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ID0122701600

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    Vokabeln: 7
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag - 227. Sitzung. Bonn, Samstag, den 19. Juli 1952 10237 227. Sitzung Bonn, Sonnabend, den 19. Juli 1952. Geschäftliche Mitteilungen . . 10238C, D, 10259A, 10281C, 10288C Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz zur Regelung der Besteuerung des Kleinpflanzertabaks im Erntejahr 1952 10238C Gesetz über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu den Abkommen über den Internationalen Währungs-Fonds (International Monetary Fund) und über die Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (International Bank for Reconstruction and Development) 10238C Gesetz über den Lastenausgleich . . . 10238D Gesetz zur Einfügung eines Art. 120 a in das Grundgesetz 10238D Gesetz über die Inanspruchnahme eines Teils der Einkommensteuer und der Körperschaftsteuer durch den Bund im Rechnungsjahr 1952 10238D Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft 10238D Gesetz über die vorläufige Regelung der Errichtung neuer Apotheken 10238D Vereidigung des Bundesministers für Wohnungsbau Neumayer 10238D, 10245C Gedenkworte zum Ableben der Gattin des Herrn Bundespräsidenten, Frau HeussKnapp: Präsident Dr. Ehlers 10277C Einspruch des Abg. Stücklen gegen Ordnungsruf (Umdruck Nr. 630) 10238D Beschlußfassung 10238D Dritte Beratung des von der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer im Betrieb, des von der Fraktion der SPD eiragebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuordnung der Wirtschaft, des Entwurfs eines Gesetzes über die Neuordnung der Beziehungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in den Betrieben (Betriebsverfassungsgesetz) (Nrn. 3585, 970, 1229, 1546 der Drucksachen); Zusammenstellung der Beschlüsse in zweiter Beratung (Umdruck Nr. 624, Änderungsanträge Nrn. 634 bis 639) 10239A, 10245A Allgemeine Beratung: Even (CDU) 10239B Ollenhauer (SPD) 10240B Storch, Bundesminister für Arbeit 10245B Dr. Schröder (Düsseldorf) (CDU) . 10246A Imig (SPD) 10248A Dr. Wellhausen (FDP): zur Sache 10250A zur Geschäftsordnung 10257B Dr. Besold (FU) 10253C Determann (FU) 10254A Sabel (CDU) 10254B Kühlemann (DP) 10256B Unterbrechung der Sitzung . . 10257B Paul (Düsseldorf) (KPD) 10257C Stegner (FDP) 10259B von Thadden (Fraktionslos) . . . 10260A Raestrup (CDU) 10260C Loritz (Fraktionslos) 10261A Einzelberatung: Böhm (SPD) 10261B Keuning (SPD) 102630, 10268B Harig (KPD) 10265A, 10266D, 10269D, 10274D Dr. Besold (FU) 10266A Richter (Frankfurt) (SPD) 10266C, 10276B Ludwig (SPD) 10267B Agatz (KPD) 10268A, 10273B Dr. Preller (SPD) 10268D Freudenberg (FDP-Gast) 10269C Wönner (SPD) 10270D, 10278C Frau Döhring (SPD) 10271D Lange (SPD) 10272C Frau Kipp-Kaule (SPD) . . 10274A, 10274C Dr.-Ing. Decker (FU) 10274B Paul (Düsseldorf) (KPD) 10276C Dr. Wellhausen (FDP) 10277A Euler (FDP) 10277B Bergmann (SPD) 10277C Abstimmungen 10265D, 10267B, 10268B, 10270C, 10271C, 10272C, 10273D, 10274A, 10276A, 10277A, 10278B, D, 10279A, 10281C Namentliche Abstimmungen 10263C, 10264C, 10277B, 10278B, 10279A, 10289 Erklärungen zur Schlußabstimmung: Dr. Preusker (FDP) 10279A Richter (Frankfurt) (SPD) 10279D Dr. von Merkatz (DP) 10280A Agatz (KPD) 10280C Lenz (CDU) 10280C Schmücker (CDU) 10281A Dr. Schröder (Düsseldorf) (CDU) . 10281B Namentliche Schlußabstimmung 10281A, 10281B, 10289 Dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Erhöhung der Einkommensgrenzen in der Sozialversicherung und der Arbeitslosenversicherung (Nrn. 3600, 3350 der Drucksachen); Zusammenstellung der Beschlüsse in zweiter Beratung (Umdrucke Nrn. 631, 628) 10281D Storch, Bundesminister für Arbeit 10281D Frau Kalinke (DP) . . . 10282A, 10282C, D Dr. Hammer (FDP) 10282B Frau Dr. Steinbiß (CDU) 10282B Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . 10282D Abstimmungen 10282C, D Persönliche Erklärung: Hedler (Fraktionslos) 10283A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Strafvollstreckung gegen den Abgeordneten Hedler gemäß Schreiben des Bundesministers der Justiz vom 2. Juli 1952 (Nr. 3603 der Drucksachen) 10283B Gengler (CDU), Berichterstatter . 10283B Ritzel (SPD) 10284B Hoogen (CDU) 10285A Erler (SPD) 10285D Ewers (DP) 10286A, C Frau Kalinke (DP) (zur Geschäftsordnung) 10288A Abstimmung über den Antrag auf Rückverweisung an den Ausschuß 10286B Beschlußfassung 10288A Wünsche des amtierenden Präsidenten für die Parlamentsferien: Vizepräsident Dr. Schmid 10288C Nächste Sitzung -10288C Zusammenstellung der namentlichen Abstimmungen in der dritten Beratung des Entwurfs eines Betriebsverfassungsgesetzes 10289 Die Sitzung wird um 9 Uhr 4 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Namentliche Abstimmungen in der dritten Beratung des Entwurfs eines Betriebsverfassungsgesetzes 1. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu § 1 (Umdruck Nr. 634 Ziffer 1) 2. über den Änderungsantrag der Abg. Euler, Dr. Preusker, Mauk und Genossen (Umdruck Nr. 635 Ziffer 4) und über den Änderungsantrag der Abg. Stücklen, Dr. Preusker, Eickhoff und Genossen (Umdruck Nr. 637 Ziffer 4) zu § 72 Abs. 1 3. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu § 76 Abs. 1 (Umdruck Nr. 634 Ziffer 11) 4. Schlußabstimmung über das Gesetz Name 1. 2. 3. 4. Abstimmung CDU/CSU . Dr. Adenauer — - - - Albers Nein Nein Ja enthalten Arndgen Nein Nein Nein Ja Dr. Bartram (Schleswig- Holstein) Nein Nein Nein Ja Bauereisen Nein Ja Nein Ja Bauknecht Nein Nein Nein Ja Dr. Baur (Württemberg) Nein Nein Nein Ja Bausch Nein Nein Nein Ja Becker (Pirmasens) . . . . Nein Ja Nein Ja Blank (Dortmund) . . . Nein Nein Nein Ja Bodensteiner Nein enthalten enthalten enthalten Frau Brauksiepe Nein Ja Nein Ja Dr. von Brentano Nein Nein Nein Ja Brese Nein Ja Nein Ja Frau Dr. Brökelschen . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Brönner Nein Ja Nein Ja Brookmann Nein Nein Nein Ja Dr. Bucerius Nein Nein Nein Ja Frau Dietz Nein Ja Nein Ja Dr. Dresbach Nein Nein Nein Ja Eckstein Nein Ja Nein Ja Dr. Edert Nein Nein Nein Ja Dr. Ehlers Nein Nein Nein Ja Ehren Nein Nein Nein Ja Dr. Erhard — - Nein Ja Etzel (Duisburg) Nein Nein Nein Ja Etzenbach Nein Ja Nein Ja Even Nein Nein Nein Ja Feldmann Nein Ja Nein Ja Dr. Fink Nein Ja Nein Ja Dr. Frey Nein Ja Nein Ja Fuchs Nein Ja Nein Ja Dr. Freiherr von Fürsten- - berg Nein Ja Nein Ja Fürst Fugger von Glött . Nein Ja Nein Ja Funk Nein Ja Nein Ja Gengler Nein Nein Nein Ja Gerns Nein Ja Nein Ja Dr. Gerstenmaier Nein Nein Nein Ja Gibbert Nein Nein Nein Ja Name 1. 2. 3. 4. Abstimmung Giencke Nein Ja Nein Ja Dr. Glasmeyer Nein Ja Nein Ja Glüsing Nein Ja Nein Ja Gockeln Nein Nein Nein Ja Dr. Götz Nein Ja Nein Ja Frau Dr. Gröwel Nein Nein Ja Ja Günther Nein Ja Nein Ja Hagge Nein Ja Nein Ja Frau Heiler Nein Ja Nein Ja Heix Ja Nein Ja Ja Dr. Henle entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Hilbert Nein Ja Nein Ja Höfler Nein Nein Nein Ja Hohl Nein Ja Nein Ja Dr. Holzapfel — — — — Hoogen Nein Nein Nein Ja Hoppe Nein Nein Nein Ja Dr. Horlacher entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Horn Nein Nein Nein Ja Huth Nein Ja Nein Ja Dr. Jaeger (Bayern) . . . Nein Ja Nein Ja Junglas Nein Nein Ja Ja Kahn Nein Ja Nein Ja Kaiser Nein — — enthalten Karpf Ja Nein Ja enthalten Dr. Kather Nein Ja Nein Ja Kemmer Nein Ja Nein Ja Kemper beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Kern Ja Nein Ja Ja Kiesinger Nein Nein Nein Ja Dr. Kleindinst Nein Ja Nein Ja Dr. Köhler Nein Nein — Ja Dr. Kopf . Nein Nein Nein Ja Kühling — Nein Nein Ja Kuntscher Nein Nein Nein Ja Kunze beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Dr.. Laforet krank krank krank krank Dr. Dr. h. c. Lehr. — Ja Nein Ja Leibfried Nein Ja Nein Ja Lenz - Nein Nein Ja enthalten Leonhard Nein Nein Nein Ja Lücke Nein Ja Nein Ja Majonica Nein Ja Nein Ja Massoth Nein Nein Nein Ja Mayer (Rheinland-Pfalz) . Nein Ja Ja Ja . Mehs Nein Ja Ja Ja Mensing Nein Ja Nein — Morgenthaler entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Muckermann Nein Ja Nein Ja Mühlenberg Nein Nein Nein Ja Dr. Dr. Müller (Bonn) . . . Nein Nein Nein Ja Müller-Hermann Nein Nein Nein Ja Naegel Nein Ja Nein - Ja Neber Nein Ja Nein Ja Nellen Nein Nein Nein enthalten Neuburger Nein Nein Nein Ja Nickl Nein Ja Nein Ja Frau Niggemeyer Nein Nein Nein Ja Dr. Niklas — Dr. Oesterle Nein Ja Nein Ja Dr. Orth Nein Ja Nein Ja Pelster Nein Nein Nein Ja Pfender Nein Nein Ja Ja Dr. Pferdmenges Nein Nein Nein Ja Dr. Povel — — — — Frau Dr. Probst Nein Ja Nein Ja Dr. Pünder Nein Nein Nein Ja Raestrup . . . . . Nein Nein Nein Ja Name 1. 2. 3. 4. Abstimmung Rahn Nein Ja Nein Ja Frau Dr. Rehling Nein Nein Nein Ja Frau Rösch Nein Nein Nein Ja Rümmele Ja Nein Ja Nein Sabel Nein Nein Nein Ja Schäffer Nein Nein Nein Ja Scharnberg Nein Nein Nein Ja Dr. Schatz Nein Ja Nein Ja Schill Nein Ja Nein Ja Schmitt (Mainz) Nein Ja Nein Ja Schmitz beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Schmücker Nein Ja Nein Ja Dr. Schröder (Düsseldorf) Nein Nein Nein Ja Schüttler Ja Nein Ja enthalten Schütz Nein Nein Nein Ja Schuler — — — Schulze-Pellengahr . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Semler — — — — Dr. Serres Nein Nein Nein Ja Siebel Nein Ja Nein Ja Dr. Solleder Nein Ja Nein Ja Spies Nein Ja Nein Ja Graf von Spreti Nein enthalten Nein Ja Stauch Nein Ja Nein Ja Frau Dr. Steinbiß Nein Nein Nein Ja Storch Nein Nein Nein Ja Strauß entschuld. entschuld. entschuld. entschuld Struve Nein Ja Nein Ja Stücklen . . . . . . . . Nein Ja Nein Ja Dr. Vogel Nein Nein Nein Ja Wacker Nein Ja Nein Ja Wackerzapp Nein enthalten Nein Ja Dr. Wahl Nein Nein Nein Ja Frau Dr. Weber (Essen) . Nein Nein Nein Ja Dr. Weber (Koblenz) . . Nein Ja Nein Ja Dr. Weiß Nein Nein Nein Ja Winkelheide Nein Nein Nein Ja Wittmann entschuld. entschuld. entschuld. entschuld Dr. Wuermeling Nein Nein Nein Ja SPD Frau Albertz Ja Nein Ja Nein Frau Albrecht Ja Nein Ja Nein Altmaier Ja Nein Ja Nein Frau Ansorge Ja Nein Ja Nein Dr. Arndt Ja Nein Ja Nein Arnholz . . . . . . . . Ja Nein Ja Nein Dr. Baade Ja Nein entschuld. entschuld Dr. Bärsch Ja Nein Ja Nein Baur (Augsburg) Ja Nein Ja Nein Bazille krank krank krank krank Behrisch Ja Nein Ja Nein Bergmann Ja Nein Ja Nein Dr. Bergstraeßer Ja Nein Ja Nein Berlin Ja Nein Ja Nein Bettgenhäuser Ja Nein Ja Nein Bielig Ja Nein Ja Nein Birkelbach Ja Nein Ja Nein Blachstein entschuld. entschuld. entschuld. entschuld Dr. Bleiß Ja Nein Ja Nein Böhm Ja Nein Ja Nein Dr. Brill entschuld. entschuld. entschuld. entschuld Bromme Ja Nein Ja Nein Brünen Ja Nein Ja Nein Cramer Ja Nein Ja Nein Dannebom Ja Nein Ja Nein Diel Ja Nein Ja Nein Frau Döhring Ja Nein Ja Nein Name 1 2. 3. 4. Abstimmung Eichler Ja Nein Ja Nein Ekstrand Ja Nein Ja Nein Erler Ja Nein Ja Nein" Faller Ja Nein Ja Nein Franke Ja Nein Ja Nein Freidhof Ja Nein Ja Nein Freitag beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Geritzmann Ja Nein Ja Nein Gleisner Ja Nein Ja Nein Görlinger Ja Nein Ja Nein Graf Ja Nein Ja Nein Dr. Greve entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Gülich Ja Nein Ja Nein Happe Ja Nein Ja Nein Heiland Ja Nein Ja Nein Hennig Ja Nein Ja Nein Henßler krank krank krank krank Herrmann Ja Nein Ja Nein Hoecker Ja Nein Ja Nein Höhne Ja Nein Ja Nein Frau Dr. Hubert Ja Nein Ja Nein Imig Ja Nein Ja Nein Jacobi Ja Nein Ja Nein Jacobs Ja Nein Ja Nein Jahn beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Kalbfell krank krank krank krank Kalbitzer Ja Nein Ja Nein Frau Keilhack Ja Nein Ja Nein Keuning Ja Nein Ja Nein Kinat Ja Nein Ja Nein Frau Kipp-Kaule Ja Nein Ja Nein Dr. Koch Ja Nein Ja Nein Frau Korspeter Ja Nein Ja Nein Frau Krahnstöver . . . . Ja Nein Ja Nein Dr. Kreyssig Ja Nein Ja Nein Kriedemann Ja Nein Ja Nein Kurlbaum Ja Nein Ja Nein Lange Ja Nein Ja Nein Lausen beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Lockmann Ja Nein Ja Nein Ludwig Ja Nein Ja Nein Dr. Luetkens Ja Nein Ja Nein Maier (Freiburg) Ja Nein Ja Nein Marx Ja Nein Ja Nein Matzner Ja Nein Ja Nein Meitmann Ja Nein Ja Nein Mellies Ja Nein Ja Nein Dr. Menzel entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Merten Ja Nein Ja Nein Mertins Ja Nein Ja Nein Meyer (Hagen) Ja Nein Ja Nein Meyer (Bremen) Ja Nein Ja Nein Frau Meyer-Laule . . . Ja Nein Ja Nein Mißmahl Ja Nein Ja Nein Dr. Mommer Ja Nein Ja Nein Moosdorf Ja Nein Ja Nein Dr. Mücke Ja Nein Ja Nein Müller (Hessen) Ja Nein Ja Nein Müller (Worms) entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Frau Nadig Ja Nein Ja Nein Dr. Nölting Ja Nein Ja Nein Nowack (Harburg) . . . Ja Nein Ja Nein Odenthal Ja Nein Ja Nein Ohlig Ja Nein Ja Nein Ollenhauer Ja Ne; n Ja Nein Paul (Württemberg) . . Ja Nein Ja Nein Peters Ja Nein Ja Nein Pohle Ja Nein Ja Nein Name 1. 2. 3. 4. Abstimmung Dr. Preller Ja Nein Ja Nein Priebe Ja Nein Ja Nein Reitzner Ja Nein Ja Nein Richter (Frankfurt) . . . Ja Nein Ja Nein Ritzel Ja Nein Ja Nein Ruhnke Ja Nein Ja Nein Runge Ja Nein Ja Nein Sander Ja Nein Ja Nein Sassnick Ja Nein Ja Nein Frau Schanzenbach . . . . Ja Nein Ja , Nein Dr. Schmid (Tübingen) . . entschuld. Nein Ja Nein Dr. Schmidt (Niedersachsen) Ja Nein Ja Nein Dr. Schöne Ja Nein Ja Nein Schoettle Ja Nein Ja Nein Dr. Schumacher krank krank krank krank Segitz Ja Nein Ja Nein Seuffert entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Stech Ja Nein Ja Nein Steinhörster Ja Nein Ja Nein Stierle Ja Nein Ja Nein Striebeck Ja Nein Ja Nein Frau Strobel Ja Nein Ja Nein. Temmen Ja Nein Ja Nein Tenhagen Ja Nein Ja Nein Troppenz Ja Nein Ja Nein Dr. Veit krank krank krank krank Wagner Ja Nein Ja Nein Wehner Ja Nein Ja Nein Wehr Ja Nein Ja Nein Weinhold Ja Nein Ja Nein Welke Ja Nein Ja Nein Weltner Ja Nein Ja Nein Dr. Wenzel Ja Nein Ja Nein Wönner Ja Nein Ja Nein Zühlke Ja Nein Ja Nein FDP Dr. Atzenroth Nein Ja Nein Ja Dr. Becker (Hersfeld) . . . Nein Ja Nein Ja Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Ja Nein Ja Blücher , — — -- — Dannemann Nein Ja Nein Ja Dr. Dehler — Ja Nein Ja Dirscherl krank krank krank krank Euler Nein Ja Nein Ja Fassbender Nein Ja Nein Nein Freudenberg Ja Ja Nein Ja Dr. Friedrich . — — — — Frühwald Nein Ja Nein Ja Funcke Nein Ja Nein Ja Gaul Nein Ja Nein Ja Dr. von Golitschek . . . . Nein Ja Nein Ja Grundmann Nein Ja Nein Ja Dr. Hammer Nein Ja Nein Ja Dr. Hasemann Nein Ja Nein Ja Dr. Hoffmann (Lübeck) . . Nein Ja Nein Nein Dr. Hoffmann (Schönau) . . Nein Ja Nein Ja Frau Hütter Nein entschuld. entschuld. entschuld. Frau Dr. Ilk Nein Ja Nein Ja Juncker Nein Ja Nein Ja Dr. Kneipp Nein Ja Nein Ja Kühn Nein Ja Nein Ja Dr. Leuze entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Luchtenberg Nein Ja Nein Ja Margulies Nein Ja Nein Ja Mauk Nein Ja Nein Ja Name 1. 2. 3. 4. Abstimmung Mayer (Stuttgart) krank krank krank krank Dr. Mende Nein Ja Nein Ja Dr. Miessner entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Neumayer Nein Ja Nein Ja Dr. Dr. Nöll von der Nahmer entschuld. Ja Nein Ja Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz) Nein Ja Nein Ja Onnen Nein krank krank krank Dr. Pfleiderer Nein Ja Nein Ja Dr. Preiß . Nein Ja Nein Nein Dr. Preusker Nein Ja Nein Ja Rademacher beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Rath Nein Ja Nein Ja Dr. Freiherr von Rechenberg krank krank krank krank Revenstorff Nein Ja Nein Nein Dr. Schäfer . Nein Ja Nein Ja Dr. Schneider Nein Ja Nein Ja Stahl Nein Ja Nein Ja Stegner Nein Ja Nein Nein Dr. Trischler Nein Ja Nein Ja Dr. Wellhausen Nein Ja Nein Ja Wirths Nein Ja Nein Ja Dr. Zawadil Nein Ja Nein Nein DP/DPB Ahrens Nein Ja Nein Ja Bahlburg Nein Ja Nein Ja Frau Bieganowski Nein Ja Nein Ja Eickhoff . . . . . . . . Nein Ja Nein Ja Ewers Nein enthalten Nein Ja Farke Nein Ja Nein Ja Dr. Fricke Nein Nein Nein Ja Frommhold Nein Ja Nein Ja Hellwege Nein — — Ja Jaffé beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Frau Kalinke Nein Ja Nein Ja Kuhlemann Nein Nein Nein Ja Dr. Leuchtgens Nein Ja Nein Ja Löfflad Nein Ja Nein Ja Matthes Nein Ja Nein Ja Dr. von Merkatz Nein Ja Nein Ja Dr. Mühlenfeld beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Reindl Nein Ja Nein Ja Schmidt (Bayern) Nein Ja Nein Ja Schuster Nein Ja Nein Ja Dr. Seebohm — — Ja Tobaben Nein Ja Nein Ja Wallner beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Walter Nein Nein Nein Ja Wittenburg Nein Ja Nein Ja FU Freiherr von Aretin . . . Nein Ja Nein Ja Frau Arnold entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Bertram(Soest) . . . Nein Ja Nein Ja Dr. Besold Nein Ja Nein Ja Clausen entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr.-Ing. Decker Nein Ja Nein Ja Determann Ja Nein Ja Nein Eichner Nein Ja Nein Ja Dr. Etzel (Bamberg) . . . . Nein Ja Nein Ja Hoffmann (Lindlar) . . Nein Nein Ja Nein Lampl beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Mayerhofer Nein Ja Nein Ja Dr. Meitinger entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Fürst zu Oettingen- Wallerstein krank krank krank krank Pannenbecker Nein Nein Ja Ja Name 1. 2. 3. 4. Abstimmung Parzinger Nein Ja Nein Ja Dr. Reismann Nein Ja Ja Ja Ribbeheger Nein Nein Ja Nein Volkholz - — - — Wartner Nein Ja Nein Ja Frau Wessel Nein ,Nein Ja Ja Willenberg Ja Nein Ja Nein KPD Agatz Ja Nein Ja Nein Fisch Ja Nein Ja Nein Gundelach Ja Nein Ja Nein Harig Ja Nein Ja Nein Kohl (Stuttgart) krank krank krank krank Müller (Frankfurt) . . . krank krank krank krank Niebergall Ja Nein Ja Nein Niebes Ja Nein Ja Nein Paul (Düsseldorf) . . . Ja Nein Ja Nein Reimann entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Renner — - — - Rische entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Frau Strohbach Ja Nein Ja Nein Frau Thiele . . . . Ja Nein Ja Nein Fraktionslos Aumer 'Nein Ja Nein Ja Donhauser Nein Ja Nein Ja Dr. Dorls beurlaubt beurlaubt beurlaubt beurlaubt Fröhlich Nein Nein Ja Nein Goetzendorff enthalten enthalten enthalten Nein Hedler Nein Ja Nein Ja Frau Jaeger (Hannover) . Nein entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Keller Nein Nein Ja Nein Langer krank krank krank krank Loritz Nein enthalten Ja Nein Müller (Hannover) . . . . — — — — Dr. Ott entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. von Thadden Nein Ja Nein Ja Tichi krank krank krank krank Zusammenstellung der Abstimmungen 1. 2. 3. 4. Abstimmung Abgegebene Stimmen . . . 339 339 338 341 Davon Ja 132 129 146 195 Nein 206 204 190 139 Stimmenthaltung . . . 1 6 2 7 Zusammen wie oben . . . 339 339 338 341 Berliner Abgeordnete Name 1 2. 3. 4. Abstimmung CDU/CSU Dr. Friedensburg entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Krone Nein Nein Nein Ja Lemmer entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Frau Dr. Maxsein . . . . Nein Nein Nein Ja Dr. Tillmanns entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. SPD Brandt Ja Nein Ja Nein Dr. Koenigswarter . . . Ja Nein Ja Nein Löbe — — — — Neubauer Ja Nein Ja Nein Neumann Ja Nein Ja Nein Dr. Schellenberg krank krank krank krank Frau Schroeder (Berlin) . Ja Nein Ja Nein Schröter (Berlin) Ja Nein Ja Nein Frau Wolff krank krank krank krank FDP Dr. Henn Nein Ja Nein Ja Hübner Nein Ja Nein Ja Frau Dr. Mulert Nein Ja Nein Ja Dr. Reif entschuld. entschuld. entschuld. entschuld. Dr. Will - Ja Nein Ja Zusammenstellung der Abstimmungen der Berliner Abgeordneten _ 1. 1 2 3 I 4 Abstimmung Abgegebene Stimmen . . 11 12 12 12 Davon Ja 6 4 I 6 I 6 Nein 5 8 6 6 Stimmenthaltung . . — — — — Zusammen wie oben . . . 11 12 12 12
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    Rede von Heinrich Imig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte zunächst einige Worte an die Adresse des Herrn Bundesarbeitsministers richten, der einmal dartut, wie wesentlich es gewesen wäre, wenn man hier in irgendeiner Form zu irgendeiner Arbeitsgemeinschaft geschritten wäre, und auf der andern Seite nichts Besseres zu tun weiß, als alles zu zertöppern, was irgendwie dazu führen könnte.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Es fehlte in seinen Äußerungen nur noch, daß er die SPD beschuldigt hätte, die NSDAP aufgezogen zu haben!

    (Lachen in der Mitte und rechts. — Abg. Junglas: Billig! Sehr billig!)

    — Aber, meine Damen und Herren von der Rechten, nun werden Sie doch nicht immer gleich wild,
    wenn Sie einen Gewerkschaftler hier stehen sehen!

    (Lachen in der Mitte und rechts. — Abg. Junglas: Das sieht man Ihnen doch nicht an!)

    Herr Kollege Schröder, Sie haben sich so sehr dagegen gewehrt, daß mein Parteifreund Ollenhauer gesagt hat, der vorliegende Gesetzentwurf sei ein Produkt dieser Koalition — ich will's auf einen Nenner bringen —, in dem nicht nur die innen-. sondern auch 'die außenpolitischen Verhältnisse einen Ausdruck gefunden hätten.

    (Zuruf von der Mitte: Nein, nein, nein!)

    Sehen Sie, meine Damen und Herren, wie wäre es denn sonst überhaupt zu verstehen, daß so mancher Abgeordnete dieses Hohen Hauses seine Meinung hat ändern müssen, und nicht nur so mancher Abgeordnete dieses Hohen Hauses? Ich könnte auch den Herrn Bundeskanzler selbst, auch den Herrn Vizekanzler und auch den Herrn Bundesminister Kaiser benennen. Ich erkenne die Bemühungen des Herrn Bundesminister Kaiser, die er sich gegeben hat, um hier zu einem Ausgleich zu kommen, ohne weiteres an. Dafür sprechen wir unsere Anerkennung aus.

    (Abg. Pelster: Hat er gar nicht nötig! — Gegenrufe von der SPD.)

    — Ihre Äußerungen zeigen doch, wie weit Sie schon abgesunken sind.

    (Beifall bei der SPD. — Abg. Pelster: Das war wiederum sehr billig!)

    Ich weiß auch, daß er eine sehr weitgehende Erkenntnis hatte, indem er einmal zum Ausdruck gebracht hatte, die Christlich-Demokratische Union wird eine Partei wirklichen sozialen Fortschrittes sein,

    (Zuruf von der CDU: Das ist sie auch! Lachen bei der SPD)

    oder sie wird nicht sein.

    (Zuruf von der CDU: Das haben wir bewiesen!)

    Aber wenn sie das ist, dann können Sie das heute in die Praxis umsetzen.

    (Zuruf von der CDU: Das tun wir ja!)

    Die Forderung der Gewerkschaften auf Mitbestimmung ist doch nicht neu. Sie besteht doch schon
    seit Jahrzehnten. Dann muß es doch geradezu auffallen und uns nicht nur mit Erstaunen erfüllen,
    sondern auch das Mißtrauen bei uns wecken,
    warum das Betriebsverfassungsgesetz gerade jetzt
    in drei oder vier Tagen verabschiedet werden muß.

    (Abg. Pelster: Wir arbeiten schon zwei zwei Jahre daran!)

    Herr Dr. S c h r ö d er hat es damit begründet, daß
    den Arbeitern endlich die Vorteile dieses Gesetzes gewährt werden müßten; mein Kollege Ollenhauer hat auch schon darauf hingewiesen. Herr Dr. Schröder, haben Sie dann eine Erklärung dafür, warum Hunderttausende von Arbeitern gegen die „Vorteile" in dieser Form protestiert haben?

    (Abg. Dr. Schröder [Düsseldorf]: Weil sie das Gesetz noch gar nicht kennen!)

    — Augenblick, Herr Doktor, ich komme ja schon darauf. Sie können mir sagen, 'daß die im DGB organisierten Arbeiter nur einen Teil der gesamten Arbeiterschaft vertreten. Das stimmt, Herr Kollege.

    (Abg. Dr. Schröder [Düsseldorf]: Ich habe das doch gar nicht gesagt!)

    Aber sie sind der Teil, der erkannt hat, daß nur
    auf Grund von Kenntnissen und Macht erlassene
    Gesetze in Anspruch genommen und zur Durchführung gebracht werden können. 'Sie wissen sehr
    genau, wie ein Gesetz aussehen muß, wenn es
    seinen Zweck erfüllen soll; denn wir wissen, daß
    auch das 'beste Gesetz den Arbeitnehmern nichts
    nützt, wenn sie nicht über die notwendigen Kenntnisse verfügten, 'dieses Gesetz auch durchzuführen.
    Sie fußen dann darauf, die Leute kennen ja 'dieses Gesetz gar nicht. Herr Dr. Schröder, erkundigen Sie sich bei jedem Funktionär der IG-Bergbau, er hat 'das Gesetz — —

    (Zurufe von 'der Mitte: Funktionär! — Zuruf rechts: Aber nicht die Arbeiter!)

    — Ja, mein Gott, Ihre ganzen Äußerungen zeigen doch, daß Sie von dem Aufbau und der Organisation einer Gewerkschaft überhaupt nichts verstehen.

    (Oho-Rufe rechts. — Beifall bei der SPD.) Warum wird um dieses Gesetz so erbittert gekämpft? Weil 'die 'Gewerkschaften Macht ausüben wollen?


    (Sehr richtig! rechts.)

    Es geht bei diesem Gesetz gar nicht um die Macht der Gewerkschaften,

    (lebhafte Rufe rechts)

    es geht ja nicht einmal um die Gewerkschaften selbst, sondern hier geht es um die sozialen Belange der deutschen Arbeitnehmer und damit des deutschen Volkes.

    (Beifall bei der SPD.)

    Wenn die Gewerkschaften nur Macht ausüben wollten, dann wäre es nicht mehr um 'das Betriebsverfassungsgesetz gegangen. Von Machtgelüsten kann doch nur derjenige reden, 'der in diesen Ideengängen befangen ist und der 'darauf erpicht ist, Macht auszuüben.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Revidieren Sie sich! Finden Sie sich doch damit ab, daß es den Gewerkschaften gar nicht mehr möglich sein wird, sich nur auf ;die Gestaltung der Lohn- und Arbeitsbedingungen 'zu beschränken! Ob die Gewerkschaften wollen oder nicht, sie werden gezwungen sein, ihre Tätigkeit und ihren Einfluß auf die Faktoren auszuüben, von denen Lohn- und Arbeitsbedingungen abhängig sind.

    (Zuruf der Abg. Frau Kalinke.)

    Es kann keine Lohnpolitik ohne Einfluß auf die Preisgestaltung geben. Beide Vorgänge in eine vernünftige Relation zu bringen, wird und muß Aufgabe 'der Gewerkschaften sein. Was nützen die besten Arbeitsbedingungen, wenn die Menschen


    (Imig)

    arbeitslos sind! Glauben Sie, das damit beheben zu können, daß Sie idem Betriebsrat die Mitbestimmung geben, wenn das Werk vor dem Bankerott steht? Damit wollen Sie ihn doch nur für Verhältnisse verantwortlich machen, auf deren Entstehung er überhaupt keinen Einfluß gehabt hat.

    (Sehr richtig! 'bei der SPD.)

    Wenn der Betriebsrat unter Berücksichtigung dieser wirtschaftlichen Probleme ,mitbestimmen und mitverantworten soll, 'dann können Sie seine Rechte und Pflichten nur unter diesen weitgehenden Gesichtspunkten betrachten, dann können Sie aber auch nur ein Gesetz verabschieden, das ihm volle Gleichberechtigung gibt. Ich will hier nicht auf die Gleichstellung von Kapital und Arbeit eingehen. Darüber ist genug geredet worden. Es gilt heute, alle diese -schönen Worte in die Tat umzusetzen. Es geht darum, dem arbeitenden Menschen die Gewißheit zu verschaffen, daß er einen gerechten Anteil am Sozialprodukt erhält und daß seine Existenz gesichert ist.
    Sehen Sie, Herr Kollege Even, von diesem Gesichtspunkt aus unterscheiden wir uns schon im wesentlichen 'in der Zielsetzung. Aber die Gewerkschatten haben auch einen anderen Grund. In Deutschland ist jahrzehntelang von seinenBurgern um die politisch-demokratischen Rechte gerungen worden. sie mußten errungen werden, um Staat und Volk 'zu sichern. Was es bedeutete, wenn sie beseitigt wurden, das haben war am eigenen Leibe erlebt. the Vergangenheit hat uns gelehrt, daß die Erhaltung der politisch-demokratiscnen Rechte nicht gewahrleistet ist, wenn sie auf der wirtschaftlichen Ebene keine Untermauerung finden.
    Der größte Teil der Mitglieder dieses Hauses hat die Zelt von 1918 bis 1945 mitgemacht. Man hat über die Anlange der NSDAP damals vielleicht genau so mitleidig gelächelt, wie es heute manch einer hier in diesem Hohen Hause auch tun wird, aber sie ist zu einer unheilvollen Macht geworden, die Deutschland in das tiefste Elend gestürzt hat. Und wie ist es dazu gekommen? Indem man Methoden verwandte, die das gesamte öffentliche Leben, ob Personen oder Institutionen, diffamierten, verleumdeten und beschmutzten. Die Geldaufwendungen für den Aufzug dieser Partei kamen nicht aus den Reihen ihrer Mitglieder. Sie ist gefördert und begünstigt worden, und die Partei ist zu einer Macht geworden, die Deutschland an den Rand ides Abgrundes gebracht hatte. Als ihr unheilvoller Einfluß erkannt wurde, konnte man die Geister nicht mehr loswerden. Glauben Sie, daß das hätte geschehen können, wenn man schon zu dieser Zeit über ein ausreichendes und weitgehendes Mitbestimmungsrecht in der Wirtschaft verfügt hätte?

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Die Arbeiter selbst hätten diesem Spuk sehr bald ein Ende gesetzt; aber so 'waren ihnen die Hände gebunden.
    Wir fordern das Mitbestimmungsrecht, weil wir uns nicht noch einmal in die Gefahr begeben wollen,, daß ;die Werte, die der Arbeiter schafft, dazu benutzt werden, seine Kerkeraufseher wieder großzuziehen.

    (Sehr wahr! bei der SPD. — Zuruf von der Mitte:Bei Kohle und Eisen ist es ja da!)

    Sie können mir nicht sagen, daß diese Gefahr heute
    nicht besteht. Ich wünschte nur, Sie hätten recht.
    Heute werden teilweise schon wieder dieselben
    Wege beschritten, die zur Katastrophe von 1945
    geführt haben. Das geht über Schwarz-Weiß-Rot, über geschickt lancierte Pressemeldungen, die Stimmungen erzeugen sollen, die man glaubt vorbereiten zu müssen;

    (Zuruf der Abg. Frau Kalinke)


    (Herren, wo kommt es her? Wir haben nicht nur im politischen Raum Sicherheiten für die Demokratie zu schaffen. Auch auf der wirtschaftlichen Ebene müssen diese Garantien geschaffen werden. Ich halte das letzte noch für vordringlicher als das erste. Wir sind sehr wohl in der Lage, heute einen guten Schritt in dieser Richtung zu tun, wenn Sie unseren Anträgen zustimmen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund beginnt bereits am Montag damit, zu 'diesem Gesetz Stellung zu nehmen. Der Herr Bundeskanzler hat in seinem Schreiben vom 9. Mai an den Vorsitzenden des DGB darauf hingewiesen, daß die kommenden Neuwahlen 'zum Deutschen Bundestag die Möglichkeit böten, eine fortschrittliche Betriebsverfassung 'durchzusetzen. Das würde doch, wenn ich es verdeutsche, nichts anderes bedeuten, als daß der DGB aus dem Verhalten 'der Parteien und ihrer Bundestagsmitglieder seine Konsequenzen zu ziehen habe. Nach dieser Auffassung des Herrn Bundeskanzlers verletzt 'der DGB damit die Grenzen auch der parteipolitischen Neutralität nicht. (Sehr richtig! bei der SPD. — Zuruf der Abg. Frau Kalinke.)


    (Zurufe rechts.)


    (Sehr gut! 'bei der SPD.)


    (Sehr wahr! bei der SPD.)

    Der DGB wird diesen Schritt auch tun.
    Eines hat sich in aller Deutlichkeit gezeigt. Bisher hat nur eine Fraktion dieses Hohen Hauses geschlossen für die Forderungen ides Deutschen 'Gewerkschaftsbundes gekämpft, 'und 'das ist die SPD.

    (Sehr gut! bei der SPD. Zuruf von der Mitte: Ein bißchen viel! — Lachen in der Mitte.)

    Sie mögen darin nun wieder eine Verbindung zwischen SPD und DGB sehen, aber — —

    (Abg. Sabel: Die ist schon lange da!)

    — Herr Kollege Sabel, die SPD wird immer auf der Seite derjenigen stehen,

    (Zuruf der Abg. Frau Kalinke)

    die sich im Kampf befinden um Volk und Staat, um eine gerechte Sozialordnung!

    (Beifall bei der SPD.)




Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Wellhausen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans Wellhausen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Erlauben Sie mir, daß ich, meiner Gewohnheit gemäß, ohne Schlagworte zu gebrauchen, zu der Angelegenheit Stellung nehme und etwas mehr als manche meiner Vorredner auf die Sache eingehe.

    (Zuruf von der SPD: Billige Phrasen!)

    Ich bin der Meinung, daß Schlagworte nicht nur dann Ladenhüter sind, Herr Kollege Ollenhauer, wenn der alte Seemann Walter, den nichts erschüttern kann, sie gebraucht,

    (Lachen und Zurufe bei der SPD) sondern daß es nicht anders ist, wenn Sie uns hier eine ganze Ahnenreihe von Schlagworten vorführen.


    (Sehr gut! in der Mitte.)

    Sie sind verstaubt — ich meine die Schlagworte —

    (Heiterkeit)

    und sie sind leicht verschmutzt und sie sind nur dann von Bedeutung, wenn sie geeignet sind, in einen neuen Büchmann „Geflügelte Worte" überzugehen; und ich glaube nicht, daß vieles von dem, was Sie gesagt haben, dazu geeignet ist. Machen Sie dem Verlag oder dem seligen Büchmann ein Angebot! Sie werden ein schlechtes Geschäft machen.

    (Sehr gut! in der Mitte.)

    Diese Aneinanderreihung von Schlagworten hat aber die Reihe der Enttäuschungen fortgesetzt, die ich in den letzten Wochen erlebt habe.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Ich sage ganz offen, daß meine größte Enttäuschung darin bestanden hat, daß ich als einer des sogenannten Achter-Ausschusses es erleben mußte, daß in einmal vier und einmal acht, zusammen zwölf Stunden über den Gegenstand des Betriebsverfassungsgesetzes auch nicht ein einziges Wort verloren wurde,

    (Hört! Hört! in der Mitte — Zurufe von der SPD)

    sondern daß ausschließlich über das Personalvertretungsgesetz und eine Koppelung gesprochen wurde, obwohl die verehrten Gesprächspartner ganz genau wußten, daß dieses Gesetz überhaupt noch nicht das Parlament, sondern nur den Bundesrat beschäftigt hat. Sie haben allen Anlaß, zu glauben, daß auch wir uns mit diesem Personalvertretungsgesetz noch sehr intensiv und nicht in jedem Punkte zustimmend beschäftigen werden.

    (Sehr gut! bei der FDP.)

    Die Entwicklung in der zweiten Lesung war nicht befriedigend. Es ist auch vorher schon viel gesagt worden. Von uns ist sehr wenig gesagt worden, und es würde mich keine Mühe kosten, nun alles mögliche in dieser Beziehung nachzuholen. Ich glaube aber nicht, daß Sie dadurch bereichert würden.
    Wie in solchen Dingen immer, ist dann irgendwann in unseren Beratungen der Moment gekommen, in dem man sagen mußte: Der Worte sind genug gewechselt!

    (Abg. Arnholz: Büchmann!)

    Es ist dann aber die Frage gestellt worden: Ist es überhaupt richtig, daß man Taten sehen will? Ich gebe Ihnen zu, daß die Entwicklung, die die Materie des Betriebsverfassungsgesetzes in der Zeit
    nach dem Zusammenbruch genommen hat, nicht geradezu danach schreit, daß im Juli 1952 ein neues Gesetz gemacht wird. Denn es haben sich bisher nicht alle Hoffnungen, die an die Ländergesetze geknüpft wurden, erfüllt. Es haben sich auch nicht alle Prophezeiungen über schlechte Auswirkungen dieser Gesetze, sagen wir des hessischen Gesetzes, erfüllt. Aber warum ist 'das so? Das ist so, meine Damen und Herren, weil diese Gesetze ja erst seit ganz kurzer Zeit in Kraft sind und weil sie sich überhaupt erst seit der Währungsreform auswirken konnten. Es hat sich, auch bei den Gegnern der Adenauer-Regierung herumgesprochen, daß wir, von ganz kleinen Einbrüchen abgesehen, seit der Währungsreform eine unentwegte Wirtschaftsbelebung gehabt haben. Es ist auch kein Geheimnis — selbst wer von diesen Dingen nur wenig versteht, wird das wissen —, daß in Zeiten einer aufsteigenden Wirtschaft die Gelegenheit für Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten über das Gebiet des Betriebsverfassungsgesetzes nicht gerade gegeben ist.
    Aber ,ich meine, dieser Gesetzgeber, also wir, kann so bequem nicht argumentieren. Nach meiner Auffassung muß die Frage, ob es sich hier um eine von der Republik einheitlich zu regelnde Angelegenheit handelt, unbedingt bejaht werden. Daher müssen wir uns zum Erlaß eines Gesetzes entschließen.
    Ich tue, glaube ich, auch niemandem unrecht, wenn ich sage, daß diese Frage, ob man ein neues Gesetz schaffen soll oder nicht, erst in dem Augenblick aufgekommen ist, in dem man sich vor außerordentlichen Schwierigkeiten bezüglich des Inhalts des Gesetzes sah, und ich finde, daß diese Zurückhaltung ein wenig auf den besseren Teil der Tapferkeit zurückgeht.
    Ich bitte Sie, auch zu bedenken, meine Damen und Herren, daß wir eine Tradition haben. Wir haben schon vor mehr als 30 Jahren ein Reichsgesetz erlassen. Ich zweifle nicht, daß dieses Gesetz der inzwischen eingetretenen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung nicht mehr in allen Punkten entspricht. Das ist nicht verwunderlich. Wer sich, wie wir Älteren, einen Überblick über diese 30 Jahre verschaffen kann, weiß, welches Geschehen, welches zum Teil fürchterliche Geschehen diese 30 Jahre umschließen; der weiß auch, daß die Reaktion auf dieses Geschehen und die Folgen dieses Geschehens auch in einem Betriebsverfassungsgesetz beachtet werden müssen.
    Ganz nebenbei: eine ganz andere Frage ist es, ob Deutschland richtig gehandelt hat, daß es als erstes Land der Welt ein Betriebsrätegesetz erlassen hat.

    (Zurufe von der SPD.)

    Ich bin dieser Meinung, wenn ich auch glaube, daß bei den Motiven ein wenig unser manchmal schädlicher Hang mitgespielt hat, möglichst alles in Gesetze zu fassen. Die sozialpolitische Organisation. also die Betriebsverfassung, ist schwer in Paragraphen zu fassen, und man sollte sich davor hüten, sie in spanische Stiefel einzuschnüren. Vor allen Dingen sollte man sich davor hüten, bei jeder Gelegenheit irgendwelche unwiderlegbaren Dogmen durchscheinen oder -schimmern zu lassen. Das ist aber geschehen. Wir haben das Gesetz von 1920 gemacht, und wir müssen es fortsetzen und erweitern; das habe ich schon gesagt. Aber wir sollten uns doch davor hüten, nun allzu minutiös zu sein. Was wurden nicht alles für Eventualitäten im Einzelfall in den Ausschüssen erörtert und was


    (Dr. Wellhausen)

    hat nicht alles dann seinen Niederschlag gefunden in Gesetzesbestimmungen! Ich habe mich dabei öfter gefragt — übrigens nicht ich allein —, ob man des Guten nicht zuviel getan hat. Sie werden vielleicht sagen: Des Guten kann man nie zuviel tun. Ich glaube aber, es hätte Fälle gegeben und gibt sie auch heute noch, in denen es besser wäre, die Regelung mancher Einzelfragen den Sozialpartnern in eigener Zuständigkeit zu überlassen. Diese Sozialpartner bestehen ja doch nach unser aller Meinung überwiegend aus verständigen Leuten. Warum sollte man denen nicht langsam etwas mehr zutrauen, warum sollte man in einem Maße, wie wir es im Begriff sind zu tun, Vorsehung spielen? Ich halte es für ein gesundes Ziel der Zukunft, Sorge zu tragen, daß ein solches Gesetz in gewissen Teilen überflüssig wird, weil seine Bestimmungen selbstverständlich sind.
    Wir haben in den Aktionen der letzten Wochen manche Behauptungen gehört, die das Gegenteil aussagen. Sie sind für mich nicht beweiskräftig; sie sind für meine Begriffe vielmehr ein Zeichen übersteigerter Regie, ohne die Aktionen auf dem Erdball anscheinend nicht gestartet werden können. Am Ende — ja, am Ende steht dann sehr leicht die Totalität; und was wir damit für Erfahrungen gemacht haben, das sollte auf keiner Seite dieses Hauses vergessen werden.

    (Sehr gut! rechts.)

    Ich habe mit einigen Bemerkungen, vielleicht zwischen den Zeilen, schon angedeutet, daß ich glaube, eine spätere Zeit — vielleicht dauert es gar nicht lange — wird bezeugen, daß es -einer Demokratie vom Schlage der Deutschen Bundesrepublik schlecht ansteht, daß es ein schlechter Stil ist, die nun aus dem Gedanken, den ich genannt habe, also aus dem Gedanken der Fortentwicklung des Betriebsrätegesetzes entstandenen Verhandlungen und Beratungen in Parlament und Ausschüssen von außen zu beeinflussen oder zu stören.

    (Sehr gut! rechts.)

    Ich betrachte es als ein erfreuliches Anerkenntnis dieser Auffassung und auch als Eingeständnis eines bis dahin leider schlechten Stils — aber das will ich gern vergessen! —, daß eine große und sehr beachtliche Körperschaft diese Aktionen eingestellt hat und mindestens zugesehen hat, wie die parlamentarischen Erörterungen sich in voller Freiheit abwickelten. Ich hoffe nicht, aus der Rede des Kollegen Ollenhauer annehmen zu müssen, daß diese Einsicht im Begriff ist, wieder verlassen zu werden.
    Erlauben Sie mir, daß ich über den parlamentarischen Stil — nachdem ich schon über den Stil spreche — nichts sage. Gutes könnte ich nicht sagen, und daher schweigt des Sängers Höflichkeit.
    Meine Damen und Herren, nur übergroße Toren können annehmen, daß ein Gesetz wie das, was wir verabschieden wollen, ohne Kompromisse zustande kommen kann.

    (Abg. Sabel: Sehr gut!)

    Keiner kann mit dem Kopf durch die Wand.

    (Abg. Dr. Köhler: Sehr richtig!)

    Ich freue mich, feststellen zu können, daß nicht wenige solcher Kompromißlösungen auch, gefunden sind.

    (Zuruf von der SPD: Alles Zitate aus dem Büchmann!)

    Es wären mehr möglich gewesen — zum Nutzen der deutschen Wirtschaft und darüber hinaus —, wenn nicht grundsätzliche Einstellungen das gehindert hätten. Sie werden es mir nicht übelnehmen, wenn ich glaube, daß diese Kompromisse durch einen grundsätzlichen „Herr-im-HauseStandpunkt" — mit dessen schlagwortartiger Darstellung uns die linkeste Seite dieses Hauses in den letzten Tagen allmählich schon gelangweilt hat —, wenn ich sage, daß diese Kompromisse durch einen starren Herr-im-Hause-Standpunkt verhindert worden sind; und es ist mir sehr unangenehm — aber man muß auch unangenehme Dinge sagen —, hinzufügen zu müssen, daß ich glaube, weitere Kompromisse sind verhindert worden durch eine Übersteigerung der Begriffe über die Aufgaben der Gewerkschaften. Ich habe oft in Ausschüssen und gelegentlich der Beratung des Kohle- und Eisengesetzes — kurz gesagt — auch hier ausgeführt, daß ich die Hauptaufgabe der Gewerkschaften nicht in der eines Vormunds sehe, eines Vormunds, dessen Begriff nicht das geringste Diskriminierende an sich hat, sondern aus dem Vierten Teil des Bürgerlichen Gesetzbuches stammt. Ich bin der Meinung, daß sich in der überwiegenden Mehrzahl der deutschen Betriebe inzwischen Männer und Frauen befinden, die es verstehen — und auch den richtigen Ton finden —, ihre eigenen Interessen und die ihrer Arbeitskameraden wahrzunehmen und durchzusetzen, und dabei die Interessen der Nährmutter, also des Betriebes selbst, nicht vergessen oder gar verletzen.
    Wenn Sie, meine Herren von der SPD, das auch sehr oft bejaht haben, so haben Sie doch hinzugefügt, so weit sei es noch nicht überall, und daher müsse man überall mit den Gewerkschaften eingeschaltet bleiben. Das finde ich unlogisch. Wenn Sie gesagt haben: Wir wollen ja gar nicht Vormund spielen, und später ist das vielleicht auch nicht mehr nötig, so haben Sie in mir einen wirklich sehr gutgläubigen — das kann man ja natürlich nur von sich selbst aus beurteilen; erlauben Sie diese Überheblichkeit —, dann haben Sie einem sich für sehr gutgläubig haltenden Manne leider in den letzten Wochen diesen guten Glauben genommen, den Glauben nämlich, daß Sie später, wenn alle Betriebe, alle minderjährigen Kinder volljährig geworden sind, von Ihrer Vormundtätigkeit zurücktreten. Das wäre vielleicht auch mit den menschlichen Eigenschaften schwer in Einklang zu bringen; das gebe ich zu. Versicherungen, daß es anders kommt, nützen demgegenüber nicht viel.
    Bleiben denn nicht, wenn Sie diese Vormundstelle — ich behalte diesen Ausdruck, nachdem ich ihn besonders erläutert habe, bei — nun nicht mehr einzunehmen brauchen, hinreichend Aufgaben für Ihre, für die gewerkschaftliche Organisation, die groß und nützlich ist? Bleibt nicht das große, den Gewerkschaften geradezu auf den Leib geschriebene Gebiet der Tarifverträge? Bleibt nicht die Unterrichtung und die Weiterbildung der ihnen anvertrauten Millionen oder derer, die sich ihnen anvertraut haben, auf den verschiedensten Gebieten? Meinetwegen brauchen Sie dafür das etwas in schlechten Geruch gekommene Wort Schulung. Bleibt nicht die große Aufgabe der Fürsorge? Bleiben nicht auch die kulturellen Aufgaben, denen sie sich zur allgemeinen Freude nicht nur ihrer Mitglieder in zunehmendem Maße widmen? Ich kann hier nicht alles aufzählen, aber nach meiner Überzeugung bleibt sehr vieles und ganz bestimmt genug.


    (Dr. Wellhausen)

    Wenn Sie aber auf dem Wege fortfahren, den Sie — ich will jetzt nicht von Kleinigkeiten aus den ersten 50 Paragraphen des Betriebsverfassungsgesetzes sprechen; das würde der Bedeutung der dritten Lesung auch nicht entsprechen — z. B. hinsichtlich des verlangten Vorschlagsrechts der Gewerkschaften für die Vertretung der Arbeitnehmer im Betrieb beschritten haben, dann bekommt man einen unangenehmen Geschmack auf der Zunge, nicht weil man sich als Arbeitgeber — als solcher spreche ich nicht — nicht sicher fühlt, sondern weil man findet, Sie haben den Wunsch oder sogar das Ziel, den einzelnen Betrieb durch die Funktionäre der Gewerkschaften beeinflussen zu lassen; etwas deutlicher gesagt: den eigentlichen Ablauf des wirtschaftlichen Geschehens in einem solchen Betrieb, der doch wohl zum Nutzen der Wirtschaft sein Eigenleben hat und haben muß, durch die Funktionäre der Gewerkschaften beeinflussen zu lassen. Darum bemühen Sie sich, dieses Geschehen von Ihrer Zustimmung abhängig zu machen. Es sollte genügen — wenn ich von der Industrie sprechen darf —, den wirtschaftlichen Ablauf des Geschehens technisch, kaufmännisch hervorragenden Leuten anzuvertrauen. Heute spricht j e d e Vermutung dafür — heute! vielleicht vor 30 Jahren noch nicht —, daß diese Helfer der Betriebsführer diese Aufgaben zum Nutzen des einzelnen Arbeitnehmers wahrnehmen.
    Nun gibt es aber schon heute darüber hinaus eine Fülle von Bestimmungen, die, wenn die Einsicht durch Bestimmungen schon erzwungen oder unterstrichen werden soll, sicherstellen, daß der Arbeiter in allen seinen Bedürfnissen gefördert wird: Er soll unterrichtet werden, er soll informiert werden, er soll gegen Unsinn, gegen Unverstand, gegen Schikane und — wenn Sie diese Reihe fortsetzen wollen — selbstverständlich auch gegen noch Schlechteres als das geschützt werden. Ich finde — wenn ich das in Parenthese bemerken darf —, daß jeder Arbeitgeber zu loben ist, der in dieser Beziehung nicht auf der Ochsentour daherreitet oder auf der ausgetretenen Straße geht, sondern der sich individuell und von mir aus auch von ganzem Herzen temperamentvoll bemüht, etwas auf die Eigenart seines Betriebes Zugeschnittenes zu leisten zum Wohle seiner Arbeiter.
    Also, meine sehr verehrten Herren von den Gewerkschaften, ich halte keine Predigt, aber ich bin der Meinung, wir sollten doch das Bewußtsein der uns allen eigenen Unvollkommenheiten und Unzulänglichkeiten und — um mit Herrn Ollenhauer zu sprechen — der Fragwürdigkeit der menschlichen Gesellschaft nicht außer acht lassen. Wir sollen doch nicht glauben, daß eine noch so betriebsnahe Gewerkschaft das kann, was ein sozial und wirtschaftlich eingestellter Arbeitgeber in guter Verbundenheit mit seiner ebenso eingestellten Belegschaft — repräsentiert durch seinen Betriebsrat — erzielen und nach meiner Ansicht allein besser machen kann; und man soll im Leben nie Dinge machen, die andere besser machen können. Gewisse Schwierigkeiten gibt es j a für die Betriebsnähe einer Gewerkschaft. Auch ich würde mich als Funktionär sehr hart tun, in einem größeren Kreise diese Betriebsnähe wirklich zu erzielen. Das ist tatsächlich und sachlich schwierig.
    Das ist keine Überheblichkeit auf der — von Ihnen aus gesehen! — anderen Seite; denn es ist ja nicht die andere Seite. Ich habe Ihnen j a ausdrücklich gesagt: m i t dem Betriebsrat. Und es ist auch kein Syndikalismus, vor dem manche Leute
    Angst haben, sondern es ist die natürliche Lösung unserer Frage, mit der man nach meiner Ansicht niemandem zu nahe tritt.
    Was geschieht nun aber über alles das, was, wie ich Ihnen dargelegt habe, schon heute im deutschen Wirtschaftsleben üblich ist, hinaus durch dieses Gesetz zusätzlich? Wenn auch das Wort „sozial" hier zu Tode geritten worden ist, so bin ich doch insofern in einer guten Lage, als ich von dem Kapitel des Gesetzes über die sozialen Angelegenheiten gar nicht zu sprechen brauche; denn über diese sozialen Dinge besteht ja Einigkeit. Man sollte das gelegentlich einmal erwähnen. Sie haben es in zweiter Lesung nicht erwähnt, und wir haben nicht gesprochen. Deswegen hole ich es in dieser Lesung nach: über den Abschnitt Soziale Angelegenheiten besteht Einigkeit zwischen der Regierungskoalition und der Opposition, und das ist schon etwas,

    (Sehr wahr! rechts)

    wenn man sachlich an die Dinge herangeht.
    Darüber hinaus, d. h. in personellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten, handelt es sich nun entscheidend — und hier greife ich einen Ausdruck auf, den wir in ganz anderem Zusammenhang hier gebraucht haben — um eine Mißbrauchsgesetzgebung; und das halte ich für richtig.

    (Sehr gut! rechts.)

    Wenn der schlechte oder der unfähige Arbeitgeber, den es auf dieser Welt immer geben wird, der aber bei uns zu der verschwindenden Minderheit gehört, in -Ausübung seiner Funktionen — um nun ein Beispiel aus dem personellen Mitbestimmungsrecht hier vorzubringen — Vetterleswirtschaft — ein bayerischer Ausdruck — treibt und diese Vettern für die Stellen, für die sie vorgesehen sind, offenbar ungeeignet sind, dann ist ein Fall des § 63 da, und dann soll dem allerdings entgegengetreten werden, und zwar durch das Gericht. Mehr können Sie nicht verlangen. Dieses Gericht soll end- gültig entscheiden, wer recht hat; also Mißbrauchs-gesetzgebung. Aber so weit zu gehen, wie es Ihr Änderungsantrag tut, nun jede Einstellung eines Arbeitnehmers in der Schwebe zu halten oder so lange unmöglich zu machen, bis sich herausgestellt hat, ob ein solcher ausgefallener — das war nur ein Beispiel mit der Vetternwirtschaft; es sind eine Menge anderer Beispiele da — und daher abzulehnender Gesichtspunkt vorliegt, das scheint uns erstens einmal ungemein unpraktisch zu sein und nach dem Grundsatz zu handeln: Warum einfach, wenn es kompliziert auch geht?
    Es gibt aber außerdem eine Unsicherheit für den Arbeitnehmer, und ich möchte ihn davor bewahren; er verdient sie nicht. Denn wenn ich sage, daß die Arbeitgeber in der überwiegenden Mehrzahl verständig und einsichtig sind, dann gilt das in gleichem Maße von den Arbeitnehmern, wenigstens nach meiner Ansicht. Es war infolgedessen kein Trick und kein Schachzug, wenn von unseren Freunden, gerade von meinen Freunden, die Ansicht vertreten worden ist, daß auf dem Wege, den wir nun beschritten haben und zur Annahme empfehlen, dem sehr gesunden und förderungswürdigen Wunsch des Arbeitnehmers, mehr Geld zu verdienen, größere Aufgaben zu erfüllen, weiterzukommen — und das kann man sehr oft nur erreichen durch einen Arbeitsplatzwechsel —,

    (Sehr richtig! rechts)

    aus ganz klaren Gründen nachgekommen werden soll.


    (Dr. Wellhausen)

    Wir haben für die Möglichkeit des Einspruchs eine Aufzählung der Tatbestände hergebracht, und bedanken sollte sich in erster Linie bei uns der Arbeitsrichter, der schließlich diese Dinge erledigen muß. Denn wie soll dieser arme Mann nach dem Gesichtspunkt oder der Tatbestandsbestimmung entscheiden, die Sie vorschlagen und die wörtlich aus dem hessischen Gesetz stammt, daß nämlich ein Einspruch möglich ist, wenn die Einstellung dem wohlverstandenen Interesse des Betriebes und der Arbeitnehmerschaft zuwiderläuft? Ich war auch einmal Jurist; ich stelle es mir sehr schwierig vor, das zu beurteilen.
    Das ist also der Grund, meine Damen und Herren, diese Förderung des Aufstiegsstrebens unserer Arbeitnehmer, aus dem heraus wir — wenn ich mich so ausdrücken darf — umgekehrt vorgegangen sind,

    (Sehr gut! rechts)

    als Sie es uns vorgeschlagen haben.
    Ich kann bei der Kürze der mir zur Verfügung stehenden Zeit auf das wirtschaftliche Mitbestimmungsrecht, hinsichtlich dessen wir, Herr Imig, wie ich glaube, gar nicht so weit auseinander sind, nicht eingehen; denn dann kriegen Sie ja. was ich sehr gut verstehe, in gewissem Sinne kalte Füße. Auch hinsichtlich dieser Frage glauben wir, daß Mißbräuche, die den schutzbedürftigen, schwachen Arheitnehmer — und das ist der ausschlaggebende Punkt — in Gefahr bringen können, auf dem Wege, wie das Gesetz vorsieht, verhindert werden.
    Ich komme zum Schluß. Es ist selbstverständlich, daß jeder, der, wie z. B. ich, nun fast auf den Tag genau zwei Jahre lang sich mit diesen Problemen beschäftigt, und zwar intensiv beschäftigt, sich zwei Gefahren aussetzt. Die eine haben wir überwunden; das ist nämlich die, daß man mißmutig wird. Anwandlungen in dieser Beziehung haben wir, glaube ich, alle gehabt. Die andere ist die, daß man einseitig wird. Ich nehme mir aber die Freiheit, darauf hinzuweisen, daß viele derienigen, die diese Dinge in den Ausschüssen beraten haben, vor den anderen Abgeordneten des Parlaments das Prae oder den Vorzug haben, wenn Sie so sagen wollen, einen großen Teil der Fragen, die in Rede stehen, im täglichen Leben eines großen Betriebes viele Jahre lang kennengelernt und exerziert zu haben, und nicht von Anfang an nur von oben herab, wie das so gern behauptet wird.
    Bei dieser Sachlage und bei der Wichtigkeit der Angelegenheit und im Vollgefühl der Verantwortung. die auf jedem einzelnen liegt. kann ich — und ich bitte, mir zu gestatten, in diesem Fall von mir persönlich zu sprechen — nicht mehr tun, als auch unter Beachtung der weltanschaulichen Bedeutung, die diese Dinge haben und die vielleicht in einer gewissen Überspitzung hier vorgetragen wird. sagen. daß ich glaube, daß wir diesem Hause in den Mehrheitsbeschlüssen der beiden großen Ausschüsse ein fortschrittliches Gesetz vorgelegt haben. das bei einem Vergleich mit dem Gesetz von 107.0 dieses weit hinter sich läßt. Denken Sie bitte als Beweis für diese meine Behauptung nur an ein einziges Kapitel, nämlich an die Teilnahme der Arbeitnehmer am Aufsichtsrat.

    (Lebhafte Zurufe von der SPD und links.)

    ich finde es eine schlechte Journalistik, wenn der
    Bonner ,.Neue Vorwärts" heute schreibt: „Man
    hatte einfach nicht den Mut, offen zu bekennen,
    daß man die Rechte der Arbeiterschaft schmälern
    will." Meine Damen und Herren, Sie sollten Ihre
    Presse etwas mehr im Sinne der Befriedung und der Fortentwicklung des Betriebsrätegesetzes beeinflussen!

    (Lebhafte Zurufe von der SPD. — Gegenrufe von den Regierungsparteien. — Abg. Euler: Und der Wahrheit!)

    Damit würden Sie der Wahrheit sehr viel näherkommen!

    (Beifall bei der FDP und in der Mitte.)