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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 278. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. Juli 1953 13835 278. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 1. Juli 1953. Geschäftliche Mitteilungen . . . . 13837B, 13908C Glückwünsche zum Geburtstag der Abg. Dr. Köhler, Ludwig und Scharnberg 13837C Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz über das Zweite Berichtigungs- und Änderungsprotokoll vom 8. November 1952 zu den Zollzugeständnislisten des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) 13837C Gesetz über den deutsch-chilenischen Briefwechsel vom 6. September 1952 betr. die zollfreie Einfuhr von 50 000 t Chile-Salpeter in der Zeit vom 1. Juli 1952 bis 30. Juni 1953 13837C Gesetz über das Zweite Protokoll vom 22. November 1952 über zusätzliche Zugeständnisse zum Allgemeinen Zoll-und Handelsabkommen (Österreich und Bundesrepublik Deutschland) . . 13837C Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarates 13837D Gesetz zur Regelung von Fragen des Hebammenwesens 13837D Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten 13837D Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die vorläufige Regelung der Errichtung neuer Apotheken 13837D Bundesevakuiertengesetz 13837D Baulandbeschaffungsgesetz 13837D Dritten Gesetz zur Änderung des Zuckersteuergesetzes 13837D Gesetz zur Abänderung des Kapitalverkehrsteuergesetzes (KVStÄndG 1953) 13837D Gesetz zur Aufhebung überholter steuerrechtlicher Vorschriften 13837D Gesetz zur Änderung des Erbschaftsteuergesetzes 13837D Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Lastenausgleich 13837D Dritten Strafrechtsänderungsgesetz . . 13837D Gesetz über die Deckung der Rentenzulagen nach dem Rentenzulagengesetz für das Rechnungsjahr 1953 13837D Gesetz über die Änderung und Ergänzung fürsorgerechtlicher Bestimmungen 13838A Kleine Anfrage Nr. 342 der Fraktion der SPD betr. Förderung der Berliner Wirtschaft (Nrn. 4415, 4477 der Drucksachen) 13838A Kleine Anfrage Nr. 344 der Fraktion der SPD betr. Deutsche Soldatengräber im Ausland (Nrn. 4417, 4613 der Drucksachen) 13838A Bericht des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts über die Schritte der Bundesregierung zur Freilassung des Herbert Kluge (Nr. 4628 der Drucksachen) . . . 13838A Änderungen der Tagesordnung 13838A Dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1953 (Haushaltsgesetz 1953) (Nrn. 4000, 4500 bis 4526 der Drucksachen); Zusammenstellung der Beschlüsse in zweiter Beratung (Umdruck Nr. 1025; Anträge Umdrucke Nrn. 1017, 1023, 1024, 1025, zu 1025, 1028, 1029) in Verbindung mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Behrisch, Kahn, Dr. Wellhausen, Eichner u. Gen. betr. Bau der Autobahn Frankfurt—Würzburg—Nürnberg (Nrn. 4570, 4274 der Drucksachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Behrisch, Kahn, Dr. Wellhausen, Eichner u. Gen. betr. Ausbau der Großschiffahrtsstraße Rhein— Main—Donau (Nrn. 4571, 4275 der Druck- sachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP, DP, BP, WAV, Z, Gruppe der BHE - DG betr. Bildung eines Grenzlandfonds zur Behebung wirtschaftlicher und kultureller Notstände (Nrn. 4572, 2078 der Drucksachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Kahn u. Gen. betr. Sanierung der westlichen Oberpfalz (Bayern) (Nrn. 4573, 3513 der Drucksachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Gengler, Bauknecht, Dr. Weiß, Pfender, Kiesinger, Frau Rösch, Schuler u. Gen. betr. Bau von Umgehungsstraßen um Rottweil a. N. im zuge der Bundesstraßen 27 und 14 (Nrn. 4574, 4353 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag .der Abg. Dr. Bartram (Schleswig-Holstein), Dannemann, Ewers u. Gen. betr. Ausbau von Bundesautobahnen um Hamburg (Nrn. 4576, 4451 der Drucksachen) 13838C, 13910D Allgemeine Aussprache: Jaffé (DP) 13839A Schoettle (SPD) 13841A, 13861B Bausch (CDU) 13848B Dr. Wuermeling (CDU) . . 13852B, 13862C Funcke (FDP) 13856B Renner (KPD) 13858A Hoffmann (Lindlar) (FU) 13859D Einzelberatung: Einzelplan 08 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Antrag Umdruck Nr. 1028) 13863C Abstimmung 13863D Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Anträge Umdrucke Nrn. 1017, 1023) 13863D Bausch (CDU) 13863D, 13868D Frühwald (FDP) 13864B Schäffer, Bundesminister der Finan- zen 13864D, 13867A, 13868C Dr. Kather (CDU) 13865A, 13869B Erler (SPD) . .. . . . . . . . . 13866B Dr. Wellhausen (FDP) . 13868A, D, 13869B Schoettle (SPD) 13869A Abstimmungen 13870B Namentliche Abstimmung über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1023 13866B, 13869C, 13870B, 13919 Unterbrechung der Haushaltsberatung . 13870B Einzelplan 12 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Antrag Umdruck Nr. 1024) 13911A Bausch (CDU) 13911A Schäffer, Bundesminister der Finanzen 13911A Steinhörster (SPD) 13911B Ewers (DP) 13911C Abstimmungen 13911D Einzelplan 27 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen (Anträge Um- drucke Nrn. 1029, 1030) 13912B Dr. Bärsch (SPD) 13912B Frau Dr. Maxsein (CDU) 13912C Schäffer, Bundesminister der Finanzen 13912C Abstimmungen 13913B Haushaltsgesetz: Schlußabstimmung 13913C Anträge Nm. 4570 bis 4574 und 4576 der Drucksachen: Dr. Wellhausen (FDP) 13914B Rademacher (FDP) 13914B Kahn (CSU) 13914D, 13915D Dr. Meitinger (FU) 13914D Schoettle (SPD) 13915C Abstimmungen . 13913D, 13914A, 13916A, B Erste, zweite und dritte Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP, FU betr. Entwurf eines Gesetzes über die Verlängerung der im § 3 des Gesetzes über die drei Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die deutschen Vermögenswerte in der Schweiz, über die Regelung der Forderungen der Schweizerischen Eidgenossenschaft gegen das ehemalige Deutsche Reich und zum deutschen Lastenausgleich vom 7. März 1953 enthaltenen Fristen (Nr. 4603 der Drucksachen) 13838C, 13869D Beschlußfassung 13839D Erste, zweite und dritte Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP und DP betr. Entwurf eines Gesetzes über die innerdeutsche Regelung von Vorkriegsremboursverbindlichkeiten (Nr. 4626 der Drucksachen) . . 13838A, 13870A Überweisung an den Ausschuß „Londoner Schuldenabkommen" 13870A Erklärung der Bundesregierung betr. Aufstand in der Sowjetzone, Wiedervereinigung Deutschlands und außenpolitische Lage in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Vier-Mächte-Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands (Nr. 4444 der Drucksachen, Antrag Umdruck Nr. 1031), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU, FDP, DP betr. Volkserhebung im sowjetisch besetzten Sektor von Berlin (Nr. 4578 der Drucksachen), mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Nationalfeiertag des deutschen Volkes (Nr. 4624 der Drucksachen) sowie mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den nationalen Gedenktag (Nr. 4625 der Drucksachen) 13870B Dr. Adenauer, Bundeskanzler 13870C, 13890B Wehner (SPD), Antragsteller . . . 13873D Dr. Tillmanns (CDU), Antragsteller 13880B Brandt (SPD) . . . . . . . . . . 13883A Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 13891D Dr. von Merkatz (DP) 13895C Dr. Decker (FU) 13898B Dr. von Brentano (CDU) 13899B Frau Wessel (Fraktionslos) . . . 13901D Reimann (KPD) 13902C Fröhlich (Fraktionslos) 13904C Dr. Schmid (Tübingen) (SPD) . . 13905B zur Abstimmung bzw. zur Geschäftsordnung: Erler (SPD). . . 13906D, 13907B, 13908D Dr. Schröder (Düsseldorf) (CDU) . 13907A, 13907D Renner (KPD) 13907B Ewers (DP) 13907D Abstimmungen 13908D, 13909B Namentliche Abstimmungen über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck Nr. 1042) zum Änderungsantrag der CDU, FDP, DP, FU (Umdruck Nr. 1031 Ziffer II) 13908B, C, 13919 über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer III . . . 13909A, B, 13919 über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer I 13909C, 13919 Überweisung der Gesetzentwürfe Nrn. 4624 und 4625 an den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Ausschuß für gesamtdeutsche Fragen 13909A Antrag Nr. 4578 der Drucksachen zurückgezogen 13909B Erklärung der Bundesregierung (betr. Vier-Mächte-Verhandlungen): Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . 13909D Wehner (SPD) 13909D Dr. von Brentano (CDU) 13910A Dr. von Merkatz (DP) 13910A Dr. Schäfer (FDP) 13910B, C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika über den Betrieb gewisser Rundfunkanlagen innerhalb der Bundesrepublik vom 11. Juni 1952 (Nr. 3726 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten (Nr. 4471 der Drucksachen) . . . 13916C Dr. Vogel (CDU), Berichterstatter . 13916C Paul (Württemberg) (SPD) . . . . 13917A Abstimmungen 13916D, 13918C Nächste Sitzung 13918D Zusammenstellung der namentlichen Abstimmungen 1. über den Änderungsantrag der Abg. Frühwald u. Gen. zum Einzelplan 10, Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, in der dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts 1953 (Umdruck Nr. 1023 Ziffer 1), 2. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, FU zur Beratung des Antrags der Fraktion der SPD (Nr. 4444 der Drucksachen) betr. Vier-Mächte-Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands (Umdruck Nr. 1031 Ziffer II), 3. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer III, 4. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer I 13919 Die Sitzung wird um 10 Uhr 1 Minute durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
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    Namentliche Abstimmungen 1. über den Änderungsantrag der Abgeordneten Frühwald und Genossen zum Einzelplan 10, Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in der dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts 1953 (Umdruck Nr. 1023 Ziffer 1), 2. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck Nr. 1042) zum Änderungsantrag der Fraktionen CDU/CSU, FDP, DP, FU (Umdruck Nr. 1031 Ziffer II) zur Beratung des Antrags der Fraktion der SPD (Nr. 4444 der Drucksachen) betr. Vier-Mächte-Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands, 3. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer III, 4. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer I. Name 1 2 Abstimmung 5. 4 3 CDU/CSU I Dr. Adenauer Nein Nein Nein Ja Albers Nein Ja Nein Ja Arndgen Nein Ja Nein Ja Dr. Bartram (SchleswigHolstein) Nein Nein Nein Ja Bauereisen Nein Nein Nein Ja Bauknecht Nein enthalten Nein Ja Dr. Baur (Württemberg) Nein Nein Nein Ja Bausch - Nein Ja enthalten Ja Becker (Pirmasens) . Nein Ja Nein Ja Blank (Dortmund) — — — — Frau Brauksiepe Nein Nein Nein Ja Dr. von Brentano Nein Nein Nein Ja Brese Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Brökelschen . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Brönner Nein Ja Nein Ja Brookmann Nein Nein Nein Ja Dr. Bucerius Nein Nein Nein Ja Frau Dietz Nein enthalten Nein Ja Donhauser — — — ja Dr. Dresbach Nein enthalten Nein Ja Eckstein Nein Nein Nein Ja Dr. Edert enthalten Nein enthalten Ja D. Dr. Ehlers Nein Nein Nein Ja Ehren Ja Nein Nein Ja Eplée Ja Nein Nein Ja Dr. Erhard — — — — Etzenbach entschuld. Nein Nein Ja Even enthalten Nein Nein Ja Feldmann Nein Nein Nein Ja Dr. Fink Nein Nein Nein Ja Dr. Frey beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Fuchs Nein Nein Nein Ja Dr. Freiherr von Fürstenberg Nein Nein Nein Ja Fürst Fugger von Glött . Nein Nein Nein Ja Funk Nein enthalten Nein Ja Gengler Nein Nein Nein Ja Gerns Nein Nein Nein Ja Dr. Gerstenmaier Nein Nein Ja Ja Gibbert Nein Nein Nein Ja Giencke . . . . . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Glasmeyer Nein Nein Nein Ja Glüsing — Nein Nein Ja Gockeln entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Götz Ja Nein Nein Ja Frau Dr. Gröwel Nein entschuld. entschuld. entschuld. Günther Nein Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Dr. Handschumacher . . . krank krank - krank krank Frau Heiler Nein Ja Nein Ja Heix enthalten Nein Nein Ja Dr. Henle Nein entschuld. entschuld. entschuld. Hilbert entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Höfler Nein Nein Nein Ja Hohl Ja Nein Nein Ja Hoogen Nein Nein Nein Ja Hoppe Ja Nein Nein Ja Dr. Horlacher beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Horn Nein Nein Nein Ja Huth Nein Nein Nein Ja Dr. Jaeger (Bayern) .. Ja Nein Nein Ja Junglas Nein enthalten Nein Ja Kahn Nein Nein Nein Ja Kaiser Nein - Nein Ja Karpf Nein Nein Nein Ja Dr. Kather Ja Nein Nein Ja Kemmer Nein Nein Nein Ja Kemper Nein Ja Nein Ja Kern Nein Nein Nein Ja Kiesinger Nein Nein Nein Ja Dr. Kleindinst Nein Nein Nein Ja Dr. Köhler Nein Nein Nein Ja Dr. Kopf Nein enthalten Nein Ja Kühling Nein Nein Nein Ja Kuntscher Ja Nein Nein Ja Kunze Nein Ja Nein Ja Dr. Laforet krank krank krank krank Dr. Dr. h. c. Lehr Nein — — Leibfried Ja Nein Nein Ja Lenz Nein Nein Nein Ja Leonhard Nein enthalten Nein Ja Lücke Nein Ja Nein Ja Majonica Nein Nein Nein Ja Massoth Nein Nein Nein Ja Mayer (Rheinland-Pfalz) Nein Nein Nein Ja Mehs Ja Ja Ja Ja Mensing Nein Nein Nein Ja Morgenthaler Nein Nein Nein Ja Muckermann Ja Nein Nein Ja Mühlenberg Nein Nein Nein Ja Dr. Dr. Müller (Bonn) . . . Nein Nein Nein Ja Müller-Hermann Ja Ja Nein Ja Naegel Nein Nein Nein Ja Neber Nein Ja Nein Ja Nellen Nein Ja Nein Ja Neuburger Nein Nein Nein Ja Nickl Nein Nein Nein Ja Frau Niggemeyer • • • • Nein Nein Nein Ja Dr. Niklas krank krank krank krank Dr. Oesterle Nein Nein Nein Ja Oetzel Nein Nein Nein Ja Dr. Orth Nein Nein Nein Ja Pelster Nein Ja Nein Ja Pfender Ja Ja Nein Ja Dr. Pferdmenges Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Probst enthalten Nein Nein Ja Dr. Pünder Nein Ja Nein Ja Raestrup Nein entschuld. entschuld. entschuld. Rahn Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Rehling Nein Ja Nein Ja Frau Rösch Nein Nein Nein Ja Rümmele Nein Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Sabel Nein Nein Nein Ja Schäffer Nein Nein Nein Ja Scharnberg Nein Nein Nein Ja Dr. Schatz -- Nein Nein Ja Schill Nein Nein Nein Ja Schmitt (Mainz) Nein Nein Nein Ja Schmitz entschuld. Nein Nein Ja Schmücker Nein Nein Nein Ja Dr. Schröder (Düsseldorf) . Nein Nein Nein Ja Schüttler Nein Nein Nein Ja Schütz Ja Nein Nein Ja Schuler Nein Nein Nein Ja Schulze-Pellengahr . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Semler Nein — — — Dr. Serres Nein Nein Nein Ja Siebel Nein Nein Nein Ja Dr. Solleder Nein Nein Nein Ja Spies Nein Nein Nein Ja Graf von Spreti Nein Nein Nein Ja Stauch Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Steinbiß Nein Nein Nein Ja Storch Nein Nein Nein Ja Strauß Nein Nein Nein Ja Struve Nein Nein Nein Ja Stücklen Nein Nein Nein Ja Dr. Vogel Nein Nein Nein Ja Wacker Nein Nein Nein . Ja Wackerzapp Ja Nein Nein Ja Dr. Wahl Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Weber (Essen) . . Nein Nein Nein Ja Dr. Weber (Koblenz) . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Weiß Nein Ja Nein Ja Winkelheide • enthalten Nein Nein Ja Wittmann Ja Nein Nein Ja Dr. Wuermeling Nein Ja Nein Ja SPD Frau Albertz Ja Ja Ja Ja Frau Albrecht Ja Ja Ja Ja Altmaier entschuld. Ja Ja Ja Frau Ansorge Ja Ja Ja Ja Dr. Arndt Ja Ja Ja Ja Arnholz Ja Ja Ja Ja Dr. Baade entschuld. Ja entschuld. entschuld. Dr. Bärsch Ja Ja Ja Ja Baur (Augsburg) Ja Ja Ja Ja Bazille Ja Ja Ja Ja Behrisch Ja Ja Ja Ja Bergmann Ja Ja Ja Ja Dr. Bergstraeßer Ja Ja Ja Ja Berlin Ja Ja Ja Ja Bettgenhäuser Ja Ja Ja Ja Bielig Ja Ja Ja Ja Birkelbach Ja Ja Ja Ja Blachstein Ja Ja Ja Ja Dr. Bleiß Ja entschuld. entschuld. entschuld. Böhm Ja Ja Ja Ja Dr.Brill Ja Ja Ja Ja Bromme Ja Ja Ja Ja Brünen Ja Ja Ja Ja Cramer Ja Ja Ja Ja Dannebom Ja Ja Ja Ja Diel Ja Ja Ja Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Frau Döhring Ja Ja Ja Ja Eichler Ja Ja Ja Ja Ekstrand Ja Ja Ja Ja Erler Ja Ja Ja Ja Faller Ja Ja Ja Ja Franke Ja Ja Ja Ja Freidhof Ja Ja Ja Ja Freitag beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Geritzmann Ja Ja Ja Ja Gleisner Ja Ja Ja Ja Görlinger Ja Ja Ja Ja Graf Ja Ja Ja Ja Dr. Greve Ja Ja Ja Ja Dr. Gülich Ja Ja Ja Ja Happe Ja Ja Ja Ja Heiland Ja Ja Ja Ja Hennig Ja Ja Ja Ja Henßler krank krank krank krank Herrmann Ja Ja Ja Ja Hoecker Ja Ja Ja Ja Höhne Ja Ja Ja Ja Frau Dr. Hubert Ja Ja Ja Ja Imig Ja Ja Ja Ja Jacobi Ja Ja Ja Ja Jacobs Ja Ja Ja Ja Jahn Ja Ja Ja Ja Kalbfell entschuld. entschsuld. entschuld. entschuld. Kalbitzer Ja Ja Ja Ja Frau Keilhack Ja Ja Ja Ja Keuning Ja Ja Ja Ja Kinat Ja Ja Ja Ja Frau Kipp-Kaule Ja Ja Ja Ja Dr. Koch Ja Ja Ja Ja Frau Korspeter krank krank krank krank Frau Krahnstöver Ja Ja Ja Ja Dr. Kreyssig entschuld. Ja Ja Ja Kriedemann Ja Ja Ja Ja Kurlbaum Ja Ja Ja Ja Lange Ja Ja Ja Ja Lausen beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Lockmann Ja Ja Ja Ja Ludwig Ja Ja Ja Ja Dr. Luetkens Ja Ja Ja Ja Maier (Freiburg) Ja Ja Ja Ja Marx Ja Ja Ja Ja Matzner Ja Ja Ja Ja Meitmann Ja Ja Ja Ja Mellies Ja Ja Ja Ja Dr. Menzel Ja Ja Ja Ja Merten Ja Ja Ja Ja Mertins Ja Ja Ja Ja Meyer (Hagen) Ja Ja Ja Ja Meyer (Bremen) Ja Ja Ja Ja Frau Meyer-Laule Ja Ja Ja Ja Mißmahl Ja Ja Ja Ja Dr. Mommer Ja Ja Ja Ja Moosdorf Ja Ja Ja Ja Dr. Mücke Ja Ja Ja Ja Müller (Hessen) Ja Ja Ja Ja Müller (Worms) Ja Ja Ja Ja Frau Nadig Ja Ja Ja Ja Dr. Nölting Ja Ja Ja Ja Nowack (Harburg) Ja Ja Ja Ja Odenthal krank krank krank krank Ohlig Ja Ja Ja Ja Ollenhauer Ja Ja- Ja Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Paul (Württemberg) . . . Ja Ja Ja Ja Peters Ja Ja Ja Ja Pohle Ja Ja Ja Ja Dr. Preller Ja Ja Ja Ja Priebe Ja Ja Ja Ja Reitzner Ja Ja Ja Ja Richter (Frankfurt) ... Ja Ja Ja Ja Ritzel Ja Ja Ja Ja Ruhnke Ja Ja Ja Ja Runge Ja Ja Ja Ja Sander Ja Ja Ja- Ja Sassnick Ja Ja Ja Ja Frau Schanzenbach . . . Ja Ja Ja Ja Dr. Schmid (Tübingen) . . . Ja Ja Ja Ja Dr. Schmidt (Niedersachsen) Ja Ja Ja Ja Dr. Schöne Ja Ja Ja Ja Schoettle Ja Ja Ja Ja Segitz Ja Ja Ja Ja Seuffert Ja Ja Ja Ja Stech Ja Ja Ja Ja Steinhörster Ja Ja Ja Ja Stierle Ja Ja Ja Ja Striebeck Ja . Ja Ja Ja Frau Strobel Ja Ja Ja Ja Temmen Ja Ja Ja Ja Tenhagen Ja Ja Ja Ja Troppenz Ja Ja Ja Ja Dr. Veit entschuld. Ja Ja Ja Wagner Ja entschuld. Ja Ja Wehner Ja Ja Ja Ja Wehr Ja Ja Ja Ja Weinhold Ja Ja Ja Ja Welke Ja Ja Ja Ja Weltner Ja Ja Ja Ja Dr. Wenzel Ja Ja Ja Ja Winter beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Wönner Ja Ja Ja Ja Zühlke Ja Ja Ja Ja FDP Dr. Atzenroth enthalten — — — Dr. Becker (Hersfeld)... Nein Nein Nein Ja Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Nein Nein Ja Blücher — — — — Dannemann Ja Nein Nein Ja Dr. Dehler — — — — Dirscherl Ja Nein Nein Ja Eberhard Ja Nein Nein Ja Euler Ja Nein Nein Ja Fassbender Ja Nein Nein Ja Dr. Friedrich entschuld. Ja Nein Ja Frühwald Ja Nein Nein Ja Funcke Nein Nein Nein Ja Gaul Ja Nein Nein Ja Dr. von Golitschek . .. Ja Nein Nein Ja Grundmann enthalten Nein Nein Ja Hagge Ja enthalten Nein Ja Dr. Hammer Ja Nein Nein Ja Dr. Hasemann Nein Nein Nein Ja Dr. Hoffmann (Lübeck) . . Ja Nein Nein Ja Dr. Hoffmann (Schönau) Nein enthalten enthalten Ja Frau Hütter enthalten Ja Nein Ja Frau Dr. Ilk Ja Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Jaeger (Essen) Ja Nein Nein Ja Juncker Ja Nein Nein Ja Dr. Kneipp Ja Nein Nein Ja Kühn Ja Nein Nein Ja Dr. Leuze Ja Nein Nein Ja Dr. Luchtenberg Ja Nein Nein Ja Margulies Ja enthalten Nein Ja Mauk Ja Nein Nein Ja Dr. Mende Ja Nein Nein Ja Dr. Miessner enthalten Nein Nein Ja Neumayer Nein — — — Dr. Dr. Nöll von der Nahmer Ja Nein Nein Ja Onnen Ja Nein Nein Ja Dr. Pfleiderer Ja Nein Nein Ja Dr. Preiß Ja Nein Nein Ja Dr. Preusker Ja Nein Nein Ja Rademacher Ja Ja enthalten Ja Rath Ja Nein Nein Ja Revenstorff Ja Nein Nein Ja Dr. Schäfer Ja Nein Nein Ja Dr. Schneider Ja Nein Nein Ja Stahl — Nein Nein Ja Stegner Ja Nein Nein Ja Dr. Trischler Ja — — Ja de Vries Ja Nein Nein Ja Dr. Wellhausen Ja Nein Nein Ja Wirths entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. DP Ahrens Nein Nein Nein Ja Eickhoff Nein Nein Nein Ja Ewers Nein Nein Nein Ja Farke Nein Nein Nein Ja Dr. Fricke beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Hellwege — Nein Nein Ja Jaffé Nein Nein Nein Ja Frau Kalinke Nein Nein Nein Ja Kuhlemann Nein Nein Nein Ja Dr. Leuchtgens Nein Nein Nein Ja Löfflad Nein Nein Nein Ja Matthes Nein Nein Nein Ja Dr. von Merkatz Nein Nein Nein Ja Schuster Nein Nein Nein Ja Dr. Seebohm enthalten Nein Nein Ja Tobaben Nein Nein Nein Ja Walter Nein Nein Nein Ja Wittenburg enthalten Nein Nein Ja Dr. Woltje Nein Nein Nein Ja Dr. Zawadil Ja Nein Nein — FU Freiherr von Aretin . . . . Ja Nein Nein. Ja Dr. Bertram (Soest) . . . . beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Dr. Besold Ja Nein Nein Ja Clausen enthalten entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Decker . . . . . . . Ja Nein Nein Ja Determann Nein Nein Nein Ja Eichner Ja Nein Nein Ja Hoffmann (Lindlar) . . enthalten enthalten enthalten Ja Lampl Ja Nein Nein Ja Maerkl . Ja Nein Nein Ja Mayerhofer Ja entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Meitinger Ja Nein Nein Ja Pannenbecker — Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Parzinger Ja Nein Nein Ja Dr. Reismann entschuld. Nein Nein Ja Ribbeheger Nein Nein Nein Ja Volkholz Ja Nein Nein Ja Wartner Ja Nein Nein Ja Willenberg Nein Nein Nein Ja KPD Agatz Ja Ja Ja Nein Fisch Ja Ja Ja Nein Gundelach Ja Ja Ja Nein Harig Ja Ja Ja Nein Kohl (Stuttgart) Ja Ja Ja Nein Müller (Frankfurt) Ja Ja Ja Nein Niebergall Ja Ja Ja Nein Niebes Ja Ja Ja Nein Paul (Düsseldorf) Ja Ja Ja Nein Reimann Ja Ja Ja Nein Renner Ja Ja Ja Nein Rische Ja Ja Ja Nein Frau Strohbach beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Thiele Ja Ja Ja Ja Gruppe WAV Goetzendorff entschuld. Ja Ja Ja Hedler Ja Ja Ja Ja Langer entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Loritz beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Reindl Ja Ja Ja Ja Fraktionslos Frau Arnold Ja Ja Ja Ja ' Aumer krank krank krank krank Bahlburg — Nein Nein Ja Frau Bieganowski . . . Ja Ja Ja Nein Bodensteiner Ja entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Etzel (Bamberg) . . . . — Ja Ja Ja Freudenberg entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Fröhlich Ja Nein Nein Ja Frommhold Ja Ja Ja Ja Frau Jaeger (Hannover) . . enthalten Ja Ja Ja Dr. Keller beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Müller (Hannover) — — — — Dr. Ott Ja Ja Ja Ja Schmidt (Bayern) — Nein Nein Ja von Thadden beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Tichi krank krank krank krank Wallner beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Wessel Ja Ja Ja Ja Zusammenstellung der Abstimmung 1 Abstimmung 3 4 2 Abgegebene Stimmen . . 352 355 356 356 Davon Ja 204 166 146 342 Nein 134 178 205 14 Stimmenthaltung . . 14 11 5 — Zusammen wie oben . . . 352 355 356 356 Berliner Abgeordnete 1 Abstimmung 2 3 4 CDU/CSU Dr. Friedensburg Nein Ja Ja Ja Dr. Krone Nein Nein Nein Ja Lemmer beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Dr. Maxsein Nein Ja Nein Ja Dr. Tillmanns .. Nein Ja Nein Ja SPD Brandt Ja Ja Ja Ja Dr. Königswarter .. Ja Ja Ja Ja Löbe Ja entschuld. entschuld. entschuld. Neubauer Ja Ja Ja Ja Neumann krank krank krank krank Dr. Schellenberg Ja Ja Ja Ja Frau Schroeder (Berlin) Ja Ja Ja Ja Schröter (Berlin) Ja Ja Ja Ja Frau Wolff Ja Ja Ja Ja FDP Dr. Henn Ja Nein Nein Ja Hübner Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Mulert Ja Nein Nein Ja Dr. Reif Nein Ja Nein Ja Dr. Will Ja Ja Nein Ja Zusammenstellung der Abstimmung der Berliner Abgeordneten 1 Abstimmung 2 3 4 Abgegebene Stimmen . . 17 16 16 16 Davon: S Ja 11 12 8 16 Nein 6 4 8 — Stimmenthaltung . . . — — — — Zusammen wie oben . . . . 17 16 16 16
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Robert Tillmanns


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Ich glaube, daß es immerhin einem richtigen Gefühl entsprungen ist, wenn die Berliner Sozialdemokratische Partei bei ihrer Kundgebung am 17. Juni auf dem Oranienplatz keine rote Fahne gezeigt hat.
    Hier haben sich politische und geistige Kräfte gezeigt - ich sage es noch einmal —, von deren Bedeutung wir uns heute noch keine klare Vorstellung machen können. Es hat in der Sowjetzone auch von seiten dieser Arbeiterschaft wie schon in der ganzen Zeit vorher auch an klaren Vertrauensbeweisen zu den christlichen Kirchen nicht gefehlt; sie sind zum Teil in bewegender Weise zum Ausdruck gekommen.

    (Zuruf von der SPD: Ist das ein Monopol Ihr er Partei? — Abg. Wehner: Meinen Sie, die Sozialdemokraten hätten kein Verhältnis zu den christlichen Kirchen?)

    — Das habe ich doch gar nicht behauptet!

    (Zuruf von der SPD: Aber das wollten Sie damit behaupten!)

    — Sie können doch nicht immer Dinge in meine Worte hineininterpretieren, die ich gar nicht sage. Ich habe damit doch nur sagen wollen — und ich habe das auch sehr deutlich gesagt —, daß diese Erscheinung sehr viel komplexer ist, als daß wir
    sie in ein uns geläufiges Schema einordnen könnten.

    (Beifall in der Mitte.)

    Ich glaube, daß es immerhin von weltgeschichtlicher Bedeutung ist, daß die Arbeiterschaft eines Landes sich gegen ein Regime 'erhebt, das den Anspruch erhebt, als kommunistisches Regime diese Arbeiterschaft zu vertreten. Dafür gibt es bisher keinen Vorgang in der Geschichte.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Die Arbeiter haben immer wieder, auch in persönlichen Erklärungen, das eine zum Ausdruck gebracht, daß die Einigung Europas und das Zusammenstehen der europäischen Mächte auch nach ihrer Überzeugung die einzige und wichtigste Voraussetzung dafür ist, daß der Bevölkerung der Ostzone eines Tages die Freiheit wiedergebracht werden kann.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Welche Aufgaben und, Verpflichtungen ergeben sich nun aus diesen Ereignissen für unsere Politik? — Dabei müssen wir davon ausgehen, daß das, was die Bevölkerung in der Sowjetzone getan hat, wahrscheinlich für die Wiedervereinigung Deutschlands mehr Bedeutung hat und einen stärkeren Impuls gegeben hat als viele Anträge und Beratungen in diesem Hause.

    (Sehr richtig!)

    Es eröffnet sich eine vollständig neue Perspektive für das Problem der Wiedervereinigung, nämlich die, daß der stärkste Antrieb zur Erreichung dieses Zieles von den Unterdrückten der Sowjetzone Deutschlands ausgeht,

    (Beifall bei den Regierungsparteien)

    daß von ihnen ein Impuls erweckt wird, der uns
    in dieser Frage einen großen Schritt weiterbringt.
    Es ist oft in der Vergangenheit gesagt worden, daß die Demokratie in Deutschland wahrscheinlich deswegen so wenig im Bewußtsein unseres Volkes verankert sei, weil sie nicht vom Volke durch Opfer und durch Kampf errungen, sondern meistens in Zeiten nationaler Niederlagen uns von außen gebracht worden sei. Hier ist zum erstenmal in der deutschen Geschichte das Volk für die Freiheit, d. h. für eine demokratische Rechtsordnung aufgestanden und hat Opfer gebracht.
    ._(Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien.)
    Ich glaube, daß dadurch die rechtsstaatliche Ordnung in Deutschland — und zwar in ganz Deutschland — eine Verankerung erfahren hat, die tiefer ist und fester hält als alles andere, was in dieser Beziehung von uns aus getan werden könnte.
    Wir sind deshalb der Auffassung, daß es unsere erste Pflicht und Aufgabe ist, dafür zu sorgen, daß dieser Tag, der — ganz gleichgültig, wie die Dinge laufen mögen — im Bewußtsein unseres Volkes der Tag sein wird, an ,dem zum erstenmal .das Tor zur Wiedervereinigung Deutschlands kräftig aufgestoßen worden ist, im Gedenken unseres Volkes nicht untergeht. Wir, die Fraktionen der Regierungskoalition, haben deshalb den Antrag gestellt, daß der 17. Juni zum nationalen Gedenktag erklärt werde.
    Die Fraktion der SPD hat einen ähnlichen Antrag gestellt. Er unterscheidet sich in .der Fassung und auch in dem Grundgedanken etwas von dem Antrag, den wir gestellt haben. Ich würde es sehr


    (Dr. Tillmanns)

    bedauern, wenn es in diesem Bundestag nicht möglich sein sollte, daß wir wenigstens in dieser Frage — im Grundgedanken sind wir uns ja einig — eine große Mehrheit finden.

    (Sehr richtig! in der Mitte. — Zuruf des Abg. Mellies.)

    Ich möchte daher den Antrag stellen, daß diese beiden Anträge Drucksachen Nrn. 4624 und 4625 dem zuständigen Ausschuß überwiesen werden, der noch ganz kurzfristig in diesen Tagen den Versuch machen sollte, eine gemeinsame Lösung zu finden.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Ich möchte annehmen, daß uns das gelingt.

    (Zuruf von der Mitte: Das muß gelingen!)

    Die weitere Aufgabe, die jetzt vor uns liegt — darin stimme ich Herrn Wehner zu —, besteht darin, daß wir alles tun müssen, um durch Hilfen aller Art — sowohl im Interzonenhandel als auf anderen Wegen — dafür zu sorgen, daß die Not der Sowjetzone gelindert wird und daß der Verkehr erleichtert wird. Aber das Wichtigste ist, daß wir jetzt den Großmächten die Dringlichkeit der deutschen Wiedervereinigung mit allem Nachdruck vor Augen führen, um die Entwicklung jetzt weiterzutreiben. Wir begrüßen daher den Appell, den der Bundeskanzler an den Präsidenten der Vereinigten Staaten und an die Ministerpräsidenten von England und Frankreich gerichtet hat. Wir glauben, daß die zustimmenden Antworten, die auf diesen Appell ergangen sind, schon zeigen, daß auch die Welt sieht, daß nunmehr hier ein neues Kapitel der deutschen Geschichte begonnen hat.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Wir begrüßen diesen Appell und glauben, daß die Bundesregierung dadurch, daß sie so schnell gehandelt hat, einen wesentlichen und wichtigen Beitrag geleistet hat.
    Aber wenn der Herr Kollege Wehner meinte — so habe ich ihn jedenfalls verstanden —, daß diese Ereignisse uns nun dahin bringen müßten, von gewissen veralteten und überholten Konzeptionen Abschied zu nehmen — er meint damit wohl die Politik zur Einigung Europas —, so möchte ich demgegenüber erklären: das genaue Gegenteil ist der Fall.

    (Zustimmung in der Mitte.)

    Wenn eines uns lehren konnte, wie notwendig es ist, daß_ diese Einigung nun endlich zustande kommt und daß diese gemeinsame Kraft entwickelt wird, dann waren es die Ereignisse der letzten Tage.

    (Sehr gut! in der Mitte.)

    Wir wissen doch alle, daß es das Ziel, und zwar das oberste Ziel der sowjetischen Politik ist, die Einigung Europas zu verhindern. Schon das allein sollte uns doch vorsichtig machen gegenüber der Formulierung, 'das sei nunmehr irreal geworden.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Es ist doch wahrscheinlich so, daß auch die neue Politik, die in der Sowjetzone seit dem 10. Juni dieses Jahres eingeleitet worden ist, nichts anderes im Auge hat, als durch neue politische Mittel das alte Ziel zu erreichen, die Uneinigkeit Europas und damit seine Schwäche, seine politische und wirtschaftliche Unfähigkeit, um dadurch letzten Endes auch für die USA die Politik des gemeinsamen Schutzes Europas unmöglich zu machen.
    Wenn gerade ein Mann wie Churchill, der durch seine letzte große Rede und seine Vorschläge zu erkennen gegeben hat, daß es ihm ernst ist um eine Lösung des großen Weltproblems, der eifrigste Verfechter der Politik der gemeinsamen Verteidigung und Stärkung Europas ist, dann sollte uns auch das zu denken geben. Gerade Churchill ist derjenige gewesen, der in Straßburg den ersten Anstoß zu den gemeinsamen Verteidigungsbemühungen gegeben hat.

    (Abg. Brandt: Aber an der EVG hat er nicht teilgenommen!)

    Die englische Regierung ist es gewesen, die als erste den Deutschland-Vertrag ratifiziert hat,

    (Abg. Brandt: Aber an der EVG will sie nicht teilnehmen! — Gegenruf von der Mitte: Aber aus anderen Gründen!)

    und im Deutschland-Vertrag ist die EVG bekanntlich mit enthalten. Es müßte doch immerhin zu denken geben, daß gerade ein Politiker, der dieses große Ziel der Klärung und Lösung 'des Weltproblems verfolgt, so entschieden, so klar und so eindeutig zu der Politik der Einigung und der Zuzammenfassung Europas steht.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Meine Damen und Herren, es scheint mir nutzlos, ja sogar schädlich zu sein, jetzt hier Diskussionen zu führen, die etwaige Verhandlungsergebnisse künftiger Vier-Mächte-Konferenzen vorwegnehmen wollen.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Ich glaube sogar, daß, wenn wir das in der gegenwärtigen Situation täten, wir den Erfolg solcher Verhandlungen direkt gefährden könnten. Denn wer die Methoden sowjetischer Politik kennt — und ich denke, wir haben alle etwas von ihnen erfahren —, der weiß doch, daß jedenfalls im gegenwärtigen Stadium nur durch große Festigkeit, nur durch Beharrlichkeit und Geschlossenheit unseres politischen Willens überhaupt etwas Positives erreicht werden kann. Wenn irgend jemand Konzessionen zu machen hat, dann ist es doch 'zunächst die Sowjetunion. Sie sollte doch endlich zeigen, 'daß sie bereit ist, den Willen des deutschen Volkes in der Sowjetzone zu respektieren, d. h. den Weg freizumachen zu einer echten Willensbildung des Volkes und zu gemeinsamen freien gesamtdeutschen Wahlen. Einen anderen Weg zur Wiedervereinigung gibt es nicht. Solange die Sowjets nicht zeigen, daß sie dazu bereit sind, ist das Zusammenstehen der Mächte der freien Welt und ist auch die Einigung Europas ein unbedingtes und unerläßliches Erfordernis unserer Politik. Dieses große politische Ziel ist nun einmal nicht zu erreichen, ohne daß es uns gelingt, in der Welt für uns und für 'ein freies und wiedervereinigtes Deutschland Verbündete und Vertrauen zu finden. Ich glaube, die größte Leistung der Bundesregierungbesteht darin, daß sie in ihrer Arbeit der letzten Jahre erreicht hat, daß diese feste Basis vorhanden ist, und wir wieder in einem gemeinsamen Vertrauen zueinander Verbündete haben, große und starke Mächte, die mit uns zusammen die Wiedervereinigung Deutschlands in Freiheit erstreben. Ohne eine solche gemeinsame Unterstützung unserer Politik werden wir sie nie erreichen. Deswegen glaube ich, daß die letzten Ereignisse in der Sowjetzone und in Berlin uns nur darin bestärken können, die 'bisher von uns betriebene Politik fortzusetzen.

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien.)




Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Die Anträge sind eingebracht und begründet.
Ich eröffne die Aussprache zu allen Punkten, die unter Ziffer 2 zusammengefaßt sind. Die Aussprache wird also gleichzeitig die allgemeine Aussprache erster Beratung der beiden Gesetzentwürfe sein.
Das Wort hat der Abgeordnete Brandt.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Willy Brandt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bin genötigt, zunächst auf einen Vorfall einzugehen, von dem ich gehofft hätte, daß wir ihn heute nicht zum Gegenstand polemischer Ausführungen zu machen brauchten.
    Als drei Vertreter der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion am Mittwoch vergangener Woche zu einer Unterredung beim Herrn Bundeskanzler waren, haben sie ihn darum ersucht, im Rahmen seiner Ausführungen in der heutigen Sitzung vor diesem Hause eine Feststellung zu treffen, die getroffen werden muß, wenn nicht wegen einer willkürlich vorgenommenen Berichtigung des Protokolls der Sitzung vom 10. Juni 1953 die damals gemachten. Ausführungen einen völlig falschen Sinn erhalten sollen.
    Es handelt sich um folgendes. Im Bulletin des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung Nr. 107 vom 11. Juni 1953 wird die Regiegierungserklärung so wiedergegeben. wie sie dier Herr Bundeskanzler am 10. Juni 1953 abgegeben hat, und zwar offenbar nach dem Tonband bzw. dem ersten Exemplar des Stenogramms. Im Bulletin heißt es:
    Und endlich ist im Potsdamer Vertrag festgelegt, daß die gegenwärtig tatsächlich bestehenden Grenzen im Osten als endgültige Grezen für Deutschland anerkannt werden sollen.
    Demgegenüber lautet der Text des gedruckten Stenographischen Berichts, Seite 13 250 der 269. Sitzung des Bundestags vom 10. Juni 1953, wie folgt:
    Endlich ist nach Auffassung Sowjetrußlands im Potsdamer Vertrag festgelegt . . .

    (Lebhafte Rufe von der SPD: Hört! Hört!)

    Der Bundeskanzler hat mithin, ohne das vor dem Hohen Hause bis heute zu berichtigen, im amtlichen Stenographischen Bericht nachträglich die Worte „nach Auffassung Sowjetrußlands" hinzugesetzt, wodurch unserer Meinung nach in Widerspruch zu § 119 der Geschäftsordnung dier Sinn der Rede in diesem Teil geändert warden ist.
    Die Sache hat deshalb eine gewisse Bedeutung, weil der Sprecher der sozialdemokratischen Fraktion in seiner Rede, die im Protokoll wiedergegeben ist, auf 'das Bezug genommen hat, was der Bundeskanzler tatsächlich gesagt hat. Und der Kollege Dr. von Merkatz hat, nicht von dem, was der Bundeskanzler ,ausgeführt, sondern was dann im berichtigten Protokoll gestanden hat, ausgehend, seine polemischen Ausführungen gemacht.
    Wir haben geglaubt, daß es nötig ist, diese Sache vor dem Hause in aller Form richtigzustellen, und hätten gewünscht, daß es uns erspart geblieben wäre, .das zu tun.
    Meine Damen und Herren! Wir sind damit einverstanden, daß die beiden Gesetzentwürfe einem
    Ausschuß überwiesen werden. Lassen Sie mich aber zu dem Teil, der hier heute zur Erörterung steht, noch ein Wort sagen. Wir haben nicht ohne Grund in unserem Gesetzentwurf vom 17. Juni als dem zu schaffenden nationalen Feiertag gesprochen. Es sollte nicht zu einer Sache des Gedenkens oder gar der Trauer werden. was Grund genug ist, uns den Kopf höher tragen zu lassen.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Niemand braucht sich seiner Tränen zu schämen. Die Opfer sind — darüber gibt es keine Meinungsverschiedenheit — eines ehrenden Andenkens gewiß. Aber es darf nicht zu einer wehleidigen Sache werden, was seinen geschichtlichen Sinn allein als Mahnung zum Kampf haben kann.
    Die Tatsache, daß der Volksaufstand in Berlin und in der sowjetischen Zone vom 17. Juni 1953 in erster Linie das Werk der Arbeiterschaft war, verdient darum auch in diesem Zusammenhang noch einmal unterstrichen zu werden, weil in den vergangenen Jahren manch ungerechtes Wort über diese Arbeiter gesagt worden ist. als ob sie den Nacken unter das Joch der neuen Diktatur gebeugt hätten und als ob es sich bei ihnen um eine graue Masse ohne eigenen und echten Gestaltungswillen handelte. Diese Arbeiter eben haben sich nicht nur als Mitkämpfer, sondern als Vorkämpfer an der Spitze des Ringens um die Einheit in Freiheit bewährt. Sie haben, wie in allen großen revolutionären Krisen, den Kampf um ihre unmittelbaren wirtschaftlichen und sozialen Forderungen mit den Interessen der gesamten Nation verknüpft und den Kampf um die Einheit, um unser zentrales nationales Anliegen auf eine höhere Ebene gehoben.
    Wenn man nun den Zusammenhang zwischen den Geschehnissen des 17. Juni und der deutschen Außenpolitik betrachtet, über die ja heute nach der Wahlrede des Herrn Bundeskanzlers auch zu sprechen ist, dann möchte ich folgendes sagen. Man mag bisher über Prioritäten und über die Rangordnung der zu lösenden Probleme in der deutschen Politik und in der auf Deutschland bezogenen internationalen Politik gemeint haben, was man will; heute kann es unserer Meinung nach nur eine Meinung geben: Das Rinnen um die Wiedervereinigung in Freiheit hat den Vorrang vor allen anderen Vorhaben und Projekten außenpolitischer Art.

    (Beifall bei der SPD.)

    Das war immer die Meinung der sozialdemokratischen Fraktion. Aber wir sagen heute mit betonter Zuspitzung: uns liegt — gerade auch nach dem heroischen und tragischen Geschehen in der Zone — die gesamtdeutsche Haut näher als irgendein kleineuropäisches Hemd!

    (Beifall bei der SPD. — Zurufe von der CDU: Das ist sehr {billig!)

    Die Ereignisse in der Zone haben ein weltweites Echo gefunden. Wir haben lesen können, daß diese Ereignisse für die Stellung Deutschlands und für das Vertrauen zu den demokratischen Kräften in unserem Volk mehr bedeutet hätten als alle Schritte der Bundesregierung zusammengenommen. Das würde übrigens auch dann richtig sein, wenn die Schritte der Bundesregierung wirksamer und erfolgreicher gewesen wären, als sie es waren


    (Brandt)

    oder sein konnten. Wir haben aber in der internationalen Auseinandersetzung mit diesen Geschehnissen in der sowjetischen Besatzungsszone auch Kommentare lesen müssen, die uns sehr bedenklich gestimmt haben. Unter Berufung auf amtliche Kreise in einer westlichen Hauptstadt hieß es etwa, es sei ein kaum zu überbietender Beweis dafür erbracht worden, daß die Bevölkerung der Ostzone eine Wiedervereinigung unter Moskauer Vorzeichen ablehne. Das ist richtig; aber das ist doch nur die halbe Wahrheit. Dem muß doch die andere, die positive Hälfte hinzugefügt werden: Das Geschehen um den 17. Juni — d'as kann heute und hier nicht stark genug unterstrichen werden — hat den unerschütterlichen Willen der breiten, tragenden Schichten unseres Volkes zum Ausdruck gebracht, sich nicht auf die Dauer mit der willkürlichen Spaltung unseres Landes und unseres Volkes abzufinden.

    (Abg. Lücke: Stimmen Sie Europa zu!)

    Sie sind gewiß nicht für die Einheit unter bolschewistischem Vorzeichen, aber mit ganzer Leidenschaft und mit letzter Hingabe für die Einheit unter freiheitlichem Vorzeichen.
    In diesem Zusammenhang ist nun die Frage zu stellen, und wir stellen sie: Hat es die Bundesregierung verstanden, diese Leidenschaft und diese Hingabe für das zentrale nationalpolitische Ziel der Wiedervereinigung auch im deutschen Westen zu wecken? Wenn sie es getan hätte, wäre der gegenwärtige Bundesratspräsident kaum auf den Gedanken gekommen, dieser Tage die Matten und Lauen so streng zu tadeln

    (Aha-Rufe von der CDU)

    und davon zu sprechen, daß der Gedanke an ganz Deutschland für viele in einem Kühlschrank eingeschlossen zu sein scheine. Reinhold Maier

    (erneute Aha-Rufe von der CDU)

    hat in Lübeck davon gesprochen. daß eine ganze Technik des die Wiedervereinigung nur im Munde Führens ausgebildet worden sei. Weil wir den Eindruck haben, daß diese harte Kritik nicht aus der Luft gegriffen ist, will es uns richtig erscheinen, unsere Argumente nicht in Watte einzupacken, sondern .die Auseinandersetzung mach der Begründung unserer Anträge so zu führen, daß aus der lebendigen Auseinandersetzung womöglich neue Energien für das Ringen um dieses unser zentrales Ziel entwickelt werden können.
    Skepsis ist notwendig, Mißtrauen ist gewiß berechtigt gegenüber solchen Tastversuchen — oder vielleicht auch mehr — wie dem Programm des sowjetischen Hohen Kommissars Semjonow. Wir kommen allerdings nicht weiter mit dem Zögern und Zagen derer, die offenbar keine größere Sorge haben als die, daß die ihnen lieb gewordenen Pläne durch eine erfolgreiche Politik der Wiedervereinigung über den Haufen geworfen werden könnten.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Das von uns immer und jetzt erstrebte Höchstmaß an Gemeinsamkeit in gesamtdeutschen Fragen setzt mehr voraus als Gemeinsamkeit der symbolischen Gesten und der allgemeinen Bekenntnisse,
    also auch mehr als die fünf Punkte vom 10. Juni dieses Jahres.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Wir sagen, es bedarf der Verständigung, wo immer möglich, der Einigung, über die Ziele und Methoden, über die Rangordnung der Probleme und die Reihenfolge der Aktionen. 'Da ergibt sich nun die Frage: Stehen wir alle in diesem Hause zu den Beschlüssen, die dieses Haus gefaßt hat; oder es gibt vielleicht Teile des Hauses, die sich die Auslegungen in der vorigen Nummer des „Rheinischen Merkur" zu eigen machen, eines Organs, das doch vielfach als dem Herrn Bundeskanzler nahestehend betrachtet wird? Dort wird wiederum, wie schon im Herbst 1951 nach den damaligen Beschlüssen des Bundestages, das böse Wort von dem zu befürchtenden ..gesamtdeutschen Elend" kolportiert.

    (Hört! Hört! links.)

    Dort wird gegen gesamtdeutsche Wahlen als ersten Schritt auf dem Wege zur Wiedervereinigung und gegen eine souveräne Nationalversammlung Stellung bezogen.

    (Abg. Frau Schroeder Was dieses Haus beschlossen hat, wird dort als ein Plan des Kreml hingestellt, als ein Plan, der von dummen Professoren, Abgeordneten und anderen Prominenten nicht erkannt werde. Wir sagen, die Luft in Fragen der Wiedervereinigung ist im westlichen Bundesgebiet nicht rein, solange es keine wirkliche Reaktion und, Herr Bundeskanzler, Reaktion auch der Leute an der Spitze der Bundesregierung gegenüber den separatistischen Querschüssen der Kreise um den „Rheinischen Merkur" gibt. Wir haben gesehen, daß die Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP und FU einen Änderungsantrag unter Umdruck Nr. 1031 zum Antrag der sozialdemokratischen Fraktion eingereicht haben, der übrigens kein Änderungsantrag, sondern ein inhaltlich neuer Antrag ist. Man sollte nicht mit solchen geschäftsordnungsmäßigen Mitteln arbeiten, Herr Kollege Dr. Schröder, (Abg. Dr. Schröder Herr Brandt!)


    (Hört! Hört! links.)


    (Beifall bei der SPD.)

    wenn man eine neue politische Entschließung hier einbringt. Denn, Herr Kollege Schröder, in bezug auf einen Kernpunkt dessen, was wir jedenfalls für nötig halten, stellt Ihr sogenannter Änderungsantrag eine für uns unakzeptable Abschwächung dar. Sie sprechen allgemein von irgendwelchen Verhandlungen. Wir sagen konkret, daß es nach den Westmächteverhandlungen einer sofortigen Initiative und eines Hinwirkens der deutschen Politik auf Viermächteverhandlungen bedarf.

    (Beifall bei der SPD.)

    Davon werden wir uns nicht abbringen lassen. Wenn wir uns darüber nicht verständigen können, werden wir uns eben heute in dieser Debatte überhaupt nicht verständigen.


    (Brandt)

    Wer A sagt, der muß auch B sagen. Wer den Vorrang der Wiedervereinigung anerkennt,

    (Zuruf von der Mitte: Und auch Europas!)

    der kann zu Viermächteverhandlungen nicht nein sagen.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Denn wie anders als durch Krieg einerseits oder durch Viermächteverhandlungen andererseits wollen Sie dieses Ziel erreichen?

    (Abg. Kunze: Tut doch keiner von uns! — Abg. von Brentano: Haben Sie die Erklärung des Herrn Bundeskanzlers nicht gehört? — Gegenrufe von der SPD. — Abg. Mellies: Das ist doch nur der Sinn Ihres Änderungsantrags! — Zuruf von der Mitte: Das hat Reinhold Maier vorgeschwafelt; das ist der Initiator!)

    Der Herr Bundeskanzler hat dieser Tage in einer Rede, ich glaube, in Watenstedt-Salzgitter, gesagt, es sei eine krasse Unwahrheit, daß er Viermächteverhandlungen nicht wolle.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Die beste Art, solche offenbar falschen Eindrücke, die gerade auch außerhalb Deutschlands entstanden sind, aus dem Wege zu räumen, wäre doch gewesen, daß der Herr Bundeskanzler, wenn es eine krasse Unwahrheit ist, daß er gegen Viermächteverhandlungen sei, mit seinen Freunden dem sozialdemokratischen Antrag für Viermächteverhandlungen seine Zustimmung gegeben hätte.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD.)

    Es ist doch schade, daß auch viele angesehene Organe der internationalen Presse offenbar einem ernsten Irrtum unterlegen sind, Herr Bundeskanzler. So haben doch bis in die letzten Tage angesehene Organe der internationalen Presse vielfach die Version vertreten, der deutsche Bundeskanzler habe bei seinen Kontakten mit den anderen Mächten nicht für, sondern eher gegen ein rasches Zustandekommen von Viermächteverhandlungen gewirkt.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Gerade aber über die Notwendigkeit raschen Handelns sollte keine Unklarheit aufkommen. Die Arbeiter in der Zone haben den Zeitpunkt erkannt, an dem ihre spontane Aktion einsetzen konnte. Jetzt gilt es, in der westlichen Welt den Zeitpunkt zu erkennen — und der Zeitpunkt ist gekommen —, zu dem die Frage Deutschland auf internationaler Ebene, wenn irgend möglich, ihrer Lösung entgegengeführt werden kann.
    Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" hat am 24. Juni 1953 aus Paris zu berichten gewußt, der Herr Bundeskanzler habe nach zuverlässigen Informationen zu verstehen gegeben, daß der Westen eine Viermächtekonferenz mit der Sowjetunion nicht überstürzen solle. Ich behaupte nicht, daß der Berichterstatter der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung" recht hat. Aber es ist doch eigenartig, daß der Herr Bundeskanzler immer wieder von der Presse mißverstanden wird und sich deshalb immer wieder genötigt sieht, sich gegen „krasse Unwahrheiten" zu verwahren. Der Gedanke, man solle sich Zeit lassen, ist übrigens
    auch von anderer Seite entwickelt worden. Als unmittelbare Reaktion auf die Geschehnisse des 17. Juni wurde am 18. Juni aus Washington gemeldet, die Vorgänge in Berlin und in der Zone schienen die Position 'derjenigen Politiker gestärkt zu haben, die sich wenig von einem baldigen Treffen der westlichen Regierungschefs mit Malenkow versprächen.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Man solle — so hieß es dort — gewisse Entscheidungen ausreifen lassen, sonst werde man womöglich durch eine Viermächtekonferenz zu einer Stärkung der sowjetischen Position beitragen.
    Lassen Siè mich dazu folgendes sagen. Erstens: Gerade nach den Ereignissen des 17. Juni und angesichts der Repressalien muß allen Ernstes der Versuch gemacht werden, ob trotz aller Schwierigkeiten der Weg nicht irgendwann, sondern jetzt geebnet werden kann zu einer Entspannung zwischen den Mächten, die Deutschland besiegt und besetzt haben und ohne deren Übereinkunft wir nicht die Einheit und den Frieden haben werden. Zweitens: Angesichts des eindringlichen Appells aus der Zone, den niemand von uns überhört haben dürfte, kann man nicht sagen, erst müsse sichergestellt sein, daß Verhandlungen auch zu einem positiven Ergebnis führten. Man kann das Ergebnis von Verhandlungen nicht gut vorwegnehmen wollen.

    (Abg. Wehner: Sehr wahr!)

    Natürlich ist niemand von uns, von der sozialdemokratischen Fraktion töricht genug, zu behaupten, daß ein positives Ergebnis sicher sei. Wir sind alle mit reichlicher Skepsis gewappnet. Aber neben der Skepsis und neben 'dem Mißtrauen steht doch die Erkenntnis, daß der ernste Versuch zu Verhandlungen unternommen und rasch unternommen werden muß.
    Demgegenüber zieht nicht das Gegenargument des „Economist" und des „Wallstreet Journal", man müsse dem Bundeskanzler bis nach den Bundestagswahlen Zeit lassen.
    Wort! Hört! bei der SPD.)
    Die deutsche Einheit ist wichtiger als die Wahlsorgen des gegenwärtigen Herrn deutschen Bundeskanzlers!

    (Lebhafter Beifall bei der SPD. -Stürmische Zurufe von den Regierungsparteien; Unerhört! — Unglaublich! — Pfui Teufel! — Weitere lebhafte Zurufe. — Unruhe.)

    — Ich habe meine Antwort auf die Äußerungen der auch Ihnen bekannten Organe der englischen und amerikanischen Presse — die jeder von Ihnen, wenn er will, nachlesen kann — hier in der Deutlichkeit gegeben, die uns unerläßlich schien.
    Drittens zu dem Argument, daß es nicht so eilig sei. Wir können nicht mit gutem Gewissen die 18 Millionen in der Ostzone auf den SanktNimmerleins-Tag vertrösten.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. D. Dr. Gerstenmaier: Eine Unverschämtheit! — Weitere stürmische Zurufe von der CDU: Unerhört! Pfui! — Erneuter Beifall bei der SPD. — Wiederholte Zurufe von der CDU: Pfui! — Abg. Dr. Schröder D. Dr. Gerstenmaier: Eine impertinente Unterstellung! — Weitere Zurufe und Gegenrufe. — Glocke des Präsidenten.)


    (Brandt)

    — Es sieht so aus, als ob sich Mitglieder dieses Hauses durch diese meine Feststellung getroffen fühlten.

    (Widerspruch bei der CDU. — Abg. Dr. Es kommt darauf an, wie Sie sie servieren! — Abg. D. Dr. Gerstenmaier: Eine gewöhnliche Unterstellung ist das! — Abg. Bausch: Eine Unverschämtheit ist das, Herr Brandt! — Abg. D. Dr. Gerstenmaier: Das sagen Sie ganz bewußt mit Ihrer Doppelzüngigkeit! — Gegenrufe von der SPD. — Große Unruhe.)