Rede:
ID0107605400

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag — 75. und 76. Sitzung. Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950 2687 75. und 76. Sitzung Bonn, Freitag, den 14. Juli 1950. 75. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen . . . 2688B, D, 2693B Zur Tagesordnung ....2688C Erklärung des Präsidenten Dr. Köhler zum Prager Abkommen zwischen der Ostzonenregierung und der Tschechoslowakei vom 23. Juni 1950 betr. Sudeten- und Karpatendeutsche 2688D Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für das Kurhessische Kupfer-Schiefer-Bergwerk in Sontra (Nr. 1027 der Drucksachen) . . . 2688C, 2689B Dr. Arndt (SPD), Interpellant . . . . 2689B Dr. Schalfejew, Staatssekretär für Wirtschaft ... 2690B Sabel (CDU) ...2691A Freidhof (SPD) ... 2692A Fisch (KPD) ... 2692C Dr. Becker (Hersfeld) (FDP) . . . 2693C Dr. Leuchtgens (DRP) 2694B Zweite und dritte Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiete der Seeschiffahrt (Nr. 628 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Verkehrswesen (27. Ausschuß) (Nr. 1107 der Drucksachen) ... 2688C, 2694C Rademacher (FDP), Berichterstatter . 2694C Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Kreditmaßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit (Nr. 954 der Drucksachen) 2696A Kurlbaum (SPD), Interpellant . . 2696B Storch, Bundesminister für Arbeit 2698A, 2704B Dr. Preusker (FDP) . . . . 2700B, 2707B Agatz (KPD) 2701C Dr. Nölting (SPD) 2702B, 2707D Scharnberg (CDU) 2705A Dr. Baade (SPD) 2705D Pelster (CDU) 2706C Beratung der Interpellation der Fraktion der SPD betr. Fortlan von Ausgleichszahlungen und Einführung einer Fettsteuer (Nr. 1008 der Drucksachen) in Verbindung mit der Beratung des Antrags der Fraktion der SPD betr. Preisausgleich für Brotgetreide und Dungemittel (Nr. 1083 der Drucksachen) 2708D) Kriedemann (SPD), Interpellant und Antragsteller 2709A, 2725C Dr. Niklas, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 2712B Schäffer, Bundesminister der Finanzen 2715D Dannemann (FDP) 2716C Tobaben (DP) 2718A Eickhoff (DP) 2718D Niebergall (KPD) 2719B Dr. Frey (CDU) 2720B, 2726C Wönner (SPD) 2721B Schmidt (Bayern) (WAV) 2724B Dr. Glasmeyer (Z) 2725A Kunze (CDU) 2725B Euler (FDP) (zur Geschäftsordnung) 2726D Zweite Beratung des von der Fraktion der SPD (Nr. 327 der Drucksachen) und von den Fraktionen der CDU/CSU, FDP und DP beantragten Entwurfs eines Richterwahlgesetzes (Nr. 955 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) (Nr. 1068 der Drucksachen) 2727B Dr. von Merkatz (DP), Berichterstatter 2727B Dr. Laforet (CSU) 2730C Pelster (CDU) 2731B Zinn (SPD) 2731D Dr. Dr. Höpker-Aschoff (FDP) 2732C, 2733C Beschlußunfähigkeit und nächste Sitzung . 2733D 76. Sitzung Geschäftliche Mitteilungen 2734A Zweite und dritte Beratung des von der Fraktion der SPD (Nr. 327 der Drucksachen) und von den Fraktionen der CDU/ CSU, FDP und DP beantragten Entwurfs eines Richterwahlgesetzes (Nr. 955 der Drucksachen); Mündlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) (Nr. 1088 der Drucksachen) 2734B Zur Abstimmung: Sabel (CDU) 2734B Dr. Dr. Höpker-Aschoff (FDP) . . 2735C Namentliche Abstimmung 2734B Zur Sache: Dr. von Merkatz (DP) . . . 2735D, 2736A Dr. Dr. Höpker-Aschoff (FDP) . . . . 2736A Dr. Laforet (CSU) 2736B Dr. Arndt (SPD) 2736B Zur Geschäftsordnung: Kunze (CDU) 2736C Erste Beratung des von der Fraktion der KPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des § 74 des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (Nr. 873 [berichtigt] der Drucksachen) 2736D Nuding (KPD), Antragsteller . . . 2737A Beratung des Antrags der Abg. Dr. Dr. Nöll von der Nahmer, Dr. Preusker, Dr. Hoffmann, Dr. Dr. Höpker-Aschoff, Dr. Reif, Dr. Oellers u. Gen. betr. Einsparung von 150 Millionen DM Zinsen seitens des Bundes, der Bundesbahn und der Bundespost durch Umwandlung bisher verzinslicher Ausgleichsforderungen zugunsten der Bank deutscher Länder in eine unverzinsliche Bundesschuld (Nr. 1040 der Drucksachen) 2737D Dr. Preusker (FDP) (zur Geschäftsordnung) 2737D Nächste Sitzungen 2688D, 2738A Zusammenstellung der namentlichen Abstimmung 2738 75. Sitzung Die Sitzung wird um 9 Uhr 41 Minuten durch den Präsidenten Dr. Köhler eröffnet.
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    Namentliche Abstimmung über den handschriftlichen Änderungsantrag der Abgeordneten Pelster und Genossen zu § 1 Abs. 1 des Entwurfs eines Richterwahlgesetzes (Drucksache Nr. 1088) Name Abstimmung Name Abstimmung CDU/CSU Hohl.......... . Ja Dr. Holzapfel - Hoogen Nein Dr. Adenauer entschuldigt Hoppe Albers — Dr. Horlacher .... Nein Arndgen Ja Horn Ja Bauereisen Nein Huth ........... — Bauknecht enthalten Dr. Jaeger Nein Dr. Baur (Württemberg)... . — Junglas entschuldigt Bausch — Kahn entschuldigt Becker (Pirmasens) Ja Kaiser Ja Blank (Dortmund) Ja Karpf Ja Bodensteiner — Dr. Kather....... . — Frau Brauksiepe Ja Kemmer Ja Dr. von Brentano entschuldigt Kemper Ja Brese Ja Kern — Frau Dr. Brökelschen .... . krank Kiesinger........ . Nein Dr. Brönner Ja Dr. Kleindinst...... . Nein Brookmann Nein Dr. Köhler Nein Dr. Bucerius Nein Dr. Kopf entschuldigt Degener Ja Dr. Krone (Berlin) Frau Dietz........ . Ja Kühling Ja Dr. Dresbach.. . — Kuntscher Ja Eckstein Ja Kunze Ja Dr. Edert Nein Dr. Laforet Nein Dr. Ehlers — Dr. Dr. Lehr entschuldigt Ehren Ja Leibfried — Dr. Erhard — Lenz Ja Etzel (Duisburg)...... . — Leonhard — Etzenbach...... Ja Loibl Ja Even krank Lübke entschuldigt Feldmann — Lücke — Dr. Frey Nein Massoth Ja Fuchs — Mayer (Rheinland-Pfalz) ... Ja Fürst Fugger von Glött ... — Mehs Ja Funk — Mensing Ja Gengler — Morgenthaler..... . krank Gerns Ja Muckermann Ja Dr. Gerstenmaier entschuldigt Mühlenberg — Gibbert — Dr.Dr. Müller (Bonn) entschuldigt Giencke Ja Naegel Ja Glüsing — Neber Ja Gockeln entschuldigt Nellen Ja Dr. Götz — Neuburger entschuldigt Frau Dr. Gröwel krank Nickl Nein Günther Ja Frau Niggemeyer — Hagge entschuldigt Dr. Oesterle Frau Heiler — Dr. Orth — Heix entschuldigt Pelster Ja Dr. Henle — Pfender — Hilbert....... . Ja Dr. Pferdmenges Höfler Ja Dr. Povel — Name Abstimmung Name Abstimmung Frau Dr. Probst Ja Cramer — Dr. Pünder — Dannebom Ja Raestrup Ja Diel Nein Frau Dr. Rehling Ja Frau Döhring ....... . Ja Frau Rösch Nein Eichler — Rümmele Ja Ekstrand Nein Sabel Ja Erler entschuldigt Schäffer Fischer Nein Scharnberg . Ja Freidhof — Dr. Schatz Nein Freitag entschuldigt Schill — Geritzmann — Schmitt (Mainz) — Gleisner........ . — Schmitz Ja Görlinger........ . entschuldigt Schmücker — Graf...... . — Dr. Schröder (Düsseldorf). . Nein Dr. Greve......... Nein Schröter — Dr. Gülich krank Schüttler........ . Ja Happe — Schütz -- Heiland Nein Schuler — Hennig ......... . Nein Schulze-Pellengahr Ja Henßler Dr. Semler Ja Herbig Nein Dr. Serres........ . Ja Herrmann Nein Siebel Ja Hoecker Dr. Solleder...... . Nein Höhne Nein Spies Nein Frau Dr. Hubert Nein Graf von Spreti ...... . Nein Imig Ja Stauch........ . Ja Jacóbi — Frau Dr. Steinbiss Ja Jacobs — Storch — Jahn — Strauß Nein Kalbfell entschuldigt Struve......... . entschuldigt Kalbitzer Nein Stücklen........ . Nein Frau Keilhack...... . Nein Dr. Tillmanns ....... . (Berlin) Keuning Ja Dr. Vogel — Kinat — Wacker........ . — Frau Kipp-Kaule Nein Wackerzapp..... . Nein Klabunde........ . entschuldigt 11eii1 Dr. Wahl — von Knoeringen ...... . entschuldigt Frau Dr. Weber (Essen).. . Nein Knothe — Dr. Weber (Koblenz)... . Nein Dr. Koch Ja Dr. Weiß — Frau Korspeter Nein Winkelheide....... . entschuldigt Frau Krahnstöver Nein Dr. Wuermeling Ja Kriedemann....... . Nein Kurlbaum........ . — SPD Lange Nein Frau Albertz...... . Nein Lausen Nein Nein Frau Albrecht ....... . krank Leddin (Berlin) — Löbe Altmaier Dr. Arndt Nein Lohmüller........ . — Arnholz Nein Ludwig — Dr. Baade — Dr. Lütkens...... . Dr. Bärsch Nein Maier (Freiburg)...... Nein — Baur (Augsburg) entschuldigt Marx Bazille Nein Matzner Nein Behrisch Nein Meitmann krank Bergmann Ja Mellies Nein Dr. Bergstraeßer — Dr. Menzel Berlin Nein Mertins Nein Bettgenhäuser krank Meyer (Hagen) ....... — entschuldigt Bielig — Meyer (Bremen) Birkelbach...... . Nein Frau Meyer-Laule Nein Blachstein Nein Mißmahl krank Dr. Bleiß Nein Dr. Mommer Nein Böhm entschuldigt Dr. Mücke........ . Nein Brandt (Berlin) Müller (Hessen)..... . — Dr. Brill Nein Müller (Worms) Nein Bromme entschuldigt Frau Nadig entschuldigt Brünen Nein Neumann (Berlin) Brunner...... — Dr. Nölting — Name Abstimmung 1 Name Abstimmung Nowack (Harburg) — Juncker — Ohlig Nein Dr. Kneipp Nein Ollenhauer Nein Kohl (Württemberg) Nein Paul (Württemberg) Nein Kühn Ja Peters — Langer Nein Pohle Nein Margulies — Priebe Nein Mayer (Stuttgart) Nein Reitzner entschuldigt Mende Nein Richter (Frankfurt) Ja Dr. Middelhauve entschuldigt Ritzel Nein Neumayer Nein Roth — Dr. Dr. Nöll von der Nahmer . Ja Ruhnke — Dr. Nowack (Rheinland-Pfalz) . . Nein Runge — Dr. Oellers entschuldigt Sander........ . entschuldigt Onnen Nein Sassnick Nein Dr. Pfleiderer Nein Frau Schanzenbach ..... . Nein Dr. Preiß Dr. Schmid (Tübingen) .... . — Dr. Preusker Nein Dr. Schmidt (Niedersachsen). . Nein Rademacher Ja Dr. Schöne........ . — Rath — Schoettle ....... . Nein Dr. Freiherr von Rechenberg . — Frau Schroeder (Berlin)... . (Berlin) Dr. Reif (Berlin) Dr. Schumacher ... . — Revenstorff — Seuffert Ja Rüdiger entschuldigt Stech Nein Dr. Schäfer ........ . Ja Steinhörster. . Nein Dr. Schneider Nein Stierle Nein Stahl -- Stopperich Nein Stegner Nein Striebeck Nein Dr. Trischler Ja Frau Strobel....... . Nein Dr. Wellhausen entschuldigt Dr. Suhr........ . (Berlin) Wildermuth....... . — Temmen — Wirths entschuldigt Tenhagen Nein Dr. Zawadil Ja Troppenz Nein Dr. Veit — DP Wagner — Wehner entschuldigt Ahrens Ja Weinhold........ Nein Bahlburg........ . Nein Welke — Weltner Nein Dr. von Campe krank Dr. Wenzel — Eickhoff Ja Wönner Nein Ewers entschuldigt Zinn Nein Farke entschuldigt Zühlke Nein Hellwege krank Frau Kalinke ....... . Ja Kuhlemann....... entschuldigt FDP Matthes Nein Dr. von Merkatz Nein _ Dr. Mühlenfeld...... . entschuldigt Dr. Atzenroth . Dr. Seebohm ... . — Dr. Becker (Hersfeld).... . Nein Tobaben Nein Dr. Blank (Oberhausen)... . Nein Walter......... . Ja — Blücher Wittenburg... entschuldigt Dannemann ....... . Nein Dr. Dehler — Dirscherl........ . entschuldigt BP Euler Nein FaBbender Nein Freiherr von Aretin... entschuldigt Freudenberg entschuldigt Aumer entschuldigt Dr. Friedrich.....,. . — Dr. Baumgartner. . entschuldigt Frühwald — Dr. Besold........ . entschuldigt Gaul Ja Dr.-Ing. Decker...... . Nein Dr. von Golitschek Ja Donhauser........ . entschuldigt Grundmann — Eichner.. . Nein Dr. Hammer Nein Dr. Etzel (Bamberg) ..... . entschuldigt Dr. Hasemann Ja Dr. Falkner....... . entschuldigt Dr. Dr. Höpker-Aschoff ... Ja Dr. Fink Nein Dr. Hoffmann ....... . Ja Freiherr von Fürstenberg .. . — Frau Hütter Nein Mayerhofer ...... . Nein Frau Dr. Ilk entschuldigt Parzinger entschuldigt Name Abstimmung Name Abstimmung Rahn.......... . entschuldigt Weickert Nein Dr. Seelos....... . entschuldigt Wittmann krank Volkholz ........ entschuldigt Wartner entschuldigt Zentrum Frau Arnold Nein KPD Dr. Bertram krank Agatz Nein Determann Ja Dr. Glasmeyer...... Nein Fisch Nein Dr. Hamacher ....... . Nein Gundelach....... Nein Harig Nein Krause......... Nein Pannenbecker....... . Nein Kohl (Stuttgart)...... . Nein Dr. Reismann Nein Müller (Hannover)..... . — Ribbeheger..... . Ja Müller (Offenbach)..... . Frau Wessel....... . Nein Niebergall Nein Nuding Nein Paul (Düsseldorf) ...... entschuldigt DRP Reimann........ . — Renner — Frommhold ....... . enthalten Rische — Goetzendorff entschuldigt Frau Thiele....... . Nein Hedler — Vesper Dr. Leuchtgens...... . entschuldigt Dr. Miessner Nein Paschek entschuldigt WAV Dr. Richter (Niedersachsen) .. . krank von Thadden....... . entschuldigt Fröhlich....... . -- Löfflad Nein SSW Loritz krank Dr. Ott — Clausen — Reindl... . Nein Schmidt (Bayern) Nein Schuster Nein SRP Tichi — Wallner......... . entschuldigt Dr. Doris — Zusammenstellung der Abstimmung: Abgegebene Stimmen . . . . . . . . 212 Davon: Ja 76 Nein 134 Stimmenthaltung 2 Zusammen wie oben 212
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    Rede von Otto Niebergall


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (KPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (KPD)

    Meine Damen und Herren! Herr Bundesfinanzminister, ich glaube, Sie haben sich die Sache etwas billig gemacht. Ihre Politik würde doch bedeuten: Vogel friß oder stirb! Wir denken nicht daran, eine solche Politik zu fördern. Ohne Übertreibung: diese Debatte muß nach unserer Meinung
    unter dem Motto „Die Versprechungen des Herrn Bundeskanzlers und die Preise" geführt werden. Ich gestatte mir deshalb, im Zusammenhang mit dem sozialdemokratischen Antrag und unserer Stellungnahme die Frage aufzuwerfen: Was sind Worte und Versprechungen des Herrn Bundeskanzlers an die Adresse der Werktätigen wert?
    In Verbindung mit der Pfundabwertung erklärte der Herr Bundeskanzler von dieser Stelle aus, daß keine Preiserhöhungen und Belastungen eintreten würden. Eine ähnliche Erklärung gab die Regierung bei der Begründung unseres Antrages, keine Brotpreiserhöhung zuzulassen, ab, und noch vor wenigen Tagen erklärte der Herr Bundeskanzler gegenüber den Gewerkschaften, daß keine Erhöhung des Brotpreises zugelassen und keine Fettsteuer eingeführt werde.
    Und was ist heute? Aus allen Großstädten kommen die Mitteilungen über Brotpreiserhöhungen. Das Weiß- und Roggenbrot wird in einzelnen Städten schon für 85 Pfennig gegen früher 77 Pf ennig verkauft, das Kilo Weizenbrot für 70 gegen früher 60 Pfennig. Neben diesen Preiserhöhungen hat das Bäckerhandwerk seinen Mitgliedern empfohlen, das Gewicht der Brötchen von 46 auf 44 Gramm herabzusetzen. Hinzu kommt jetzt noch die Margarineausgleichsabgabe von 25 Pfennig pro Kilo. Dabei ist es Tatsache, daß der deutsche Margarinepreis mit an der Spitze in Europa liegt, die bisherige Qualität der Margarine aber sehr viel zu wünschen übrig läßt.

    (Abg. Graf von Spreti: Außer in den HOLäden der Ostzone! Da ist sie höher!)

    — Sie sind geographisch falsch orientiert, Sie sitzen hier im Westen!
    Hinzu kommt, daß die Preispolitik nur das Glied einer Kette ist. Wir werden die Auswirkungen dieser Preispolitik in der Zukunft bei allen Bedarfsgegenständen erfahren. Deshalb kann dem Herrn Bundeskanzler der Konzerne, wenn er den Werktätigen Versprechungen macht, kein Wort geglaubt werden.

    (Abg. Dr. Horlacher: „Bundeskanzler der Konzerne" ist eine Unverschämtheit! — Weitere Zurufe.)

    Was soll angesichts dieser Tatsache die Wortakrobatik der Bundesregierung, die Margarineabgabe sei keine Fettsteuer? Den Werktätigen ist es egal, wie die Regierung dieses Kind nennt. Aber den Werktätigen ist es nicht egal, daß sie diese Politik bezahlen sollen.
    Es ist lächerlich, wenn die Regierung behauptet, durch die Margarineabgabe könne mehr Butter verkauft werden. Umgekehrt wird ein Schuh daraus: die Abgabe schwächt die Kaufkraft der Massen und wirkt sich produktionshemmend für unsere Landwirtschaft aus. Wir wenden uns mit aller Entschiedenheit gegen jeden Versuch der Regierung, die Verantwortung für diese Politik auf diese oder jene Schicht oder Gruppe der Werktätigen abzuschieben. Die Verantwortung tragen nicht die Bäcker, nicht die Mühlenbesitzer. Die Verantwortung für diese Politik tragen einzig und allein die Bundesregierung und jene, die auf dem Petersberg ihre Politik bestimmen. Diese Steuer- und Preispolitik ist die Folge des Marshallplans, der Liberalisierung und der antinationalen Politik der Bundesregierung. Mit dieser Politik versucht man das deutsche Volk stärker an die amerikanischen Monopole und an die amerikanischen Kriegstreiber zu binden.
    Es ist nicht wahr, daß es keinen anderen Ausweg gibt als die Margarineausgleichsabgabe. Es ist


    (Niebergall)

    nicht wahr, daß die Subventionen der Weisheit letzter Schluß sind. Unsere eigene landwirtschaf t-liche Produktion muß gesteigert werden, den kleinen und mittleren Landwirten muß jede Hilfe gegeben werden. Es gilt, den innerdeutschen Handel zu fördern und den Handel mit den volksdemokratischen Ländern und der Sowjetunion zu entwikkeln. Wir müssen dort kaufen, wo wir nicht an die Dollarklausel, an die hohen Preise und an den Ausschuß gebunden sind, sondern dort, wo wir unsere Produktion absetzen können und wo wir billiger einkaufen können. Diese Möglichkeit, meine Damen und Herren, liegt eben nicht im Westen; denn dort hat man alles, was man braucht.

    (Große Heiterkeit und Zustimmung in der Mitte und rechts. — Lebhafte Rufe: Sehr richtig! Sehr gut! Bravo!)

    — Lachen Sie nur! Eines Tages werden Sie wegen Ihrer Kurzsichtigkeit weinen!

    (Zuruf von der Mitte: Aufgehängt! — Abg. Stücklen: Wenn Sie so weitermachen, werden Sie was erleben da drüben!)

    Der Handel mit dem Osten, wozu die Demokratische Republik durch den Abschluß der Verträge den Weg geebnet hat, wird hier dem Westen unseres Vaterlandes reiche Arbeit geben und so die Kaufkraft stärken. Damit es dazu kommt, muß eine Politik des Friedens gemacht werden und nicht die Politik des Krieges in der Gefolgschaft der amerikanischen Imperialisten. Die Kommunistische Partei hat von der ersten Stunde ab vor dieser Politik der Adenauer-Regierung gewarnt. Wie in allen großen Fragen, so haben wir leider auch in der Frage der Fettsteuer und der Preise recht behalten. Wir wenden uns deshalb an die Gewerkschaftsmitglieder: Laßt euch nicht weiter ablenken und in ein Manöver hineinziehen! Jetzt muß gehandelt werden. Wir wenden uns deshalb an die Arbeiter, Angestellten, Beamten und Geschäftsleute, an alle Werktätigen: Glaubt dieser Regierung nichts! Alle ihre Versprechungen hinsichtlich der Verbesserung der Lage in der Vergangenheit wurden nicht eingehalten. Laßt euch nicht durch Manöver ablenken! Der Kampf muß nach unserer Auffassung allerwärts geführt werden. Gegen die Preiserhöhung, gegen die Fettsteuer, für höhere Löhne muß der Kampf aufgenommen werden.
    Wir fordern deshalb die Aufhebung der Brotpreiserhöhung und die Aufhebung der Fettsteuer. Wir geben trotz aller unserer Bedenken dem sozialdemokratischen Antrag unsere Zustimmung. Wir wünschen weder ein Adenauer-Brot noch eine Adenauer-Fettsteuer.

    (Beifall bei der KPD.— Zuruf von den Regierungsparteien: Heil Moskau!)

    — Besser als „Heil Hitler!" Da kommen Sie ja her!

    (Abg. Stücklen: Das kommt noch darauf an!)



Rede von Dr. Hermann Schäfer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Das Wort hat der Herr Abgeordnete Dr. Frey.

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    Rede von Dr. Martin Frey


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sie haben inzwischen von den vielen Rednern gehört, daß das Kernproblem all dessen, was heute morgen hier besprochen worden ist, die Subventionen sind. Die Genesis dieser Subventionen ist Ihnen von den verschiedensten Seiten, auch vom Herrn Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft ja zur Genüge dargelegt worden, so daß ich mich damit nicht mehr zu befassen brauche. Es ist wohl über alle Parteien hinweg einwandfrei anerkannt worden — und das ist, wirklich erfreulich —, daß auch der Brotgetreidepreis, der bisher überhaupt weit unter den Erzeugungskosten lag, eine Steigerung erfahren muß; denn wie Ihnen der Herr Bundesernährungsminister gesagt hat, ist der Index von den wirklichen landwirtschaftlichen Produktionsmitteln weit verschieden.
    Was jedoch hier eigentlich nicht zur Genüge zum Ausdruck gekommen ist, das ist — und das wird mittlerweile wohl in weitesten Kreisen unseres Volkes anerkannt —, daß sich in den letzten Jahren eine merkliche Verschiebung des Anteils am Sozialprodukt vollzogen hat. Ich brauche das hier nicht zu vertiefen; aber jeder hat wohl inzwischen gemerkt, daß im Verhältnis gewisser Erzeugerabgabepreise und der vom Verbraucher zu zahlenden Preise etwas ungesund ist und nicht mehr ganz stimmt:

    (Abg. Dr. Horlacher: Sehr richtig!)

    Im Hinblick auf den Brotpreis ist es vielleicht ganz interessant, hier einmal ein Beispiel herauszugreifen. Vor dem Kriege hat der Doppelzentner Weizen 20 Mark gekostet, und bei einer 60%igen Ausmahlung, d. h. also bei einer Herausnahme von 40 kg Kleie, hat der Preis für das Mehl 26 Mark betragen. 1949 kostete der Doppelzentner Weizen 26 Mark, und bei einer 80%igen Ausmahlung, d. h. also bei einer Herausnahme von nur 20% Kleie, kostete das Mehl 39 bis 40 Mark.

    (Hört! Hört! rechts.)

    Meine Damen und Herren, hier zeigt sich doch, daß sich im Laufe der Zeit die Spanne zwischen Erzeuger und Verbraucher in eklatanter Weise verschoben hat. Wenn man nach diesem Beispiel davon ausgeht, daß vor dem Kriege 6 Mark nötig waren, um die Spanne zwischen Erzeuger und Verbraucher auszufüllen, dann ergibt sich, daß heute 13 Mark dafür nötig sind, und das bedeutet eine hundertprozentige Steigerung. Es gilt ein alter Satz,. daß der Preis für ein Kilogramm Brotgetreide gleich einem Kilogramm Brot sein sollte. Daß das nicht mehr stimmt, sondern sich wirklich sehr verschoben hat, ist ja wohl allen klar.
    Nun müssen wir aber hier zu irgendeinem Schluß kommen. Es darf nicht nur die kritische Seite der Angelegenheit betrachtet werden, sondern es muß auch irgendein Weg gefunden werden, wie wir die Dinge meistern können. Nach dem vorhin von mir skizzierten Beispiel bezüglich des Mehl- und Brotgetreides müßte es unserer Ansicht nach doch irgendwie möglich sein, bei gutem Willen aller Beteiligten ein marktgängiges Brot auch heute noch zum selben Preis abzugeben. Wir sind jedenfalls auch der Meinung, daß ein Brot, welches heute marktgängig ist, für den großen Bedarf bestehen bleiben und nicht ein sogenanntes Volksbrot geschaffen werden sollte. Wenn das aber durch die Verhandlungen in dem kombinierten Ausschuß nicht zu erreichen sein sollte, dann bin ich der Auffassung, daß tatsächlich nichts anderes übrigbleibt, als von seiten der Bundesregierung für Subventionsmittel zu sorgen und diese auch bereitzustellen.

    (Lebhafter Beifall bei der SPD.)

    Es ist ja vorhin schon einige Male ganz klar und deutlich gesagt worden, daß sie sich dabei nicht in der schlechtesten Gesellschaft befände; denn es gibt tatsächlich kein Land, das nicht für den Ernährungssektor irgendwelche Subventionen zahlt.

    (Sehr richtig! in der Mitte und bei der SPD.)

    In diesem Zusammenhang wollen wir doch eines


    (Dr. Frey)

    feststellen und auch beachten: Alle diese Staaten, die Subventionen für den Ernährungssektor vom Erzeugen bis zum Verbrauchen geben, achten mit aller Sorgfalt darauf, daß das Fundament, das diese Ernährungswirtschaft bildet, in jeder Weise in Ordnung bleibt, und das ist eben die Landwirtschaft.

    (Sehr gut! bei der CDU/CSU.)

    Ich bin der Meinung — und das sollte man sich doch heute ganz besonders immer und immer wieder vor Augen halten —, daß es gerade angesichts der gegenwärtigen außenpolitischen Lage zweifellos besonders richtig ist, an diese Ernährungsbasis zu denken; denn ich glaube, daß man heute immer noch das Wort Wahrmachen muß und kann, daß das Brot, welches auf der eigenen Scholle wächst, noch immer das billigste und vor allem auch das sicherste ist.

    (Lebhafter Beifall bei den Regierungsparteien.)

    Meine Damen und Herren, ich habe namens der Fraktion der CDU/CSU einen Änderungsantrag zu dem Antrag Drucksache Nr. 1083 zu stellen, der wie folgt lautet:
    Der Bundestag wolle beschließen:
    Um eine Erhöhung des Brotpreises und der Preise für eingeführte Phosphorsäuredüngemittel zu verhindern, wird die Bundesregierung beauftragt, Maßnahmen zum Preisausgleich für Brotgetreide und Düngemittel zu treffen.
    „Notwendige Subventionen" — dann geht der Wortlaut weiter wie in dem Antrag der Fraktion der SPD. Ich übergebe hiermit den Antrag dem Herrn Präsidenten.

    (Beifall bei den Regierungsparteien und bei der SPD.)