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ID0116506600

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    Deutscher Bundestag — 165. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 27. September 1951 6695 165. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 27. September 1951. Geschäftliche Mitteilungen . 6697B, 6712B, 6723C Beschluß des Rechtsausschusses zur Frage der Vertretung des Bundestages beim Bundesverfassungsgericht in dem Rechtsstreit über die Neugliederung im Südwestraum 6697C, 6730D, 6737A zur Geschäftsordnung: Dr. Jaeger (CSU) 6697C Dr.-Ing. Decker (BP) 6737B Renner (KPD) 6737C zur Sache: Dr. Jaeger (CSU) 6737D Dr. Arndt (SPD) 6738C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6740B Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 6741A Beschlußfassung 6741C Anfrage Nr. 170 der Abg. Strauß, Spies u Gen. betr. Verwendung von Besatzungskosten (Nrn. 2026, 2598 der Drucksachen) 6697D Vorlage der Verordnung zur Änderung der Verordnung zur Sicherung des Besatzungsbedarfs (VO Besatzungsbedarf II/51) . . 6697D Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung (Haltung der Bundesrepublik gegenüber den Juden) 6697D Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . . 6697D Löbe (SPD) 6698C Dr. von Brentano (CDU) 6699A Dr. Schäfer (FDP) 6699B Dr. von Merkatz (DP) 6699B Dr. Reismann (Z) 6699C Dr.-Ing. Decker (BP) 6699D Präsident Dr. Ehlers 6700A Entgegennahme einer Erklärung der Bundesregierung (Wiederherstellung der deutschen Einheit und gesamtdeutsche Wahlen) (Nm. 2593, 2596, 2621 der Druck- sachen) 6700A Dr. Adenauer, Bundeskanzler . . 6700A Wehner (SPD) 6701B Kiesinger (CDU) 6704C, 6711D Frau Wessel (Z) 6704D Reimann (KPD) 6705C Dr. Kather (CDU) 6708B Tichi (BHE-DG) 6708D Dr. Fink (BP) 6709C Löfflad (WAV) 6709D von Thadden (Fraktionslos) . . . 6709D Dr. Richter (Niedersachsen) (WAV) 6710C Goetzendorff (Fraktionslos) 6711C Abstimmungen 6711C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Besoldungsrechts (Nr. 2504 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der BP betr. § 52 Abs. 3 des Gesetzes zur Regelung der Rechtsverhältnisse der unter Art. 131 des Grundgesetzes fallenden Personen (Nr. 2439 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der BP betr. Anpassungsmaßnahmen für Altpensionäre und Althinterbliebene (Nr. 2445 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der FDP betr. Erhöhung der Bezüge für Pensionäre und den unter Art. 131 des Grundgesetzes fallenden Personenkreis (Nr. 2470 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Erhöhung der Pensionen (Nr. 2511 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Beamtenrecht (25. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion des Zentrums betr. Aufhebung der bisherigen Kürzung der Grundgehälter der Hilfsschullehrer (Nrn. 2585, 2495 der Drucksachen) 6712C Dr. Kleindinst (CSU), Berichterstatter 6712D Böhm (SPD) 6713A Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 6715A Gundelach (KPD) 6716A Pannenbecker (Z) 6717A Dr. Miessner (FDP) 6717D Fröhlich (BHE-DG) 6719D Ausschußüberweisungen 6720B Beschlußfassung 6720C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Inkrafttreten von Vorschriften des Gesetzes über die Beförderung von Personen zu Lande (Nr. 2489 der Drucksachen) 6720C Ausschußüberweisung 6720C Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Behandlung von Zuwendungen an betriebliche Pensionskassen und Unterstützungskassen bei den Steuern vom Einkommen und Ertrag (Nr. 2546 der Drucksachen) 6720C Ausschußüberweisung 6720C Beratung des Antrags des Bundesministers der Finanzen vom 28. August 1951 betr. Zustimmung des Bundestages zur Bestellung eines Erbbaurechts an einem reichseigenen Grundstück in Wilhelmshaven an der Gökerstraße (Nr. 2477 der Drucksachen) 6720D Ausschußüberweisung 6720D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Außenhandelsfragen (14. Ausschuß) über den Entwurf einer Verordnung über Zolländerungen (Nrn. 2592, 2544 der Drucksachen; Umdruck Nr. 318) 6720D, 6723C Dr. Serres (CDU), Berichterstatter . 6720D Unterbrechung der Sitzung . . 6723C Kalbitzer (SPD) 6723D Lampl (BP) 6725C Struve (CDU) 6726B Freudenberg (FDP-Hosp.) 6727D Tobaben (DP) 6728D Lange (SPD) 6729B Abstimmungen 6730C Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Kuntscher, Tobaben, Dannemann u. Gen. betr. Erhöhung der Mittel für den Küstenschutz und den Schutz küstenbedingter Gebiete (Nrn. 2456, 1944 der Drucksachen) 6723B Beratung zurückgestellt 6723B Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Finanzhilfe für Schleswig-Holstein über den Antrag der Fraktion der BP betr. Wohnungsbaudarlehen an Be- satzungsverdrängte über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Entlassung des Bundespressechefs Dr. Brand über den Antrag der Fraktion der BP betr. Benutzung von Dienstwagen zu parteipolitischen Zwecken durch Mitglieder des Bundeskabinetts (Nrn. 2457, 582, 1407, 1445, 1610 der Drucksachen) 6723B Beratung zurückgestellt 6723C Zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1951 (Nr. 2500 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) (Nr. 2600 der Drucksachen) mit den dazugehörigen Mündlichen Berichten des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) (Umdruck Nr. 315) . . . 6730D, 6741C zur Geschäftsordnung: Bausch (CDU) 6731A Mellies (SPD) 6757C Einzelplan I — Haushalt des Bundespräsidenten und des Bundespräsidialamtes (Nr. 2601 der Drucksachen) . . . 6731B Bausch (CDU), Berichterstatter . . 6731B Abstimmung 6731C Einzelplan III — Haushalt des Deutschen Bundesrats (Nr. 2601 der Drucksachen) 6731C Bausch (CDU), Berichterstatter . . 6731C Abstimmung 6731D Einzelplan Va — Haushalt des Deutschen Vertreters im Rat der Internationalen Ruhrbehörde und des Deutschen Delegationsbüros in Düsseldorf (Nr. 2601 der Drucksachen) 6731D Blachstein (SPD), Berichterstatter 6731D Abstimmung 6731D Einzelplan XIII — Haushalt des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen (Nr. 2601 der Drucksachen) 6731D Abstimmung 6732A Einzelplan XV — Haushalt des Bundesministeriums für Vertriebene (Nr. 2601 der Drucksachen) 6732A Frau Dr. Probst (CDU), Berichterstatterin 6732A Müller (Frankfurt) (KPD) . . 6732A, 6735A Mellies (SPD) 6734B Schütz (CSU) 6734C Dr. Mende (FDP) 6736B Abstimmung 6736B Einzelplan XVII — Haushalt des Bundesministeriums für Angelegenheiten des Bundesrats (Nr. 2601 der Drucksachen) 6736B Dr. Dr. Nöll von der Nahmer (FDP), . Berichterstatter 6736B Dr. Luetkens (SPD) 6736C Hellwege, Bundesminister für Angelegenheiten des Bundesrats . . 6736D Mellies (SPD) 6736D Abstimmung 6737A Einzelplan XX — Haushalt des Bundesrechnungshofs (Nr. 2601 der Drucksachen) 6741C Dr. Wuermeling (CDU), Berichterstatter 6741D Abstimmung 6741D Einzelplan XXII — Haushalt der finanziellen Hilfe für Berlin (Nr. 2601 der Drucksachen) 6742A, 6750B Mellies (SPD): als Berichterstatter 6750B als Abgeordneter 6750D Renner (KPD) 6750C, 6751D Neumann (SPD) 6750D Dr. Tillmanns (CDU) 6752B Abstimmung 6752C Einzelplan II — Haushalt des Deutschen Bundestages (Nr. 2602 der Drucksachen) 6742A Dr. Leuchtgens (DP), Berichterstatter 6742A Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 6742A Gundelach (KPD) 6742B Blücher, Stellvertreter des Bundeskanzlers 6742D Ritzel (SPD) 6742D Abstimmung 6743A Einzelplan IV b — Haushalt für Angelegenheiten des Europarats und verwandter Gebiete (Nr. 2605 der Drucksachen, Umdruck Nr. 321) 6743A, 6752C, 6760 Dr. Miessner (FDP), Berichterstatter (schriftlicher Bericht) . . . 6752D, 6760 Fisch (KPD) 6752D Abstimmung 6753B Einzelplan V — Haushalt des Bundesministeriums für den Marshallplan (Nr. 2606 der Drucksachen) 6743A zur Sache: Blachstein (SPD), Berichterstatter 6743A Rische (KPD) 6743B zur Geschäftsordnung: Dr. Wellhausen (FDP) 6747C Mellies (SPD) 6747C Renner (KPD) 6748A zur Sache: Blücher, Bundesminister für den Marshallplan 6748C Abstimmung 6750A Einzelplan VII — Haushalt des Bundesministeriums der Justiz (Nr. 2608 der Drucksachen, Umdruck Nr. 311) 6753C, 6761 Erler (SPD), Berichterstatter (schriftlicher Bericht) . . . 6753C, 6761 Dr. Arndt 6753C Abstimmung 6753D Einzelplan X — Haushalt des Bundes ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Nr. 2611 der Drucksachen, Umdruck Nr. 319 [neu]) . . . 6753D Brese (CDU), Berichterstatter . . 6753D Kriedemann (SPD) 6755A Niebergall (KPD) 6756C Struve (CDU) 6756D Abstimmung 6757C Einzelplan XI — Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit (Nr. 2612 der Drucksachen) 6757D Arndgen (CDU), Berichterstatter . 6757D Abstimmung 6758B Einzelplan XXVI — Haushalt der sozialen Kriegsfolgelasten (Nr. 2619 der Drucksachen, Umdruck Nr. 320) 6758B Gengler (CDU), Berichterstatter . . 6758B Abstimmung 6759D Nächste Sitzung 6759D Anlage 1: Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses zum Einzelplan IV b — Haushalt für Angelegenheiten des Europarats und verwandter Gebiete 6760 Anlage 2: Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses zum Einzelplan VII — Haushalt des Bundesministeriums der Justiz 6761 Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Anlage 1 zum Stenographischen Bericht der 165. Sitzung Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1951 Einzelplan IVb - Haushalt für Angelegenheiten des Europarats und verwandter Gebiete - (Nrn. 2500, 2600, 2605 der Drucksachen) Berichterstatter: Abgeordneter Dr. Miessner (FDP) Der Einzelplan IV b ist vom Haushaltsausschuß ohne Abänderungen angenommen worden. Die Verwaltung dieses Einzelplanes ist mit der Schaffung des Auswärtigen Amtes von der Dienststelle für Auswärtige Angelegenheiten auf dieses übertragen worden. Nur der Tit. 34 ist der Verwaltung des Deutschen Bundestages überlassen worden. Es handelt sich bei diesem Titel um Ausgaben für die Teilnahme deutscher Delegierter an den Sitzungen des Europarates. Der Einzelplan IV b hat gegenüber dem Vorjahre insofern eine Veränderung erfahren, als unter dem neuen Tit. 35 die Kosten aufgenommen werden mußten, die durch die Teilnahme des Bundesministers des Auswärtigen als Mitglied des Ministerausschusses und des ihn begleitenden Arbeitsstabes an den Tagungen des Ministerausschusses entstehen. Gegenüber dem Haushalt 1950 ist trotzdem eine Verminderung der Gesamtsumme um 817 000 DM eingetreten. Diese Verminderung erklärt sich daraus, daß einmal der vom Bund für das Verwaltungsjahr 1950 auf den Betriebskapitalfonds eingezahlte Anteil mit einem Teilbetrag von 321 019 ffrs auf die für das Verwaltungsjahr 1951 erforderliche Zahlung angerechnet worden ist und daß der Beitrag des Deutschen Rats der Europäischen Bewegung an den Internationalen Rat um 614 £ ermäßigt wurde. Eine weitere Ermäßigung hat sich dadurch ergeben, daß der im Rechnungsjahr 1950 für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1949 veranschlagt gewesene Beitragsanteil niedergeschlagen worden ist. Die Höhe dieser Ermäßigung beträgt 1 929 E. Namens der Mehrheit des Haushaltsausschusses habe ich Sie, meine Damen und Herren, um die Annahme des Einzelplanes IV b zu bitten. Dr. Miessner Berichterstatter. Anlage 2 zum Stenographischen Bericht der 165. Sitzung Schriftlicher Bericht des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) zum Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1951 Einzelplan VII - Haushalt des Bundesministeriums der Justiz - (Nrn. 2500, 2600, 2608 der Drucksachen; Umdruck Nr. 311) Berichterstatter : Abgeordneter Erler (SPD) Die Aufgaben des Bundesministeriums der Justiz und der ihm nachgeordneten Behörden sind in der Anlage zur Drucksache Nr. 2500 — Einzelplan VII — sowie im Bericht des Haushaltsausschusses zum Haushaltsplan des Jahres 1950 in der 133. Sitzung des Bundestages vom 11. April 1951 (Seiten 5121 ff.) eingehend dargestellt. Wie bei den anderen Haushalten sind im wesentlichen die Ansätze des Vorjahres unverändert übernommen worden. Das Bundesverfassungsgericht — Kap. 2 — wurde jetzt erst gebildet. Infolgedessen konnte der nur für einen Monat gedachte Vorjahresansatz nicht übernommen werden. Umgekehrt sind im Zuge ihrer Auflösung die Ansätze für das Deutsche Obergericht — Kap. 4 a — und die Generalanwaltschaft beim Deutschen Obergericht Kap. 4 b — weiterhin zusammengeschrumpft. Die Einnahmen beider Einrichtungen betragen 240 000 DM gegen 6 800 DM im Vorjahr, die Ausgaben 184 200 DM gegen 235 200 DM im Vorjahr. Andere Änderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben sich bei den folgenden Positionen, wobei weitere Einzelheiten dem Einzelplan VII selbst, der Drucksache 2608 und dem dieser Drucksache beigefügten erläuternden Material zu entnehmen sind: Einnahmen: Kap. 1, Bundesministerium der Justiz; Tit. 7: Gewinn aus der Herausgabe des Bundesanzeigers. 60 000 DM erstmalig an dieser Stelle veranschlagt. Kap. 4, Bundesgerichtshof; Tit. 3: Gebühren und Strafen. 150 000 DM mehr infolge größeren Geschäftsanfalles. Kap. 5, Deutsches Patentamt; Tit. 3: Gebühren und Strafen. Infolge der vermehrten Erteilung von Patenten und dergleichen erhöhen sich die Einnahmen um 249 200 DM. Aus dem gleichen Grunde werden sich bei Tit. 4 — Einnahmen aus Veröffentlichungen — die Einnahmen des Patentamtes um 744 200 DM erhöhen. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß das Deutsche Patentamt mit einer Einnahme von 14 161 400 DM und einer Ausgabe von 13 966 200 DM wiederum keinen Zuschuß erfordert. Es ist daher durchaus gerechtfertigt, für den weiteren Aufbau seiner Tätigkeit erneut unter Kap. E 15 985 000 DM einmalig zur Anschaffung von Einrichtungsgegenständen, Schreibmaschinen, Büchern, Prüfstoffen usw. zur Verfügung zu stellen. Im Jahre 1950 waren hierfür einmalig 1 '700 000 DM angesetzt. Ausgaben: Kap. 1, Bundesministerium der Justiz; Tit. 3 und 4: Hilfsleistungen durch Beamte und nichtbeamtete Kräfte. Die Ansätze hierfür haben sich um 35 000 DM bzw. 51 100 DM erhöht. Es handelt sich um vorübergehende Aufgaben, die mit Hilfe von aus anderen Dienststellen abgeordneten Beamten und von Angestellten durchgeführt werden, um eine Vermehrung der planmäßigen Beamtenstellen im Ministerium zu vermeiden. Tit. 7. Trennungsentschädigungen und Fahrkosten haben sich mit der Zuweisung weiteren Wohnraumes in Bonn und Umgebung um 56 000 DM verringert. Tit. 15: Unterhaltung der Dienstgebäude. Der Mehrbetrag von 8 000 DM entfällt auf die Unterhaltung des mit dem Dienstgebäude zusammen ermieteten Gartens von 10 ha, dessen Ertrag der Kantine des Ministeriums zufällt. Tit. 16 — Bewirtschaftung von Dienstgrundstücken und Diensträumen — erfordert 9 000 DM weniger, weil die Siedlung Oberursel hier wegfällt. Tit. 21: Umzugskosten. Der Bedarf ist . um 20 000 DM geringer als im Vorjahr. Tit. 31: Beiträge an internationale Rechtsorganisationen. Da die Bundesrepublik einer Reihe internationaler Organisationen auf dem Gebiete des Rechtswesens beitreten wird, müssen an Beiträgen 10 000 DM mehr vorgesehen werden. Tit. 32: Förderung überregionaler rechtswissenschaftlicher Vereinigungen und rechtswissenschaftlicher Veröffentlichungen. Diese Förderung im gesamtdeutschen Interesse hat im Jahre 1950 noch keine nennenswerten Ausgaben verursacht. Es ist ein Mehraufwand von 18 000 DM zu erwarten. Tit. 36. Die Kosten für den Rechtsschutz von Deutschen, die von ausländischen Behörden oder Gerichten im Zusammenhang mit den Kriegsereignissen verfolgt werden oder verurteilt worden sind, waren im Vorjahr in gleicher Höhe bei Einzelplan XXVI Kap. 1 Tit. 36 veranschlagt. Kap. 2, Bundesverfassungsgericht. Tit. 1: Persönliche Verwaltungsausgaben. Sie sind nach dem vom Bundestag beschlossenen Gesetz und dem inzwischen. vorgenommenen Aufbau des Gerichtes in der Höhe von 730 400 DM anzusetzen. Auch die Bezüge der von anderen Bundesgerichten zum Bundesverfassungsgericht tretenden Richter sind in dieser Summe enthalten. Kap. 3, Oberstes Bundesgericht. Das Oberste Bundesgericht besteht noch nicht. Es ist kein Ansatz vorgesehen. Kap. 4, Bundesgerichtshof. Beim Bundesgerichtshof war ein weiterer Ausbau notwendig. Statt 7 Senatspräsidenten sind 8 tätig; die Zahl der Bundesrichter hat sich von 55 auf 61, die der Bundesanwälte von 4 auf 5 erhöht. Infolgedessen mußte auch das andere Personal entsprechend vermehrt werden. Die Gesamtzahl der Beamten hat sich von 128 auf 148 erhöht. Deshalb hat sich nicht nur der Besoldungsaufwand um 231 800 DM erhöht, sondern mußten auch alle anderen persönlichen und sächlichen Verwaltungsausgaben diesen Ansätzen angepaßt werden. Die Vermehrung ist vor allem darauf zurückzuführen, daß beim Bundesgerichtshof ein Strafsenat in Berlin eingerichtet wurde mit einem Senatspräsidenten und 6 Bundesrichtern. Außerdem wurde eine Dienststelle der Bundesanwaltschaft in Berlin mit einem Bundesanwalt geschaffen (Art. 130 Abs. 2 des Gerichtsverfassungsgesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 12. September 1950, BGBl. S. 515). Damit erhöht sich der Gesamtaufwand für den Bundesgerichtshof von 2 498 400 DM auf 2 978 500 DM. Kap. 4 a, Deutsches Obergericht, und Kap. 4 b, Generalanwaltschaft, siehe oben. Kap. 5, Deutsches Patentamt. — Siehe auch Bemerkungen zu den Einnahmen. Tit. 1 — Persönliche Verwaltungsausgaben — haben sich im Zuge des weiteren Ausbaues der Behörden einschließlich des örtlichen Sonderzuschlages für das bei der Dienststelle Berlin tätige Personal (6 571 DM) . um 480 800 DM erhöht. Tit. 4: Hilfsleistungen durch nichtbeamtete Kräfte. Erhöhung aus denselben Gründen wie bei Tit. 1 um 46 100 DM, darin 6 700 DM örtlicher Sonderzuschlag Berlin. Tit. '7: Trennungsentschädigungen und Fahrkosten haben sich durch Wohnungszuweisungen um 287 000 DM verringert. Tit. 11: Geschäftsbedürfnisse. In den 565 000 DM sind 240 000 DM für die Lichtbildstelle enthalten, deren erhebliche Einnahmen unter Kap. 5 Tit. 3 der Einnahmen veranschlagt sind. Tit. 13 — Bücherei— und Tit. 14 — Postgebühren usw. —: Erhöhung der Ansätze um 10 000 DM bzw. 13 500 DM infolge der erhöhten Tätigkeit des Patentamtes. Aus dem gleichen Grunde mußte der Ansatz bei Tit. 25 — Herstellung von Veröffentlichungen — um 1 400 000 DM für den Druck von Patentschriften erhöht werden. Dem stehen entsprechend gestiegene Einnahmen gegenüber. Einmalige Ausgaben: Von einer Erläuterung der einmaligen Ausgaben in diesem Bericht wird abgesehen. Sie sind ausführlich auf den Seiten 32 und 33 der Anlage zur Drucksache Nr. 2500 dargestellt. Es wird aufmerksam gemacht auf die Neufassung der einmaligen Ausgaben des Bundesgerichtshofes, für den jetzt 231 900 DM vorgesehen sind. Insgesamt schließt der Haushalt des Bundesministeriums der Justiz nach den Beschlüssen des Haushaltsausschusses mit einer Einnahme von 15 592 500 DM und einer Ausgabe von 23 374 500 DM ab. Der Haushaltsausschuß beantragt, den Einzelplan VII in der Fassung der Drucksache Nr. 2608 anzunehmen. Erler Berichterstatter
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    Rede von Hellmut Kalbitzer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der vorliegende Entwurf einer Verordnung über Zolländerungen wird gelegentlich als Entwurf einer Verordnung über Zollherabsetzungen bezeichnet. Eine solche Darstellung ist Spiegelfechterei. Denn gegenüber der Zeit bis 30. Juni dieses Jahres bringt diese Verordnung eine wesentliche Zollerhöhung. Die erhöhten Zölle, die seit dem 1. Juli bereits in Kraft sind und die durch diese Verordnung zum Teil noch weiter erhöht werden sollen, sind einer der Gründe der allgemeinen Preissteigerung und verstärken damit eine der Tendenzen, die zu einer Entwertung unserer Währung führen.
    Wir haben die Vertreter der Regierung im Finanzausschuß gestern abend befragt, wieviel Mehreinnahmen diese Verordnung dem Etat bringen soll. Eine ausreichende Antwort hierauf war leider nicht zu erhalten.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Nur für sieben Einzelpositionen dieser Liste waren Zahlenangaben — naturgemäß Schätzungszahlen — vorhanden, nach denen bereits eine Mehrbelastung von 80 Millionen DM entsteht, so daß es gerechtfertigt ist, zu behaupten, daß die Gesamtmehrbelastungen durch diese Zollerhöhungen mehrere hundert Millionen DM ausmachen.


    (Kalbitzer)

    Die Vertreter des Finanzministeriums stehen auf dem Standpunkt, daß diese Erhöhungen von Industrie und Handel aufgefangen und sich nicht auf den letzten Verbraucher auswirken werden. Zu unserem Bedauern — offen gesagt — hat sich der Herr Wirtschaftsminister, Herr Professor Erhard, obwohl er in den Diskussionen wiederholt nach seinem Standpunkt gefragt worden ist, nicht geäußert, wie er zu der unerhörten Behauptung steht, Industrie und Handel machten derartige Gewinne, daß Mehrbelastungen durch Zölle in Höhe von mehreren hundert Millionen DM sich nicht auf den Endverbraucherpreis auswirkten.

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Es ist überhaupt bemerkenswert, daß das Wirtschaftsministerium keinen generellen Standpunkt zu diesen Zollerhöhungen eingenommen hat, obwohl der Wirtschaftsminister bei einer früheren Zolldebatte hier im Plenum schon einmal von mir daraufhin angesprochen worden ist. Vielmehr hat sich das Wirtschaftsministerium jeweils nur zu kleinen Einzelfragen geäußert. Dabei sind doch die Zölle eines der wesentlichen marktkonformen Lenkungsmittel, zu denen sich die Wirtschaftspolitik Professor Erhards im Prinzip bekennt. Durch die fiskalische Betrachtung der Zölle seitens des Finanzministers wird die beabsichtigte Wirkung vollständig wieder aufgehoben.
    Das fiskalische Interesse des Finanzministers an diesen Hochschutzzöllen kommt den Wünschen des Bauernverbandes in vielen Punkten sehr entgegen. Wir haben es erlebt, daß die Sätze des Regierungsentwurfs, für den das Bundesfinanzministerium verantwortlich zeichnet, durch den Außenhandelsausschuß, der sich in diesem Falle als Außenhandels verhinderungs ausschuß betätigt hat, noch erhöht worden sind, und zwar in einer entscheidenden Sitzung vor wenigen Tagen. 75 Prozent der bei dieser Ausschußsitzung Anwesenden gehörten zum Bauernverband

    (Hört! Hört! bei der SPD)

    und ersetzten die anderen Vertreter der Regierungskoalition in diesem Ausschuß. Wortführer der Koalition in diesen Diskussionen ist ein Vertreter eben dieses Bauernverbandes geworden. Der Erfolg dieser Taktik war, daß Zollerhöhungen von ursprünglich — d. h. bis 30. Juni — 0 % auf 7 % für lebendes Vieh und auf 20 % für Fleischwaren eingetreten sind. Die Begründung, die die Vertreter des Bauernverbandes gaben, war im wesentlichen die, auch die Industriezölle seien so hoch. daß man entsprechende Agrarzölle brauche. Nun. diese teilweise tatsächlich überhöhten Industriezölle sind aber doch von den Herren innerhalb der Koalition, die sich heute als Vertreter des Bauernverbandes bezeichnen, mitbeschlossen worden!

    (Hört! Hört! bei der SPD.)

    Die Vertreter des Bauernverbandes können sich letzt doch nicht mit Protesten wegen überhöhter Zölle auf Industrieprodukte aus der Verantwortung ziehen.

    (Sehr gut! bei der SPD.)

    Wenn die Bauern heute zu einem großen Teil über zu hohe Preise von Industrieprodukten klagen, so ist dazu zu sagen, daß an diesen Verhältnissen, sowohl was den Zoll als auch die allgemeine Wirtschaftspolitik dieser Regierung angeht. die Herren des Bauernverbandes innerhalb der Koalition mit verantwortlich sind.

    (Sehr richtig! bei der SPD.) Es ist völlig unmöglich, sich jetzt, wenn am Horizont neue Wahlen auftauchen, aus der Verantwortung zu ziehen


    (Zurufe von der Mitte: Oh, oh!)

    und etwa, wie es tatsächlich geschehen ist, mit dem Finger auf die Sozialdemokraten zu weisen, als ob wir mit dieser Politik etwas zu tun hätten.
    Wir haben die Herren des Bauernverbandes in dieser letzten Ausschußsitzung auch beim Wort genommen und ihnen vorgeschlagen, mit uns zusammen gegen Zölle auf Industrieprodukte, industrielle Roh- und Halbrohstoffe zu stimmen. Die Herren des Bauernverbandes haben sich sehr wohl gehütet, für eine Ermäßigung der industriellen Zölle einzutreten.

    (Hört! Hört! bei. der SPD. — Lachen in der Mitte.)

    Es ist also eine unerhörte Verdrehung der Tatsachen und Verantwortlichkeiten, wenn man jetzt anfängt, sich vor seiner Wählerschaft und der Öffentlichkeit über die Wirtschaftspolitik der Regierung Adenauer zu beklagen. Das wäre eine Taktik, die der sehr ähnlich sähe, die in dem bekannten Sprichwort gekennzeichnet wird: Haltet den Dieb!
    Ein zweites Argument der Bauernvertreter war die bekannte Not der Landwirtschaft. Nun ist es nicht zu bestreiten, daß es in der Landwirtschaft echte Notzustände gibt; aber dieser Hinweis auf die Not der Landwirtschaft hat durch seinen jahrzehntelangen Mißbrauch an Wert eingebüßt. Wir geben ohne weiteres zu, daß die Probleme der Flurbereinigung, schlechte Böden in gebirgigen Gegenden, betriebswirtschaftliche Rückständigkeit einzelner Betriebe und einzelner Gebiete der Landwirtschaft Schwierigkeiten machen, und wir sind die ersten, die bereit sind, in diesen Situationen direkt zu helfen. Wir sind aber nicht bereit, durch allgemeine Preiserhöhungen, durch die allgemeine Abwälzung von Lasten auf den Preis auch die rentablen Betriebe durch Übergewinne weiter zu finanzieren. Wir würden die Gruppeninteressen gegenüber dem gesamtwirtschaftlichen Interesse in den Vordergrund rücken, wenn wir uns einer solchen Taktik, der traditionellen Taktik des Bauernverbandes, bedienen würden.
    Lassen Sie mich dafür bitte ein Beispiel sagen. Der Kollege Struve hat dieser Tage im Außenhandelsausschuß erklärt, die Schweinepreise seien mit mindestens 12 DM pro Doppelzentner überteuert. Der Herr Staatssekretär Sonnemann hat auch erst vor wenigen Tagen erklärt, die Schweinepreise seien heute mit etwa 30 DM überteuert. Ich will gar nicht darüber rechten, welche Überteuerung wirklich vorhanden ist, möchte aber feststellen, daß es in dieser Situation ganz unangebracht ist, nun außerdem noch 8 % Zoll zu erheben; damit wird eine Regulierung des Marktes unmöglich gemacht.
    Die Zölle auf lebendes Vieh, für das in dieser Situation zugegebenermaßen Überpreise gezahlt werden, bedeuten eine Gefährdung der Versorgung der deutschen Bevölkerung mit Fleisch. Ich will nur auf die lakonische Mitteilung der dänischen Regierung verweisen, daß sie Lebendvieh nicht nach Deutschland exportieren werde, wenn Deutschland dafür Zölle erhebe. Objektiv besteht doch in der Welt eine Knappheit an Fleisch. Die Fleischexporteure haben es heute nicht nötig, in ein Land zu exportieren, das sich durch Hoch-


    (Kalbitzer)

    schutzzölle gegen Fleischimporte wendet; sie werden das Fleisch in Länder verkaufen, in denen solche Zölle nicht existieren.

    (Zuruf des Abg. Dr. Preiß.)

    — Jawohl, Sie geben mir das Stichwort, Herr Dr. Preiß. In Torquay sind Verhandlungszölle verabredet worden, aber für eine Situation, die der heutigen entgegengesetzt ist, nämlich für Zeiten reichlichen Angebotes, in denen die Landwirtschaft gegen eine ruinöse Konkurrenz des Auslandes geschützt werden müßte. Meine Parteifreunde und ich haben dem zugestimmt, weil wir durchaus die Notwendigkeit anerkennen, die Landwirtschaft vor ruinöser Konkurrenz zu schützen. Aber in der heutigen Situation, in der Überpreise gezahlt werden, können wir diese Taktik nicht verfolgen. Es hat im Außenhandelsausschuß seinerzeit Einmütigkeit — Einmütigkeit, wiederhole ich — darüber geherrscht, daß in der Situation der Knappheit, wie sie während der Torquay-Konferenz auf dem Weltmarkt bereits sichtbar wurde, die Zölle in Deutschland nicht erhoben werden, vielmehr Zollbegünstigungslisten, und zwar weiterreichende als die jetzt vorliegenden, in Kraft treten sollten. Wenn Sie sich an diese Abrede, die man im Frühjahr bei den Diskussionen im Ausschuß erreicht hatte, halten würden, könnten wir auch dieser heutigen Zollbegünstigungsliste durchaus zustimmen. Diese Abmachung ist aber von Ihrer Seite nicht gehalten worden, und deshalb können wir das heute nicht mitmachen.

    (Zurufe von der Mitte.)

    Von Vertretern der Landwirtschaft ist zur Begründung dafür, daß trotz der Überpreise, deren Bestehen von Herrn Struve anerkannt worden ist, noch Einfuhrzölle erhoben werden müßten, auch das Versagen der Vorratsstelle für Fleisch angeführt worden. Ich habe diese Behauptung nur zur Kenntnis genommen, muß hier aber öffentlich feststellen, daß für ein solches Versagen der Vorratsstelle für Fleisch die Partei des Herrn Struve und die Regierungskoalition verantwortlich sind, nicht wir. Und wenn sich die Vertreter der Landwirtschaft heute über das Versagen einer solchen Stelle beschweren sollten, dann müssen sie sich an die eigene Nase fassen.

    (Sehr richtig! bei der SPD.)

    Ebenso unverantwortlich wie diese Zölle auf wichtige Grundnahrungsmittel, die heute aus eigener Produktion nicht in ausreichender Menge geliefert werden können, ist es in dieser Situation, auch für industrielle Roh- und Halbwaren Zölle einzuführen, für Produkte, die in Deutschland nicht in ausreichender Menge hergestellt werden können und deren Einfuhr auch nicht etwa eine Konkurrenz für die deutsche Produktion bedeutet. Die Weltmarktpreise für industrielle Roh- und Halbfabrikate sind heute so exorbitant hoch, daß die deutsche Industrie durch diese Preise durchaus nicht gefährdet wird und deshalb ein Zollschutz nicht erforderlich ist. Es handelt sich ja hier — lassen Sie mich das besonders betonen — nicht um eine langfristige Zollpolitik, sondern um eine der heutigen weltwirtschaftlichen Lage angepaßte Zollpolitik, die sich ändern muß, wenn sich die weltwirtschaftliche Lage ändern sollte.
    Der Vertreter des Wirtschaftsministeriums hat nun zu dieser Sachlage behauptet, die Zölle auf Zellwolle für die Kunstseide- und Kunstwollproduktion habe die Industrie akzeptiert. Das ist ein interessanter Hinweis darauf, daß sich die Industrie hier herbeiläßt, etwas zu konzedieren, was sie doch nicht selber bezahlt, sondern bei der Knappheitssituation auf den Konsumenten abwälzt. Es ist leicht, etwas zu konzedieren, was man nicht selber zu bezahlen braucht. Wenn ernstlich behauptet wird, daß die Industrie diese Zölle nicht auf die Konsumenten abwälzt, dann liegt darin die Behauptung, daß die Industrie so hohe Übergewinne machte, daß sie diese Zölle jetzt verkraften kann, — für die Eigenproduktion an Zellwolle, wenn ich nicht irre, allein 10 Millionen DM!
    Kurz und zusammengefaßt: Die vorliegende Regelung ist ein Gegenseitigkeitsgeschäft zwischen Vertretern des Bauernverbandes und dem Herrn Finanzminister unter wohlwollender Assistenz der Industrie, und der Verbraucher wird auch in dieser Situation ausgequetscht wie eine Zitrone.

    (Lachen in der Mitte.)

    Diese Kurzsichtigkeit hilft den Bauern auf die Dauer nichts; das ist meine feste Überzeugung. Auf die Dauer kann der Landwirtschaft nur eine größere und stetige Nachfrage der Konsumenten helfen. Die Politik des Herrn Finanzministers, hier weiter indirekte Steuern zu erheben, ist eine Methode, bei deren Anwendung der Konsument belastet wird. Damit schlachtet man die Henne, die die goldenen Eier legen soll, und drängt die Konsumenten in ihrer Existenz weiter an den Abgrund.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Lampl.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roman Lampl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Zölle sollen nach der Regierungsvorlage für verschiedene landwirtschaftliche Erzeugnisse gesenkt werden. Ich muß trotz der Ausführungen des Herrn Vorredners auf diesem Ausdruck „gesenkt" beharren; denn es ist nach dem jetzt geltenden Zolltarif eine Senkung.

    (Zuruf von der SPD: Der gilt noch nicht!)

    Nun sollen die Zölle für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse nach dem Antrag der SPD zum Teil überhaupt beseitigt werden. Nach dem Ausschußvorschlag wiederum wird ein Mittelweg zwischen diesen beiden Vorschlägen gesucht. Dabei ist grundsätzlich die Frage aufzuwerfen, ob Zölle, die mühsam in internationalen Verhandlungen erreicht werden konnten. nun aus mehr oder weniger zeitbedingten Gründen gewissermaßen verschenkt werden sollen — verschenkt insofern, als nicht der geringste Gegenwert dafür zu erwarten ist.
    Was übrigens den Regierungsentwurf anbetrifft, so entsteht der Eindruck, daß die Regierung den Anträgen von Interessenvertretern mit zum Teil kleinster Basis offenbar sehr viel Gewicht beigemessen hat. Soweit zur Zeit Zollermäßigungen berechtigt erscheinen mögen. handelt es sich —jedenfalls soweit sie landwirtschaftliche Erzeugnisse betreffen — um zeitbedingte Erscheinungen. Dabei ist zuzugeben, daß der Wertzoll, wie er letzt in Geltung kommen soll. bei hohen Weltmarktpreisen ein weniger schönes Bild ergeben mag. Aber es ist doch die Frage, ob solche nie zu vermeidenden Preisschwankungen sogleich zum Anlaß für Zollsenkungen oder gar Zollbeseitigungen genommen werden sollen. So ist es z. B. bei den Schweinepreisen — der Herr Vorredner hat sie erwähnt — zur Zeit doch bereits so. daß sie im Nachgeben sind und nach allen statistischen Berechnungen in kürzester Zeit ein stärkeres Ah-sinken zu erwarten ist.

    (Zurufe.)



    (Lampl)

    Es wird zweifellos so sein. Wir haben da j a unsere Erfahrungen. Es gab bei den Schweinepreisen immer ein Auf und Ab. Es war immer so, und es wird auch in Zukunft immer so sein.

    (Widerspruch und lebhafte Zurufe von der SPD.)

    Nebenbei bemerkt ist es so, daß Preise morgen schon wesentlich niedriger sein können und übermorgen vielleicht nicht mehr den notwendigen und ausreichenden Erlös für unsere Landwirtschaft zu sichern vermögen.
    Wenn der Herr Vorredner von der „sprichwörtlichen Not der Landwirtschaft" gesprochen hat, so gestatten Sie mir, meine Damen und Herren, dazu doch zwei Worte! Das eine ist die Feststellung, daß die Landwirtschaft immer verantwortungsbewußt gehandelt hat, das zweite die Feststellung, daß die Landwirtschaft ihre Erzeugnisse auch für Papiermark abgegeben hat, als es ihr nicht möglich war, etwas dafür zu bekommen.

    (Widerspruch und Zurufe von der SPD.)

    — Jawohl, sonst wäre das Volk verhungert. Das ist zweifellos so.
    Nun zurück zur Sache. Es muß auch Bedenken begegnen, wenn die in der Vorlage enthaltenen Zollsenkungen ohne jede zeitliche Begrenzung vorgenommen werden sollen. Zollsenkungen ohne zeitliche Begrenzung sind unseres Erachtens nur zu vertreten, wenn die unbedingte Gewähr besteht, daß die Zollsätze im Falle ungünstiger Preisentwicklungen jederzeit und sofort an die Sätze herangebracht werden können, die in Torquay ausgehandelt worden sind. Nur unter dieser Voraussetzung ist eine Senkung ohne zeitliche Begrenzung tragbar.
    Man sieht, daß die vorgeschlagenen Zolländerungen bei sorgfältiger Betrachtung erheblichen Zweifeln begegnen. Die Fraktion der Bayernpartei vermag daher dem Entwurf des Außenhandelsausschusses nur unter starken Vorbehalten zuzustimmen und muß die Anträge der SPD ablehnen.

    (Beifall rechts.)