Rede:
ID0110300800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 130
    1. der: 11
    2. die: 7
    3. in: 6
    4. daß: 5
    5. und: 4
    6. auf: 3
    7. wird: 3
    8. Empfehlungen: 3
    9. Herrn: 2
    10. nicht: 2
    11. sehr: 2
    12. es: 2
    13. sich: 2
    14. um: 2
    15. einer: 2
    16. Empfehlung: 2
    17. bei: 2
    18. des: 2
    19. bezug: 2
    20. den: 2
    21. Es: 2
    22. entscheidenden: 2
    23. Ziffer: 2
    24. 1: 2
    25. lediglich: 2
    26. Verwirklichung: 2
    27. europäischen: 2
    28. diesen: 2
    29. Gedanken: 2
    30. unter: 2
    31. besonderen: 2
    32. Lage: 2
    33. Bundesrepublik: 2
    34. zu: 2
    35. Herr: 1
    36. Abgeordneter,: 1
    37. ich: 1
    38. nehme: 1
    39. an,: 1
    40. Sie: 1
    41. Stalin: 1
    42. meinen: 1
    43. Churchill.Euler: 1
    44. Meine: 1
    45. geehrten: 1
    46. Damen: 1
    47. Herren!: 1
    48. Wir: 1
    49. weisen: 1
    50. darauf: 1
    51. hin,: 1
    52. jetzt: 1
    53. Annahme: 1
    54. handelt,: 1
    55. zum: 1
    56. Ausdruck: 1
    57. gebracht: 1
    58. wird,: 1
    59. hinsichtlich: 1
    60. umstrittenen: 1
    61. Europarats: 1
    62. Verteidigungsfrage: 1
    63. Schumanplan: 1
    64. alle: 1
    65. Vorbehalte: 1
    66. von: 1
    67. seiten: 1
    68. Regierungsparteien: 1
    69. geltend: 1
    70. gemacht: 1
    71. werden.: 1
    72. gesagt,: 1
    73. wichtige: 1
    74. Beiträge: 1
    75. zur: 1
    76. Föderation: 1
    77. darstellen.: 1
    78. damit: 1
    79. noch: 1
    80. nichts: 1
    81. über: 1
    82. ausgesprochenen: 1
    83. gesagt.: 1
    84. Weiter: 1
    85. dem: 1
    86. Satz: 1
    87. 2: 1
    88. Abs.: 1
    89. I: 1
    90. hervorgehoben,: 1
    91. Bundesregierung: 1
    92. nur: 1
    93. Berücksichtigung: 1
    94. diese: 1
    95. fördern: 1
    96. dabei: 1
    97. alles: 1
    98. tun: 1
    99. solle,: 1
    100. was: 1
    101. ihrem: 1
    102. Vermögen: 1
    103. liege,: 1
    104. im: 1
    105. Rahmen: 1
    106. Gemeinschaft: 1
    107. Geltung: 1
    108. verschaffen.Mit: 1
    109. stark: 1
    110. hervorzuhebenden: 1
    111. Vorbehalten,: 1
    112. eine: 1
    113. Abschwächung: 1
    114. bedeuten,: 1
    115. hätte: 1
    116. auch: 1
    117. Sozialdemokratie: 1
    118. einverstanden: 1
    119. sein: 1
    120. können,: 1
    121. wenn: 1
    122. ihr: 1
    123. darum: 1
    124. handelte,: 1
    125. Außenpolitik: 1
    126. mit: 1
    127. Rücksicht: 1
    128. innerpolitischen: 1
    129. Effekt: 1
    130. betreiben.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag - 103. Sitzung. Bonn, Donnerstag, den 16. November 1950 3751 103. Sitzung Bonn, Donnerstag, den 16. November 1950. Geschäftliche Mitteilungen . 3752D, 3764D, 3789D Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Entschließung zu den Straßburger Empfehlungen (Nrn. 1600, 1502, zu 1502, 1376 der Drucksachen) 3752D Dr. Pünder (CDU) 3752D Dr. Lütkens (SPD) 3754A Euler (FDP) 3756D Dr. Reismann (Z) 3757D Dr. Seelos (BP) 3758B Frommhold (DRP) 3758C Renner (KPD) 3759C Dr. Gerstenmaier (CDU) 3761C Ordnungsruf betr. Äußerung des Abg. Renner 3765A Beratung der Interpellation der Abg. Dr. Horlacher u. Gen. betr. Fortführung der Soforthilfeabgabe (Nr. 1531 der Drucksachen) . . 3762A Dr. Horlacher (CSU), Interpellant . 3762B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 3765A Beratung der Interpellation der Fraktionen der BP, des Zentrums und der WAV betr. die neuen Jagdverordnungen des US-Hochkommissars (Nr. 1381 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Abg. Dr. Ott u. Gen. betr. Jagd- und Fischereiordnung für Besatzungsangehörige (Nr. 1414 der Drucksachen) 3766D Dr. Etzel (Bamberg) (BP), Interpellant 3766D Dr. Ott (BHE), Antragsteller . . . . 3767D Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 3768C, 3772B Funk (CSU) 3769B Faßbender (FDP) 3770A Volkholz (BP) 3770D Dr. Glasmeyer (Z) 3771C Kriedemann (SPD) 3772A Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Winterbeihilfe (Nr. 1443 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Abg. Degener, Pelster u. Gen. betr. Steuerfreiheit für Weihnachtsgratifikationen (Nr. 1525 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Freigrenze für Weihnachtsgratifikationen (Nr. 1534 der Drucksachen), mit der Ersten Beratung des von der Fraktion des Zentrums eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Änderung des Einkommensteuergesetzes (Nr. 1541 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Einmalige Weihnachtsbeihilfen (Nr. 1586 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Änderung der Lohnsteuer-Durchführungsverordnung (Nr. 1587 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Erhöhung der Fürsorgesätze (Nr. 1471 der Drucksachen), mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Winterbeihilfe für Hauptunterstützungsempfänger (Nr. 1473 der Drucksachen) sowie mit der Beratung des Antrags der Fraktion der KPD betr. Verbilligung von Strom und Gas für Hauptunterstützungsempfänger (Nr. 1545 der Drucksachen) 3772D Frau Korspeter (SPD), Interpellantin 3773A Degener (CDU), Antragsteller . . . . 3774D Renner (KPD), Antragsteller . 3775A, 3780C Dr. Bertram (Z), Antragsteller . . . 3776B Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 3777A Hartmann, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen 3778B Sabel (CDU) 3779A, 3782D Pohle (SPD) 3780A Abstimmung 3781B, 3782B Geschäftsordnungsdebatte betr. namentliche Abstimmung 3781B Dr. Schäfer (FDP) . 3781D Gengler (CDU) 3782A Ollenhauer (SPD) 3782A Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über das Allgemeine Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich über die Soziale Sicherheit nebst vier Zusatzvereinbarungen und drei Protokollen (Nr. 1480 der Drucksachen) . 3783A Storch, Bundesminister für Arbeit . . 3783B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. die Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich über die Anwerbung von deutschen Arbeitskräften für Frankreich vom 10. Juli 1950 (Nr. 1481 der Drucksachen) . . . 3783D Storch, Bundesminister für Arbeit . . 3783D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. die Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich über Gastarbeitnehmer vom 10. Juli 1950 (Nr. 1482 der Drucksachen) 3784B Storch, Bundesminister für Arbeit . 3784B Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Frankreich über Grenzgänger vom 10. Juli 1950 (Nr. 1483 der Drucksachen) 3784C Storch, Bundesminister für Arbeit . 3784D Erste Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Neuordnung der Beziehungen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern in den Betrieben (Betriebsverfassungsgesetz) (Nr. 1546 der Drucksachen) 3785A Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über Schifferdienstbücher (Nr. 1311 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Verkehrswesen (27. Ausschuß) (Nr. 1558 der Drucksachen) 3785B, 3788C Cramer (SPD) (zur Geschäftsordnung) 3785B Sander (SPD), Berichterstatter . . . 3788C Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung des Personenstandsgesetzes (Nr. 1371 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Angelegenheiten der inneren Verwaltung (Nr. 1559 der Drucksachen) 3785B Etzenbach (CDU), Berichterstatter . 3785C Beratung des Mündlichen Berichts des Haushaltsausschusses (10. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Dr. Richter (Niedersachsen) u. Gen. betr. Notstandsgebiet Wilhelmshaven (Nrn. 1523, 584 der Drucksachen) 3786D Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Fragen des Gesundheitswesens (32. Ausschuß) über den Antrag der Abg. Dr. Jaeger, Strauß u. Gen. betr. Trinkwasser (Nrn. 1488, 942 der Drucksachen) 3786D Dr. Bärsch (SPD), Berichterstatter . 3787A Dr. Dr. h. c. Lehr, Bundesminister des Innern 3787C Beratung des Mündlichen Berichts des Ausschusses für Arbeit (20. Ausschuß) über den Antrag der Fraktion der DP betr. Vorlage eines Gesetzentwurfs gegen die Schwarzarbeit (Nrn. 1522, 1230 der Drucksachen) 3787D Becker (Pirmasens) (CDU), Berichterstatter 3787D Beratung des interfraktionellen Antrags betr. Überweisung von Anträgen an die Ausschüsse (Nr. 1574 der Drucksachen) . . 3789C Die Sitzung wird um 9 Uhr 2 Minuten durch den Präsidenten Dr. Ehlers eröffnet.
  • folderAnlagen
    Keine Anlage extrahiert.
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von August-Martin Euler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DP)

    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Herr Abgeordnete Lütkens hat die Ablehnung seiner Fraktion gegenüber dem Antrag Drucksache Nr. 1600 zuerst damit begründet, daß der Europarat für die Frage der Verteidigung überhaupt nicht zuständig sei. Dieses Argument ist formell richtig. Aber es ist um so seltsamer, daß es von der Sozialdemokratie vorgetragen wird, die ihre grundsätzliche Stellungnahme zum Europarat — als es sich darum handelte, ob Deutschland dem Europarat beitreten solle — davon abhängig machte, daß zunächst einmal dem Europarat die Zuständigkeiten gegeben werden, die Voraussetzung für eine materielle Wirksamkeit seien. Damals hat die Sozialdemokratie grundsätzlich geltend gemacht, daß der Europarat in seinen Zuständigkeiten eben allzusehr beschränkt sei.
    Nun, meine sehr geehrten Damen und Herren, man kann das Verhalten des Europrates sonderbar finden, aber es ist nicht sonderbar, daß er in jenen Augusttagen in den ersten Wochen des Krieges in Korea, seine Zuständigkeit bewußt überschreitend, das Wort zu den Verteidigungsfragen erhob, wenn man sich vergewissert, unter welchen Umständen der Europarat damals zu diesen Fragen Stellung nahm.

    (Zuruf von der KPD: „Umständen" ist gut!)

    Damals standen alle Völker der freien Welt unter
    dem Eindruck des kommunistischen Angriffs in
    Korea, jenes von langer Hand vorbereiteten


    (Euler)

    Gangsterstreichs, der seit jener Zeit die Besorgnisse aller Völker auf das Äußerste erhöht hat,

    (Zustimmung in der Mitte; Zuruf des Abg. Renner)

    und unter dem frischen Eindruck dieses Angriffs, der die sowjetische Bedrohung, die über die gesamte Welt verhängt ist, besonders sichtbar machte, war es Ausdruck dessen, was alle europäischen Völker fühlten, als die Churchill-Entschließung vom Europarat angenommen wurde.

    (Sehr wahr! in der Mitte.)

    Damals, in dieser Situation, trat etwas hervor, was inzwischen manche wieder vergessen haben, seitdem die akute Gefahr zurückgewichen ist, daß nämlich ein Europa, wie wir es haben wollen, als eine „Organisation der friedlichen Werke" allerdings, wie Herr Kollege Lütkens es bezeichnete, eben leider gar nicht möglich ist, wenn nicht eine starke Abwehr geschaffen ist, die in der Lage ist, diese Organisation zum Zweck der friedlichen Werke gegen Angriffe aus dem Osten zu verteidigen. Dies scheint in Vergessenheit zu geraten, und andere Momente treten wieder in den Vordergrund, wie das häufig in der Politik der Fall ist. Das unmittelbar starke Empfinden einer Lebensnotwendigkeit, das unter dem Eindruck einer aktuellen Gefahr plötzlich durchschlägt, schwächt sich wieder in dem Maße ab, als die Situation eine Abschwächung der Gefahr erkennen läßt.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir sind der Auffassung, daß dieses Hohe Haus dem folgen sollte, was damals die Mitglieder der Regierungsparteien im Europarat zum Ausdruck gebracht haben; sie haben sich damals der ChurchillEmpfehlung für eine europäische Verteidigung und der anderen Empfehlung über die Notwendigkeit des Schuman-Plans angeschlossen, weil damit dem starken deutschen Willen, nicht nur an den Rechten, sondern auch an den Pflichten teilzunehmen und eine europäische Organisation zu schaffen, die beides trägt, Ausdruck gegeben wurde. Wenn wir heute die damalige Stellungnahme der Regierungsparteien in Straßburg zu bekräftigen wünschen, dann geschieht das unter Betonung aller Vorbehalte, die vom deutschen Standpunkt geltend zu machen sind. Wir verweisen mit Nachdruck darauf, daß sowohl die Regierung wie die Regierungsparteien bei der kürzlichen Debatte den Gedanken der deutschen Gleichberechtigung mit großem Nachdruck herausgestellt und unzweideutig ausgesprochen haben, eine deutsche Verpflichtung hinge davon ab, daß die Gleichberechtigung erst in weitgehendem Umfang verwirklicht sein müsse. Wir möchten der Regierung in diesem Zusammenhang zurufen, daß sie diese damals hervorgehobene Notwendigkeit, die deutsche Gleichberechtigung durchzusetzen, nicht leicht nehmen möge. Es handelt sich dabei um eine ernste Angelegenheit, und wir werden, wenn die Frage der deutschen Teilnahme an europäischer Verteidigung demnächst praktisch zu entscheiden ist, unsere Stellungnahme allerdings davon abhängig machen, inwieweit von einer Verwirklichung der deutschen Gleichberechtigung unter den dann gegebenen Umständen gesprochen werden kann.
    Nun ist noch ein zweiter Punkt, der demnächst, wenn diese Frage zu entscheiden ist, von uns auf das kritischste geprüft werden wird. Das ist nämlich die Frage, ob die Vorbereitungen für eine gemeinsame europäische Verteidigung unter solchen Umständen erfolgt, daß den gegebenen Vorbelastungen der Bundesrepublik in finanzieller Hinsicht auch in dem erforderlichen Umfange Rechnung getragen wird. Wir haben neulich bei der Debatte über diese Angelegenheit mit aller Entschiedenheit hervorgehoben, daß es sich bei den Schutzmaßnahmen auf deutschem Boden um eine Gesamtaktion der freien Völker handelt, an deren Durchführung alle freien Völker interessiert sind, weil sie auch ihrem Schutzbedürfnis entsprechen. Daraus muß die Konsequenz gezogen werden, daß die finanzielle Sicherstellung dieser Schutzmaßnahmen auf deutschem Boden unter dem anteiligen Einsatz aller erfolgt.
    Schließlich ergibt sich eine besonders starke Vorbelastung der Bundesrepublik daraus, daß die Maßnahmen, die die Alliierten im Zuge einer völlig verfehlten Politik auf Grund des Morgenthauplanes in den Jahren 1944/45 mit der Sowjetunion verabredet haben, gerade uns in so außerordentlich starkem Maße mit sozialen Verpflichtungen belastet haben. Die Erfüllung dieser sozialen Verpflichtungen gegenüber 7,5 Millionen Heimatvertriebenen und gegenüber den 1,5 Millionen Ostzonenflüchtlingen, den Opfern der verfehlten Jalta- und Teheranpolitik der Alliierten aus einer Zeit, als sie bemüht waren, ihren guten Freund Churchill zu einem guten Demokraten und Pazifisten anglo-amerikanischer Herkunft zu machen, muß uns heute zu unserer finanziellen Entlastung gutgebracht werden.

    (Glocke des Präsidenten.)



Rede von Dr. Hermann Ehlers
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Herr Abgeordneter, ich nehme an, daß Sie Herrn Stalin meinen und nicht Herrn Churchill.
Euler (FDP). Das ist der Fall.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir weisen darauf hin, daß es sich jetzt um die Annahme einer Empfehlung handelt, bei der zum Ausdruck gebracht wird, daß hinsichtlich der umstrittenen Empfehlung des Europarats in bezug auf die Verteidigungsfrage und in bezug auf den Schumanplan alle Vorbehalte von seiten der Regierungsparteien geltend gemacht werden. Es wird in der entscheidenden Ziffer 1 lediglich gesagt, daß die Empfehlungen wichtige Beiträge zur Verwirklichung einer europäischen Föderation darstellen. Es wird damit noch nichts über die Verwirklichung der in diesen Empfehlungen ausgesprochenen Gedanken gesagt. Weiter wird in dem entscheidenden Satz 2 des Abs. 1 unter Ziffer I hervorgehoben, daß die Bundesregierung nur unter Berücksichtigung der besonderen Lage der Bundesrepublik diese Gedanken fördern und dabei alles tun solle, was in ihrem Vermögen liege, um der besonderen Lage der Bundesrepublik im Rahmen der europäischen Gemeinschaft Geltung zu verschaffen.
Mit diesen sehr stark hervorzuhebenden Vorbehalten, die eine Abschwächung der Empfehlungen bedeuten, hätte auch die Sozialdemokratie einverstanden sein können, wenn es sich bei ihr nicht darum handelte, Außenpolitik lediglich mit Rücksicht auf den innerpolitischen Effekt zu betreiben.

(Beifall bei der FDP. Widerspruch und Zurufe bei der SPD. — Unruhe.)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Ehlers


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Reismann.