Ich muß über die sowjetrussische Politik in diesem Zusammenhang ausführlicher sprechen, weil sie allein eine Erklärung gibt für die Haltung der drei Westalliierten und weil sie allein auch für uns bestimmend sein kann hinsichtlich dessen, was wir zu tun haben.
Ich will Ihnen, meine Damen und Herren, um die Zeit nicht zu lange in Anspruch zu nehmen, nur das Schema, nach dem Sowjetrußland seit 1945 Polen, die Tschechoslowakei, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Albanien
und schließlich die Sowjetzone unterjocht hat, in kurzen Zügen vorführen. Das ganze Vorgehen geschah immer nach demselben. Plan. Es kam zuerst ein Befreiungskomitee, in dem die KPD in all den Ländern eine maßgebende Rolle spielte.
— Ach nein, S i e nicht; und Sie müssen sich überhaupt nicht einbilden, als wenn ich Sie mit der
Kommunistischen Partei in der Welt identifiziere.
Das Schema war immer dasselbe. Zuerst im Auftrage Sowjetrußlands eine Gruppe von Kommunisten, die erklärten, zum Zwecke der Rettung und
der Schaffung der Demokratie mit den Angehörigen anderer Parteien zusammenarbeiten zu wollen.
Dann wurden die anderen herausgedrängt, darauf wurde eine Wahl nach einer Blockliste vorgenommen, dann kamen völlig unfreie Wahlen, und schließlich war das Ergebnis das, daß die kommunistischen Parteien in den betreffenden Staaten absolut herrschend waren. In Polen z. B. haben sie 32 von 35 Ministerien, in Ungarn 15 von 20; (Zuruf von der KPD: Mehr nicht?)
und so geht es auf der ganzen Linie fort. Sie dulden einige Feigenblätter, armselige Geschöpfe, die das mitmachen. Genau so haben sie in der Sowjetzone auch gearbeitet.
Dazu, meine Damen und Herren, kommt, daß sie in der Bundesrepublik, in Frankreich, Italien und in asiatischen Ländern eine Fünfte Kolonne unterhalten, Beauftragte in Form von kommunistischen Parteien,
das gilt insbesondere auch für Deutschland.