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ID0118711600

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Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 20
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 187. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1952 7939 187. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1952. Geschäftliche Mitteilungen 7940C Mandatsniederlegung des Abg. Dr. Suhr 7940D Anfrage Nr. 229 der Fraktion der DP betr. Wiederaufbau der Insel Helgoland (Nrn. 2817, 3016 der Drucksachen) 7941A Anfrage Nr. 239 der Fraktion der SPD betr. Gewährung einer Teuerungszulage (Nrn. 2939, 3004 der Drucksachen) 7941A Bericht des Bundesministers der Finanzen über die Bemühungen der Regierung über die Abgeltung von Besatzungsschäden und Besatzungsleistungen und zur Anfrage Nr. 220 der Fraktion der BP (Nrn. 2710, 3017 der Drucksachen) . . . 7941A Bericht des Bundeskanzlers über die Frage der Reisebeschränkungslisten (Nr. 3020 der Drucksachen) . . . . . . . . . . . 7941A Bericht des Bundesministers für Vertriebene über Notaufnahme von Deutschen in das Bundesgebiet (Nr. 2959 der Drucksachen) 7941A Ausschußüberweisung 7941B Neuwahl der Schriftführer (Vorschlag Umdruck Nr. 430) 7941B Behandlung Mündlicher Anfragen gemäß § 111 der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages (Fragestunde) (Nr. 3003 der Drucksachen) 1. betr. Versorgungsbezüge von außerhalb des Saargebiets wohnenden Versorgungsberechtigten des Saargebietes: Ritzel (SPD), Anfragender 7941C, D, 7942A Schäffer, Bundesminister der Finan- zen 7941C, 7942A 2. betr. Bundesrundfunkgesetz: Dr. Mende (FDP), Anfragender 7942A, B, C Bleek, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . . 7942A, B 3. betr. Filmbürgschaften: Dr. Mende (FDP), Anfragender . 4972C, D Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 7942C, D 4. betr. Schwerbeschädigtengesetz: Dr. Mende (FDP), Anfragender . 7943A, B Storch, Bundesminister für Arbeit 7943A, B 5. betr. Predigtstuhlhotel in Bad Reichenhall: Parzinger (FU), Anfragender . . 7943C, D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7943C 6. betr. Truppenübungsplatz im Landkreis Mallersdorf in Bayern: Wartner (FU), Anfragender . . 7944A, B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7944A 7. betr. Rückgabe von Kunstgegenständen: Dr.-Ing. Decker (FU), Anfragender 7944C, D Bleek, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . . 7944C, D 8. betr. Verchlorung des Trinkwassers: Dr. Reismann (FU), Anfragender 7945A, B Bleek, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . . 7945A, C 9. betr. alliierte Post- und Telefonzensur: Dr. Reismann (FU), Anfragender . . 7945C 10. betr. Durchführung des Schumanplans und Stillegung von Zechen: Renner (KPD), Anfragender 7945C, 7946A, B Dr. Erhard, Bundesminister für Wirtschaft 7945D, 7946A 11. betr. Stammrollen für die Rekrutierung der Europa-Armee: Gundelach (KPD), Anfragender . 7946B, C Ritter von Lex, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . 7946C Erste Beratung des Entwurfs eines Verwaltungszustellungsgesetzes (Nr. 2963 der Drucksachen) 7946D Ausschußüberweisung 7946D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung und Abänderung des Gesetzes über den Verkehr mit Milch, Milcherzeugnissen und Fetten (Milch- und Fettgesetz) (Nr. 2964 der Drucksachen) 7947A Ausschußüberweisung 7947A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Beschränkung der Freizügigkeit für den Raum der Insel Helgoland während der Zeit des Wiederaufbaues (Nr. 2984 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Wiederaufbau der Insel Helgoland (Nr. 2891 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Großer Knechtsand (Nr. 2970 der Drucksachen) 7947A Ritter von Lex, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern . . 7947A Gundelach (KPD), Antragsteller . 7947C Frau Thiele (KPD), Antragstellerin 7948D, 7956B, C Schröter (CDU) 7950C Frau Krahnstöver (SPD) 7951C Stegner (FDP) 7952B Müller-Hermann (CDU) 7953A Tobaben (DP) 7953D Mertins (SPD) 7954C Dr. Reismann (FU) '7955C Ausschußüberweisung 7957C Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP und DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2875 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) (Nr. 2949 der Drucksachen; Änderungsanträge Umdrucke Nrn. 411, 415, 416, 421) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Arbeitsplätze für Jugendliche und ältere Angestellte (Nr. 2977 der Drucksachen) 7957D Odenthal (SPD), Berichterstatter . 7958A Dr. Atzenroth (FDP) 7959B Mellies (SPD) 7959D Ludwig (SPD) 7960A Sabel (CDU) 7960B, 7965A Müller (Frankfurt) (KPD) 7960C, 7961A, 7962A, 7964C, 7966C, 7967D, 7968A, 7973B Frau Kalinke (DP) . . . 7961C, 7968D Frau Kipp-Kaule (SPD) 7962D Dr. Preller (SPD) 7963B Ewers (DP): zur Sache 7965D zur Geschäftsordnung 7975C Frau Döhring (SPD) 7966D, 7967A, B, D Storch, Bundesminister für Arbeit . 7967D Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . 7968C Kemmer (CSU) 7970B Dr. Wellhausen (FDP) 7971A Mensing (CDU) 7971D Horn (CDU) 7972B Schoettle (SPD) 7973A Dr. Kneipp (FDP) 7974C Dr. Mühlenfeld (DP) 7975A Abstimmungen 7959B, 7960A, B, C, 7961A, B, 7962D, 7963B, 7966A, 7967A, B, C, D, 7968B, 7975B Namentliche Abstimmungen . 7959D, 7960D, 7966C, 7967C, 7977 Beratung des Antrags der Abg. Dr. Horlacher u. Gen. betr. Schädlings- und Seuchenbekämpfung (Nr. 2989 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der FU betr. Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (Nr. 2988 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Beschaffung von Bekämpfungsmitteln gegen die Maul- und Klauenseuche aus der DDR (Nr. 2991 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Bereitstellung von Bundesmitteln zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche (Nr. 2992 der Drucksachen) 7975D Dr. Horlacher (CDU) (zur Geschäftsordnung) 7975D Beratung vertagt 7976C Nächste Sitzung 7976C Zusammenstellung der namentlichen Abstimmungen zum Entwurf eines Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung 1. über den Änderungsantrag der Abg. Dr. Atzenroth u. Gen. zu § 2 Abs. 2 (Umdruck Nr. 421 Ziffer 1) und 2. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu § 27 (Umdruck Nr. 415 Ziffer 3) 7977 Die Sitzung wird um 13 Uhr 32 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Namentliche Abstimmungen in der zweiten Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP und DP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung 1. über den Änderungsantrag der Abgeordneten Dr. Atzenroth und Genossen zu § 2 Abs. 2 (Umdruck Nr. 421 Ziffer 1), 2. über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu § 27 (Umdruck Nr. 415 Ziffer 3). Name 1. 2 Abstimmung CDU/CSU Dr. Adenauer — — Albers entschuld. entschuld. Arndgen Nein Nein Bauereisen Nein Nein Bauknecht erstschuld. entschuld. Dr. Baur (Württemberg) Ja Nein Bausch Ja Nein Becker (Pirmasens) . . . . Ja Nein Blank (Dortmund) . . . . — — Bodensteiner Nein Nein Frau Brauksiepe Nein Nein Dr. von Brentano Nein Nein Brese enthalten Nein Frau Dr. Brökelschen . . . Nein Nein Dr. Brönner Ja Nein Brookmann Ja Nein Dr. Bucerius entschuld. entschuld. Frau Dietz Ja Nein Dr. Dresbach Nein Nein Eckstein Nein Nein Dr. Edert Ja Nein Dr. Ehlers Nein Nein Ehren Nein Nein Dr. Erhard — — Etzel (Duisburg) Ja Nein Etzenbach entschuld. entschuld. Etzenbach Even entschuld. entschuld. Feldmann beurlaubt beurlaubt Dr. Fink Nein Nein Dr. Frey Ja Nein Fuchs Nein Nein Dr. Freiherr von Fürsten- berg Nein Nein Fürst Fugger von Glött . krank krank Funk Nein Nein Gengler entschuld. entschuld. Gerns . Nein Nein Dr. Gerstenmaier krank krank Gibbert krank krank Giencke Ja Nein Dr. Glasmeyer Nein Nein Glüsing Ja Nein Gockeln entschuld. entschuld. Dr. Götz Nein Nein Frau Dr. Gröwel Nein Nein Günther Ja Nein Hagge Nein Nein Frau Heiler Ja Nein Heix enthalten Nein Dr. Henle — — Hilbert Ja — Höfler — — Hohl Ja Nein Dr. Holzapfel krank krank Hoogen Ja Nein Hoppe Nein Nein Name 1. 2. Abstimmung Dr. Horlacher Nein Nein Horn Ja Nein Huth entschuld. entschuld. Dr. Jaeger Nein Nein Junglas Ja Nein Kahn Nein Nein Kaiser Nein Nein Karpf Nein Nein Dr. Kather Nein Nein Kemmer Nein Nein Kemper Ja Nein Kern Nein Nein Kiesinger Nein Nein Dr. Kleindinst Nein Nein Dr. Köhler Ja Nein Dr. Kopf . Ja — Dr. Krone (Berlin) (Berlin) Kühling Nein Nein Kuntsher Ja Nein c Kunze Nein Nein Dr. Laforet Nein Nein Dr. Dr. h. c. Lehr . . . . — — Leibfried Ja Nein Lenz — — Leonhard Ja Nein Lücke Nein Nein Majonica . Ja Nein Massoth Nein Nein Mayer (Rheinland-Pfalz) Ja Nein Mehs Ja Nein Mensing Nein Nein Morgenthaler Ja Nein Muckermann Ja Nein Mühlenberg Ja Nein Dr. Dr. Müller (Bonn) Ja Nein Müller-Hermann Nein Nein Naegel Nein Nein Neber Ja Nein Nellen Nein Nein Neuburger entschuld. entschuld. Nickl Nein Nein Frau Niggemeyer Ja Nein Dr. Niklas — — Dr. Oesterle Nein Nein Dr. Orth Ja Nein Pelster Nein Nein Pfender Nein Nein Dr. Pferdmenges Ja Nein Dr. Povel Nein Nein Frau Dr. Probst Nein Nein Dr. Pünder Ja Nein Raestrup Ja Nein Rahn Nein Nein Frau Dr. Rehling Nein Nein Frau Rösch Nein Nein Rümmele Ja Nein Sabel Nein Nein Schäffer — — Name 1. 2. Abstimmung Scharnberg Nein Nein Dr. Schatz Nein Nein Schill Ja Nein Schmitt (Mainz) entschuld. entschuld. Schmitz Nein Nein Schmücker . . . . . . . . enthalten Nein Dr. Schröder (Düsseldorf) Nein Nein Schröter Nein Nein Schüttler Ja Nein Schütz Nein Nein Schuler Nein Nein Schulze-Pellengahr . . . . Ja Nein Dr. Semler beurlaubt beurlaubt Dr. Serres Ja Nein Siebel Nein Nein Dr. Solleder Nein Nein Spies Nein Nein Graf von Spreti — Nein Stauch Ja Nein Frau Dr. Steinbiß . . . krank krank Storch Ja Nein Strauß — Nein Struve Ja Nein Stücklen Nein Nein Dr. Tillmanns (Berlin) (Berlin) Dr. Vogel Ja Nein Wacker Ja Nein Wackerzapp Ja Nein Dr. Wahl Nein Nein Frau Dr. Weber (Essen) Nein Nein Dr. Weber (Koblenz) . . Ja Nein Dr. Weiß Ja Nein Winkelheide Nein Nein Dr. Wuermeling Ja entschuld. SPD Frau Albertz Nein Ja Frau Albrecht Nein Ja Altmaier Nein Ja Frau Ansorge Nein Ja Dr. Arndt Nein Ja Arnholz Nein Ja Dr. Baade entschuld. entschuld. Dr. Bärsch Nein Ja Baur (Augsburg) Nein Ja Bazille krank krank Behrisch Nein Ja Bergmann Nein Ja Dr. Bergstraeßer Nein Ja Berlin Nein Ja Bettgenhäuser Nein Ja Bielig Nein Ja Birkelbach Nein Ja Blachstein Nein Ja Dr. Bleiß Nein Ja Böhm Nein Ja Brandt (Berlin) (Berlin) Dr. Brill entschuld. entschuld. Bromme Nein Ja Brünen Nein Ja Cramer Nein Ja Dannebom Nein Ja Diel Nein Ja Frau Döhring Nein Ja Eiçhler Nein Ja Ekstrand Nein Ja Erler entschuld. entschuld. Faller Nein Ja Name 1. 2. Abstimmung Franke Nein Ja Freidhof Nein Ja Freitag — Ja Geritzmann Nein Ja Gleisner Nein Ja Görlinger Nein Ja Graf Nein Ja Dr. Greve Nein Ja Dr. Gülich Nein Ja Happe Nein Ja Heiland Nein Ja Hennig Nein Ja Henßler entschuld. entschuld. Herrmann Nein Ja Hoecker Nein Ja Höhne Nein Ja Frau Dr. Hubert Nein Ja Imig krank krank Jacobi Nein — Jacobs Nein Ja Jahn Nein — Kalbfell Nein — Kalbitzer Nein Ja Frau Keilhack Nein Ja Keuning Nein Ja Kinat Nein Ja Frau Kipp-Kaule Nein Ja Knothe Nein Ja Dr. Koch Nein Ja Frau Korspeter entschuld. entschuld. Frau Krahnstöver . . . . Nein Ja Dr. Kreyssig Nein Ja Kriedemann Nein Ja Kurlbaum Nein Ja Lange Nein entschuld. Lausen — — Frau Lockmann Nein Ja Löbe (Berlin) (Berlin) Lohmüller — — Ludwig Nein Ja Dr.Luetkens Nein Ja Maier (Freiburg) Nein Ja Marx Nein Ja Matzner Nein Ja Meitmann Nein Ja Mellies Nein Ja Dr. Menzel entschuld. entschuld. Merten Nein Ja Mertins Nein Ja Meyer (Hagen) Nein Ja Meyer (Bremen) Nein Ja Frau Meyer-Laule . . . Nein Ja Mißmahl Nein Ja Dr. Mommer Nein Ja Dr. Mücke Nein Ja Müller (Hessen) — — Müller (Worms) Nein Ja Frau Nadig Nein Ja Neumann (Berlin) (Berlin) Dr. Nölting entschuld. entschuld. Nowack (Harburg) . . . . entschuld. entschuld. Odenthal Nein Ja Ohlig Nein Ja 011enhauer Nein Ja Paul (Württemberg) . . . entschuld. entschuld. Peters Nein Ja Pohle Nein Ja Dr. Preller Nein Ja Priebe Nein Ja Name 1. 2. Abstimmung Reitzner Nein Ja Richter (Frankfurt) . . . Nein Ja Ritzel Nein Ja Ruhnke Nein Ja Runge Nein Ja Sander — entschuld. Sassnick Nein Ja Frau Schanzenbach . . . . Nein Ja Dr. Schmid (Tübingen) . . Nein Ja Dr. Schmidt (Niedersachsen) Nein Ja Dr. Schöne — Ja Schoettle Nein Ja Frau Schroeder (Berlin) . . (Berlin) (Berlin) Dr. Schumacher krank krank Segitz Nein Ja Seuffert entschuld. entschuld. Stech Nein Ja Steinhörster Nein Ja Stierle Nein Ja Striebeck Nein Ja Frau Strobel krank krank Dr. Suhr (Berlin) (Berlin) Temmen Nein Ja Tenhagen Nein Ja Troppenz Nein Ja Dr. Veit krank krank Wagner Nein Ja Wehner entschuld. entschuld. Weinhold Nein Ja Welke Nein Ja Weltner Nein Ja Dr. Wenzel Nein Ja Wönner Nein Ja Zühlke Nein Ja FDP Dr. Atzenroth Ja Nein Dr. Becker (Hersfeld) . . . krank krank Dr. Blank (Oberhausen) . Nein Nein Blücher — — Dannemann Nein Nein Dr. Dehler Nein Nein Dirscherl entschuld. entschuld. Euler — — Fassbender Nein Nein Freudenberg — — Frühwald Nein Nein Funcke Nein Nein Gaul Nein Nein Dr. von Golitschek . . . Nein Nein Grundmann J a Nein Dr. Hammer Nein Nein Dr. Hasemann enthalten Nein Dr. Hoffmann (Schönau) . Ja Ja Dr. Hoffmann (Lübeck) . • entschuld. entschuld. Frau Hütter — — Frau Dr. Ilk entschuld. entschuld. Juncker Nein Nein Dr. Kneipp Nein Nein Kohl (Heilbronn) Nein Nein Kühn Nein Nein Langer Nein Nein Dr. Luchtenberg Nein entschuld. Margulies Ja Ja Mayer (Stuttgart) beurlaubt beurlaubt Dr. Mende Nein Nein Dr. Miessner entschuld. entschuld. Neumayer Ja Nein Name 1. 2. Abstimmung Dr. Dr. Nöll von der Nahmer . . . . . . . . — — Dr. Nowack (Rheinland- Pfalz) — Nein Onnen — Ncin Dr. Pfleiderer entschuld. entschuld. Dr. Preiß Nein Nein Dr. Preusker Nein Nein Rademacher entschuld. entschuld. Rath Nein Nein Dr. Freiherr von Rechen- berg — — Dr. Reif (Berlin) (Berlin) Revenstorff Nein Nein Dr. Schäfer Nein Nein Dr. Schneider Nein Nein Stahl entschuld. entschuld. Stegner Nein Nein Dr. Trischler Nein Nein Dr. Wellhausen Nein Nein Wildermuth — — Wirths Nein Nein Dr. Zawadil Nein Nein DP Ahrens Nein Nein Eickhoff Nein Nein Ewers Nein Nein Farke Nein Nein Hellwege Ja — Jaffe Nein Nein Frau Kalinke Ja Nein Kuhlemann Nein Nein Dr. Leuchtgens Nein Nein Löfflad Nein Nein Matthes Nein Nein Dr. von Merkatz — Dr. Mühlenfeld Nein Nein Paschek Nein Nein Reindl Nein — Schmidt (Bayern) . . . Nein Nein Schuster Nein — Dr. Seebohm — — Tobaben • Nein Nein Wallner Nein —. Walter Ja Nein Wittenburg Nein Nein Wittmann Nein Nein FU Freiherr von Aretin . . . . — — Frau Arnold Nein — Dr. Bertram Nein — Dr. Besold Nein enthalten Dr.-Ing. Decker Nein enthalten Determann Nein Ja Eichner Nein enthalten Dr. Etzel (Bamberg) . . . Nein enthalten Hoffmann (Lindlar) . . Nein Ja Lampl Nein enthalten Mayerhofer Nein enthalten Dr. Meitinger Nein enthalten Fürst zu Oettingen-Waller- stein krank krank Pannenbecker Nein Ja Parzinger Nein Ja Dr. Reismann Nein Ja Ribbeheger Nein Ja Name 1. 2. Abstimmung Volkholz — — Wartner Nein enthalten Frau Wessel Nein Ja Willenberg Nein Ja KPD Agatz — — Fisch entschuld. entschuld. Gundelach Nein Ja Harig entschuld. entschuld. Kohl (Stuttgart) entschuld. entschuld. Müller (Frankfurt) . . . Nein Ja Niebergall Nein Ja Paul (Düsseldorf) Nein Ja Reimann entschuld. entschuld. Renner Nein — Rische entschuld. entschuld. Frau Strohbach entschuld. entschuld. Frau Thiele Nein Ja Vesper entschuld, entschuld. Name 1. 2. Abstimmung BHE-DG Dr. Friedrich Nein Ja Fröhlich Nein Ja Dr. Ott Nein Ja Tichi — Ja Weickert Nein — SSW Clausen Nein Ja Fraktionslos Aumer Nein Nein Bahlburg Nein Nein Donhauser Nein Nein Dr. Dorls Nein Ja Frommhold Nein enthalten Goetzendorff Nein enthalten Hedler Nein Ja Loritz Nein Ja Müller (Hannover) . . . . — — Dr. Richter (Niedersachsen) Nein Ja von Thadden -- — Zusammenstellung der Abstimmungen 1. Abstimmung 2. Abstimmung Abgegebene Stimmen 317 308 Davon: Ja . . . . . 59 130 Nein 254 168 Stimmenthaltung 4 10 Zusammen wie oben 317 308
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Louise Schroeder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Sie haben sämtliche Anträge der sozialdemokratischen Fraktion abgelehnt. Wir verzichten darauf, sie noch einmal zu stellen, weil die Abstimmungen in der zweiten Lesung gezeigt haben, daß sich eine Mehrheit gegen uns gebildet hat. Ich muß Ihnen aber im Auftrage meiner Fraktion sagen, daß wir die Haltung der Mehrheit dieses Hauses außerordentlich bedauern. Am meisten bedauern wir, daß Sie auf der einen Seite dem Präsidenten der Bundesanstalt und den Präsidenten der Landesanstalten Aufgaben zuweisen, die nach unserer Auffassung den demokratischen Körperschaften zustehen, und daß Sie auf der anderen Seite die Wahl dieser Präsidenten nicht etwa diesen demokratischen Körperschaften zugestehen, sondern daß die Präsidenten durch die Bundesregierung, d. h. praktisch durch die Bürokratie, ernannt werden.
    Wir bedauern das ganz besonders deshalb, weil nach unserer Meinung in der Frage der sozialen Sicherung, deren Schaffung uns hier im Bundestag obliegt, die Bundesanstalt vielleicht die größten Aufgaben zu erfüllen hat.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Die Bundesanstalt soll nicht nur dabei mitwirken, den immer noch zahlreichen, in einzelnen Teilen des Bundesgebietes sogar katastrophal zahlreichen Arbeitslosen zu helfen, sondern sie soll Mittel zur Verfügung stellen für die Arbeitsbeschaffung und soll durch Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung dazu beitragen, den so notwendigen Nachwuchs an Facharbeitern, deren Fehlen sich bestimmt in wenigen Jahren sehr stark bemerkbar machen wird, sicherzustellen. Deshalb sehen wir in der Bundesanstalt eine besonders wichtige Institution, eine Institution aber auch, die ihre Aufgaben nach unserer festen Überzeugung nur dann voll und ganz erfüllen kann, wenn diejenigen Kreise, für die sie geschaffen ist, nämlich Arbeitgeber, Arbeitnehmer und öffentliche Körperschaften, die wir in den Organen auch verankert haben, tatsächlich den ausschlaggebenden Einfluß haben und damit das notwendige Vertrauen zu dieser Anstalt bekommen.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Ich kann nur nochmals das Bedauern meiner Fraktion darüber zum Ausdruck bringen, daß Sie sich trotz aller Bemühungen unserer Vertreter im Hinblick auf die Bedeutung, die wir dieser Angelegenheit zumessen, nicht bereitgefunden haben, unseren Gedankengängen zu folgen. Aus diesem Grunde können wir dem Gesetz leider nicht zustimmen.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Carlo Schmid
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Das Wort hat Frau Abgeordnete Kalinke. Frau Abgeordnete Kalinke wird gleichzeitig den Antrag ihrer Fraktion — Punkt 5 b) der Tagesordnung — begründen.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Margot Kalinke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Die Fraktion der Deutschen Partei begrüßt es, daß wir das Gesetz zur Wiedererrichtung der Anstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung heute endlich verabschieden können. Auch unsere Wünsche


    (Frau Kalinke)

    sind nicht alle erfüllt. Aber wir glauben, daß mit der Wiedererrichtung dieser Anstalt und mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze und echter Sicherungen für diejenigen, die den Arbeitsplatz vorübergehend nicht einnehmen können, jene Reform eingeleitet wird, die, so hoffen wir, die große Frage, ob man gegen das Risiko der Arbeitslosigkeit überhaupt versichern kann, einmal vom Grundsätzlichen her anpacken wird. Wir hoffen auch, daß die Trennung zwischen Fürsorge und Versicherung dann einmal in voller Klarheit erfolgen wird. Das soll aber Aufgabe der Novelle zur Arbeitslosenversicherung sein und kann nicht bei der Beratung dieses Gesetzes miterledigt werden. Darum begrüßen wir es, daß wir nach den so langen und mühevollen Verhandlungen dieser Monate heute in der Lage sind, dem Gesetz in dritter Lesung zuzustimmen.
    Wenn es auch seltsam ist, daß unser Antrag auf Schaffung von Arbeitsplätzen für Jugendliche und ältere Angestellte zugleich mit diesem Punkt der Tagesordnung behandelt wird, so besteht doch immerhin ein ursächlicher Zusammenhang dieses unseres Antrages mit dem Gesamtproblem. Es wird Ihnen noch erinnerlich sein, daß wir angesichts der großen Not der älteren Angestellten schon im Jahre 1949 in diesem Hause von diesem Platze aus ein Kündigungsschutzgesetz für ältere Angestellte gefordert haben. Wir haben das getan, weil wir wissen, daß die Angestellten als Stand der Mitte, der seine Wurzel im Arbeitertum und seine Spitze im selbständigen Unternehmertum hat, durch die soziologischen Erschütterungen des großen Umbruchs nach zwei Kriegen, die Not der Vertriebenen und die Arbeitslosigkeit wie durch Zerstörung von Arbeitsplätzen ganz besonders gelitten haben und ganz besonders gefährdet sind. Wir wissen auch, daß diese Angestellten an der großen Lohnwelle wie den Lohnerhöhungen und dem Anteil, den der große Kreis etwa der Industriearbeiter an dem wirtschaftlichen Aufbau und Aufschwung gehabt hat, nicht oder nur in ganz geringem Umfang teilhatte.

    (Sehr wahr! rechts.)

    Wir sehen mit großer Sorge die drückende Not der vielen Familienväter unter den älteren Angestellten und die drückende Not auch der vielen einzelnen, insbesondere auch der älteren weiblichen Angestellten, die mit Unterhaltsverpflichtungen belastet sind und die in seelische Bedrängnis geraten, indem sie, noch im Vollbesitz der physischen und psychischen Kräfte, aus eigener Kraft mithelfen möchten, um ihre Verhältnisse wieder in Ordnung zu bringen.
    Wir haben deshalb mit großer Anerkennung und Genugtuung die Bemühungen begrüßt, denen auch die Ansprachen des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers in der Neujahrsnacht dienten: die Bemühungen, die Öffentlichkeit immer wieder aufzufordern, daß aus Verantwortung Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich bemühen möchten, Arbeitsplätze für ältere Angestellte, aber auch Arbeitsplätze und Lehrstellen für die Jugend zu schaffen. Leider sind alle diese Bemühungen bisher weitgehend Deklamationen geblieben. Ich möchte nicht unterschätzen, daß ein großer Teil von älteren Bilanzbuchhaltern durch die Finanzämter eingestellt worden ist; ich möchte auch feststellen, daß es Länder in Deutschland gibt — wie es mir aus Württemberg berichtet wurde —, in denen Vorzügliches geleistet worden ist, um die älteren Angestellten unterzubringen. Wir haben aber auch mit Erschütterung beobachtet, daß es noch in diesen
    Wochen und Tagen möglich war, daß bei der Durchgabe der freien Arbeitsplätze durch den Nordwestdeutschen Rundfunk gesagt wurde: „Bewerber bis zu 40 Jahren" oder „Bewerber unter 40 Jahren mögen sich melden".

    (Abg. Renner: Das sind eure Hintermänner, die das fordern!)

    Meine Herren und Damen, die Bewerber über 40 Jahre sind meistens die Menschen mit der größten Berufserfahrung. Sie sind meistens die Menschen, die in einem arbeitsreichen Leben bewiesen haben, daß sie auch in schwerem Einsatz — und ich denke besonders an diejenigen, die in harter Kriegszeit ihre Aufgaben erfüllten -- ihren Beruf — einen gut gekonnten Beruf — so zu leisten in der Lage sind, daß sie ein Anrecht darauf haben, nun nicht etwa schon in einem Augenblick zum alten Eisen geworfen zu werden, wo sie selbst für sich und die Ihren noch im Vollbesitz der geistigen und körperlichen Kräfte wertvolle Arbeit zu leisten imstande sind. Ich glaube, wir können es uns auch volkswirtschaftlich nicht leisten, diese wertvollen Kräfte brachliegen zu lassen.
    Noch ein ganz großes Gefahrenmoment ist damit verbunden: nicht nur die Sorge und Not der Jugend, die das Schicksal der älteren kaufmännischen und technischen Angestellten sieht, die auf der Straße sind, sondern auch die grolle Frage, die uns alle bewegt: Ist es unser sozialpolitisches Schicksal, trotz größerer Lebenserwartung in der Not unserer Zeit das Schicksal der Fünfzig- bis
    Sechzigjähringen schon darin zu sehen, auf eine
    Rente zu drängen, oder ist es nicht unser aller Aufgabe, dafür zu sorgen, daß die Sehnsucht aller Menschen darin gipfelt, so lange als möglich vollwertig arbeiten zu können und Beträge zu leisten, damit diejenigen Renten bekommen, die zu dieser Arbeitsleistung nicht mehr in der Lage sind? Wir glauben aber auch, daß unseren Gewerkschaften hier eine ganz verantwortliche Aufgabe erwachst; nämlich in ihrer Tarifpolitik mit den Arbeitgebern sich ernsthafte Gedanken über neue Wege zu machen! Über Wege, die nicht aus einem falsch verstandenen Denken dazu führen, daß die Gesetzgebung und die Tarifpolitik sich als Bumerang gegen die älteren Angestellten richten.
    Deshalb wollten wir auch damals ein Kündigungsschutzgesetz für ältere Angestellte, nicht ein allgemeines Kündigungsschutzgesetz für alle. Wir haben mit großer Sorge gesehen, wie gerade vor dem Inkrafttreten dieses Kündigungsschutzgesetzes unverantwortlich handelnde Arbeitgeber sich noch von älteren Angestellten befreit haben. Wir möchten, daß Wege gefunden werden — da es leider in der freien Vereinbarung bisher nicht möglich war und da alle guten Ratschläge zu so wenig Erfolg geführt haben —, durch eine gesetzliche Regelung den Arbeitgebern einen echen steuerlichen Anreiz zu geben, wenn sie bereit sind, zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Wir wissen um die Bemühungen, die Angestelltenversicherungsrenten etwa bei denjenigen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, nun auch nach einheitlichem Recht wieder denen zu geben, die mit 61 Jahren nicht vermittelt werden konnten; aber wir haben auch festgestellt, daß die Zahl derjenigen, die, wenn das Gesetz auch wieder in der britischen Zone gilt, davon betroffen werden, so geringfügig ist, daß bei den 2674 Männern und 152 Frauen, die im Bundesgebiet davon erfaßt würden. nur ein verschwindend kleiner Teil auf diesem Wege befriedigt werden kann.


    (Frau Kalinke Deshalb, meine Herren und Damen, sind wir der Meinung, daß neue Wege gefunden werden müssen, die einmal aus nicht nur psychologischen, sondern höchst verantwortlichen Gründen den Angestellten wie den Arbeitgebern das Gefühl geben, daß sie noch Wertvolles zu leisten haben. Wir möchten, daß nicht nur in Kriegszeiten und in Zeiten der Not der ältere Mensch genau so wie die Frau ein begehrtes Mangelobjekt auf dem Arbeitsmarkt ist, sondern wir möchten, daß auch in Zeiten einer normalen und friedlichen Entwicklung, die wir alle bewahren und fördern wollen, dieses schwere Problem gelöst wird. Deshalb schlagen wir vor, daß sich die Länderminister, die die Finanzen zu verwalten haben, sehr ernsthaft Gedanken darüber machen, ob es nicht besser ist, Mittel der Fürsorge, die fast in allen diesen Fällen für sechs Monate gegeben werden, zu sparen und die Lohnsteuern, die die Angestellten,. die wieder eingestellt werden, dann entrichten würden, dem Arbeitgeber für eine begrenzte Zeit zur Verfügung zu stellen, wenn er einen Dauerarbeitsplatz schafft. Voraussetzung ist natürlich, daß die so wieder in den Arbeitseinsatz gekommenen älteren Angestellten nicht entlassen werden können. Dafür sorgt ja auch das Kündigungsschutzgesetz. Wir möchten schließlich wünschen, daß bei den Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik, die mit Mitteln der Arbeitslosenversicherung über die neu errichtete Anstalt eingeleitet werden, ganz besonders sorgfältig darauf geachtet wird, daß aus den Beiträgen, die die Angestellten in der Arbeitslosenversicherung zahlen, Möglichkeiten geschaffen werden, ihnen Lehrstellen und Arbeitsplätze in stärkerem Maße, als es bisher der Fall war, zu schaffen. Darüber hinaus fordern wir alle diejenigen, die die Möglichkeit haben, sich in Arbeitgeberund Arbeitnehmervereinigungen mit diesem ernsten Problem zu befassen, auf, dafür Sorge zu tragen, daß die gesetzliche Regelung nur den Anstoß gibt, daß aber die vollkommene Lösung aus der Verantwortung gefunden wird, die sie gemeinsam alle tragen. Ich hoffe, Sie alle empfinden mit mir tief im Herzen, daß Menschen, die noch arbeitsfähig sind, Menschen, die auch arbeitswillig sind, unser kostbarstes und wertvollstes Kapital sind und daß wir deshalb alles zu tun haben, um dieses Kapital wahrhaft zinstragend einzusetzen. Das Wort hat der Abgeordnete Kemmer. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte nur kurz zu dem Antrag von Frau Kalinke Stellung nehmen. Meine Fraktion begrüßt jeden brauchbaren Vorschlag zur Behebung der Berufsnot unserer Jugend. Der Antrag auf Drucksache Nr. 2977 wird einer eingehenden Beratung in den Ausschüssen bedürfen. Wir stimmen der Grundtendenz dieses Antrages zu, möchten aber darauf hinweisen, daß es sich bei steuerlichen Vergünstigungen oder ähnlichen Maßnahmen für neu einzustellende Lehrlinge wirklich um zusätzliche Lehrstellen handeln muß, weil sonst die Gefahr besteht, daß Einstellungen vielfach nur gegen solche Vergünstigungen vorgenommen werden. Solche steuerlichen Erleichterungen sollten insbesondere dem Handwerk in industriearmen Gegenden und auf dem Lande zugute kommen, besonders wenn der Handwerksmeister den Lehrling in seine Familie aufnimmt und dadurch neben der Lehre auch Unterkunft und eine gute Erziehung gewährleistet ist. In diesem Falle könnte der Lehrling steuerlich wie das eigene Kind behandelt werden. Das wäre eine einfache Handhabung und würde gesetzestechnisch und auch in der Praxis keine Schwierigkeiten machen. Durch den Bundesjugendplan der vergangenen zwei Jahre ist eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden, die direkt oder indirekt der Schaffung von neuen Lehrplätzen gedient haben. Durch Bereitstellung von Mit Lein für den Jugendwohnheimbau konnten insgesamt 20 000 Jugendliche in modernen Heimen an solchen Orten untergebracht werden, wo zwar Ausbildungsmöglichkeiten, aber keine Unterkünfte vorhanden waren. Durch den 20-Millionen-Kredit, der vorwiegend an die Industrie für neu zu errichtende Lehrwerkstätten gegeben wurde, konnten 13 500 echte Lehrplätze neu geschaffen werden. Durch die Förderung von Grundausbildungslehrgängen wurden in 35 000 Ausbildungsplätzen Jugendliche auf ihren Beruf vorbereitet. In diesen Zahlen sind die Maßnahmen aus dem Bundesjugendplan 1951/52 noch nicht voll berücksichtigt. Das alles aber sollte nur ein Anfang sein. Ich darf in diesem Zusammenhang an den Herrn Bundesinnenminister die Frage richten, ob er sein Versprechen halten kann, mit dem er angekündigt hat, daß er für die Bereitstellung neuer Mittel sorgen werde, falls die angesetzten Mittel und die bewilligten Beträge aus dem laufenden Bundesjugendplan nicht ausreichten. Wir sind nun tatsächlich an dem Punkt angelangt. wo die Mittel nicht ausreichen und dringende Projekte steckengeblieben s'nd. Wir sind gespannt, ob in dem Nachtragshaushalt die nötigen Mittel für diesen Zweck bereitgestellt werden. Wir möchten uns dabei nicht darauf vertrösten lassen, daß man die Mittel zur Fertigstellung der dringendsten Projekte im Vorgriff auf den kommenden Haushalt bereitstellt. Wenn wir diesen Weg gehen müssen, dann müssen wir ihn ganz sauber gehen, indem wir ab jetzt den dritten Bundesjugendplan beraten und diese Projekte mit hineinnehmen. Das kann aber nur dann geschehen, wenn der Ansatz für den Bundesjugendplan im neuen Haushalt entsprechend hoch erfolgt. Wir bitten den Herrn Bundesinnenminister, wirklich mit ganzer Kraft dafür einzutreten, daß eine für die Jugend befriedigende Lösung gefunden wird. Der Herr Finanzminister wird zweifellos bei seinem weiten Herzen und bei seinem großen Verständnis für die Jugend eine entsprechende Summe bereitstellen, wenn es gut begründet wird. Ich glaube nicht, daß der Haushaltsausschuß oder der Bundestag die Bewilligung dieser Mittel versagen würde. An das Bundeswirtschaftsministerium haben wir in diesem Punkt die Frage, wieweit seine Bemühungen gediehen sind, neue Kredite für die Industrie und diesmal auch für das Handwerk zur Errichtung neuer Lehrstellen bereitzustellen. Warme Unterstützung findet bei uns der im Ausschuß für Jugendfürsorge vorgeschlagene Plan, Zuschüsse auch an die Berufsschulen zu geben, damit diese in Verbindung mit den Innungen Lehrwerkstätten einrichten, in denen Jugendliche, die noch keine Lehrstelle haben, in Grundausbildungslehrgängen die Zeit, bis sie eine Stelle finden, überbrücken können. Bei dieser Art von Lehrwerkstätten kommen bestimmt keine Fehlinvestierungen vor, weil unsere Berufsschulen, gerade was den praktischen Unterricht anlangt, fast überall mehr als mangelhaft sind und solche Einrichtungen auch zu einer Zeit, wo einmal kein Bedarf dafür vorhanden ist, zur Ergänzung des Unterrichts an den Berufsschulen immer wertvoll bleiben. Wir richten daher auch an den Herrn Bundeswirtschaftsminister die dringende Bitte, diese Pläne mögt chst rasch zu verwirklichen. Die 20-MillionenKreditaktion ist zwar jetzt erst abgeschlossen. Wir möchten aber darauf hinweisen, daß diese Aktion Bestandteil des Bundesjugendplans 1950/51 war und für das Jahr 1951/52, das auch schon abgelaufen ist, von dieser Seite aus nichts Neues mehr geschehen ist. Jetzt ist der Zeitpunkt, wo zur Behebung der Berufsnot schnell und wirksam geholfen werden muß; denn es kommen bald Geburtsjahrgänge aus der Schule, die im Verhältnis zur heutigen Situation sehr schwach sind. Wir begrüßen den vorliegenden Antrag, weil er Anlaß gibt, dieses Problem erneut und gründlich anzupacken, damit es der deutschen Wirtschaft eines Tages nicht an den nötigen Fachkräften fehlt, ganz abgesehen von den moralischen Schäden, die der Jugend durch Berufsund Arbeitslosigkeit erwachsen. Ich bitte, den Antrag Drucksache Nr. 2977 dem Ausschuß für Arbeit und. soweit er die Jugend betrifft, auch dem Ausschuß für Jugendfürsorge zu überweisen. Das Wort hat der Abgeordnete Wellhausen. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich muß Sie leider bitten, wieder zur dritten Lesung des Gesetzes über die Bundesanstalt umzuschalten. Auch meine Freunde sind erfreut. daß erneut eine Etappe auf dem ja ziemlich weiten Wege zur Schaffung der Bundesanstalt zurückgelegt wird oder zu werden scheint. Ich möchte zum Ausdruck bringen, daß der 27, der hier als der Angelpunkt des Gesetzes bezeichnet worden ist, in seinen beiden Fassungen d h. in der genehmigten und in der von der SPD vorgeschlagenen, in der Tat nicht die fundamentalen Unterschiede hat, die behauptet worden sind. Ich beziehe mich in dieser Hinsicht auf die Ausführungen meines Kollegen Ewers. Meine Fraktion nimmt für sich in Anspruch, den Zusatz, der über die Regierungsvorlage und auch über den Initiativgesetzentwurf der Parteien hinaus in diesen S 27 hineingekommen ist, im Ausschuß beantragt und mit Mehrheit durchgesetzt zu haben. Wir haben das zwar schon bei unserem ersten Gehversuch gemacht und durchgesetzt, und in dem Repetierkurs, den wir zur Zeit durchmachen, haben wir es wieder durchgesetzt. Ich bitte Sie, zu überlegen, daß es schon ein Angehen für die Bundesregierung sein würde, einem Vorschlag des Verwaltungsrats zu widersprechen. Sie werden nicht annehmen — und Sie werden das von keiner Bundesregierung annehmen —, daß sie das aus persönlichen. parteipolitischen — schikanösen darf man gar nicht sagen — Gründen tun würde. Also, meine verehrten Damen und Herren von der Sozialdemokratie, wir haben einen erheblichen Schritt zu der auch von uns gewünschten Selbstverwaltung hin getan, und ich würde mich freuen — leider kann ich es nicht endgültig nach den Ausführungen von Frau Schroeder —, wenn diese Einsicht doch auch hei Ihnen einzöge oder sich durch die Praxis der Bundesanstalt als berechtigt erweisen würde. Es ist das Erfordernis der Stunde, wenn ich diesen etwas abgenutzten Ausdruck anwenden darf, daß die Bundesanstalt nun endlich ins Leben tritt. Ich bitte mir nicht zu verübeln, wenn ich, was vielleicht ungewöhnlich ist, namens der Koalitionsparteien auch einen Appell an den Bundesrat richte. Er kann es uns ersparen, abzulehnen oder auch nur den Vermittlungsausschuß anzurufen, denn wenn er seine Ansichten, die seinerzeit zur Anrufung des Vermittlungsausschusses geführt haben, aufrechterhält — und das wird er —, dann kann er mit Vergnügen feststellen, daß wir in nicht weniger als vier beachtlichen Punkten nunmehr bei dem heute verabschiedeten Gesetz seinen Gedankengängen Rechnung getragen haben — ich spreche in Stichworten oder in Schlagworten —, erstens in bezug auf den Anteil der Länder im Verwaltungsrat, zweitens hinsichtlich der ungeheuer umkämpften Übernahme des Personals der Arbeitsämter und der Landesarbeitsämter, ferner hinsichtlich der Form der Vermögensübernahme und ganz zum Schluß hinsichtlich der Anlage des Vermögens in den Aufbringungsländern. Übrig bleibt also — und so schließt sich der Kreis zu dem, womit ich angefangen habe — der ominöse § 27, und da will ich mich nicht wiederholen. Ich glaube, daß der Bundesrat sich zu der Ansicht bekennen kann — und ich hoffe, daß er es wird —, die ich vorgetragen habe, daß ein in der Praxis wesentlicher und mit Recht wesentlicher Einfluß des Verwaltungsrats bei der Fassung, die wir heute verabschiedet haben, sichergestellt ist. Das Wort hat der Abgeordnete Mensing. Herr Präsident! Meine Damen, meine Herren! Ich begrüße außerordentlich den Antrag der Deutschen Partei und gestatte mir, die Ausführungen meines Fraktionskollegen Kemmer noch durch einige Sätze zu ergänzen. Die Berufsnot der Jugendlichen ist zu einem Problem geworden, das uns noch sehr oft beschäftigen wird. Ich glaube feststellen zu dürfen, daß gerade arbeitslose Jugend für jeden Staat einen Gefahrenherd darstellt. Darüber hinaus wird herumlungernde Jugend auf den Straßen nicht dazu beitragen, die Moral der Jugendlichen zu heben. Wie weit wir gerade auf diesem Gebiet gekommen sind, wird ja doch am besten durch die große Zahl der Jugendlichen bewiesen, die im Laufe der letzten Jahre durch die Jugendgerichtsbarkeit gegangen sind. Ich glaube, als einer der führenden Männer des deutschen Handwerks zum Ausdruck bringen zu dürfen, daß der wiederholt an uns gerichtete Appell, Lehrstellen bereitzustellen, vom Handwerk befolgt wurde. Die Tatsache, daß von etwa 740 000 Lehrlingen, die wir ausbilden, das deutsche Handwerk allein etwa 520 000 ausbildet, gereicht diesem großen Berufsstande wahrhaftig zur Ehre. Ich glaube, sagen zu dürfen, daß das Handwerk auch weiterhin seine staatsbürgerlichen Pflichten hinsichtlich der Berufsnot der Jugendlichen erfüllen wird. Ich halte es daher für unbedingt erforderlich, daß wir zu einem Gespräch mit dem Zentralverband des deutschen Handwerks kommen, um mit ihm gemeinsam nach Wegen zu suchen, der Berufsnot zu steuern. Wenn man sich vor Augen führt, daß im letzten Jahre etwa 625 000 Jugendliche die Schulen verlassen haben und diese Zahl in zwei Jahren voraussichtlich auf über 850 000 steigen wird, dann erkennt man doch, wie erschreckend dieses Problem in Zukunft sein wird, wenn es nicht gelingt, zu einer Lösung zu kommen. Ich bin kein Freund der Lehrlingswerkstätten, und zwar aus zweierlei Gründen. Einmal werden die Jungen in den Lehrlingswerkstätten mehr oder weniger Schablonenarbeiter, während die individuelle Ausbildung doch tatsächlich — ja, das ist Tatsache, Herr Kollege — in der bewährten Handwerkslehre erfolgt. Dann kommt doch noch ein zweites hinzu: daß nämlich diese Lehrlingswerkstätten außerordentlich viel Geld kosten. — Ja, aha, mein lieber Herr Kollege. Bei der Steuermisere, die wir erleben, müssen wir darauf bedacht sein, nicht noch mehr Ausgaben zu bewilligen, sondern wir müssen versuchen, die Lehrlinge auf dem Wege der Freiwilligkeit unterzubringen. Das wollen wir vom deutschen Handwerk. Ich möchte aber weiter darauf hinweisen, daß allein die Lehrlingswerkstätte in WatenstedtSalzgitter doch einen monatlichen Zuschuß von 20 000 DM erfordert. Bitte, wollen Sie mir einmal sagen, wie hoch der Betrag sein muß, der erforderlich wird, wenn wir diese Werkstätten auf das gesamte Bundesgebiet ausweiten wollen, um alle diese Jungen unterzubringen? Ich bleibe daher bei meinem Vorschlage, daß alles getan werden muß, um mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks zu einer Lösung dieses Problems zu gelangen. Das Wort hat der Abgeordnete Horn. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bitte, nicht ungeduldig zu werden, wenn ein dritter Sprecher meiner Fraktion hier noch auf der Bildfläche erscheint. Aber ich habe doch das Bedürfnis, soweit sich der vorliegende Antrag mit der Not der älteren Angestellten beschäftigt, noch ein paar Gedanken zum Ausdruck zu bringen. Meine Freunde stimmen der sachlichen Begründung, die Frau Kalinke zu diesem Thema gegeben hat, in jeder Beziehung zu. Auch wir sind der Meinung, daß diese Frage von allen denen, die sie angeht, gar nicht ernst genug genommen werden kann. Die Älteren unter uns wissen sehr genau, daß wir uns in der Weimarer Zeit schon mit demselben schwierigen Fragenkomplex zu beschäftigen gehabt haben. Auch damals sprachen wir von der Not der älteren Angestellten. Das vom damaligen Reichstag erlassene Gesetz zum Schutze der älteren Angestellten war zwar ein Hilfsmittel, und es hat ja auch heute noch seine gesetzliche Geltung, aber man ist dem Problem mit derlei Dingen damals nicht beigekommen und wird es so in seiner Gesamtheit auch heute nicht zu lösen in der Lage sein. Wir müssen uns darüber klar sein, daß die Dinge heute um dessentwillen noch erheblich schwieriger als damals liegen, weil die Zahl der älteren stellenlosen Angestellten durch den Flüchtlingszustrom noch ganz erheblich vermehrt worden ist. Wir haben heute auch erheblich mehr ältere weibliche Angestellte auf dem Arbeitsmarkt, als es wohl jemals der Fall war. Diese Dinge sind nicht zuletzt auch dadurch begründet, daß eben ein erheblicher Teil gerade dieser älteren weiblichen Angestellten deshalb, weil die jungen Männer draußen auf den Schlachtfeldern geblieben sind, nicht zur Eheschließung kommt. Sie erschweren also heute dieses Problem noch mehr. Ich glaube, daß die Zahlen, die ich hier habe, vielleicht ein Vierteljahr alt oder etwas älter sind. Unter den arbeitslosen Angestellten waren zu diesem Zeitpunkt 48,1 % älter als 45 Jahre. Dieser Prozentsatz überstieg um etwas mehr als 7 % die Zahl der arbeitslosen älteren Arbeiter. Die weiblichen Angestellten waren zu diesem Zeitpunkt mit 22,5 % an diesen Zahlen beteiligt. Wenn man jetzt weiter abwärts bis zum Lebensalter von 35 Jahren geht — auch diese Grenze spielt, so bedauerlich das ist, bei dem Problem heute schon eine ganz erhebliche Rolle —, dann waren zu ungefähr dem gleichen Zeitpunkt 74 % der arbeitslosen Angestellten älter als 35 Jahre, ebenso 46,6 % der weiblichen Angestellten. Ich bin durchaus der Meinung, daß sich die Ausschüsse, an die dieser Antrag überwiesen wird, mit allem Ernst die Frage zu Gemüte führen müssen, was hier von Gesetzes wegen getan werden kann. Aber aus den verschiedensten Gründen erscheint mir noch erheblich bedeutsamer als das, was wir zu erarbeiten in der Lage sind, die freiwillige, verantwortungsbewußte Initiative der Sozialpartner als solche, der Gewerkschaften in Verbindung mit den Arbeitgeberverbänden. Es ist erfreulich — ich möchte das hier ganz besonders nachdrücklich aussprechen —, daß in Erkenntnis der Bedeutung dieser Probleme auch der Herr Bundeskanzler sich persönlich eingeschaltet und sich in einem Ihnen wahrscheinlich bekannten Schreiben von Mitte Dezember mit einem Appell nach dieser Richtung an die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände gewandt hat. Ich möchte es auch als eine erfreuliche Tatsache bezeichnen, daß sich in neuerer Zeit die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhandels, deren Vorsitzender unser Parlamentskollege Schmitz ist, intensiv und mit Nachdruck, in Zusammenarbeit mit der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, dieser Frage angenommen hat, und zwar, soviel mir bekannt ist, speziell auch hier in Bonn, und damit schon positive Ergebnisse erzielt hat. Dieses Vorgehen und dieser Appell des Regierungschefs möchte — das ist mein Wunsch — doch auch in den breitesten Kreisen der Unternehmerschaft die Erkenntnis, soweit sie noch nicht vorhanden ist, wecken und stärken, daß wir durch die eigene freie Initiative, durch die wir unter Beweis stellen, daß uns dieses soziale Problem in der Tat ein Anliegen ist, und die daraus erwachsenden Entschlüsse in erheblichem Maße zur Milderung dieses Problems beitragen können. Diesen Appell möchte ich auch von dieser Stelle aus nachdrücklich an die beteiligten Kreise gerichtet haben. Deutscher Bundestag — 137. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 23. Januar 1952 7973 Das Wort hat der Abgeordnete Schoettle. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die sozialdemokratische Fraktion ist bereit, sich jedem Appell zur Vernunft anzuschließen. Sie ist mit all den Damen und Herren, die hier gesprochen haben, in dem Wunsche einig, es möchte die Not der älteren Angestellten nicht nur mit Erklärungen am Neujahrsabend, sondern durch praktische Taten und durch gesetzgeberische Maßnahmen beseitigt werden. Ich glaube, diese Not ist nicht etwa nur das Resultat fahrlässigen Denkens oder falscher Schlüsse bei den Arbeitgebern, die ihre älteren Angestellten auf die Straße setzen, weil sie glauben, mit jüngeren billiger und, wie es ja meistens heißt, infolge ihrer großen Erfahrung sogar besser wegzukommen. Ich glaube, das ist das Resultat einer gewissen Fehlentwicklung in unserer Wirtschaft und in unserem Wirtschaftsdenken. Es ist auch das Resultat einer Wirtschaftspolitik, die geradezu dazu verführt, nur noch das Rationelle, nur noch das Nützliche, nur noch das scheinbar Zweckmäßige ins Auge zu fassen und dabei die weiter wirkenden Dinge völlig zu übersehen. Meine Damen und Herren, zu dem Antrag auf Drucksache Nr. 2977 habe ich namens meiner Fraktion folgendes zu sagen. Wir sind mit seiner Tendenz völlig einverstanden. Aber nach all den schönen Worten, die wir hier gehört haben, vermögen wir nicht einzusehen, inwiefern eine Überweisung an die Ausschüsse eine Beschleunigung des Tempos in der Sache herbeiführen könnte. Wenn wir hier alle einverstanden sind, dann könnten wir durchaus dem Wunsch des Bundestags mit einer erdrückenden Mehrheit Ausdruck geben, die Regierung möge jetzt und heute an die Vorbereitung und Durchführung gesetzgeberischer Maßnahmen herangehen. Was können denn die Ausschüsse tun? Sie müssen sich des Rats der Sachverständigen der Bundesregierung und ihrer Ressorts bedienen. Wir fangen j a sozusagen die Arbeit am falschen Ende an. Hier ist ein Antrag, der die Bundesregierung beauftragt. Wir sind bereit, ihm hier zuzustimmen. Machen Sie nicht den Umweg über die Verweisung an die Ausschüsse, sondern fassen Sie heute einen Entschluß! Das Wort hat der Abgeordnete Müller. Meine Damen und Herren! Ich habe bereits bei der ersten Lesung dieses Gesetzentwurfs am 6. Dezember vergangenen Jahres auf die Bedeutung dieses Gesetzes in den Händen der Bundesregierung und auf die Absichten, die mit diesem Gesetz über die Bundesanstalt verfolgt werden, hingewiesen. Ich denke, daß in der Zwischenzeit einige Entscheidungen gefällt worden sind, die die Bedeutung dieses Gesetzes noch unterstreichen. Ich glaube, daß die Abstimmung über den amerikanischen Kriegswirtschaftsplan, den sogenannten Schumanplan, in diesem Bundestag — er ist ohne die Befragung der Bevölkerung angenommen worden — — wenn Sie das nicht verstehen, Herr Kollege, dann lassen Sie es doch bitte sein — nur in engstem Zusammenhang mit diesem Gesetz betrachtet werden kann und darf. Der Abschnitt über die Wirtschaftsund Sozialpolitik in dem Schumanplan hat u. a. die Konsequenz — und muß diese Folgeerscheinung haben —, daß durch den Einsatz von Kohle, Eisen und Stahl für die Rüstungsindustrie unsere Fertigund Konsumgüterindustrie eingeengt wird und zusammenschrumpfen muß. Durch dieses Gesetz soll dann die Frage des Einsatzes der so frei gewordenen Arbeitskräfte der Regelung entgegengeführt werden. (Zuruf von der Mitte: Müller, das sind ja Märchen!)


    (Beifall rechts.)