Rede von: Unbekanntinfo_outline
Wenn ich nochmals das Wort ergreife, dann tue ich es deshalb, weil es mir ganz unverständlich ist, wie sich die Jugend nun jetzt auch noch gegen mich wenden will und wie man neuerdings, neben den verschiedenen Gegensätzen in der Politik, auch noch das Alter mit hineinzieht.
Es ist wiederholt gesagt worden, daß sich die junge Generation meine Tätigkeit nicht gefallen lassen und daß sich die Jugend nun gegen meine Generation stellen will.
Meine Damen und Herren! Ich bin ein großer Freund der Jugend.
Ich habe in meinem Leben viel mit jungen Menschen zu tun gehabt.
— Das ist nicht lange her,
und wenn es lange her ist, dann behält man aber doch die Erfahrungen. Ich wünsche, daß die Jugend soviel wie möglich herangezogen wird; das ist das Entscheidende.
Aber ich bin der Meinung, daß die Jugend noch sehr unerfahren ist
und noch recht viel lernen muß und daß die Jugend nur vom Alter lernen kann.
— Das können Sie ja gar nicht beurteilen.
— Sie beurteilen die Dinge immer wieder von einem ganz anderen politischen Standpunkt.
Wenn Sie nicht Mitglied der Koalition wären, stünden Sie auf meiner Seite.
Das ist das Entscheidende, und die ganze Agitation, die hier aufgezogen wird, beruht darauf, daß man die Auffassung der Koalition, wie sie in den Haushaltsplänen niedergelegt ist, verteidigen will. Deshalb versucht man, mit diesen Mittelchen alle gegen mich aufzuputschen. Sie nennen das Humor. Was ich hier erlebt habe, ist kein Humor.
Humor muß durchgeistigt, fein und vornehm sein.
— Was Sie hier bringen, sind Jahrmarktsscherze, sonst gar nichts.
Ich weise nochmals darauf hin: das ist ein Niveau,
das nur verachtet werden kann; denn die Art und Weise, wie man sachlich hier arbeitet,
wäre unter normalen Verhältnissen überhaupt nicht denkbar.