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ID0119417000

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    Deutscher Bundestag — 194. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 20. Februar 1952 8323 194. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 20. Februar 1952. Nachruf auf den verstorbenen Abg. Knothe 8325C Autounfall des Abg. Schmidt (Bayern) . . 8325D Geschäftliche Mitteilungen . 8325D, 8337A, 8367C Rücktritt der Abg. Frau Wessel als Vorsitzende der Fraktion der FU und Ersatz durch den Abg. Pannenbecker 8326A Erhöhung der Mitgliederzahl des Ausschusses für Fragen der Presse, des Rundfunks und des Films (34. Ausschuß) von 15 auf 21 8326A Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz zur Änderung und Ergänzung des Gesetzes zur Erhebung einer Abgabe „Notopfer Berlin" 8326B Gesetz über die Gewährung von Prämien für Wohnbausparer — Wohnbauprämiengesetz — 8326B Gesetz über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung 8326B Bericht des Bundeskanzlers über Amnestie für den Besitz von Sport- und Jagdwaffen (Nr. 3127 der Drucksachen) 8326B Fragestunde, — Behandlung Mündlicher Anfragen gemäß § 111 der Geschäftsordnung (Nr. 3100 der Drucksachen): 1. betr. Sicherstellung von Eisen und Eisenwaren für Handwerk und Herstellerwerke: Lampl (FU), Anfragender . 8326C, 8327A Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 8326C, 8327B 2. betr. Belieferung der Werften mit Blechen und Profileisen: Walter (DP), Anfragender . . . 8327B, D Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 8327C, D 3. betr. Liquidation der Staatlichen Erfassungs-Gesellschaft für öffentliches Gut: Wirths (FDP), Anfragender . . . 8328A, B Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 8328A, B 4. betr. Arbeitslosigkeit und Industrieverlagerung im Kreis Kleve: Dr. Frey (CDU), Anfragender 8328C, 8329A Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 8328C, 8329A 5. betr. Beschäftigung von Personal im Auswärtigen Amt mit täglicher Kündigungsfrist: Frage vertagt 8326B, 8329A 6. betr. Prozesse des Auswärtigen Amts vor dem Arbeitsgericht: Frage vertagt 8326B, 8329A 7. betr. Wasser- und Schiffahrtsdirektion für den Oberlauf des Rheins: Dr. Schmid (Tübingen) (SPD), An- fragender 8329A, D, 8330A Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 8329B, D, 8330A 8. betr. Paßgebühren: Dr. Mommer (SPD), Anfragender 8330A, B, C Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 8380A, B, C 9. betr. Erklärung Nordhessens zum Notstandsgebiet im Sinne der Verdingungsordnung: Dr. Arndt (SPD), Anfragender 8330C, 8331A Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 8330C, 8331A 10. betr. Erlaß eines Gesetzes zur Regelung des Verkehrs mit Erzeugnissen des Gartenbaues: Tobaben (DP), Anfragender . . . . 8331A Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 8331B 11. betr. Vorbereitung eines Arbeitsdienstes: Dr. Reismann (FU), Anfragender . . 8331B Storch, Bundesminister für Arbeit . 8331B 12. betr. Versorgung mit Hausbrandkohle: Dr. Reismann (FU), Anfragender 8331C, D, 8332A Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 8331C, D, 8332A 13. betr. Verwendung der Nutzungsentschädigung der Besatzungsgeschädigten für Instandhaltung von Häusern: Dr. Reismann (FU), Anfragender 8332A, B Schäffer, Bundesminister für Finanzen 8332A, B 14. betr. Ausfallbürgschaft für Kriegsgefangenenfilmvorhaben „Dawai-Dawai": Muckermann (CDU), Anfragender . 8332C Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 8332C 15. betr. Oberpostdirektion in Trier: Jacobs (SPD), Anfragender . 8332D, 8333A Schuberth, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . . 8332D, 8333A, B 16. betr. Einsatz des Salonwagens der Deutschen Bundesbahn auf der Strecke Koblenz—Trier als Sonderzug: Jacobs (SPD), Anfragender . . 8333B, C, D Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 8333B, D 17. betr. Zurverfügungstellung von Wohnraum und Arbeitsmöglichkeit zur Vermeidung des geplanten Vertriebenentrecks: Goetzendorff (Fraktionslos), Anfragender 8333D, 8334A Dr. Lukaschek, Bundesminister für Vertriebene 8333D, 8334A 18. betr. Förderung der niederbayerischen Wirtschaft und des Fremdenverkehrs im Bayerischen Wald: Goetzendorff (Fraktionslos), Anfragender 8334A Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 8334B 19. betr. Zusammenfassung der mit Kriegsgefangenen-, Vermißten- und Heimkehrerfragen betrauten Stellen der Bundesregierung: Frage vertagt 8326B, 8335A 20. betr. Verlegung und Ausbau der Bundesstraße 1: Dr. Mende (FDP), Anfragender . . . 8335B Dr. Seebohm, Bundesminister für Verkehr 8335B 21. betr. alliierte Telefon-, Post- und Telegrammzensur: Dr. Reismann (FU), Anfragender 8335B, C, 8336A Schuberth, Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen . . 8335C, D, 8336A 22. betr. Titelveränderung von Herrn Grandval: Dr. Reismann (FU), Anfragender . . 8326C, 8336A, B 23. betr. Devisenkurs amerikanischer Spenden für minderbemittelte Deutsche: Ritzel (SPD), Anfragender 8336C, 8337A Schäffer, Bundesminister der Finanzen 8336C, 8337A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Umstellung der Portugal gewährten Vertragszollsätze auf den neuen deutschen Wertzolltarif (Nr. 3083 der Drucksachen) 8337B Ausschußüberweisung 8337B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Aufhebung von Vorschriften auf dem Gebiete des Arbeitsschutzes (Nrn. 2952, zu 2952 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) Nr. 3089 der Drucksachen; Umdruck Nr. 447) 8337B Frau Kipp-Kaule (SPD), Berichterstatterin 8337B Ludwig (SPD) 8338B Sabel (CDU) 8338C Abstimmungen 8338B, D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen (Nr. 2866 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Kriegsopfer- und Kriegsgefangenenfragen (26. Ausschuß) (Nr. 3071 der Drucksachen; Umdruck Nr. 450) . . 8339B Merten (SPD), Berichterstatter . . . 8339C Renner (KPD) . . 8340B Abstimmungen 8340D, 8341A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Genehmigung zur Durchführung eines Strafverfahrens und zur Verhaftung des Abg. Dr. Franz Richter (Niedersachsen), alias Fritz Rössler (Nr. 3141 der Drucksachen) . 8339B, 8341B Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 8341B Beschlußfassung 8342C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Versorgung der Opfer des Krieges (Bundesversorgungsgesetz) (Nrn. 2485, 2464 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Kriegsopfer- und Kriegsgefangenenfragen (26. Ausschuß) (Nr. 3070 der Drucksachen; Umdrucke Nr. 448, 452) 8342C Langer (FDP), Berichterstatter . . 8342C Renner (KPD) 8343C, 8344C Abstimmungen 8344B, D Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Novelle zur Krankenversicherung der Rentner (Nr. 3039 der Drucksachen) 8345C Frau Kalinke (DP), Antragstellerin 8345C, 8351B Schellenberg (SPD) 8348A Willenberg (FU) 8349C Horn (CDU) 8350B Ausschußüberweisung 8352C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Beschränkung der Freizügigkeit für den Raum der Insel Helgoland während der Zeit des Wiederaufbaues (Nr. 2984 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung (24. Ausschuß) (Nr. 3087 der Drucksachen); in Verbindung mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung (24. Ausschuß) über den Antrag 'der Fraktion der KPD betr. Wiederaufbau der Insel Helgoland (Nrn. 3086, 2891 der Drucksachen) 8352C Maier (Freiburg) (SPD), Berichterstatter 8352D Diel (SPD), Berichterstatter . . . 8353B Beschlußfassung 8353C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für die im Ausland lebenden Angehörigen des öffentlichen Dienstes (Nr. 2918 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Beamtenrecht (Nr. 3096 der Drucksachen; Umdruck Nr. 449) 8353C Kühn (FDP), Berichterstatter . . . 8353D Dr. Arndt (SPD) . . 8354D, 8357C, 8358B Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 8356C, 8358A, D Dr. Kleindinst (CSU) 8357A Abstimmungen 8359A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Beamtenrecht (25. Ausschuß) über die Entschließungen der Abg. Dr. Dr. Nöll von der Nahmer, Gaul, Kühn, Dr. Miessner u. Gen., des Ausschusses für Beamtenrecht und über den Änderungsantrag der Fraktion der BP zur zweiten Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Besoldungsrechts (Nrn. 3097, 2504, 2660 der Drucksachen; Umdrucke Nrn. 330, 332, 335) 8359B Kühn (FDP), Berichterstatter . . . . 8359B Dr. Etzel (Bamberg) (FU) 8359D Beschlußfassung 8360A Beratung ides Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion ides Zentrums in Verbindung mit idem Änderungsantrag der Fraktion der FU betr. Einsetzung eines Bundessparkommissars (Nm. 3085, 2924, 1460 der Drucksachen, Umdruck Nr. 424) 8360B Ritzel (SPD), Berichterstatter . . . 8360B Dr. Reismann (FU) 8360D Dr. Dr. Nöll von der Nahmer (FDP) 8361A Schoettle (SPD) 8361C Dr. Leuchtgens (DP) 8362A Abstimmungen 8362B Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Berichterstattung durch den Untersuchungsausschuß (46. Ausschuß) zur Prüfung von Mißständen in der Bundesverwaltung (Nr. 3081 der Drucksachen) . . . 8362B Dr. Koch (SPD), Antragsteller 8362C, 8366B Hoogen (CDU) 8365A Beschlußfassung 8367A Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck Nr. 445) 8367A Beschlußfassung 8367C Nächste Sitzung 8367C Die Sitzung wird um 13 Uhr 33 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()

    Meine Damen und Herren! Meine politischen Freunde haben sich nach einer längeren Diskussion in unserer Fraktion entschlossen, der Drucksache Nr. 3085 zuzustimmen. Es soll in der Öffentlichkeit nicht heißen, wir wären nicht für Sparsamkeit! Aber meine Freunde legen doch Wert darauf, zu diesem Vorgang einige Bemerkungen zu machen.
    Zunächst einmal das eine: Es soll gespart werden. Wenn man sich den Antrag und die Entwicklung, die er genommen hat, ansieht und die viele Arbeit bedenkt, die seine Behandlung unserem doch wirklich genug in Anspruch genommenen Haushaltsausschuß verursachte, dann fragt man sich doch, ob das der richtige Weg war, um der Sparsamkeit wirklich zum Siege zu verhelfen. Leider ist der § 96 der Reichshaushaltsordnung, wie ich aus meiner akademischen Erfahrung weiß, eine von den Bestimmungen, die nur allzu wenig beachtet werden. Der Rechnungshof braucht keineswegs nur zu prüfen, ob die einzelnen Rechnungsbeträge sachlich und rechnerisch in vorschriftsmäßiger Weise begründet sind. Das ist die eine Aufgabe.

    (Abg. Mellies: Das ist eine andere Sache!) Aber das Wesentliche ist, daß der Rechnungshof, der auch hier wieder eingespannt werden soll, wie wir es gerade vom Herrn Berichterstatter gehört haben, nach § 96 ausdrücklich die Aufgabe hat — die keineswegs gering geachtet werden sollte! —, besonders darauf zu achten, ob die Mittel auch wirtschaftlich verausgabt sind, ob die gebotene Wirtschaftlichkeit gewahrt ist usw.

    Wir haben außerdem, wie es in dem Mündlichen Bericht ausdrücklich steht, dem Bundestag das ihm nach § 8 des Gesetzes von 1950 zustehende Recht vorbehalten, jederzeit unabhängig von der Haushaltsprüfung ein entsprechendes Gutachten zu verlangen.
    Alles in allem sind wir also der Ansicht, daß man mit diesem Antrag eigentlich offene Türen einrennt. Es wird kaum -etwas verbessert und nichts Neues geschaffen. Einer meiner Fraktionsfreunde meinte bei der Beratung, es komme ihm so vor wie der Befehl eines Offiziers: Ich befehle, daß meine Befehle auch ausgeführt werden!
    Aber noch etwas anderes! Wir sind der Auffassung und haben das wiederholt hier im Hause zum Ausdruck gebracht, daß es in unserer öffentlichen Verwaltung sicherlich eine ganze Reihe von Sparmöglichkeiten gibt. Auch bei dieser Gelegenheit müssen wir wieder darauf hinweisen, daß nach unserem Dafürhalten gerade die Ereignisse der letzten Wochen erneut gezeigt haben, wie wesentlich für eine zweckmäßige und rationelle Bewirtschaftung der Mittel die Einführung der Bundesfinanzverwaltung wäre.

    (Sehr richtig! bei der FDP.)

    Wir haben die entsprechenden Anträge eingebracht.
    Sie schlummern leider in den zuständigen Ausschössen. Gerade in den letzten Wochen konnten wir feststellen, wie verschieden die Ländereinnahmen sich entwickelt haben. Bei dem einen Land sind hohe Einnahmen erzielt worden, die dann zwangsläufig zu mehr oder minder erhöhten Ausgaben führten, während bei anderen Ländern und beim Bund die Mittel fehlen. Gerade das gibt uns Veranlassung, erneut darauf hinzuweisen, daß für die Rationalisierung unserer ganzen Verwaltung die Bundesfinanzverwaltung tatsächlich ein wesentliches Mittel wäre, von dem unter dem Gesichtspunkt der Sparsamkeit wirklich etwas zu erhoffen wäre.
    Wir werden den Antrag annehmen. Daß damit etwas Neues geschieht und daß viel erreicht wird, glauben meine Freunde allerdings nicht.

    (Beifall bei der FDP.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat Herr Abgeordneter Schoettle.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Erwin Schoettle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Auch wir glauben, daß der Antrag Drucksache Nr. 2924 nichts absolut Neues bringt. Immerhin darf man doch sagen, daß eine gewisse Änderung gegenüber dem bisherigen Zustand insofern eingetreten ist, als der vorgeschlagene Bundesbeauftragte für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung, der in Personalunion mit dem Präsidenten des Bundesrechnungshofes zu sehen ist, nunmehr aus eigener Initiative Untersuchungen über die Wirtschaftlichkeit der Verwaltung oder einzelner Verwaltungszweige und Behörden anstellen kann. Ich glaube, das ist doch ein wesentlicher Fortschritt.
    In diesem Zusammenhang darf ich aber einige Bemerkungen zu dem machen, was Herr Kollege Reismann vorgetragen hat. Nach meiner Meinung — und ich spreche da zugleich im Namen meiner Fraktion — handelt es sich hier nicht um die Wahrnehmung eines Minderheitenrechtes und auch nicht um die Wahrnehmung eines Kontrollrechtes des Parlaments, sondern um ein Anliegen, das möglichst vielen im Parlament und auch in der öffentlichen Verwaltung gemeinsam sein sollte, nämlich darum, daß die öffentliche Verwaltung entsprechend den Erfahrungen und den Einsichten der Gegenwart so fortschrittlich, so einfach, so durchsichtig, so klar und so sparsam wie möglich geführt werden möge. Dabei mitzuwirken ist Sache des Parlaments.
    Das ist auch in dem Vorschlag auf Drucksache Nr. 2924 zum Ausdruck gebracht. Der Bundestag, d. h. praktisch eine Mehrheit des Bundestags, kann von sich aus den Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit In der Verwaltung ersuchen, bestimmte Aufgaben in Angriff zu nehmen. Aber, meine Damen und Herren, wenn man hier ein Minderheitenrecht einführt, dann begibt man sich auf eine schiefe Bahn insofern, als man dann nämlich den Bundesbeauftragten, der von einer Minderheit beauftragt würde, in einen Konflikt zwischen verschiedenen Loyalitäten bringt. Auf der einen Seite wird zwar gesagt, daß dieser Bundesbeauftragte unabhängig sein soll. Aber er wird selbstverständlich der Tatsache Rechnung tragen, daß eine Minderheit einen Auftrag erteilt, der aus politischen Gründen vielleicht nicht so durchgeführt wird, wie diese Minderheit es wünscht. Dann kommt der Mann aber in eine schiefe Lage, dann wird sein Gutachten entwertet. Ich glaube, in Fragen, bei denen ein großer Teil der Mitglieder des


    (Schoettle)

    Bundestags ein Interesse an der Klärung der Wirtschaftlichkeit hat, z. B. bei der Errichtung neuer Behörden, sollten wir alle Wert darauf legen, daß eine möglichst große Mehrheit hinter einem solchen Auftrag steht, wenn der Bundestag erwartet, daß dieser Auftrag im öffentlichen Interesse auch wirklich nach allen Seiten hin objektiv und einwandfrei durchgeführt wird. Deshalb würde nach unserer Ansicht die Etablierung eines Minderheitsrechtes das Gegenteil von dem erreichen, was der Antrag auf Bestellung eines Bundesbeauftragten für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung will. Wir sind daher bereit, dem Antrag Drucksache Nr. 2924 zuzustimmen, weil wir glauben, daß mit seiner Annahme, soweit nach menschlichem Ermessen überhaupt eine Wirkung davon erwartet werden kann, das verwirklicht wird, was möglich ist.

    (Beifall bei der SPD.)