Rede von
Friedrich
Mensing
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich glaube, meine Fraktion wird damit einverstanden sein.
Damit, meine Damen und Herren, will ich zum Schluß meiner Ausführungen kommen, und dieser soll noch einmal in das Hohelied des deutschen Handwerks ausklingen.
Ich verweise auf einen Mann — ich wünschte, er würde in diesem Hause sehr viele Nachahmer finden —, einen Mann, den ich immer sehr verehrt habe. Es ist Dr. Gustav Stresemann, der selbst aus einem Kleinstbetriebe stammte und seine Herkunft nie verleugnet hat.
Wenn die vielen, die heute an prominenten Stellen im Wirtschaftsleben, auch in den Regierungen und in den Parteien stehen, diese Herkunft nie verleugnen würden, dann stände es um das deutsche Handwerk wesentlich besser! Dr. Stresemann war es, der damals in seiner berühmten Nobelpreis-
Rede in Oslo vor den Vertretern der Wissenschaft und der Weltöffentlichkeit erklärte: „Wenn Sie den Niedergang des deutschen Volkes erkennen wollen, dann können Sie ihn nur erkennen an dem Sterben seines Handwerks und Mittelstandes!" Ich wünsche nicht, daß ein Zeitalter wiederkehrt, wie wir es gehabt haben, ein Zeitalter des Niedergangs, der Geschäftsaufsichten, Konkurse und Wechselproteste. Das hat dazu beigetragen, die großen Massen des deutschen Handwerks und des deutschen Mittelstandes in die Verneinung zu treiben. Aus der Vergangenheit haben wir Lehren zu ziehen. Die Geschichte lehrt an Beispielen genug, daß alle die Staaten, die eine gesunde Mittelstandspolitik betrieben haben, sich eines wirtschaftlichen Aufstiegs erfreuen konnten und daß alle Staaten, die dieses nicht getan haben, dem Untergang entgegengegangen sind.
Darum möchte ich Sie bitten, dem Antrag meiner Fraktion Ihre Zustimmung zu geben.