Rede von
Dr.
Herta
Ilk
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Meine Damen und Herren! Ich begrüße den Erlaß eines derartigen Gesetzes. Mir erscheint es dringend notwendig, daß in einer Zeit wie dieser, in der die Jugend so gefährdet ist, ein bundeseinheitliches Gesetz geschaffen wird, nach dem sich alle Jugendlichen und auch ihre Erziehungsberechtigten zu richten haben, besonders angesichts der Tatsache, daß die Jugendlichen von einem Lande zum anderen herumstreunen.
Ich bedaure es außerordentlich, daß meine Vorrednerin eine solche Polemik eröffnet hat, die an den derzeitigen Problemen eigentlich vorbeigeht.
Wir sind uns vollkommen darüber klar, daß die angeschnittenen Probleme außerordentlich wichtig sind. Aber sie stehen hier im Augenblick nicht zur Diskussion.
— Sie stehen für uns immer zur Diskussion, wenn eine Entscheidung im Augenblick zu treffen ist. Gegenwärtig sind wir aber nicht in der Lage, das Arbeitslosenproblem entscheidend zu lösen und der Jugend die Sorge um die Lehrstellen abzunehmen.
Wir können aber sehr wohl im Augenblick eine Entscheidung darüber herbeiführen, wie wir die Jugend, die durch ihre Arbeitslosigkeit besonderen Gefahren ausgesetzt ist, vor diesen Gefahren zu schützen vermögen.
Darum erscheint es mir sehr wichtig, daß wir dieses Gesetz, auch wenn es vielleicht noch einige Mängel aufzuweisen hat, vorwärtstreiben und zur Verabschiedung bringen. Ich bin mir sehr wohl im klaren — auch Herr Kollege Strauss hat bereits darüber gesprochen —, daß es noch manche Punkte gibt, die geregelt werden müssen, und ich meine, es würde auch notwendig sein, dieses Gesetz noch ein wenig zu überarbeiten. Denn es wäre wohl nicht das richtige, wenn man ein Gesetz, das sich mit dem wertvollsten Gut unseres Volkes, der Jugend, befaßt,
gar zu schnell verabschieden und vielleicht leichtsinnig über den einen oder anderen Punkt hinweggehen würde. Ich bin zum Beispiel gerade in der Frage des Fußballtotos, die hier angeschnitten wurde, nicht ganz der Meinung, daß man da blind jeden Jugendlichen an den Fußballtoto heranlassen sollte; denn die Fälle, in denen Kinder die Mutter um das Milchgeld bestohlen haben, um zu tippen, sind ja nicht gerade selten.
Aber im großen und ganzen begrüße ich dieses Gesetz und wünsche, daß es im Ausschuß möglichst schnell durchgearbeitet und dann hier im Plenum verabschiedet wird.