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ID0127800600

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 278. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 1. Juli 1953 13835 278. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 1. Juli 1953. Geschäftliche Mitteilungen . . . . 13837B, 13908C Glückwünsche zum Geburtstag der Abg. Dr. Köhler, Ludwig und Scharnberg 13837C Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz über das Zweite Berichtigungs- und Änderungsprotokoll vom 8. November 1952 zu den Zollzugeständnislisten des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) 13837C Gesetz über den deutsch-chilenischen Briefwechsel vom 6. September 1952 betr. die zollfreie Einfuhr von 50 000 t Chile-Salpeter in der Zeit vom 1. Juli 1952 bis 30. Juni 1953 13837C Gesetz über das Zweite Protokoll vom 22. November 1952 über zusätzliche Zugeständnisse zum Allgemeinen Zoll-und Handelsabkommen (Österreich und Bundesrepublik Deutschland) . . 13837C Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik zur Beratenden Versammlung des Europarates 13837D Gesetz zur Regelung von Fragen des Hebammenwesens 13837D Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten 13837D Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die vorläufige Regelung der Errichtung neuer Apotheken 13837D Bundesevakuiertengesetz 13837D Baulandbeschaffungsgesetz 13837D Dritten Gesetz zur Änderung des Zuckersteuergesetzes 13837D Gesetz zur Abänderung des Kapitalverkehrsteuergesetzes (KVStÄndG 1953) 13837D Gesetz zur Aufhebung überholter steuerrechtlicher Vorschriften 13837D Gesetz zur Änderung des Erbschaftsteuergesetzes 13837D Gesetz zur Änderung des Gesetzes über den Lastenausgleich 13837D Dritten Strafrechtsänderungsgesetz . . 13837D Gesetz über die Deckung der Rentenzulagen nach dem Rentenzulagengesetz für das Rechnungsjahr 1953 13837D Gesetz über die Änderung und Ergänzung fürsorgerechtlicher Bestimmungen 13838A Kleine Anfrage Nr. 342 der Fraktion der SPD betr. Förderung der Berliner Wirtschaft (Nrn. 4415, 4477 der Drucksachen) 13838A Kleine Anfrage Nr. 344 der Fraktion der SPD betr. Deutsche Soldatengräber im Ausland (Nrn. 4417, 4613 der Drucksachen) 13838A Bericht des Staatssekretärs des Auswärtigen Amts über die Schritte der Bundesregierung zur Freilassung des Herbert Kluge (Nr. 4628 der Drucksachen) . . . 13838A Änderungen der Tagesordnung 13838A Dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1953 (Haushaltsgesetz 1953) (Nrn. 4000, 4500 bis 4526 der Drucksachen); Zusammenstellung der Beschlüsse in zweiter Beratung (Umdruck Nr. 1025; Anträge Umdrucke Nrn. 1017, 1023, 1024, 1025, zu 1025, 1028, 1029) in Verbindung mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Behrisch, Kahn, Dr. Wellhausen, Eichner u. Gen. betr. Bau der Autobahn Frankfurt—Würzburg—Nürnberg (Nrn. 4570, 4274 der Drucksachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Behrisch, Kahn, Dr. Wellhausen, Eichner u. Gen. betr. Ausbau der Großschiffahrtsstraße Rhein— Main—Donau (Nrn. 4571, 4275 der Druck- sachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktionen der CDU/ CSU, SPD, FDP, DP, BP, WAV, Z, Gruppe der BHE - DG betr. Bildung eines Grenzlandfonds zur Behebung wirtschaftlicher und kultureller Notstände (Nrn. 4572, 2078 der Drucksachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Kahn u. Gen. betr. Sanierung der westlichen Oberpfalz (Bayern) (Nrn. 4573, 3513 der Drucksachen), mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Gengler, Bauknecht, Dr. Weiß, Pfender, Kiesinger, Frau Rösch, Schuler u. Gen. betr. Bau von Umgehungsstraßen um Rottweil a. N. im zuge der Bundesstraßen 27 und 14 (Nrn. 4574, 4353 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag .der Abg. Dr. Bartram (Schleswig-Holstein), Dannemann, Ewers u. Gen. betr. Ausbau von Bundesautobahnen um Hamburg (Nrn. 4576, 4451 der Drucksachen) 13838C, 13910D Allgemeine Aussprache: Jaffé (DP) 13839A Schoettle (SPD) 13841A, 13861B Bausch (CDU) 13848B Dr. Wuermeling (CDU) . . 13852B, 13862C Funcke (FDP) 13856B Renner (KPD) 13858A Hoffmann (Lindlar) (FU) 13859D Einzelberatung: Einzelplan 08 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen (Antrag Umdruck Nr. 1028) 13863C Abstimmung 13863D Einzelplan 10 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Anträge Umdrucke Nrn. 1017, 1023) 13863D Bausch (CDU) 13863D, 13868D Frühwald (FDP) 13864B Schäffer, Bundesminister der Finan- zen 13864D, 13867A, 13868C Dr. Kather (CDU) 13865A, 13869B Erler (SPD) . .. . . . . . . . . 13866B Dr. Wellhausen (FDP) . 13868A, D, 13869B Schoettle (SPD) 13869A Abstimmungen 13870B Namentliche Abstimmung über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1023 13866B, 13869C, 13870B, 13919 Unterbrechung der Haushaltsberatung . 13870B Einzelplan 12 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Verkehr (Antrag Umdruck Nr. 1024) 13911A Bausch (CDU) 13911A Schäffer, Bundesminister der Finanzen 13911A Steinhörster (SPD) 13911B Ewers (DP) 13911C Abstimmungen 13911D Einzelplan 27 — Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für gesamtdeutsche Fragen (Anträge Um- drucke Nrn. 1029, 1030) 13912B Dr. Bärsch (SPD) 13912B Frau Dr. Maxsein (CDU) 13912C Schäffer, Bundesminister der Finanzen 13912C Abstimmungen 13913B Haushaltsgesetz: Schlußabstimmung 13913C Anträge Nm. 4570 bis 4574 und 4576 der Drucksachen: Dr. Wellhausen (FDP) 13914B Rademacher (FDP) 13914B Kahn (CSU) 13914D, 13915D Dr. Meitinger (FU) 13914D Schoettle (SPD) 13915C Abstimmungen . 13913D, 13914A, 13916A, B Erste, zweite und dritte Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP, FU betr. Entwurf eines Gesetzes über die Verlängerung der im § 3 des Gesetzes über die drei Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die deutschen Vermögenswerte in der Schweiz, über die Regelung der Forderungen der Schweizerischen Eidgenossenschaft gegen das ehemalige Deutsche Reich und zum deutschen Lastenausgleich vom 7. März 1953 enthaltenen Fristen (Nr. 4603 der Drucksachen) 13838C, 13869D Beschlußfassung 13839D Erste, zweite und dritte Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, FDP und DP betr. Entwurf eines Gesetzes über die innerdeutsche Regelung von Vorkriegsremboursverbindlichkeiten (Nr. 4626 der Drucksachen) . . 13838A, 13870A Überweisung an den Ausschuß „Londoner Schuldenabkommen" 13870A Erklärung der Bundesregierung betr. Aufstand in der Sowjetzone, Wiedervereinigung Deutschlands und außenpolitische Lage in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Vier-Mächte-Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands (Nr. 4444 der Drucksachen, Antrag Umdruck Nr. 1031), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU, FDP, DP betr. Volkserhebung im sowjetisch besetzten Sektor von Berlin (Nr. 4578 der Drucksachen), mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Nationalfeiertag des deutschen Volkes (Nr. 4624 der Drucksachen) sowie mit der Ersten, zweiten und dritten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den nationalen Gedenktag (Nr. 4625 der Drucksachen) 13870B Dr. Adenauer, Bundeskanzler 13870C, 13890B Wehner (SPD), Antragsteller . . . 13873D Dr. Tillmanns (CDU), Antragsteller 13880B Brandt (SPD) . . . . . . . . . . 13883A Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 13891D Dr. von Merkatz (DP) 13895C Dr. Decker (FU) 13898B Dr. von Brentano (CDU) 13899B Frau Wessel (Fraktionslos) . . . 13901D Reimann (KPD) 13902C Fröhlich (Fraktionslos) 13904C Dr. Schmid (Tübingen) (SPD) . . 13905B zur Abstimmung bzw. zur Geschäftsordnung: Erler (SPD). . . 13906D, 13907B, 13908D Dr. Schröder (Düsseldorf) (CDU) . 13907A, 13907D Renner (KPD) 13907B Ewers (DP) 13907D Abstimmungen 13908D, 13909B Namentliche Abstimmungen über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck Nr. 1042) zum Änderungsantrag der CDU, FDP, DP, FU (Umdruck Nr. 1031 Ziffer II) 13908B, C, 13919 über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer III . . . 13909A, B, 13919 über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer I 13909C, 13919 Überweisung der Gesetzentwürfe Nrn. 4624 und 4625 an den Ausschuß für Angelegenheiten der inneren Verwaltung und an den Ausschuß für gesamtdeutsche Fragen 13909A Antrag Nr. 4578 der Drucksachen zurückgezogen 13909B Erklärung der Bundesregierung (betr. Vier-Mächte-Verhandlungen): Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . 13909D Wehner (SPD) 13909D Dr. von Brentano (CDU) 13910A Dr. von Merkatz (DP) 13910A Dr. Schäfer (FDP) 13910B, C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika über den Betrieb gewisser Rundfunkanlagen innerhalb der Bundesrepublik vom 11. Juni 1952 (Nr. 3726 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten (Nr. 4471 der Drucksachen) . . . 13916C Dr. Vogel (CDU), Berichterstatter . 13916C Paul (Württemberg) (SPD) . . . . 13917A Abstimmungen 13916D, 13918C Nächste Sitzung 13918D Zusammenstellung der namentlichen Abstimmungen 1. über den Änderungsantrag der Abg. Frühwald u. Gen. zum Einzelplan 10, Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, in der dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts 1953 (Umdruck Nr. 1023 Ziffer 1), 2. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zum Änderungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU, FDP, DP, FU zur Beratung des Antrags der Fraktion der SPD (Nr. 4444 der Drucksachen) betr. Vier-Mächte-Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands (Umdruck Nr. 1031 Ziffer II), 3. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer III, 4. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer I 13919 Die Sitzung wird um 10 Uhr 1 Minute durch den Präsidenten D. Dr. Ehlers eröffnet.
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    Namentliche Abstimmungen 1. über den Änderungsantrag der Abgeordneten Frühwald und Genossen zum Einzelplan 10, Haushalt für den Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in der dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushalts 1953 (Umdruck Nr. 1023 Ziffer 1), 2. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD (Umdruck Nr. 1042) zum Änderungsantrag der Fraktionen CDU/CSU, FDP, DP, FU (Umdruck Nr. 1031 Ziffer II) zur Beratung des Antrags der Fraktion der SPD (Nr. 4444 der Drucksachen) betr. Vier-Mächte-Verhandlungen zur Wiedervereinigung Deutschlands, 3. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer III, 4. über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 1031 Ziffer I. Name 1 2 Abstimmung 5. 4 3 CDU/CSU I Dr. Adenauer Nein Nein Nein Ja Albers Nein Ja Nein Ja Arndgen Nein Ja Nein Ja Dr. Bartram (SchleswigHolstein) Nein Nein Nein Ja Bauereisen Nein Nein Nein Ja Bauknecht Nein enthalten Nein Ja Dr. Baur (Württemberg) Nein Nein Nein Ja Bausch - Nein Ja enthalten Ja Becker (Pirmasens) . Nein Ja Nein Ja Blank (Dortmund) — — — — Frau Brauksiepe Nein Nein Nein Ja Dr. von Brentano Nein Nein Nein Ja Brese Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Brökelschen . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Brönner Nein Ja Nein Ja Brookmann Nein Nein Nein Ja Dr. Bucerius Nein Nein Nein Ja Frau Dietz Nein enthalten Nein Ja Donhauser — — — ja Dr. Dresbach Nein enthalten Nein Ja Eckstein Nein Nein Nein Ja Dr. Edert enthalten Nein enthalten Ja D. Dr. Ehlers Nein Nein Nein Ja Ehren Ja Nein Nein Ja Eplée Ja Nein Nein Ja Dr. Erhard — — — — Etzenbach entschuld. Nein Nein Ja Even enthalten Nein Nein Ja Feldmann Nein Nein Nein Ja Dr. Fink Nein Nein Nein Ja Dr. Frey beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Fuchs Nein Nein Nein Ja Dr. Freiherr von Fürstenberg Nein Nein Nein Ja Fürst Fugger von Glött . Nein Nein Nein Ja Funk Nein enthalten Nein Ja Gengler Nein Nein Nein Ja Gerns Nein Nein Nein Ja Dr. Gerstenmaier Nein Nein Ja Ja Gibbert Nein Nein Nein Ja Giencke . . . . . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Glasmeyer Nein Nein Nein Ja Glüsing — Nein Nein Ja Gockeln entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Götz Ja Nein Nein Ja Frau Dr. Gröwel Nein entschuld. entschuld. entschuld. Günther Nein Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Dr. Handschumacher . . . krank krank - krank krank Frau Heiler Nein Ja Nein Ja Heix enthalten Nein Nein Ja Dr. Henle Nein entschuld. entschuld. entschuld. Hilbert entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Höfler Nein Nein Nein Ja Hohl Ja Nein Nein Ja Hoogen Nein Nein Nein Ja Hoppe Ja Nein Nein Ja Dr. Horlacher beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Horn Nein Nein Nein Ja Huth Nein Nein Nein Ja Dr. Jaeger (Bayern) .. Ja Nein Nein Ja Junglas Nein enthalten Nein Ja Kahn Nein Nein Nein Ja Kaiser Nein - Nein Ja Karpf Nein Nein Nein Ja Dr. Kather Ja Nein Nein Ja Kemmer Nein Nein Nein Ja Kemper Nein Ja Nein Ja Kern Nein Nein Nein Ja Kiesinger Nein Nein Nein Ja Dr. Kleindinst Nein Nein Nein Ja Dr. Köhler Nein Nein Nein Ja Dr. Kopf Nein enthalten Nein Ja Kühling Nein Nein Nein Ja Kuntscher Ja Nein Nein Ja Kunze Nein Ja Nein Ja Dr. Laforet krank krank krank krank Dr. Dr. h. c. Lehr Nein — — Leibfried Ja Nein Nein Ja Lenz Nein Nein Nein Ja Leonhard Nein enthalten Nein Ja Lücke Nein Ja Nein Ja Majonica Nein Nein Nein Ja Massoth Nein Nein Nein Ja Mayer (Rheinland-Pfalz) Nein Nein Nein Ja Mehs Ja Ja Ja Ja Mensing Nein Nein Nein Ja Morgenthaler Nein Nein Nein Ja Muckermann Ja Nein Nein Ja Mühlenberg Nein Nein Nein Ja Dr. Dr. Müller (Bonn) . . . Nein Nein Nein Ja Müller-Hermann Ja Ja Nein Ja Naegel Nein Nein Nein Ja Neber Nein Ja Nein Ja Nellen Nein Ja Nein Ja Neuburger Nein Nein Nein Ja Nickl Nein Nein Nein Ja Frau Niggemeyer • • • • Nein Nein Nein Ja Dr. Niklas krank krank krank krank Dr. Oesterle Nein Nein Nein Ja Oetzel Nein Nein Nein Ja Dr. Orth Nein Nein Nein Ja Pelster Nein Ja Nein Ja Pfender Ja Ja Nein Ja Dr. Pferdmenges Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Probst enthalten Nein Nein Ja Dr. Pünder Nein Ja Nein Ja Raestrup Nein entschuld. entschuld. entschuld. Rahn Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Rehling Nein Ja Nein Ja Frau Rösch Nein Nein Nein Ja Rümmele Nein Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Sabel Nein Nein Nein Ja Schäffer Nein Nein Nein Ja Scharnberg Nein Nein Nein Ja Dr. Schatz -- Nein Nein Ja Schill Nein Nein Nein Ja Schmitt (Mainz) Nein Nein Nein Ja Schmitz entschuld. Nein Nein Ja Schmücker Nein Nein Nein Ja Dr. Schröder (Düsseldorf) . Nein Nein Nein Ja Schüttler Nein Nein Nein Ja Schütz Ja Nein Nein Ja Schuler Nein Nein Nein Ja Schulze-Pellengahr . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Semler Nein — — — Dr. Serres Nein Nein Nein Ja Siebel Nein Nein Nein Ja Dr. Solleder Nein Nein Nein Ja Spies Nein Nein Nein Ja Graf von Spreti Nein Nein Nein Ja Stauch Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Steinbiß Nein Nein Nein Ja Storch Nein Nein Nein Ja Strauß Nein Nein Nein Ja Struve Nein Nein Nein Ja Stücklen Nein Nein Nein Ja Dr. Vogel Nein Nein Nein Ja Wacker Nein Nein Nein . Ja Wackerzapp Ja Nein Nein Ja Dr. Wahl Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Weber (Essen) . . Nein Nein Nein Ja Dr. Weber (Koblenz) . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Weiß Nein Ja Nein Ja Winkelheide • enthalten Nein Nein Ja Wittmann Ja Nein Nein Ja Dr. Wuermeling Nein Ja Nein Ja SPD Frau Albertz Ja Ja Ja Ja Frau Albrecht Ja Ja Ja Ja Altmaier entschuld. Ja Ja Ja Frau Ansorge Ja Ja Ja Ja Dr. Arndt Ja Ja Ja Ja Arnholz Ja Ja Ja Ja Dr. Baade entschuld. Ja entschuld. entschuld. Dr. Bärsch Ja Ja Ja Ja Baur (Augsburg) Ja Ja Ja Ja Bazille Ja Ja Ja Ja Behrisch Ja Ja Ja Ja Bergmann Ja Ja Ja Ja Dr. Bergstraeßer Ja Ja Ja Ja Berlin Ja Ja Ja Ja Bettgenhäuser Ja Ja Ja Ja Bielig Ja Ja Ja Ja Birkelbach Ja Ja Ja Ja Blachstein Ja Ja Ja Ja Dr. Bleiß Ja entschuld. entschuld. entschuld. Böhm Ja Ja Ja Ja Dr.Brill Ja Ja Ja Ja Bromme Ja Ja Ja Ja Brünen Ja Ja Ja Ja Cramer Ja Ja Ja Ja Dannebom Ja Ja Ja Ja Diel Ja Ja Ja Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Frau Döhring Ja Ja Ja Ja Eichler Ja Ja Ja Ja Ekstrand Ja Ja Ja Ja Erler Ja Ja Ja Ja Faller Ja Ja Ja Ja Franke Ja Ja Ja Ja Freidhof Ja Ja Ja Ja Freitag beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Geritzmann Ja Ja Ja Ja Gleisner Ja Ja Ja Ja Görlinger Ja Ja Ja Ja Graf Ja Ja Ja Ja Dr. Greve Ja Ja Ja Ja Dr. Gülich Ja Ja Ja Ja Happe Ja Ja Ja Ja Heiland Ja Ja Ja Ja Hennig Ja Ja Ja Ja Henßler krank krank krank krank Herrmann Ja Ja Ja Ja Hoecker Ja Ja Ja Ja Höhne Ja Ja Ja Ja Frau Dr. Hubert Ja Ja Ja Ja Imig Ja Ja Ja Ja Jacobi Ja Ja Ja Ja Jacobs Ja Ja Ja Ja Jahn Ja Ja Ja Ja Kalbfell entschuld. entschsuld. entschuld. entschuld. Kalbitzer Ja Ja Ja Ja Frau Keilhack Ja Ja Ja Ja Keuning Ja Ja Ja Ja Kinat Ja Ja Ja Ja Frau Kipp-Kaule Ja Ja Ja Ja Dr. Koch Ja Ja Ja Ja Frau Korspeter krank krank krank krank Frau Krahnstöver Ja Ja Ja Ja Dr. Kreyssig entschuld. Ja Ja Ja Kriedemann Ja Ja Ja Ja Kurlbaum Ja Ja Ja Ja Lange Ja Ja Ja Ja Lausen beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Lockmann Ja Ja Ja Ja Ludwig Ja Ja Ja Ja Dr. Luetkens Ja Ja Ja Ja Maier (Freiburg) Ja Ja Ja Ja Marx Ja Ja Ja Ja Matzner Ja Ja Ja Ja Meitmann Ja Ja Ja Ja Mellies Ja Ja Ja Ja Dr. Menzel Ja Ja Ja Ja Merten Ja Ja Ja Ja Mertins Ja Ja Ja Ja Meyer (Hagen) Ja Ja Ja Ja Meyer (Bremen) Ja Ja Ja Ja Frau Meyer-Laule Ja Ja Ja Ja Mißmahl Ja Ja Ja Ja Dr. Mommer Ja Ja Ja Ja Moosdorf Ja Ja Ja Ja Dr. Mücke Ja Ja Ja Ja Müller (Hessen) Ja Ja Ja Ja Müller (Worms) Ja Ja Ja Ja Frau Nadig Ja Ja Ja Ja Dr. Nölting Ja Ja Ja Ja Nowack (Harburg) Ja Ja Ja Ja Odenthal krank krank krank krank Ohlig Ja Ja Ja Ja Ollenhauer Ja Ja- Ja Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Paul (Württemberg) . . . Ja Ja Ja Ja Peters Ja Ja Ja Ja Pohle Ja Ja Ja Ja Dr. Preller Ja Ja Ja Ja Priebe Ja Ja Ja Ja Reitzner Ja Ja Ja Ja Richter (Frankfurt) ... Ja Ja Ja Ja Ritzel Ja Ja Ja Ja Ruhnke Ja Ja Ja Ja Runge Ja Ja Ja Ja Sander Ja Ja Ja- Ja Sassnick Ja Ja Ja Ja Frau Schanzenbach . . . Ja Ja Ja Ja Dr. Schmid (Tübingen) . . . Ja Ja Ja Ja Dr. Schmidt (Niedersachsen) Ja Ja Ja Ja Dr. Schöne Ja Ja Ja Ja Schoettle Ja Ja Ja Ja Segitz Ja Ja Ja Ja Seuffert Ja Ja Ja Ja Stech Ja Ja Ja Ja Steinhörster Ja Ja Ja Ja Stierle Ja Ja Ja Ja Striebeck Ja . Ja Ja Ja Frau Strobel Ja Ja Ja Ja Temmen Ja Ja Ja Ja Tenhagen Ja Ja Ja Ja Troppenz Ja Ja Ja Ja Dr. Veit entschuld. Ja Ja Ja Wagner Ja entschuld. Ja Ja Wehner Ja Ja Ja Ja Wehr Ja Ja Ja Ja Weinhold Ja Ja Ja Ja Welke Ja Ja Ja Ja Weltner Ja Ja Ja Ja Dr. Wenzel Ja Ja Ja Ja Winter beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Wönner Ja Ja Ja Ja Zühlke Ja Ja Ja Ja FDP Dr. Atzenroth enthalten — — — Dr. Becker (Hersfeld)... Nein Nein Nein Ja Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Nein Nein Ja Blücher — — — — Dannemann Ja Nein Nein Ja Dr. Dehler — — — — Dirscherl Ja Nein Nein Ja Eberhard Ja Nein Nein Ja Euler Ja Nein Nein Ja Fassbender Ja Nein Nein Ja Dr. Friedrich entschuld. Ja Nein Ja Frühwald Ja Nein Nein Ja Funcke Nein Nein Nein Ja Gaul Ja Nein Nein Ja Dr. von Golitschek . .. Ja Nein Nein Ja Grundmann enthalten Nein Nein Ja Hagge Ja enthalten Nein Ja Dr. Hammer Ja Nein Nein Ja Dr. Hasemann Nein Nein Nein Ja Dr. Hoffmann (Lübeck) . . Ja Nein Nein Ja Dr. Hoffmann (Schönau) Nein enthalten enthalten Ja Frau Hütter enthalten Ja Nein Ja Frau Dr. Ilk Ja Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Jaeger (Essen) Ja Nein Nein Ja Juncker Ja Nein Nein Ja Dr. Kneipp Ja Nein Nein Ja Kühn Ja Nein Nein Ja Dr. Leuze Ja Nein Nein Ja Dr. Luchtenberg Ja Nein Nein Ja Margulies Ja enthalten Nein Ja Mauk Ja Nein Nein Ja Dr. Mende Ja Nein Nein Ja Dr. Miessner enthalten Nein Nein Ja Neumayer Nein — — — Dr. Dr. Nöll von der Nahmer Ja Nein Nein Ja Onnen Ja Nein Nein Ja Dr. Pfleiderer Ja Nein Nein Ja Dr. Preiß Ja Nein Nein Ja Dr. Preusker Ja Nein Nein Ja Rademacher Ja Ja enthalten Ja Rath Ja Nein Nein Ja Revenstorff Ja Nein Nein Ja Dr. Schäfer Ja Nein Nein Ja Dr. Schneider Ja Nein Nein Ja Stahl — Nein Nein Ja Stegner Ja Nein Nein Ja Dr. Trischler Ja — — Ja de Vries Ja Nein Nein Ja Dr. Wellhausen Ja Nein Nein Ja Wirths entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. DP Ahrens Nein Nein Nein Ja Eickhoff Nein Nein Nein Ja Ewers Nein Nein Nein Ja Farke Nein Nein Nein Ja Dr. Fricke beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Hellwege — Nein Nein Ja Jaffé Nein Nein Nein Ja Frau Kalinke Nein Nein Nein Ja Kuhlemann Nein Nein Nein Ja Dr. Leuchtgens Nein Nein Nein Ja Löfflad Nein Nein Nein Ja Matthes Nein Nein Nein Ja Dr. von Merkatz Nein Nein Nein Ja Schuster Nein Nein Nein Ja Dr. Seebohm enthalten Nein Nein Ja Tobaben Nein Nein Nein Ja Walter Nein Nein Nein Ja Wittenburg enthalten Nein Nein Ja Dr. Woltje Nein Nein Nein Ja Dr. Zawadil Ja Nein Nein — FU Freiherr von Aretin . . . . Ja Nein Nein. Ja Dr. Bertram (Soest) . . . . beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Dr. Besold Ja Nein Nein Ja Clausen enthalten entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Decker . . . . . . . Ja Nein Nein Ja Determann Nein Nein Nein Ja Eichner Ja Nein Nein Ja Hoffmann (Lindlar) . . enthalten enthalten enthalten Ja Lampl Ja Nein Nein Ja Maerkl . Ja Nein Nein Ja Mayerhofer Ja entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Meitinger Ja Nein Nein Ja Pannenbecker — Nein Nein Ja Name 1 2 Abstimmung 4 3 Parzinger Ja Nein Nein Ja Dr. Reismann entschuld. Nein Nein Ja Ribbeheger Nein Nein Nein Ja Volkholz Ja Nein Nein Ja Wartner Ja Nein Nein Ja Willenberg Nein Nein Nein Ja KPD Agatz Ja Ja Ja Nein Fisch Ja Ja Ja Nein Gundelach Ja Ja Ja Nein Harig Ja Ja Ja Nein Kohl (Stuttgart) Ja Ja Ja Nein Müller (Frankfurt) Ja Ja Ja Nein Niebergall Ja Ja Ja Nein Niebes Ja Ja Ja Nein Paul (Düsseldorf) Ja Ja Ja Nein Reimann Ja Ja Ja Nein Renner Ja Ja Ja Nein Rische Ja Ja Ja Nein Frau Strohbach beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Thiele Ja Ja Ja Ja Gruppe WAV Goetzendorff entschuld. Ja Ja Ja Hedler Ja Ja Ja Ja Langer entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Loritz beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Reindl Ja Ja Ja Ja Fraktionslos Frau Arnold Ja Ja Ja Ja ' Aumer krank krank krank krank Bahlburg — Nein Nein Ja Frau Bieganowski . . . Ja Ja Ja Nein Bodensteiner Ja entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Etzel (Bamberg) . . . . — Ja Ja Ja Freudenberg entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Fröhlich Ja Nein Nein Ja Frommhold Ja Ja Ja Ja Frau Jaeger (Hannover) . . enthalten Ja Ja Ja Dr. Keller beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Müller (Hannover) — — — — Dr. Ott Ja Ja Ja Ja Schmidt (Bayern) — Nein Nein Ja von Thadden beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Tichi krank krank krank krank Wallner beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Wessel Ja Ja Ja Ja Zusammenstellung der Abstimmung 1 Abstimmung 3 4 2 Abgegebene Stimmen . . 352 355 356 356 Davon Ja 204 166 146 342 Nein 134 178 205 14 Stimmenthaltung . . 14 11 5 — Zusammen wie oben . . . 352 355 356 356 Berliner Abgeordnete 1 Abstimmung 2 3 4 CDU/CSU Dr. Friedensburg Nein Ja Ja Ja Dr. Krone Nein Nein Nein Ja Lemmer beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Dr. Maxsein Nein Ja Nein Ja Dr. Tillmanns .. Nein Ja Nein Ja SPD Brandt Ja Ja Ja Ja Dr. Königswarter .. Ja Ja Ja Ja Löbe Ja entschuld. entschuld. entschuld. Neubauer Ja Ja Ja Ja Neumann krank krank krank krank Dr. Schellenberg Ja Ja Ja Ja Frau Schroeder (Berlin) Ja Ja Ja Ja Schröter (Berlin) Ja Ja Ja Ja Frau Wolff Ja Ja Ja Ja FDP Dr. Henn Ja Nein Nein Ja Hübner Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Mulert Ja Nein Nein Ja Dr. Reif Nein Ja Nein Ja Dr. Will Ja Ja Nein Ja Zusammenstellung der Abstimmung der Berliner Abgeordneten 1 Abstimmung 2 3 4 Abgegebene Stimmen . . 17 16 16 16 Davon: S Ja 11 12 8 16 Nein 6 4 8 — Stimmenthaltung . . . — — — — Zusammen wie oben . . . . 17 16 16 16
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    Rede von Erwin Schoettle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte mich hier nicht gleich in eine polemische Auseinandersetzung mit meinem Herrn Vorredner über das Problem einlassen, das er offenbar als den. zentralen Punkt seiner Ausführungen betrachtet hat: den Kampf gegen den sogenannten Staatskapitalismus. Darüber werden wir uns vermutlich mit der Deutschen Partei nicht einig.

    (Abg. Dr. Schäfer: Warum?)

    Die geschichtliche Entwicklung wird über diese Art von Theorien genau so hinweggehen, wie sie schließlich über den Versuch hinweggehen wird, etwas als Sozialismus zu bezeichnen, was im Grunde genommen echter Staatskapitalismus ist.
    Die dritte Beratung des Bundeshaushalts gibt Gelegenheit zu einer allgemeinen Aussprache über politische Grundsätze auf den verschiedensten Gebieten. Soweit Einzelkritik am Haushaltsplan und an der Politik der verschiedenen Ressorts zu üben war, haben meine Freunde das bei der zweiten Beratung getan. Im übrigen war unsere Ablehnung, unsere - Zustimmung oder unsere Stimmenthaltung gegenüber den verschiedenen Einzelplänen der Ausdruck unserer politischen Haltung.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang nicht versäumen, noch einmal die kleine Episode in Erinnerung zu rufen, die sich bei der 'zweiten Beratung des 'Einzelplans 10 abgespielt hat. Ich habe den stillen Verdacht, daß diese Episode durch gewisse Bemühungen in der dritten Lesung aus der Welt geschafft werden soll. Aber ich möchte die Damen und Herren von der CDU bei dieser Gelegenheit noch einmal nachdrücklich darauf aufmerksam machen, daß unsere Haltung zu den Einzelplänen und zum Gesamthaushalt der Bundesregierung aus politischen Motiven entspringt, die in der Auseinandersetzung mit der Gesamtpolitik der Regierung ihre Wurzel haben. Wir haben ei bisher noch nicht fertiggebracht, sozusagen aus Ärger über die Abstimmung eines Teils der Koalition der Regierung selber eine Rute zu binden und sie in eine gewiß nicht angenehme Lage zu bringen. Ich möchte die Damen und Herren von der stärksten Regierungspartei bitten, bei Gelegenheit einmal darüber nachzudenken, wie sich im Bewußtsein der Opposition eine solche Haltung ausmalt, die Sie bei der zweiten Lesung des Einzelplans 10 — Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten — bezogen haben.
    Noch eine andere Bemerkung! Es ist vielleicht zuviel verlangt, aber ich muß sagen, ich wäre den Mitgliedern der Mehrheit dieses Hauses sehr dankbar, wenn sie die politische Motivierung unserer Stellungnahme zu einzelnen Ministerien endlich zur Kenntnis nehmen wollten, anstatt landauf landab damit hausieren zu gehen, die Sozialdemokratie im Deutschen Bundestag habe z. B. die Renten abgelehnt, weil sie zum Haushalt des Arbeitsministeriums eine bestimmte Haltung eingenommen habe. Das ist ein zu billiges Manöver, als daß man es sich zwischen ernsthaften politischen Menschen und ernsthaften politischen Parteien in der Propaganda draußen leisten sollte. Sie wissen doch genau, daß unser Nein in jedem Fall nicht einer von uns als notwendig erkannten Lösung gilt, sondern der von uns als unzulänglich oder schlecht betrachteten Lösung. Es wäre ein großer Fortschritt, wenn man von diesen Dingen Kenntnis nehmen wollte; aber angesichts eines harten Wahlkampfes wage ich nicht zu glauben, daß ein solcher Fortschritt in unserer politischen Auseinandersetzung tatsächlich erzielt werden kann.

    (Abg. Horn: Umgekehrt!)

    — Nun, darüber läßt sich ja reden, Herr Kollege Horn.
    Ich darf Sie ferner darauf hinweisen, daß die sozialdemokratische Bundestagsfraktion — und auch das wissen Sie — in keinem Fall ihre positive Mitarbeit versagt hat, wo sie notwendig war, und daß sie auf vielen Gebieten während dieser letzten vier Jahre drängend und wegweisend tätig gewesen ist.
    Nun noch eine andere Bemerkung. Es wird immer wieder gesagt, daß die Opposition nur aus parteipolitischen Gründen oder aus parteipolitischem Egoismus zu dieser oder jener Frage so oder so Stellung nehme. Auch beim Haushalt ist das so. Ich darf vielleicht gerade in diesem Zusammenhang sagen, daß es eine allzu grobe Vereinfachung der Dinge ist, wenn man sich auf den 'Standpunkt stellt, die Opposition treibe im Prinzip und immer und überall Parteipolitik, während die Damen und Herren von der Koalition, von 'der 'Regierung stets und in jedem Fall nur aus reiner Vaterlandsliebe und aus glühendem Idealismus handelten und niemals an den kleinen, simplen parteipolitischen Vorteil dächten. Ich glaube, meine Damen und Herren, wir haben genügend Beispiele dafür wie fein man es versteht, mit der Ausübung der Regierungsgewalt auch einen sehr soliden parteipolitischen Vorteil zu verbinden. Ich habe diese Vorbemerkung gemacht,


    (Schoettle)

    weil ich glaube, daß es gut ist, wenn man für die haushaltspolitischen Auseinandersetzungen einen ordentlichen Ausgangspunkt und Standort hat.

    (Abg. Dr. Wuermeling: „Ordentlich" ist gut!)

    Nun noch eine andere Vorbemerkung. Wir haben in der letzten Woche hier eine Reihe von kommunistischen Reden gehört und werden sicher auch heute wieder eine hören. Ich möchte mich nicht mit dem Inhalt dieser Reden auseinandersetzen. Es lohnt sich nicht. Wir sind auch nicht bereit, irgendwelche Belehrungen von .den Herrschaften entgegenzunehmen. Dazu sind sie nicht legitimiert. Was sie Opposition nennen, ist die Erfüllung eines Solls. Die sozialdemokratische Bundestagsfraktion, die sozialdemokratische Opposition steht im Prinzip und in der Sache auf einem völlig anderen Boden als die, die sich kommunistische Opposition nennen.

    (Abg. Renner: Bei Adenauer!)

    — Herr Renner, seien Sie zufrieden. Das ist zu dumm, als daß ich es Ihnen abnehme, Herr Renner.

    (Abg. Renner: Nach drei Monaten wird man klar sehen, Herr Schoettle!)

    Wir anerkennen und verteidigen den Grundsatz der Legitimität der demokratischen Grundordnung. Die Kommunisten wollen diese Grundordnung zerstören, sobald sie die Möglichkeit dazu haben. Der Ausgangspunkt der Kritik an der Politik der Bundesregierung ist der entschlossene Wille, die Demokratie zu verteidigen — auch gegen die zweifelhaften unter ihren Freunden — gegen die Verfälschung demokratischer Methoden und Einrichtungen durch parteipolitische Willkür, gegen bürokratische Engstirnigkeit oder konservativ-reaktionäre Borniertheit. Wir haben nichts gegen einen echten konservativen Grundton bei bestimmten politischen Parteien, soweit er sich in einer Weise äußert, mit der man sich auseinandersetzen kann. Wir sind der Meinung, daß die politische Demokratie vom Wechselspiel der progressiven und konservativen, der vorwärtsdrängenden und der bewahrenden Tendenzen geradezu eine Befruchtung erfahren kann. Aber wir glauben, daß das Verwechseln von konservativer Grundhaltung und reaktionärem Beharren auf unmöglich gewordenen politischen, ökonomischen und sozialen Zuständen nichts mit jenem echten Widerspiel einer fortschrittlichen Haltung und Gesinnung zu tun hat, ohne die die Demokratie schließlich erstarren und sich in ihr Gegenteil verwandeln muß.
    Nun einige Bemerkungen zum Haushaltsplan selbst. Ich will, wie gesagt, nicht mehr auf Details eingehen. Es wird in der Fülle der Einzelprobleme, die sich in einem Haushalt niederschlagen, immer solche geben, bei denen die Auffassungen der Regierung und der Opposition weit auseinandergehen, und andere, bei denen Übereinstimmung in der Sache und gelegentlich sogar auch bei der Veranschlagung der Mittel besteht. Die grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten liegen nicht beim einzelnen Haushaltstitel, bei der einzelnen Summe, sondern sie liegen bei den Methoden der Haushaltsfinanzierung, der Verteilung der Lasten im Großen und bei der politischen Begründung, bei der Tendenz des Haushalts. Auch der Herr
    Bundesfinanzminister wird sich wohl in stillen Augenblicken darüber im klaren sein, daß der Bundeshaushalt 1953/54 selbst nach seinem Entwurf nur formal das Erfordernis des Art. 110 des Grundgesetzes erfüllt. Von einer echten Ausgeglichenheit kann doch wohl kaum die Rede sein. Ich sehe dabei ganz davon ab, welche Unstimmigkeiten bei der zweiten Beratung entstanden sind. Die entscheidende Frage ist, ob dieser Haushalt in dem Sinne ausgeglichen ist, wie es das Grundgesetz vorschreibt. Dabei kann man der Meinung sein, daß die Väter des Grundgesetzes vielleicht nicht die Situation bedacht haben, die die Bundesrepublik tatsächlich zu meistern hat. Man könnte sehr wohl darüber streiten, ob die Verpflichtung, in einem Haushaltsjahr einen Haushalt abzugleichen, tatsächlich immer die Beweglichkeit der öffentlichen Finanzpolitik gestattet, die notwendig ist, um schwierige Situationen zu meistern. Aber das ist eine Frage, über die man lange debattieren kann und die sicher auch hi den kommenden Jahren eine gewisse Rolle spielen wird.
    Bedenken wir nur, daß im Haushaltsgesetz z. B. der § 13 steht, der ,die Vorschriften des § 75 der Reichshaushaltsordnung für das Haushaltsjahr außer Kraft setzt. Das heißt doch zunächst einmal, daß der Fehlbetrag des Rechnungsjahres 1951, der in diesem Haushaltsplan als Ausgabe hätte erscheinen müssen, zu den Schuldverpflichtungen des Bundes geschlagen und vom kommenden Bundestag wird verdaut werden müssen. Hinzu kommt — ob man es wahrhaben will oder nicht — die Inanspruchnahme der Reserven der Sozialversicherungsträger und der Arbeitslosenversicherung mit 740 Millionen DM. Wir haben in diesem Hause in den letzten Tagen über dieses Thema mehrfach gestritten. Aber es bleibt dabei, daß die Inanspruchnahme der Reserven der Sozialversicherung und der Arbeitslosenversicherung auf Kosten der für den sozialen Wohnungsbau und für andere wichtige Investitionszwecke verfügbaren Kapitalreserven geht.
    Zu den unechten und nach unserer Auffassung höchst bedenklichen Deckungsmethoden gehört auch die Inanspruchnahme eines Kredits von 250 Millionen DM aus dem ERP-Sondervermögen. Dieses Sondervermögen ist ausdrücklich für Investitionszwecke reserviert. Nimmt man es zur Abdeckung laufender Verpflichtungen des Bundes in Anspruch, so wird der eigentlichen Bestimmung des Sondervermögens Abbruch getan. Niemand wird doch wohl im Ernst behaupten können, daß der Investitionsbedarf der deutschen Wirtschaft und insbesondere unserer Grundstoffindustrien zur Zeit auch nur annähernd befriedigt sei.
    Man kann auch nicht behaupten, daß bei diesem Haushalt der Grundsatz der Haushaltswahrheit in vollem Umfang zu seinem Recht komme. Es ist mir nicht die Zeit gegeben, diesen Vorwurf in allen Einzelheiten an Hand von Tatsachen aus dem Haushalt zu begründen. Ich greife aber ein Beispiel heraus, das einen echten politischen und budgetären Charakter hat.
    Im sogenannten Verteidigungskostenhaushalt sind für das Rechnungsjahr 1953/54 nach dem neuen Stand 8950 Millionen DM veranschlagt, d. h. der Herr Bundesfinanzminister hat für die


    (Schoettle)

    Zeit vom 1. November bis zum Ende des Haushaltsjahrs nicht 600 Millionen DM Besatzungskosten monatlich, sondern die mit den Westmächten vereinbarten 950 Millionen DM monatlich eingesetzt. Er ist dabei zweifellos von der Annahme ausgegangen, daß die Verträge vom 1. November an in Kraft seien. Dazu ist folgendes zu sagen. Einmal: der Bundesfinanzminister glaubt ja wohl selbst nicht, daß diese Annahme heute noch aufrechterhalten werden kann, auch wenn es öffentlich immer so betont wird. Weder in Frankreich noch in Italien sind die Voraussetzungen für die Ratifizierung der Verträge gegeben. In der Bundesrepublik wird die verfassungsrechtliche Streitfrage nicht vor dem Herbst geklärt wenden. Von der weltpolitischen 'Entwicklung will ich in diesem Zusammenhang ganz schweigen. Und zweitens: der Herr Bundesfinanzminister weiß - und wir wissen es auch —, daß sich die westlichen Mächte bereit erklärt haben, sich bis zum 1. Januar 1954 oder bis zum Inkrafttreten der Verträge, soweit dieses vor dem 1. Januar 1954 erfolgen sollte, mit den 600 Millionen DM. pro Monat zu begnügen, die als Besatzungskosten mit ihnen vereinbart worden sind.
    Ich behaupte, daß der Herr Bundesfinanzminister allein hier eine Reserve von 700 Millionen DM zur Verfügung hat — ich rede jetzt nur von diesem einen Posten: von anderen will ich ganz schweigen —, für deren Veranschlagung im Haushalt keine gesetzliche Grundlage besteht; aller Voraussicht nach braucht er diesen Betrag auch nicht zu zahlen. Man könnte es eine Manövriermasse nennen, oder wie man will. Wir werden
    den Eindruck nicht los, daß der Herr Bundesfinanzminister — selbstverständlich in Übereinstimmung mit der Politik der Regierung, der er angehört — eine Art Thesaurierungspolitik mit dem Ziele betreibt, bestimmte Absichten, bestimmte Projekte, die sozusagen frei in der Luft hängen, zu finanzieren.
    Mit der Einnahmeseite dieses Haushalts will ich mich nicht beschäftigen. Das würde zu weit führen. Ich weiß, daß wesentliche Teile eines jeden Haushaltsplanes auf Schätzungen beruhen und daß man darüber streiten kann, ob die Schätzung der Einnahmen optimistisch oder pessimistisch gehalten sei. Wie es wirklich ist, wird sich zeigen, wenn im Laufe des Haushaltsjahrs Übersichten über die tatsächliche Kassenlage des Bundes zu erhalten sind.
    Schließlich darf ich in diesem Zusammenhang eine Bemerkung zur äußeren Gestaltung, zur Methodik des Bundeshaushalts machen. Eine Reform der Reichshaushaltsordnung erscheint uns dringend geboten. Dieses Instrument ist zwar heute noch in Kraft und bildet die Rechtsgrundlage für diesen Bundeshaushalt; aber eine gründliche Überprüfung und Anpassung an die Erfordernisse unserer Zeit ist längst überfällig. Ebenso halten wir es für notwendig, daß die Systematik des Haushaltsplans über den jetzt erreichten Stand hinaus entwickelt wird. Mit dem zur Zeit in Beratung stehenden Plan sind wir zwar ein Stück weitergekommen, aber eben nur ein Stück. Es genügt nicht, ein neues System der Bezeichnung und der Numerierung einzuführen. Nach unserer Auffassung ist nur ein halber Schritt getan worden.
    Der beschrittene Weg muß konsequent in der Richtung weitergegangen werden, daß endlich die schematische Zweiteilung in einen ordentlichen und in einen außerordentlichen Haushalt fällt. An ihre Stelle müßte eine saubere Scheidung zwischen den Erfordernissen einer normalen Haushaltsführung der Bundesverwaltung und den Investitionsaufgaben der öffentlichen Hand treten. Heute ist das Extraordinarium nur zum Teil der Niederschlag von Investitionsabsichten: es ist auf der anderen Seite, wie wir bei den Beratungen im Haushaltsausschuß erfahren haben, auch eine gewisse Abladestelle für Projekte, von denen man nicht sicher ist, ob man sie finanziell überhaupt wird verkraften können. Ich glaube, daß das erstens eine Art von Selbstbetrug und zweitens auch ein Betrug an der Öffentlichkeit ist, der man sagt, daß man gewisse Projekte in den Haushalt eingesetzt habe, während man im Grunde genommen genau weiß, daß man die Mittel dafür nicht aufbringen kann.
    Deshalb sind wir der Meinung, daß der außerordentliche Haushaltsplan zu einem echten Investitionsplan entwickelt werden muß, aus dem klar ersichtlich ist, was sich die öffentliche Hand an Investitionsaufgaben innerhalb einer bestimmten übersehbaren Periode vorgenommen hat, zu deren Durchführung sie entschlossen ist. Sonst ist der außerordentliche Haushalt eben ein Stück Papier ohne großen Realitätswert.
    Nun ein Wort zur Finanz- und Steuerpolitik — auch nur sehr kursorisch! Meine politischen Freunde haben bei der Beratung der sogenannten Kleinen Steuerreform den Standpunkt der Sozialdemokratischen Partei eingehend dargestellt. Meine Fraktion hat übrigens bereits im Jahre 1950, als das erste Mal über eine Steuerreform beraten wurde, in diesem Hause Anträge gestellt, die auf eine wirkliche Steuerreform hinausliefen. Ich wiederhole sie hier nur in Stichworten. Wir sind nach wie vor der Meinung, daß eine Reform der Steuertarife von Grund auf notwendig ist und daß dazu einerseits die Erhöhung der Freibeträge und zum anderen eine gerechte Gestaltung der Progressionskurve notwendig ist. Was wir jetzt als lineare Tarifsenkung bei der kleinen Steuerreform erlebt haben, hat die alten Ungerechtigkeiten nicht beseitigt, sondern höchstens verschärft.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Wir werden weiterhin für den Ersatz des Steuerklassensystems durch Familienbeihilfen und für die. Ausschaltung der Progression bei der Bestimmung des Unternehmensertrags durch die Betriebssteuer kämpfen. Ich glaube, daß wir in absehbarer Zeit gar nicht um die Lösung der Frage der echten und unser Steuersystem von Grund auf umgestaltenden großen Finanzreform herumkommen. Ich und meine Freunde verstehen nicht, -warum die Pläne, die ja nicht erst während der Lebensdauer dieser Bundesregierung angefangen worden sind, sondern die schon in Frankfurt sehr weit gediehen waren, immer wieder aufgeschoben warden sind. Das heißt, wenn ich sage, wir verstehen es nicht, so muß ich hinzufügen: wir verstehen selbstverständlich sehr gut die politischen Hintergründe und die politischen Hemmungen, die einer solchen Aufgabe zur Zeit im Wege stehen.


    (Schoettle)

    In diesem Zusammenhang darf ich auch auf die Tatsache aufmerksam machen, daß der Bundeshaushalt zu 66,8°/o durch Einnahmen aus indirekten Steuern gedeckt wird. Das ist ein krasses Mißverhältnis.

    (Sehr wahr! bei der SPD.)

    Wir Sozialdemokraten sind uns darüber klar, daß die alte These der restlosen Beseitigung der indirekten Steuern angesichts des gewaltigen Ausmaßes der öffentlichen Ausgaben nicht mehr in vollem Umfang vertreten werden kann. Wir können es uns nicht leisten, so zu verfahren wie in einem gewissen Lande des Ostens, wo praktisch überhaupt nur indirekte Steuern erhoben werden und die Finanzierung der Staatsaufgaben ausschließlich auf diesem Wege vorgenommen wird. Da wir aber wissen, daß ein Idealzustand nicht erreichbar ist, glauben wir, daß eine Umschichtung des Verhältnisses zwischen direkten und indirekten Steuern absolut notwendig ist, und zwar in absehbarer Zeit, wenn die Steuerlast nach -der Tragfähigkeit der einzelnen Schultern der Steuerzahler wirklich gerecht verteilt werden soll. Wir vermögen, wie gesagt, nicht einzusehen, warum man sich immer wieder mit Flickwerk - begnügt, anstatt eine echte Lösung herbeizuführen, die längst fällig ist.

    (Abg. Dr. Gülich: Nach dem Motto: „Gebt ihnen noch vier Jahre Zeit!")

    Wir bedauern ausdrücklich - ich muß das in diesem Zusammenhang sagen —, daß dieser Bundestag nicht imstande war, die verfassungsrechtlichen Schlußfolgerungen aus den finanzpolitischen Erfahrungen der letzten vier Jahre zu ziehen. Eine einheitliche Bundesfinanzverwaltung muß kommen. Sie wird nicht nur außerordentliche Verwaltungsvereinfachung und echte finanzielle Ersparnisse von großem Umfang bringen; sie wird auch ihre Wirkung auf .die ,Steuermoral und den Vollzug der Steuergesetze ausüben und damit zur Gesundung des demokratischen Staatswesens beitragen. Diese Forderung, die wir Sozialdemokraten mit anderen politischen Kräften in der Bundesrepublik trotz -des vergeblichen Anlaufs in diesem Parlament niemals aufgeben werden, hat nichts mit zentralistischen Zielsetzungen zu tun. Im Gegenteil, man muß offen aussprechen, daß der falsch verstandene Föderalismus, der die deutsche Innenpolitik seit Jahren beherrscht, durch seinen Appell an den Egoismus der regionalen Interessen die Beseitigung von Notständen in -den schwächer entwickelten Gebieten der Bundesrepublik geradezu verhindert.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Er zwingt immer wieder zu Hilferufen an die Zentrale und sündigt so dauernd gegen seine eigenen, angeblich geheiligten Grundsätze.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Ich glaube, hier wird der kommende Bundestag sich ernsthaft fragen müssen, ob er nicht die Verpflichtung hat, endlich einmal einen Strich unter gewisse Irrwege zu ziehen, die wir seit -dem Jahre 1949 gar nicht allein aus freien Stücken gegangen sind.

    (Zustimmung bei der SPD und bei der DP.)

    Schließlich noch einige Bemerkungen zu einigen wichtigen Teilen des Haushaltsplans, oder besser gesagt, zu ihrer politischen Seite.
    Über die Außenpolitik werden wir ja heute noch an anderer Stelle zu sprechen haben; es gehört
    nicht zu meinen Aufgaben, mich hier damit auseinanderzusetzen.
    Dagegen muß ich einige Bemerkungen zur Innenpolitik der Bundesregierung machen. Sie ist nach unserer Meinung schon durch die Person des Herrn Bundesinnenministers gekennzeichnet, der, das muß bei allem persönlichen Respekt, den man vor abgerundeten Persönlichkeiten haben kann, gesagt werden, sich durch die konservativ-reaktionäre Tendenz auszeichnet und geradezu zum Fahnenträger der Bundesregierung in dieser Richtung geworden ist. Was aus dem Ministerium Lehr im Laufe der Jahre an Gesetzentwürfen hervorging oder in der Planung steckengeblieben ist — und das ist ja bei einigen wichtigen der Fall —, ist derart, daß selbst gute Freunde der Regierung sich dagegen zur Wehr setzten und die schärfsten Bedenken äußerten; und das will viel heißen. Ich denke dabei an das Presse- und das Rundfunkgesetz, von den verunglückten Wahlgesetzentwürfen ganz zu schweigen. Auch in diesen Entwürfen hat sich ja eine gewisse Tendenz gezeigt,

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    die mit den Aufgaben eines Verfassungsministeriums nur sehr wenig zu tun hat, wohl aber sehr mit der Absicht der Sicherung bestimmter politischer Bastionen für eine bestimmte politische Kräftegruppierung.

    (Zustimmung bei der SPD.)

    Auch über die Methoden des sogenannten konstruktiven Verfassungsschutzes, wie sie im Ministerium Lehr entwickelt worden sind, können wir nur unser äußerstes Mißtrauen aussprechen, zumal angesichts -der Tatsache, daß man sich beharrlich weigert, über diese Methoden und ihre Ziele und die damit verbundenen persönlichen und organisatorischen Bereiche ernsthaft mit -den Vertretern demokratischer Auffassungen in diesem Parlament zu sprechen.
    Da ist schließlich das Verkehrsministerium des Herrn Dr. Seebohm. Es ist nicht nur -der Politik und der politischen Haltung des Ministers wegen Gegenstand unserer besonderen Aufmerksamkeit. Ich sage kein Wort über die Beamten dieses Ministeriums, wie überhaupt bei dem, was ich hier ausspreche, niemals die Angehörigen der Administration gemeint sind, sondern in erster Linie die politischen Chefs, die eine politische Kontur haben, die politische Ziele vertreten und mit denen wir uns auseinanderzusetzen haben. Wir haben mit wachsender Besorgnis die Verkehrspolitik der Bundesregierung verfolgt. Wir haben vergeblich nach einer einheitlichen Verkehrspolitik gesucht. Man kann eher das Fehlen einer solchen Politik feststellen. Der Herr Bundesverkehrsminister hat zwar neben seiner politischen Funktion als ganz rechter Flügelmann der Koalition noch eine heiße Liebe zur deutschen Luftfahrt entwickelt. Das ist vielleicht nicht nur sein Steckenpferd, sondern eine echte Leidenschaft. Aber damit allein kann man ja die Tatsache nicht verdecken, daß die Bundesregierung bisher entscheidende Maßnahmen zur Koordinierung der verschiedenen Verkehrsprobleme und der verschiedenen Verkehrsträger nicht ergriffen hat. Man kann summieren: Die Bundesbahn — —

    (Zurufe rechts)

    — Meine Damen und Herren, wenn Sie in der Propaganda die Verdienste Ihrer Regierung herausstreichen, sind Sie auch nicht ganz frei von Übertreibungen, um es milde auszusprechen. Sie


    (Schoettle)

    heften sich ja manches Lorbeerblatt an Ihre manchmal etwas kahlen Schläfen, das auf anderen Bäumen gewachsen ist.

    (Zustimmung bei der SPD.)

    Seien Sie also doch sehr vorsichtig mit solchen Vorwürfen.
    Ich sage noch einmal, die Bundesregierung hat bisher entscheidende Maßnahmen zur Koordinierung der Verkehrsprobleme nicht unternommen. Und wenn Sie den Zustand betrachten, in dem sich z. B. die Bundesbahn als einer unserer größten Verkehrsträger befindet, wenn Sie sich an die finanzielle Krise der Bundesbahn erinnern, die geradezu lebensgefährliche Ausmaße angenommen hat, wenn Sie dazunehmen, daß unser Straßennetz, auch wenn man die Winterschäden außer acht läßt, die ja in diesem Jahre besonders groß und kostspielig sind, — dann muß man doch feststellen, daß sich unser Straßennetz in einem katastrophalen Zustand befindet, der auch nicht durch die kleinen Mittelchen verbessert wird, die man im Rahmen der budgetären Möglichkeiten anwendet.
    Ich glaube, hier ist tatsächlich auch eine ernste Besinnung auf das Notwendige erforderlich. Hier muß tatsächlich einmal die Frage gestellt werden, ob man lediglich damit, daß man repariert und daß man da und dort — vielleicht nach regionalen oder nach Wahlkreisgesichtspunkten — einmal eine Straße weiterführt oder eine Umgehungsstraße baut, den wirklichen Problemen unseres Straßenverkehrs, unseres Straßenwesens überhaupt, näherkommt. Auch das ist eine Frage, die nach unserer Meinung vom Herrn Bundesverkehrsminister nur an der Oberfläche gesehen, aber niemals im Zusammenhang mit allen anderen Verkehrsproblemen wirklich durchdacht worden ist. Denn das ist das Entscheidende: Wir haben uns eben nicht nur mit einem notleidenden Verkehrsträger zu beschäftigen, sondern mit einer ganzen Fülle von Problemen, die man nur im Zusammenhang sehen und auch nur aus dem Zusammenhang lösen kann.
    Da ist der verheerende Wettbewerb zwischen Schiene und Straße. Er. geht unentwegt weiter. Die gesetzlichen Möglichkeiten, die gesetzlichen Maßnahmen, die getroffen worden sind, sind offensichtlich Notlösungen und gehen nicht an den wirklichen Kern der Dinge. Dabei wird sowohl auf der Straße wie auf den Schienen doch in zunehmendem Umfang nationales Vermögen zerstört und verschlissen, das in diesen Sektoren investiert ist. Hier ist Kritik, und zwar Kritik in einem durchaus positivem Sinne, angebracht, damit endlich die maßgebenden Stellen der Bundesregierung die Verkehrspolitik als eine der wichtigen Gegenwartsaufgaben betrachten lernen, die gelöst werden muß und für die man sich nicht irgendwelche kleinen Rezepte zurechtlegen kann.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Noch ein Wort zur Wirtschaftspolitik. Nichts ist so bezeichnend für die soziale Marktwirtschaft, d. h. für die wirtschaftspolitische Theorie, die angeblich die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung bestimmt, wie die Art und Weise, mit der für diese soziale Marktwirtschaft Propaganda gemacht wird. Diese Propaganda wendet sich — ich will von den Einzelheiten absehen, es gäbe darüber eine Fülle von interessantem dokumentarischem Material — nicht an die wirklichen Nutznießer der Politik des Herrn Professor Erhard. Die Herren vom Bundesverband der Industrie und von anderen großen Wirtschaftsverbänden brauchen schließlich nicht davon überzeugt zu werden, wie gut es Ihnen zur Zeit geht. Das wissen sie alle selber, und sie lassen es sich ein schönes Stück Geld kosten, damit es ihnen auch nach den Wahlen des Sommers 1953 weiter, só gut gehe wie bisher.

    (Beifall bei der SPD.)

    Nein, die propagandistischen Anstrengungen der Bundesregierung und ihrer Parteien konzentrieren sich auf diejenigen Schichten unseres Volkes, die am wenigsten von der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung profitiert haben. Ihnen muß man durch die Propagandalautsprecher der verschiedensten Kaliber weismachen, wie Großes man für sie geleistet hat. Daß das manchmal auf eine sehr merkwürdige, um nicht zu sagen umappetitliche Art geschieht, ist eine Sache für sich.
    Ich habe dieser Tage ein Flugblatt gelesen, das aus Anlaß des Parteitages eines erheblichen Teils der größten Regierungspartei dieses Hauses erschienen ist. Was da an Vergleichszahlen und an Vergleichsgrundlagen aufgeführt wurde, das ist —

    (Zuruf von der Mitte: Wahr!)

    man könnte es beinahe genial nennen, wenn es nicht so unehrlich wäre. Ich will nur einige Beispiele herausgreifen.

    (Abg. Dr. Wuermeling: Aha, endlich!)

    Da wird z. B. gesagt, die Produktion hätte im Juni 1948 37°/o der des Jahres 1936 betragen, und dann wird errechnet, wie sich durch die soziale Marktwirtschaft die Kurve nach oben bewegt habe. Daß eine solche Bewegung stattgefunden hat, wird niemand leugnen wollen. Das läßt sich ja statistisch nachweisen, obwohl wir wissen, daß die Statistik zu vielen, auch zu dunklen Zwecken gebraucht werden kann. Aber daß zwischen 1936 und Juni 1948 ein verlorener Krieg, ein katastrophaler Zusammenbruch, eine völlig zerrüttete Währung lagen, das sollte man, wenn man aus christlicher Verantwortung Propaganda macht, nicht ganz verschweigen.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Dr. Wuermeling: Ist das vielleicht unbekannt?)

    — Aber es wird gelegentlich verschwiegen, Herr Wuermeling!

    (Abg. Dr. Wuermeling: Verschwiegen? Muß man das erzählen, daß wir den Krieg verloren haben? O je, o je, o je!)

    — Wenn Sie etwas beweisen wollen, was schwer zu beweisen ist, dann müssen 'Sie immerhin alle Tatsachen auf den Tisch legen, damit der Leser sich auch ein wirkliches Urteil über die zusammenwirkenden Elemente einer Erscheinung bilden kann. Das gehört nun einmal zur Ehrlichkeit der Propaganda.

    (Abg. Dr. Wuermeling: Das steht auf der ersten Seite des Flugblatts! Die müssen Sie auch lesen!)

    In derselben Statistik wird gesagt, daß die Arbeitslöhne im Juni 1948 100 % derer von 1938 betragen hätten und daß sie bis August 1952 auf 192 % derer von 1938 gestiegen seien. Kein Wort von der Bedeutung 'der Kaufkraft in diesem Zusammenhang!

    (Sehr richtig! bei der SPD.)



    (Schoettle)

    Kein Wort davon, daß die D-Mark von 1952 im Innenverhältnis nicht dieselbe Kaufkraft hatte wie die Reichsmark von 1938!

    (Abg. Dr. Wuermeling: Dafür haben wir ein extra Flugblatt! — Lachen und Zurufe links.)

    — Sie wechseln also je nach Bedarf Ihre technischen Mittel aus, damit der Leser, wie es gerade trifft, so oder so orientiert wird! Auch ein Stück Propaganda, Herr Wuermeling!

    (Lebhafter Beifall bei der SPD.)

    Und was soll man schließlich sagen, wenn behauptet wird, die soziale Marktwirtschaft habe das Realeinkommen von 66 % des Jahres 1948 auf 113 % im Jahre 1952 gesteigert? Meine Damen und Herren, selbst wenn diese Zahlen stimmen, bedeutet ihre willkürliche Gruppierung eine objektive Unwahrheit; denn daß das Realeinkommen des Jahres 1948 entscheidend durch den Währungsverfall bestimmt war, ist ja wohl allgemeine Überzeugung.

    (Abg. Dr. Wuermeling: Wir haben doch 1948 angefangen, nicht 1936! Das ist doch unser Ausgangspunkt!)

    — 1948 haben wir alle miteinander ,angefangen, nicht nur Sie, Herr Wuermeling!

    (Abg. Dr. Atzenroth: Herr Schoettle, gehen Sie doch durch die Straßen!)

    1948 haben wir sozusagen mit Null angefangen, und es ist ja schließlich verständlich, daß von Null an die Sache entweder nur in einer vollendeten Katastrophe landen kann oder daß man sich ein Stückchen aufwärts bewegt.

    (Abg. Dr. Atzenroth: Und das ist geschehen!)

    Dieses Sichaufwärtsbewegen — davon rede ich die ganze Zeit — wird von niemandem geleugnet. Worauf es ankommt, ist, klarzustellen, aus welchen Elementen sich dieser Aufwärtstrend eigentlich ergeben hat. Darüber sollte man doch in guten Treuen und mit anständigen Voraussetzungen reden können. Man sollte jedenfalls aufhören, sich mit statistischen Kunststücken Erfolge auszurechnen, und offen zugeben,

    (Abg. Arndgen: Aber was für Erfolge!)

    — aber, Herr Arndgen! — ich sage, man sollte offen zugeben, •

    (Abg. Dr. Atzenroth: Das, was geschehen ist!)

    daß die nicht zu bezweifelnden Fortschritte, die der Wiederaufbau der zerstörten deutschen Volkswirtschaft seit den Tagen des Zusammenbruchs gemacht hat, — —

    (Vizepräsident Dr. Schmid übernimmt den Vorsitz)

    Ich sage nicht ohne Grund: seit den Tagen des Zusammenbruchs, denn auch vor 1948 hat es in Deutschland eine schwere Zeit gegeben, haben deutsche Regierungen bestanden, die etwas getan haben,

    (Sehr wahr! bei der SPD)

    gar nicht erst seit der Begründung der Bundesrepublik und der Etablierung dieser Regierung! Das ist einfach ein propagandistischer Kunstgriff, den wir nicht akzeptieren und gegen den wir uns mit aller Entschiedenheit wehren.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Man sollte zugeben, daß die unbezweifelbaren Fortschritte, die der Wiederaufbau gemacht hat, das
    Resultat des Zusammenwirkens verschiedener Faktoren sind,

    (Zuruf von der Mitte: Tun wir auch!)

    daß die Außenhilfe und die von den Alliierten durchgeführte Währungsreform — auch das muß wieder einmal gesagt werden — als zwei entscheidende Voraussetzungen angesehen werden müssen, von denen aber dann neben der Arbeit der Bundesregierung die Leistungen der Gemeinden und der Länder und vor allem der Fleiß und die Arbeitsfreude der Menschen nicht wegzudenken sind.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD.)

    Täte man das, meine Damen und Herrn, würde man stets und ständig alle diese Dinge im Zusammenhang sehen, dann hätten wir eine saubere Ebene für die politische Auseinandersetzung. So haben wir sie leider nicht.
    Schließlich darf man auch nicht vergessen, daß die Wirtschaft der Bundesrepublik wie die 'anderer westlicher Länder von dem Rüstungsboom etwas profitiert hat, der durch den Koreakrieg ausgelöst worden ist.

    (Abg. Dr. Atzenroth: Aber auch von den Nachteilen!)

    - Auch von den Nachteilen, zweifellos; nur haben die Nachteile in der Regel andere verspürt als die, die die Vorteile gehabt haben. Das hat sich nicht ganz gleichmäßig auf das ganze deutsche Volk ausgewirkt.

    (Beifall bei der SPD.)

    Man sollte auch einmal in die Rechnung einstellen — wir denken ja nicht nur an den gegenwärtigen Augenblick, wir reden ja nicht nur von diesem Bundeshaushalt, sondern von der künftigen Entwicklung —, daß eines Tages die Antriebskräfte von außen nicht mehr wirksam sein werden und daß wir uns dann mit unseren eigenen Mitteln und Möglichkeiten behelfen müssen. Dann wird sich zeigen, daß neben der „Genialität" des Erfinders der sozialen Marktwirtschaft in unserm Lande noch einiges andere notwendig ist, um eine stetige Weiterentwicklung unserer Wirtschaft zu gewährleisten, deren innere Unausgeglichenheiten ja durch die Politik der gegenwärtigen Bundesregierung nicht gemildert oder gar 'beseitigt worden sind; im Gegenteil, man kann sagen, daß sie eine Steigerung erfahren haben.
    Die unzulänglichen Versuche, das Problem der Investitionspolitik zu lösen, sind noch in Erinnerung. Die Engpässe in unserer Wirtschaft, vor allem bei den Grundstoffindustrien, lassen sich nicht überwinden, wenn man landauf, landab die Sozialdemokratie, und zwar gegen 'besseres Wissen, als Anhänger der Zwangswirtschaft beschimpft, während die Widersprüche in unserem Wirtschaftsleben unentwegt fortbestehen. Wir Sozialdemokraten -das muß in diesem Zusammenhang gesagt werden — wollen ebensowenig den schematischen Dirigismus, den manche Leute uns andichten, wie wir an die unfehlbare Wirkung der sogenannten Gesetze der freien Marktwirtschaft glauben. Wir kämpfen vielmehr für eine Wirtschaftspolitik, die das notwendige Maß von Planung mit einem Höchstmaß von persönlicher Freiheit verbindet. Wir wenden uns gegen die Planung durch die Interessenten, die in erster Linie eine Planung gegen die Gesamtinteressen der Volkswirtschaft ist,

    (Beifall bei der SPD)

    und wir machen auf den Widerspruch aufmerksam,




    (Schoettle)

    der darin liegt, daß dieselben Leute, die auf der nationalen Ebene drei Kreuze machen, wenn von Planung die Rede ist, auf der sogenannten supranationalen Ebene für Schumanpläne und ähnliche Konstruktionen schwärmen.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Eine Ausnahme macht dabei allerdings der Herr Stellvertreter des Bundeskanzlers, der vor einigen Tagen, wie ich im Rundfunk gehört habe, erklärt hat, er persönlich sei kein Freund des Schuman-plans und der Montanunion. Das war eine Offenbarung für unsereinen; denn bisher las man's anders.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Vielleicht klären sich diese Widersprüche im Laufe der Begebenheiten noch auf. Aber wir haben schon so manche Widersprüche hinnehmen müssen, die niemals aufgeklärt worden sind, so daß wir uns auch damit abfinden werden.
    Meine Damen und Herren! Abgesehen von den theoretischen Deklamationen sind die verschiedenen Zweige unserer Wirtschaft — und unter Wirtschaft versteht man ja nicht nur die Industrie, sondern dazu gehört noch eine ganze Menge anderes; sogar die Arbeiter gehören zu dieser Wirtschaft,

    (Sehr gut! bei der SPD)

    und sie haben am wenigsten die Möglichkeit, ihre Stimme so laut zu erheben wie gewisse Herren, die sich ,das Monopol herausgenommen haben, sich „die Wirtschaft" zu nennen — in der Beurteilung der theoretischen Grundlagen und der Praxis der offiziellen Wirtschaftspolitik keineswegs in voller Übereinstimmung erstens mit der Regierung und zweitens untereinander. Das zeigt sich am besten in der Haltung der landwirtschaftlichen und der Mittelstandsorganisationen. Neben vielen Verbeugungen vor der sozialen Marktwirtschaft ertönt aus diesen Kreisen — und das können Sie überall in der Presse lesen — immer wieder und immer stärker der Ruf nach Reglementierung, nach Planung, nach Lenkung, nach Schutz vor der Konkurrenz, sei es die von innen oder die von außen. Jedenfalls sind gerade diese Kreise unserer Wirtschaft weit davon entfernt, an die ehernen Gesetze der freien Marktwirtschaft zu glauben, und sie wünschen sich sehr gern manchmal eine etwas größere Initiative von seiten der Bundesregierung und vor allem des Bundeswirtschaftsministers im Interesse der Gesamtheit der Volkswirtschaft, nicht im Interesse einzelner Gruppen.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Schließlich findet sich derselbe Widerspruch ja auch im Schoße der Bundesregierung. Die Gegensätze und Rivalitäten zwischen Wirtschaftsministerium und Ernährungsministerium, zwischen Wirtschaftsministerium und Finanzministerium sind ja ein offenes Geheimnis; sie sind uns allen wohlbekannt. Sie sind unabhängig von den Personen der beteiligten Minister das Ergebnis von echten Interessengegensätzen, die schließlich nur bereinigt werden können, wenn der Staat den Mut hat, als Mittler einzugreifen, um den Ausgleich der Interessen durch eine bewußte Lenkung nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten durchzuführen.
    Lassen Sie mich endlich noch ein Wort zu dem oft besprochenen Thema der Sozialleistungen sagen. Es ist richtig: die Sozialleistungen im Bundeshaushalt sind von Jahr zu Jahr gestiegen. Es ist ferner richtig, ,daß die Sozialleistungen einen großen und
    im wesentlichen starren Block der Aufwendungen des Bundes ausmachen, wenn ich auch keineswegs bereit bin, die schematische Einreihung von Aufgaben und Ausgaben unter den Titel „Sozialleistungen" so zu akzeptieren, wie die Bundesregierung diesen Begriff a) in ihrem Haushaltsplan und b) in ihrer Propaganda verwendet. Ich glaube, daß da sehr viel hineingebaut worden ist, was mit eigentlichen Sozialleistungen nichts zu tun hat, wo vielmehr echte Verpflichtungen der öffentlichen Hand gegen ihre ehemaligen Angehörigen, gegenüber verdrängten Beamten usw. zu erfüllen sind. Das sollte man klar auseinanderhalten, und man sollte nicht so tun, als ob das alles mit dem großen Mantel der Sozialleistungen zugedeckt werden könnte.

    ('Beifall bei der SPD. — Abg. Dr. Atzenroth: Was ist denn „sozial"?)

    — Darüber kann man streiten, Herr Atzenroth, was „sozial" im eigentlichen Sinn des Wortes ist.

    (Zuruf von der SPD: Das wird er nicht begreifen!)

    Man sollte auseinanderhalten, was zwangsläufige Folgen des verlorenen Krieges und was echte Leistungen zur Behebung sozialer Notstände sind, die nicht unmittelbar mit dem Krieg zusammenhängen, sondern die in der Natur der Gesellschaft, in der Struktur der Wirtschaft und in der Altersschichtung ihre Ursache haben.
    Wenn man die beiden Tatsachen, von denen ich vorhin ausgegangen bin, anerkennt, dann muß man sie aber auch in ihren wirklichen Zusammenhang hineinstellen, und man muß dann die Frage stellen: Warum sind die Sozialleistungen gestiegen? Sind sie gestiegen aus dem freien Entschluß der Bundesregierung, die wohltun wollte, die also der idealen Vorstellung vom Wohlfahrtsstaat eine Stätte in unserem Lande bereiten wollte? Oder sind sie entstanden aus gewissen Zwangsläufigkeiten oder Notwendigkeiten, denen man sich nicht entziehen konnte? Auch das ist manchmal eine Leistung, daß man eine Notwendigkeit 'akzeptiert, und ich will es gar nicht verkleinern.
    Aber ich muß sagen: Sie sind gestiegen erstens, weil seit 1949, dem Jahr des Beginns dieser Bundesrepublik nicht nur Einnahmen, sondern auch Ausgaben und Aufgaben von den Ländern auf den Bund überkommen sind, so daß also das Volumen seiner Leistungen beinahe automatisch steigen mußte —das ist die eine Seite der Sache —, zweitens, weil die Bundesgesetzgebung im Lauf -dieser vier Jahre eine Reihe von Aufgaben gelöst hat und lösen mußte, Aufgaben, .die den Sozialhaushalt ausweiten. Ich erinnere dabei an das Bundesversorgungsgesetz und das 131er-Gesetz, und ich darf in diesem Zusammenhang ja wohl sagen, daß diese beiden Gesetze unter intensivster Mitwirkung der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion zustande gekommen sind. Daß die ständigen Bemühungen der sozialdemokratischen Bundestagsfraktion um die Anpassung der Renten an die gesteigerten Lebenshaltungskosten ebenfalls in das Kapitel „Steigerung der Sozialleistungen" eingebaut werden müssen und mitgesehen werden müssen, möchte ich 'in diesem Zusammenhang auch nicht verschweigen.
    Wir müssen nachdrücklich an dem Standpunkt festhalten, daß die sozialen Verpflichtungen der Bundesrepublik gegenüber den wirtschaftlich Schwächsten ihrer Bürger noch längst nicht so erfüllt sind, daß man von einer echten Bereinigung der sozialen Spannungen sprechen könnte, die für


    (Schoettle)

    unseren Volkskörper charakteristisch sind. Mit der
    Parole „Schafft Eigentum!", die man jetzt ausgibt, ist diesen Problemen nicht beizukommen. Dazu bedarf es einer grundlegenden Verschiebung der Akzente der innerdeutschen Politik.
    Der Bundeshaushalt spiegelt in seiner Gesamtheit die politischen Tendenzen wider, gegen die wir Sozialdemokraten ankämpfen. Wenn er trotzdem auf vielen Gebieten moderne Züge zeigt, so ist das weniger das Ergebnis einer bewußten Politik der Bundesregierung als vielmehr die Konsequenz einer unaufhaltsamen Entwicklung, die sich in allen modernen demokratischen Staaten durchsetzt. Der Haushalt ist heute nicht mehr ein bloßer Niederschlag von Einnahmen und Ausgaben zur Bewältigung von Verwaltungsleistungen, er wird immer mehr zu einem Instrument zur Erreichung ernährungs-, wirtschafts-, sozial- und allgemeinpolitischer Ziele, und die Auseinandersetzung um einen solchen Haushalt ist eine politische Aufgabe ersten Ranges.
    Die Konsequenz aus unserer Gesamthaltung gegenüber der Politik der Bundesregierung ist daher die Ablehnung dieses Haushaltsplans durch die sozialdemokratische Bundestagsfraktion. Ich verrate Ihnen kein Geheimnis, meine Damen und Herren: Die sozialdemokratische Fraktion wird in der Gesamtabstimmung den Haushaltsplan 1953/54 ablehnen.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat der Abgeordnete Bausch.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Paul Bausch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Die letztmalige Verabschiedung eines Bundeshaushalts in der Sitzungs- und Tätigkeitsperiode dieses Parlaments gibt uns Anlaß, in einer Stunde der Besinnung zu überlegen, welche großen und leitenden Gesichtspunkte für die Finanz- und Haushaltspolitik der größten Fraktion dieses Hauses und darüber hinaus der Regierungskoalition maßgebend waren. Es wird sicher nützlich sein, eine solche Gelegenheit zu benützen, um sich selbst Rechenschaft darüber abzulegen, ob — der großen Linie nach gesehen — der Weg, den man beschritten hat, richtig oder falsch war, an welchen Stellen der eingeschlagene Weg etwa korrekturbedürftig war oder an welchen Punkten andererseits völlige Klarheit darüber besteht, daß der Weg richtig war.
    Wir sind keinesfalls der Auffassung, daß wir alles richtig gemacht haben. Wir sind gar nicht der Meinung, daß das, was wir in den letzten vier Jahren getan und unternommen haben, nicht da und dort der Änderung bedürftig sei. Wir mußten in den letzten vier Jahren erst die Erfahrungen sammeln. Wir mußten uns erst Einblick in die ganz neuartigen Verhältnisse verschaffen. Außerdem war alles vollkommen in Bewegung. Wer hätte etwa im Herbst des Jahres 1949, als wir damit angefangen haben, Haushalte zu bearbeiten und Haushalte zu verabschieden, auch nur im entferntesten daran zu denken gewagt, daß wir im Jahre 1953 einen Haushalt mit einen finanziellen Gesamtvolumen von 27 Millionen DM verabschieden würden? Damals haben wir mit 7 Milliarden, wenn ich mich recht erinnere, angefangen. Alles war vollkommen unübersehbar. Wir waren vor die Notwendigkeit gestellt, in ein dunkles Land, in eine vernebelte Gegend hineinzumarschieren. Wir mußten von Fall zu Fall Lösungen finden. Man wird bei aller Schärfe der Kritik wohl nicht bestreiten können,
    daß wir solche Lösungen gefunden haben. Aber wir hätten diese Lösungen niemals gefunden, wenn wir uns bei den wichtigsten Entscheidungen über unsere Finanzpolitik nicht von ganz festen und klaren Grundsätzen hätten leiten lassen. Es ist mir ein Bedürfnis, einige dieser Grundsätze in dieser Stunde einmal herauszustellen,
    Zum ersten: Wir waren vor die Aufgabe gestellt, für die Bundesrepublik und ihre Finanzgebarung 'einen Raum des Vertrauens zu erwerben und zu erkämpfen. Ohne Vertrauen kann kein Staat, kann keine Gemeinschaft leben. Was aber ,den Deutschen und ihrer neu anhebenden Finanzgebarung in allererster Linie in der ganzen Welt entgegengebracht wurde, war zunächst nichts als Mißtrauen, bitterstes, härtestes Mißtrauen. Dieses Mißtrauen ist ausgelöst worden durch das, was durch das vergangene schlechte und verworfene Regime von Leid und Not über uns Deutsche und darüber hinaus über die ganze Welt gebracht worden ist. Unsere Aufgabe war es nun, darum zu kämpfen, daß an Stelle des Mißtrauens gegen Deutschland das Vertrauen zu Deutschland treten möge. Gerade auf dem Gebiet der Finanzen aber kann Vertrauen auf die Dauer nur dadurch erworben werden, daß eine ganz redliche, ganz ehrliche, sehr sorgfältige und sehr gewissenhafte Finanzwirtschaft getrieben wird.

    (Zustimmung in der Mitte. — Abg. Heiland: Da warten wir schon lange drauf! — Gegenruf von der Mitte: Na, na!)

    Darüber, daß aber in der Bundesrepublik eine redliche, ehrenhafte, solide und gewissenhafte Finanzpolitik getrieben worden ist, besteht wohl kein Zweifel.

    (Beifall bei der CDU/CSU.)

    Jeder in Deutschland hat im Laufe der Zeit gesehen, daß dieser Bundesfinanzminister Schäffer und daß diese Regierungskoalition entschlossen sind, ein ehrliches Spiel und eine ehrliche Geldwirtschaft zu betreiben.

    (Na, na! bei 'der SPD.)

    — Sie sagen „na, na"; es gibt leider noch manche Deutsche, die so sagen. Aber es ist unser ganzer Stolz, daß man im Ausland nicht so sagt,

    (Zustimmung in der Mitte — Zuruf von der SPD: Kein Beweis!)

    sondern daß man im Ausland der Finanzpolitik dieser Regierung Vertrauen und Achtung entgegengebracht hat.

    (Abg. Renner: Eisenhower und Baruch haben Vertrauen zu Ihnen! — Gegenrufe von der Mitte und rechts: Ruhe im Kreml! — Renner, das verstehst du nicht!)

    Wer noch irgendeinen Zweifel hieran hat, der braucht ja nur zu sehen, wie es um die Deutsche Mark steht. Wie stand es um 'das Jahr 1948 um die Deutsche Mark, als uns die Besatzungsmacht die Währung in die Hand gedrückt hatte? Wenn man damals ins Volk hineinhörte, dann stellte jeder zweite dazu die Frage: Wie lange wird diese Währung halten? Kaum jemand hatte Vertrauen zur Stabilität der Währung.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Und wie ist es heute? Heute ist die deutsche Währung eine der festesten Währungen, die es überhaupt in der Welt gibt.

    (Sehr gut! in der Mitte.)

    Das ist der Ertrag einer redlichen und ehrlichen


    (Bausch)

    Finanzgebarung, einer Finanzgebarung, die ganz streng darauf hielt, daß man nicht mehr ausgibt, als man einnimmt, daß gegebene Versprechen auch gehalten werden, einer Finanzpolitik, deren Träger sich ganz einfach und nüchtern an das Wort gehalten haben: „Eure Rede aber sei: ja, ja, nein, nein; was darüber ist, das ist vom Übel."

    (Lachen bei der KPD.)

    Ein Kaufmann, der sich in seiner Geschäftspraxis an dieses Wort hält, der gegebene Versprechen auch einlöst, der hat Kredit. Eine Regierung, die das tut, hat auch Kredit. Unsere Regierung hat sich in der Welt Kredit erworben, weil sie sich bemüht hat, nach diesem Rezept zu handeln und einen redlichen, ehrlichen und sauberen Weg in der Finanzpolitik zu gehen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien. — Abg. Renner: Westdeutschland auszuverkaufen!)

    Wir haben in vielen harten und schweren Entscheidungen Gelegenheit gehabt, die Politik dieser Regierung zu stützen. Es ist uns oft sehr, sehr schwer, — bitterschwer gefallen, nein zu sagen zu irgendeiner Ausgabe, die wir sehr gern bewilligt hätten, für die wir aber keine Deckung hatten. Es war und ist auch heute unser ganzer Stolz, daß wir diese Härte aufgebracht haben, ganz entschlossen nein zu sagen zu Ausgaben, für die wir keine Deckung gesehen haben.
    Nun komme ich zum zweiten Grundsatz, der uns bei unserer Arbeit im Haushaltsausschuß bestimmt hat. Wie Sie wissen, haben wir viele, viele Wochen lang im Haushaltsausschuß zusammengesessen. Der Haushaltsausschuß war einer derjenigen Ausschüsse, die wohl die meisten Sitzungen abgehalten haben. Kürzlich hatten wir die 250. Sitzung. Es waren Sitzungen voll von Mühe und Arbeit. Ich weiß nicht, ob man sich im Lande draußen eine genügende Vorstellung davon macht, welches Unmaß von Arbeit hinter diesen 250 Sitzungen des Haushaltsausschusses steht. Ich darf sagen, daß wir von der Christlich-Demokratischen Union und auch wir von der Regierungskoalition — ich hoffe, meine Kollegen von den anderen Regierungsparteien werden mir darin zustimmen — uns bemüht haben, eine Tugend zu praktizieren, die heute in dieser bewegten Zeit da und dort nicht mehr sehr groß im Ansehen steht. Wir haben versucht, die Grundsätze der Sparsamkeit anzuwenden.

    (Abg. Renner: Bei den Ministergehältern!)

    Wir haben uns bemüht, auch bei den kleinen Dingen sparsam zu sein. Wie oft haben wir uns darüber gestritten, was nun die Ausstattung eines Zimmers in irgendeinem der Gebäude der Verwaltung höchstenfalls kosten darf!

    (Lachen bei der KPD.)

    Wir haben uns die Mühe nicht verdrießen lassen, gerade auf die kleinen und kleinsten Dinge mit großer Sorgfalt einzugehen. Wir haben das deshalb gemacht, damit der Steuerzahler draußen im Lande in dem Bewußtsein leben kann: Wenn die Leute hier in Bonn das Geld des Steuerzahlers ausgeben, dann denken sie an den Steuerzahler.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Sie denken daran, daß das Geld der Steuerzahler hart und sauer und schwer verdient werden muß und daß der Steuerzahler deshalb ein Recht darauf hat, daß die Leute, die sein Geld ausgeben, dies mit Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit und unter Anwendung der Grundsätze der Sparsamkeit tun, die unser Volk in der Vergangenheit wohlhabend und groß gemacht haben.
    Und dann noch ein Drittes, auf das ich hinweisen möchte, wenn ich Rechenschaft über die Grundsätze ablegen soll, die wir gerade auf dem Gebiet der Finanzen und des Haushalts zu praktizieren versucht haben. Wir haben gesehen, daß eine Verwaltung — die Verwaltung ist ja in den letzten vier Jahren mächtig aufgeblüht —

    (Abg. Renner: Kann man wohl sagen!)

    ihre Selbständigkeit haben und über ein Tätigkeitsfeld verfügen soll, auf dem sie frei und unabhängig ihr Werk verrichten kann. Ein Ministerium soll ein Eigenrecht, sein Leiter eine Verfügungsgewalt haben.

    (Abg. Renner: Und die Korruptionsfonds nicht zu vergessen!)

    Dieses Eigenrecht der Verwaltung haben wir geachtet und respektiert. Wir haben aber andererseits auch gesehen, daß die Verwaltung nur dann fruchtbar ihres Amtes walten kann, wenn sie in einem wirklich lebendigen Spannungsverhältnis zum Parlament steht. Dieses Spannungsverhältnis zwischen der Verwaltung, die von der Organisationsgewalt der Bundesregierung her bestimmt ist, und dem Parlament, das von Fall zu Fall seine Stellung neu bezieht, stets lebendig zu erhalten, dies war ein weiteres besonderes Anliegen, das für unsere Haltung bestimmend war. Noch immer ist es so gewesen, daß eine Verwaltung von einem gewissen Moment an in Gefahr stand, zu verdorren und zu verknorpeln, wenn sie keine Inspiration mehr hatte, sondern nur, von starren Rechtsgrundsätzen geleitet, von Paragraphen und den Bestimmungen der Gesetze angetrieben, ihre Tätigkeit ausübte. So wie jeder Einzelmensch immer erneut der Inspiration bedarf, der schöpferischen und erleuchtenden Gedanken, die seine Haltung bestimmen und ihm immer neuen Antrieb geben, so bedarf auch die Verwaltung ständig der Inspiration. Sie muß neue und schöpferische Gedanken haben. Sie bedarf der ständigen Befruchtung. Der Verwaltung immer neu diese Befruchtung zu geben, ist in erster Linie Sache des Parlaments.

    (Abg. Renner: Vergessen Sie nicht die moralische Aufrüstung! Das ist sehr wichtig!) — Ja, ganz sicher, Herr Renner.


    (Heiterkeit.)

    Das wäre sehr gut für uns alle, wenn wir diese nie vergäßen!

    (Abg. Dr. Wuermeling: Er ist aber ein hoffnungsloser Fall!)

    Da könnten auch Sie wirklich noch einiges hinzulernen.

    (Abg. Renner: Richtig! Richtig! Aber nicht von Ihnen, Herr Wuermeling!)

    Ich wage es nicht zu sagen, daß diese gegenseitige Befruchtung von Parlament und Verwaltung in den letzten vier Jahren einen maximalen Standard erreicht hätte. — Das ist sicher nicht der Fall. Ganz gewiß aber hat sich unsere Tätigkeit auf dem Gebiet der Finanzwirtschaft befruchtend für die Arbeit der Regierung ausgewirkt. Darüber hinaus werden die kommenden vier Jahre dem Parlament und der Verwaltung Gelegenheit geben, in gemeinsamer Bemühung einen maximalen Standard gegenseitiger Befruchtung zu erreichen. Der Kontakt zwischen Regierung und Parlament muß verbessert werden.


    (Bausch)

    Es darf nicht sein, daß es in der Verwaltung Männer gibt, denen es an der Achtung und dem Respekt vor idem Parlament fehlt.

    (Abg. Lücke: Sehr richtig!)

    Es sollte sich nicht ereignen können, daß in der Verwaltung auf irgendeinem Gebiet irgendwelche Aktionen unternommen werden, ohne daß dabei gleichzeitig geprüft wird, welches die großen konstruktiven Linien sind, die für dieses Gebiet vom Parlament als normativ und bestimmend entwikkelt worden sind. Achten wir doch sorgfältig darauf, daß wir es noch viel mehr, als dies bisher der Fall war, lernen müssen, aufeinander zu hören, damit nicht aus einem Gegensatz, sondern aus einer guten, konstruktiven und spannungserfüllten Zusammenarbeit heraus das gemeinsame Werk von Parlament und Regierung verrichtet werden kann.
    Aber nun lassen Sie mich einige kurze Bemerkungen zu dem machen, was Herr Kollege Erwin Schoettle, mein verehrter Landsmann, heute an kritischen Bemerkungen gegenüber der Finanz- und Haushaltspolitik der Bundesregierung entwickelt hat.
    Ich muß sagen, daß ich eigentlich etwas bekümmert darüber bin — schade, daß Schoettle nicht da ist; ich hoffe, daß er wiederkommt —, nun nur, nur das Nein aus seinen Worten herausgehört zu haben, nur Kritisches gehört zu haben. Ich glaube, wenn ich in seine innerste Herzkammer hineinblicken könnte,

    (Abg. Dr. Wuermeling: Er glaubt das selber nicht! Sehr richtig!)

    dann würde ich feststellen können, daß es dort
    ganz anders aussieht, als er uns das hier geschildert hat. Denn ich kann mir nicht denken, — -

    (Abg. Dr. Gülich: Herr Bausch, wie kommen Sie dazu, Herrn Schoettle für unglaubwürdig zu erklären? Das gehört sich nicht! Das paßt auch zu Ihrer sonstigen moralischen Auffassung nicht!)

    — Wollen wir doch nicht so sensibel sein! Sie sind ja nun wirklich auch nicht sensibel. Sie machen doch reichlich Gebrauch davon, Ihrer Überzeugung Ausdruck zu geben, und dann wollen Sie uns doch bitte dasselbe Recht zugestehen. Ich bin der Meinung, daß auch Sie bis ins Innerste hinein von dem Glauben und von der Überzeugung erfüllt sind, daß diese Bundesregierung nicht nur Schlechtes, sondern auch einige ganz ausgezeichnete Dinge gemacht hat,

    (Abg. Dr. Gülich: Wer malt denn schwarz-weiß? Das ist doch Unsinn!)

    nur haben Sie nicht den Mut, das auszusprechen,

    (Abg. Dr. Gülich: Natürlich haben wir den Mut!)

    und diesen Mut hätte ich Ihnen von Herzen gern gewünscht.

    (Abg. Dr. Gülich: Sie müssen richtig zuhören!)

    - Ich habe sehr aufmerksam zugehört. Aber ich habe kein positives Wort gehört, sondern nur negative Dinge! Das aber genügt nicht. Dies trägt nicht der Bedeutung der Stunde Rechnung. So können wir nicht miteinander umgehen, daß eine Gruppe von Menschen da ist, die sich ehrlich und redlich bemüht, vier Jahre lang die Last der Verantwortung zu tragen, und dann kommt die Opposition und sagt: Das war ja alles nur schlecht!

    (Abg. Dr. Gülich: Das ist doch gar nicht wahr, Herr Bausch!)

    — Doch, doch, Herr Kollege Gülich, genau das wurde gesagt.

    (Abg. Dr. Gülich: Ihre Moralpredigt ist unerträglich! — Abg. Heiland: Ich dachte, Caux hätte bei Ihnen mehr gewirkt!)

    Ich habe genau zugehört. Die letzten Ausführungen des Kollegen Schoettle gingen etwa dahin: Im wesentlichen waren es reaktionäre Tendenzen, die bei der Regierung wirksam waren. Das, was sonst so gemacht worden ist, nun, das ist aus den allgemeinen Zeitläuften entsprungen, das ist im großen und ganzen von selber gekommen. Nein, meine Damen und Herren, in dieser Welt entsteht nur der Unsinn, nur der Blödsinn von selbst. Alles, was an guten und nützlichen Dingen in dieser Welt entsteht, das muß erkämpft und erarbeitet werden. Und wir haben gekämpft und wir haben gearbeitet. Wir haben vieles für unser Volk erreicht. Es hätte uns mit Befriedigung erfüllt, wenn Sie auch anerkannt hätten, daß die Frucht unserer Arbeit eine Reihe von positiven Ergebnissen war, die sich segensreich für unser Volk ausgewirkt haben.
    Kollege Schoettle hat an den Deckungsmethoden Kritik geübt, die beim Haushalt 1953 angewandt worden sind, so z. B. daß der Fehlbetrag von 1951 nicht in den Haushalt eingestellt worden ist. Das ist eine Sache, die auch uns Kummer gemacht hat und die auch uns nicht gefällt. Sie hat auch dem Finanzminister nicht gefallen. Aber bei der Anspannung des Haushalts, unter der wir leiden, ist
    es doch sonnenklar, daß es auf dem Gebiet der Finanzpolitik genau so geht, wie etwa auf dem Gebiet der Militärwissenschaft. Clausewitz hat einmal gesagt: „Der Krieg ist ein System von Aushilfen". Ich glaube, jeder Finanzminister, gleichgültig ob er von der CDU oder von der SPD gestellt wird, wird von Fall zu Fall ein System von Aushilfen ersinnen müssen,

    (Abg. Renner: Und Vernebelungen!)

    um praktische Lösungen für die jeweiligen Probleme zu erreichen.

    (Abg. Dr. Gülich: Er wird sich aber nicht hinstellen und als erste Tugend verkünden: „Wir werden nicht mehr ausgeben, als wir einnehmen"! Das haben Sie doch gesagt!)

    — Ein System von Aushilfen! — Ich halte es für eine durchaus legale Maßnahme, wenn etwa versucht wird, im Einvernehmen mit den Trägern der Sozialversicherung die Lösung zu finden, die nunmehr realisiert wird.

    (Zuruf des Abg. Renner.)

    Nachdem die Träger der Sozialversicherung vom Bund laufend in bar große Summen, geradezu Riesensummen zugeschossen bekommen und nachdem sie große Summen frei disponibel haben, ist es doch nichts Unbilliges, wenn sich der Bund mit ihnen ins Benehmen setzt und eine Lösung anstrebt, wie sie nun gefunden wurde.

    (Abg. Kohl [Stuttgart]: Das stimmt ja gar nicht, was Sie hier sagen!)

    — Doch, das stimmt! Das ist genau das, was ich


    (Bausch)

    meine und was meine Überzeugung ist. Ich halte diese Lösung nicht etwa für eine schlechte, sondern für eine ganz gute und ordentliche Sache.
    Nun die weitere Frage, die Kollege Schoettle angeschnitten hat, die Sache mit den Mitteln, die für die Erfüllung der Verträge bereitgestellt sind. Er hat gesagt, für die Erfüllung der Verpflichtungen aus den Verträgen stünden im Haushaltsplan 950 Millionen DM. Diese Beträge werde man aber wahrscheinlich gar nicht bezahlen müssen. Es wäre deshalb seiner Meinung nach besser gewesen, diese hohe Summe nicht in den Haushalt hineinzuschreiben. Dann hätte man bei den Deckungsmitteln doch etwas mehr Luft bekommen. Demgegenüber ist folgendes zu sagen: Für uns von der CDU und von der Regierungskoalition gilt, auch was diese Verträge anlangt, das, was ich eingangs gesagt habe: Wenn man Verträge geschlossen hat und wenn man sich verpflichtet hat, bestimmte finanzielle Leistungen zu vollbringen, dann ist man auch verpflichtet, die Deckungsmittel für diese Leistungen in den Haushalt einzustellen.

    (Zuruf von der KPD: Der Fluch der bösen Tat!)

    Unser außenpolitisches Handeln würde unglaubhaft werden, wenn wir anfingen, die Deckungsmittel für die Verpflichtungen aus den Verträgen, die wir abgeschlossen haben, aus dem Haushalt herauszustreichen. Das wollen wir nicht. Wir stehen zu den Verträgen. Wer zu der Bereitstellung dieser Mittel für die Erfüllung der Verträge nein sagt, muß folgerichtig ja sagen zur Leistung von Besatzungskosten, die dann vielleicht viel höher sein werden als die Beträge, die wir zur Erfüllung der Verpflichtungen aus den Verträgen bereitgestellt haben.

    (Sehr richtig! in der Mitte und rechts.)

    Vergessen wir nicht, daß bis zum heutigen Tage
    noch das Besatzungsstatut vom 8. April 1949 gültig
    ist, in dem vorgesehen ist, daß die Hohen Kommissare uns während seiner Dauer jederzeit durch
    einseitige Anordnungen Besatzungslasten in beliebiger Höhe auferlegen können. Der, der die Verträge und die aus ihnen erwachsenden Kosten verneint, der bejaht das Besatzungsstatut und die
    Besatzungskosten! Der muß dann aber auch ehrlich
    genug sein, das auch draußen im Lande zu sagen.

    (Abg. Dr. Gülich: Lassen Sie doch das Ehrlichkeitsgerede weg!)

    — Die Ehrlichkeit ist ein wichtiges Element der Politik, Herr Professor Gülich! Wir gedenken sie nicht wegzulassen. Sondern wir gedenken sie auch in Zukunft zur Grundlage unserer Politik zu machen.

    (Abg. Dr. Gülich: Ja, wir auch!)

    Sie werden doch im Ernst nicht bestreiten können, daß, wenn Sie nein zu den Verträgen sagen, Sie dann ja sagen zum Besatzungsstatut

    (Abg. Dr. Gülich: Das ist doch Unsinn!)

    und zur Vollmacht der Alliierten, uns auch in Zukunft durch einseitige Anordnungen zu regieren.

    (Abg. Dr. Gülich: Studieren Sie den Generalvertrag und den Finanzvertrag!)

    Was die übrigen Bemerkungen des Kollegen Schoettle anlangt, so habe ich nicht die Absicht, auf seine allgemeinen finanz- und steuerpolitischen Ausführungen einzugehen. Die Fragen des Steuersystems, der Einrichtung einer Bundesfinanzverwaltung und alle diese Fragen sind hier sehr häufig und sehr eingehend erörtert worden.
    Ich möchte nur noch ein Wort zu seinen kritischen Bemerkungen über die Wirtschaftspolitik sagen. Die Wirtschaftspolitik steht in einem ganz engen Kontakt mit der Finanzpolitik. Ich habe schon darauf hingewiesen, daß wir mit einem Haushalt angefangen haben, der etwa 7 Milliarden DM in Ausgaben und Einnahmen umfaßte. Jetzt sind wir bei einem Haushalt mit 27 oder 28 Milliarden DM angelangt. Ich habe mich oft darüber gewundert, daß wir es fertig gebracht haben, für die sich ständig steigernden Staatsausgaben die erforderlichen Deckungsmittel zu beschaffen. Dabei haben sich die finanz- und steuerrechtlichen Grundlagen, die für die Einnahmeseite bestimmend sind, eigentlich kaum geändert. Gewiß, wir haben das eine Prozent Umsatzsteuer zugeschlagen. Dafür haben wir aber zweimal Senkungen der Einkommensteuer .vorgenommen. Obwohl also die steuerrechtlichen Grundlagen gleichgeblieben sind, haben wir es fertiggebracht, im Haushalt 1953 Staatsausgaben in Höhe von 27 Milliarden DM zu decken.
    Wie ist aber nun dieses Kunststück möglich gewesen? Doch einfach deshalb, weil sich das Produktionsvolumen der deutschen Wirtschaft ständig vergrößert hat und weil sich deshalb auch die Steuereinnahmen erhöht haben.
    Wir Deutschen haben ja eine fabelhafte Fähigkeit, uns herumzustreiten. Von dieser Fähigkeit hat der Kollege Schoettle auch bei seiner Auseinandersetzung über die Wirtschaftspolitik des Bundes reichlichen Gebrauch gemacht. Mag man aber nun über die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung denken, wie man will, — jedenfalls ist es eine Tatsache, daß sich das Produktionsvolumen der deutschen Wirtschaft unter der Herrschaft dieser Regierung geradezu ungeheuerlich erweitert hat und daß deshalb auch die Staatseinnahmen entsprechend gestiegen sind. Niemand wird leugnen können, daß wir von der Regierungskoalition ein gerüttelt und geschüttelt Maß von Leistung erbracht haben, um dieses Ergebnis zu erzielen. Von selbst ist das alles nicht so gekommen. Ich wollte einmal sehen, wie es bei uns aussähe, wenn die Rezepte, die die SPD in den Jahren 1948 und 1949 für die Wirtschaftspolitik entwickelt hat, an Stelle der sozialen Marktwirtschaft verwirklicht worden wären. Wo wären wir da hingekommen!

    (Abg. Dr. Wuermeling: Sehr richtig!)

    Also, aufs Ganze gesehen, haben wir allen Anlaß, im Rückblick auf die letzten vier Jahre zu sagen, daß wir gut und redlich gewirtschaftet haben. Wir haben allen Grund, dankbar dafür zu sein, daß es uns in so weitgehendem Maße gelungen ist, das gesteckte Ziel zu erreichen. Wir können die Resultate dieser Finanzpolitik mit gutem Gewissen und in ehrlicher Überzeugung vor den breiten Schichten unseres Volkes vertreten.
    Ich möchte nicht versäumen, in dieser Stunde dem Leiter der Finanzverwaltung des Bundes, dem Bundesfinanzminister Schäffer, für seine hingebende und schöpferische Arbeit für unser Volk den herzlichen Dank unserer Fraktion auszusprechen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Wenn wir in den letzten 4 Jahren oftmals vor einer schwierigen Situation gestanden haben, habe ich mich oft gefragt: „Wird Herr Schäffer wohl wieder eine Lösung finden?" Bei unserer Ausschußarbeit waren wir uns immer wieder darüber einig, daß man einen Bundesminister zu dem Zweck hätte, damit ihm in einer kritischen Situation


    (Bausch)

    etwas einfalle. Ich muß sagen, daß dem Finanzminister Schäffer immer etwas eingefallen ist. Meistens war es etwas Gutes.

    (Abg. Frau Döhring: Es fragt sich bloß, auf wessen Kosten!)

    Es ist in der heutigen Zeit, in der so viel Kritik geübt und in der so viel Negatives hervorgehoben wird, dringend nötig, einmal frei, deutlich und so laut, daß es alle Welt hört, unsern Dank denjenigen auszusprechen, die etwas Gutes für unser Volk geleistet haben.
    Nun noch einige wenige Bemerkungen zu den vorliegenden Anträgen. Wir haben als Ergebnis der zweiten Beratung zu verzeichnen gehabt, daß der Haushalt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten abgelehnt worden ist. Das war ein unvorhergesehenes Ereignis.

    (Abg. Dr. Wuermeling: Das können wir doch beim Einzeletat behandeln!)

    — Ja, wir können es auch später behandeln; das ist durchaus richtig. Dann werde ich die Bemerkungen darüber zurückstellen. Ich behalte mir aber vor, bei der Beratung des Einzelhaushalts dazu noch einige Randbemerkungen zu machen.
    Abschließend möchte ich sagen: Wer auch immer in Zukunft die Verantwortung für die Finanz- und Haushaltspolitik der Bundesregierung tragen wird,
    — niemals, wird man an dem vorbeigehen können, was an guter und ehrlicher Arbeit in den letzten vier Jahren geleistet worden ist. Für diejenigen, die in diesem Hause auch in Zukunft wirksam und tätig sein werden, werden die Erfahrungen, die wir 'in den letzten vier Jahren gesammelt haben, wertvolle Wegweiser für die Arbeit der Zukunft sein. Wenn in den kommenden vier Jahren die Rezepte realisiert werden, die für die Finanzpolitik dieser Regierung und für die Haltung der Regierungskoalition bestimmend waren, dann wird die Deutsche Mark auch in Zukunft in ihrem Wert erhalten bleiben, dann werden die Wohlfahrt, der Wohlstand und das soziale und innere Gefüge unseres deutschen Volkes auch in Zukunft sich weiter steigern, verbessern und verstärken. Was wir von der CDU aus dazu tun können, um diesen Kurs auch in Zukunft zu verfolgen, das werden wir tun. Denn wir sind alle der Überzeugung, daß der Weg, den wir gegangen sind, der rechte und der gute Weg war.

    (Lebhafter Beifall bei der CDU.)