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ID0116610700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 166. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 10. Oktober 1951 6768 166. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 10. Oktober 1951. Geschäftliche Mitteilungen . . . . 6765A, 6817C Eintritt der Abg. Dr. Meitinger (BP) und Odenthal (SPD) in den Bundestag . . . 6765B Glückwunsch zum 70. Geburtstag des Abg. Sander 6765B Glückwunsch zum 65. Geburtstag des Abg. Gengler .. . . 6765B Beschlußfassung des Deutschen Bundesrats zum Gesetz über die Errichtung von Bundesdienststrafgerichten 6765C Gesetz zur Förderung des Bergarbeiterwohnungsbaus im Kohlenbergbau . . 6765C Gesetz zur Ergänzung und Änderung des Gesetzes über Hilfsmaßnahmen für Heimkehrer .. . . . 6765C Anfrage Nr. 203 der Fraktion der KPD betr. Aufstellung von Stammrollen im Bundesministerium des Innern (Nrn. 2524, 2625 der Drucksachen) 6765C Anfrage Nr. 204 der Abg. Frau Dr. Steinbiß u. Gen. betr. Ärzte und Krankenkassen (Nrn. 2545, 2654 der Drucksachen) . . . 6765C Anfrage Nr. 206 der Fraktion der DP betr. Vermittlung deutscher Arbeitnehmer im Ausland (Nrn. 2561, 2652 der Drucksachen) 6765C Anfrage Nr. 207 der Abg. Dr. Jaeger, Strauß u. Gen. betr. Abtransport deutschen Kunstbesitzes nach Österreich (Nrn. 2562, 2653 der Drucksachen) . . . 6765C Bericht des Bundesministers für Arbeit betr. Durchführung des Bundesversorgungsgesetzes (Nr. 2629 der Drucksachen) 6765D Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Entwurf eines Gesetzes über die Abgeltung von Besatzungsleistungen und Besatzungsschäden (Nrn. 2568, 978 der Drucksachen) 6765D zur Geschäftsordnung: Renner (KPD) 6765D, 6766C Schoettle (SPD) 6766B Ausschußrücküberweisung 6766D Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Gewährung von Blinden-geldern an Zivilblinde (Nr. 2435 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Blindenpflegegeld-Gesetz (Nr. 2556 der Drucksachen) . 6766D Frau Döhring (SPD), Interpellantn . 6766D Renner (KPD), Antragsteller 6768A, 6770A Bleek, Staatssekretär im Bundes- ministerium des Innern 6769B Ausschußüberweisung 6769D, 6770B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Abkommen über die soziale Sicherheit der Rheinschiffer und über die Arbeitsbedingungen der Rheinschiffer nebst Schlußprotokoll (Nr. 2574 der Drucksachen) . 6770B Ausschußüberweisung 6770C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über Sozialversicherung nebst Schlußprotokoll (Nr. 2575 der Drucksachen) 6770C Ausschußüberweisung 6770C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Beamtenrecht (25. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Dr. Tillmanns u. Gen. betr. Neubesetzung im öffentlichen Dienst (Nrn. 2583, 1513 der Drucksachen) .. 6770C Dr. Kleindinst (CSU), Bericht- erstatter 6770D Beschlußfassung . 6771A Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Beamtenrecht (25. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der BP betr. Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts für Beamte, Angestellte, Arbeiter und Versorgungsempfänger öffentlich-rechtlicher Körperschaften (Nrn 2584, 2444 der Drucksachen) 6771A Dr. Kleindinst (CSU), Bericht- erstatter 6771B Beschlußfassung .. 6771B Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag des Abg. Schmitt (Mainz) betr. Wiederaufbau der Kaiserbrücke zwischen Mainz und Wiesbaden (Nrn 2567, 2152 der Drucksachen) 6771C Heiland (SPD), Berichterstatter . . 6771C Beschlußfassung 6771D Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der CDU/CSU betr. Gewährung von Mitteln für die durch das Erdbeben am 14. März 1951 schwer betroffenen Kreise Schleiden und Euskirchen, den Antrag der Abg. Herrmann, Dr. Zawadil, Nickl, Dr. Etzel (Bamberg), Tichi u. Gen. betr. Hilfeleistung für die Unwetterschäden vom 18. Juni 1951 in Bayreuth und Umgebung, den Antrag der Abg. Stücklen u. Gen. betr. Hilfeleistung für Unwetterschäden in Bayern am 23. und 24. Juni 1951 und den Antrag der Abg. Sassnick, Rahn, Dr. Wellhausen, Reindl u. Gen. betr. Hilfeleistung für die Opfer der Explosionskatastrophe in Nürnberg (Nrn. 2569, 2065, 2369, 2393, 2335 der Drucksachen) 6771D Schoettle (SPD), Berichterstatter . 6772A Beschlußfassung . . . . .. . . . . . 6772C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für das Besatzungsstatut und auswärtige Angelegenheiten (7. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Errichtung eines SchiffsreparaturDockbaubetriebes (Nrn. 2576, 2329 der Drucksachen) 6772C Beschlußfassung .. 6772D Beratung des Antrags der Abg. Dr. Gerstenmaier, Dr. Schmid (Tübingen), Dr. Freiherr von Rechenberg, Dr. Mühlenfeld, Dr. Seelos u. Gen. betr. Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland am Cultural Exchange Program der USA (Nr. 2487 der Drucksachen) 6772D, 6773C Arndgen (CDU) 6772D Dr. Gerstenmaier (CDU), Antragsteller 6773C Hennig (SPD) 6774B Dr.-Ing. Decker (BP) 6775A Müller (Frankfurt) (KPD) . . . . .6775B Dr. Richter (Niedersachsen) (Fraktionslos) 6775D Beschlußfassung 6775D Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Sabel u. Gen. betr. Gewährung von Weihnachtszuwendungen an die Bediensteten der Bundesbehörden (Nrn. 2455, 390 der Drucksachen) . . . . 6773A Dr. Leuchtgens (DP), Berichterstatter 6773A Beschlußfassung 6773C Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Kuntscher, Tobaben, Dannemann u. Gen. betr. Erhöhung der Mittel für den Küstenschutz und den Schutz küstenbedingter Gebiete (Nrn 2456, 1944 der Drucksachen) 6776A Frühwald (FDP), Berichterstatter 6776A Beschlußfassung . . . . .. . . . . . 6776B Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Finanzhilfe für Schleswig-Holstein, den Antrag der Fraktion der BP betr. Wohnungsbaudarlehen an Besatzungsverdrängte, den Antrag der Fraktion der KPD betr. Entlassung des Bundespressechefs Dr. Brand und den Antrag der Fraktion der BP betr. Benutzung von Dienstwagen zu parteipolitischen Zwecken durch Mitglieder des Bundeskabinetts (Nrn. 2457, 582, 1407, 1445, 1610 der Drucksachen) 6776B Eckstein (CDU), Berichterstatter . 6776C Beschlußfassung 6776C Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Degener, Dr. Bärsch, Ahrens, Dr. Bertram u. Gen. betr. Ausbau der Bundesstraßen 51 und 54 (Nrn 2458, 2121 der Drucksachen) 6776C Dr. Krone (CDU), Berichterstatter . 6776D Beschlußfassung 6776D Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion des Zentrums betr. Bürgschaften für langfristige Kredite für Kriegsgeschädigten - Betriebe (Nrn. 2506, 1387 [neu] der Drucksachen) 6776D Wacker (CDU), Berichterstatter . . 6777A Beschlußfassung 6777A Zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1951 (Nr. 2500 der Drucksachen); Mündliche Berichte des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß): Einzelplan VIII — Haushalt des Bundesministeriums der Finanzen -- (Nr. 2609 der Drucksachen, Umdruck Nr. 324) 6777B, 6807D Seuffert (SPD), Berichterstatter . . . 6808A Dr. Gülich (SPD) 6809C, 6815C Dr. Wellhausen (FDP) 6810D Dr. Bertram (Z) . 6812D Schäffer, Bundesminister der Finanzen 6814A, 6815D Müller (Frankfurt) (KPD) 6816A Neuburger (CDU) 6817A Abstimmung 6817A Einzelplan XXI — Haushalt der Bundes- schuld — (Nr. 2616 der Drucksachen) . 6777C Wacker (CDU), Berichterstatter . . . 6777C Einzelplan VI — Haushalt des Bundesministeriums des Innern — (Nr. 2607 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Kredite und Zuschüsse an Zeitungen und Zeitschriften aus dem GARIOA-Sonderkontingent (Nr. 2555 der Drucksachen) 6777A, C Steinhörster (SPD), Berichterstatter 6777D Müller (Frankfurt) (KPD), Antragsteller 6779D Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern . . . . 6781A, 6786C, 6792A Schoettle (SPD) 6781B Renner (KPD) 6782A, 6795A Dr. Menzel (SPD) 6782C Dr. Bergstraeßer (SPD) 6789D Frau Dr. Rehling (CDU) . 6792D Hennig (SPD) 6794A von Thadden (Fraktionslos) 6798A Dr. von Merkatz (DP) . 6799B Mellies (SPD) (zur Geschäftsordnung) 6800D Strauß (CSU) (zur Geschäftsordnung) 6801A Neumayer (FDP) 6801B Dr. Wellhausen (FDP) .6802D Dr. Jaeger (CSU) 6803B Dr. Ehlers (CDU) . 6806A Dr. Mende (FDP) 6806D Abstimmungen . . . . .. . 6782C, 6807D Nächste Sitzung 6817C Die Sitzung wird um 13 Uhr 33 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Walter Seuffert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bitte um Ihr Einverständnis damit, daß ich den Ausschußbericht über die Beratung des Haushaltes des Bundesministeriums der Finanzen kapitelweise zusammenfasse und dabei nur die wesentlichsten Punkte berühre, in denen Änderungen gegenüber dem Vorjahre vorgenommen worden sind oder in denen eine Ausschußdebatte wichtigerer Art stattgefunden hat.
    Das Kap. 1 — Bundesministerium der Finanzen — erfordert in diesem Jahre 1,2 Millionen DM mehr als im Vorjahre. Dieser Betrag setzt sich aus einer Reihe kleinerer Posten zusammen, die verändert worden sind. Der Ausschuß hatte dazu im einzelnen nichts zu bemerken. Der Mehraufwand im ganzen entspricht dem ständigen Anwachsen der Aufgaben.
    Diskutiert wurde über die Abteilung V, Geld und Kredit. Darauf bezieht sich ja auch ein dem Hohen Hause vorliegender Antrag. Im Ausschuß wurde im Anschluß an die Meinungsäußerung verschiedener Ausschüsse und auch dieses Hohen Hauses selbst darauf hingewiesen, daß die Behandlung der Fragen Geld und Kredit nicht dem Finanzministerium, sondern dem Wirtschaftsministerium zu- stehen soll und daß deswegen diese Abteilung in das Wirtschaftsministerium überzuführen sei. Zu einem Beschluß in dieser Richtung ist der Ausschuß jedoch nicht gekommen.
    Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang auf eine Frage eingehen, die mit dem Kap. 8 — Bundesaufsichtsamt für das Versicherungs- und Bausparwesen — zusammenhängt. Nachdem in dem inzwischen verabschiedeten Gesetz eindeutig die Zuständigkeit des Wirtschaftsministeriums festgelegt ist, hat der Ausschuß vorgesehen, im Haus- halt anzumerken, daß die Überführung dieses Kapitels in den Haushalt des Wirtschaftsministeriums vorzusehen sei, allerdings, wie ich als Berichterstatter feststellen darf, nach der Meinung des Ausschusses nicht am Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern alsbald. Auch auf diesen Punkt bezieht sich ein heute vorliegender Antrag.
    Ich darf in diesem Zusammenhang noch ergänzend bemerken, daß das Amt für Wertpapierbereinigung, auf das sich dieser Antrag ebenfalls bezieht, auch im Ausschuß besprochen wurde. Man war dort allerdings einstimmig der Ansicht, daß diese ihrer Natur nach vorübergehende und relativ bald auslaufende Aufgabe, die von Anfang an vom Bundesfinanzministerium behandelt worden ist, auch von diesem abgewickelt werden könnte.
    Von den übrigen Abteilungen des Finanzministeriums wurde zur Besatzungskostenabteilung festgestellt, daß sie nunmehr als die alleinige Verhandlungspartnerin bei Verhandlungen in Fragen der Besatzungskosten, soweit sie sich auf der Verwaltungsebene gegenüber den Alliierten ergeben, vorgesehen sei. Das Verhältnis zu anderen Stellen in anderen Ministerien wurde zwar als nicht ganz befriedigend angesehen, aber es wurde festgestellt, daß es sich zur Zeit auf dem Wege zu einer Ordnung befinde.
    Zum Tit. 31 ist zu bemerken, daß der Zuschuß für das Institut für Besatzungsfragen im Betrage von 65 000 DM gebilligt worden ist. Nachdem die
    Fragen der Besatzungskosten in die Bundes- zuständigkeit übergegangen sind, sind die Zuschüsse verschiedener Länder zu diesem Institut in Frage gestellt. Der Ausschuß stellte fest, daß, falls das Institut ganz auf Bundeskosten übernommen werden sollte, seine Ausgaben ordentlich etatisiert werden müßten.
    Das Kap. 2 — Bundesfinanzhof — weist gegenüber dem Vorjahr einen Mehransatz von 650 000 DM auf. Das ist lediglich darauf zurückzuführen, daß der Ansatz zum ersten Male für ein ganzes Jahr gemacht worden ist.
    Die Bundesbaudirektion, eine Behörde, die nur für die Bauaufgaben in Bonn besteht, weist eine Vermehrung von 25 000 DM im Ansatz auf, die der Ausschuß nicht beanstanden zu sollen glaubte. In diesem Zusammenhang darf ich erwähnen, daß das frühere Kap. 12, die frühere Beschaffungsstelle hier in Bonn, inzwischen aufgelöst worden ist.
    Im Kap. 4, Bundesfinanzverwaltung — Steuer, finden Sie eine Ausgabensteigerung von 12 Millionen DM, und zwar deswegen, weil wir nach den inzwischen abgeänderten Vereinbarungen in diesem Jahr 12 Millionen DM mehr an die Länder für Beteiligung an der Verwaltung der Bundessteuern zahlen.
    Im Kap. 5, Bundesfinanzverwaltung — Zoll, finden Sie dagegen bei den Einnahmen eine Minderung von 7 Millionen DM, weil die Länder für die Verwaltung der Biersteuer 7 Millionen weniger zahlen. Im übrigen ist in der Bundesfinanzverwaltung — Zoll eine Vermehrung des Gesamtansatzes um 6 Millionen DM festzustellen. Zwar sind für 17,5 Millionen DM mehr Personalkosten entstanden, dagegen sind bei den Sachkosten 11,5 Millionen gegenüber dem Vorjahr weniger angesetzt, dies allerdings hauptsächlich aus dem Grunde, weil eine Reihe dieser Ausgaben in den außerordentlichen Haushalt übernommen worden sind.
    Der Ausschuß bittet Sie, im Tit. 11 dieses Kapitels den Text der Anmerkung zu andern, um ein eigenartiges naturwissenschaftliches Phänomen auszumerzen, das hier aufgetreten war, indem von der „Umwandlung verwaltungseigener Hunde in beamteneigene Hunde" die Rede war.
    Im Tit. 15, Unterhaltung der Dienstgebäude, ist der Ansatz um 250 000 DM, die für die Freimachung von Diensträumen etwa notwendige Räumungsentschädigungen an verwaltungsfremde Mieter bestimmt sind, erhöht worden, und zwar lediglich aus dem Grunde, weil ein entsprechender Ansatz im außerordentlichen Haushalt mit genau der gleichen Zweckbestimmung gestrichen und an diese Stelle überführt worden ist.
    Zu Tit. 26, in dem für Ausbildungskosten der Beamten 2 Millionen DM angesetzt sind, wurde auf Grund einer Ausschußdebatte festgestellt, daß sowohl von der Regierung beabsichtigt wie vom Ausschuß gewünscht wird, daß die hier in Bonn installierte Zollschule in dem Gebäude verbleibt, das ihr angewiesen worden ist.
    Im Kap. 6, Bundesvermögens- und Bundesbauverwaltung, finden Sie nur die Bundesvermögensverwaltung. Denn wie der Bericht in der Einleitung der Vorlage ergibt, ist eine Bundesbauverwaltung einstweilen noch nicht eingerichtet worden. Die Bundesvermögensverwaltung, die hier neu auftritt, ist in den Ausgaben mit 58 Millionen DM angesetzt, denen allerdings 32 Millionen DM Einnahmen aus dem Bundesvermögen gegenüberstehen. Die


    (Seuffert)

    allgemeinen Ausgaben des Bundesvermögens mit rund 33 Millionen DM finden Sie in der Anlage 1 zum Haushalt näher auseinandergesetzt. Der Zuschuß, den dieses Vermögen in den reinen Vermögensausgaben erfordert, ist gegenüber dem Vorjahre etwas gemindert und beträgt 1 360 000 DM. Der Rest der Ausgaben von 58 Millionen DM setzt sich aus 6 Millionen DM Vergütungen an die Länder und einigen größeren Posten für Rückerstattungsansprüche usw., aus immerhin 14 Millionen DM Personalkosten für über 2300 Angestellte zusammen, • ein Verhältnis, das natürlich unter Umständen einmal vom Standpunkt der Wirtschaftlichkeit der Verwaltung diskutiert werden könnte, obwohl freilich berücksichtigt werden muß, daß dieses Bundesvermögen nicht nach dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit, sondern weitgehend nach dem Gesichtspunkt des Gemeinnutzens und der öffentlichen Aufgaben verwaltet werden muß.
    Im Kap. 7, Amt für Soforthilfe, finden Sie eine durch Personalerhöhung und wachsende Aufgaben begründete Anschwellung des Ansatzes um 60 000 DM.
    Zum Kap. 8, Bundesaufsichtsamt für das Versicherungs- und Bausparwesen, habe ich über die Ausschußberatungen und deren Ergebnis bereits berichtet. An den sachlichen Ansätzen mit insgesamt 1,9 Millionen DM fand der Ausschuß nichts zu ändern.
    Das Kap. 9, Amt für Wertpapierbereinigung, erfordert wegen Personalverstärkung 60 000 DM Mehrausgaben, aus demselben Grunde das Kap. 10, Bundeshauptkasse, 75 000 DM.
    Die geringe Ausgabenerhöhung bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder erklärt sich, da es sich um eine Pauschumlagenberechnung handelt, aus dem Anwachsen des Bundespersonals, das hier beteiligt ist, überhaupt.
    Im außerordentlichen Haushalt finden Sie insgesamt 23 Millionen DM Ausgaben durchweg für Wiederaufbauten und Neubauten von Dienstgebäuden und Diensteinrichtungen und durchweg für den Aufbau der Zollverwaltung. Es ist ungefähr derselbe Betrag, der im Vorjahr angesetzt war, nur daß er im Vorjahr nicht in einem außerordentlichen Haushalt, sondern in verschiedenen Positionen des ordentlichen Haushalts untergebracht war.
    Insgesamt erfordert das Bundesministerium der Finanzen einen Zuschuß von rund 358 Millionen DM.
    In der Anlage 1 zum Haushalt finden Sie des näheren die Einnahmen und Ausgaben des Bundesvermögens zusammengestellt, wie sie sich nach dem Voranschlag darstellen. Ich darf auf diese Anlage verweisen. Aufgefallen ist mir lediglich, daß die gesamten Bundesforsten für das gesamte Jahr an Wildschädenausgaben lediglich 250 DM angesetzt haben, ein Ansatz, der dafür zu sprechen scheint, daß der Herr Bundesfinanzminister den Wildschweinen doch nicht so freundlich gesinnt ist, wie das neuerdings behauptet worden ist.
    In der Anlage 2 finden Sie noch übersichtsweise mitgeteilt, daß für die Einnahmen und Ausgaben des Soforthilfefonds für das Rechnungsjahr 1,6 Milliarden auf beiden Seiten vorgesehen sind.
    Der Ausschuß empfiehlt Ihnen die .Annahme der Drucksache Nr. 2609 und damit mit den geringfügigen Änderungen, die vorgesehen sind, die Annahme der Drucksache Nr. 2500.


Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich danke dem Herrn Berichterstatter und eröffne die Besprechung der zweiten Beratung.
Das Wort hat der Abgeordnete Professor Dr. Gülich.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wilhelm Gülich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich will nur einen Punkt aus dem Haushalt des Bundesministeriums der Finanzen berühren, der allerdings von prinzipieller Bedeutung ist. In der 159. Sitzung des Deutschen Bundestages am 10. Juli dieses Jahres habe ich darauf aufmerksam gemacht, daß die Überleitungsstelle für das Branntweinmonopol ihrer gesetzlichen Pflicht zur Vorlage der Jahresberichte und -bilanzen bis zum 31. März dieses Jahres nicht genügt hat. In der gleichen Sitzung hat auf meinen Antrag hin der Bundestag einstimmig den Herrn Bundesfinanzminister beauftragt, diese Berichte bis spätestens 15. September dieses Jahres vorzulegen. Dieser Termin ist seit vier Wochen verstrichen. Der Herr Bundesfinanzminister hat nicht einmal um eine Nachfrist gebeten, die ihm das Parlament selbstverständlich bewilligt hätte. Er hat auch nach dem 15. September keine Erklärung abgegeben. Es handelt sich also um eine ganz offene Mißachtung des Parlaments, welche sich der Deutsche Bundestag unter keinen Umständen gefallen lassen kann.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Was der Herr Bundesfinanzminister zu seiner Entschuldigung sagen könnte, wird er nicht sagen wollen. Ich will es deswegen sagen. Er selber ist an der Geschichte schuldlos; davon bin ich überzeugt. Er war in der 159. Sitzung nicht anwesend. Ich bin davon überzeugt, daß ihm hiervon gar nicht berichtet worden ist. Wir haben doch oft genug erlebt, daß der Herr Bundesfinanzminister — und das muß doch jeder anerkennen, er mag sonst sachlich zu ihm stehen, wie er will — hier im Parlament seinen Mann steht. Es ist auch gar nicht zu begreifen, warum er nicht um eine solche Nachfrist gebeten hat. Man darf also unterstellen, daß Herr Minister Schäffer von der ganzen Angelegenheit nichts weiß.
    Damit komme ich zum Kern der Sache. Dieser Kern ist sehr wesentlich. Der Herr Kollege Jaeger hat vorhin gesagt, daß er die Demokratie — von einer anderen Ecke her — nicht in Gefahr sehe. Ich sehe sie durchaus in Gefahr, nämlich in der Gefahr, von der Bürokratie überspielt zu werden.

    (Sehr wahr! bei der SPD.)

    Ich sehe die deutliche Gefahr — das ist auch an anderer Stelle heute schon angeklungen —, daß der Bundestag von den Beamten der Ministerien einfach mißachtet wird. Dazu ist doch wohl einiges zu sagen.
    Ich will jetzt nicht sachlich zu der Monopolverwaltung für Branntwein sprechen; das wird zu anderer Zeit geschehen. Ich möchte nur den Herrn Bundesfinanzminister daran erinnern, daß er uns am 5. Juli dieses Jahres im Ausschuß für Finanzen und Steuern zugesagt hat, alsbald nach den Parlamentsferien die Novelle zum Branntweinmonopolgesetz einzubringen. Ich möchte sagen: wir erwarten sie. Sie ist sehr notwendig. Sie muß eine völlige Neuordnung der Branntweinbesteuerung bringen, in der, davon bin ich überzeugt, Herr Minister Schäffer. noch ganz erhebliche Steuerreserven stecken werden, die Ihnen ganz gut gefallen könnten. Darüber müssen wir zu gegebener Zeit sprechen. Aber was sich bisher hier tut, kann nicht unwidersprochen bleiben.


    (Dr. Gülich)

    Ich habe zweimal erlebt, daß der Herr Bundesfinanzminister seinem Branntweinsteuerreferenten den klaren Auftrag gegeben hat, Ermittlungen beim Oberfinanzpräsidium in Kiel anzustellen, auf Grund deren der Herr Bundesfinanzminister seine Entscheidung treffen wollte. Ich weiß, daß in beiden Fällen dieser Auftrag in einer Form ausgeführt worden ist, die die klare Ermittlung verhinderte.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Ich habe daraufhin am 12. August 1951 Herrn Minister Schäffer geschrieben:
    Es ist somit objektiv festzustellen, daß Sie ein mir mündlich und schriftlich gegebenes Versprechen nicht gehalten haben. Daß es subjektiv Sie nicht trifft, sondern auf einer Unbotmäßigkeit eines Ihrer Beamten beruht, weiß ich. Sie kennen mich gut genug, um zu wissen, daß ich im Interesse sachlicher Arbeit Lärm in der Öffentlichkeit vermeide. Ich bin deswegen auch in der 159. Sitzung des Deutschen Bundestages bei meinen kritischen Bemerkungen über die Bundesmonopolverwaltung zurückhaltend geblieben und habe nur angedeutet, daß die Beamtenherrlichkeit à la Führerprinzip in der Bundesmonopolverwaltung wieder durch parlamentarisch kontrollierte Zustände abgelöst werden müßte.

    (Zuruf von der SPD: Das haben die Herren falsch verstanden!)

    Gott sei Dank
    — habe ich weiter geschrieben —
    stehen mir noch alle Möglichkeiten der parlamentarischen Behandlung des Falles offen, wie ja auch noch vieles andere zur Bundesmonopolverwaltung zu sagen sein wird.
    Ich habe am 12. Juli unmittelbar nach der 159. Sitzung Herrn Staatssekretär Hartmann persönlich Mitteilung gemacht, in welcher Weise Sie von einem Ihrer Beamten desavouiert und ich brüskiert worden sei, und mich damit einverstanden erklärt, daß die Sache unter der Hand bereinigt wird.
    Was ist daraufhin geschehen? Auf diesen Brief hin bekomme ich einen freundlichen Brief des Herrn Bundesfinanzministers,

    (Zuruf von der SPD: Der ist immer freundlich!)

    der keine Antwort auf meinen Brief ist, der auf die Beschwerden überhaupt nicht eingeht, der aber das Aktenzeichen desselben Beamten trägt, über den ich mich gerade beschwert hatte.

    (Hört! Hört! links. — Heiterkeit in der Mitte.)

    Da hört ja doch eigentlich die Gemütlichkeit auf!
    Nun hätte ich das loyalerweise trotzdem hier nicht gesagt, wenn ich nicht am 12. September Herrn Minister Schäffer persönlich auf all diese Dinge aufmerksam gemacht und ihm gesagt hätte: „Es bleibt mir nichts anderes als der Weg ins Parlament übrig. Lassen Sie doch diese Dinge bereinigen!" Aber es ist nichts Derartiges geschehen. Ich sagte ihm: Der Fall, von dem wir ausgegangen sind, interessiert jetzt nicht. Es interessiert nur das Verhalten Ihres Beamten, der offen zu erkennen gegeben, es auch gesagt hat, daß er sich gegen diesen Abgeordneten und gegen seinen Minister durchsetzen will.

    (Hört! Hört! links. — Abg. Diel: So, so!)

    Und deswegen ist die Tatsache, daß die Berichte,
    die spätestens am 15. September vorgelegt werden
    mußten, nicht vorgelegt worden sind, von so ' prinzipieller Bedeutung. Die gesamte Alkohol erzeugende, verarbeitende und verbrauchende Industrie wartet natürlich auf diese Berichte. Sie wartet, weil diese Berichte überfällig sind, mit gespannter Aufmerksamkeit, und sagt nun nach dem 15. September: Nun j a, das kann der Herr Ministerialrat sich alles auch dem Parlament gegenüber leisten.
    Über die Fehlkonstruktion im Ministerium, daß da tausend Leute zur Erledigung ihrer Angelegenheiten immer und immer wieder nach Bonn reisen müssen, zur Erledigung von Dingen, die zweckmäßigerweise dezentralisiert der Verwaltung unterstellt werden und die im Ministerium nur regierungsmäßig überwacht werden müßten, will ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen. Die gesamte an der Sache interessierte Öffentlichkeit muß nun aber auch bemerken, daß das Parlament sich eine solche Behandlung nicht gefallen lassen kann.
    Das, meine Damen und Herren, was ich hier eben gesagt habe, ist kein Angriff der Opposition gegen die Regierung; es ist kein Angriff der Opposition gegen den Herrn Finanzminister, sondern ich bin der Meinung, daß es eine Angelegenheit von uns allen ist,

    (Abg. Schröter: Sehr richtig!)

    ohne Rücksicht auf die' Partei, daß solche Zustände
    in einem Ministerium unmöglich gemacht werden.

    (Sehr richtig! links.)

    Es ist eine Frage des Ansehens dieses Hauses, der Selbstachtung dieses Hauses und der Würde dieses Hauses, um deretwillen ich das gesagt habe, und ich konnte auch nicht die Dinge nun unter der Hand sich bereinigen lassen — sie würden nie bereinigt werden —, sondern es mußte nun, so leid es mir tut, vor dem Forum des Deutschen Bundestages gesagt werden.
    Ein Staat mit starker Bürokratie und schwacher Legislative geht zugrunde; wir sind in größter Gefahr, daß die Legislative, die unsere Aufgabe ist, von der Exekutive mißachtet wird.

    (Abg. Schröter: Sehr richtig!)

    Ich habe also einen Warnungsruf ausgestoßen, ver-, ehrte Kolleginnen und Kollegen, daß wir wachsam sind, um unserer Demokratie und um unseres Rechtsstaates willen.

    (Allseitiger Beifall.)