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    Deutscher Bundestag — 180. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 12. Dezember 1951 7469 180. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 12. Dezember 1951. Geschäftliche Mitteilungen 7471A, 7530A Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz über das Paßwesen 7471B Vierten Gesetz zur Änderung und Überleitung von Vorschriften auf dem Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes . 7471B Gesetz über gesetzliche Handelsklassen für Erzeugnisse der Landwirtschaft und Fischerei 7471C Gesetz über die Außenhandelsstelle für Erzeugnisse der Ernährung und Landwirtschaft 7471C Gesetz über die Erhebung von Gebühren durch die Außenhandelsstelle des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 7471C Gesetz über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande über Sozialversicherung nebst Schlußprotokoll und drei Zusatzvereinbarungen . . 7471C Gesetz über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über Sozialversicherung nebst Schlußprotokoll . . . . 7471C Gesetz über das Inkrafttreten von Vorschriften des Gesetzes über die Beförderung von Personen zu Lande . . . . 7471C Gesetz über die Feststellung von Mindestarbeitsbedingungen 7471C Gesetz zur Änderung des Tarifvertragsgesetzes 7471C Gesetz zur Anpassung der Facharztordnung für die deutschen Ärzte an die Fortschritte der medizinischen Wissenschaft und Praxis 7471C Anfrage Nr. 234 der Abg. Strauß, Dr. Jaeger u. Gen. betr. Einstellungsbedingungen für den öffentlichen Dienst (Nrn. 2855, 2930 der Drucksachen) 7471C Anfrage Nr. 232 der Abg. Hoffmann (Lindlar), Frau Wessel und Fraktion betr. Auszahlung für Wildschäden in den von den Besatzungsmächten beschlagnahmten Jagdrevieren (Nrn. 2827, 2931 der Drucksachen) 7471D Bericht des Bundesministers des Innern über die Regelung der Winterbeihilfe (Nr. 2929 der Drucksachen) 7471D Bericht des Bundesministers für Arbeit über die Durchführung des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 2928 der Drucksachen) 7471D Teilnahme von Mitgliedern der Türkischen Großen Nationalversammlung als Gäste an der Sitzung 7471D Präsident Dr. Ehlers . . . . 7471D, 7473B Muhlis Tumay, Erster Vizepräsident der Türkischen Großen Nationalversammlung 7472D Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Bericht über Notaufnahme von Deutschen in das Bundesgebiet (Nr. 2831 der Drucksachen) 7473B Dr. Lukaschek, Bundesminister für Vertriebene 7473C Müller (Frankfurt) (KPD) 7473D Wehner (SPD) 7474C Beschlußfassung 7474D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP, BP und des Zentrums betr. Bekanntgabe des Bundesjugendplans 1951/52 (Nr 2840 der Drucksachen) 7475A Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 7475A, 7487C Frau Keilhack (SPD) 7478C Frau Rösch (CDU) 7482A Ribbeheger (Z) 7483B Frau Thiele (KPD) 7483C Dr. Mende (FDP) 7485B Ausschußüberweisung 7488B Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Mißbilligung der Haltung des Bundesminister der Justiz Dr. Dehler (Nr. 2714 [neu] der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Mißbilligung der Haltung des Bundesministers der Justiz Dr. Dehler (Nr. 2897 der Drucksachen) 7488B zur Sache: Paul (Düsseldorf) (KPD), Antragsteller 7488B, 7502B Bazille (SPD), Antragsteller 7490C, 7497D Dr. Dehler, Bundesminister der Justiz 7492A, 7499D Wönner (SPD) 7493C Renner (KPD) 7495B Euler (FDP) 7496D Willenberg (Z) 7498D Dr. Hammer (FDP) 7499A Dr. Krone (CDU) 7503B zur Geschäftsordnung: Ewers (DP) 7501B Ritzel (SPD) 7501C Beschlußfassung 7503B Beratung des Antrags der Fraktion der BP betr. Nachweisungen der Ausführung von Beschlüssen des Bundestages (Nr. 2833 der Drucksachen) 7503C, 7505B Dr. Etzel (Bamberg) (BP), Antragsteller 7505C Müller (Hessen) (SPD) 7505D Ewers (DP) 7506C Ausschußüberweisung 7506D Beratung des Antrags der Abg. Jacobi, Dr. Dresbach, Dr. Becker (Hersfeld), Dr. Reismann u. Gen. betr. Ausschuß für Kommunalpolitik (Nr. 2834 der Drucksachen) 7503C zur Sache: Dr. Dresbach (CDU), Antragsteller . . 7503D zur Geschäftsordnung: Dr. Mende (FDP) 7505A Mellies (SPD) 7505B Beschlußfassung 7505B Beratung der Übersicht Nr. 43 über Anträge von Ausschüssen des Deutschen Bundestags über Petitionen (Umdruck Nr. 378) 7506D Beschlußfassung 7506D Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über die Haushaltsrechnungen der Verwaltung des Vereinigten Wirtschaftsgebiets für die Rechnungsjahre 1947, 1948 und für das Rechnungsjahr 1949 (1. April bis 20. September 1949) (Nr. 2907 der Drucksachen) 7506D Dr. Blank (Oberhausen) (FDP), Berichterstatter 7507A Schoettle (SPD) 7509C Bausch (CDU) 7510C Beschlußfassung 7511C Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Außerkraftsetzung der Verordnung des Bundesministers für Wirtschaft und des Bundesministers für Wohnungsbau vom 29. November 1951 PR Nr. 71/51 über Maßnahmen auf dem Gebiet des Mietpreisrechts (Nr. 2887 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Altbaumieten (Nr. 2913 der Drucksachen) 7511C Paul (Düsseldorf) (KPD), Antragsteller 7511D, 7517D Jacobi (SPD), Antragsteller 7513A, 7517B Wildermuth, Bundesminister für Wohnungsbau 7515B, 7517A Froehlich (BHE-DG) 7516B Wirths (FDP) 7517B Beschlußfassung - 7518B Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Schutze der Mutter (Mutterschutzgesetz) (Nr. 1182 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Sozialpolitik (21. Ausschuß) (Nr. 2876 der Drucksachen; Umdrucke Nrn. 394, 395) 7518B Frau Dr. Rehling (CDU), als Berichterstatterin 7526C als Berichterstatterin 7518C Frau Thiele (KPD) 7523B 7527A, C, 7528 A, D Frau Albrecht (SPD) 7523C Frau Arnold (Z) 7523D Frau Dr. Ilk (FDP) . . 7524C, 7526B, 7528A Frau Heiler (CDU) 7525A Frau Schroeder (Berlin) (SPD) . . 7525D Frau Kipp-Kaule (SPD) 7529B Frau Kalinke (DP) 7529C Abstimmungen 7526D, 7527B, D, 7528B, 7529A, D Beratung des Antrags der DP betr. Ergänzung zur Zwölften Aufbau-Verordnung der Sozialversicherung (Nr. 2862 der Drucksachen) 7530A Frau Kalinke (DP), Antragstellerin 7530A Ausschußüberweisung 7530C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) über die vor dem Bundesverfassungsgericht erhobene Klage der sozialdemokratischen Fraktion des Bundestages gegen die Bundesregierung betr. Petersberger Abkommen (Nr. 2877 der Drucksachen) 7530C Dr. Kopf (CDU), Berichterstatter 7530C, 7533C Dr. Arndt (SPD), Berichterstatter . . 7531C Beschlußfassung 7533C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Körperschaftsteuergesetzes (Nr. 2873 der Drucksachen) 7533C Ausschußüberweisung 7533C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den Niederlassungsbereich von Kreditinstituten (Nr. 2908 der Drucksachen) 7533D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 7533D Seuffert (SPD) 7534C, 7535C Dr. Preusker (FDP) 7535A, D Scharnberg (CDU) 7535B Ausschußüberweisung . . . . . . . . 7535D Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Erhebung einer Abgabe „Notopfer Berlin" (Nr. 2849 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Finanz- und Steuerfragen (11. Ausschuß) (Nr. 2909 der Drucksachen zu Nr. 2909) . 7536A Dr. Wellhausen (FDP), Berichterstatter 7536A Beschlußfassung 7536B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge (Bundesvertriebenengesetz) (Nr. 2872 der Drucksachen) 7536C Reitzner (SPD) 7536D Ausschußüberweisung 7537A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des Gesetzes über die Unterhaltsbeihilfe für Angehörige von Kriegsgefangenen (Nr. 2866 der Drucksachen) 7537A Ausschußüberweisung 7537A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Sortenschutz und Saatgut von Kulturpflanzen (Saatgutgesetz) (Nr. 2870 der Drucksachen) 7537A Ausschußüberweisung 7537B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des § 7 Abs. 2 des Güterfernverkehrsänderungsgesetzes (Nr. 2847 der Drucksachen) 7537B Ausschußüberweisung 7537B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Börsenzulassung umgestellter Wertpapiere (Nr. 2715 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Geld und Kredit (12. Ausschuß) (Nr. 2910 der Drucksachen) . . . . 7537B Ruhnke (SPD), Berichterstatter . . 7537B Beschlußfassung 7537C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Internationalen Fernmeldeverkehr Atlantik City 1947 (Nr. 2595 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Post- und Fernmeldewesen (28. Ausschuß) (Nr. 2911 der Drucksachen) . . . 7537C Beschlußfassung 7537D Nächste Sitzung 7537D Die Sitzung wird um 13 Uhr 33 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Dr. Robert Lehr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP, BP und des Zentrums gibt mir erwünschte Gelegenheit, im Namen meines Ministeriums vor dem Hohen Hause einmal über den Stand der Maßnahmen, die auf der Bundesebene für die deutsche Jugend getroffen wurden, ausführlich zu berichten, also über die Durchführung des Bundesjugendplans aus dem, Jahre 1950/51 und, da wir bereits in der Durchführung des zweiten Bundesjugendplans sind, auch aus dem Jahre 1951/52. Daran anschließend will ich zu Ihnen über den Stand der Jugendgesetzgebung sprechen.
    Wir können häufig aus der Presse lesen und können es auch manchmal im Rundfunk hören, daß für die deutsche Jugend nichts Maßgebliches geschehe.

    (Sehr richtig! bei der KPD.)

    Man muß nun ohne Zweifel bei der durch den Zusammenbruch und den Flüchtlingsstrom hervorgerufenen Jugendnot und bei der staatspolitischen Bedeutung des Jugendproblems die Jugendarbeit auf allen Ebenen mehr intensivieren. Das möchte ich ohne weiteres auch hier von dem Standpunkt des Innenministeriums aus zugeben. Es wird das Bestreben des Ministeriums sein, so viel im Rahmen des Wirkungskreises des Bundesministeriums des Innern als auch im Rahmen der Aufgaben, seiner Koordinierungsmöglichkeiten für Jugendfragen, zu tun, wie in seinen Kräften steht. Wenn aber gesagt wird, daß bisher für die deutsche Jugend noch nichts Nennenswertes geschehen sei, dann hoffe ich, Sie durch meine Ausführungen davon überzeugen zu können, daß eine solche Beurteilung absolut irrig ist und oft an den Tatsachen vorbeigeht.
    Man darf sich in. diesem Zusammenhang nicht nur vor Augen halten, was auf der Bundesebene selbst in Angriff genommen worden ist, sondern man muß das Ganze sehen, was nicht nur auf der Bundesebene, sondern darüber hinaus auf der Ebene der Länder und der in ihrem Gebiet liegenden Gemeinden geschieht, was ferner bei den im Bundesjugendring zusammengeschlossenen Organisationen und in anderen Organisationen geschieht. Und schließlich dürfen Sie auch nicht an der Arbeit der karitativen Jugendverbände vorübergehen. Ich denke nicht zuletzt auch an das verdienstvolle Wirken von Organisationen, wie sie etwa durch die Arbeitsgemeinschaft für Jugendpflege und Jugendfürsorge repräsentiert werden; und ganz besonders ist in diesem Zusammenhang die Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendaufbauwerk zu nennen. Von der letzteren möchte ich als Beispiel sagen, daß sie gestern hier bei ihrer Mitgliederversammlung verkündete, daß 771 Jugendwohnheime an Orten mit offenen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen errichtet worden sind.

    (Abg. Dr. Mende: Sehr gut!)

    Uber 44 000 männliche und weibliche Jugendliche
    leben in diesen Jugendwohnheimen und haben vorwiegend durch sie eine geordnete Berufsausbildung und Arbeitsplätze erhalten.

    (Abg. Dr. Mende: Bravo!)

    916 berufsfördernde Kurse, Grundausbildungslehrgänge der Jugendgemeinschaftswerke, sind eingerichtet worden. Um noch mehr Jugendlichen als den genannten 44 000, von denen ich eben sprach, zu helfen, sind weitere 20 000 Jugendliche, die man an sich noch nicht in Arbeits- oder Berufsausbildungsstellen unterbringen konnte, durch berufsfördernde Kurse in jeder Weise vorangebracht worden. Die Träger aller dieser Einrichtungen, die ich eben aufgezählt habe, sind gemeinnützige Organisationen, selbständige Verbände und Vereine, und zwar handelt es sich um katholische, evangelische, sozialistische, freie und kommunale Gruppen.
    Ich möchte Ihnen den Bericht einer einzigen Organisation — den der Bundesarbeitsgemeinschaft für das Jugendaufbauwerk — einmal etwas näherbringen. Wenn man bedenkt, was aus dem Etat der Länder für jugendfördernde Maßnahmen zur Verfügung gestellt wird, was im kommunalen Sektor in Stadt und Land geschieht — und ich möchte namentlich einige Großstädte nennen, die sich besonders hervorgetan haben: Nürnberg, Frankfurt am Main, Köln, Düsseldorf und Hamburg —, dann muß man sagen, daß alles, was hier getan wird, die höchste Anerkennung verdient. Man muß überhaupt — das betone ich noch einmal — das Ganze sehen und nicht isoliert die eine oder andere Maßnahme kritisieren.
    Aus dem Zusammenhang ergibt sich die gesamte Jugendförderung im Bund, in den Ländern und Gemeinden. Lassen Sie mich das an einem Beispiel erläutern. Wie ich Ihnen schon gesagt habe, sind im Rahmen des Jugendaufbauwerks 771 Jugendwohnheime entstanden. Davon sind über 200 Jugendwohnheime mit Bundesmitteln unterstützt worden. Der Bund hat dafür im Rahmen des 1. Bundesjugendplans 7 1/2 Millionen DM aufgebracht, und im Rahmen des 2. Bundesjugendplans, der jetzt abläuft, werden nochmals 5 Millionen DM aufgewendet. Aber diese Beträge betreffen nur etwa ein Viertel aller Wohnheime, für die die Finanzierung aufgebracht worden ist. Fast drei Viertel der Jugendwohnheime sind auf andere Weise finanziert worden. Die 200 Jugendwohnheime, die im 1. Bundesjugendplan mit 71/2 Millionen DM finanziert worden sind, haben insgesamt 40 Millionen DM gekostet. Der Bund selber hat also nur ein Fünftel der Finanzierung übernommen; aber ohne dieses maßgebende Fünftel wäre das große Werk der Finanzierung des Ganzen nicht zustande gekommen.
    Ein anderes Beispiel! Der Heimatlosen-Lagerdienst des Christlichen Vereins Junger Männer —unter der Abkürzung CVJM Ihnen wohlbekannt — entfaltet in den Flüchtlingslagern eine außerordentlich verdienstvolle Tätigkeit. Er hat vom Bundesministerium des Innern dafür einen Betrag von 100 000 DM erhalten. Nun werden Sie sagen, daß 100 000 DM im Rahmen der Gesamtsumme noch nicht sehr viel sind. Aber Sie mögen bedenken: wenn dieser Zuschuß auch nur ein Fünfhundertstel dessen beträgt, was aus dem Bundesjugendplan für die Jugendarbeit flüssig gemacht worden ist, so ist dadurch doch dem CVJM seine eigentliche Arbeit außerordentlich erleichtert worden. Mir hat eine von einem Mitarbeiter im Heimatlosen-Lagerdienst entworfene zeichnerische Darstellung vorgelegen, die zeigt, wie aktivierend


    (Bundesinnenminister Dr. Dr. h. c. Lehr)

    sich der Bundeszuschuß für die ganze Arbeit des CVJM ausgewirkt hat. Dieses Beispiel zeigt wieder, daß sich die Zuschüsse des Bundesjugendplans immer wieder jedenfalls als eine geeignete Initialzündung erwiesen haben. Mit diesen Bundesmitteln sind andere Mittel wie Eigenmittel der betreffenden Organisationen, Landesmittel, Soforthilfemittel, Darlehnsmittel und dergleichen verbunden, und dadurch ergibt sich dann infolge der Initialzündung die Gesamtwirkung.

    (Zuruf von der KPD: Das sind aber Blindgänger!)

    Auch die Arbeit des Bundesministeriums des Innern für die deutsche Jugend muß ebenso wie die der übrigen Ministerien als Ganzes angesehen werden. Das zur Beratung der Bundesregierung geschaffene Bundeskuratorium für Jugendfragen, in dem zur Zeit wohl alle die deutsche Jugend betreuenden Organisationen zusammengeschlossen sind, ist nicht nur eine außerordentlich wichtige Beratungsstelle für das Bundesministerium des Innern, sondern auch für die übrigen Bundesministerien, die sich mit der Jugendwohlfahrt befassen, wie das Bundesministerium für Wirtschaft, das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, das Bundesarbeitsministerium

    (Abg. Renner: Und das Kriegsministerium!)

    und das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen ebenso wie das Bundesministerium für den Marshall-Plan.

    (Zurufe von der KPD: Und das Kriegsministerium!)

    An den Sitzungen des Bundeskuratoriums für Jugendfragen und des Aktionsausschusses, der die Beschlüsse des Kuratoriums aktiviert und ausführt, nimmt stets auch ein Vertreter des Auswärtigen Amts teil, selbstverständlich nur, soweit es sich um Maßnahmen für die internationale Verständigung auf dem Jugendgebiet handelt.

    (Zuruf von der KPD: Wie steht es mit der Fremdenlegion?)

    Alle Kräfte, die freien und die behördlichen Stellen, sollen sich eben koordinieren und sich gemeinsam über das Bundesjugendkuratorium für Jugendfragen ausrichten.
    Ich komme nun auf das Gebiet der Gesetzgebung für die Jugend. Hier interessiert nicht nur beispielsweise das endlich in Kraft getretene Gesetz zum Schutz der Jugend in der Öffentlichkeit, das Gesetz über jugendgefährdende Schriften, das zur Vermeidung weiterer Vergiftung der Jugend in seiner Behandlung stärker forciert werden sollte, sondern auch die nunmehr kabinettsreif gewordene Novelle zum Reichsjugendwohlfahrtsgesetz, also alles Materien, die zur Zuständigkeit des Bundesinnenministeriums gehören; aber ebenso sehr auch die Gesetzgebung zum Schutze der arbeitenden Jugend: das Berufsausbildungsgesetz, die Neufassung des Jugendgerichtsgesetzes usw. An all diesen Gesetzgebungsmaßnahmen wird mit Eifer und mit tatkräftigem Einsatz der beteiligten Stellen gearbeitet. Alles, was den Einsatz von Bundesmitteln angeht, wird nicht nur in Anforderungen des Bundesinnenministeriums an das Bundesfinanzministerium sichtbar, sondern auch die anderen Ministerien — wie z. B. das Bundeswirtschaftsministerium im Hinblick auf das Berufsschulwesen — müssen ihre Anforderungen an den Bundesfinanzminister stellen.
    Betrachtet man das Gesamtbild der geplanten Maßnahmen, so muß man zwar zugeben, daß noch nicht endgültig alle notwendigen Mittel zur Verfügung stehen; aber man kann doch schon sagen, daß die Arbeit auf der Bundesebene im Vorjahr beträchtliche Erfolge gehabt hat und in diesem Jahr in ihrem Umfang noch erheblich über das Vorjahr hinauswächst. Das, was für die Bundesebene gilt, gilt durchaus auch für die Arbeit in den Ländern und in den Gemeinden. Man mag zwar über Einzelmaßnahmen im Rahmen des Bundesjugendplans hier und dort verschiedener Meinung sein, aber über eines besteht bestimmt Übereinstimmung: daß der Bundesjugendplan eine stark zündende Wirkung gehabt hat.

    (Lachen bei der KPD.)

    Das ist auch vom Bundesjugendring als Vertretung der deutschen Jugend und von der Arbeitsgemeinschaft für Jugendpflege und Jugendfürsorge sowie von der Bundesarbeitsgemeinschaft des Jugendaufbauwerks unumwunden in den Sitzungen des Kuratoriums bekundet worden.

    (Sehr richtig! bei der CDU.)

    Es haben sich Landeskuratorien gebildet, die in Arbeit und Planung nach dem Muster des Bundesjugendplans zusammenfassend organisieren und durch diese Arbeit auch in der lokalen Ebene fortwirken. Kurz: der gesamte Jugendplan wirkt sich weit über den engeren Aufgabenbereich hinaus bis in die Gemeinden, bis in die örtlichen Stellen hinein aus.

    (Zuruf von der KPD: Pläne habt ihr viel!)

    Bevor ich Ihnen im einzelnen über die Durchführung des Bundesjugendplans berichte, möchte ich Sie noch auf einen Punkt ganz besonders aufmerksam machen. Der Bund muß — das ist eine Selbstverständlichkeit für viele, für viele aber auch nicht — bei seinen Maßnahmen im Rahmen seiner Zuständigkeit bleiben. Er kann also zentrale Maßnahmen fördern und zentrale Organisationen unterstützen. Er kann auch für die notleidenden Grenzgebiete sorgen oder den überbezirklichen Ausgleich beim Arbeitseinsatz von Jugendlichen intensivieren. Er kann Hilfsmaßnahmen für die Jugendlichen unter den Kriegsfolgehilfeempfängern in die Wege leiten, und er kann schließlich auch für die internationale Verständigung auf dem Jugendgebiet bahnbrechende Arbeit leisten. Das alles kann er noch im Rahmen eigener Zuständigkeit. Aber er kann nicht überall — und das wird vielfach in der Öffentlichkeit falsch verstanden — in die lokale und regionale Arbeit auf dem Jugendgebiet fördernd eingreifen. Er kann also, allgemein gesagt, nicht die örtliche Jugendarbeit unterstützen. Ihn geht auch die Arbeit der Landesverbände als solche nichts an, und seine Förderungsmaßnahmen bis zur Ortsebene hinab umfassen nur die Jugend der Kriegsfolgehilfeempfänger und nicht den Kreis der einheimischen Jugend. Nur in den Grenz- und in den Notstandsgebieten kann auch die Förderungstätigkeit durch den Bund weiter gehen. Für alle anderen Aufgaben sind die Länder und die Gemeinden die Träger, nicht der Bund. Das wird oft mißverstanden, und manche Kritik am Bundesjugendplan rührt daher, daß man verkennt, daß die Mittel des Bundes nicht immer da eingesetzt werden können, wo es die örtlichen Jugendverbände gern haben möchten. Den örtlichen Jugendverbänden liegen natürlich ihre eigenen Sorgenkinder am Herzen. Sehr oft kommt das in den Wünschen nach dem Bau örtlicher Jugendheime zum Ausdruck. Aber da, wo wir helfen können,


    (Bundesinnenminister Dr. Dr. h. c. Lehr)

    namentlich in den Grenzgebieten, geschieht es gern.
    Ich möchte nun einen Überblick darüber geben, wie die Mittel des ersten Bundesjugendplans zum Einsatz gekommen sind. Dabei ist immer im Auge zu behalten, daß zwei Hauptziele des Bundesjugendplans verfolgt werden mußten. Einmal stellt der Bundesjugendplan den Beitrag des Bundes zu der Arbeit für die berufs- und arbeitslose Jugend dar, zum zweiten dient er der Aktivierung der Jugendarbeit in den im Bundesjugendring zusammengeschlossenen Organisationen und in dem Ring Politischer Jugend, im Rahmen der Arbeiten der Studentenverbände und im Rahmen der karitativen Jugendorganisation. Die zu unterstützenden Arbeiten liegen auf den Gebieten der staatsbürgerlichen Erziehung, liegen auf den Gebieten des Schrifttums der zentralen Ausbildungsstellen, liegen in der Blickweitung auf Europa hin durch internationalen Jugendaustausch und durch andere Mittel. Um die berufs- und arbeitslosen Jugendlichen möglichst in den Wirtschaftsprozeß einzuführen, wird die Errichtung von Lehrwerkstätten und Jugendwohnheimen gefördert. An zweiter Stelle stehen die Förderungsmaßnahmen für die, die wir nicht sofort in der eben erwähnten Weise in den Wirtschaftsprozeß eingliedern können und die wir dann durch Schaffung einmaliger Einrichtungen und durch Unterstützung laufender Maßnahmen bei Grundausbildungslehrgängen und in Jugendgemeinschaftswerken fördern können.
    Vor kurzem war eine Abordnung aus Tirol bei mir, die sich dafür bedankte, daß eine Abordnung unserer Jugend in Verbindung mit internationaler Jugend aus den westlichen Nachbarländern bei den Arbeiten geholfen hat, die durch die ungeheuren Schneemassen notwendig wurden, die im Anfang dieses Jahres in Tirol in einem Umfang niedergegangen sind, wie ihn Tirol seit 400 Jahren nicht erlebt hatte. Diese internationale Jugendgemeinschaft, die sich in Tirol freiwillig zusammenfand, hat Straßen gebaut, hat verwüstete Wälder wieder aufgeräumt, hat Almen von dem Schutt gesäubert und Almenwirtschaften wieder brauchbar gemacht. Ein solcher praktischer Einsatz bringt die internationale Jugend an sich schon wesentlich näher, als es in der Theorie geschehen kann,

    (Sehr gut! rechts)

    und verbindet ihre Herzen in dem Einsatz für ein gutes Werk.

    (Sehr gut! rechts.)

    Ich gebe Ihnen nun für den ersten Bundesjugendplan einige Zahlen an. Dabei ist zwischen Kreditmaßnahmen und Zuschüssen zu unterscheiden. Wir haben im ersten Bundesjugendplan ein 20-Millionen-Kreditprogramm gehabt. Sie wissen, daß zu Beginn gewisse Anlaufschwierigkeiten vorhanden waren, die aber überwunden worden sind. Dieses 20-Millionen-Kreditprogramm galt der Errichtung von Lehrwerkstätten und Berglehrlingsheimen. Gegenwärtig ist es mitten in seiner Durchführung begriffen. 18 Millionen DM aus diesem 20-Millionen-Programm sind bereits vergeben. An Zuschüssen für Grundausbildungslehrgänge und Jugendgemeinschaftswerke haben wir für laufende Maßnahmen darüber hinaus rund 13 Millionen DM und 2 Millionen DM für einmalige Einrichtungen aufgebracht. Für den Bau von Jugendwohnheimen — ich erwähnte das eingangs — sind 7 1/2 Millionen DM ausgegeben worden. Damit wurde der Beitrag des Bundes zur Einrichtung von 15 000 Wohnplätzen geleistet. Mit einem Betrag von 3 108 000 DM wurde die Jugendpflege in den Grenz- und
    Notstandsgebieten einschließlich des Raumes Watenstedt-Salzgitter gefördert. Mit diesen Mitteln wurden vor allem die Heime der Jugendgruppen, die Heime der Offenen Tür und Sportplätze errichtet. Diese Förderung galt den Notstandsgebieten in den Ländern Schleswig-Helstein, den Notstandsgebieten von Niedersachsen, von Hessen und von Bayern. Rund 3 900 000 DM wurden insgesamt an die Jugendverbände, vor allem an den Bundesjugendring, an den Ring Politischer Jugend und an die Studentenverbände ausgezahlt.

    (Abg. Renner: Was kostet eine Kaserne?) Für Jugendschriften einschließlich des Schrifttums der Verbände wurden rund 1 200 000 DM bereitgestellt,


    (erneuter Zuruf des Abg. Renner)

    und die Jugendfürsorgeorganisationen erhielten für ihre wichtigen Aufgaben vor allem für die heimat- und berufslose Jugend 1/2 Million DM. Die Länder erhielten für den internationalen Jugendaustausch außerhalb der zentralen Jugendorganisation ebenfalls noch einmal 400 000 DM.
    Zusammenfassend darf ich vor Ihnen betonen, daß der erste Bundesjugendplan voll durchgeführt worden ist und daß das Bundeskuratorium für Jugendfragen in diesem ersten Bundesjugendplan eine überaus wertvolle Arbeit geleistet hat. Dieser erste Bundesjugendplan vermittelte uns auch die Erfahrungen, die wir bei seiner Durchführung gemacht haben und die bei der Aufstellung des zweiten Bundesjugendplans berücksichtigt werden konnten und noch können. Der vom Bundesjugendkuratorium für Jugendfragen am 6. und 7. Dezember gutgeheißene und von den Jugendorganisationen warm begrüßte zweite Bundesjugendplan wird, soweit er Aufgaben des Bundesministeriums des Innern betrifft — und dazu kommen die Maßnahmen der anderen Ministerien —, in folgender Weise ablaufen: für Jugendwohnheime 5 Millionen DM, für laufende Maßnahmen zugunsten von Kriegsfolgehilfeempfängern 30 Millionen DM, für Einrichtung von gemeinnützigen Lehrwerkstätten, Grundausbildungslehrgängen und Jugendgemeinschaftswerken 3 Millionen DM, für Verbände des Bundesjugendringes 2 400 000 DM, für Verbände des Ringes Politischer Jugend 260 000 DM,

    (Zuruf rechts: Wenig!)

    für studentische Verbände 200 000 DM, für internationalen Jugendaustausch außerhalb des Bundesjugendringes, Ring Politischer Jugend und Studentenverbände 400 000 DM, für das Jugendherbergswerk ebenfalls 400 000 DM, für Jugendschrifttum und Jugendfilm 1 050 000 DM, für die Victor-Gollancz-Stiftung zur Förderung des Nachwuchses 250 000 DM, für Notstandsgebiete 2 Millionen DM, für Einzelanträge 5 050 000 DM, für das Lorelei-Lager 500 000 DM, für karitative Jugendverbände 500 000 DM. Nicht eingeschlossen ist der Verfügungsstock des Ministeriums des Innern für Zwecke der Jugendfürsorge und ähnliche Zwecke.
    Ich möchte noch einzelnes hervorheben. Die Weihnachtsbuchaktion mit 100 000 DM soll Jugendlichen in Jugendwohnheimen gute Bücher zur Verfügung stellen. Sie ist der Auftakt zu neuen Formen der Förderung des Jugendschrifttums, die ebenso wichtig sind wie die gesetzliche Bekämpfung von Schmutz und Schund.
    Mit Mitteln des neuen Planes wird einer Gruppe von 200 Jungen und Mädeln die Teilnahme als Zuschauer an den Olympischen Spielen in Helsinki ermöglicht.

    (Abg. Dr. Mende: Sehr gut!)



    (Bundesinnenminister Dr. Dr. h. c. Lehr)

    Die Auswahl wird in den Jugendkämpfen in Berlin stattfinden.
    In den nächsten Tagen wird mein Haus auch einen Erlaß veröffentlichen, der die Stiftung von Jugendpreisen zur Förderung kultureller Leistungen vorsieht. Um diesen kulturellen Jugendpreis sollen Sing- un Spielgruppen miteinander ringen. Junge Autoren, junge Architekten, Hersteller von Jugendfilmen sollen ihre besten Leistungen zeigen und dann durch Preise gefördert werden.

    (Abg. Dr. Mende: Sehr gut!)

    Es werden auch Mittel bereitgestellt für die vom Bundesjugendplan im ganzen Bundesgebiet zu veranstaltende Woche der Jugend und für die auf Veranlassung der Gewerkschaftsjugend zusammengestellte Woche des Berufes.
    Im neuen Bundesjugendplan werden in besonderer Weise die internationalen Jugendarbeitsgemeinschaftsdienste Beachtung finden, in denen auch junge Europäer aus allen Ländern die gemeinschaftliche praktische Aufbauarbeit beginnen und sich darin zusammenschließen sollen.
    Zum Abschluß darf ich Ihre Aufmerksamkeit auf einen besonders wichtigen Erlaß richten, der unter dem 24. November 1951 an die Länderregierungen ergangen ist und an einen in ähnlicher Weise vorangegangenen Erlaß Anschluß nimmt, der sich mit der Förderung der Erziehung und der Erwerbsbefähigung Jugendlicher im Rahmen der Kriegsfolgenhilfe befaßt. Nach diesem Erlaß sollen nicht nur Maßnahmen ergriffen werden, um bereits eingetretene Störungen der körperlichen, geistigen und sittlichen Entwicklung der Jugendlichen zu beseitigen, sondern sollen auch vorbeugende Fürsorgemaßnahmen getroffen werden, damit Gesundheit und Arbeitsfähigkeit der Jugendlichen erhalten und Störungen der geistigen, körperlichen und sittlichen Entwicklung ferngehalten und verhindert werden.
    Der Erlaß stellt Empfehlungen für die zweckmäßige Zusammenarbeit zwischen Arbeitsämtern, Jugendämtern und Bezirksfürsorgeverbänden auf. Er legt fest, daß in den Fällen, in denen von den Sorgepflichtigen selbst die notwendigen Mittel bereitgestellt werden können, zwar eine Hilfsbedürftigkeit nicht vorliegt und öffentliche Mittel dann ausscheiden; aber andererseits ist der Begriff der Hilfsbedürftigkeit sehr weit gefaßt, so daß dann, wenn zwar der sonstige Unterhalt gesichert, aber die Aufbringung der weiteren Mittel für die erforderlichen Maßnahmen der Erziehung und Erwerbsbefähigung nicht gewährleistet ist oder den Erziehungs- und Sorgepflichtigen nicht zugemutet werden kann, auch öffentliche Mittel gewährt werden können.
    Auch viele andere Erleichterungen bringt der Erlaß. Ich möchte sie nach diesem umfassenden Bericht hier nicht noch im einzelnen aufzählen. Es sind Erleichterungen, die alle auf die praktische Verwertung der Erfahrungen zielen, die wir nach dem ersten Bundesjugendplan gemacht und deren Beachtung wir als notwendig erkannt haben.
    Schließlich regt der Erlaß bei den Ländern an, daß alle Stadt- und Landkreise, die sich der heimat-, berufs- und arbeitslosen Jugend annehmen und damit rechnen müssen, daß diese Vertreter der Jugend bei ihnen besonders zahlreich sind, besondere Planungsausschüsse unter Hinzuziehung des Arbeitsamts, der Industrie, des Handwerks und der Gewerkschaften bilden, die alle Möglichkeiten zur Erziehung und Erwerbsbefähigung Jugendlicher, darüber hinaus aber alle anderen geeigneten Maßnahmen zur Beseitigung der Jugendnot sorgfältig prüfen und rechtzeitig und ausreichend für Hilfsaktionen Sorge tragen sollen. Schließlich stellt der Erlaß noch einmal fest, daß es der Sinn des Bundesjugendplans ist, die Selbsthilfe der Jugend überall, wo sie nur immer wirksam werden kann, zu fördern und anzuregen.
    Nachdem der zweite Jugendplan nun im vollen Lauf ist — er ist im ersten Teil des Jahres von uns weitgehend bevorschußt worden—, können wir jetzt unverzüglich an die Vorarbeiten für den dritten Jugendplan, also für das Jahr 1952/53, herangehen. Diese Vorarbeiten werden dadurch erleichtert, daß die Gleise für die Bundesjugendarbeit durch den ersten und durch den in der Durchführung begriffenen zweiten Bundesjugendplan weitgehend gelegt sind und daß, wie wir mit Freude feststellen können, eine immer regere Zusammenarbeit zwischen allen Stellen stattfindet, die die Jugend betreuen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Meine Damen und Herren! Ich eröffne die Aussprache über den Antrag. Der Altestenrat schlägt Ihnen eine Aussprachezeit von 90 Minuten vor. — Das Haus ist damit einverstanden.
Das Wort hat Frau Abgeordnete Keilhack.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Irma Keilhack


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Herren und Damen! Auch wir freuen uns, daß durch die Initiative des Bundestages ein Anfang gemacht worden ist, ein Anfang mit dem Bundesjugendplan als — ich möchte einmal sagen — ein Dokument des guten Willens, unserer jungen Generation die Not unserer Zeit zu erleichtern und ihr zu helfen, den Weg zu finden, der ihr innerhalb eines demokratischen Staates die Mitarbeit am staatspolitischen Geschehen ermöglicht und die geistigen und seelischen Voraussetzungen dafür schafft.
    Der Anlaß für eine solche Aktion des Bundes sind die akuten Nachkriegsnotstände, die besonders hart die Jugend in unserem Lande getroffen haben. Es ist zuerst — ich betone ausdrücklich: zuerst — die Berufs-, Arbeits- und Heimatlosigkeit unserer Jugendlichen, die heute wie vor einem Jahr, als der Bundesjugendplan hier erörtert wurde, gleich schwerwiegend ist. Insbesondere die Berufsnot wird, bis 1954 ansteigend, immer drückender werden. Man rechnet, wenn nicht einschneidende wirtschaftliche Sondermaßnahmen ergriffen werden, 1954/55 mit einer Zahl von etwa 500 000 jugendlichen Berufs- und Arbeitsanwärtern. Dabei lasse ich die Sonderproblematik der Unterbringung der weiblichen Jugendlichen völlig unerwähnt, über die man sich ganz entschieden mehr den Kopf zerbrechen muß, als man es bisher getan hat.
    Neben diesem Kardinalproblem unserer jugendpolitischen Arbeit hier im Parlament steht das .zweite, nämlich die Notwendigkeit einer umfassenden Jugendförderung, die unseren Jungen und Mädchen im Bund ein jugendgemäßes Leben in einer Gemeinschaft sichert, vor allen Dingen ihre Berufsfortbildung fördert und in ihnen den Sinn und die Verantwortung weckt, die sie als Staatsbürger in einem Staat tragen müssen, in dem später ihr Leben und ihre Freiheit gesichert werden sollen.
    Unter diesem Gesichtspunkt, meine Damen und Herren, ist der Bundesjugendplan, wie er eben von Herrn Minister Lehr hier erklärt worden ist, wahr-


    (Frau Keilhack)

    haftig nur ein Anfang, und zwar ein ganz kleiner Anfang,

    (Sehr wahr! links)

    und hier setzt auch unsere Kritik an, die Kritik der sozialdemokratischen Fraktion. Denn wir haben zu diesem Plan und zu dieser Auffassung eine völlig andere Grundhaltung, als sie bisher eingenommen worden ist. Unsere Auffassung weicht wesentlich von der Auffassung ab, die bisher in diesem Bundesjugendplan praktiziert wurde.

    (Sehr gut! links.)

    Der Mittelpunkt alter Überlegungen des Bundesparlaments und der Bundesregierung muß unserer Meinung nach sein, daß man als Kern alter Arbeit, die wir jetzt zu leisten haben, betrachtet — und wir befinden uns da in voller Übereinstimmung mit allen Persönlichkeiten aus der Jugendarbeit, mit allen Länderministern, die in dieser Sache tätig sind, mit allen Wohlfahrts- und Jugendorganisationen und allen Fachleuten dieses Gebiets — die Behebung der Berufsnot und die Behebung der Arbeitslosigkeit, und zwar so weit, wie es überhaupt nur in den Kräften des Bundes steht.

    (Beifall bei der SPD.)

    Meine Herren und Damen, Herr Minister Lehr hat eben verkündet, daß drei Millionen DM im letzten Bundesjugendplan, der bis zum Ablauf dieses Haushaltsjahres Gültigkeit hat, für Grundausbildung und Jugendgemeinschaftswerke zur Verfügung gestellt worden sind. Es ist sehr schön, daß wir dafür drei Millionen DM bekommen, und es ist auch eine notwendige sozialpädagogische Maßnahme, die zweifellos getroffen werden muß. Aber sie betrifft nur 20 000 Jugendliche, was bei dem Umfang der Berufsnot heute schon nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Jedoch ist es, was ich betonen möchte, nur eine sozialpädagogische Maßnahme, d. h. eine Überbrückungsmaßnahme, keine echte Berufsarbeit und keine echte Arbeitsbeschaffung.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Es ist ein Hinausschieben eines Zustandes, der in ein, zwei Jahren in voller Schärfe wieder auf uns loskommt. Es ist also völlig falsch, wenn man glaubt, mit diesen drei Millionen DM, die lediglich Grundausbildung und Jugendgemeinschaftswerk umfassen, das Kardinalproblem, die Lösung der Arbeits- und Berufsnot, auch nur annähernd ausreichend angepackt zu haben.
    Im letzten Plan, meine Damen und Herren, haben wir, wenn auch unter heftigstem Drängen der Mitglieder des Jugendfürsorgeausschusses und anderer Parlamentsmitglieder, wenigstens noch 20 Millionen Kredit aus Steg-Mitteln zu vergeben gehabt, die das Wirtschaftsministerium leider erst vor einem Vierteljahr und nicht bereits vor einem Jahr freimachen konnte, die aber doch zur Folge gehabt haben, daß zirka 9000 echte zusätzliche Lehrstellen in der Wirtschaft beschafft werden konnten.
    Dieses Mal haben wir im Ausschuß nur sehr vage Wünsche der Vertreter des Wirtschaftsministeriums gehört, die auch wahrscheinlich, wie jede Nachtragsforderung, nicht zu realisieren sind, weil offenbar kein zweiter Nachtragshaushalt kommen wird. Der Bundestag hat im April letzten Jahres auf Grund eines Antrags unserer Fraktion unter intensiver Mitarbeit aller Mitglieder des Jugendfürsorgeausschusses sehr brauchbare und sehr durchgreifende Vorschläge für die Behebung der Jugendarbeits- und -berufsnot, d. h. also für die Lösung dieses Kardinalproblems, gemacht. In diesem Jahr hat das Bundesarbeitsministerium sehr gute und sehr eingehende Vorschläge gemacht, die durchaus realisierbar sind. Auch die Arbeitsgemeinschaft Jugendpflege und Jugendfürsorge hat ein Memorandum verfaßt, eine sehr gute Arbeit, die sich auch mit der Behebung der Berufsnot vor allem der 18- bis 25jährigen befaßt. Meine Herren und Damen, hierbei handelt es sich um eine Sonderfrage, an der wir auch nicht ohne weiteres vorübergehen können, die aber in diesem Bundesjugendplan überhaupt keine Berücksichtigung gefunden hat. Wenn die Bundesregierung vor der deutschen Jugend bestehen und dokumentieren will, daß sie es mit der Behebung dieses schwierigen und sehr wichtigen Problems der deutschen Jugend ernst meint, muß sie versuchen, die vorliegenden Vorschläge schnellstens und möglichst völlig zu realisieren. Ich betone noch einmal: es muß zuerst die echte Arbeitsbeschaffung kommen; erst dann können sozialpädagogische Maßnahmen einsetzen, die als Überbrückungsmaßnahmen zweifellos bis zum Jahre 1954, wenn die Zahl der Schulabgänger den Höchststand erreicht haben wird, noch zusätzlich erforderlich sind.
    Hinzukommen muß, was ich vorhin schon erwähnte, eine Ausweitung der Hilfsstellung für die Berufsförderung und die Berufsausbildung durch Übernahme der Kosten sowohl für die Unterbringung in einem Jugendwohnheim als auch für die Berufshilfe über den Kreis der bisherigen Empfänger hinaus, über den Kreis der Kriegsfolgenhilfeempfänger, für die zur Zeit nur der Bund zuständig ist. Die Berufsnot geht weit über den Kreis dieser Jugend hinaus. Die- Grundlage für jeden jungen Menschen, gleichgültig, ob er zu dem Kreis der Kriegsfolgenhilfeempfänger gehört oder nicht, ist immer noch die gute Berufsausbildung, die ihn für sein späteres Alter krisenfest macht und die ihm vor allen Dingen auch eine Familienbildung ermöglichen soll.
    Es ist sehr bequem, zu sagen: das ist nicht unsere Sache, das ist nicht Sache des Bundes, das ist Sache der Länder! Man kann schließlich von den Ländern nicht verlangen, daß sie angesichts des Ausmaßes der Berufsnot, die eine echte Kriegsfolgenerscheinung ist und die durch die Wirtschaftspolitik des Bundes in keiner Weise gemildert wird,

    (Sehr richtig! bei der SPD)

    in dieser Beziehung leistungsfähig sind, und man darf ihnen nicht aus formalen Gründen noch Lasten aufbürden, die zweifellos echte Lasten des Bundes sind und durch den Bund getragen werden müßten. Auch die Mittel der Arbeitsverwaltung, die man für den Zweck einsetzen will, für den ich eben zusätzliche Mittel forderte, reichen bei weitem nicht aus. Unsere Forderung muß also dahin gehen, die Beihilfen des Bundes auch auf Ländermaßnahmen auszudehnen, was eventuell auf dem Wege einer anderen Gestaltung des Finanzausgleiches ermöglicht werden muß; darüber läßt sich durchaus reden. Wird das nicht gemacht, meine Herren und Damen, bleibt der Bundesjugendplan, wenigstens in diesem Punkte, den wir alle als den Kern unserer Aufgabe ansehen müssen, nichts weiter als eine Proklamation.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch eine andere Sache in den Blickpunkt der Diskussion rücken. Es ist hoffentlich nicht ein zweckbedingtes Vortasten der Regierung über ein Mitglied der Koalitionsparteien, den Kollegen Mende, gewesen, wenn dieser — wie ich im „Heute" gelesen habe —


    (Frau Keilhack)

    so ein kleines Interview gegeben hat, worin er wiederum versucht, dem Jugendhilfsdienst ein bißchen auf die Beine zu helfen.

    (Zurufe von der FDP.)

    — Ja, Sie müssen uns schon gestatten, ein wenig mißtrauisch zu sein! Wir haben immer noch einen schlechten Geschmack auf der Zunge von dem FDP-Antrag im Lande Niedersachsen, der dem sogenannten „freiwilligen Arbeitsdienst", der aber in Wirklichkeit doch den Stempel des Zwanges trägt, wieder zum Leben verhelfen wollte.

    (Sehr wahr! bei der SPD. — Abg. Dr. Mende: Kollege Albers aber auch, Frau Kollegin!)

    Ich betone an dieser Stelle ausdrücklich, daß für uns ein Arbeitsdienst in jeder Form völlig undiskutabel ist,

    (lebhafter Beifall bei der SPD — Zurufe von der FDP)

    und zwar nicht nur aus grundsätzlichen Erwägungen — die kennen Sie —, sondern weil der Arbeitsdienst für den Jugendlichen nicht die Möglichkeit schafft, sich später eine Existenz zu gründen, und weil praktisch ein Arbeitsdienstmann kostenmäßig viel teurer ist als einer, für den eine echte Arbeitsstelle geschaffen wird.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Wir haben auch die Befürchtung, meine Herren und Damen, daß die Bundesregierung mit Bezug auf die Lösung dieser Berufsnot ein bißchen auf der Stelle tritt, weil sie glaubt, einen Teil der Jugendlichen in den Grenzschutz und alle diese Dinge, die da vor uns liegen, hineinlancieren zu können, ohne daß sie sich dann großes Kopfzerbrechen zu machen braucht.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Ich fasse also noch einmal zusammen, um unseren Standpunkt ganz klar zu präzisieren: die Voraussetzung aller Maßnahmen für die Jugendarbeit in Deutschland muß die Behebung der Arbeits- und Berufsnot der Jugend sein. Sonst sind alle anderen Dinge, die wir hier machen, kleine Trostpillen, aber keine Heilmethoden.
    Nun möchte ich zum anderen Teil des Jugendplans kommen, der zweifellos auch sehr wichtig ist. Das Bundesinnenministerium geht bei der Publizierung des Bundesjugendplans immer davon aus, daß alle Mittel jugendpflegerischer und jugendfördernder Art, die Bundesaufgabe sind, es sind im Sinne des positiven Verfassungsschutzes der Bundesrepublik. Ich denke, im Art. 106 Abs. 3 des Grundgesetzes gibt es noch eine weitere Grundlage für diese Bundesaufgabe der Förderung der Jugend auf jugendpflegerischem und jugendpolitischem Gebiet. Wenn also die Leistungen für die deutsche Jugend auch auf diesem Gebiet absolut notwendig sind — und wir halten sie für notwendig, wir halten sie für lebensnotwendig für das Wachsen und für den Bestand dieser Jugend, für den Bestand des künftigen Staates und der Demokratie —, wenn es also von der Bundesregierung so empfunden wird, wie es von uns empfunden wird, so müßte ein Weg gefunden werden, die Leistungen des Bundes über die jetzige Beschränkung hinaus, wie sie uns von Herrn Minister Lehr hier präsentiert worden ist, auf weitere Aufgaben auszudehnen und sie nicht nur mit der Beschränkung auf die „zentralen Aufgaben" anzuerkennen. Die Ausdehnung dieser Bundesaufgabe auf die Länder und auf die Gemeinden ist außerordentlich notwendig, und die Anerkennung dieser Tatsache,
    die sich aus dem Problem selbst ergibt, könnte sich, wie ich bereits vorher beim Arbeitsproblem sagte, durchaus schon im Finanzausgleich auswirken, der so gestaltet werden kann, daß die Länder und Gemeinden zusätzliche Aufgaben für die Jugend übernehmen können.
    Meine Herren und Damen, Sie wissen alle genau so gut wie wir, daß in der gemeindlichen Selbstverwaltung die demokratische Lebensform wirklich verwurzelt werden kann, daß in den Leistungen des engsten Lebensbezirks des Staatsbürgers sich die Art des freiheitlichen, des sozialen und des demokratischen Staates am sichtbarsten offenbaren kann. Sie alle kennen aber viel zu gut und viel zu genau die Finanzlage unten in den Gemeinden, aber auch in den Ländern, um von der Erklärung des Herrn Ministers Lehr bezüglich der mangelnden Zuständigkeit des Bundes befriedigt zu sein. Von dieser Erklärung hat die Jugend gar nichts. Wenn wir also die Aufgabe der Behebung der Jugendnot auf beiden Gebieten für so ernst halten, wie sie es wirklich ist, dann muß der Bund hier mindestens auch in der Gemeindearbeit unterstützend und helfend eingreifen.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Ich glaube, wenn der Wille da ist, wird sich eine gesetzliche Möglichkeit ganz zweifelsohne finden lassen. Schließlich liegt ja das Gesetzgebungsrecht beim Parlament, und es wird sich solchen Vorschlägen der Bundesregierung auf keinen Fall verschließen.
    Einen kleinen Hinweis auf die Jugendämter. Sie wissen, daß diese in der Nazidiktatur zu einem Torso gemacht worden sind und daß sie nach 1945 alle Mühe hatten, die ungeheure materielle Not recht und schlecht abzufangen. Sie standen außerdem — und stehen auch heute noch — nicht gerade im Mittelpunkt des Interesses der Finanzminister. Wenn wir heute verlangen — und das verlangt eigentlich jeder; der Städtetag hat im vorigen Jahr eine Sonderkonferenz mit diesem Thema abgehalten —, daß die Jugendämter lebendige Jugendämter werden, daß sie also weitestgehend erzieherische und staatsbürgerliche Arbeit an der Jugend zu leisten haben, daß sie mit ihren knapp besetzten Dienststellen neue Bundesaufgaben übernehmen, wie z. B. die Ausführung des Gesetzes zum Schutz der Jugend in der Öffentlichkeit und die kommende Novelle zum Reichsjugendwohlfahrtsgesetz, dann müssen wir ihnen auch helfen, diese Dinge wirklich tun zu können; sonst bleibt alles leeres Gerede. Es ist ein Kopf-in-den-Sand-Stecken, wenn die Bundesregierung sich, wie die Schnecke in ihr Schneckenhaus, auf die Begründung „zentraler Aufgaben" zurückzieht.