeiten gegeben werden. Wir stimmen Dr. Dehler zu, der den Mittelstand besonders hoch gestellt hat. Dabei meinen wir mit dem Herrn Bundeskanzler, daß wir keineswegs von dem alten Begriff des Mittelstandes auszugehen haben, sondern daß der heutige Mittelstand nicht nur die gewerblichen Berufe umfaßt, sondern sich auf zahlreiche Berufsgruppen erstreckt, angefangen beim qualifizierten Arbeiter, beim Facharbeiter über den Angestellten und Gewerbetreibenden bis hin zu den Angehörigen der freien Berufe und der Wissenschaft. Dieser Mittelstand hat, wie man vielleicht sagen kann, die Funktion des sozialen Ausgleichs und überdies die historisch feststellbare Neigung zur Stetigkeit in der wirtschaftlichen, politischen und menschlichen Haltung überhaupt. Gerade darin sehen wir seine besondere staatspolitische Bedeutung. Wir halten eine ausgesprochene Förderung des Mittelstandes für notwendig und werden entsprechende Vorschläge auf dem Gebiet der Wirtschaft und der Steuerpolitik machen.
    Weiter glauben wir, daß die Erhöhung und gerechte Schichtung des Volkseinkommens auch durch Maßnahmen der Vorfinanzierung von Lastenausgleichsansprüchen einerseits, aber auch von Altspareransprüchen aus der Altsparerregelung auf der anderen Seite erreicht werden können. Eine solche Vorfinanzierung wirkte wirtschaftsbelebend und läge keineswegs nur im Interesse der davon betroffenen Gruppen, sondern im allgemeinen volkswirtschaftlichen Interesse. Überhaupt glaube ich sagen zu können, daß die echte Eingliederung der vom Kriege besonders betroffenen Betriebe, also in vorderster Linie der Heimatvertriebenen-Unternehmungen, eine volkswirtschaftliche Notwendigkeit ist. Dazu bedarf es nicht zuletzt einer besseren finanziellen Untermauerung der Betriebe, heimatvertriebener Unternehmer, die bei weitem nicht die Kapitalausstattung haben, die sie nötig hätten, um auch nur einigermaßen krisenfest bestehen zu können. Das gilt nicht nur für die Heimatvertriebenen-Unternehmungen, es gilt darüber hinaus für alle die Betriebe und Unternehmungen, die neue Arbeitsplätze in der Wirtschaft schaffen. Diese Maßnahmen an sich genügen nicht. Ich habe nur ein paar konkrete Hinweise geben können.
    Wir sind uns klar, daß darüber hinaus ganz umfassende Maßnahmen als Aufgaben vor diesem Parlament stehen. Dazu gehört vielleicht mit in vorderster Linie die sogenannte große oder organische Steuerreform. Wir stellen uns vor, daß sie drei Aufgaben zu erfüllen haben würde. Einmal müßte sie durch eine Tarifsenkung, und zwar auch durch die Art die Tarifsenkung, auf der einen Seite zu einer Belebung der Wirtschaft, zur Erhöhung des Sozialprodukts, auf der andern Seite aber auch zu einer Steigerung der Masseneinkommen und ihrer Kaufkraft führen. Sie würde die weitere Aufgabe haben, die Steuern in organischer Weise an die Bedürfnisse der ges amten Volkswirtschaft anzupassen. Das ist heute bei weitem nicht der Fall. Damit verbindet sich die Forderung — ich möchte
    sagen, die erste Forderung einer solchen Reform — auf eine grundlegende Vereinfachung, eine Vereinfachung, die hier wie auf dem Gebiet des Lastenausgleichs und auf anderen Gebieten auch zu einer Entbürokratisierung führen muß.
    Das Steuerrecht ist heute ein ähnliches Gestrüpp wie das Recht der sozialen 'Gesetzgebung. Hier kommt die Rechtsidee, von der Herr Dr. Dehler so lebendig gesprochen hat, nach unserer Meinung nicht mehr zur Geltung. Rudolf von Ihering, der große Göttinger Jurist, hat sich vor mehr als hundert Jahren einmal dahin ausgesprochen, daß der moralische Wert der Gesetze in dem Maße herabsinke, wie ihre Zahl erhöht werde. Allein die Zahl der Gesetze auf diesem Gebiet ist unerträglich. Eine wesentliche Vereinfachung wäre sicherlich nicht nur am Platze, sondern 'auch möglich. Wir dienen mit einer solchen Vereinfachung nicht nur der Wirtschaft, wir dienen ganz allgemein dem Recht. Ein Gesetz muß echtes Recht enthalten und darf sich nicht mit einer Vielfalt von technischen Regelungen begnügen. So wie nach einer uralten Meinung — erlauben Sie mir, das einmal zu sagen — das Schöne dadurch zur Geltung kommt, daß es als das geistige Element durch die Materie hindurchleuchtet, so muß im einzelnen Gesetz die Kraft der Rechtsidee zum Ausdruck kommen und ihm dadurch moralische Kraft verleihen.

    (Beifall beim GB/ BHE und in der Mitte.)

    Wir sind aber weiter der Überzeugung, daß selbst ein so umfassendes Gesetzgebungswerk wie die geplante Steuerreform für sich allein nicht genügt. Sie bedarf, das wissen wir alle, der Verbindung mit einer Reform des Finanzausgleichs, d. h. der Neuordnung des Verhältnisses von Bund und Ländern. Bereits hier stecken erhebliche politische Gefahrenmomente. Aber darüber hinaus ist ja eine solche Steuerreform nur wirksam, wenn sie zugleich eine Finanzreform und außerdem eine Verwaltungsreform darstellt, eine Verwaltungsreform, die darauf 'abzielt, nicht Bürokraten und Techniker zur Durchführung von Gesetzen zu schaffen, sondern den guten Beamten zu fördern, in jenem guten und traditionsreichen Sinne, den wir gerade in Deutschland alle vor Augen haben und kennen.
    Und noch etwas mehr. Diese Reform, die wir als grundlegend betrachten für die Belebung, die Neuordnung unserer Wirtschaft und die Erhöhung des Volkseinkommens kann auch nicht an der Frage der Grundrechte und nicht an der Frage einer Ergänzung unseres Verfassungsrechts vorübergehen. Wir brauchen Finanzgrundrechte, die dem Staatsburger das Gefühl geben, daß er sich zum Staat in einem Verhältnis befindet, das den Regeln der Moral und der Verfassung unterliegt. Denn — und damit lassen Sie mich diese letzten Ausführungen zusammenfassen — der Staatsbürger wünscht sich seinen Staat nicht als ein anonymes Gebilde, nicht als ein Kolletiv, sondern er wünscht sich — wenn ich hier einen alten Ausspruch aus der Zeit des deutschen Idealismus gebrauchen darf — seinen Staat als eine moralische Anstalt, die dazu berufen ist, den Frieden, in erster Linie den sozialen Frieden, zu sichern und das Recht zu wahren.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)