Deutscher Bundestag — 254. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 18. März 1953 12199
            254. Sitzung
            Bonn, Mittwoch, den 18. März 1953
            Geschäftliche Mitteilungen . . . 12201A, 12233A
            Glückwünsche zu den Geburtstagen der Abg. Albers, Graf, Jaeger (Essen), Wackerzapp, Frau Dr. Weber (Essen) . . 12201C
            Beratung des Mündlichen Berichts des Vermittlungsausschusses über den Entwurf eines Gesetzes zur Abwicklung und Entflechtung des ehemaligen reichseigenen Filmvermögens (Nrn. 4157, 2962, zu 2962, 3595, 3652 der Drucksachen):
            Von der Tagesordnung abgesetzt . . . . 12201C Änderung der Tagesordnung . . . 12201C, 12283A
            Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats
            zum
            Gesetz zur Abänderung und Ergänzung des Gesetzes über die Verlängerung der Wahlperiode der Betriebsräte vom 8. Januar 1953
            Gesetz über die Leistungen zur Unterbringung von Deutschen aus der sowjetischen Besatzungszone oder dem sowjetisch besetzten Sektor von Berlin (Flüchtlings-Notleistungsgesetz)
            Gesetz über das Abkommen vom 19. Juli 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Wiederherstellung gewerblicher Schutz-
            rechte 12202A
            Kleine Anfrage Nr. 323 der Fraktion der FU betr. Vereinfachung im Grundstücksverkehr (Nm. 4132, 4176 der Drucksachen) 12202A
            Bericht des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über die Schritte der Bundesregierung zur Erhaltung des deutschen Flachs- und Hantanbaues (Nr. 4162 der Drucksachen) 12202A
            Einspruch des Abg. Rische gegen den ihm in der 252. Sitzung erteilten Ordnungsruf (Umdruck Nr. 785) 12202A
            Einspruch zurückgewiesen 12202B
            Beratung des Mündlichen Berichts des Vermittlungsausschusses über den Entwurf eines Gesetzes über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften (Nm. 4158, 1101, 3666, 3747 der Drucksachen) 12202B
            Dr. Schneider (FDP), Berichterstatter 12202B
            Beschlußfassung 12202D
            Fortsetzung der ersten Beratung des Entwurfs eines Bundeswahlgesetzes (Nr. 4090 der Drucksachen) in Verbindung mit der
            Fortsetzung der ersten Beratung des von den Abg. Dr. Wuermeling, Strauß und Gen. eingebrachten Entwurfs eines Wahlgesetzes zum Bundestag der Bundesrepublik Deutschland (Nr. 3636 der Drucksachen) sowie mit der
            Fortsetzung der ersten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Bundeswahlgesetzes (Nr. 4062 der Drucksachen) 12202D
            Scharnberg (CDU) . . . . 12203A, 12233D
            Mellies (SPD) 12207A
            Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister
            des Innern 12210D
            Dr. Ehlers (CDU):
            zur Sache 12211B
            persönliche Bemerkung 12235A
            Farke (DP) 12213A
            Dr. Reismann (FU) 12214A
            Dr. Schäfer (FDP) 12215C
            Fisch (KPD) 12218D
            Dr. Jaeger (Bayern) (CSU) 12221A
            Freiherr von Aretin (FU) 12225A
            Clausen (FU-Gast) 12225D
            Freudenberg (Fraktionslos) . . . 12226C
            Dr. Menzel (SPD):
            zur Sache 12226D
            persönliche Bemerkung 1223513
            Loritz (Fraktionslos) 12230D
            Fröhlich (Fraktionslos) 12232A
            Ewers (DP) 12232D
            Dr. Schröder (Düsseldorf) (zur Abstimmung) 12234A
            Ritzel (SPD) (persönliche Bemerkung) 12234D
            Überweisung der Gesetzentwürfe an
            einen Sonderausschuß 12234C
            Unterbrechung der Sitzung . . 12235C
            Dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz) (Nrn. 2872, 4080 der Drucksachen, Umdruck Nr. 756); Zusammenstellung der Beschlüsse in zweiter Beratung (Umdruck Nr. 774, Änderungsanträge Umdrucke Nrn. 804 bis 809, 811, 812, 818, 819, 821) in Verbindung mit der
            Dritten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP, FU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Einkommensteuergesetzes (Nrn. 3806, 3910 der Drucksachen; Umdrucke Nrn. 794, 810)
            12235A, 12283C
            Reitzner (SPD) 12235D, 12271B
            Dr. Kather (CDU) 12239D, 12250C, D, 12252B, 12253C, 12255B, 12260A, 12262A, 12265A, D, 12266C, 12267C, 12269B, 12271D, 12272C
            de Vries (FDP) 12241D
            Kohl (Stuttgart) (KPD) 12243B
            Struve (CDU). . 12244C, 12253D, 12255D, 12259C, 12261C, 12266D, 12270A
            Dr. Besold (FU) 12246D, 12252C
            Dr. Zawadil (DP) 12247D, 12270D, 12272D
            Schmidt (Bayern) (Fraktionslos) . 12248D
            Frühwald (FDP) 12249C
            Lampl (FU) 12251A, 12253B, 12254D, 12259A
            Tobaben (DP) . . . 12251B, 12256B, 12264A
            Merten (SPD) . . 12251B, 12254B, 12262C,
            12266A, 12268A
            Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU) 12251C, 12255A, 12258D, 12259D, 12265D, 12273A
            Dr. Horlacher (CSU) 12251C
            Dannemann (FDP) . . . . 12254A, 12262B
            Schütz (CSU) 12256C
            Dr. Trischler (FDP) . . . . 12257C, 12264B
            Dr. Lukaschek, Bundesminister
            für Vertriebene 12257C, 12261B, 12267D
            Kunze (CDU) 12258B, 12260D
            Kriedemann (SPD) . . . 12259B, 12260C
            Dr. von Merkatz (DP) 12263D
            Ewers (DP) 12266B, 12271D
            Dr. Reismann (FU) 12268C
            Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 12270B
            Persönliche Erklärungen:
            Dr. Seebohm, Bundesminister
            für Verkehr 12282D
            Dr. Kather (CDU) 12283B
            Schriftliche Erklärungen zur Abstimmung:
            Goetzendorff (Fraktionslos) . . . . 12284
            Clausen (FU-Gast) 12285
            Abstimmungen 12250D, 12252D, 12253C, 12254A,
            12257D, 12258C, 12259C, 12265C, 12266D,
            12268B, 12269A, D, 12270C, 12272D
            Namentliche Abstimmung' über den Änderungsantrag Umdruck Nr. 805 Ziffer 3 12265C, 12290
            Schlußabstimmung vertagt 12273A
            Zur Geschäftsordnung, - Antrag auf Aussetzung der Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Verlängerung der Geltungsdauer des Gesetzes zur Änderung des Mineralölsteuergesetzes (Nr. 4171 der Drucksachen):
            Dr. Wellhausen (FDP) 12273A
            Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das Abkommen vom 10. September 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel (Nrn. 4141, zu 4141, Nachgang zu 4141 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) (Nr. 4181 der Drucksachen; Umdruck Nr. 795) . . . . 12273B
            Graf von Spreti (CSU), Berichterstatter 12273C
            Dr. Gerstenmaier (CDU) 12276B
            Dr. Schmid (Tübingen) (SPD) . . 12277C
            Dr. Hasemann (FDP) 12278B
            Dr. von Merkatz (DP) 12279C
            von Thadden (Fraktionslos) . . . 12280A
            Müller (Frankfurt) (KPD) 12280C
            Dr. Decker (FU) 12281C
            Präsident Dr. Ehlers 12282C
            Dr. Arndt (SPD) 12283C
            Schriftliche Erklärungen zur Abstimmung:
            Walter (DP) 12286
            Dr. Keller (Fraktionslos) 12287
            Bodensteiner (Fraktionslos) . . . 12288
            Goetzendorff (Fraktionslos) . . . 12289
            Abstimmungen 12282B, 12283D
            Namentliche Abstimmung . . 12282B, 12290
            Vertagung der übrigen Tagesordnungspunkte 12283B
            Nächste Sitzung 12283D
            Anlage 1: Schriftliche Erklärung des Abg. Götzendorff zur Abstimmung zur zwei- ten und dritten Beratung des Entwurfs des Bundesvertriebenengesetzes . . . . 12284
            Anlage 2: Schriftliche Erklärung des- Abg. Clausen zur Abstimmung zur dritten Beratung des Entwurfs des Bundesvertriebenengesetzes 12285
            Anlage 3: Schriftliche Erklärung des Abg.
            Walter zur Abstimmung zur zweiten Beratung des Gesetzentwurfs betr. das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel . . 12286
            Anlage 4: Schriftliche Erklärung des Abg. Dr. Keller zur zweiten Beratung des Gesetzentwurfs betr. das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel 12287
            Anlage 5: Schriftliche Erklärung des Abg.
            Bodensteiner zur zweiten Beratung des Gesetzentwurfs betr. das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel 12288
            Anlage 6: Schriftliche Erklärung des Abgeordneten Goetzendorff zur zweiten Beratung des Gesetzentwurfs betr. das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel 12289
            Zusammenstellung der namentlichen Abstimmungen
            1. über den Änderungsantrag der Abg. Dr. Dr. Müller (Bonn), Dr. Horlacher, Neuburger, Revenstorff, Tobaben u. Gen. zu § 61 des Entwurfs des Bundesvertriebenengesetzes (Umdruck Nr. 805 Ziffer 3)
            2. über den Entwurf eines Gesetzes betr. das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel 12290
            Die Sitzung wird um 9 Uhr 7 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
        
        
        
          
          
        Anlage 1 zum Stenographischen Bericht der 254. Sitzung
        Schriftliche Erklärung
        des Abgeordneten Götzendorff (Fraktionslos)
        gemäß § 59 der Geschäftsordnung
        zur Abstimmung
        zur zweiten und dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes
        über die
        Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge
        (Bundesvertriebenengesetz)
        (Nr. 4080 der Drucksachen)
        Ich stimme gegen diesen Gesetzentwurf, weil die Möglichkeiten, das materielle Elend der Vertriebenen zu beseitigen, darin nicht ausgeschöpft sind. Insbesondere sind die §§ 13 (1) und 61 des Gesetzentwurfes für mich unannehmbar, da sie den Sinn des Gesamtwerkes gefährden. Es kann nicht behördlichem Ermessen überantwortet werden, zu entscheiden, welcher Geschädigte in „zumutbarem Maße" eingegliedert ist. Dies könnte behördlicher Willkür Tür und Tor öffnen. Des weiteren ist für mich der Gesetzentwurf unannehmbar, weil Strafbestimmungen fehlen, die auf Personen Anwendung finden, die Hilfsmaßnahmen gegenüber Vertriebenen sabotieren.
        Bonn, den 27. Februar 1953.
        Goetzendorff
        Anlage 2 zum Stenographischen Bericht der 254. Sitzung
        Schriftliche Erklärung
        des Abgeordneten Clausen (FU-Gast)
        gemäß § 59 der Geschäftsordnung
        zur Abstimmung
        zur zweiten und dritten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes
        über die
        Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge
        (Bundesvertriebenengesetz)
        (Nr. 4080 der Drucksachen)
        Ich lehne das Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge ab, weil es not-leidende Einheimische nicht mit den Vertriebenen und Flüchtlingen gleichstellt und eine nicht zu verantwortende Zurücksetzung und Benachteiligung der nachgeborenen Bauernsöhne, einheimischen Landarbeiter und der notleidenden selbständigen und unselbständigen einheimischen Erwerbstätigen zur Folge hat.
        Bonn, den 18. März 1953
        Hermann Clausen
        Anlage 3 zum Stenographischen Bericht der 254. Sitzung
        Schriftliche Erklärung
        des Abgeordneten Walter (DP)
        gemäß § 59 der Geschäftsordnung
        zur Abstimmung
        zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend das
        Abkommen vom 10. September 19.52
        zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel
        (Nrn. 4141, 4181 der Drucksachen)
        Es bedarf keiner erneuten Bestätigung, daß sich das deutsche Volk moralisch verpflichtet fühlen muß, alles an den Juden in den Jahren 1933-1945 begangene Unrecht wiedergutzumachen. Diese Wiedergutmachung muß den Betroffenen oder deren Erben direkt oder über die bestehenden jüdischen Organisationen oder durch die Vermittlung der UNO zuteil werden. Eine Wiedergutmachung an den Staat Israel lehne ich ab, da dieser Staat noch nicht bestand, als die Juden in Deutschland verfolgt und vertrieben wurden.
        Es ist eine Illusion, wenn angenommen wird, daß durch die Zahlung von 3 450 000 000 DM an den Staat Israel dieser der Bundesrepublik gegenüber eine Haltung einnehmen könnte, wie sie im internationalen Verkehr der freien Völker üblich und völkerrechtlich gefordert werden muß.
        Obwohl das Schreiben 6 a zu Art. 8 des Vertrages, unsere Seeschiffahrt betreffend, zurückgezogen wurde, bleibt die Tatsache bestehen, daß die Schiffe unserer Bundesrepublik und die Besatzungen unserer Schiffe vom Staate Israel, gegenüber allen anderen Nationen, diskriminierend behandelt werden. Die angeführten Gründe machen es mir daher unmöglich, dem Vertrag mit dem Staate Israel meine Zustimmung zu geben.
        Bonn, den 18. März 1953
        A. Walter
        Anlage 4 zum Stenographischen Bericht der 254. Sitzung
        Schriftliche Erklärung
        des Abgeordneten Dr. Keller (Fraktionslos)
        gemäß § 59 der Geschäftsordnung
        zur Abstimmung
        zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend das
        Abkommen vom 10. September 1952
        zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel
        (Nrn. 4141, 4181 der Drucksachen)
        Jeder rechtlich und menschlich fühlende Deutsche wird mit Entsetzen und tiefem Mitgefühl an die Verfolgungen denken, in denen große Massen jüdischer Bürger Gut und Blut zum Opfer bringen mußten. Es ist eine selbstverständliche Pflicht des deutschen Volkes, das Recht wiederherzustellen und die Leiden und Verluste dieser jüdischen Bürger zu entschädigen. Dies ist und wird im Rahmen der individuellen Wiedergutmachung geschehen, die allerdings zum Teil im Rückerstattungsrecht schon über deutsche Rechtsgrundsätze hinausgegangen ist und neues Unrecht geschaffen hat.
        Darüber hinaus dem nach dem Kriege neuentstandenen Staate Israel die Hand der Verständigung zu reichen und dies durch finanzielle Hilfeleistungen zu bekräftigen, wäre im Grundsatz bejahenswert.
        Nach dem Kriege jedoch hat dieselbe Welt, die für das Recht zu kämpfen erklärt hatte, an Deutschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden, so viel gleiches Unrecht verübt oder geduldet, daß die erreichbaren Mittel des deutschen Volkes für wirksame Hilfe auch an die deutschen Heimatvertriebenen bereitgestellt werden müßten. Angesichts der sonst immer betonten Finanznot der Bundesrepublik erscheint daher die Zuwendung von Milliarden von D-Mark an Israel nicht zu verantworten.
        Ich stimme deshalb gegen das Gesetz.
        Bonn, den 18. März 1953
        Dr. Keller
        Anlage 5 zum Stenographischen Bericht der 254. Sitzung
        Schriftliche Erklärung
        des Abgeordneten Bodensteiner (Fraktionslos)
        gemäß § 59 der Geschäftsordnung
        zur Abstimmung
        zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend das
        Abkommen vom 10. September 1952
        zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel
        (Nrn. 4141, 4181 der Drucksachen)
        Ich enthalte mich, weil die individuelle Wiedergutmachung gegenüber den Juden, welche im Dritten Reiche Schäden erlitten haben, immer noch nicht geregelt ist und durch die Annahme dieses Gesetzes gefährdet wird. Dieser individuellen Wiedergutmachung gebührt aber aus moralischen und juristischen Gründen der Vorrang.
        Bonn, den 18. März 1953
        Hans Bodensteiner
        Anlage 6 zum Stenographischen Bericht der 254. Sitzung
        Schriftliche Erklärung
        des Abgeordneten Goetzendorff (Fraktionslos)
        gemäß § 59 der Geschäftsordnung
        zur Abstimmung
        zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend, das
        Abkommen vom 10. September 1952
        zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel
        (Nrn. 4141, 4181 der Drucksachen)
        Ich stimme gegen dieses Gesetz, weil ich die individuelle Wiedergutmachung befürworte. Angesichts der Notlage von Millionen deutscher Heimatvertriebener, denen ähnliches Unrecht wie dem Judentum widerfuhr, halte ich es nicht für vertretbar, dem Staat Israel Milliardenbeträge zuzuwenden. Weiterhin halte ich die Einwendungen der arabischen Staaten gegen den Gesetzentwurf für berechtigt. Das deutsche Volk darf die Freundschaft der arabischen Völker nicht verlieren.
        Bonn, den 18. März 1953
        Goetzendorff
        Namentliche Abstimmungen
        1. über den Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Dr. Müller (Bonn), Dr. Horlacher, Neuburger, Revenstorff, Tobaben und Genossen zu § 61 des Entwurfs eines Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz) (Umdruck Nr. 805 Ziffer 3)
        2. über den Entwurf eines Gesetzes betreffend das Abkommen vom 10. September 1952 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Staate Israel (Nrn. 4141, 4181 der Drucksachen)
        Name Abstimmung Name Abstimmung
        1. 2. 1. 2.
        CDU/CSU I
        Dr. Adenauer Ja Ja Dr. Henle entschuld. entschuld.
        Albers Ja Ja Hilbert Ja enthalten
        Arndgen Ja Ja Höfler Ja Ja
        Dr. Bartram (Schleswig- Hohl Ja Ja
        Holstein) Ja — Hoogen Ja Ja
        Bauereisen Ja enthalten Hoppe Ja Ja
        Bauknecht Ja enthalten Dr. Horlacher Ja Nein
        Dr. Baur (Württemberg) . Ja Ja Horn Ja Ja
        Bausch Ja Ja Huth Ja enthalten
        Becker (Pirmasens)... . Ja enthalten Dr. Jaeger (Bayern) ... . Ja Nein
        Blank (Dortmund)... . Ja Ja Junglas Ja Ja
        Frau Brauksiepe Ja Ja Kahn Ja enthalten
        Dr. von Brentano Ja Ja Kaiser Nein Ja
        Brese Ja enthalten Karpf Ja Ja
        Frau Dr. Brökelschen .. . Ja Ja Dr. Kather Nein Ja
        Dr. Brönner Ja Ja Kemmer Ja Ja
        Brookmann Ja Ja Kemper Ja enthalten
        Dr. Bucerius krank krank Kern Ja Ja
        Frau Dietz Ja Ja Kiesinger Ja Ja
        Donhauser Ja enthalten Dr. Kleindinst Ja enthalten
        Dr. Dresbach Ja krank Dr. Köhler Ja Ja
        Eckstein Ja — Dr. Kopf Ja —
        Dr. Edert Ja enthalten Kühling Ja —
        Dr. Ehlers Nein Ja Kuntscher Nein Ja
        Ehren Nein Ja Kunze Ja Ja
        Eplée Nein enthalten Dr. Laforet Ja entschuld.
        Dr. Erhard Ja Ja Dr. Dr. h. c. Lehr Ja Ja
        Etzenbach Ja Ja Leibfried Ja enthalten
        Even Ja Ja Lenz Ja Ja
        Feldmann Ja Ja Leonhard Ja Ja
        Dr. Fink Ja enthalten Lücke Ja Ja
        Dr. Frey Ja enthalten Majonica Ja Ja
        Fuchs Ja Nein Massoth Ja Ja
        Dr. Freiherr von Fürsten- Mayer (Rheinland-Pfalz) . Nein enthalten
        berg Ja enthalten Mehs Ja enthalten
        Fürst Fugger von Glött . . Ja Nein Mensing Ja entschuld.
        Funk Ja enthalten Morgenthaler Ja Ja
        Gengler Ja enthalten Muckermann Ja Ja
        Gerns . Ja enthalten Mühlenberg Ja Ja
        Dr. Gerstenmaier Ja Ja Dr. Dr. Müller (Bonn).. . Ja Ja
        Gibbert Ja enthalten Müller-Hermann Nein Ja
        Giencke Ja enthalten Naegel Ja Ja
        Dr. Glasmeyer Ja Ja Neber Ja Ja
        Glüsing Ja enthalten Nellen Nein Ja
        Gockeln entschuld. entschuld. Neuburger Ja —
        Dr. Götz Nein Ja Nickl Ja Nein
        Frau Dr. Gröwel Ja Ja Frau Niggemeyer... . Ja Ja
        Günther — — Dr. Niklas Ja —
        Hagge Ja — Dr. Oesterle Ja enthalten
        Dr. Handschumacher . . . Ja Ja Oetzel — —
        Frau Heiler Ja Ja Dr. Orth Ja Ja
        Heix Ja Ja Pelster Ja Ja
        Name Abstimmung Name Abstimmung
        1. 2. 1. 2.
        Pfender Nein enthalten Brünen Nein Ja
        Dr. Pferdmenges ... . Ja Ja Cramer Nein Ja
        Frau Dr. Probst ... . Ja enthalten Dannebom Nein Ja
        Dr. Pünder Ja Ja Diel....... . Nein Ja
        Raestrup Ja Ja Frau Döhring Nein Ja
        Rahn....... . Ja enthalten Eichler Nein Ja
        Frau Dr. Rehling.. . Ja Ja Ekstrand Nein Ja
        Frau Rösch Ja Ja Erler....... . Nein Ja
        Rümmele Ja Ja Faller Nein Ja
        Sabel..... . Ja Ja Franke...... . Nein Ja
        Schäffer.... Ja enthalten Freidhof Nein Ja
        Scharnberg..... . Ja Ja Freitag . Nein Ja
        Dr. Schatz Ja enthalten Geritzmann Nein Ja
        Schul Ja Ja Gleisner Nein Ja
        Schmitt (Mainz)... . Ja enthalten Görlinger Nein Ja
        Schmitz entschuld. entschuld. Graf Nein Ja
        Schmücker Ja Ja Dr. Greve Nein Ja
        Dr. Schröder (Düsseldorf) Ja Ja Dr. Gülich Nein Ja
        Schüttler Ja Ja Happe Nein Ja
        Schütz..... . Nein Ja Heiland Nein Ja
        Schuler Ja Ja Hennig Nein Ja
        Schulze-Pellengahr .. . Ja Ja Henßler krank krank
        Dr. Semler entschuld. entschuld. Herrmann Nein Ja
        Dr. Serres Ja Ja Hoecker Nein Ja
        Siebel. Ja Ja Höhne Nein Ja
        Dr. Solleder Ja krank Frau Dr. Hubert ... . Nein Ja
        Spies Ja enthalten Imig Nein Ja
        Graf von Spreti ... Nein Ja Jacobi Nein Ja
        Stauch Nein Ja Jacobs Nein Ja
        Frau Dr. Steinbiß Ja Ja Jahn....... . Nein Ja
        Storch Ja Ja Kalbfell Nein Ja
        Strauß Ja enthalten Kalbitzer Nein Ja
        Struve Ja enthalten Frau Keilhack... Nein Ja
        Stücklen Ja enthalten Keuning Nein Ja
        Dr. Vogel enthalten enthalten Kinat Nein Ja
        Wacker Ja enthalten Frau Kipp-Kaule Nein Ja
        Wackerzapp... . Nein Ja Dr. Koch Nein Ja
        Dr. Wahl Ja Ja Frau Korspeter... . Nein Ja
        Frau Dr. Weber (Essen) . Nein Ja Frau Krahnstöver.. . Nein Ja
        Dr. Weber (Koblenz). . Ja Ja Dr. Kreyssig Nein Ja
        Dr. Weiß Ja Ja Kriedemann.... . Nein Ja
        Winkelheide.... . Nein Ja Kurlbaum Nein Ja
        Wittmann.. . . Nein enthalten Lange -- —
        Dr. Wuermeling . Ja enthalten Lausen..... Nein Ja
        SPD Frau Lockmann.. Nein Ja
        Ludwig Nein Ja
        Frau Albertz.... . Nein Ja Dr. Luetkens.... . Nein Ja
        Frau Albrecht .... . Nein Ja Maier (Freiburg) ... . Nein Ja
        Altmaier..... . Nein Ja Marx....... . Nein Ja
        Frau Ansorge .... . Nein Ja Matzner...... . Nein Ja
        Dr. Arndt..... . Nein Ja Meitmann Nein Ja
        Arnholz...... . Nein Ja Mellies...... . Nein Ja
        Dr. Baade..... . Nein Ja Dr. Menzel ..... . Nein Ja
        Dr. Bärsch.... . Nein Ja Merten Nein Ja
        Baur (Augsburg) ... . Nein Ja Mertins Nein Ja
        Bazille...... . Nein Ja Meyer (Hagen) .... . Nein Ja
        Behrisch...... . Nein Ja Meyer (Bremen) ... . Nein Ja
        Bergmann..... . Nein J a Frau Meyer-Lauie .. . krank krank
        Dr.- Bergstraeßer .. Nein Ja Mißmahl..... . Nein Ja
        Berlin...... . Nein Ja Dr. Mommer.... . Nein Ja
        Bettgenhäuser... . Nein Ja Moosdorf..... . Nein Ja
        Bielig Nein Ja Dr. Mücke..... . Nein Ja
        Birkelbach Nein Ja Müller (Hessen).. . Nein Ja
        Blachstein Nein Ja Müller (Worms)... . Nein Ja
        Dr. Bleiß Nein Ja Frau Nadig Nein Ja
        Böhm....... . Nein Ja Dr. Nölting Nein Ja
        Dr. Brill krank krank Nowack (Harburg).. . Nein Ja
        Bromme Nein Ja Odenthal..... . Nein Ja
        Name Abstimmung Name Abstimmung
        1. 2. 1. 2.
        Ohlig Nein Ja Kühn Nein enthalten
        Ollenhauer Nein Ja Dr. Leuze Ja Ja
        Paul (Württemberg) ... . Nein Ja Dr. Luchtenberg krank krank
        Peters Nein Ja Margulies J a Ja
        Pohle Nein Ja Mauk Ja enthalten
        Dr. Preller Nein Ja Dr. Mende Nein enthalten
        Priebe Nein Ja Dr. Miessner Ja enthalten
        Reitzner Nein Ja Neumayer Ja Ja
        Richter (Frankfurt)... . Nein Ja Dr. Dr. Nöll von der Nahmer Nein Ja
        Ritzel Nein Ja Onnen Ja enthalten
        Ruhnke Nein Ja Dr. Pfleiderer — —
        Runge Nein Ja Dr. Preiß Ja enthalten
        Sander krank krank Dr. Preusker Ja enthalten
        Sassnick Nein Ja Rademacher Ja Ja
        Frau Schanzenbach . . . . Nein Ja Rath Ja Nein
        Dr. Schmid (Tübingen) .. . Nein Ja Revenstorff Ja enthalten
        Dr. Schmidt (Niedersachsen) Nein Ja Dr. Schäfer Ja Ja
        Dr. Schöne Nein Ja Dr. Schneider Ja enthalten
        Schoettle Nein Ja Stahl Ja Nein
        Segitz Nein Ja Stegner Ja enthalten
        Seuffert Nein Ja Dr. Trischler Nein Nein
        Stech Nein Ja de Vries Nein enthalten
        Steinhörster Nein Ja Dr. Wellhausen Ja Ja
        Stierle Nein Ja Wirths — —
        Striebeck Nein Ja
        Frau Strobel Nein Ja DP
        Temmen Nein Ja
        Tenhagen Nein Ja Ahrens Ja enthalten
        Troppenz Nein Ja Eickhoff Ja enthalten
        Dr. Veit Nein Ja Ewers Ja enthalten
        Wagner Nein Ja Farke Ja Nein
        Wehner Nein Ja Dr. Fricke Ja Ja
        Wehr Nein Ja Hellwege Ja enthalten
        Weinhold Nein Ja Jaffe Ja Ja
        Welke Nein Ja Frau Kalinke Ja enthalten
        Weltner Nein Ja Kuhlemann Ja enthalten
        Dr. Wenzel Nein Ja Dr. Leuchtgens Ja Ja
        Winter Nein Ja Löfflad . Ja Nein
        Wönner Nein Ja Matthes Ja Nein
        Zühlke Nein Ja Dr. von Merkatz Ja enthalten
        Dr. Mühlenfeld Ja Ja
        Schuster Ja Nein
        FDP Dr. Seebohm Nein Ja
        — Tobaben Ja enthalten
        Dr. Atzenroth Ja Walter Ja Nein
        Dr. Becker (Hersfeld).. . Ja enthalten Wittenburg Ja enthalten
        Dr. Blank (Oberhausen) . . Ja Ja Dr. Zawadil Nein enthalten
        Blücher Ja Ja
        Dannemann Ja enthalten FU
        Dr. Dehler — —
        Dirscherl krank krank r reiherr von Aretin ... . Ja enthalten
        Eberhard Ja Ja Dr. Bertram (Soest) ... . Ja enthalten
        Euler Ja entschuld. Dr. Besold Ja enthalten
        Fassbender Ja enthalten Clausen Ja Ja
        Dr. Friedrich Nein Ja Dr. Decker ........J a enthalten
        Frühwald Ja enthalten Determann Ja Ja
        Funcke Ja Ja Eichner Ja enthalten
        Gaul Ja enthalten Hoffmann (Lindlar) Ja enthalten
        Dr. von Golitschek... . Nein enthalten Lampl Ja enthalten
        Grundmann ...... . Ja Nein Maerkl . Ja enthalten
        Dr. Hammer Ja enthalten Mayerhofer Ja —
        Dr. Hasemann Ja Ja Dr. Meitinger Ja enthalten
        Dr. Hoffmann (Lübeck) . . Nein Nein Pannenbecker entschuld. entschuld.
        Dr. Hoffmann (Schönau) . Ja Ja Parzinger Ja enthalten
        Frau Hütter Ja — Dr. Reismann Ja enthalten
        Frau Dr. Ilk Nein Ja Ribbeheger entschuld. entschuld.
        Jaeger (Essen) Ja Ja Volkholz Ja enthalten
        Juncker Ja Ja Wartner Ja enthalten
        Dr. Kneipp Ja enthalten Willenberg Nein Ja
        Name Abstimmung 1. 2. Name Abstimmung 1. 2.
        KPD Frau Bieganowski . . . Ja Ja
        Agatz Nein Nein Bodensteiner Nein enthalten
        Fisch Nein Nein Dr. Etzel (Bamberg). . enthalten enthalten
        Gundelach Nein Nein Freudenberg Ja Ja
        Harig Nein Nein Fröhlich Nein Nein
        Kohl (Stuttgart) Nein Nein Frommhold Nein Nein
        Müller (Frankfurt)... . Nein Nein Goetzendorff Nein Nein
        Niebergall Nein Nein Hedler...... . — —
        Niebes Nein Nein Frau Jaeger (Hannover) . Ja Nein
        Paul (Düsseldorf) Nein Nein Dr. Keller..... . Nein Nein
        Reimann Nein Nein Langer — —
        Renner Nein Nein Loritz Nein krank
        Rische — — Müller (Hannover) . . . — —
        Frau Strohbach Nein Nein Dr. Ott Nein Nein
        Frau Thiele Nein Nein Reindl...... . Ja enthalten
        Schmidt (Bayern).. Ja enthalten
        Fraktionslos von Thadden Nein Nein
        Frau Arnold Nein Ja Tichi krank krank
        Aumer krank krank Wallner Ja enthalten
        Bahlburg Ja Ja Frau Wessel Nein Ja
        Zusammenstellung der Abstimmung
        Abstimmung
        1. 2.
        Abgegebene Stimmen... 376 360
        Davon:
        Ja 196 239
        Nein 178 35
        Stimmenthaltung... . 2 86
        Zusammen wie oben... . 376 360
        Berliner Abgeordnete
        Name Abstimmung Name Abstimmung
        1. 2. 1. 2.
        CDU/CSU
        Neumann Nein Ja
        Dr. Friedensburg... . Ja Ja Dr. Schellenberg.. . Nein Ja
        Dr. Krone Ja Ja Frau Schroeder (Berlin) . Nein Ja
        Lemmer Nein Ja Schröter (Berlin)... . Nein Ja
        Frau Dr. Maxsein... . Nein Ja Frau Wolff Nein Ja
        Dr. Tillmanns Nein Ja
        FDP
        SPD Dr. Henn Nein enthalten
        Brandt Nein Ja Hübner Nein Ja
        Dr. Königswarter... . Nein Ja Frau Dr. Mulert... . Nein enthalten
        Löbe Nein Ja Dr. Reif Nein Ja
        Neubauer Nein Ja Dr. Will Ja enthalten
        Zusammenstellung der Abstimmung der Berliner Abgeordneten
        Abstimmung
        1. 2.
        Abgegebene Stimmen... . 19 19
        Davon:
        Ja 3 16
        Nein...... . 16 —
        Stimmenthaltung... . — 3
        Zusammen wie oben 19 19