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ID0123014900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 230. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 17. September 1952 10479 23o. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 17. September 1952 Geschäftliche Mitteilungen . . . . 10482A, 10551D Glückwünsche zum 73. Geburtstag des Abg. Ahrens 10482A Genesung des Abg. Mayer (Stuttgart) . 10494A Fragestunde (Nr. 3688 der Drucksachen) 1. betr. Ausweisung des deutschen Staatsangehörigen Walter Weyer aus Arnheim: Ritzel (SPD), Anfragender . . . . 10482B Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 10482B 2. betr. Eigentum im elsaß-lothringischen Grenzgebiet: Niebergall (KPD), Anfragender 10482C, D Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 10482C, D 3. betr. Antragsformulare des Postsparkassendienstes: Cramer (SPD), Anfragender 10482D, 10483B Dr. Schneider, Staatssekretär im Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen . 10482D, 10483B 4. betr. Verpflichtungen aus der Rückerstattungsgesetzgebung der Alliierten: von Thadden (Fraktionslos), Anfragender 10483C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 10483C, 10484C 5. betr. Gleichstellung der sogenannten „Kriegsverbrecher" mit Spätheimkehrern: von Thadden (Fraktionslos), Anfragender . . . . 10484D, 10485A, B Storch, Bundesminister für Arbeit 10484D, 10485A, B 6. betr. Ausführungsbestimmungen zum Mutterschutzgesetz: Frau Kipp-Kaule (SPD), Anfragende 10485C Storch, Bundesminister für Arbeit 10485C '7. betr. Gesetzentwurf zum Schutze von Mutter und Kind: Frau Kipp-Kaule (SPD), Anfragende 10485D, 10486A Ritter von Lex, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern 10485D, 10486A 8. betr. Zonengrenzbahnhof Büchen in Schleswig-Holstein: Ekstrand (SPD), Anfragender . . 10486A Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 10486B 9. betr. Parken von Kraftwagen: Zurückgestellt 10486B 10. betr. Verwendung von Soforthilfemitteln durch die Firma Schippers van der Ville in Hamburg: Hoffmann (Lindlar) (FU), Anfragender 10486B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . . 10486C 11. betr. Einsprüche bei den Spruchsenaten in Bad Homburg: Hoffmann (Lindlar) (FU), Anfragender 10486C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 10486D 12. betr. Errichtung einer chemotechnisch-biologischen Lehranstalt für amerikanische Besatzungssoldaten in Weihershof bei Kirchheim-Bolanden: Niebergall (KPD), Anfragender . 10487A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . 10487A 13. betr. Vernehmungen von Tabakbauern durch die Zollbehörde im Kreise Wittlich: Niebergall (KPD), Anfragender 10487B, D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 10487B, D 14. betr. Steuererklärungsformulare: Rümmele (CDU), Anfragender . . 10487D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . . 10487D 15. betr. Senkung der Kaffeesteuer: Frau Kalinke (DP), Anfragende: 10488B, D, 10489A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 10488B, D, 10489A 16. betr. halben Monatsbezug für Pensionsempfänger: Dr. Wuermeling (CDU), Anfragender 10489A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . . 10489B 17. betr. Äußerung des Bundesministers Dr. Seebohm zum Unglück beim Autorennen auf dem Grenzlandring: Zurückgestellt 10489B 18. betr. Inanspruchnahme von Kartoffel- und Rübenfeldern bei Bitburg für militärische Zwecke: Mehs (CDU), Anfragender . . . 10489B, C Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 10489C, D 19. betr. Vergabewesen bei Bauten und Beschaffungen alliierter Stellen: Morgenthaler (CDU), Anfragender 10489D, 10490B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 10489D, 10490B 20. betr. Mißbrauch von Wohnungsbaugeldern in Baden (Lörrach): Willenburg (FU), Anfragender . 10490B Neumayer, Bundesminister für Wohnungsbau 10490B 21. betr. Visum für tschechischen Justizminister Dr. Stransky: Reitzner (SPD), Anfragender . . . 10490C Dr. Hallstein, Staatssekretär im Auswärtigen Amt 10490C 22. betr. Änderung des Ortsklassenverzeichnisses: Reitzner (SPD), Anfragender . . . 10490D Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen . . 10490D 23. betr. Bezüge von Angehörigen der noch in Kriegsgefangenschaft befindlichen oder vermißten Bundesbeamten: Dr. Miessner (FDP), Anfragender 10491A, B Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 10491A, B 24. betr. Forderung der Germania-Werft Kiel an die ehemalige JEIA und Ansprüche von Pensionären der Werft: Dr. Preller (SPD), Anfragender 10491C, 10492A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 10491C, 10492B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuß) zum Entwurf eines Gesetzes über das gerichtliche Verfahren in Binnenschiffahrts- und Rheinschiffahrtssachen (Nrn. 3689, 3303, 3582, 3651 der Drucksachen) . . . 10492B Renner, Justizminister des Landes Baden-Württemberg, Berichterstatter 10492B Beschlußfassung 10492D Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der DP u. Gen. betr. Lösung der „Kriegsverbrecher"-Frage (Nr. 3477 der Drucksachen) 10492D Dr. von Merkatz (DP), Anfragender 10492D Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . . 10494A Dr. Wahl (CDU) 10496B Merten (SPD) 10498C Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 10502B Dr. Mende (FDP) 10502C Ewers (DP) 10505B Kohl (Stuttgart) (KPD) 10506D Ribbeheger (FU) 10508A von Thadden (Fraktionsios) . . . 10508C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Großer Knechtsand (Nrn. 3604, 2970 der Drucksachen) 10509B Dr. Hasemann (FDP): als Berichterstatter 10509B als Abgeordneter 10517C Frau Thiele (KPD) 10511D Mertins (SPD) 10512C, 10518C Tobaben (DP) 10514A Unterbrechung der Sitzung . . 10514C Müller-Hermann (CDU) 10514D Dr. Bartram (Schleswig-Holstein) (CDU) 10515C Dr. Hallstein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts 10515D Abstimmungen 10519B Beratung des Schriftlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Rademacher, Dr. Schäfer, Dr. Friedrich, Juncker, Rüdiger, Stahl, Dr. Wellhausen und Fraktion betr. Freigabe von Küstenschiffen (Nrn. 3639, 263 der Drucksachen) 10519D Dr. Semler (CDU) (schriftlicher Bericht) 10519D Beschlußfassung 10519D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen (Nr. 1343 der Drucksachen) und des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Güterkraftverkehr (Güterkraftverkehrsgesetz) (Nr. 1344 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Verkehrswesen (27. Ausschuß) (Nr. 3515 der Drucksachen; Änderungsanträge Umdrucke Nrn. 620, 658, 659) 10520A Rademacher (FDP): als Berichterstatter 10520A als Abgeordneter . . . 10530A, 10531A Dr. Bucerius (CDU) . . . 10525D, 10530D Peters (SPD) 10528A Volkholz (FU) 10529A Niebes (KPD) 10529D Walter (DP) 10530C Abstimmungen 10525C, 10531A, B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den Vertrieb jugendgefährdender Schriften (Nr. 1101 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Fragen der Jugendfürsorge (33. Ausschuß) (Nr. 3666 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Jugendschrifttum (Nr. 3629 der Drucksachen) 10532A Frau Niggemeyer (CDU), Berichterstatterin 10532B Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 10535D Dr. Hammer (FDP) 10537A, C Kemmer (CSU) . . 10537B, 10538C, 10543C Frau Dr. Ilk (FDP) 10538A, D Frau Heiler (CDU) 10539B Frau Keilhack, (SPD), Antrag- stellerin 10540A Frau Strohbach (KPD) 10542D Gaul (FDP) 10546A Dr. Friedensburg (CDU) 10547B Ribbeheger (FU) 10548A Schoettle (SPD) 10548B Ewers (DP) 10548D Dr. von Brentano (CDU) 10549C Abstimmungen 10537C, 10538C, 10539D, 10551B Namentliche Schlußabstimmung 10550A, 10551A, B, 10553 Aufnahme des Abg. Donhauser in die Landesgruppe der CSU bzw. die Fraktion der CDU/CSU 10550A Beratung der Großen Anfrage der Fraktion der SPD betr. Umsatz- und Verwaltungskosten der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (Nr. 3620 der Drucksachen) in Verbindung mit der Ersten Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über das Branntweinmonopol (Nr. 3623 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Geschäftsbericht der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein (Nr. 3624 der Drucksachen): Beratung abgesetzt 10550A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung (24. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Paßgebühren (Nrn. 3635, 3185 der Drucksachen): Beratung abgesetzt 10550A Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Dr. Horlacher u. Gen. betr. Subventionen für phosphorhaltige Düngemittel (Nrn. 3609, 3415 der Drucksachen): Beratung abgesetzt 10550B Dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung der Reichsdienststrafordnung (Nrn. 2516, 3594 der Drucksachen, Umdruck Nr. 645); Zusammenstellung der Beschlüsse in zweiter Beratung (Umdrucke Nrn. 654, 660): Beratung abgesetzt 10550B Erste Beratung des Entwurfs eines Zweiten Gesetzes über Maßnahmen auf dem Gebiete der Zwangsvollstreckung (Nr 3668 der Drucksachen) 10550B Ausschußüberweisung 1055013 Beratung des Ersten Mündlichen Berichts des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (19, Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD und den Änderungsantrag der Fraktion der FU (BP-Z) betr. Preise für Butter und Kartoffeln (Nrn. 3680, 3664 der Drucksachen, Umdruck Nr. 651) . . . . 10550C Dr. Dr. Müller (Bonn) (CDU), Berichterstatter 10550C Beschlußfassung 10550D Beratung des Entwurfs eines gemeinsamen Antrages des Bundestages, des Bundesrates und der Bundesregierung an das Bundesverfassungsgericht auf Erstattung eines Rechtsgutachtens über die Frage der Zuständigkeit des Bundes zum Erlaß eines Baugesetzes (Nr. 3669 der Drucksachen) 10551A Beschlußfassung 10551A Beratung der Übersicht Nr. 57 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestages über Petitionen (Umdruck Nr. 646) 10551B Tatsächliche Erklärung: Merten (SPD) 10551C Nächste Sitzung 10551B, D Anlage: Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der FDP betr. Freigabe von Küstenschiffen (Nrn 3639, 263 der Drucksachen) 10552 Zusammenstellung der namentlichen Schlußabstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften (Nr. 3666 der Drucksachen) 10553 Die Sitzung wird um 9 Uhr 3 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Anlage zum Stenographischen Bericht der 230. Sitzung Schriftlicher Bericht des Ausschusses für das Besatzungsstatut und Auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Abgeordneten Rademacher, Dr. Schäfer, Dr. Friedrich, Juncker, Rüdiger, Stahl, Dr. Wellhausen und Fraktion betreffend Freigabe von Küstenschiffen (Nrn. 3639, 263 der Drucksachen) Berichterstatter : Abgeordneter Dr. Semler Die unter Ziffer 1 des Antrags behandelten etwa 620 sogenannten X-Schiffe sind von der Alliierten Hohen Kommission mit Schreiben vom 27. Februar und 16. Mai 1950 der deutschen Wirtschaft wieder zugeteilt worden. Die unter Ziffer 2 des Antrages erwähnten 12 Küstenmotorschiffe gehören zu den 85 deutschen Schiffen, deren Verteilung in dem zweiten nicht ratifizierten Bericht der Tripartite Merchant Marine Commission (T.M.M.C.) verschiedenen alliierten Mächten vorgesehen war. Durch Entscheidung der Alliierten Hohen Kommission vom 12. April 1950 wurden 41 dieser Schiffe an die deutsche Wirtschaft zurückgegeben und 38, darunter die im Antrag behandelten Küstenmotorschiffe, der Inter-alliierten Reparationsagentur in Brüssel zur Verteilung als Reparationen zugewiesen. Über das Schicksal von 6 Schiffen, deren Verteilung an die UDSSR vorgesehen war, besteht noch Ungewißheit. Zwei spätere Schritte der Bundesregierung, welche die Freigabe auch der 38 Schiffe für die deutsche Wirtschaft zum Ziel hatten, wurden von der Alliierten Hohen Kommission mit Schreiben vom 18. Oktober 1950 unter Berufung auf die VierMächte-Erklärung vom 5. Juni 1945 zurückgewiesen. Durch einen späteren Schriftwechsel wurde jedoch erreicht, daß sämtliche Schiffe, auch soweit sie inzwischen durch norwegische Prisengerichte als „gute Prise" erklärt worden waren, dem deutschen Reparationskonto gutgebracht wurden. Bonn, den 18. Juli 1952 Dr. Semler Berichterstatter Namentliche Abstimmung — Schlußabstimmung — über den Entwurf eines Gesetzes über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften (Nr. 3666 der Drucksachen) Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Hilbert Ja Dr. Adenauer Ja Höfler beurlaubt Ja Albers Ja Hohl . . . . . . . Arndgen . . . . Ja Dr. Holzapfel Ja Dr. Bartram (Schleswig- Hoogen Ja Holstein) Ja HOppe Ja Dr. Horlacher Bauereisen Ja Horn Ja Bauknecht Ja Huth Ja Dr. Baur (Württemberg) Ja Bausch Ja Dr. Jaeger (Bayern) . Ja Becker (Pirmasens) . . . Ja Junglas beurlaubt Blank (Dortmund) Ja Kahn Ja Bodensteiner Ja Kaiser Ja Frau Brauksiepe . . . . Ja Karpf Ja Dr. von Brentano . . . Ja Dr. Kather Ja Brese . . . . . . . . Ja Kemmer Ja Frau Dr. Brökelschen . . Ja Kemper Ja Dr. Brönner Ja Kern Ja Brookmann Ja Kiesinger beurlaubt b Dr. Bucerius Ja Dr. Kleindinst Ja Frau Dietz Ja Dr Köhler Ja Donhauser Ja Dr. Kopf Ja Dr. Dresbach beurlaubt Kühling Ja Eckstein Ja Kuntscher • Ja Dr.Edert beurlaubt Kunze Ja Dr. Ehlers Ja Ja Dr. Laforet krank Ehren Dr. Erhard — Dr. Dr. h. c. Lehr . . . Ja Etzel (Duisburg) . . . beurlaubt Leibfried Ja Etzenbach Ja Lenz . . . . . . . . Ja Even krank Leonhard Ja Feldmann Ja Lücke . . . . . . . . Ja Dr. Fink Ja Majonica Ja Dr. Frey Ja Massoth . . . . . . . Ja Fuchs . ...... . Ja Mayer (Rheinland-Pfalz) . . Ja Dr.Freiherr von Fürstenberg Ja Mehs . . . . . . . . Ja Fürst Fugger von Glött . beurlaubt Mensing . . . . . . . Ja Funk Ja Morgenthaler Ja Gengler Ja Muckermann Ja Gerns beurlaubt Mühlenberg Ja Dr. Gerstenmaier . . . beurlaubt Dr.Dr. Müller (Bonn) Ja Gibbert Ja Müller-Hermann . . . . Ja Giencke Ja Dr. Glasmeyer Ja Naegel . . . . . . . Ja Ja Glüsing Ja Neber Ja Gockeln krank Nellen . . . . . . Dr. Götz Ja Neuburger — Frau Dr. Gröwel . . . Ja Nickl Ja Günther Ja Frau Niggemeyer . . . Ja Hagge Ja Dr. Niklas Ja Frau Heiler . . . . . Ja Dr. Oesterle Ja Heix Ja Dr. Orth Ja Dr. Henle Ja Pelster Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Pfender Ja Bromine Nein Dr. Pferdmenges . . . . entschuld. Brünen — Dr. Povel krank Cramer . . .. . . Nein Frau Dr. Probst . . . Ja Dannebom Nein Dr. Pünder beurlaubt Diel Nein Raestrup Ja Frau Döhring Nein Rahn Ja Eichler Nein Frau Dr. Rehling . . . beurlaubt Ekstrand Nein Frau Rösch Ja Erler beurlaubt Rümmele Ja Faller Nein Sabel . . Ja Franke . . . . . . . Nein Schäffer Ja Freidhof Nein Scharnberg Ja Freitag entschuld. Dr. Schatz Ja Geritzmann Nein Schill . . .. . . . Ja Gleisner Nein Schmitt (Mainz) . . . . krank Görlinger Nein Schmitz . . .. . . . Ja Graf — Schmücker . . . . . . Ja Dr. Greve Nein Dr. Schröder (Düsseldorf) Ja Dr.Gülich . . . . . . Nein Schüttler Ja Happe . . . . . . . Nein Schütz. . . beurlaubt Heiland . . . Nein Schuler . . . . . . . Ja Hennig Nein Schulze-Pellengahr . . . Ja Henßler krank Dr. Semler . . . . . . beurlaubt Herrmann Nein Dr. Serres Ja Hoecker Nein Siebel . . . . . . . Ja Höhne Nein Dr. Solleder Ja Frau Dr. Hubert . Nein Spies Ja Imig Nein Graf von Spreti . . . . Ja Jacobi Nein Stauch . . . . . . . Ja Jacobs — Frau Dr. Steinbiß . . . Ja Jahn Nein Storch — Kalbfell . .. .. . Nein Strauß . . . Ja Kalbitzer beurlaubt Struve . . . . .. Ja Frau Keilhack Nein Stücklen Ja Keuning Nein Dr. Vogel Ja Kinat Nein Wacker Ja Frau Kipp-Kaule . . . Nein Wackerzapp . . Ja Dr. Koch Nein Dr Wahl Ja Frau Korspeter . . . . Nein Frau Dr. Weber (Essen) beurlaubt Frau Krahnstöver beurlaubt Dr. Weber (Koblenz) . . Ja Dr. Kreyssig Nein Dr. Weiß Ja Kriedemann Nein Winkelheide Ja Kurlbaum entschuld. Wittmann Ja Lange — Dr. Wuermeling . . . Ja Lausen entschuld. Frau Lockmann . . Nein Ludwig Nein SPD Dr.Luetkens . . . . . beurlaubt Frau Albertz Nein Maier (Freiburg) . Nein Frau Albrecht . . krank Marx beurlaubt Altmaier beurlaubt Matzner Nein Frau Ansorge Nein Meitmann Nein Dr, Arndt Nein Mellies Nein Arnholz Nein Dr. Menzel Nein Dr. Baade Nein Merten Nein Dr. Bärsch Nein Mertins Nein Baur (Augsburg) . Nein Meyer (Hagen) Nein Bazille Nein Meyer (Bremen) . . . . krank Behrisch Nein Frau Meyer-Laule . . . Nein Bergmann Nein Mißmahl Nein Dr. Bergstraeßer . Nein Dr. Mommer . . . . beurlaubt Berlin Nein Moosdorf Nein Bettgenhäuser . . . . Nein Dr. Mücke -- Bielig Nein Müller (Hessen) . Nein Birkelbach beurlaubt Müller (Worms) . . . . Nein Blachstein Nein Frau Nadig Nein Dr. Bleiß Nein Dr. Nölting beurlaubt Böhm Nein Nowack (Harburg) . . . Nein Dr. Brill Nein Odenthal Nein Name Abstimmung Name Abstimmung Ohlig . Nein Dr. Luchtenberg . enthalten 011enhauer beurlaubt Margulies krank Paul (Württemberg) beurlaubt Mauk Ja Peters . . . . . . . Nein Mayer (Stuttgart) . . . krank Pohle . . . . . . . . Nein Dr. Mende — Dr. Preller Nein Dr. Miessner Ja Priebe . . . . . . . Nein Neumayer Ja Reitzner Nein Dr. Dr. Nöll von der Nahmer Ja Richter (Frankfurt) entschuld. Dr. Nowack(Rheinland-Pfalz) Ja Ritzel . . . . . . . . Nein Onnen Nein Ruhnke Nein Dr. Pfleiderer beurlaubt Runge. Nein Dr. Preiß enthalten Sander krank Dr. Preusker enthalten Sassnick . . . . . . . Nein Rademacher Nein Frau Schanzenbach . . Nein Rath Ja Dr. Schmid (Tübingen) . . beurlaubt Dr. Freiherr von Rechenberg beurlaubt Dr. Schmidt (Niedersachsen) Nein Revenstorff . . . . Nein Dr. Schöne Nein Dr. Schäfer enthalten Schoettle Nein Dr. Schneider Nein Segitz . . . . . . . Nein Stahl Ja Seuffert Nein Stegner Nein Stech Nein Dr. Trischler Nein a MULL IW Nein 1,I I. .L 110,d111 Nein Steinhörster Nein Dr. Wellhausen . . . Ja Stierle Nein Wirths Ja Striebeck Nein Dr. Zawadil . . . . . Nein Frau Strobel . . . . Nein Temmen Nein Tenhagen Nein DP-DPB Troppenz Nein Ahrens beurlaubt Dr. Veit entschuld. Frau Bieganowski . . . Nein Wagner Nein Eickhoff Ja Wehner Wehr Nein Ewers Nein Weinhold Nein Farke Ja Welke Nein Dr. Fricke Ja Weltner Nein Frommhold Nein Dr. Wenzel Nein Hellwege — Wönner entschuld. Ja Jaffé Ja Frau Kalinke . . . . . Zühlke Nein Kuhlemann . . . . . krank Dr. Leuchtgens Ja Löfflad Nein FDP Matthes . . . . .. . Ja Dr. Atzenroth entschuld. Dr. von Merkatz . . . . beurlaubt Mühlenfeld Ja Dr. Becker (Hersfeld) . . beurlaubt Reindl Nein Re Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Schmidt (Bayern) . . . . . Nein Blücher Schuster . . . . . . . Nein Dannemann entschuld. Dr. Seebohm — Dr. Dehler Ja Tobaben . . . . . . . . Ja Dirscherl Wallner . . . . . . . entschuld , Euler beurlaubt Walter Nein Fassbender krank Wittenburg Nein Freudenberg I Dr. Friedrich Nein Frühwald . . . . . Ja FU Funcke Ja Gaul Nein Freiherr von Aretin . . Ja Dr. von Golitschek . . . beurlaubt Frau Arnold . . . . . Ja Grundmann . . . . . — Dr. Bertram (Soest) . . entschuld. Dr. Hammer . . . . . Nein Dr. Besold . . . . . . Ja Dr. Hasemann . . . . enthalten Clausen enthalten Dr. Hoffmann (Lübeck) . entschuld Dr.-Ing. Decker . .. . . beurlaubt Dr. Hoffmann (Schönau) . Nein Determann Ja Frau Hütter . . . . . Nein Eichner . . . . . . . Ja Frau Dr. Ilk . . . . . Ja Dr. Etzel (Bamberg) . . . . Ja Juncker . . . . . . . Nein Hoffmann (Lindlar) . . . Ja Dr. Kneipp . . . . . . entschuld. Lampl . . . . . . . Ja Kühn . . . . . . . . enthalten Maerkl . . . . . . . Ja Dr. Leuze Nein Mayerhofer Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Dr. Meitinger . . . . . Ja Renner . . . . . . . — Pannenbecker . . . . . Ja Rische — Parzinger Nein Frau Strohbach . . . . Nein Dr. Reismann . . . . . beurlaubt Frau Thiele . . . . . — Ribbeheger . . . . Ja Volkholz Ja Fraktionslos Wartner Ja Frau Wessel . . . . Ja Aumer Willenberg Ja Bahlburg Ja Dr. Dorls krank KPD Fröhlich Ja Agatz — Goetzendorff Nein Fisch — Hedler . . . . . . . krank Gundelach Nein Frau Jaeger (Hannover) . Ja Harig . . . . . . — Dr. Keller — Kohl (Stuttgart) . . . . Nein Langer — Müller (Frankfurt) . . . Nein Loritz entschuld. Niebergall Nein Müller (Hannover) . . — Niebes . . . . . . . Nein Dr. Ott. . . . . . . . — Paul (Düsseldorf) . . — von Thadden — Reimann — Tichi krank Zusammenstellung der Abstimmung: Abstimmung Abgegebene Stimmen . . . 305 Davon: Ja 165 Nein 133 Stimmenthaltung . • • • 7 Zusammen wie oben • • • • 305 Berliner Abgeordnete Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Neumann Nein Dr. Friedensburg . . . . Ja Dr. Schellenberg . . . Nein Dr. Krone Ja Frau Schroeder (Berlin) . beurlaubt Lemmer Ja Schröter (Berlin) . . . . Nein Frau Dr. Maxsein . . . . Ja Frau Wolff Nein Dr. Tillmanns beurlaubt FDP SPD Dr. Henn Nein Brandt Nein Hübner Ja Dr. Koenigswarter . . . Nein Frau Dr. Mulert Nein Löbe Nein Dr.Reif . . . . . . . Nein Neubauer Nein Dr. Will Ja Zusammenstellung der Abstimmung der Berliner Abgeordneten Abstimmung Abgegebene Stimmen 17 Davon: Ja........... 6 Nein . . . .. . • • 11 Stimmenthaltung . . . . — Zusammen wie oben 17
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    Rede von Dr. Gerd Bucerius


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren! Wir stimmen dem Gesetz zu, aber nicht ohne Bedenken. Wenn dieses Gesetz in Kraft getreten ist, wird die Zulassung zum Güterfernverkehr sehr einschneidenden Beschränkungen unterworfen sein. Das ist ohne Frage ein tiefer Einbruch in den Grundsatz der Gewerbefreiheit, der im allgemeinen das heutige Recht noch beherrscht.
    Wir wissen, daß der Grundsatz der Gewerbefreiheit, von einer liberalen Wirtschaftsordnung in Zeiten ausgeglichener Wirtschaftsabläufe proklamiert und mit Erfolg durchgeführt, in Krisenzeiten, in denen wir heute immer noch leben, nur mit erheblichen Einschränkungen vertreten werden kann. Doch bedeutet dieses Gesetz — und es gilt, das zu erkennen — einen ganz besonderen Einschnitt. Zum ersten Mal seit dem Beginn der Diskussion in diesem Hause über die Frage, ob Gewerbefreiheit oder nicht, ob Befähigungsnachweis oder nicht, schickt sich der Gesetzgeber hier an, für einen sehr bedeutenden Zweig der deutschen Volkswirtschaft die fachliche und die persönliche Zuverlässigkeit zur Voraussetzung für die Zulassung zum Gewerbe zu machen.
    § 8 dieses Gesetzes ist in dieser Beziehung besonders bedeutsam. Es heißt dort: Die Genehmigung kann nur erteilt werden, wenn der Unternehmer zuverlässig und fachlich geeignet ist und wenn zweitens die Leistungsfähigkeit des Betriebes gewährleistet ist. Der Unternehmer, der die Zulassung zum Gewerbe verlangt, kann also zurückgewiesen werden, wenn seine fachlichen Voraussetzungen nach Meinung der Behörde nicht gegeben sind, wenn er die finanzielle Leistungskraft seines Betriebes nicht nachgewiesen hat. Man muß zuge-


    (Dr. Bucerius)

    ben, daß das sehr weitgehende und einschneidende Maßnahmen sind. Ich sage nicht zuviel, wenn ich ausspreche, daß die Anwendung dieser Bestimmungen uns in Zukunft noch große Sorge bereiten wird. Dem Gesetzgeber, der die Voraussetzung der fachlichen Zuverlässigkeit näher dargetan hat, ist es z. B. nicht gelungen, nähere Angaben über die persönliche Zuverlässigkeit zu machen, eine Definition des Begriffs der persönlichen Zuverlässigkeit zu geben. Wir sind darauf angewiesen, daß die zuständigen Behörden, nämlich die Landesverkehrsverwaltungen, die persönlich zuverlässigen von den persönlich nicht zuverlässigen trennen. Fürwahr ein Schritt, den man erkennen muß, wenn man ihn tun will, so unausweichlich er im gegenwärtigen Augenblick auch sein mag.
    Daß nicht nur die Leistungsfähigkeit des Betriebes in technischer Beziehung, sondern auch in finanzieller Beziehung geprüft werden soll, ist eine Bestimmung, die nur aus der gegenwärtigen bedenklichen Lage des Güterfernverkehrs im allgemeinen überhaupt zu erklären ist. Wir haben es im allgemeinen abgelehnt, die Zulassung zu irgendeinem Berufszweig davon abhängig zu machen, daß der Bewerber uns nachweist, er verfügt über die notwendigen Mittel. Zuzugeben ist hier, daß wir, wenn wir überhaupt wieder Ordnung in den völlig chaotischen Zustand unseres Straßenverkehrsgewerbes bringen oder, um es präziser zu sagen, den bereits erreichten Ordnungsgrad nicht wieder zerstören wollen, es nicht zulassen können, daß beliebig Leute, die nicht im Besitz der Mittel sind, die notwendig sind, um den Gewerbebetrieb auch dauernd durchzuführen, in diesem Gewerbe verbleiben. Immerhin muß man zugeben, daß die Diskussion über die Gewerbefreiheit für die Zukunft durch diese Bestimmung in erheblichem Maße präjudiziert wird.
    Die Frage des Befähigungsnachweises in anderen Gewerbezweigen wird unter dem Gesichtspunkt dieses Gesetzes, das wir heute beschließen, natürlich besondere Aspekte erlangen. Wir tun in der Tat einen Schritt weiter zum allgemeinen Befähigungsnachweis.
    Meine Damen und Herren, nicht weniger einschneidend ist der Teil des Gesetzes, der sich mit der öffentlichen Tarifordnung des Güterfernverkehrs befaßt. Es ist inzwischen uns allen eigentlich selbstverständlich geworden, daß der Unternehmer im Güterfernverkehr nicht mehr berechtigt ist, die Entgelte für seine gewerbliche Leistung, also seine Beförderungstarife, selbst zu bestimmen. Der Preis als Regler von Angebot und Nachfrage ist aus diesem Teil unseres Wirtschaftslebens entfernt worden. Die Tarife — so bestimmt § 19 des Gesetzentwurfs — werden vom Bundesministerium für Verkehr festgesetzt. Nun hat schon die Erfahrung der Vergangenheit gezeigt, und ein so erfahrener Fachmann wie der Herr Berichterstatter hat es Ihnen gesagt, daß die behördliche Festsetzung von Preisen gerade auf dem Gebiet des Güterfernverkehrs schon zu erheblichen Unzuträglichkeiten geführt hat. Zahlreiche Unternehmer des Güterfernverkehrs haben die amtlichen Tarife unterboten. Unter Aufwendung des ganzen staatlichen Zwanges mußten sie gezwungen werden, höhere Entgelte für ihre gewerbliche Leistung zu verlangen, als sie nach ihrer eigenen Berechnung zur Aufrechterhaltung ihres Betriebes benötigten. Das ist in der Tat ein seltsamer Zustand. Ich muß Ihnen sagen: es ist eine meiner unerfreulichsten Aufgaben als Abgeordneter , gewesen, gewerblichen Fernverkehrsunternehmen, zu denen die Behörde gekommen war, um von ihnen eine Nachberechnung des nichterhobenen Teils des Entgelts zu verlangen, klarzumachen, daß der Gesetzgeber darauf bestehen mußte, daß sie von ihren Kunden mehr verlangten, als sie eigentlich selbst zu haben wünschten.
    Aus einem wirtschaftlich bedrohten Landesteil der Bundesrepublik ist sogar geradezu der Wunsch an uns herangetragen worden, diese Unterbietungen jedenfalls nicht über das bisherige Maß hinaus zu erschweren. Besonders ein Teil des Gewerbes in diesem Landesteil beruhe geradezu darauf, daß man nicht auf die teuren Tarife der Bundesbahn, sondern auf Unterbietungen durch den gewerblichen Fernverkehr angewiesen sei.
    Das alles soll aber jetzt definitiv ein Ende haben und wird es haben. Eine straffe Organisation, in der die Vertreter des Güterfernverkehrs selbst das Recht haben, bei der Bestimmung der Tarife und bei der Überwachung mitzuwirken, wird dafür sorgen, daß in Zukunft nicht mehr die Leistungskraft einzelner besonders qualifizierter oder glücklich gelagerter Unternehmer, sondern der allgemeine Durchschnitt den Preis der Leistung bestimmt. Wenn wir dem Gesetz zustimmen, so muß natürlich besonders hierauf hingewiesen werden. Gewiß haben die Schwierigkeiten, die sich aus der Möglichkeit einer Unterbietung ergeben, in den letzten Monaten und im letzten halben Jahr infolge der gesteigerten Kosten des Güterfernverkehrs abgenommen. Sie können aber bei einer Veränderung dieser Kostenlage jederzeit wieder auftreten, z. B. dann, wenn die Bundesbahn ihre Tarife erhöht und nach der Automatik des Gesetzes dann gleichzeitig auch die Tarife des Güterfernverkehrsgewerbes erhöht werden.
    Das Hauptbedenken liegt vielleicht noch nicht einmal darin, daß in diesem Falle einige Unternehmer gezwungen werden, mehr zu verdienen, als sie verdienen wollen und verdienen müssen — die Steuerbehörde sorgt schon dafür, daß ihnen ein namhafter Teil dieses Verdienstes wieder abgenommen wird —; das ernsthafte Bedenken liegt vielmehr darin, daß in Zukunft bei vielen Betrieben das scharfe Kalkulieren und Rationalisieren zur Minderung des sich aus dem Preiskampf sonst ergebenden Unkostenfaktors entfernt wird. Die Steigerung der Kosten ist bekanntlich ein typisches Merkmal vieler Kartelle, und man kann nicht bestreiten, daß es sich bei diesem Gesetz um eine kartellähnliche Regelung handelt. Dieses Ventil des Wirtschaftslebens, das der Kostensenkung, wird hier zweifellos durch das Gesetz entfernt.
    Warum dann aber ein so einschneidendes, bestimmte Grundsätze unserer Wirtschaftsordnung verletzendes Gesetz? Die Antwort ist sehr einfach: Die ungeklärte Konkurrenzlage zur Bundesbahn zwingt zu einem Eingriff in den Wettbewerb zwischen Schiene und Straße. Wenn wir heute den Verkehr auf der Straße und seine Tarife völlig freigeben würden, so würde die Bundesbahn den stärksten Schädigungen ausgesetzt werden. Warum? Weil ein bestimmter Teil des Verkehrs von der Bundesbahn zu den billigeren Tarifen der Straße abwandern würde. Wiederum erkennbar ein starker Eingriff des Gesetzgebers in den natürlichen Wirtschaftsablauf; aber dieser Eingriff ist heute unvermeidlich, und deshalb müssen wir dem Gesetz zustimmen.
    Warum unvermeidlich? Meine Damen und Herren, wir werden gewiß eines Tages auch den Wettbewerb zwischen Schiene und Straße auf echte


    (Dr. Bucerius)

    volkswirtschaftliche Grundlagen stellen müssen. Keine Volkswirtschaft, am allerwenigsten die arme deutsche Volkswirtschaft kann es sich leisten, auf diesen echten Wettbewerb zu verzichten. Stellt sich heraus, daß die Schiene auf bestimmten Gebieten des Verkehrslebens nicht mehr wirtschaftlich arbeitet, stellt sich heraus, daß der Lastkraftwagen die Funktion der Schiene besser und billiger übernehmen kann, so wäre es in der Tat volkswirtschaftlich nicht vertretbar, der Schiene weiterhin einen unnatürlichen Schutz angedeihen zu lassen. Wir wissen, daß andere Länder und Nachbarn Deutschlands im Begriffe sind, aus dieser Erwägung ernste Konsequenzen hinsichtlich ihrer eigenen Staatsbahnen zu ziehen.
    Diese Seite des vor uns stehenden Problems, nämlich die Frage „Ist die Bundesbahn in ihrer gegenwärtigen Form noch rentabel oder ist der Straßenverkehr vielleicht rentabler?" wird in der Tat immer dringlicher. Es ist einer der Nachteile dieses Gesetzentwurfes, daß er es ermöglicht, die Lösung dieses dringenden Problems wieder einmal hinauszuschieben. Hier wird eine große Verantwortung für den Herrn Bundesminister für Verkehr begründet. Wir müssen endlich zur exakten Kostenfeststellung bei allen Verkehrsträgern kommen. Wir müssen wissen, ob die Bundesbahn noch rentabel arbeitet. Wir müssen wissen, ob der Lastkraftwagen wirklich, wie vielfach behauptet wird, in der Lage ist, volkswirtschaftlich billiger zu arbeiten.
    Seit langem geht um diese Frage der Kampf zwischen den einzelnen Verkehrsträgern. Die Bundesbahn beschwert sich darüber, daß ihre Kostenrechnung mit Faktoren belastet ist, die mit ihrem Betrieb nichts zu tun haben, z. B. mit Flüchtlingspensionen, Zinsen für die Ausgleichsforderungen des Bundes, bestimmten ihr durch den Gesetzgeber, durch dieses Haus auferlegten sozialen Leistungen wie verbilligte Tarife für Kriegsbeschädigte, Arbeiter, Schüler usw. Sie behauptet ferner aber, daß der Lastwagen, ihre Konkurrenz also, die von ihm verursachten volkswirtschaftlichen Kosten nicht deckt. Sie behauptet, daß die durch den Lastkraftwagen verursachte Lasten, z. B. die Abnutzung der Straßen, sein Anteil an der Verkehrspolizei, die anderen Aufwendungen des Staates für den Verkehr usw. höher seien als die vom Verkehr geleisteten Beiträge.
    Meine Damen und Herren, der Verkehr seinerseits ist in diesen Monaten auf der ganzen Linie zum Gegenangriff übergegangen. Er hat uns dargelegt, daß die Leistungen, welche der Verkehr in Gestalt der verschiedenen Steuern, Kraftfahrzeugsteuer, Abgaben für Mineralöl, Benzin usw. aufbringt, bei weitem höher seien als die vom Kraftwagen insgesamt verursachten Kosten. Wer. in diesem Streit recht hat, läßt sich heute nicht sagen. Die hierfür erforderlichen Untersuchungen sind noch nicht zum Abschluß gekommen. Aber es ist wirklich unerläßlich, daß sie unverzüglich zum Abschluß gebracht werden. Es ist ferner für die Zukunft unausweichlich, daß in der Tat die Abgaben, welche der Kraftwagen aufbringt, ausschließlich dem Kraftwagen zugute kommen. Wir wissen, daß in der Vergangenheit in nicht unerheblichem Umfang die auf dem Kraftwagen im weitesten Sinne ruhenden Lasten eine allgemeine Finanzeinnahme des Staates gewesen sind. Wenn aber der Gedanke einer organischen Steuerreform überhaupt einen Sinn hat, dann muß sie auch hier kostengerechte Verhältnisse schaffen. Der Verkehr als solcher ist
    nach meiner Ansicht ein höchst ungeeigneter besonderer Steuerträger. Daß er Steuern und Abgaben aufbringen muß, ist selbstverständlich. Aber sie haben dazu zu dienen, diejenigen Leistungen des Staates zu ermöglichen, die dem Verkehr ihrerseits eine Existenzgrundlage schaffen.
    Also Grundsatz: Alle vom Verkehr aufgebrachten Steuern müssen grundsätzlich dem Verkehr zugute gebracht werden. Das ist eine Frage, die der Herr Verkehrsminister seinerseits mit dem Herrn Finanzminister auszutragen hat. Das wird nicht leicht sein. Wir alle wissen, daß der Staat — der Bundesfinanzminister — auf jede Finanzquelle angewiesen ist und auch auf diese Finanzquelle nicht wird verzichten können. Aber wir wünschen, daß diese Auseinandersetzung mit allem Ernst in Angriff genommen wird. Wird sie nicht geführt, wird der Nachweis nicht erbracht, daß der Verkehr wirklich die von ihm aufgebrachten Beträge in Gestalt staatlicher Leistungen zurückerhält, dann werden wir uns einem ständigen und ununterbrochenen Vorwurf des Verkehrs aussetzen, und diesen Vorwurf kann der Gesetzgeber nicht ungestört hinnehmen.
    Meine Damen und Herren, die Aufgabe, diese
    Unterlagen zu beschaffen, liegt beim Bundesverkehrsministerium. Wir wissen, daß das Verkehrsministerium diese Aufgaben in Angriff genommen hat. Es ist nicht sein Verschulden, daß sie noch nicht zum Abschluß gebracht werden konnten. Unsere Bitte, Herr Bundesverkehrsminister, geht allerdings dahin, diese Arbeiten im äußerst möglichen Umfang zu beschleunigen. Das chaotische Bild unserer Straßen, die ständig wachsenden, in die Milliarden gehenden Investitionsbeträge der beiden Verkehrsträger verlangen eine volkswirtschaftliche Klärung dieses Sachverhalts, damit der Gesetzgeber in der Lage ist, richtige Entscheidungen zu treffen.
    Noch ein Wort über die Zusammensetzung der Bundesanstalt. Die Bundesanstalt ist eine Behörde. Sie hat einen Verwaltungsrat mit der Aufgabe, die am Verkehr selbst Beteiligten möglichst weitgehend an der Regelung des Güterfernverkehrs zu beteiligen. Von den 27 Mitgliedern des Verwaltungsrats werden allerdings nur 6 von der Arbeitsgemeinschaft des Güterfernverkehrs, also von den eigentlichen Betroffenen selbst gestellt. Man kann sich in der Tat fragen, ob diese Vertretung ausreichend ist. Wir werden von der Prüfung dieser Frage nicht dadurch entbunden, daß die Betroffenen eine nach meiner Auffassung unzulässige und jedenfalls nicht sehr zweckmäßige Form der Einflußnahme auf das Parlament gewählt haben. Es sind nur 6 von 27; aber in den Kreisen der Beteiligten wird nach meiner Auffassung übersehen, daß der Verwaltungsrat kein Parlament ist, in dem Stimmengruppen den Ausschlag geben. Er ist vielmehr ein Arbeitsgremium, in das der Güterfernverkehr so viele Vertreter entsenden muß, wie erforderlich ist, um alle Aspekte des Güterfernverkehrs ausreichend zur Diskussion zu stellen und zur Geltung zu bringen. Wenn man die Dinge unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, glaube ich, daß der Güterfernverkehr mit sechs Vertretern eine gute Vertretung im Verwaltungsrat entwickeln kann. Hoffentlich gelingt es ihm, sechs hervorragende Männer seines Berufsstandes zur Mitarbeit in diesem Gremium zu gewinnen. Sollte sich herausstellen, daß die Zahl von sechs nicht ausreichend ist, um alle wohlverstandenen Interessen und Sorgen des Güterfernverkehrs zu berücksichtigen, so muß und wird das


    (Dr. Bucerius)

    Gesetz in diesem Punkt einer Nachprüfung unterzogen werden.
    Dem Verwaltungsrat sollen auch fünf Vertreter der Gewerkschaften angehören. Es schien uns allerdings nicht Aufgabe des Gesetzgebers zu sein, ausschließlich eine bestimmte Gewerkschaft zu bezeichnen und z. B. die Deutsche Angestelltengewerkschaft von der Beteiligung auszuschließen. Deshalb hat die CDU-Fraktion zur dritten Lesung den vorliegenden Änderungsantrag eingebracht.
    Ich halte es als ein Mitglied des Verkehrsausschusses für meine Pflicht, dem Verkehrsminister und seiner Verwaltung für die ausgezeichnete Mitarbeit bei diesem schwierigen Gesetz zu danken. Aber, Herr Minister, der Gesetzgeber wird heute in dieser Sache seine Pflicht tun, — jetzt sind S i e am Zuge!

    (Beifall bei der CDU/CSU.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Peters.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Georg Peters


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die sozialdemokratische Fraktion ist hinsichtlich des jetzt zur Beschlußfassung vorliegenden Güterkraftverkehrsgesetzes nicht überzeugt, daß es in allen Teilen die beste Lösung für das angestrebte Ziel, die Ordnung auf der Straße, darstellt. Die Entwürfe der Bundesregierung und des Bundesrates lagen dem Ausschuß seit zwei Jahren vor. In vielen Fällen sind Kompromisse geschlossen worden, die nicht immer befriedigen können. Das Fernverkehrsgewerbe, das ja von dem Gesetz am meisten betroffen wird, hatte wohl immer die stärksten Bedenken gegen die einzelnen Paragraphen. Soweit diese Bedenken ausgeräumt werden konnten, ist das geschehen; aber die vorgetragenen Argumente waren nicht immer so, daß der Ausschuß sie auch anerkennen konnte. Ich glaube, daß die Durchführung des Gesetzes zeigen wird, wie falsch es sein kann, nur durch die Interessenbrille zu blicken.
    Auf der anderen Seite muß man anerkennen, daß die Fachleute des Gewerbes, der Behörden und des Bundesrates sehr viele nützliche Anregungen, Hinweise und auch Formulierungen für einzelne Paragraphen gegeben haben. Auf ihre Mitarbeit hätte nicht verzichtet werden können. Ich glaube, man war sich in jedem Augenblick der Beratung darüber klar, daß man zu einer Ordnung im Verkehr und zu einer sinnvollen Verkehrspolitik nur in der Zusammenarbeit mit dem Verkehrsgewerbe kommen kann. Einwandfrei steht wohl auch fest, daß das Verkehrsgewerbe diese Ordnung genau so will wie der Gesetzgeber, genau so will wie der Staat. Anerkannt darf auch werden, daß die Straßenverkehrsgenossenschaften für diese Ordnung im Verkehr bisher Vorbildliches geleistet haben. Der Gesetzgeber hat deshalb größtes Interesse daran, daß diese Wirtschaftsorganisationen des Gewerbes, daß diese Genossenschaften erhalten bleiben. Sie vor allen Dingen sollen über die Bundesanstalt auch bei der Prüfung der Frachtbriefe eingeschaltet bleiben und auch eine möglichst gesunde finanzielle Grundlage erhalten. Alle an der Beratung des Gesetzes Beteiligten, die Ausschüsse des Bundestags und des Bundesrats, das Ministerium für Verkehr und die Fachleute, wünschen deshalb eine starke Verankerung dieser Wirtschaftsorganisationen in der Rechtsverordnung zu den §§ 50 und 50 a des Gesetzes. Wenn in der Abfassung eben dieser beiden Paragraphen die Wünsche des Verkehrsgewerbes nicht berücksichtigt wurden, so darf man doch feststellen, daß die Tätigkeit der Genossenschaften tatsächlich nicht beeinträchtigt werden soll und wird.
    Meine Fraktion begrüßt die Schaffung einer bundesunmittelbaren Anstalt des öffentlichen Rechts mit dem Namen „Bundesanstalt für den Güterfernverkehr". Wir bedauern jedoch in Übereinstimmung mit dem Gewerbe, daß diese Anstalt nicht mit einer Ordnungsstrafgewalt ausgestattet ist. Die Bestimmung des § 48 a, nach der die Bundesanstalt die Durchführung von Verwaltungsmaßnahmen erzwingen kann, ist nur eine halbe Lösung. Wir haben mit der Verabschiedung dieses Gesetzes zwar ein einheitliches Verfahren bei der Feststellung strafbarer Tatbestände, jedoch bleibt die Gefahr differenzierter Entscheidungen und die Gefahr nicht gewünschter zeitlicher Verzögerungen bestehen. Man weiß leider gar nicht einmal, ob überall in der Bundesrepublik das Bestreben vorhanden ist, der Bundesanstalt auch zu einem Erfolg zu verhelfen. Vielleicht könnte man hier durch die Schaffung eines Strafrahmens für die einzelnen Verstöße helfen. Das Ziel muß ja eine möglichst gleichmäßige Ahndung der Gesetzesübertretungen sein.
    Daß der Bundesanstalt nicht nur die Überwachung im Fernverkehr übertragen wurde, sondern daß sie auch bei Tarifmaßnahmen mitwirkt, wird von uns begrüßt. Die Unordnung auf der Straße kann nicht nur durch polizeiliche, sondern muß auch mit tarifpolitischen Maßnahmen überwunden werden. Durch den Verwaltungsrat bei der Bundesanstalt ist das Verkehrsgewerbe bei diesem wichtigen Problem eingeschaltet und erhält zudem durch den vorliegenden interfraktionellen Antrag zu § 21 weitere Möglichkeiten der Mitwirkung.
    Die Zusammensetzung des Verwaltungsrats ist leider etwas willkürlich. Die Verkehrsträger insgesamt haben 11 Vertreter, die Länder 6, die übrige Wirtschaft 5 und der Deutsche Gewerkschaftsbund 5. Hier liegt ein Kompromiß mit Mängeln vor. Wenn jedoch keine Interessentengruppe eine Mehrheit hat, wie das ja vom Fernverkehrsgewerbe gefordert wurde, so wird damit wohl am besten die Neutralitätsfunktion gewahrt werden können.
    Meine Fraktion bedauert, daß der Werkverkehr nicht dem Gesetz unterliegt und nur der unechte Werkverkehr durch die Straßenkontrollen unterbunden wird. Wir bedauern auch aus verkehrstechnischen, aus wirtschaftlichen und finanzpolitischen Gründen die starke Einengung der Bundesbahn. Wir sind ferner der Meinung, daß für eine gute Ordnung auf der Straße der Nahverkehr hätte im echten Sinne geregelt werden müssen. Die Erlaubnispflicht scheint uns dafür nicht ausreichend zu sein. Ein Vergleich zwischen dem „freien Pferdefuhrwerk" mit einer Tragkraft von 20 Zentnern und dem Lieferwagen mit nur 15 Zentnern Tragkraft, wie er von dem Herrn Kollegen Dr. Fricke angestellt wurde, ist, glaube ich, nicht gut möglich.
    Die sozialdemokratische Fraktion stimmt dem Gesetz trotz der Bedenken und trotz der von mir herausgestellten Mängel zu. Die mit dem Gesetz angestrebte und zu erreichende Ordnung ist für die gesamte Volkswirtschaft von Nutzen. Wir stimmen dem interfraktionellen Änderungsantrag auf Umdruck Nr. 620 zu. Wir lehnen den Antrag der CDU/CSU auf Umdruck Nr. 658 ab, werden aber dem Antrag der Föderalistischen Union auf Umdruck Nr. 659 zustimmen.

    (Beifall bei der SPD.)