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ID0113611400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag - 136. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 19. April 1951 5818 136. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 19. April 1951. Geschäftliche Mitteilungen 5314D Vorlage der Entwürfe von Verordnungen über Verarbeitung, Lieferung, Bezug, Vorratshaltung und statistische Erfassung von Nichteisen-Metallen (NEM I/51), Verwendungsbeschränkungen von Kupfer und Kupferlegierungen (NEM II/51) und Verwendungsbeschränkungen von Zink und Zinklegierungen (NEM III/51) 5314D Änderungen der Tagesordnung . . 5315A, 5381D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 2131 der Drucksachen) 5315A Storch, Bundesminister für Arbeit 5315A, 5321B Sabel (CDU) 5315D Richter (Frankfurt) (SPD) 5317A Dr. Seelos (BP) 5318C, 5322D Willenberg (Z) 5319A Walter (DP) 5319B Dr. Schäfer (FDP) 5319C Renner (KPD) 5320D Frau Dr. Rehling (CDU) 5321D Arndgen (CDU) 5322A Schoettle (SPD) 5322B Ausschußüberweisung 5323A Fortsetzung der zweiten Beratung des Entwurfs eines zweiten Gesetzes über die Neugliederung in den Ländern Baden, Württemberg-Baden und WürttembergHohenzollern (Nrn. 821, 1752, 1849 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für innergebietliche Neuordnung (30. Ausschuß) (Nr. 2160 der Drucksachen) . . . . 5323B Dr. Schmid (Tübingen) (SPD): zur Geschäftsordnung 5323C zur Sache 5327A, 5338C von Thadden (DRP) . . . . 5323D, 5342C Dr. Kopf (CDU) 5324A, 5340B, 5344D, 5345C Farke (DP) 5326B Dr. von Merkatz (DP) . . . 5326C, 5343A Freudenberg (FDP) 5330D Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 5331B Donhauser (Unabhängig) 5331D Fisch (KPD) 5331D Dr. Ehlers (CDU) 5333C Dr. Müller, Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern . . . 5334D Wohleb, Staatspräsident von Baden 5337C Dr. Hamacher (Z) 5338B Mayer (Stuttgart) (FDP) . . 5338C, 5342B Ewers (DP) 5339D Clausen (SSW) 5341A Erler (SPD) 5341B Dr. Jaeger (CDU) 5343D Euler (FDP) 5345D Abstimmungen . 5323C, 5339A, 5345B, 5346A Zweite Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Rechnungsjahr 1950 (Nr. 1500 der Drucksachen); Mündliche Berichte des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) Einzelplan XV — Haushalt des Bundesministeriums für Vertriebene (Nr. 1916 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der BP betr. Errichtung einer UmsiedlungsAusgleichskasse für Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Evakuierte (Nr. 2112 der Drucksachen) 5346A Frau Dr. Probst (CSU), Berichterstatterin 5346B Reitzner (SPD) 5348B Schütz (CSU) 5351A Tichi (BHE-DG) 5353D Trischler (FDP) 5355A Wittmann (WAV) 5357D Willenberg (Z) 5360A Dr. Seelos (BP) 5360B Dr. Etzel (Bamberg) (BP) 5361B Müller (Frankfurt) (KPD) 5361C Farke (DP) 5363C Dr. Goetzendorff (DRP-Hosp.) . . 5364B Dr. Lukaschek, Bundesminister für Angelegenheiten der Vertriebenen 5365A Meyer (Bremen) (SPD) (zur Abstimmung) 5367B Dr. Kather (CDU) (persönliche Bemerkung) 5367C Abstimmungen 5367B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gewerbesteuerrechts (Nr. 2130 der Drucksachen) 5368D Dr. Dresbach (CDU) 5368D Tenhagen (SPD) 5369D Dr. Besold (BP) 5370D Ausschußüberweisung 5371A Beratung des Antrags der Fraktion der WAV betr. Maßnahmen zur Sicherung deutschen Eigentums in Österreich (Nr 2024 der Drucksachen) 5371A Dr. Richter (Niedersachsen) (SRP), Antragsteller 5371A Mellies (SPD) 5373B Ausschußüberweisung 5373C Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Anweisung auf Herausgabe der Brückenbaupläne im Bereich der Bundesstraßen und der Bundesbahn an die US-Armee zum Zwecke des Einbaues von Sprengkammern (Nr. 2085 der Drucksachen) 5373C Fisch (KPD), Antragsteller 5373C Schoettle (SPD) 5375B Ausschußüberweisung 5375C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) über den Antrag des Abg. Stücklen u. Gen. betr. Maßnahmen zur Behebung des Landarbeitermangels (Nrn. 2126, 1870 der Drucksachen) 5375D Dr. Kneipp (FDP), Berichterstatter . 5375D Glüsing (CDU) 5377A Frau Strobel (SPD) 5377D Eichner (BP) 5378D Dr. Preiß (FDP) 5379B Ausschußüberweisung 5380B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Dr. Ott u. Gen. betr. Arbeitslosenfürsorgeunterstützung (Nrn. 2127, 1768 der Drucksachen) 5380B Pelster (CDU), Berichterstatter . . . 5380B Beschlußfassung 5380C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der KPD betr. Erhöhung von Unterstützungssätzen (Nrn. 2128, 1434 der Drucksachen) . . . 5380D Pelster (CDU), Berichterstatter . . . 5380D Müller (Frankfurt) (KPD) 5381A Keuning (SPD) 5381C Beschlußfassung 5381D Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP, DP, BP, Z und Gruppe BHE-DG betr. Bereitstellung von Bundeshaushaltsmitteln für den sozialen Wohnungsbau im Haushaltsjahr 1951/52 (Nr. 2123 der Drucksachen) . . . 5381D, 5382A Beratung abgesetzt 5382B Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Wiederaufbau und Wohnungswesen (18. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der SPD betr. Sicherungsmaßnahmen für den sozialen Wohnungsbau 1951 (Nrn. 2145, 1970 der Drucksachen) . 5381D, 5382B Wirths (FDP), Berichterstatter . . 5382C Beschlußfassung 5382C Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Umdruck Nr. 150) 5382C Beschlußfassung 5382C Erklärung nach § 85 der Geschäftsordnung: Dr. Wuermeling (CDU) 5382D Nächste Sitzung 5383C Die Sitzung wird um 13 Uhr 31 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
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    Rede von Dr. Hermann Ehlers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren! Damit ist die Rednerliste erschöpft.

    (Abg. Renner: Ich dachte, Herr Kather äußert sich noch!)

    - Sie werden es ja noch erfahren, Herr Abgeordneter Renner! Herr Abgeordneter Kather hat sich
    zu einer persönlichen Bemerkung zum Wort ge-


    (Präsident Dr. Ehlers)

    meldet. Aber da ich die Geschäftsordnung wahre, gebe ich ihm das Wort dazu erst nach Schluß der Beratung.

    (Zuruf des Abg. Schütz.)

    - Herr Abgeordneter Schütz, zu einer persönlichen Bemerkung oder zur Sache?

    (Abg. Schütz: Zu einer Bemerkung gegenüber dem Herrn Müller!)

    - Also zu einer persönlichen Bemerkung. Dann
    bitte ich Sie, diese ebenfalls nach Schluß der Beratung nach dem Abgeordneten Kather zu machen.
    Zum Haushalt des Bundesministeriums für Vertriebene liegt vor der Antrag der Fraktion der KPD, den der Abgeordnete Müller begründet hat. Darf ich annehmen, daß Ihnen der Antrag .bekannt ist?

    (Zurufe: Nein!)

    - Ich lese ihn vor.

    (Zuruf von der Mitte: Ist nicht nötig!)

    Es hat jedes Mitglied des Hauses das Recht, Anträge zu stellen. Ich lese den Antrag vor:
    Der Bundestag wolle beschließen:
    1. Bei der Zuweisung von Mitteln an Organisationen — Kapitel 1 Titel 32 — sind der Interessenverband Übersee in Wunstorf,
    der Interessenverband der vertriebenen Luxemburg-Deutschen, Trier, und
    der Interessenverband der vertriebenen Holland-Deutschen, Düsseldorf,
    anteilgemäß zu berücksichtigen,
    2. Im Haushalt des Bundesministeriums für Vertriebene für das Rechnungsjahr 1950 ist ein besonderes Referat für die Auslandsreichsdeutschen, die aus dem westlichen Ausland ausgewiesen worden sind, einzurichten.
    Ich bitte die Damen und Herren, die diesem Antrag zuzustimmen wünschen, eine Hand zu erheben.

    (Abg. Meyer [Bremen]: Zur Abstimmung!) - Herr Abgeordneter Meyer bitte!

    Meyer [Bremen] (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bezweifle die Beschlußfähigkeit des Hauses.

    (Zurufe.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Ich setze die Abstimmung für 5 Minuten aus, um festzustellen, ob das Haus beschlußfähig ist. Es ist jetzt 8 Uhr 53. Wir werden um 8 Uhr 58 feststellen, ob das Haus beschlußfähig ist.

(Pause von 20 Uhr 53 Minuten bis 20 Uhr 56 Minuten.)

Meine Damen und Herren! Der Sitzungsvorstand bejaht einmütig die Beschlußfähigkeit des Hauses.
Ich komme zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der KPD. Ich bitte die Damen und Herren, die diesem Antrag zuzustimmen wünschen, eine Hand zu erheben. — Ich bitte um die Gegenprobe. — Der Antrag ist abgelehnt.
Ich komme zur Abstimmung über den Antrag des Haushaltsausschusses, Drucksache Nr. 1916. Ich bitte die Damen und Herren, die dem Antrag des Haushaltsausschusses zuzustimmen wünschen, eine Hand zu erheben. — Ich bitte um die Gegenprobe.
- Enthaltungen? — Der Haushalt ist bei zahlreichen Enthaltungen angenommen.
Es ist beantragt worden, den Antrag der Fraktion der Bayernpartei, Drucksache Nr. 2112, zu überweisen erstens dem Finanz- und Steuerausschuß als federführendem Ausschuß, zweitens dem Ausschuß für Heimatvertriebene und drittens dem Haushaltsausschuß. Darf ich annehmen, daß diese Überweisung genehmigt ist? — Das ist der Fall.

(Unruhe.)

Meine Damen und Herren, ich bitte um Ihre freundliche Mitarbeit, damit wir von der heutigen Tagesordnung noch soviel wie möglich erledigen können.
Zu einer persönlichen Bemerkung Herr Abgeordneter Kather.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Linus Kather


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Meine Damen und Herren! Weder der Abgeordnete Müller noch der Abgeordnete Goetzendorff gehören zu den Persönlichkeiten, denen gegenüber ich mich zu irgendeiner Rechenschaftslegung verpflichtet fühle.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Aber mit Rücksicht auf die Publizität, die diese Äußerungen gehabt haben, und mit Rücksicht auf das Hohe Haus gestatten Sie mir, ein paar kurze Erklärungen abzugeben. Es handelt sich um eine reine Privatangelegenheit. Sie werden deshalb Verständnis dafür haben, wenn ich mit der in eigener Sache gebotenen Zurückhaltung und auch mit der gebotenen Kürze das Erforderliche sage.
    Es ist richtig, daß ich im Jahre 1943 zusammen mit meinem Bruder Grundstückskäufe vorgenommen habe, mit einem Bruder, Herr Abgeordneter Müller, der im Alter von fast 60 Jahren von Ihren Gesinnungsfreunden verschleppt worden ist und im Jahre 1945 den elenden Tod der Verschleppten in einem Gutskeller erlitten hat. Das nur zur Kennzeichnung des Rechtes, das Sie haben, derartige Dinge anzuschneiden.

    (Sehr richtig! in der Mitte.)

    Es war ein gesetzlich erlaubter Vorgang. Wir waren reine Privatleute, und man kann sich wahrscheinlich auch nicht auf den Standpunkt stellen, daß es unter irgendeinem noch so strengen moralischen Aspekt zu beanstanden ist, wenn ein Ostpreuße im Jahre 1943 versucht hat, einen Teil seines Vermögens dem Zugriff Ihrer Gesinnungsfreunde, Herr Müller, zu entziehen.

    (Lachen bei der KPD. — Sehr richtig! in der Mitte.)

    Meine Damen und Herren, der Versuch ist leider so
    ziemlich mißlungen. Der Größenaspekt kann nicht
    von der Zahl der Grundstücke abgeleitet werden.

    (Zurufe von der KPD.)

    Ich habe zum Erwerb meines Anteils an diesen Iserlohner Grundstücken im ganzen 50 000 RM aufgewendet. Ich habe noch nicht einen Pfennig daraus bezogen und habe der Stadt Iserlohn den Eintritt in den Vertrag vom ersten Tage an angeboten. Wenn sie allerdings das Angebot annähme, würde ich einen gewissen Erfolg gehabt haben. Aber ich fühle mich nicht verpflichtet, weitere Erklärungen abzugeben.
    Meine Damen und Herren, ich stehe seit sechs Jahren in der organisatorischen und in der politischen Arbeit — in der Hamburger Bürgerschaft, im Zonenbeirat, im Bundestag. Es ist beschämend, daß man, weil man nicht einen einzigen Vorgang aus meinem politischen Leben anzugreifen vermag,


    (Dr. Kather)

    deshalb auf eine völlige private Angelegenheit zurückgeht, die jahrelang vor dem Zusammenbruch liegt. Ich habe nie behauptet — abgesehen davon, daß ich es behaupten könnte —, daß ich nichts habe oder nichts besitze oder arm sei oder daß ich den Lastenausgleich für mich zu einem Problem mache. Man soll es anerkennen, daß ich, gerade wenn ich Besitz hätte,

    (Sehr richtig! bei der CDU)

    eine so entschiedene Haltung in der Frage des Lastenausgleichs einnehme.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, der Abgeordnete Goetzendorff ist weiß Gott derjenige, der dazu berufen ist, hier zur Nachprüfung bei der Vertriebenen-Bank und beim ZvD aufzurufen!

    (Sehr gut! bei der CDU.)

    Es übersteigt offenbar das Vorstellungsvermögen eines Herrn Goetzendorff, daß man Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vertriebenen-Bank und Vorsitzender einer Organisation sein kann, die 135 000 DM bekommen hat, ohne sich persönlich die Hände daran zu wärmen.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.) Der Abgeordnete Goetzendorff


    (Zuruf aus der Mitte: Er schließt von sich auf andere!)

    hat schon vor Wochen an die Vertriebenen-Bank ein Schreiben geschickt, in dem er unter anderem anfragte, wieviel Tantieme die Mitglieder des Aufsichtsrates beziehen und wieviel Weihnachtsgratifikationen wir bekommen haben. Er hat wahrheitsgemäß die Antwort bekommen, daß wir noch nicht einen Pfennig bezogen haben, und ich persönlich kann hier erklären, daß ich noch nicht eine Briefmarke liquidiert habe, bis auf den heutigen Tag.
    ,(Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Was den ZvD anlangt, so will ich nur eines sagen. Wir haben jetzt in Würzburg die Hauptversammlung gehabt. Drei Leute haben unsere Kassenführung revidiert und haben es uns schriftlich gegeben, daß wir allzu sparsam gewirtschaftet haben. Ich sehe dieser Nachprüfung also wirklich in voller Ruhe entgegen.
    Es ist aber beschämend, daß man sich von einem Herrn Goetzendorff hier vor aller Öffentlichkeit überhaupt derartige Dinge vorhalten lassen muß.

    (Sehr wahr! bei der CDU.)

    Meine Damen und Herren, die Vertriebenen werden sich nicht irremachen lassen. Ich habe hier gerade ein Schreiben unserer Kreisvereinigung Iserlohn. In dem Schreiben wird mir bestätigt, daß die Vertriebenen völlig hinter mir stehen, daß sie mich einladen und sagen: Sie sind nach wie vor der Mann unseres Vertrauens. Ich habe weiß Gott auch keine Veranlassung gegeben, an diesem Vertrauen zu zweifeln.
    Noch eins: Der Herr Abgeordnete Goetzendorff hat auch die Frage angesprochen, ob etwa die Vertriebenen-Bank einen Kredit an eine Zeitung gegeben habe. Ich bin nicht in der Lage, dazu irgendwelche Erklärungen abzugeben, weil das ja unter das Bankgeheimnis fällt.

    (Aha! rechts. — Hört! Hört! bei der KPD.)

    Es wäre aber nach meiner Auffassung eine schwere Unterlassungssünde, wenn die Vertriebenen-Bank dann, wenn es wirtschaftlich irgendwie vertretbar ist, einen solchen Kredit einer Zeitung nicht geben würde.

    (Zuruf rechts: Ihrem Leib- und Magenblatt!)

    Das ist ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit. Ich möchte gleich bemerken, daß weder ich selbst noch der Zvi) die leiseste wirtschaftliche oder sonstige finanzielle Beziehung zu diesem Blatt haben, das sie da genannt haben. Auch da sind Sie wieder einmal hundertprozentig auf dem Holzwege.

    (Zuruf rechts: Im Gegenteil!)

    Meine Damen und Herren, ich will nur noch eins sagen und möchte damit schließen: Es sind heute doch auch gegenüber dem Zentralverband Töne angeklungen, die ich nicht als richtig ansehe. Es ist auch davon gesprochen worden - eventuell, ohne daß wir recht genannt wurden —, daß wir Vor-bereiter einer politischen Partei seien. Ich weise das mit aller Entschiedenheit zurück. Ich bin ein leidenschaftlicher Verfechter der Überparteilichkeit dieses Verbandes und werde mich in keiner politischen Situation dazu hergeben, ihn in irgendeine Partei, welche es auch immer sei, zu überführen. Man soll folgendes nicht übersehen: Wenn wir diese große geschlossene überparteiliche Organisation früher gehabt hätten, wenn sie nicht durch die Besatzungsmächte verboten gewesen wäre, dann hätten wir vielleicht heute keinen SHE, dann hätten wir vielleicht die politische Absonderung nicht. Vergessen sie nicht, was wir auch an Stimmung bei den Vertriebenen auffangen. Es ist meine ehrliche Überzeugung: Wenn man den überparteilichen Verband zerschlägt, dann fördert man die politische Absonderung, und das dient nicht dem Wohle unseres Vaterlandes.

    (Beifall bei den Regierungsparteien.)