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ID0115002300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 149. und 150. Sitzung. Bonn, Freitag, den 8. Juni 1951 5947 149. und 150. Sitzung Bonn, Freitag, den 8. Juni 1951. 149. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen 5948C Anfrage Nr. 165 der Abg. Strauß, Dr. Jaeger u. Gen. betr. Verwendung von Besatzungskosten — Bau einer Kegelbahn in Garmisch-Partenkirchen durch die amerikanische Besatzungsmacht (Nrn. 1989, 2317 der Drucksachen) 5948C Anfrage Nr. 81 der Fraktion der SPD betr. Deutsche Dienstkommandos bei den Besatzungsmächten (Nrn. 2188, 2318 der Drucksachen) 5948C Zur Tagesordnung *5948C Beratung des Antrags der Fraktion, der SPD betr. Deutsche Hilfe gegen die Hungerkatastrophe in Indien (Nr. 2265 der Drucksachen) 5948D Frau Meyer-Laule (SPD), Antragstellerin 5948D, 5950B Dr. Pfleiderer (FDP) 5949A Frau Dr. Steinbiß (CDU) 5949D Beschlußfassung 5950B Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Hilfsmaßnahmen für Ostbayern (Nr. 2269 der Drucksachen) 5950C Kohl (Stuttgart) (KPD), Antragsteller 5950C Kahn (CSU) 5952A Hähne (SPD) . . . . . . . . . 5953D Renner .(KPD) (zur Geschäftsordnung) 5955B Übergang zur Tagesordnung 5955C Dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Umsatzsteuergesetzes und des Beförderungsteuergesetzes (Nrn. 1983, 2229 der Drucksachen; Umdrucke Nrn. 212, 216, 220, 221, 222) . 5955D, 5964C Lausen (SPD) . . . . . . 5956A, 5964D Dr. Bertram (Z) 5957D, 5967D Kohl (Stuttgart) (KPD) 5959D Mensing (CDU) 5961A, 5967A Loritz (WAV) 5961C Neuburger (CDU): zur Sache 5964C, 5965A, 5970D zur Abstimmung 5970B Dr. Koch (SPD): zur Sache 5965A, 5966D, 5970C zur Abstimmung 5970B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 5966C, 5969A Dr. Horlacher (CSU) 5967A Freudenberg (FDP-Hosp.) 5968B Stücklen (CSU) 5968D Dr. Wellhausen (FDP) 5969B Pelster (CDU) 5969C Schmücker (CDU) 5969D Dr. Povel (CDU) 5970A Abstimmungen . . , . . 5964D, 5965B, 5967B, 5969D, 5971A Fortsetzung der Beratung des Berichts des Untersuchungsausschusses (44. Ausschuß) gemäß Antrag der Fraktionen der BP, CDU/CSU, SPD, FDP, DP, WAV und des Zentrums (Nrn. 2274, 1397 [neu], 2315, 2319 der Drucksachen; Umdruck Nr. 214) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. Subventionen an die Industrie (Nr. 1594 der Drucksachen) und der Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. Zahlungen der Industrie an politische Fonds (Nr. 1595 der Drucksachen) 5961D zur Abstimmung: Dr. Wellhausen (FDP) 5962C, D, 5964A, B Schröter (CDU) 5962D Dr. Horlacher (CSU) 5962D Dr. Seelos (BP) 5963A Fisch (KPD) 5963C Abstimmungen 5962C, 5963A, B, D Ausschußüberweisungen . . . . 5962C, 5963A Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Geschäftsordnung und Immunität (3. Ausschuß) betr. Aufhebung der Immunität von Abgeordneten (Nr. 2076 [neu] der Drucksachen) 5964B Dritte Beratung des Entwurfs eines Zolltarifgesetzes (Nrn. 1294, 2250 der Druck- sachen; Umdruck Nr. 219) 5971A Kalbitzer (SPD) 5971B, 5975A Dr. Serres (CDU) 5972B Paul (Düsseldorf) (KPD) 5972C Dr. Fink (BP) 5973C Freudenberg (FDP-Hosp.) 5974C Beschlußfassung 5975C Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Ausgabe von Verbilligungsscheinen (Nr. 2151 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Verbot der Inkraftsetzung einer Verordnung über Preise für Milch und Butter (Nr. 2284 der Drucksachen) . 5975D Frau Strobel (SPD), Antragstellerin . 5975D Frau Strohbach (KPD), Antragstellerin 5977A Frau Niggemeyer (CDU) 5978A Dannemann (FDP) 5978D Renner (KPD) 5979C Dr. Horlacher (CSU) 5980B Dr. Kreyssig (SPD) 5981A Ausschußüberweisung (Nr. 2151 der Drucksachen) 5983A Übergang zur Tagesordnung (Nr. 2284 der Drucksachen) 5983A Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. UKW-Programm Westfalen (Nr. 2225 der Drucksachen) 5983A Beratung zurückgestellt 5983A Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Nr. 2234 der Drucksachen) 5983A Matthes (DP), Antragsteller 5983B Altmeier (SPD) 5983C, 5985A Frau Dr. Gröwel (CDU) 5983D Dr. von Merkatz (DP) . . . 5984D, 5985B Mellies (SPD) (zur Abstimmung) . . 5985D Abstimmung .. . .. . 5985B, C Beschlußunfähigkeit und nächste Sitzung . 5985D 150. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen 5986A Fortsetzung der Beratung des Antrags der Fraktion der DP betr. Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Nr. 2234 der Drucksachen) 5986A zur Abstimmung: Kunze (CDU) 5986A Dr. von Brentano (CDU) 5986C Namentliche Abstimmung . . . 5986C, 5989 Beratung des Antrags der Fraktion des Zentrums betr. UKW-Programm Westfalen (Nr. 2225 der Drucksachen) 5986A, D Beschluß zurückgestellt 5986D Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU betr. Einsetzung einer Sachverständigenkommission zur Vorbereitung der Neugliederung des Bundesgebietes (Nr. 2222 der Drucksachen) . . . 5986D Dr. Wuermeling (CDU) 5987A Beschlußunfähigkeit und nächste Sitzung 5988C Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung 5992 149. Sitzung Die Sitzung wird um 9 Uhr 3 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Namentliche Abstimmung über den Antrag der Fraktion der Deutschen Partei ' betreffend Einsetzung eines Untersuchungsausschusses (Nr. 2234 der Drucksachen) Name I Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Hohl — Dr. Holzapfel — Dr. Adenauer . . . . . . . . — Hoogen — Albers Nein Hoppe beurlaubt Arndgen beurlaubt Dr. Horlacher Nein Bauereisen — Horn Nein Bauknecht Ja Huth krank Dr. Baur (Württemberg) . . . . Ja Dr. Jaeger Nein Bausch beurlaubt Junglas Ja Becker (Pirmasens) Nein Kahn Nein Blank (Dortmund) . . . . . . — Kaiser — Bodensteiner . . . . . . . . Ja Karpf Nein Frau Brauksiepe — Dr. Kather Ja Dr. von Brentano enthalten Kemmer . . . . . . . . . — Brese beurlaubt Kemper Nein Frau Dr. Brökelschen beurlaubt Kern entschuldigt Dr. Brönner . . . . . . . . Nein Kiesinger Nein Brookmann . . . . . . . . . — Dr. Kleindinst Nein Dr. Bucerius . . . . . . . . — Dr. Köhler Nein Degener Ja Dr. Kopf enthalten Frau Dietz enthalten Dr. Krone (Berlin) Dr. Dresbach S beurlaubt Kühling Ja Eckstein Nein Kuntscher . . . . . . . . Ja Dr. Edert beurlaubt Kunze . . . . . . . . . . Ja Dr. Ehlers Nein Dr. Laforet Nein Ehren — Dr. Dr. 'Lehr . . . . . . . . — Dr. Erhard — Leibfried . . . . . . . . . Ja Etzel (Duisburg) Nein Lenz — Etzenbach — Leonhard Nein Even Ja Lücke Ja Feldmann beurlaubt Majonica • — Dr. Frey Ja Massoth Ja Fuchs enthalten Mayer (Rheinland-Pfalz) . . . . Ja Freiherr von Fürstenberg . . . enthalten Mehs . . . . . . . . . . . — Fürst Fugger von Glött . . . . — Mensing — Funk Ja Morgenthaler krank Gengler — Muckermann Nein Gerns Ja Mühlenberg — Dr. Gerstenmaier krank Dr.Dr. Müller (Bonn) — Gibbert — Naegel beurlaubt Giencke entschuldigt Neber Ja Glüsing — Nellen Ja Gockeln — Neuburger — Dr. Götz Ja Nickl Nein Frau Dr. Gröwel Nein Frau Niggemeyer — Günther — Dr.iNiklas . ' . . . . . . . Hagge — Dr. Oesterle — Frau Heiler beurlaubt Dr. Orth — Heix Ja Pelster Ja Dr. Henle krank Pfender Nein Hilbert Ja Dr. Pferdmenges ........ krank Höfler Nein Dr. Povel Ja Name Abstimmung Name Abstimmung Frau Dr. Probst Nein Brunner Nein Dr. Pünder Nein Cramer entschuldigt Raestrup — Dannebom Nein Rahn — Diel Nein Frau Dr. Rehling — Frau Döhring Nein Frau Rösch Nein Eichler — Rümmele Ja Ekstrand Nein Sabel . _ Nein Erler Nein Schäffer — Fischer — Scharnberg Nein Franke Nein Dr. Schatz entschuldigt Freidhof — Schill — Freitag — Schmitt (Mainz) — Geritzmann — Schmitz — Gleisner Nein Schmücker . . . . . . . . . Ja Gorlinger entschuldigt Dr. Schröder (Düsseldorf) . . . — Graf . . . . . . . . . . . Nein Schröter — Dr. Greve entschuldigt Schüttler Nein Dr. Gülich Nein Schütz Ja Happe Nein Schuler Heiland Nein Schulze-Pellengahr Nein Hennig Nein Dr. Semler beurlaubt Henßler Nein Dr. Serres Ja Herbig — Siebel Nein Herrmann Nein Dr. Solleder — Hoecker — Spies krank Hohne . . . . . . . . . . — Graf von Spreti — Frau Dr. Hubert . . . . ., . , beurlaubt Stauch Imig — Frau r. Steinbiß Ja Jacobi Nein Storch — Jacobs beurlaubt Strauß Ja Jahn Nein Struve — Kalbfell — Stücklen Nein Kalbitzer Nein Dr. Tillmanns (Berlin) Frau Keilhack . . . . . . . Nein Dr. Vogel Nein Keuning krank Wacker — Kinat — Wackerzapp Ja Frau Kipp-Kaule Nein Dr. Wahl Néin Knothe — Frau Dr. Weber (Essen) . . . . Nein Dr. Koch — Dr. Weber (Koblenz) enthalten Frau Korspeter beurlaubt Dr. Weiß , Nein Frau Krahnstöver Nein Winkelheide beurlaubt Dr. Kreyssig Nein Dr. Wuermeling . . .• • Ja Kriedemann Nein Kurlbaum — SPD Lange Nein Frau Albertz Nein Lausen Nein krank Frau Lockmann Frau Albrecht Nein Lobe (Berlin) Altmaier Nein Lohmüller — — Dr. Arndt Nein Ludwig — Arnholz •Dr. Baade Nein Dr. Lutkens entschuldigt • Dr. Bärsch Nein Maier (Freiburg) beurlaubt Baur (Augsburg) beurlaubt Marx — Bazille Nein Matzner Nein Behrisch beurlaubt Meitmann Nein Bergmann — Melhes Nein Dr. Bergstraeßer — Dr. Menzel beurlaubt Berlin — Merten Bettgenhäuser — Mertins Nein Bielig — Meyer (Hagen) Birkelbach Nein Meyer (Bremen) . . . . . . — Blachstein beurlaubt Frau Meyer-Laule — Dr. Bleiß beurlaubt Mißmahl Nein Böhm — Dr. Mommer — Brandt (Berlin) Dr. Mücke Nein Dr. Brill krank Müller (Hessen) ....... .- Bromme Nein Müller (Worms) — Brünen Nein Frau Nadig — Name Abstimmung Name Abstimmung Neumann (Berlin) Dr. Kneipp Nein Dr. Nölting — Kohl (Heilbronn) Nein Nowack (Harburg) — Kühn — Ohlig — Langer Ja Ollenhauer Nein Dr. Luchtenberg — Paul (Württemberg) --- Margulies — Peters — Mayer (Stuttgart) entschuldigt Pohle Nein Dr. Mende Nein Dr. Preller Nein Dr. Miessner , Ja Priebe Nein Neumayer beurlaubt Reitzner — Dr. Dr. Nöll von der Nahmer . Nein Richter (Frankfurt) Nein Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz) . . Nein ,Ritzel Nein Onnen — Ruhnke — Dr. Pfleiderer Nein Runge — Dr. Preiß Ja Sander Nein Dr. Preusker Nein Sassnick Nein Rademacher — Frau Schanzenbach . . . . . . — Rath — Dr. Schmid (Tübingen) Nein Dr. Freiherr von Rechenberg . . — Dr. Schmidt (Niedersachsen) . . . Nein Dr. Reif (Berlin) Dr. Schöne -- Revenstorff — Schoettle . . . . . . . . . Nein Dr. Schäfer — Frau Schroeder (Berlin) . . . . (Berlin) Dr. Schneider beurlaubt Dr. Schumacher Nein Stahl — Seuffert . . . . . . . . . . — Stegner — Stech Nein Dr. Trischler Nein Steinhörster . . . . . . . . Nein Dr. Wellhausen — Stierle . . . . . . . . . Nein Wildermuth - Stopperich Nein Wirths — Striebeck -- Dr. Zawadil beurlaubt Frau Strobel . . . . . . . . Nein Dr. Suhr (Berlin) Temmen --- DF Tenhagen Nein Troppenz Nein Ahrens Ja Dr. Veit krank Bahlburg Ja Wagner . . . . . . . . . . Nein Dr. von Campe — Wehner Nein Eickhoff Ja Weinhold -- Ewers Ja Welke — Farke Ja Weltner Nein Hellwege — Dr. Wenzel — Frau Kalinke beurlaubt Wönner beurlaubt Kuhlemann beurlaubt Zühlke . . . . . . . . . Nein Dr. Leuchtgens Ja Matthes Ja Dr. von Merkatz Ja FDP Dr. Mühlenfeld Ja Dr. Seebohm — Dr. Atzenroth — Tobaben Ja Dr. Becker (Hersfeld) . . . . , krank Walter — Dr. Blank (Oberhausen) . . . . Nein Wittenburg — Blücher — Dannemann . . . . . . . . Ja Dr. Dehler Nein KPD Dirscherl krank Euler . . . . . . . . . . , entschuldigt Agatz krank Faßbender . . . . . . . . . — Fisch Nein Freudenberg — Gundelach — Frühwald . . . . . . . • • — Harig — Gaul . . . . . . . . . . . Nein Kohl (Stuttgart) Nein Dr. von Golitschek Ja Müller (Frankfurt) krank Grundmann — Niebergall beurlaubt Dr. Hammer beurlaubt Paul (Düsseldorf) Nein Dr. Hasemann Ja Reimann — Dr. Dr. Höpker-Aschoff . . . . — Renner Nein Dr. Hoffmann . . . . . . . . Nein Rische — Frau Hütter . . . . . . . . krank Frau Strohbach . . . . . • . Nein Frau Dr. Ilk beurlaubt Frau Thiele . . . . . . . , krank Juncker krank Vesper . . . . . . . — Name Abstimmung Name Abstimmung BP BHE-DG Freiherr von Aretin . . . . . entschuldigt Dr. Friedrich — Dr. Besold Nein Fröhlich — Dr.-Ing. Decker Nein Dr. Ott — Eichner Nein Tichi — Dr. Etzel (Bamberg) Nein Weickert — Dr. Fink Nein Lampl . . . . . . . . . . beurlaubt DRP Mayerhofer . . . . . . . . — Fürst zu Oettingen-Wallerstein . Nein Frommhold Ja Parzinger Ja Goetzendorff Ja Dr. Seelos — Hedler — Volkholz — von Thadden -- Wartner — SRP Zentrum Dr. Dorls Ja Frau Arnold . . . . . . . . — Dr. Richter (Niedersachsen) . . . Ja Dr. Bertram . . . . . . . . — Determann — SSW Dr. Glasmeyer Nein Dr. Hamacher Nein Clausen beurlaubt Pannenbecker — Dr. Reismann Nein Unabhängige — Ribbeheger Frau Wessel Nein Aumer . . . . . . . . . . krank Willenberg — Donhauser . . . . . . . . . enthalten Müller (Hannover) . . . . . . — WAV Löfflad beurlaubt Loritz Ja Paschek Nein Reindl Nein Schmidt (Bayern) . . . . . . krank Schuster — Wallner — Wittmann — Zusammenstellung der Abstimmung: Abgegebene Stimmen 189 Davon: Ja 54 Nein 128 Stimmenthaltung . . . . . . . . 7 Zusammen wie oben 189
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    Rede von Willi Lausen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Es wird seit einiger Zeit aus diesem Hause heraus, und zwar von einigen Abgeordneten der Regierungsparteien der Versuch gemacht, eine Art von Legende zu bilden, die man mit einigen wenigen dürren Worten etwa so wiedergeben kann: die sozialdemokratische Bundestagsfraktion zeichne sich dadurch aus, daß sie in diesem Parlament sehr tapfer Forderungen stelle, daß sie aber immer sehr bescheiden sei, wenn es darum gehe, die Realisierung dieser Forderungen durch Bewilligung von Mitteln sicherzustellen.

    (Sehr richtig! in der Mitte und rechts.)

    Wir haben um so mehr Ursache, diesem Versuch einer Legendenbildung entgegenzutreten, als diese dichterischen Phantasien, die sich in letzter Zeit gezeigt haben, vermutlich noch eine Bestärkung erfahren werden, wenn unsere Ablehnung der heutigen Vorlage weiteres Material für das Bemühen um Legendenbildung liefern wird, zumal wir in letzter Zeit aus der Presse erfahren mußten, daß man gern so tun möchte, als ob die bisher immer noch nicht zustande gekommene Erhöhung der Sozialrenten von der Bewilligung der Umsatzsteuererhöhung abhängig sei.
    Dazu ist einiges zu sagen. Das Bemühen um eine solche Legendenbildung entspringt dem schlechten Gewissen einer ganzen Reihe von Abgeordneten der Regierungsparteien. Ich will hier keine weiteren Ausführungen über die Problematik der Umsatzsteuer machen. Eine Bemerkung, die ich vor einiger Zeit irgendwo gelesen habe, trifft, glaube ich, den Kern. Es hat dort geheißen, die Umsatzsteuer sei nichts weiter als die Generalakzise der absolutistischen Staaten
    Wir hätten erwarten können, daß der Herr Bundesfinanzminister, wenn er üherhaupt schon nach dieser Seite operieren wollte, uns zum mindesten einmal Vorschläge gemacht hätte, die gegenwärtige Umsatzsteuer in ihren Grundzügen zu ändern. Wir hätten erwarten können, daß er Vorschläge meinetwegen in der Richtung gemacht hätte, die nicht kumulative Allphasen-Umsatzsteuer vorzuschlagen, durch die nur die jeweilige Wertschöpfung versteuert wird. Wir hätten erwarten können, daß er uns meinetwegen die Phasenpauschalierung, die doch immerhin in Osterreich praktiziert wird, vorgeschlagen hätte. Der Herr Finanzminister hat uns erklärt, er sei durch die Notwendigkeiten des Tages bisher daran gehindert gewesen, zu irgendwelchen grundlegenden Reformen zu kommen. Ich möchte ihm sagen: wenn er sich im vorigen Jahre die sehr umfangreiche Arbeit zur Einkommensteuernovelle gespart hätte, dann hätte er vermutlich genügend Zeit gehabt, sich mit einer grundlegenden Steuerreform zu beschäftigen.

    (Zurufe rechts.)

    Um unseren Standpunkt zu dieser Vorlage etwas deutlicher zu präzisieren, möchte ich bei dieser Gelegenheit eine Außerung des Herrn Bundesfinanzministers aus der Plenarsitzung vom 7. März 1951 mit Erlaubnis des Herrn Präsidenten zitieren. Er sagte damals:
    Ich muß das Hohe Haus bitten, es zu würdigen, daß die Bundesregierung in ihrer Gegenäußerung
    — nämlich zu dem Bundesratsvorschlag, die Grundnahrungsmittel wenigstens auf 3% zu halten — vorschlägt, keinem Abänderungsvorschlag zuzustimmen, nachdem unsere Kalkulation ohnehin auf des Messers Schneide steht.
    Und nun frage ich Sie: Wenn die Kalkulation 1 zum Etat wirklich auf des Messers Schneide steht, woher kommt dann diese eigentümliche Wendung, die wir in den letzten Wochen erlebt haben? Damals und im Finanzausschuß hat uns der Herr Bundesfinanzminister auf Anfrage eines Kollegen einer Regierungspartei, ob in seine Kalkulation auch die Erhöhung der Sozialrenten eingeschlossen sei, vorgetragen: Diese kostet mindestens eine Milliarde, und ich weiß nicht, wo ich dieses Geld holen soll. Damals hat er uns gesagt: Ich brauche die Sonderumsatzsteuer; sie macht fast 600 Millionen aus. In den letzten Tagen erfuhren wir aus der Presse, daß es auf einmal sogar ohne die Sonderumsatzsteuer geht und daß offenbar keine großen Schwierigkeiten mehr bestehen, die nun- mehr endlich beabsichtigte Erhöhung der Sozialrenten durchzuführen.
    Ich muß schon sagen: ich bewundere die Wendigkeit unseres Herrn Bundesfinanzministers. Ich bewundere seine Fähigkeit, der deutschen Öffentlichkeit Zauberkunststücke vorzuführen. Ich habe allerdings die Befürchtung, daß die 1,5 bis 2 Milliarden, die in der letzten Zeit aus der Etatbesprechung verschwunden sind, eines Tages in Form eines Nachtragsetats wieder auftauchen werden.
    Der Herr Bundesfinanzminister hat uns die grundsätzliche Wendung in seiner Einkommen-und sonstigen Steuerpolitik einmal durch ein Bild darzustellen versucht. Dieses Bild war gezeichnet unter dem Stichwort Korea. Er sagte: Wenn ich nach Korea meinen Wintermantel abgelegt habe — und jetzt möchte ich in diesem Bilde weitersprechen und sagen: um entsprechend den derben Sitten seines Landes die Krachlederne anzuziehen, dann muß man, wenn man ein solches Kleidungsstück, das für die Hitze gut ist, haben will, als einfacher und armer Mann zunächst tüchtig sparen, d. h. man muß sich auf eine solche Situation vorbereiten; sonst kann es passieren, Herr Bundesfinanzminister, daß man plötzlich, wenn der heiße Sommer anbricht, in der Unterhose dasteht, und das wäre peinlich.

    (Heiterkeit.)

    Um aus dem Bild zu steigen, ist zu sagen, daß die Regierung, wenn sie sich auf alle Unbilden des politischen Klimas, der politischen Entwicklung wirklich vorbereiten wollte, alles hätte tun müssen, um das Volk gut zu ernähren, damit es diesen Unbilden gewachsen wäre. Das heißt auf gut deutsch: die Regierung und die Koalitionsparteien hätten versuchen müssen, den sozialen Fundus zu sichern, den Unterbau der Einkommenpyramide so solide herzustellen, daß sie nicht bei jedem Erdstoß ins Wackeln kommt. Nur wenn die breiten Schichten der Bevölkerung erträglich leben können, kann die Gefahr der Infektion durch die faschistischen und bolschewistischen Ideologien abgewehrt werden. Man hätte also alles tun müssen, um den Massenkonsum zu fördern und den volkswirtschaftlich uninteressanten Konsum einzuschränken. Statt dessen hat man durch die Freigabe der Preise mit der Tendenz zu einem Verkäufer-Markt und durch die Steuerpolitik die großen Einkommen gestärkt. Man hat damit weiter erreicht, daß die Produktionskapazitäten überflüssiger Konsumgüterindustrien ausgeweitet wurden; und durch die Konsumdrosselung bei den breiten Massen unserer Bevölkerung wurde für eine relativ kleine Schicht die Freiheit der Konsumwahl gerettet. Hierin sehen wir also das Ergebnis dieser Politik. Die Regierung und die sie


    (Lausen)

    stützenden Parteien haben ihre Politik auf die Zufälligkeiten der Kriegs- und Nachkriegszeit, auf die damals zufällig vorhandenen Vermögen und Erwerbsquellen aufgebaut, haben diese Zufälligkeiten zur Grundlage genommen und eine volkswirtschaftliche Entwicklung herbeigeführt, die wir als verderblich ansehen. Diese Regierung und die Regierungsparteien haben weder die historische noch die geographische Position Westdeutschlands begriffen; sie haben auch nicht begriffen, daß wir uns in einer Revolution größten Ausmaßes befinden und daß uns in unserer historischen und geographischen Situation nur die eine Aufgabe gestellt ist, die sittlichen Werte der persönlichen Freiheit und die Kulturwerte des Abendlandes in einen neuen Abschnitt der Geschichte hinüberzuretten.

    (Zuruf von der KPD: Sprechen Sie von der Umsatzsteuer oder wovon?)

    — Das hat mit der Umsatzsteuer sehr viel zu tun. Wenn man die Aufgabe erfüllen will, die ich herausgestellt habe, muß man Haare lassen. Die Erfüllung ist nur durch tiefe Eingriffe in alte, liebgewordene und vertraute Gewohnheiten und Bequemlichkeiten möglich.

    (Erneute Zurufe von der KPD.)

    Die Regierung will aber in ihrer Finanz- und Wirtschaftspolitik nur das Bestehende konservieren.
    Wir geben zu, daß der Herr Finanzminister gelegentlich einige Erleuchtungen und Anwandlungen in der Richtung zum Sozialen hat. Wir bestätigen ihm zumindest die gute Absicht, mit dem Vorschlag der Sonderumsatzsteuer, gleichgültig wie deren Auswirkungen sind, den Ansatz in dieser Richtung gesucht zu haben. Wir bestätigen ihm, daß er in der D Frage des Spesenunwesens den Ansatzpunkt gefunden hat, ohne daß er allerdings dazu gekommen ist, die Konsequenzen zu ziehen. Er ist auch von der alten Auffassung, kuriert, daß man die Steuerunmoral nur durch Senkung der Steuern beseitigen könnte. Aber immer wieder folgt dieser Herr Bundesfinanzminister den Spuren seines Kollegen vom Wirtschaftsressort.

    (Unruhe. — Glocke des Präsidenten.)

    Es wäre vielleicht ganz gut, Herr Bundesfinanzminister, wenn Sie das alte deutsche Sprichwort „Wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht!" etwas besser beachtet hätten.

    (Abg. Fisch: Wie ist das denn mit der Amtsenthebung von gestern?)

    Die Einkommensteuerausschöpfung ist ein Problem, das ich heute nicht noch einmal anschneiden möchte; aber Sie sind selbst schuld daran, daß wir den alten Herrn Cato immer wieder aus dem Hades rufen und in die Gegenwart hineinstellen müssen; denn Sie haben bisher nichts getan, um der Opposition in diesem Punkte endgültig den Schnabel zu stopfen. Die Regierungsparteien hätten mit dem Finanzminister schon vor einem Jahr, wenn sie gewollt hätten, das machen können, was man jetzt allmählich einsieht, daß man nämlich der Steuerhinterziehung ernsthaft nur über § 106 Abs. 3 entgegentreten kann.
    Meine Damen und Herren, Ihr Verhalten bei der Beratung der Einkommensteuervorlage in der vorigen Woche hat uns gezeigt, daß bei Ihnen auch heute noch kein echter Wille vorhanden ist, den Spesenrittern wirklich ernsthaft auf den Leib zu rücken, daß bei Ihnen noch kein echter Wille vorhanden ist, zu der notwendigen stärkeren Nivellierung unserer hohen Einkommen zu kommen, und daß Sie sich bis heute hinsichtlich der Offenlegung der Steuerlisten immer noch um die Entscheidung herumdrücken, und zwar mit sehr interessanten ethischen Grundsätzen, die Sie damals in die Debatte geworfen haben. Ethische Prinzipien sind in Raum und Zeit unteilbar, wenn sie Wert haben sollen. Wo bleibt die Ethik jetzt bei dieser Steuer, von der wir zu sprechen haben, wenn man Leute Steuern zahlen lassen will, die heute bereits unter ihrem Existenzminimum leben müssen? Wo bleiben diese ethischen Prinzipien, wenn man selbst Sozialrentnern, die weit unter dem Existenzminimum leben, eine Erhöhung ihrer Ausgaben um 3 bis 4 % zumuten will? Und wo bleibt die Ethik, wenn man die kleinen Lohnsteuerpflichtigen auf Heller und Pfennig ihre Lohnsteuer zahlen läßt, ohne der anderen Seite entsprechend entgegenzutreten?
    Die Regierung und ihre Parteien können nach dem Buchstaben des Grundgesetzes die heute zur Diskussion stehende Vorlage zum Gesetz erheben. Wir können dagegen nichts machen, obwohl wir wissen, daß die Mehrheit, die sich heute im Parlament zeigt, eine Fiktion ist. Aber die Geschichte hat auch ihre moralische Seite. Wenn man sich eine Vorlage wie die heutige von der Seite der Moral aus anschaut, dann muß man Ihnen mit allem Ernst und in aller Eindringlichkeit sagen: Solange die gegenwärtige Regierung und die gegenwärtige Mehrheit dieses Parlaments nicht gewillt sind, mit ihrer bisherigen Wirtschafts-, Sozial- und Finanzpolitik radikal zu brechen, solange spricht die sozialdemokratische Opposition dieser Regierung und dieser Mehrheit die moralische Legitimation ab, dem Volke ein Gesetz mit einer solchen unsozialen Belastung zuzumuten.

    (Beifall bei der SPD.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Bertram.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Helmut Bertram


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Für das Gesetz, das wir heute beschließen sollen, werden eine ganze Reihe von Gründen vorgetragen. Bei seiner Einbringung wurde zunächst behauptet, es handele sich um eine Kaufkraftabschöpfung durch die Umsatzsteuer, und diese Kaufkraftabschöpfung müsse wegen der gestiegenen Sozial- und Kriegsfolgelasten in Kauf genommen werden. Eine Kaufkraftabschöpfung durch diese Steuer ist aber tatsächlich nicht möglich. Sie wäre nämlich nur dann denkbar, wenn die Einnahmen aus dieser Steuer nicht sofort wieder ausgegeben würden. Da unser Finanzbedarf aber so groß ist, bedeutet diese Steuer nichts anderes, als daß Geld auf der einen Seite eingenommen und auf der anderen Seite wieder ausgegeben wird. Die Gesamtmasse an Kaufkraft bleibt also völlig die gleiche. Außerdem ist aber die Kaufkraftabschöpfung auch längst über die Preise erfolgt. Die Preissteigerung hat seit Oktober vorigen Jahres bis zum April dieses Jahres 14 Punkte, also rund 10 % betragen. Wenn wir davon ausgehen, daß der private Verbrauch im Jahre 1950 insgesamt 58 Milliarden DM betrug, so hat allein die Preissteigerung eine Einschränkung des privaten Verbrauchs in Höhe von 6 Milliarden DM herbeigeführt. Das Gleichgewicht ist inzwischen im wesentlichen wiederhergestellt. Der letzte Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums weist aus, daß die Preisrückgänge die Preiserhöhungen im letzten Monat überstiegen haben. Also mit diesem Argument für die Umsatzsteuer ist es nichts.


    (Dr. Bertram)

    Es wird ferner das Argument verwandt, daß die Umsatzsteuererhöhung einen Zahlungsbilanzausgleich herbeiführen solle. Auch dieses Argument ist keineswegs zutreffend. Es ist nämlich nicht so, daß der Devisenanteil der Verbrauchsgüter etwa höher sei als der Devisenanteil der Investitionsgüter. Im Gegenteil, die Verteuerung, die durch diese Steuer eintreten muß, muß notwendigerweise neue Importanreize schaffen, weil nämlich dann die ausländischen Güter billiger sind als die inländischen. Die Verteuerung muß daher die Exportindustrie in ihrer Fähigkeit, ihre Güter auf dem Weltmarkt abzusetzen, stark behindern, erreicht also genau das Gegenteil von dem, was wir volkswirtschaftlich erreichen sollten. Schon aus diesem Grunde ist das Argument unzutreffend; gerade das Gegenteil ist richtig.
    Außerdem muß die zusätzliche Teuerung, die als Folge der Umsatzsteuererhöhung eintreten muß, notwendigerweise einen Entsparungsvorgang nach sich ziehen. Es ist eine alte Erfahrung: sobald die Preise steigen, holt jeder den letzten Pfennig aus der Tasche oder von der Sparkasse und fängt an zu kaufen. Dieser Entsparungsvorgang ist genau das Gegenteil von dem, was wir gebrauchen ' können. Die Umsatzsteuererhöhung führt also volkswirtschaftlich zu einer Kapitalverschwendung statt zu einer Kapitalbildung.
    Nun hat man uns gesagt, die Umsatzsteuer sei in Deutschland sozial tragbar. Man hat die Theorie vom armen Volk aufgestellt. Deutschland könne als besonders armes Volk nicht um die Umsatzsteuererhöhung herumkommen, weil es bei uns ja keine wohlhabenden und keine reichen Leute gebe. Was ist an dieser Theorie vom armen Volk denn richtig?
    Wir können unser Umsatzsteueraufkommen in drei Steuergruppen aufteilen. Die erste Gruppe bilden die Verbrauchsteuern, denen sich jeder entziehen kann, die Tabak-, Kaffee-, Spirituosen- und Biersteuer. Diese Steuern sollen nach dem Steuervoranschlag des Bundesfinanzministeriums im kommenden Jahr 3,4 Milliarden DM erbringen. Die zweite Steuergruppe ist die Gruppe, die zwangsläufig jeden trifft, ob arm, ob reich, ob ein Kind, keine Kinder oder zehn Kinder vorhanden sind. Diese Steuergruppe, die man tatsächlich als unsozial bezeichnen muß, umfaßt Zölle, Mineralölsteuer, Beförderungsteuer und Umsatzsteuer und soll nach den Schätzungen des Bundesfinanzministeriums im kommenden Jahr 8,4 Milliarden erbringen. Und dann kommt die letzte Gruppe der Steuern, die die Wohlhabenden proportional mehr treffen als die Armen und nicht Begüterten: Notopfer Berlin, Lohnsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Vermögensteuer und eventuell auch noch Kraftfahrzeugsteuer, obwohl man da zweifeln kann. Diese Steuern erbringen 7,7 Milliarden. Wir sehen also, daß die Belastung der wohlhabenden Schichten oder nicht einmal der wohlhabenden Schichten mit dieser proportionalen Steuer 7,7 Milliarden beträgt, während die Belastung mit zwangsläufigen Verbrauchsteuern, denen sich niemand entziehen kann, 8,4 Milliarden und die Belastung mit Verbrauchsteuern, denen man sich entziehen könnte, 3,4 Milliarden betragen soll. Dieses Verhältnis ist ungewöhnlich ungünstig. Wenn wir es mit den Verhältnissen in irgendeinem anderen Lande vergleichen, werden wir sofort sehen, daß dieses Verhältnis gegenüber Amerika und England in der Tat außerordentlich ungünstig ist. Muß es aber so sein?
    Meine Damen und Herren, in den letzten Monaten und Wochen sind die Bilanzen zahlreicher Gesellschaften veröffentlicht worden. Wer sich die Mühe gemacht hat, auf der einen Seite die erzielten Gewinne und auf der anderen Seite die versteuerten Gewinne miteinander zu vergleichen, weiß, daß infolge des Unterschiedes zwischen den fiktiven Steuergewinnen und der realen Reichtumsvermehrung die Besteuerung gerade der hohen Gewinne in Deutschland außerordentlich niedrig ist. Man kann damit rechnen, daß in zahlreichen Bilanzen — ich habe persönlich vielleicht so zehn Bilanzen durchgearbeitet, mehr Zeit hatte ich nicht — die effektive Besteuerung zwischen 20 und 40 % der Reichtumsvermehrung gelegen hat. Das bedeutet aber doch, daß für die Besteuerung der Bezieher großer Einkommen in Deutschland nicht die Steuertarife maßgebend sind, sondern daß unter Berücksichtigung des gesamten Steuersystems, nämlich der Möglichkeit, Absetzungen und Abschreibungen vorzunehmen, die Gesamtsteuerbelastung des Rohgewinns in Deutschland sehr niedrig ist. Hier wäre durch die Hinzurechnung von Abschreibungen, wie sie beispielsweise der Plan des Präsidenten Abs vorgesehen hat, ohne weiteres die Möglichkeit gegeben, entsprechend erhöhte Einkommensteuern zu erzielen.
    Deshalb ist es nicht richtig, wenn bei uns immer wieder die Theorie vom armen Volk vorgebetet wird, obwohl es tatsächlich möglich wäre, steuerlich gerechter zu arbeiten. Die Investitionen haben im letzten Jahre 18,7 Milliarden betragen, die Lagervermehrung hat im gleichen Zeitraum einen Wert von über 3 Milliarden erreicht. Dabei sind in der Lagervermehrung nur die Werte angesetzt worden, die die Läger zu Anfang des Jahres hatten, während die erhöhten Preise, die sich infolge der Weltmarktpreisbewegung in den Lägern hätten widerspiegeln müssen, noch nicht einmal berücksichtigt sind. Wir haben also eine effektive Vermehrung an Maschinen und Waren von über 20 Milliarden ohne die Reserve, die noch darin steckt. Diese Vermehrung an Anlage- und Warenwerten hätte wesentlich stärker zur Einkommen- und Körperschaftsteuer herangezogen werden können als mit den nur geringen Beträgen, die die Einkommen-und Körperschaftsteuer bisher erbracht haben.
    Von seiten der Industrie ist vorgeschlagen worden, insbesondere die Übergewinne zu besteuern. Der Herr Bundesfinanzminister hat dagegen eingewandt, eine Übergewinnsteuer sei nicht denkbar, weil sie technisch so außerordentlich schwierig sei und weil außerdem die Höchstgrenzen bereits erreicht seien. Diese Erreichung der Höchstgrenzen kommt aber dann nicht in Frage, wenn ich die Übergewinnsteuer auch auf die Hinzurechnung von Abschreibungen und Absetzungen erstrecke, denn in dem Augenblick würde ich praktisch ein außerordentlich verstärktes Aufkommen an proportionalen Steuern bekommen.
    Ferner wird uns erklärt, die Umsatzsteuer sei volkswirtschaftlich unschädlich. Meine Damen und Herren, dies ist, glaube ich, der entscheidendste Gesichtspunkt gerade gegen das heutige Gesetz. Die Umsatzsteuererhöhung ist volkswirtschaftlich schädlich, wie kaum eine andere Maßnahme schädlich sein könnte. Es handelt sich praktisch — wenn ich einen Vergleich gebrauchen darf — um die Einführung von Binnenzöllen. Ich darf Sie daran erinnern, daß vor der Schaffung des Deutschen Zollvereins die Waren den Weg durch die verschiedenen Länder scheuen mußten, weil, wenn sie nur ein Land zu passieren hatten, entsprechend


    (Dr. Bertram)

    weniger Zoll zu zahlen war. Deshalb wurde der Warenweg nicht nach der kürzesten Entfernung, also nach rationalen Gesichtspunkten, gesucht, sondern danach, wie die Zollbelastung am niedrigsten gehalten werden konnte.
    Bei der Umsatzsteuer von heute ist es genau so. Die Umsatzsteuer zwingt die Unternehmungen, sich Vorstufen und Nachstufen anzugliedern, um auf dem Wege über die Ersparnis von Umsatzsteuern zusätzliche Gewinne zu erzielen. Es wird also privatwirtschaftlich lohnend, sich Produktions-und Verarbeitungsvorgänge anzuschließen, während es volkswirtschaftlich außerordentlich schädlich sein kann und eine volkswirtschaftliche Leistung damit überhaupt nicht verbunden ist. Wir zerstören mit einer solchen Umsatzsteuer tatsächlich die Konkurrenzverhältnisse. Wir bringen einen Zwang zur Konzernierung in das Steuerrecht hinein und benachteiligen die Arbeitsteilung, die uns überhaupt erst die Möglichkeit gegeben hat, ein so zahlreiches Volk auf einem so kleinen Gebiet zu ernähren. Damit tun wir genau das Gegenteil dessen, was die Freihändler im vorigen Jahrhundert wollten, die durch die Einführung des Freihandels tatsächlich den ungeahnten Wirtschaftsaufschwung herbeigeführt haben. Durch die Erhöhung der Umsatzsteuer lähmen wir diesen Wirtschaftsaufschwung, weil wir die rationellste Form der Warenverteilung und der Arbeitsteilung innerhalb der Industrie behindern. Deshalb ist diese Umsatzsteuer volkswirtschaftlich so außerordentlich schädlich.
    Es kommt hinzu, daß man ja andere Wege hätte. Wir hätten die Möglichkeit, beispielsweise auf dem Wege, den die Investitionshilfe der gewerblichen Wirtschaft gehen will, durch die Einführung einer Nettoproduktionssteuer alle diese volkswirtschaftlichen Schäden zu beseitigen. Wenn wir die Umsatzsteuer nur auf die Werteschaffung im einzelnen Betrieb legten, würde jeder Unternehmer bestrebt sein, möglichst billig zu produzieren, um die Last der Umsatzsteuer nach Möglichkeit zu verringern, und würde darüber hinaus auch bestrebt sein, seinen Betrieb fortschrittlich einzurichten. Das wäre eine Steuer, die die privatwirtschaftlichen Interessen und die volkswirtschaftlichen Interessen koordinierte, während diese Umsatzsteuer es privatwirtschaftlich lohnend macht, was volkswirtschaftlich gesehen schädlich ist, weil es die Arbeitsteilung zerreißt.
    Nun, man wird sagen, wenn wir die Umsatzsteuer heute ablehnen, bekommen wir eine Verzögerung, die wir nicht tragen können. Meine Damen und Herren, das ist nicht zutreffend. Das Gesetz über die Investitionshilfe liegt dem Bundeskabinett bereits vor. Wenn wir diesen Gedanken selber durchführen und dabei auch 14 Tage oder 3 Wochen verlieren würden, so wäre das nicht schlimm. Als das Umsatzsteuergesetz eingebracht wurde, hat der Bundesfinanzminister von drän-, gender Finanznot gesprochen. Er hat auch davon gesprochen, daß er fast 4 Milliarden DM Defizit habe. Durch die Verzögerung, die die Finanzgesetze erfahren haben, haben wir glücklicherweise — glücklicherweise, muß ich sagen — die Entdeckung gemacht, daß das Defizit viel geringer ist. Wir hätten also vor zwei oder drei Monaten, als das Gesetz eingebracht wurde, viel zuviel Steuern beschlossen. Es ist somit nur gut, daß sich diese Verzögerung noch eingeschlichen hat.
    Ich habe bereits damals gesagt, daß in dem Etat des Bundesfinanzministeriums erhebliche Reserven seien. Jetzt gibt der Bundesfinanzminister auch zu, daß diese Reserven, die ich damals aufgezeigt hatte,
    tatsächlich vorhanden gewesen sind. Wir sind ferner der Ansicht, daß wir diesen von der Bundesregierung gemachten Vorschlag nur als eine Maßnahme betrachten können, die bequem ist; es kann aber nicht diejenige sein, die notwendig ist.
    Meine Damen und Herren, ich bitte Sie deshalb, sich das Argument, daß die Umsatzsteuer jetzt erhöht werden müsse und daß wir nicht noch vierzehn Tage warten könnten, um eine andere und bessere Form für die Einhebung der Steuer zu finden, nicht zu eigen zu machen, sondern wirklich zu überlegen, ob wir nicht den andern Weg gehen sollen, um Preiserhöhungen, die hier eintreten müssen, zu vermeiden. Wenn wir damit rechnen, daß die Umsatzsteuer eine Preiserhöhung von 12% im Durchschnitt bringt, und wenn wir davon ausgehen, daß der private Verbrauch im letzten Jahr 58 Milliarden DM betrug, dann bedeutet die Umsatzsteuer zusätzlich zu der Teuerung eine Preiserhöhung von über 6 Milliarden DM. Das bedeutet entweder, daß die Preise bezahlt werden können, oder, wenn sie nicht bezahlt werden' können, bedeutet es einen erheblichen Schock für die gesamte Wirtschaft, eine erhebliche Erschwerung der gesamten Wirtschaftstätigkeit, die wir uns ebenfalls nicht leisten können.
    Ich bitte Sie deshalb, diesem Gesetz Ihre Zustimmung nicht zu geben.

    (Große Unruhe.)