Protokoll:
7011

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 7

  • date_rangeSitzungsnummer: 11

  • date_rangeDatum: 31. Januar 1973

  • access_timeStartuhrzeit der Sitzung: 14:00 Uhr

  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:01 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Deutscher Bundestag 11. Sitzung Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 Inhalt: Eintritt des Abg. Dr. Böger in den Bundestag 383 A Amtliche Mitteilungen 383 A Fragestunde (Drucksache 7/77) Frau Funcke, Vizepräsident 383 B Frage A 1 des Abg. Dr. Waffenschmidt (CDU/CSU) : Ausschreibung des Bundeswettbewerbs 1973 „Bürger, es geht um Deine Gemeinde" Dr. Haack, Parl. Staatssekretär (BMBau) 383 C, D Dr. Waffenschmidt (CDU/CSU) . . . 383 D Frage A 3 des Abg. Lenzer (CDU/CSU) : Ausschreibung der Bauarbeiten des Staudamms Bou Heurtma (Tunesien) Dr. Eppler, Bundesminister (BMZ) . . 384 A, B, C Lenzer (CDU/CSU) . . . . . . 384 B, C Opitz (FDP) 384 C Fragen A 50 und 51 des Abg. Dr. Evers (CDU/CSU) : Steueraufkommen und Steuerrückstände der Grenzarbeitnehmer, die im Regierungsbezirk Südbaden wohnen und ihren Arbeitsplatz in der Schweiz haben Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 385 A, B Dr. Evers (CDU/CSU) 385 B Fragen A 53 und 54 des Abg. Dr. MüllerHermann (CDU/CSU) : Erhöhung der Mineralölsteuer und Einführung einer Autobahngebühr — Erfassung ausländischer Kraftfahrzeuge durch eine für die Benutzung der Autobahnen erhobene jährliche Pauschale Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 385 C, D, 386 A, B, C, D, 387 A, B, C, D Dr. Müller-Hermann (CDU/CSU) . . 385 D, 386 D Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . . 386 A Lemmrich (CDU/CSU) . . 386 B, 387 A Dr. Evers (CDU/CSU) 386 B Dr. Jobst (CDU/CSU) 386 C Opitz (FDP) 387 B Niegel (CDU/CSU) 387 C Dr. Fuchs (CDU/CSU) 387 D Fragen A 55 und 56 des Abg. Dr. Jens (SPD) : Auswirkung der Änderungen des Diskontsatzes auf Kreditverträge mit Banken Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 387 D, 388 A Dr. Jens (SPD) . . . . . . . . 388 A Frage A 58 des Abg. Milz (CDU/CSU) : Kürzung der Investitionszulage und gesetzliche Verankerung des Ausschlusses von Handel und Handwerk von der Zulagenförderung Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 388 C II Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 Frage A 59 des Abg. Werner (CDU/CSU) : Erhöhung der Kilometerpauschale im Interesse der Arbeitnehmer Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) 388 D, 389 A, B, C, D 390 A, C Werner (CDU/CSU) 389 A Lemmrich (CDU/CSU) 389 A Dr. Jenninger (CDU/CSU) . . . 389 B Wende (SPD) . . . . . . . . 389 C Fellermaier (SPD) 389 C Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . 389 D Müller (Berlin) (CDU/CSU) . . 390 A Dr. Jobst (CDU/CSU) 390 A Vogt (CDU/CSU) . . . . . . . 390 B Fragen A 62 und 63 des Abg. Offergeld (SPD) : Besteuerung des in Deutschland erwirtschafteten Einkommens bei Wohnsitzwechsel in die Schweiz Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 390 C, D, 391 B, C Offergeld (SPD) 391 A, B, C Frage A 64 des Abg. Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) : Ausweisung der der Deutschen Bundesbahn für die Einräumung von Sozialtarifen gewährten Erstattungen im Einzelplan Arbeit und Sozialordnung des Bundeshaushalts 1973 Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 391 C, D, 392 A Dr. Wagner (Trier) (CDU/CSU) . . 391 D Dr. Evers (CDU/CSU) 392 A Fragen A 65 und 66 des Abg. Rainer (CDU/CSU) : Weiteranwendung der Regelungen für die Gewährung von Sonderabschreibungen für Investitionen im Zonenrandgebiet Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 392 B, C, D, 393 A, B Rainer (CDU/CSU) 392 C, D Dr. Fuchs (CDU/CSU) 393 A Schröder (Lüneburg) (CDU/CSU) . 393 A Höhmann (SPD) . . . . . . . 393 B Frage A 67 des Abg. Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) : Meldungen über eine Kürzung der Mittel aus dem Mineralölsteueraufkommen für den Bundesfernstraßenbau Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) . 393 C, D, 394 A, B, C, D, 395 A Gerlach (Obernau) (CDU/CSU) . . 393 C, D Lemmrich (CDU/CSU) 394 A Dr. Fuchs (CDU/CSU) 394 B Wende (SPD) 394 B Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) 394 C Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 394 D Milz (CDU/CSU) . . . . . . . . 395 A Fragen A 68 und 69 des Abg. Freiherr von Fircks (CDU/CSU) : Möglichkeiten der Bundesregierung zur beschleunigten Berücksichtigung der Ansprüche auf Altersversorgung bei der Abwicklung der unter Sonderverwaltung stehenden Vermögen von Kreditinstituten, Versicherungsunternehmen und Bausparkassen Porzner, Parl. Staatssekretär (BMF) 395 B, C Freiherr von Fircks (CDU/CSU) . 395 D Frau Funcke, Vizepräsident 395 D Frage A 70 des Abg. Geldner (FDP) : Besetzung der im Rahmen regionaler Förderungsprogramme errichteten Arbeitsplätze mit Gastarbeitern Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 396 A Fragen A 71 und 72 des Abg. Sieglerschmidt (SPD) : Vereinheitlichung des Materialprüfungswesens in den Mitgliedstaaten der EWG und Bedeutung der Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin in der erweiterten EWG Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 396 B, D, 397A Sieglerschmidt (SPD) . . 396 D, 397 A Fragen A 73 und 74 des Abg. Brück (SPD) : Nichtverlängerung der Kokskohlebeihilfe — Konsequenzen für andere Subventionen Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 397 B, C Frage A 75 des Abg. Franke (Osnabrück) (CDU/CSU): Weiterverwendung von Professor Machens Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 397 D, 398 A, B Franke (Osnabrück) (CDU/CSU) . . 397 D Dr. Jobst (CDU/CSU) 398 A Dr. Evers (CDU/CSU) 398 A Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) 398 A, B Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 III Frage A 76 des Abg. Josten (CDU / CSU): Notprogramm des Bundesverbandes der Zeitungsverleger Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 398 B, C Josten (CDU/CSU) . . . . . . . 398 C Sieglerschmidt (SPD) . . . . . . 398 C Fragen .A 77 und 78 des Abg. Vogt (CDU/CSU) : Untersuchung der Bundesregierung betr. die Preisgestaltung auf dem Arzneimittelmarkt — Neuordnung des Systems der Preisgestaltung Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 398 D, 399 B Vogt (CDU/CSU) . . . . . . . . 399 B Fragen A 79 und 80 des Abg. Fellermaier (SPD) : Verbot des Exports von Erdgas aus den Niederlanden in die Bundesrepublik Deutschland Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 399 C, D, 400 B Fellermaier (SPD) . . . 399 D, 400 A Frage A 81 des Abg. Haase (Fürth) (SPD) : Anlegung eines kritischen Maßstabs bei der Prüfung der Anträge der Kraftfahrzeugversicherungsunternehmen auf Erhöhung ihrer Tarife Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 400 B, C, D, 401 A Haase (Fürth) (SPD) . . . . . . 400 C Dr. Hirsch (FDP) . . . . . . . . 400 D Dr. Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . 400 D Schlaga (SPD) . . . . . . . . . 401 A Frage A 82 des Abg. Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) : Eintreibung der Guthaben von „DDR"- Bürgern in der Bundesrepublik Deutschland durch die Ostberliner Industrie- und Handelsbank Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 401 B, C Dr. Wittmann (München) (CDU/CSU) 401 C Fragen A 84 und 85 des Abg. Dr. Luda (CDU/CSU): Äußerung des Bundesbeauftragten für den Steinkohlenbergbau über das Sinken des Beitrags der deutschen Steinkohle zur Deckung des Primärenergieverbrauchs Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 401 D, 402 B, C Dr. Luda (CDU/CSU) . . . . . 402 A, B Frage A 86 des Abg. Dr. Graf Lambsdorff (FDP) : Konzentrationsprozeß auf dem Brauereimarkt, insbesondere in Süddeutschland Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 402 C, D Dr. Graf Lambsdorff (FDP) . . . . 402 D Frage A 87 des Abg. Dr. Graf Lambsdorff (FDP) : Inkrafttreten der Kartellgesetznovelle, insbesondere der Fusionskontrolle Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 403 A Dr. Graf Lambsdorff (FDP) . . . . 403 A Frage A 90 des Abg. Dr. Geßner (SPD) : Maßnahmen der Bundesregierung zur Dämpfung der Preise für Arzneien, Heil- und Hilfsmittel Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 403 B, C, D Dr. Geßner (SPD) . . . . . . 403 C Schlaga (SPD) 403 D Frage A 91 des Abg. Nordlohne (CDU/ CSU) : Vorschläge der Deutschen Bundesbank betr. den Abbau der regionalpolitisch motivierten Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" und die Drosselung der Mittel in Boomperioden Grüner, Parl. Staatssekretär (BMW) 404 A, B Nordlohne (CDU/CSU) . . . . . 404 A Fragen A 92 und 93 des Abg. Löffler (SPD) : Angaben über das Einkommen der Landwirte im Jahre 1969 im Jahresgutachten des Sachverständigenrates — Diskrepanz zwischen dem Gutachten des Sachverständigenrates und den Agrarberichten der Bundesregierung Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 404 B, C, D, 405 A, B Löffler (SPD) . . . . 404 C, 405 A, B Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . . 405 A Fragen A 94 und 95 des Abg. Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) : Prüfungen der Abteilung für Pflanzenschutzmittel und -geräte der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft auf Grund des Pflanzenschutzgesetzes — Überwachung zugelassener Pflanzenschutzmittel Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 405 B, C, 406 A, B, C, D Dr. Jahn (Braunschweig) (CDU/CSU) 405 D, 406 A, B IV Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 Dr. Gruhl (CDU/CSU) . 406 C, D Ey (CDU/CSU) . 406 D Frage A 96 des Abg. Grobecker (SPD) : Anlandungen isländischer Trawler in der Bundesrepublik Deutschland Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 406 D, 407 B, C, D Grobecker (SPD) . . . . . . . . 407 B Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) 407 C Grunenberg (SPD) . . . . . . . 407 C Fragen A 97 und 98 des Abg. Dr. Früh (CDU/CSU) : Pressemeldungen über ein französisches Marktamt für Vieh und Fleisch — Ausgleich von Standortnachteilen marktferner Gebiete und Stärkung der Wettbewerbskraft der französischen Rindfleischproduktion Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 407 D, 408 A, B, C Dr. Früh (CDU/CSU) . . . . . 408 A, B Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 408 B Frage A 99 des Abg. Dreyer (CDU/CSU) : Änderung des Wertes des Schweizer Franken gegenüber der D-Mark und Abweichungen der Werte des belgischen und des französischen Franken vom Wert der D-Mark sowie Belastung der Agrarimporte aus der Schweiz, Belgien und Frankreich durch den Grenzausgleich Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 408 D, 409 A Kiechle (CDU/CSU) . . . . . . . 409 A Frage A 100 des Abg. Dreyer (CDU/CSU) : Mängel bei der Durchführung des Grenzausgleichs, die zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln führen Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 409 A, C Dreyer (CDU/CSU) . . . . . . . 409 B Frage A 101 des Abg. Bremer (CDU/ CSU) : Gehalt an Quecksilber im Fischbestand der Nordsee Logemann, Parl. Staatssekretär (BML) 409 C Nächste Sitzung 409 D Anlagen Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten . . 411* A Anlage 2 Zusätzliche Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander (BMBW) auf die Zusatzfrage des Abg. Dr. Kreutzmann (SPD) betr. gemeindliche Kapitalhilfen und Vorleistungen an Ärzte, die sich auf dem Lande niederlassen wollen 411* B Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ravens (BK) auf die Fragen A 63 und 64 — Drucksache 7/12 — des Abg. Orgaß (CDU/CSU) betr. Behauptung der Illustrierten „Stern" über die Anfertigung einer Liste mit den Namen von Persönlichkeiten der deutschen Wirtschaft, die die Opposition im Wahlkampf unterstützt haben, und Erstellung von Listen mit den Namen von Persönlichkeiten, die der Politik der Bundesregierung kritisch gegenüberstehen . . 411* D Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner (BMF) auf die Fragen A 48 und 49 — Drucksache 7/77 — des Abg. Wolfram (SPD) betr. Forderung des Bundes der Steuerzahler auf Entschädigung für die Arbeiten, die die Unternehmen auf Grund der komplizierten Steuergesetzgebung für die Finanzämter leisten müssen . . . . 412* A Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner (BMF) auf die Frage A 52 — Drucksache 7/77 — des Abg. Wuwer (SPD) betr. Maßnahmen der Bundesregierung zur Verhinderung bzw. Ahndung von Praktiken deutscher Kreditinstitute zur Umgehung des Bardepotgesetzes 412* D Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner (BMF) auf die Frage A 57 — Drucksache 7/77 — des Abg. Schulte (Schwäbisch Gmünd) (CDU/CSU) betr. Begrenzung der Absetzbarkeit von Studienkosten von der Steuer 412* D Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner (BMF) auf die Fragen A 60 und 61 — Drucksache 7/77 — des Abg. Spitzmüller (FDP) betr. Möglichkeiten zur besseren Absicherung von betrieblichen Pensionsansprüchen 413* B Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann (BML) auf die Fragen A 102 und 103 — Drucksache 7/77 — des Abg. Eigen (CDU/CSU) betr. Umlenkung der Warenströme dänischer landwirtschaftlicher Produkte von Großbritannien in die Bundesrepublik Deutschland — Abwertungseffekt des Britischen Pfundes auf die Erzeugerpreisgestaltung landwirtschaftlicher Produkte und Auswirkungen auf die Landwirtschaften der EWG-Mitgliedsländer 413* D Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 383 11. Sitzung Bonn, den 31. Januar 1973 Stenographischer Bericht Beginn: 14.00 Uhr
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    Berichtigung 9. Sitzung, Seite I, linke Spalte, 7. Zeile von unten, statt „(BMP)" ist zu lesen: „(BMFT /BMP)" Anlage 1 Liste der beurlaubten Abgeordneten Abgeordneter) beurlaubt bis einschließlich Dr. Achenbach 31. 1. Adams * 1. 2. Dr. Ahrens 31. 1. Dr. Artzinger 2. 2. Behrendt * 11. 2. Dr. Dr. h. c. Birrenbach 2. 2. Blumenfeld 31. 1. Frau von Bothmer 2. 2. Büchler (Hof) 2. 2. Dr. Dollinger 10. 2. Dr. Franz 2. 2. Dr. Götz 1. 2. Dr. Heck 11. 2. Horstmeier 31. 1. Dr. Klepsch 31. 1. Freiherr von Kühlmann-Stumm 18. 2. Dr. Martin 3. 2. Mattick 31. 1. Dr. Miltner 2. 2. Frau Dr. Orth * 31. 1. Dr. Slotta 2. 2. Spilker 31. 1. Strauß 31. 1. Stücklen 2. 2. Todenhoefer 24. 2. Volmer 2. 2. Wienand 31. 1. Frau Will-Feld 24. 2. Wischnewski 31. 1. Anlage 2 Zusätzliche Antwort des Parl. Staatssekretärs Zander vom 23. Januar 1973 auf die Zusatzfrage des Abgeordneten Dr. Kreutzmann (SPD) (5. Sitzung, Seite 65 B) : Ich komme auf die in der Fragestunde im Deutschen Bundestag am 19. Dezember 1972 von Ihnen gestellte 2. Zusatzfrage, mit deren schriftlicher Beantwortung Sie sich einverstanden erklärt hatten, zurück. Ihre Frage lautete: „Können mittels des hier angeregten Weges nicht auch Kapitalhilfen und erhebliche Vorleistungen, die Landgemeinden erbringen müssen, um überhaupt Ärzte zu bekommen, eingespart werden?" Für die Teilnahme an Sitzungen des Europäischen Parlaments Anlagen zum Stenographischen Bericht Dazu kann ich heute folgendes mitteilen: Nach den mir vorliegenden Informationen gibt es keine generellen Regelungen für gemeindliche Kapitalhilfen und Vorleistungen an Ärzte, die sich auf dem Land niederlassen wollen. Sie werden vielmehr von Fall zu Fall und unter stets wechselnden Voraussetzungen und Konditionen gewährt. Die Regelform ist dabei nicht der verlorene Zuschuß, sondern die Kreditgewährung: der Schwerpunkt der gemeindlichen Hilfen liegt auf der Grundstücks- bzw. Wohnungsbeschaffung. Die von den Gemeinden gewährten Hilfen müssen oft auch in Verbindung mit den sonstigen Vergünstigungen, die bei der Niederlassung in „unterversorgten" Gebieten eröffnet werden, gesehen werden. Ich darf in diesem Zusammenhang beispielsweise auf die Zuschüsse aus Bundesmitteln zur Zinsverbilligung von Darlehen für die Gründung freiberuflicher Existenzen, auf die Inanspruchnahme von ERP-Mitteln oder auf die Umsatzgarantien der Kassenärztlichen Vereinigungen hinweisen. Dieses Bündel von Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die ärztliche Unterversorgung bestimmter Gebiete zu beheben, steht meines Erachtens nicht in einem relevanten Zusammenhang zu einer möglichen bevorzugten Zulassung zum Medizinstudium in der von Ihnen angedeuteten Richtung; Anreize, bestimmte Orte für eine Praxisgründung zu wählen, müßten wahrscheinlich auch dann geboten werden. Darüberhinaus würde sich die Gewährung von einzelnen Hilfen durch die Gemeinden nicht ausschließen lassen. Es erscheint mir daher fraglich, ob mit dem hier vorgeschlagenen Weg der Zulassung zum Medizinstudium gemeindliche Kapitalhilfen und Vorleistungen im nennenswerten Umfang eingespart werden können. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ravens vom 16. Januar 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Orgaß (CDU/CSU) (Drucksache 7/12 Fragen A 63 und 64) : Die mündlichen Anfragen des Abgeordneten Gerhard Orgaß vom 1. Dezember 1972, die schriftlich beantwortet werden sollen, beantworte ich wie folgt: Frage: Trifft die Behauptung der Hamburger Illustrierten „Stern" zu, daß der Herr Bundeskanzler den Auftrag erteilt hat, eine Liste anzufertigen, die Namen von Personen aus der deutschen Wirtschaft enthält, die im zurückliegenden Wahlkampf die Opposition unterstützt haben? Antwort: Diese Behauptung trifft nicht zu. Frage: Läßt die Bundesregierung darüber hinaus weitere Listen von Personen zusammenstellen, die ihrer Politik kritisch gegenüberstehen? Antwort: Auch diese Frage ist mit „Nein" zu beantworten. 412* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner vom 24. Januar 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Wolfram (SPD) (Drucksache 7/77 Fragen A 48 und 49) : Wie beurteilt die Bundesregierung die Forderung des Bundes der Steuerzahler auf angemessene Entschädigung für die „Hilfsarbeiten", die die Unternehmen insbesondere auf Grund der komplizierten Steuergesetzgebung für die Finanzämter leisten müssen? Ist es der Bundesregierung möglich, die Zinsgewinne der Wirtschaft durch die wegen der Überlastung der Finanzbehörden häufig erst Jahre später zu tätigenden Steuernachzahlungen der Unternehmen zu quantifizieren und vor diesem Hintergrund die Forderungen des Bundes der Steuerzahler in der gebotenen Form zurückzuweisen? Namens der Bundesregierung beantworte ich Ihre Fragen wie folgt: 1. Die in Steuergesetzen bestimmte unentgeltliche Inanspruchnahme privater Unternehmer verstößt nach höchstrichterlicher Rechtsprechung weder gegen das Gesetz noch sonst gegen die verfassungsmäßige Ordnung. Nach dem Urteil des Bundesfinanzhofs vom 5. Juli 1963 (Bundessteuerbl. 1963 III S. 468) ist die Pflicht der Arbeitgeber, bei der Erhebung der Lohnsteuer mitzuwirken, eine auf dem öffentlichen Recht beruhende Reflexwirkung der Begründung privatrechtlicher oder öffentlich-rechtlicher Dienstverhältnisse, die den Betroffenen auch ohne besondere Vergütung zuzumuten ist. Die gegen dieses Urteil eingelegte Verfassungsbeschwerde wurde vom Bundesverfassungsgericht nicht zur Entscheidung angenommen. Auch die Verpflichtung der Banken, in bestimmten Fällen Kapitalertragsteuer einzubehalten und an das Finanzamt abzuführen, ist nach dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 29. November 1967 (Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, Bd. 22 S. 380) mit dem Grundgesetz zu vereinbaren. Zu einer Entschädigung der Unternehmer für ihre Hilfeleistungen bei der Lohnsteuererhebung (z. B. durch eine „Lohnsteuerprovision") besteht weder aus rechtlichen noch aus rechtspolitischen Gründen Veranlassung, zumal die dafür erforderlichen Haushaltsmittel nur durch Steuererhöhungen aufgebracht werden könnten. Im übrigen ist zu bedenken, daß die Aufwendungen der Unternehmer für die Hilfeleistungen in die Kalkulation eingehen dürften. Sie sind bei der Gewinnermittlung als Betriebsausgaben abziehbar und mindern damit die ertragsteuerliche Belastung. Es darf auch nicht unberücksichtigt bleiben, daß den Unternehmen die abzuführende Lohnsteuer für eine bestimmte Zeit zur Verfügung steht (die Frist zur Abführung der Lohnsteuer an das Finanzamt endet jeweils am 10. Tag nach Ablauf eines jeden Kalendermonats bzw. — bei kleinen Betrieben — eines jeden Kalendervierteljahrs) und daß ihnen hieraus ein nicht unbedeutender Zinsvorteil erwächst. 2. Die Zinsgewinne, die der Wirtschaft wegen verspäteter Anforderung von Abschlußzahlungen usw. zugute kommen stehen in keinem Zusammenhang mit den Aufwendungen, die durch ihre Hilfeleistungen für den Staat anfallen; sie sollten auch nicht in einem solchen Zusammenhang gebracht werden. Zur Frage der Verzinsung darf ich auf die Ausführungen auf Seite 96 des Entwurfs einer Abgabenordnung (BT-Drucksache VI/ 1982) hinweisen. Danach wird das schwierige Problem der umfassenden Neuregelung des Zinsrechts weiter geprüft und nach Abschluß der Prüfung entschieden werden. Die Quantifizierung der Zinsvorteile der Wirtschaft wegen verspäteter Anforderung von Abschlußzahlungen usw. ist sehr schwierig. Unter Berücksichtigung des Umstandes, daß die Zinsvorteile zu einer entsprechend höheren ertragsteuerlichen Belastung führen, dürften sie mehrere hundert Millionen DM im Jahr betragen. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner vom 31. Januar 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Wuwer (SPD) (Drucksache 7/77 Frage A 52) : Welche Maßnahmen will oder kann die Bundesregierung ergreifen, um bekanntgewordene Praktiken deutscher Kreditinstitute (Der Spiegel, Nr. 51, S. 32) zur Umgehung des Bardepotgesetzes in Zukunft zu verhindern bzw. zu ahnden? Die Bundesregierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um Praktiken, wie sie in der genannten Presseveröffentlichung erwähnt sind, zu verhindern. Durch die am 1. Januar 1973 in Kraft getretene 24. Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsverordnung ist der Depot-Freibetrag von 500 000 DM auf 50 000 DM herabgesetzt worden. Dies gilt auch für früher aufgenommene Kredite. Nach Auffassung der Bundesregierung werden sich damit solche Praktiken in Zukunft nicht mehr lohnen. Die Bundesregierung wird aber auch künftig — gemeinsam mit der Deutschen Bundesbank — die Entwicklung des Kapitalverkehrs nach etwaigen Umgehungen der bestehenden Regelungen überprüfen. Verstößen gegen die Depotpflicht können die Deutsche Bundesbank durch Heranziehungsbescheide und gegebenenfalls die Oberfinanzdirektionen im Rahmen des Ordnungswidrigkeiten-Rechts gemäß § 33 des Außenwirtschaftsgesetzes entgegenwirken. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner vom 31. Januar 1973 auf die Mündliche Frage des Abgeordneten Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 413* Schulte (Schwäbisch Gmünd) (CDU/CSU) (Drucksache 7/77 Frage A 57) : Hält es die Bundesregierung nicht für einen Widerspruch, die Absetzbarkeit von Studienkosten von der Steuer durch Eltern auf 100 DM monatlich zu begrenzen, während sie selbst nach dem Bundesausbildungförderungsgesetz monatliche Studienkosten in Höhe von 420 DM anerkennt? Die Bundesregierung ist der Auffassung, daß der Widerspruch, von dem Sie in Ihrer Frage sprechen, nicht besteht. Der Freibetrag wegen auswärtiger Unterbringung, der zur Abgeltung der durch die auswärtige Unterbringung eines Kindes zur Berufsausbildung erwachsenden besonderen Aufwendungen neben dem Kinderfreibetrag gewährt wird, steht mit der staatlichen Ausbildungsförderung aus Haushaltsmitteln in keinem unmittelbaren Zusammenhang. Bei der Bemessung des betreffenden Freibetrags war die Erwägung maßgebend, daß die besonderen Aufwendungen für die auswärtige Unterbringung eines in Berufsausbildung stehenden Kindes einkommensteuerlich neben dem Kinderfreibetrag nicht mit einem höheren Betrag berücksichtigt werden können als Unterhaltsleistungen an bedürftige Angehörige. Für diese kann nach geltendem Recht die Einkommensteuer dadurch ermäßigt werden, daß die Aufwendungen bis zum Höchstbetrag von ebenfalls 1200 DM im Kalenderjahr vom Einkommen abgezogen werden. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Porzner vom 31. Januar 1973 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Spitzmüller (FDP) (Drucksache 7/77 Frage A 60 und 61): Sieht die Bundesregierung eine Möglichkeit, zu einer besseren Absicherung von betrieblichen Pensionsansprüchen in Zusammenarbeit mit den Ländern bzw. den obersten Finanzbehörden, gestützt auf § 131 AO, durch eine Verwaltungsanordnung eine Regelung zuzulassen, die dem Trägerunternehmen erlaubt, im Jahre der Gründung voll abzugsfähige Zuwendungen in Höhe der bis dahin auch für Anwartschaften gebildeten Pensionsrückstellungen an die Pensionskasse zur Ausstattung mit dem nötigen Deckungskapital zu machen? Sieht die Bundesregierung sonstige Möglichkeiten einer steuerlichen Erleichterung bel der Überführung von Pensionsverpflichtungen auf eine Pensionskasse, die die Ansprüche der Beschäftigten in einer besseren Weise sichern? Nach § 1 des Zuwendungsgesetzes vom 26. 3. 1952 sind Zuwendungen an eine betriebliche Pensionskasse zur Bildung des Deckungskapitals nur mit dem Betrag abzugsfähig, der auf das jeweilige Wirtschaftsjahr entfällt, wenn die Bildung des Deckungskapitals nach versicherungsmathematischen Grundsätze gleichmäßig auf die Zeit bis zum wahrscheinlichen Eintritt des Versicherungsfalles verteilt wird. Eine Ausnahmeregelung für den Fall, daß ein Unternehmen zunächst Rückstellungen nach § 6 a des Einkommensteuergesetzes gebildet hat, später aber die betriebliche Altersversorgung auf eine Pensionskasse übertragen will, ist im Gesetz nicht vorgesehen. Ob und ggf. in welchem Umfang die für die Verwaltung der Einkommen- und Körperschaftsteuer zuständigen Finanzbehörden der Länder in Einzelfällen dieser Art bisher aus Billigkeitsgründen höhere Zuwendungen als abzugsfähige Betriebsausgaben anerkannt haben, ist der Bundesregierung nicht bekannt. Es ist jedoch beabsichtigt, die Angelegenheit in einer der nächsten Sitzungen mit den zuständigen Steuerreferenten der Länder zu erörtern. Diese Erörterung wird ergeben, ob die Notwendigkeit besteht, den Fragenkomplex durch Erlasse der Länder zu regeln. Andere Möglichkeiten zur Erleichterung der Überführung von Pensionsverpflichtungen auf eine Pensionskasse wären allenfalls bei der Lohnsteuer denkbar, und zwar im Hinblick darauf, daß die Leistungen des Unternehmens an die Pensionskasse grundsätzlich steuerpflichtiger Arbeitslohn sind. Die Bundesregierung wird im Zuge der Steuerreform prüfen, ob und inwieweit hier Erleichterungen geschaffen werden können. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Logemann vom 30. Januar 1972 auf die Mündlichen Fragen des Abgeordneten Ey (CDU/CSU) (Drucksache 7/77 Fragen A 102 und 103) : Kann die Bundesregierung angeben, oh und inwieweit durch die jüngsten Beschlüsse des EWG-Ministerrats zur gemeinsamen Agrarpolitik Warenströme landwirtschaftlicher Produkte, die bisher nach Großbritannien flossen, sich von Dänemark in die Bundesrepublik Deutschland umlenken? Kann die Bundesregierung angeben, welche Auswirkungen der De-facto-Abwertungseffekt des Britischen Pfundes in Höhe von 9,82 % auf die Erzeugerpreisgestaltung landwirtschaftlicher Produkte, ausgedrückt in Landeswährung, in Großbritannien hat und in welcher Weise die Landwirtschaften der übrigen EWG-Mitgliedsländer hiervon berührt werden? Zu Frage A 102: Mit den Beschlüssen des EG-Ministerrats über die Ausgleichsregelungen zur Anpassung der Preise der neuen Mitgliedstaaten an die Agrarpreise in der bisherigen Gemeinschaft und zur Angleichung der Agrarpreise zwischen den neuen Mitgliedstaaten sind Regelungen verabschiedet worden, die Wettbewerbsverzerrungen und dadurch ausgelöste Verlagerungen von Warenströmen weitgehend verhindern sollen. Das gilt auch für die in der Frage angesprochenen Warenströme von Dänemark nach Großbritannien. Längerfristig ist jedoch nicht auszuschließen, daß es zu quantitativen Verschiebungen der Warenströme zwischen den Ländern in der EG der Neun kommt, weil wir es mit offenen Märkten zu tun haben. Zu Frage A 103: Die Erzeugerpreise für landwirtschaftliche Produkte in Großbritannien — ausgedrückt in Landes- 414* Deutscher Bundestag — 7. Wahlperiode — 11. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 31. Januar 1973 währung — bleiben mit Ausnahme der Getreidepreise unverändert. Zur Ermittlung der Ausgleichsbeträge werden diese Preise unter Berücksichtigung des De-facto-Abwertungseffekts in Rechnungseinheiten umgerechnet. Dadurch sinkt der britische RE-Preis und die Ausgleichsbeträge für den Handel zwischen der alten Gemeinschaft und den neuen Mitgliedstaaten steigen. Bei Getreide hat der Rat den De-facto-Abwertungseffekt dadurch berücksichtigt, daß er die in Landeswährung ausgedrückten britischen Erzeugerpreise um den entsprechenden Satz (11%) angehoben hat. Auswirkungen dieses Systems auf die übrigen Mitgliedsländer der Gemeinschaft bestehen nicht, d. h. das System wird nicht zu wesentlichen Veränderungen der bestehenden Warenströme führen.
Gesamtes Protokol
Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701100000
Die Sitzung ist eröffnet.
Ich habe bekanntzumachen: Als Nachfolger für den Abgeordneten Augstein (Hamburg) hat der Abgeordnete Dr. Böger am 25. Januar 1973 die Mitgliedschaft im Deutschen Bundestag erworben. Ich begrüße den Kollegen sehr herzlich und wünsche ihm eine erfolgreiche Arbeit in diesem Hause.
Die folgenden amtlichen Mitteilungen werden ohne Verlesung in den Stenographischen Bericht aufgenommen:
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hat mit Schreiben vom 29. Januar 1973 die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Ritz, Dr. von Bismarck, Carstens (Emsteck), Seiters, Ey, Schröder (Lüneburg), Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein, Mursch (Soltau-Harburg) und Genössen betr. die Folgen der Sturmschäden vom 13. November 1972 in der Forstwirtschaft — Drucksache 7114 — beantwortet. Sein Schreiben ist als Drucksache 7/85 verteilt.
Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung hat mit Schreiben vom 21. Dezember 1972 unter bezug auf den Beschluß des Deutschen Bundestages vom 8. April 1959 und vom 16. Oktober 1964 seinen Bericht über die Beschäftigung Schwerbeschädigter bei den Bundesdienststellen vorgelegt, der als Drucksache 7g49 verteilt ist.
Wir haben heute nur einen Punkt auf der Tagesordnung, die
Fragestunde
— Drucksache 7/77
Da wir längere Zeit keine Fragestunde gehabt haben, ist interfraktionell vereinbart worden, daß wir in dieser Woche ausnahmsweise abweichend von der Geschäftsordnung — je zwei Fragestunden heute und morgen haben werden. Ich bitte das Haus — gemäß § 127 der Geschäftsordnung , damit einverstanden zu sein. — Ich höre keinen Widerspruch; es ist so beschlossen.
Wir beginnen mit den Fragen aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau. Zur Beantwortung ist Herr Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Haack anwesend.
Ich rufe die Frage 1 des Herrn Abgeordneten Dr. Waffenschmidt auf:
Wird die Bundesregierung unverzüglich die von den Ländern und Gemeinden erwartete Ausschreibung des Bundeswettbewerbes 1973 „Burger, es geht um Deine Gemeinde" veranlassen?
Ist der Herr Abgeordnete im Saal? — Das ist der Fall. Bitte, Herr Staatssekretär!

Dr. Dieter Haack (SPD):
Rede ID: ID0701100100
Herr Kollege Waffenschmidt, die Durchführung des Bundeswettbewerbs 1973 „Bürger, es geht um Deine Gemeinde" wurde bereits im vergangenen Jahr, 1972, beschlossen. Im Dezember 1972 erhielt dann die Deutsche Gartenbaugesellschaft den Auftrag, die organisatorische Durchführung des Wettbewerbs wie auch schon in den vergangenen Jahren zu übernehmen und mit den Vorarbeiten unverzüglich zu beginnen. Die erforderlichen Bundeszuwendungen wurden zur Verfügung gestellt. Noch Ende 1972 wurde der Entwurf für die Wettbewerbsausschreibung vorgelegt und mit den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt. Zur Zeit wird der Ausschreibungstext in unserem Ministerium noch einmal überprüft. Einvernehmlich mit den Bundesländern wird dann die Ausschreibung veröffentlicht. Sie können also davon ausgehen, daß die Wettbewerbe in den einzelnen Bundesländern im Laufe des Jahres 1973 durchgeführt werden und die Bundessieger spätestens Anfang 1974 ermittelt werden können.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701100200
Herr Kollege, eine Zusatzfrage? — Bitte schön!

Dr. Horst Waffenschmidt (CDU):
Rede ID: ID0701100300
Herr Staatssekretär, würden Sie die Ansicht teilen, daß es künftig darauf ankommen sollte, die Richtlinien schon frühzeitig — früher als bisher — bekanntzugeben, im Hinblick auf ein Wettbewerbsjahr schon im vorangehenden Jahr, damit sich die Menge der Beteiligten — ich nenne Länder, Städte und Gemeinden, auch die beteiligten Gesellschaften — noch eher auf die Durchführung des Wettbewerbs einstellen kann? Ich glaube, wir alle wollen diesen Wettbewerb und können nur hoffen, daß es genügend Vorbereitungszeit dafür geben wird.

Dr. Dieter Haack (SPD):
Rede ID: ID0701100400
Sie können sicher sein, Herr Waffenschmidt, daß wir auch in Zukunft darauf achten werden, daß die Unterlagen rechtzeitig zur Verfügung gestellt werden bzw. der Wettbewerb rechtzeitig ausgeschrieben wird. Eine gewisse Verzögerung um einige Wochen bei dem gegenwärtigen Wettbewerb hängt sicher auch mit einer Umorganisation innerhalb unseres Ministeriums zusammen.




Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701100500
Keine Zusatzfrage mehr.
Die Frage 2 ist vom Antragsteller zurückgezogen worden.
Vielen Dank, Herr Staatssekretär.
Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Zur Beantwortung ist Herr Bundesminister Eppler anwesend.
Ich rufe Frage 3 des Herrn Abgeordneten Lenzer auf:
Welche Gründe haben die Bundesregierung veranlaßt, bei der Ausschreibung der Bauarbeiten des Staudamms Bou Heurtma (Tunesien) von dem im Rahmen der Kapitalhilfe praktizierten Prinzip der Lieferbindung an das darlehengebende Land abzuweichen, und wie beurteilt die Bundesregierung die Frage im Grundsatz?
Bitte, Herr Minister!

Dr. Erhard Eppler (SPD):
Rede ID: ID0701100600
Herr Kollege Lenzer, die Bundesregierung geht im vollen Gegensatz zu Ihrer Annahme bei der Vergabe der bilateralen Kapitalhilfe vom Grundsatz der Lieferungebundenheit aus. Diese Praxis soll das Entwicklungsland in die Lage versetzen, das jeweils günstigste Angebot zu berücksichtigen und damit den gewählten Kapitalhilfekredit so gut wie möglich zu nutzen. Auch in die entwicklungspolitische Konzeption der Bundesrepublik, die am 11. Februar 1971 vom Kabinett verabschiedet wurde, hat der Grundsatz der Lieferungebundenheit Eingang gefunden.
Im Fall des tunesischen Projekts Bou Heurtma erfolgte die Entscheidung für eine internationale öffentliche Ausschreibung im Einklang mit diesem Grundsatz der Lieferungebundenheit und dem deutsch-tunesischen Regierungsabkommen vom 23. April 1970.
Im übrigen hat die Bundesregierung bereits am 16. Juni 1970 eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Preiß, Josten, Springorum und Genossen zum selben Projekt beantwortet und dabei sowohl ihre Entscheidung in diesem Einzelfall als auch ihre Haltung in der Grundsatzfrage begründet.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701100700
Eine Zusatzfrage, bitte schön!

Christian Lenzer (CDU):
Rede ID: ID0701100800
Herr Bundesminister, sind Sie nicht der Meinung, daß man zumindest gegenüber den Staatshandelsländern das Problem der Lieferbindung in einem etwas anderen Licht sehen müßte, weil von dieser Seite, da sich solche Länder nicht dem Wettbewerb in unserem Sinne zu stellen brauchen, administrativ fixierte Preise angeboten werden können?

Dr. Erhard Eppler (SPD):
Rede ID: ID0701100900
Nein, Herr Kollege, ich bin dieser Meinung nicht. Ich war bisher der Meinung, daß Marktwirtschaft ein Höchstmaß an nationalem und internationalem Wettbewerb bedeutet, und bin etwas überrascht, daß Sie offenbar anderer Meinung sind.

(Beifall bei der SPD.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701101000
Noch eine Zusatzfrage.

Christian Lenzer (CDU):
Rede ID: ID0701101100
Herr Bundesminister, das müßte in einer Diskussion geklärt werden, ob ich wirklich anderer Meinung bin. Hier ging es um die Frage nach einem ganz klaren Sachverhalt. Darf ich Sie zusätzlich fragen, ob nicht in dem genannten Projekt aus Zweckmäßigkeitsgründen — an Ort und Stelle standen ja von einer deutschen Firma, die unter den Bietern war, schon erhebliches Gerät und auch Personal zur Verfügung — doch ein anderes Procedere möglich gewesen wäre?

Dr. Erhard Eppler (SPD):
Rede ID: ID0701101200
Herr Kollege, ich kann in Ergänzung dessen, was die Bundesregierung bereits auf eine Anfrage Ihrer Kollegen am 16. Juni 1970 schriftlich erklärt hat, nur feststellen, daß ich dieser Meinung nicht bin.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701101300
Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Opitz.

Rudolf Opitz (FDP):
Rede ID: ID0701101400
Herr Minister, sind Sie bereit, darzustellen, wie sich die Lieferungebundenheit andererseits oft positiv für die deutsche Wirtschaft ausgewirkt hat?

Dr. Erhard Eppler (SPD):
Rede ID: ID0701101500
Herr Kollege, ein großer Teil des Goodwill, das wir in den Entwicklungsländern haben, rührt daher, daß die Bundesrepublik dasjenige große Industrieland ist, welches die geringste Lieferbindung hat. Ich möchte hinzufügen, daß es sich ein Land, das im Augenblick mit einem Exportüberschuß von 20 Milliarden DM im Jahr zu kämpfen hat, wirklich leisten kann, diesen Grundsatz der Lieferungebundenheit bei der Kapitalhilfe durchzuhalten.

(Beifall bei der SPD.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701101600
Keine Zusatzfrage.
Vielen Dank, Herr Bundesminister Eppler.
Wir kommen damit zu den Fragen aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers der Finanzen. Zur Beantwortung steht der Herr Parlamentarische Staatssekretär Porzner zur Verfügung.
Die Fragen 48 und 49 des Abgeordneten Wolfram werden auf Wunsch des Fragestellers schriftlich beantwortet. Die Antworten werden als Anlagen abgedruckt.
Ich rufe die Frage 50 des Abgeordneten Dr. Evers auf, in der aber in der vorletzten Zeile nicht „251 Milliarden", sondern „251 Millionen" zu lesen ist:
Entsprach das Steueraufkommen der rund 17 000 deutschen Arbeitnehmer (Grenzarbeitnehmer), die im Regierungsbezirk Südbaden wohnen und ihren Arbeitsplatz in der Schweiz haben, dem Bruttoeinkommen dieser Grenzgänger, das nach Angaben der Deutschen Bundesbank im Jahre 1971 251 Milliarden DM betrug?
Bitte schön, Herr Staatssekretär!




Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701101700
Herr Evers, die Zahl der Grenzgänger zur Schweiz betrug im Jahr 1971 16 560. Geht man von den Bruttobezügen in Höhe von 251 Millionen DM aus, die die Bundesbank ermittelt hat, so ergibt sich ein durchschnittlicher Jahreslohn von 15 157 DM. Nach repräsentativen Feststellungen der Finanzämter über die allerdings noch nicht abgeschlossene — Veranlagung 1971 beträgt das Einkommensteuersoll der Grenzgänger zur Schweiz zur Zeit insgesamt 13 bis 14 Millionen DM. Das durchschnittliche Einkommensteuersoll pro Grenzgänger liegt mit 785 bis 845 DM etwas unter dem durchschnittlichen Lohnsteueraufkommen der im Inland tätigen Arbeitnehmer. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Grenzgänger nur selten in leitenden Stellungen tätig sind und ihr Durchschnittseinkommen deshalb unter demjenigen aller im Inland unselbständig Beschäftigten liegt.
Des weiteren sind die steuerlich abzugsfähigen Werbungskosten und Sonderausgaben der Grenzgänger im allgemeinen höher als bei den im Inland Beschäftigten. Grenzgänger sind einmal durch die Fahrten zum Arbeitsort mit überdurchschnittlich hohen Fahrtkosten belastet, zum anderen müssen sie verhältnismäßig hohe Beiträge zur Altersversorgung aufwenden, weil in der Schweiz kein Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung gezahlt wird.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701101800
Zu einer Zusatzfrage, bitte!

Dr. Hans Evers (CDU):
Rede ID: ID0701101900
Demnach handelt es sich also nicht um Steuerrückstände, sondern um individuell niedrigere Bemessungsgrundlagen bei den Steuerpflichtigen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701102000
In diesem Fall ja.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701102100
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 51 des Herrn Abgeordneten Dr. Evers auf:
Wie hoch sind gegebenenfalls die Steuerrückstände der deutschen Grenzgänger, die nach dem deutsch-schweizerischen Doppelbesteuerungsabkommen an ihrem deutschen Wohnort zur Einkommensteuer veranlagt werden, für die Jahre 1970 und 1971, und welche Ursachen haben diese Steuerrückstände?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701102200
Herr Dr. Evers, die Steuerrückstände der Grenzgänger die es natürlich auch gibt, die aber woanders herrühren — aus dem Jahre 1970/71 betragen gegenwärtig rund 1,1 Millionen DM. Mit rund 8 v. H. des Steuersolls liegen sie nicht unwesentlich über dem Durchschnitt der Einkommensteuerrückstände, der zum 30. November 1972 im Oberfinanzbezirk Freiburg bei 3,73 v. H. des Einkommensteuersolls lag. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei Arbeitnehmern, die im Inland an das Lohnsteuerabzugsverfahren gewöhnt sind, die Erhebung von Einkommensteuervorauszahlungen und von Abschlußzahlungen auf gewisse Schwierigkeiten stößt. Bei der Vollstreckung bestehen häufig
Schwierigkeiten, weil Lohnpfändungen beim schweizerischen Arbeitgeber nicht möglich sind.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701102300
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 52 des Herrn Abgeordneten Wuwer auf. — Der Abgeordnete ist nicht im Saal; die Frage wird schriftlich beantwortet. Die Antwort wird als Anlage abgedruckt.
Ich rufe die Frage 53 des Herrn Abgeordneten Dr. Müller-Hermann auf:
Welche sachliche Begründung und welche gesellschaftspolitische Zielsetzung hat die Bundesregierung für ihre Ankündigung, die Mineralölsteuer zu erhöhen und außerdem eine Autobahngebühr einzuführen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701102400
Herr Dr. Müller-Hermann, die Bundesregierung hat nie einen Hehl daraus gemacht, daß zur Erreichung der von ihr angestrebten Ziele auch Abgabenerhöhungen in Betracht gezogen werden müssen. Sie hat jedoch keine konkreten Schritte angekündigt. Äußerungen des Herrn Bundesministers Lauritzen zu Fragen einer Erhöhung der Mineralölsteuer und der Einführung einer Autobahngebühr können, wie Herr Minister Lauritzen selbst ausdrücklich klargestellt hat, nur so gewertet werden, daß die Prüfung der hiermit zusammenhängenden Probleme notwendig ist und zu den Aufgaben der beteiligten Ressorts gehört. Sie werden Verständnis dafür haben, daß sich der für den Verkehr zuständige Bundesminister u. a. über die Bewältigung der Schwierigkeiten im Personennahverkehr Gedanken macht. Es liegt nahe, daß er die Finanzierungsfragen in seine Überlegungen einschließt.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701102500
Eine Zusatzfrage.

Dr. Ernst Müller-Hermann (CDU):
Rede ID: ID0701102600
Herr Staatssekretär, wie bringen Sie die ja wohl auf Initiative Ihres Herrn Ministers angeregte Aktion des ehemaligen Staatssekretärs Mommsen in Einklang mit diesen Absichtserklärungen der Regierung? Herr Mommsen hat die mit der Motorisierung beschäftigte Industrie gebeten, das Jahr 1973 doch zu einem Jahr der Stabilität um das Auto zu machen.

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701102700
Erstens sehe ich keinen Zusammenhang mit der Frage, zweitens ist es nicht Sache der Bundesregierung, Meinungen und Äußerungen der Bundesregierung nicht angehörender Personen hier zu beurteilen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701102800
Zweite Zusatzfrage.

Dr. Ernst Müller-Hermann (CDU):
Rede ID: ID0701102900
Ich habe die Frage gestellt — ich wiederhole sie — in bezug auf Herrn Mommsen, der, als er diese Aktivität entfaltete, Staatssekretär der Regierung war.




Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701103000
Ich habe meiner Antwort nichts hinzuzufügen, Herr Müller-Hermann.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701103100
Eine Zusatzfrage, Herr Kollege.

Dr. Horst Schröder (CDU):
Rede ID: ID0701103200
Herr Staatssekretär, Sie sprachen von einer notwendigen Prüfung. Darf ich fragen, wie der gegenwärtige Stand der Prüfung dieser Frage in den zuständigen Bundesministerien ist.

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701103300
Der gegenwärtige Stand ist durch die Antwort dargelegt. Einen anderen Stand gibt es nicht darzustellen.

Dr. Horst Schröder (CDU):
Rede ID: ID0701103400
Eine zweite Frage: Wie kann von einer Autobahngebühr gesprochen werden, wenn Meldungen zutreffend sind, daß alle Pkw- und Lkw-Besitzer von einer solchen erfaßt werden sollen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701103500
Diese Meldungen wären nicht zutreffend. Im übrigen kann über Einzelheiten nicht gesprochen werden, solange Vorschläge nicht vorliegen. Ich habe in der Antwort auf die Frage 53 ausdrücklich gesagt, daß Sie, Herr Dr. Müller-Hermann, Verständnis dafür haben möchten, daß sich der zuständige Bundesminister Gedanken darüber macht, wie er u. a. mit den Schwierigkeiten und der Finanzierung des Nahverkehrs fertig werden kann. Von Vorschlägen war nicht die Rede. Sie liegen auch nicht vor.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701103600
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Lemmrich.

Karl Heinz Lemmrich (CSU):
Rede ID: ID0701103700
Herr Staatssekretär, können Sie mir nach dieser Antwort versichern, daß die Bundesregierung in diesem Jahr die Mineralölsteuer nicht erhöhen wird?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701103800
Der Bundesminister der Finanzen, Helmut Schmidt, hat schon oft öffentlich gesagt, daß er auch für das Jahr 1973 Mehreinnahmen nicht ausschließt. Diese Antwort dürfte auch für den Deutschen Bundestag, wenn Sie sie in dieser Form haben wollen, ausreichend sein.

(Abg. Lemmrich: Das heißt also, Sie haben Überlegungen, die Mineralölsteuer in diesem Jahr zu erhöhen!)

— Das heißt es nicht. Das schließen Sie daraus.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701103900
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Evers.

Dr. Hans Evers (CDU):
Rede ID: ID0701104000
Bezieht die Bundesregierung in ihre Überlegungen auch die Möglichkeit ein, in Verhandlungen mit ausländischen Staaten eventuell dafür Sorge zu tragen, daß Inhaber deutscher Fahrzeuge und deutsche Staatsangehörige bei der Benutzung ausländischer Autobahnen von den dort erhobenen Autobahngebühren freigestellt werden?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701104100
Die Bundesregierung bezieht bei allen gesetzgeberischen Maßnahmen internationale Auswirkungen ein.

(Beifall bei den Regierungsparteien — Lachen bei der CDU/CSU.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701104200
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Jobst.

Dr. Dionys Jobst (CSU):
Rede ID: ID0701104300
Herr Staatssekretär, kann ich Ihre Antwort, die Sie Herrn Müller-Hermann gegeben haben, so deuten, daß die Bundesregierung nicht beabsichtigt, in diesem Jahr eine Autobahngebühr einzuführen?

(Abg. Dr. Schäfer [Tübingen]:: Warum das noch einmal fragen!)


Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701104400
Vom Standpunkt der Praktikabilität irgendwelcher neuer Steuern her gesehen, möchte ich sagen, daß es gar nicht möglich ist, eine Gebühr oder Steuer innerhalb von wenigen Monaten einzuführen und sie auch sofort in Kraft treten zu lassen. Meine Antwort ist vom Fachlichen und vom Gesetzestechnischen her begründet: Eine Autobahngebühr kann nicht binnen Monaten eingeführt werden, auch wenn sie — vom Bundestag übrigens — beschlossen werden sollte.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701104500
Keine weiteren Zusatzfragen.
Dann rufe ich die Frage 54 des Herrn Abgeordneten Müller-Hermann auf:
Kann die Bundesregierung von einer gesicherten Rechtsgrundlage ausgehen, daß eine für die Benutzung von Autobahnen erhobene jährliche Pauschale — ohne Rücksicht auf bestehende Doppelbesteuerungsabkommen — auch ausländische Kraftfahrzeuge erfaßt?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701104600
Herr Dr. Müller-Hermann, die Bundesregierung wird gegebenenfalls ganz gewiß nur Vorschläge machen, die auf gesicherter Rechtsgrundlage basieren.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701104700
Eine Zusatzfrage.

Dr. Ernst Müller-Hermann (CDU):
Rede ID: ID0701104800
Herr Staatssekretär, ist sich die Bundesregierung darüber im klaren, daß eine eventuelle Autobahngebühr, die pauschal für alle Personenkraftwagen und/oder Nutzfahrzeuge erhoben wird, im Sinne der internationalen Doppelbesteuerungsabkommen als Steuer interpretiert würde und insofern Ausländer nicht betreffen könnte bzw. daß es wiederum mit einem ungewöhnlich großen Überwachungsaufwand verbunden wäre, wenn eine Gebühr nur für die Benutzung der Autobahn erhoben würde?

(Abg. Dr. Schäfer [Tübingen]: Das ist ja laienhaft!)





Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701104900
Die Bundesregierung würde alle diese Fragen sorgfältig überlegen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701105000
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Lemmrich.

Karl Heinz Lemmrich (CSU):
Rede ID: ID0701105100
Herr Staatssekretär, die Regierung hat trotz Auflösung des Bundestages Parlamentarische Staatssekretäre beschäftigt, damit sie schon eine Zeitlang überlegen konnten. Herr Staatssekretär, trifft es zu, daß die Überlegungen schon so weit gediehen sind, daß bereits eine Vorlage zur Einführung solch einer Autobahnsteuer erarbeitet worden ist, die vorsieht, daß Ausländer wegen der vom Herrn Kollegen Müller-Hermann angesprochenen Probleme von dieser Steuer ausgenommen werden müßten?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701105200
Herr Lemmrich, ich halte es sogar für die Pflicht der Beamten in einem Ministerium — von der Bundesregierung einmal ganz abgesehen , sich über viele Möglichkeiten Gedanken zu machen und diese Gedanken dann auch schriftlich festzulegen. Es ist sogar üblich, daß solche Fragen, ohne daß das die Bundesregierung selbst berührt, mit den zuständigen Beamten der Länderministerien besprochen werden. Vieles von dem, was in einem Ministerium überlegt wird, wird nachher wieder verworfen. Vieles wird auch aufgegriffen. Ich bitte um Verständnis dafür, wenn ich sage, daß man die Tatsache, daß sich Beamte in den Ministerien Gedanken machen, nicht zum Anlaß spektakulärer Stellungnahmen machen sollte.

(Heiterkeit. — Beifall bei den Regierungsparteien.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701105300
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Opitz.

Rudolf Opitz (FDP):
Rede ID: ID0701105400
Herr Staatssekretär, stimmen Sie mit mir darin überein, daß die Autobahngebühr in Frankreich auch nicht als Steuer interpretiert wird?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701105500
Die Autobahngebühren in anderen Staaten beruhen auf anderer Rechtsgrundlage als unsere Steuern, z. B. die Mineralölsteuer. Insofern sind sie nicht unmittelbar mit unseren Abgaben für den Verkehr vergleichbar.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701105600
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Müller-Hermann.

Dr. Ernst Müller-Hermann (CDU):
Rede ID: ID0701105700
Ist sich die Bundesregierung darüber im klaren, daß sich jede zusätzliche Steuerbelastung, die die Ausländer nicht trifft, auf jeden Fall im Sinne einer weiteren Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der deutschen Wirtschaft — auch zu Lasten der deutschen Seehäfen — auswirken muß?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701105800
Selbstverständlich. Aber auch die gegenwärtige gesetzliche Lage führt zum Teil zu Wettbewerbsverzerrungen. Die Wettbewerbsverzerrungen im Verkehr in Europa sind sowieso relativ stark.

(Abg. Dr. Müller-Hermann: Soll man dazu noch mehr tun?)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701105900
Eine Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Niegel.

Lorenz Niegel (CSU):
Rede ID: ID0701106000
Wird die Bundesregierung dann von den Überlegungen der Beamten, von denen Sie vorhin gesprochen haben, nämlich eine Autobahngebühr einzuführen, Abstand nehmen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701106100
Die Bundesregierung nimmt weder Stellung zu noch Abstand von Überlegungen, die innerhalb der Ressorts angestellt werden. Es gehört zur Pflicht der Verwaltung, verschiedenerlei Möglichkeiten durchzudenken, und zwar nicht nur im Finanz- oder Verkehrsministerium, sondern in allen Ministerien. Es ist allerdings eine Bonner Spezies, daß versucht wird, Gedanken im Entstehen schon als eine Willensbildung der Regierung zu verstehen und zu mißdeuten oder auszunützen, je nach dem, welches Interesse man daran hat.

(Beifall bei den Regierungsparteien. Abg. Dr. Müller-Hermann: Dann muß sich der Verkehrsminister deutlicher ausdrükken!)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701106200
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Dr. Fuchs.

Dr. Karl Fuchs (CSU):
Rede ID: ID0701106300
Herr Staatssekretär, würden Sie zustimmen, daß die Autobahngebühr den Charakter einer Steuer in den Gebieten annimmt, in denen kaum die Möglichkeit besteht, daß z. B. Arbeitnehmer die Autobahn benützen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701106400
Dies gehört zu dem Fragenkomplex, der geprüft werden müßte.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701106500
Keine Zusatzfrage.
Dann rufe ich die Frage 55 des Herrn Abgeordneten Dr. Jens auf:
Kann die Bundesregierung bestätigen, daß bei einer Anhebung des Diskontsatzes in aller Regel die Kreditnehmer der Banken mit entsprechenden Kreditverträgen unmittelbar und weitgehend zur gleichen Zeit eine Erhöhung ihrer Schuldzinsen hinnehmen müssen, während eine Senkung des Diskontsatzes sich erst nach längerer Zeit in einer Senkung ihres Zinses niederschlägt?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701106600
Herr Dr. Jens, die Bundesregierung kann den Inhalt der gestellten Frage nicht bestätigen. Kreditinstitute, die in Kreditverträgen den Zinssatz ausdrücklich an den Diskontsatz koppeln, erhöhen und senken den Soll-Zinssatz



Parl. Staatssekretär Porzner
automatisch und unverzüglich mit der Erhöhung oder Senkung des Diskontsatzes. Jedes andere Verhalten wäre eine Verletzung des Kreditvertrages. Der Bundesregierung sind keine Anhaltspunkte bekannt, daß sich die Kreditinstitute über die Bestimmungen der von ihnen abgeschlossenen Kreditverträge hinwegsetzen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701106700
Eine Zusatzfrage.

Prof. Dr. Uwe Jens (SPD):
Rede ID: ID0701106800
Herr Staatssekretär, liegt es nicht doch zum Teil im Ermessen der Banken, daß die Erhöhungen des Diskontsatzes unmittelbar zu Erhöhungen der Kreditzinsen führen und daß Senkungen erst später zu Senkungen der Zinssätze führen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701106900
Herr Dr. Jens, ich möchte auf diese Zusatzfrage Wie folgt antworten, und das wäre gleichzeitig die Antwort auf Ihre Frage 56.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701107000
Dann rufe ich auch die Frage 56 des Herrn Abgeordneten Dr. Jens auf:
Ist die Bundesregierung bereit, den Banken vorzuschreiben, daß Veränderungen des Diskontsatzes — bei Kreditverträgen, die an den Diskontsatz gebunden sind — im gleichen Zeitraum zu entsprechenden Veränderungen des Zinssatzes der Kreditnehmer führen müssen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701107100
In der Kreditwirtschaft ist man seit der Zinsfreigabe im Jahre 1967 weitgehend davon abgekommen, die Soll-Zinsen an den Diskont zu binden. Solche Kreditverträge enthalten dann in der Regel allgemein gehaltene Zinsanpassungsklauseln. Bei einer derartigen Ausgestaltung der Kreditverträge vollzieht sich die Zinsanpassung nach oben und unten unabhängig von der Diskontentscheidung der Bundesbank. Sie orientiert sich vielmehr allein an der allgemeinen Zinsentwicklung am Kreditmarkt unter Berücksichtigung der gegebenen Wettbewerbslage. Die Bundesregierung sieht auch hier keinen Anlaß, in die geschäftspolitischen Entscheidungen der Kreditinstitute einzugreifen. Sie vertraut darauf, daß der Wettbewerb zwischen den einzelnen Gruppen und Instituten der Kreditwirtschaft zu marktgerechten Lösungen führt. Die Bundesregierung wird in ihrer Auffassung dadurch bestärkt, daß die Zinsspanne der Kreditinstitute seit der Aufhebung der Zinsbindung im Jahre 1967 in der Tendenz sinkt. Der freie Zinswettbewerb führte zu besseren Ergebnissen für den Sparer und den Kreditnehmer. Die zu Beginn des Jahres auf Veranlassung der Bundesregierung auch bei den Kreditinstituten eingeführte Preisauszeichnung bietet zudem die Gewähr, daß sich die Kreditkunden zuverlässig über die Konditionen informieren und sich den Wettbewerb in der Kreditwirtschaft zunutze machen können. Die Bundesregierung würde es allerdings im Interesse der Sparer begrüßen, wenn die Kreditinstitute die Haben-Zinsen ebenso prompt an veränderte Marktbedingungen anpassen würden wie die Soll-Zinsen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701107200
Keine Zusatzfrage.
Die Frage 57 des Herrn Abgeordneten Schulte (Schwäbisch Gmünd) soll schriftlich beantwortet werden. Die Antwort wird als Anlage abgedruckt.
Ich rufe die Frage 58 des Herrn Abgeordneten Milz auf:
Trifft es zu, daß die Bundesregierung im Bereich des Finanzministeriums die Investitionszulage zu kürzen beabsichtigt, eine gesetzliche Verankerung des jetzt schon praktizierten Ausschlusses von Handel und Handwerk von der Zulagenförderung vornehmen will, und daß im Bereich des Wirtschaftsministeriums die Zahl der Förderungsschwerpunkte eingeschränkt werden soll?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701107300
Herr Milz, die Bundesregierung hält eine Novellierung des Investitionszulagengesetzes für erforderlich, die sicherstellt, daß nur solche Investitionen gefördert werden, die einen wirtschaftlichen Primäreffekt für die Förderungsgebiete bringen, wie es mit dem Investitionszulagengesetz ursprünglich beabsichtigt war. Die Bundesregierung bereitet deshalb ein Änderungsgesetz vor, daß die Praxis bezüglich der Bescheinigung der besonderen volkswirtschaftlichen Förderungswürdigkeit rechtlich absichert. Außerdem ist im Rahmen der nötigen Erfolgskontrolle die Effektivität der Förderungsmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen.
Im übrigen haben die durch das Investitionszulagengesetz verursachten Einnahmeminderungen der öffentlichen Hand ein Ausmaß erreicht, das die bei Verabschiedung des Gesetzes veranschlagten Steuermindereinnahmen weit übersteigt. Durch die im vergangenen Jahr in Anpassung an die Förderungsgebiete der Gemeinschaftsaufgabe ,,Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" vollzogene Ausweitung der Förderungsgebiete im Sinne des Investitionszulagengesetzes werden sich diese Mindereinnahmen noch erhöhen. Bei der Novellierung des Investitionszulagengesetzes muß deshalb gewährleistet werden, daß die durch das Gesetz verursachten Steuermindereinnahmen in einem vertretbaren Rahmen bleiben.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701107400
Keine Zusatzfrage. — Ich rufe die Frage 59 des Herrn Abgeordneten Werner auf:
Beabsichtigt die Bundesregierung, im Haushaltsjahr 1973 bzw. 1974 im Interesse der Arbeitnehmer die Kilometerpauschale — wie bereits 1969 versprochen -- zu erhöhen, zumal auf Grund von Äußerungen einzelner Kabinettsmitglieder mit der Einführung einer Autobahngebühr und der erneuten Erhöhung der Mineralölsteuer zu rechnen ist, welche beide insbesondere die Arbeitnehmerschaft erneut belasten würden?
Bitte schön, Herr Staatssekretär!

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701107500
Herr Werner, die Bundesregierung hat wiederholt erklärt, daß sie eine Erhöhung der Kilometerpauschale, genau gesagt des Kilometerpauschbetrages, aus haushaltsmäßigen und verkehrspolitischen Gründen nicht beabsichtigt. An dieser Auffassung hat sich nichts geändert. Auch unter Berücksichtigung gestiegener Kraftfahrzeugkosten bestehen die genannten Gründe fort.
Der Herr Bundeskanzler hat in der Regierungserklärung vom 18. Januar 1973 zudem darauf hingewiesen, daß der öffentliche Personennahverkehr Vorrang vor dem Individualverkehr hat.



Parl. Staatssekretär Porzner
Was die Erhöhung der Mineralölsteuer und die Einführung einer Autobahngebühr betrifft, darf ich auf die Antworten verweisen, die ich soeben im Zusammenhang mit der Frage von Herrn Dr. MüllerHermann gegeben habe.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701107600
Eine Zusatzfrage.

Herbert Werner (CDU):
Rede ID: ID0701107700
Würden Sie mir in der Auffassung zustimmen, daß die Bundesregierung es in den vergangenen Wochen und Monaten erneut unterlassen hat, deutlich zu machen, daß der Ausgleich des Haushalts 1973 in wesentlichen Bereichen erneut in der Weise vorgenommen wird, daß er zu Lasten der Autofahrer und insbesondere der Arbeitnehmer gehen wird?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701107800
Meine Antwort auf Ihre Frage steht nicht im Widerspruch zur Regierungserklärung vom 18. Januar.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701107900
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Lemmrich.

Karl Heinz Lemmrich (CSU):
Rede ID: ID0701108000
Herr Staatssekretär, da Sie hier den Herrn Bundeskanzler dahin gehend zitiert haben, daß dem Individualverkehr nicht der gleiche Rang eingeräumt werden soll wie dem öffentlichen Verkehr, möchte ich Sie fragen, ob Sie eine solche Aussage nicht im Widerspruch zu eben dieser Regierungserklärung sehen, in der davon die Rede ist, daß besonders eine Politik für die ländlichen Räume durchgeführt werden soll, in denen aber die Situation ganz anders ist, weil dort der Individualverkehr nicht durch den öffentlichen ersetzt werden kann.

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701108100
Den Widerspruch sehe ich nicht.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701108200
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Jenninger.

Dr. Philipp Jenninger (CDU):
Rede ID: ID0701108300
Herr Staatssekretär, ist die Bundesregierung wenigstens bereit, zu prüfen, inwieweit z. B. den Arbeitnehmern im ländlichen Raum, die, wie der Kollege Lemmrich soeben gesagt hat, keine öffentlichen Verkehrsmittel haben, eine Sondervergünstigung eingeräumt werden kann, weil sie die Kosten der Fahrt zum Arbeitsplatz selbst tragen müssen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701108400
Wir werden im Zusammenhang mit der Steuerreform über viele Fragen zu diskutieren haben; so auch über die Kilometerpauschale. Wir hatten darüber auch schon diskutiert. Kollegen aus dem Finanzausschuß wissen genau, zu welch ungeheurer Kompliziertheit das führen würde, was Sie soeben zu erwägen gegeben haben.
Unabhängig davon darf ich sagen, daß es nicht beabsichtigt ist — ich wiederhole es —, an der Kilometerpauschale, so, wie sie derzeit gesetzlich geregelt ist, etwas zu ändern. Es ist auch nicht beabsichtigt, sie, wie von manchen Seiten gefordert wird, abzuschaffen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701108500
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Wende.

Manfred Wende (SPD):
Rede ID: ID0701108600
Herr Staatssekretär, können Sie bestätigen, daß gerade dem Anliegen der Arbeitnehmer im ländlichen Bereich dadurch besonders Rechnung getragen wurde, daß in der letzten Legislaturperiode die seither bestehende 40-km-Grenze aufgehoben wurde, und daß man sich darüber hinaus heute mehr Gedanken machen müßte, inwieweit die Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln durch eine solche Kilometerpauschale begünstigt werden sollten?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701108700
Ich kann bestätigen, daß das in der letzten Legislaturperiode geschehen ist.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701108800
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Fellermaier.

Ludwig Fellermaier (SPD):
Rede ID: ID0701108900
Herr Staatssekretär, finden Sie es nicht merkwürdig, wenn sich Kollegen der CDU/CSU jetzt bei der Kilometerpauschale zum Anwalt der Arbeitnehmer machen wollen, nachdem der Bundesfinanzminister Franz Josef Strauß seinerzeit die Kilometerpauschale auf 10 Pf senken wollte und dieses nur durch den Widerstand der SPD in der Großen Koalition verhindert werden konnte?

(Abg. Lemmrich: Hier lügen Sie, Herr Fellermaier!)


Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701109000
Herr Fellermaier, es steht mir nicht zu, Äußerungen und Fragen von Mitgliedern des Bundestages in diesem Zusammenhang als merkwürdig zu bezeichnen.

(Beifall.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701109100
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Franke.

Heinrich Franke (CDU):
Rede ID: ID0701109200
Herr Staatssekretär, sehen Sie nicht auch einen Konflikt zwischen dem Wahlversprechen der SPD von 1969, die Kilometerpauschale zugunsten der Arbeitnehmer zu verbessern, und Ihrer Stellungnahme heute, die Sie fast vier Jahre später dazu abgeben?

(Beifall bei der CDU/CSU.)


Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701109300
Was Sie in Ihrer Frage unterstellt haben, trifft nicht zu.

(Abg. Lemmrich: Doch!)

— Nein, Erstens ist es nicht Sache der Bundesregierung, hier Wahlprogramme einzelner Parteien



Parl. Staatssekretär Porzner
einer vorvergangenen Legislaturperiode zu verteidigen.

(Lachen und Zurufe von der CDU/CSU.)

Zweitens hat die SPD die Erhöhung der Kilometerpauschale in ihrem Regierungsprogramm zur Bundestagswahl 1969 nicht versprochen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701109400
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Müller.

Johannes Müller (CDU):
Rede ID: ID0701109500
Herr Staatssekretär, können Sie mir wenigstens bestätigen, daß die Kosten für die Autofahrer, und zwar insbesondere für die Arbeitnehmer, von 1969 bis 1972 erheblich gestiegen sind?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701109600
Die Kosten für ein privates Fahrzeug sind gestiegen, das stimmt.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701109700
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Jobst.

Dr. Dionys Jobst (CSU):
Rede ID: ID0701109800
Herr Staatssekretär, wollen Sie zur Kenntnis nehmen, daß im Wahlkampf 1969 damalige Bundesminister der SPD im Zonenrandgebiet die Erhöhung der Kilometerpauschale versprochen haben?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701109900
Ich weiß nicht, welche Personen in welchen Regionen einzelne Äußerungen gemacht haben. Ich kann aber nochmals bestätigen, daß im Regierungsprogramm der Sozialdemokratischen Partei eine Erhöhung der Kilometerpauschale nicht angekündigt wurde.

(Abg. Dr. Jobst: Das war damals der Bundesminister für gesamtdeutsche Beziehungen!)

— Dem sind viele Behauptungen unterstellt worden, die er gemacht haben soll. Es ist nicht Gegenstand der Fragestunde, darüber diskutieren zu müssen.

(Abg. Dr. Schäfer [Tübingen]: Sehr richtig!)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701110000
Ich lasse jetzt nur noch zwei Zusatzfragen zu, bitte aber, sie an der ursprünglichen Frage und nicht an einer Vergangenheitsbewältigung zu orientieren.
Bitte, Herr Abgeordneter Vogt!

Wolfgang Vogt (CDU):
Rede ID: ID0701110100
Herr Staatssekretär, ist Ihnen noch das Flugblatt aus dem Wahlkampf 1969 bekannt,

(Abg. Dr. Schäfer [Tübingen]:: Das ist nicht Gegenstand der Frage, das gehört nicht zur Fragestunde!)

der sogenannte Lieferschein, auf dem steht: Wenn wir die Regierung bilden, wird die Kilometerpauschale erhöht? Darf ich Sie auf Grund Ihrer Antwort auf die Frage des Kollegen Dr. Jobst fragen, ob etwas auf dem Lieferschein gestanden hat, was 1969
nicht zur erklärten Absicht der Sozialdemokratischen Partei gehört hat?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701110200
Wir haben offensichtlich in diesem Bundestag — entschuldigen Sie die Form der Antwort nicht nur den Wahlkampf des vergangenen Jahres zu bewältigen, sondern Sie haben zusätzlich noch den von 1969 nicht ganz verdaut.

(Beifall bei den Regierungsparteien.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701110300
Keine weiteren Zusatzfragen. Die Fragen 60 und 61 werden schriftlich beantwortet. Die Antworten werden als Anlage abgedruckt.
Ich rufe die Frage 62 des Herrn Abgeordneten Offergeld auf:
Ist durch die Bundesgesetzgebung sichergestellt, daß das in der deutschen Volkswirtschaft erwirtschaftete Einkommen in Deutschland bei Wohnsitzwechsel in die Schweiz angemessen besteuert wird (s. Presseberichte über Familie Linsenhoff — beherrschende Gesellschafter eines angesehenen deutschen Unternehmens) ?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701110400
Darf ich die Frage 63 gleich mitbeantworten?

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701110500
Der Fragesteller ist einverstanden. Dann rufe ich auch die Frage 63 des Herrn Abgeordneten Offergeld auf:
Wenn nicht, ist die Bundesregierung bereit, entsprechende gesetzliche Maßnahmen zu ergreifen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701110600
Herr Offergeld, schon der „Steueroasenbericht" aus dem Jahre 1964 hat in seiner Bestandsaufnahme über die Störungen der steuerlichen Gleichmäßigkeit im internationalen Bereich besonders auch auf die von Ihnen erwähnten Fälle hingewiesen, in denen das in der Bundesrepublik Deutschland erwirtschaftete Einkommen durch Wohnsitzwechsel in Ausland einer angemessenen Heranziehung zur deutschen Besteuerung entzogen wird. Im Jahre 1972 wurden mit dem Außensteuergesetz und mit der Revision des deutsch-schweizerischen Doppelbesteuerungsabkommens die geeigneten gesetzgeberischen Maßnahmen verwirklicht, um wie allgemein so auch in dem von Ihnen genannten Fall die Gleichmäßigkeit der Besteuerung auch bei Wohnsitzwechsel und grenzüberschreitenden Transaktionen zu sichern.
Das Außensteuergesetz sieht vor, daß beherrschende Gesellschafter deutscher Unternehmen, die nach langjähriger Ansässigkeit in der Bundesrepublik ins Ausland verziehen, den Vermögenszuwachs, den sie auf ihre Unternehmensbeteiligung erzielten, der deutschen Besteuerung zu unterwerfen haben. Damit ist sichergestellt, daß der in der deutschen Volkswirtschaft erwirtschaftete Vermögenszuwachs nach den Maßstäben gleichmäßiger Besteuerung zur deutschen Steuer herangezogen wird. Auch das nach dem Wegzug ins steuergünstige Ausland aus Beteiligungen an deutschen Unternehmen erzielte Einkommen wird nach dem Außensteuergesetz einer Steuerbelastung unterworfen, die sich entsprechend



Parl. Staatssekretär Porzner
unserer Inlandsbesteuerung nach der Leistungsfähigkeit ausrichtet. Diese Regelungen sind im revidierten deutsch-schweizerischen Doppelbesteuerungsabkommen verankert worden.
Ergänzend ist noch zu bemerken, daß auch die früher gegebene Möglichkeit, durch Begründung eines Doppelwohnsitzes eine Entlastung von der deutschen Steuer zu erlangen, mit dem neuen deutsch-schweizerischen Abkommen beseitigt worden ist.
Die Bundesregierung kann — damit komme ich zu Ihrer zweiten Frage — in Anbetracht der erwähnten Rechtsfolgen, wie sie nunmehr in Fällen der von Ihnen genannten Art eintreten, nur feststellen, daß das Außensteuergesetz die Gleichmäßigkeit der Besteuerung sichert. Das Außensteuergesetz sieht auch bei der Erbschaftsteuer eine solche Regelung vor, die bei Wegzug in Steueroasenländer die deutsche Besteuerung deutscher Vermögenswerte gerechter gestaltet. Diese Regelung kommt jedoch wegen des deutsch-schweizerischen Erbschaftsteuerabkommens nicht zur Wirkung. Die Bundesregierung wird deshalb die notwendigen Schritte einleiten, um auch auf dem Sektor der Erbschaftsbesteuerung die deutsche Besteuerung in angemessener Weise zu wahren.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701110700
Eine Zusatzfrage.

Rainer Offergeld (SPD):
Rede ID: ID0701110800
Herr Staatssekretär, kann ich Sie so verstehen, daß die Bundesregierung eine Änderung des Doppelbesteuerungsabkommens anstrebt, um die Wirkungen des Außensteuergesetzes zur Schweiz voll zur Geltung zu bringen? Das gilt ja nicht nur im Bereich der Erbschaftsteuer.

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701110900
Ja.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701111000
Eine weitere Zusatzfrage.

Rainer Offergeld (SPD):
Rede ID: ID0701111100
Lassen sich bei einem Wegzug aus der Bundesrepublik für das in Deutschland erwirtschaftete Einkommen durch einen Verzicht auf die deutsche Staatsangehörigkeit Steuervorteile erzielen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701111200
Nein, Herr Offergeld. Auch hier haben das Außensteuergesetz und die Abkommensrevision mit der Schweiz für eine angemessene Besteuerung gesorgt. Trotz Wegzugs in die Schweiz bleibt das deutsche Einkommen für fünf Jahre so belastet wie ohne Auswanderung. Natürlich kann sich der Wegziehende dem nicht dadurch entziehen, daß er auf die deutsche Staatsangehörigkeit verzichtet.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701111300
Eine weitere Zusatzfrage.

Rainer Offergeld (SPD):
Rede ID: ID0701111400
Eine Frage, zu der Presseberichte zum Fall Linsenhoff Anlaß bieten: Kann in derartigen Fällen durch Einschaltung von Holdinggesellschaften ein Steuervorteil erzielt werden?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701111500
Auch die Einschaltung von Holdinggesellschaften oder die Änderung der Rechtsform ändert an der Steuerpflicht nichts. Die Bundesregierung hat bei der Revision des deutschschweizerischen Doppelbesteuerungsabkommens und beim Außensteuergesetz darauf geachtet, daß niemand seine Steuerpflicht für inländische Einkommen durch solche Praktiken schmälern kann.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701111600
Keine weiteren Zusatzfragen.
Dann rufe ich die Frage 64 des Abgeordneten Dr. Wagner auf:
Hat die Bundesregierung die Absicht, entsprechend einer schon häufig erhobenen Forderung die Erstattungen, die der Deutschen Bundesbahn für die Einräumung von Sozialtarifen gewährt werden, im Entwurf des Bundeshaushalts 1973 nicht mehr im Einzelplan Verkehr, sondern im Einzelplan Arbeit und Sozialordnung auszuweisen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701111700
Herr Dr. Wagner, bei den von Ihnen angesprochenen Erstattungen, die die Bundesbahn aus dem Einzelplan Verkehr erhält, handelt es sich nicht nur um Abgeltungen für soziale Leistungen an bestimmte Personenkreise, sondern um Abgeltungen für die Begünstigung des Personenverkehrs auf der Schiene schlechthin. Die Ausgleichszahlungen an die Bundesbahn beziehen sich deshalb nicht nur auf Schülerkarten und andere sozialpolitisch motivierte Fahrpreisermäßigungen.
Die Ausgleichszahlungen werden z. B. auch deshalb gewährt, weil die normalen Rückfahrkarten im Personennahverkehr nicht kostengerecht kalkuliert sind. Man kann also die Abgeltung, die die Bundesbahn erhält, nicht allein dem Sozialbereich zuordnen. Die Bundesregierung hält es deshalb für richtig, die Erstattungen an die Bundesbahn weiterhin im Einzelplan Verkehr zu veranschlagen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701111800
Eine Zusatzfrage.

Dr. Carl-Ludwig Wagner (CDU):
Rede ID: ID0701111900
Herr Staatssekretär, sieht die Bundesregierung unter diesen Umständen eine Möglichkeit, zumindest in ihrer Darstellung gegenüber der Öffentlichkeit den Unterschied deutlich zu machen, der zwischen echten Subventionen, die an das Wirtschaftsunternehmen Bundesbahn geleistet werden, und Erstattungen besteht, die aus einer sozialpolitischen Motivierung erfolgen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701112000
Herr Dr. Wagner, die Situation ist hier sehr kompliziert. Es geht zum Teil um Kosten, die durch den Besuch von Schulen entstehen. Im gemeindlichen Bereich gibt es die Schulbusse. Wenn man aber mit dem Zug fährt, trägt die Bundesbahn die Lasten. Es gibt also nicht nur sozialpolitische, sondern auch schul- oder kulturpolitische Gründe.



Parl. Staatssekretär Porzner
Insgesamt kann man doch wohl sagen, daß die Leistungen des Bundes, die Leistungen der Bundesregierung für die Bundesbahn ein Beitrag für die Infrastrukturaufgabe sind, die durch die Bundesbahn erfüllt wird.
Trotzdem will ich Ihre Anregung gern an den zuständigen Minister weitergeben, damit dies der Öffentlichkeit so dargelegt wird, daß mehr Klarheit in der Sache entsteht und man dies aus den Äußerungen der Bundesregierung differenzierter entnehmen kann, als es bisher der Fall war.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701112100
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Evers.

Dr. Hans Evers (CDU):
Rede ID: ID0701112200
Herr Staatssekretär, wären Sie bereit, sich zu der Aussage zu verstehen, daß die Ausweisung bestimmter Beträge im Bundeshaushaltsplan primär eine Sache des Bundesfinanzministers und nur sekundär eine Sache der Fachressorts ist?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701112300
So war das nicht zu verstehen, Herr Dr. Evers. Die Bestandteile der Unterdeckung der Kosten im einzelnen sind nicht Sache des Bundeshaushalts. Es würde eine sehr umfangreiche Prüfung und eine sehr genaue Darlegung notwendig sein, um diese Bestandteile im einzelnen so ausrechnen zu lassen, daß sie nicht kritisiert und nicht angezweifelt werden können. Ich glaube, das ist eine sehr komplizierte Arbeit. Wenn das möglich sein sollte, werde ich trotzdem anregen, es zu tun.

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID0701112400
Keine Zusatzfrage mehr. — Dann rufe ich Frage 65 des Abgeordneten Rainer auf:
Ist die Bundesregierung bereit, Sonderabschreibungen nach dem Grenzlandförderungsprogramm über den verlängerten Termin bis zum 31. Dezember 1973 hinaus zu gewähren?
Bitte schön, Herr Staatssekretär!

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701112500
Darf ich die Fragen 65 und 66 zusammenfassen?

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701112600
Gut. Dann rufe ich auch Frage 66 des Abgeordneten Rainer auf:
Ist die Bundesregierung bereit, die Sonderabschreibungen über den verlängerten Termin hinaus noch zu ermöglichen, wenn die Bauherren und die Unternehmer an den Verzögerungen keine Schuld trifft, weil der Instanzenweg so umständlich ist?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701112700
Die Übergangsregelung zur Weiteranwendung der früheren Verwaltungsregelungen für die Gewährung von Sonderabschreibungen für Investitionen im Zonenrandgebiet war ursprünglich bis zum 31. Dezember 1972 befristet. Da zahlreiche Großinvestitionen im Zonenrandgebiet bis zum Ablauf dieser Frist nicht fertiggestellt werden konnten, ist sie entsprechend einem Beschluß der Finanzministerkonferenz vom 27. Januar 1972 um ein Jahr bis zum 31. Dezember 1973 verlängert worden. Die Länderfinanzminister haben in dieser
Konferenz eine über diesen Termin hinausgehende Fristverlängerung entschieden abgelehnt. Auch die Bundesregierung hält eine weitere generelle Fristverlängerung nicht für vertretbar, weil im allgemeinen davon ausgegangen werden kann, daß Investitionsvorhaben, die bei Ablösung der früheren Verwaltungsregelung durch die gesetzliche Regelung des § 3 des Zonenrandförderungsgesetzes bereits eingeleitet waren, innerhalb der dreijährigen Geltungsdauer der Übergangsregelung fertiggestellt werden können.
Hinzu kommt, daß eine weitere Fristverlängerung fast ausschließlich den sogenannten Abschreibungsgesellschaften zugute käme, denen damit weitere Verlustzuweisungen ermöglicht würden. Ich darf daran erinnern, daß der Bundestag mit dem Beschluß des Zonenrandförderungsgesetzes und der darin vorgesehenen Verlustklausel der Betätigung gerade dieser Gesellschaften nach einer angemessenen Übergangszeit ein Ende setzen wollte.

Alois Rainer (CSU):
Rede ID: ID0701112800
Eine Zusatzfrage, Herr Staatssekretär: Sind Sie nicht mit mir der Meinung, daß beim Raumordnungsverfahren der Instanzenweg, der über 30 Behörden beschäftigt, zu umständlich ist?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701112900
Die Länderfinanzminister und die Bundesregierung haben solche Dinge mit überlegt, als sie zu der Auffassung kamen, daß die Frist nicht verlängert werden kann.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701113000
Die zweite Zusatzfrage.

Alois Rainer (CSU):
Rede ID: ID0701113100
Herr Staatssekretär, sind Sie nicht mit mir der Meinung, daß hier die Bundesregierung tätig werden sollte und nicht zuerst die Landesregierungen?

(Zuruf von der SPD: Keine Ahnung!)


Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701113200
Nein, das beschließt nicht die Bundesregierung. Das hatten wir im Gesetzgebungsverfahren im Deutschen Bundestag ursprünglich so gewollt, und als dann die Schwierigkeit auftauchte, daß ein Teil der Unternehmungen die Investitionen in der gesetzten Frist nicht vollenden konnte, hat man die Frist verlängert. Es sind sich alle Beteiligten — alle Bundesländer und die Bundesregierung — darin einig, daß die Frist nicht nochmals verlängert werden sollte.

Alois Rainer (CSU):
Rede ID: ID0701113300
Herr Staatssekretär, sind Sie bereit, bei Einzelvorhaben, bei denen sich besondere Schwierigkeiten ergeben, eine Verlängerung zuzugestehen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701113400
Ich will nicht ausschließen, daß in besonderen Härtefällen vielleicht eine Fristverlängerung aus Billigkeitsgründen nach § 131 der



Parl. Staatssekretär Porzner
Reichsabgabenordnung in Betracht kommen kann. Ob ein solcher Ausnahmefall vorliegt, haben gegebenenfalls die Landesfinanzbehörden zu entscheiden. Das Bundesfinanzministerium hat in solchen Fällen nur ein begrenztes Zustimmungsrecht.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701113500
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Fuchs.

Dr. Karl Fuchs (CSU):
Rede ID: ID0701113600
Herr Staatssekretär, würden Sie einen solchen Ausnahmefall als gegeben ansehen, wenn der Rohbau bereits erstellt und vor dem 31. Dezember 1973 auch schon die Auftragsvergabe für den Innenausbau erfolgt ist?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701113700
Ich maße mir nicht Rechte an, die den Landesbehörden zustehen. Darüber haben die Landesbehörden zu entscheiden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701113800
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Schröder (Lüneburg).

Dr. Horst Schröder (CDU):
Rede ID: ID0701113900
Herr Staatssekretär, will die Bundesregierung die Sonderabschreibungen im Rahmen der Zonenrandförderung generell wegfallen lassen, oder erwägt sie gleichwertige Förderungsmaßnahmen an Stelle der dann wegfallenden Sonderabschreibungen?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701114000
Herr Abgeordneter, es geht bei der gestellten Frage nur darum, ob die Sonderabschreibungen, die auf Grund einer Verordnung erlassen worden waren, bevor das Zonenrandförderungsgesetz in Kraft trat, und die im Rahmen der Übergangsregelungen weitergelten, verlängert werden sollen oder nicht. Eine Änderung des Zonenrandförderungsgesetzes selbst ist in der Frage überhaupt nicht berührt.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701114100
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Höhmann.

Egon Höhmann (SPD):
Rede ID: ID0701114200
Herr Staatssekretär, ist es nicht so, daß Anträge für die hier dargestellten Vorhaben schon im Jahre 1970 gestellt sein mußten und daß aus diesem Grunde der Hinweis darauf, der Instanzenweg sei zu lang, überhaupt nicht gerechtfertigt ist?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701114300
So ist es. Ich habe das auch schon in der Antwort auf die Frage zum Ausdruck gebracht. Die Länderfinanzminister sind ebenfalls der Meinung, daß die Frist ausreicht.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701114400
Keine weitere Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 67 des Herrn Abgeordneten Gerlach auf:
Treffen Meldungen zu, wonach die Mittel für den Bundesfernstraßenbau 1973 gegenüber den gesetzlich festgelegten Beträgen aus der Mineralölsteuer um 1 Milliarde DM gekürzt werden sollen?
Bitte schön!

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701114500
Herr Gerlach, der Bundeskanzler hat in der Regierungserklärung am 18. Januar 1973 u. a. darauf hingewiesen, daß zur Lösung der Probleme des Nahverkehrs neue Modelle erprobt werden müssen, um die Lebensbedingungen in den Städten zu verbessern. Der öffentliche Personennahverkehr habe Vorrang vor dem Individualverkehr. Dabei habe es gar keinen Sinn, nicht gleich hinzuzufügen, daß die dafür erforderlichen Programme in dieser Legislaturperiode und über kommende Legislaturperioden hinweg sehr viel Geld kosten werden. Die Bundesregierung werde deshalb vorschlagen, die Verwendung des zweckgebundenen Anteils der Einnahmen aus der Mineralölsteuer auf weitere verkehrspolitische Ziele auszuweiten. In welcher Höhe diese Ausweitung vorgenommen wird, vermag ich heute noch nicht zu sagen. Die Bundesregierung wird hierüber bei der Behandlung des Haushalts 1973 beschließen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701114600
Eine Zusatzfrage, bitte!

Paul Gerlach (CSU):
Rede ID: ID0701114700
Herr Staatssekretär, ist es, auch wenn Sie das Ergebnis der Beratungen der Bundesregierung heute noch nicht vorlegen können, richtig, daß in vorbereitenden Gesprächen die Summe der Kürzungen für den Bundesfernstraßenbau auf 1 Milliarde DM fixiert worden ist?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701114800
Die Entscheidung darüber trifft allein die Bundesregierung. Solange diese Entscheidung nicht gefallen ist, kann ich mich dazu nicht äußern.

Paul Gerlach (CSU):
Rede ID: ID0701114900
Ich habe nach der Fixierung und nicht danach gefragt, wann die Entscheidung fallen wird. Ich darf deswegen die Frage wiederholen, ob bei den Vorgesprächen die Summe von i Milliarde DM festgelegt worden ist.

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701115000
Herr Abgeordneter, ich unterscheide im Willensbildungsprozeß der Bundesregierung nicht zwischen Fixierungen und Vorfixierungen oder zwischen Vorstellungen und Vorschlägen einzelner Ministerien. Die Entscheidung kann nur bei der Beratung über den Bundeshaushalt fallen.

Paul Gerlach (CSU):
Rede ID: ID0701115100
Ist es also richtig, daß die Frage einer Festlegung auf 1 Milliarde DM bereits weit über das Stadium hinaus gediehen ist, in dem sich, wie vorhin erwähnt wurde, Beamte darüber Gedanken machen?




Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701115200
Ich kann das nicht bestätigen.

(Abg. Gerlach [Obernau] : Können Sie es bestreiten? — Heiterkeit.)

— Ich will es nicht bestreiten, aber ich kann es auch nicht bestätigen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701115300
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Lemmrich.

Karl Heinz Lemmrich (CSU):
Rede ID: ID0701115400
Herr Staatssekretär, welche konkreten verkehrspolitischen Ziele sollen denn mit den Mitteln realisiert werden? Das ist etwas sehr allgemein, wie Sie das gesagt haben. Das reicht, glaube ich, nicht ganz aus.

(Abg. Wende: Das geht an der Frage weit vorbei, Herr Lemmrich!)


Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701115500
Herr Lemmrich, ich möchte hier nicht eine verkehrspolitische Diskussion anstoßen. Wenn überhaupt, dann hat diese Frage der Bundesminister für Verkehr zu beantworten, aber nicht jemand, der im Bundesministerium der Finanzen zuständig ist.

(Abg. Lemmrich: Aber Sie haben sich darauf bezogen!)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701115600
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Fuchs.

Dr. Karl Fuchs (CSU):
Rede ID: ID0701115700
Herr Staatssekretär, besteht nicht die große Befürchtung, daß eine Kürzung der Mittel für den Bundesfernstraßenbau im Widerspruch zu dem § 4 des Zonenrandförderungsgesetzes steht, in dem es heißt, daß die Bundesstraßen in diesem Gebiet bevorzugt auszubauen sind?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701115800
Nein, da besteht kein Widerspruch, und das, was Sie hier ausdrückten, ist auch nicht zu befürchten.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701115900
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Wende.

Manfred Wende (SPD):
Rede ID: ID0701116000
Herr Staatssekretär, sind Sie mit mir der Meinung, daß man nicht einerseits, wie die CDU/CSU-Opposition es tut, eine Erhöhung der Mineralölsteuer oder eine Diskussion über die Autobahngebühr rundweg ablehnen und auf der anderen Seite immer mehr Straßenbau oder sogar auch eine Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs fordern kann?

(Zurufe von der CDU/CSU.)


Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701116100
Ich möchte damit antworten, daß ich sinngemäß den Bundeskanzler zitiere, der sagte, daß mit weniger Mitteln nicht mehr öffentliche Leistungen zu erbringen sind.

(Zustimmung bei der SPD.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701116200
Eine Frage des Abgeordneten Mursch.
Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Herr Staatssekretär, trägt sich die Bundesregierung mit dem Gedanken, den zweckgebundenen Anteil der Mineralölsteuer zu erhöhen, um hiermit zumindest einen gewissen Ausgleich für die beabsichtigten Abzweigungen von Haushaltsmitteln für den Fernstraßenbau zu schaffen, zumal heute schon feststeht, daß mit diesem zweckgebundenen Anteil der großartig angekündigte Ausbauplan für die Bundesfernstraßen nur zu einem Bruchteil realisiert werden kann?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701116300
Die Bundesregierung, sagte ich vorhin, wird vorschlagen, die Verwendung des zweckgebundenen Anteils der Einnahmen aus der Mineralölsteuer auf weitere verkehrspolitische Ziele auszudehnen. In welcher Höhe diese Ausweitung vorgenommen wird, kann jetzt noch nicht gesagt werden. Diese Frage war schon gestellt und ist schon beantwortet.

(Abg. Wende: Sie haben doch schon eine Autobahn in Ihrem Wahlkreis, Herr Mursch!)

Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Ich hatte allerdings eine ganz andere Frage gestellt, die Sie nicht beantwortet haben. Meine Frage lautete, ob sich die Bundesregierung mit dem Gedanken trägt, den zweckgebundenen Anteil an der Mineralölsteuer für den Fernstraßenbau zu erhöhen, um damit einen Ausgleich für die vorgesehenen Abzweigungen zu schaffen, weil heute schon feststeht, daß der Ausbauplan für die Bundesfernstraßen, insbesondere auch der erste Fünfjahresplan, nur zu einem Bruchteil finanziell abgedeckt ist.

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701116400
Das wird nicht erwogen. Das war der Inhalt meiner Antwort vorhin.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701116500
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Kiechle.

Ignaz Kiechle (CSU):
Rede ID: ID0701116600
Herr Staatssekretär, wie soll ich es angesichts der von Ihnen zumindest nicht bestrittenen Äußerung hier, daß eine Kürzung um 1 Milliarde DM immerhin im Raum steht, verstehen, daß keine Gefahr einer verringerten Straßenbauleistung bestehe?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701116700
Im Rahmen der verfügbaren Mittel werden die Zonenrandgebiete wie bisher bevorzugt behandelt.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701116800
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Milz.




Peter Milz (CDU):
Rede ID: ID0701116900
Herr Staatssekretär, Sie haben zumindest die Kürzung um 1 Milliarde DM nicht bestritten. Ist es dann richtig, daß, wenn man diese 1 Milliarde DM unterstreicht, die Lücke im Fünfjahresplan zum Ausbau der Fernstraßen mehr als 4 Milliarden DM beträgt?

(Abg. Lemmrich: 5 Milliarden! — Zuruf von der SPD: Haushaltsdebatte!)


Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701117000
Die Entscheidungen über die Fünfjahrespläne und den mittelfristigen Finanzplan der Bundesregierung, aus dem dann allein zu entnehmen ist, wieviel Geld für die einzelnen Aufgaben zur Verfügung steht, wird jeweils mit dem Beschluß über den Bundeshaushalt gefällt. Ich habe nicht gesagt, daß gestrichen wird. Ich habe nur etwas nicht zurückgewiesen. Im übrigen können wir die Haushaltsdebatte — entschuldigen Sie bitte, wenn ich das etwas deutlicher sage während der Haushaltsberatungen besser führen als im Rahmen einer Fragestunde.

(Beifall bei den Regierungsparteien.)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701117100
Keine Zusatzfragen. Ich rufe die Frage 68 des Herrn Abgeordneten Freiherr von Fircks auf:
Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung bei der Abwicklung der nach § 9 des Gesetzes zur Abwicklung der unter Sonderverwaltung stehenden Vermögen von Kreditinstituten, Versicherungsunternehmen und Bausparkassen vom 21. März 1972 (BGBl. I S. 465) zu berücksichtigenden Ansprüche auf Altersversorgung, um angesichts der voraussichtlichen Dauer des Abwicklungsverfahrens die Befriedigung der Ansprüche aus den früheren Versicherungsverhältnissen, insbesondere bei der Versorgungskasse der Sächsischen Staatsbank, im Interesse der vorwiegend bereits in hohem Lebensalter stehenden Berechtigten zu beschleunigen?
Bitte schön!

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701117200
Die Durchführung der Abwicklung eines Instituts nach Maßgabe des Abwicklungsgesetzes vom 21. März 1972 liegt nach Anordnung der Abwicklung durch das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen in den Händen des zuständigen Treuhänders. Die Bundesregierung hat keine Möglichkeit, in das gesetzlich festgelegte Abwicklungsverfahren einzugreifen. Das Aufsichtsamt wird jedoch darauf hinwirken, daß in allen Fällen, in denen zu Lasten eines Abwicklungsvermögens Versorgungsansprüche zu befriedigen sind, die Treuhänder im Interesse der Berechtigten bemüht sein werden, die nach § 9 Abs. 2 Nr. 2 des Abwicklungsgesetzes bevorrechtigt zu bedienenden Ansprüche so schnell wie möglich zu befriedigen.
Was die Sächsische Staatsbank betrifft, kann ich Ihnen mitteilen, daß die Vorprüfung durch das Bundesaufsichtsamt so weit abgeschlossen ist, daß die Anordnung zur Abwicklung bereits in diesen Tagen ergeht. Dieses Institut wird damit als eines der ersten zur Abwicklung gelangen. Wie schnell das Verfahren in diesem Fall abgeschlossen werden kann, hängt entscheidend davon ab, ob die Abwicklung ohne streitige Prozesse zu Ende geführt werden kann.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701117300
Keine Zusatzfrage. - Dann rufe ich die Frage 69 des Herrn Abgeordneten Freiherr von Fircks auf:
Ist die Bundesregierung bereit zu prüfen, ob den Belangen der Anspruchsberechtigten gegebenenfalls dadurch Rechnung getragen werden kann, daß die berücksichtigungsfähigen Versorgungsansprüche im Rahmen cines vereinfachten Verfahrens und unter Berücksichtigung des Umfangs des vorhandenen Vermögens oder durch Gewährung einer Ausfallbürgschaft des Bundes im Wege der Vorfinanzierung etwa durch die Lastenausgleichsbank vorzeitig befriedigt werden?

Konrad Porzner (SPD):
Rede ID: ID0701117400
Die Gewährung einer Bürgschaft durch den Bund bedarf der Ermächtigung in einem Bundesgesetz. Eine solche Ermächtigung gibt es in dem in Rede stehenden Fall jedoch nicht. Das Haushaltsgesetz 1972, das die Ermächtigung enthalten müßte, sieht nicht vor, daß zur Vorfinanzierung der berücksichtigungsfähigen Versorgungsansprüche durch ein Kreditinstitut Bundesbürgschaften gewährt werden können. Die Bundesregierung hält eine derartige Vorfinanzierung auch im Haushaltsgesetz 1973 nicht für unerläßlich. Sie geht dabei davon aus, daß die Treuhänder, sobald die Höhe der berücksichtigungsfähigen Versorgungsansprüche feststeht, diese befriedigen werden. Hierbei werden, in geeigneten Fällen Abschlagszahlungen in Betracht zu ziehen sein.
Herr von Fircks, eine Bitte. Dies ist meine erste Fragestunde, und ich möchte Sie allgemein bitten, solche technischen Fragen, die natürlich einen sachlichen Hintergrund haben, nach Möglichkeit schriftlich beantworten zu lassen. Das würde den anderen Kollegen helfen und ihnen Gelegenheit geben, ihre Frage auch noch hier im Plenum beantwortet zu bekommen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701117500
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Freiherr von Fircks.

Freiherr Otto von Fircks (CDU):
Rede ID: ID0701117600
Herr Staatssekretär, ich darf mich dafür bedanken. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, daß die Frage heute schon ausführlich beantwortet würde. Ich darf mich ausdrücklich dafür bedanken, daß Sie sie heute schon beantwortet haben.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701117700
Es besteht also volle Übereinstimmung.
Vielen Dank, Herr Parlamentarischer Staatssekretär Porzner!
Meine Damen und Herren, der Herr Kollege Lemmrich hat vorhin gegenüber dem Zwischenfrager, Herrn Fellermaier, den Zwischenruf gemacht: „Hier lügen Sie, Herr Fellermaier!" Ich habe nicht eingegriffen, weil ich Ihnen, Herr Kollege, nicht auf Grund eines möglichen Hörfehlers unrecht tun wollte. Nachdem das Protokoll aber diesen Zwischenruf ausweist, muß ich Ihnen einen Ordnungsruf erteilen.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD. — Abg. Lemmrich: Aber gnädige Frau, was Herr Fellermaier gesagt hat, stimmt doch nicht! Sie können mich doch nicht für etwas rügen, was nicht zutrifft!)




Vizepräsident Frau Funcke
Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft. Zur Beantwortung steht Herr Parlamentarischer Staatssekretär Grüner zur Verfügung. Ich rufe die Frage 70 des Herrn Abgeordneten Geldner auf:
In welchem Umfang werden Arbeitsplätze, die im Rahmen der regionalen Förderungsprogramme errichtet werden, mit Gastarbeitern besetzt, und warum muß das so sein?
Bitte schön, Herr Staatssekretär!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701117800
Herr Kollege Geldner, ein Ziel der regionalen Strukturpolitik bei der Förderung der gewerblichen Investitionen ist es, in den Fördergebieten neue Dauerarbeitsplätze zu schaffen und damit das Einkommen dieser Gebiete nachhaltig zu erhöhen. Ansatzpunkt ist also das Arbeitsplatzdefizit eines Gebietes. Durch die Schaffung und Förderung neuer Arbeitsplätze wird jedem die Chance eröffnet, einen Arbeitsplatz zu besetzen. Auf die unternehmerische Entscheidung, wer eingestellt wird, kann nur indirekt Einfluß genommen werden. Die Bundesanstalt für Arbeit hat lediglich Unterlagen darüber, wie viele Gastarbeiter in einem Arbeitsamtsbezirk beschäftigt sind.
Ein Vergleich der Entwicklung neugeschaffener Arbeitsplätze mit dem Zugang von Gastarbeitern in einem bestimmten Raum läßt auch nur ungefähre Schlüsse zu. Zur Zeit läuft allerdings ein Forschungsprogramm im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur". Dieses Programm soll vor allem der exakteren Ermittlung regionaler Arbeitsplatzdefizite dienen, nach denen sich dann die Ziele der Förderung richten werden. Es wird die Situation hinsichtlich Nachfrage und Angebot von Arbeitsplätzen in regionalen Arbeitsmärkten untersucht, wobei auch die Gastarbeiter einbezogen sind. Aus den Arbeitsmarktbilanzen dieser Untersuchungen ergeben sich dann mögliche Arbeitsplatzdefizite, die es zu beseitigen gilt. Durch eine ständige Erfolgskontrolle werden die regionalen und regionalpolitischen Bemühungen in diesem Bereich dann einer Überprüfung unterzogen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701117900
Eine Zusatzfrage. Ich rufe Frage 71 des Herrn Abgeordneten Sieglerschmidt auf:
Welche Möglichkeiten bestehen dafür, die gegenwärtig in den Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft und in den vier beitrittswilligen Ländern noch sehr unterschiedlichen Normen der Materialprüfung und das Materialprüfungswesen selbst zu vereinheitlichen?
Bitte, Herr Staatssekretär!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701118000
Herr Kollege Sieglerschmidt, Möglichkeiten zur Vereinheitlichung unterschiedlicher Normen ergeben sich auf Grund von Art. 100 des EWG-Vertrages, jedoch nur insoweit, als französische Normen durch ihre Anerkennung oder Verbindlicherklärung unter Rechts- und Verwaltungsvorschriften und damit unter Art. 100 des Vertrages fallen oder wenn Normen durch Verweisung in Rechtsvorschriften verbindlich werden. Bisher wurden ausschließlich Normen vereinheitlicht, die überwiegend im Bereich des technischen Sicherheitsrechtes ihre Wurzeln hatten. Für die Vereinheitlichung von Normen, die nicht mit Rechtsvorschriften verbunden sind, ist außer auf dem Gebiete der Elektrizität der nichtstaatliche europäische Normenausschuß zuständig, der sich bislang allerdings kaum mit der Vereinheitlichung von Normen im Bereich der Materialprüfung befaßt hat.
Wenn man von speziellen Bestrebungen einiger internationaler Fachorganisationen absieht, dürften ein möglicher Ansatzpunkt für eine Vereinheitlichung des Materialprüfungswesens in den Europäischen Gemeinschaften die Vorschläge der EG-Kommission für ein mehrjähriges Forschungs- und Ausbildungsprogramm der Gemeinschaften sein, die unter anderem vorsehen, die Frage der Schaffung eines europäischen Werkstoffinstituts zu prüfen.
Die Bundesregierung unterstützt diese Bestrebungen. Die Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig und Berlin sind in den einschlägigen Fachgremien vertreten. Konkrete Ergebnisse im Sinne einer Vereinheitlichung sind nur schrittweise möglich.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701118100
Eine Zusatzfrage.

Hellmut Sieglerschmidt (SPD):
Rede ID: ID0701118200
Herr Staatssekretär, würden Sie nach dieser Bilanz, die nach Lage der Dinge sehr realistisch und nicht sehr optimistisch klingen mußte, der Meinung sein, daß diese Bestrebungen, die ja auf dem von Ihnen zitierten Forschungsprogramm der Europäischen Gemeinschaften beruhen, für die Zukunft doch bessere Aussichten haben, so daß man mit einer stärkeren Vereinheitlichung auf diesem Gebiet in absehbarer Zeit rechnen kann?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701118300
Die Bemühungen gehen jedenfalls in diese Richtung, Herr Kollege, und die Bundesregierung ist der Meinung, daß diese Bemühungen gefördert werden sollten.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701118400
Keine Zusatzfrage mehr.
Dann kommen wir zur Frage 72 des Herrn Abgeordneten Sieglerschmidt:
Welche Bedeutung kommt der Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin unter den vergleichbaren Einrichtungen im Bereich der erweiterten Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zu, und welche Aufgaben könnten ihr im Zuge einer allmählichen Vereinheitlichung des europäischen Materialprüfungswesens — etwa im Sinne einer europäischen Arbeitsteilung auf diesem Gebiet — übertragen werden?
Bitte, Herr Staatssekretär!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701118500
Die Bundesanstalt für Materialprüfung gehört nach Größe und Vielfalt ihrer Arbeitsgebiete zu den bedeutendsten Anstalten ihrer Art im Bereich der Europäischen Gemeinschaften. Nach dem Beitritt Großbritanniens zu den Europäischen Gemeinschaften ist am ehesten die Materialgruppe des britischen „National Physical Laboratory" mit der Bundesanstalt für Materialprüfung vergleichbar,



Parl. Staatssekretär Grüner
die jedoch kleiner und in den Arbeitsgebieten spezieller ausgerichtet ist.
Bereits bei früheren Anfragen wurde darauf hingewiesen, daß der Bundesminister für Wirtschaft alle Bestrebungen in Richtung einer europäischen Arbeitsteilung auf dem Gebiet der Materialprüfung unterstützt. Solange jedoch eine Bestandsaufnahme über die Arbeiten der einschlägigen Anstalten in den einzelnen Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaften nicht vorliegt, kann über eine zweckmäßige europäische Arbeitsteilung auf diesem Gebiet noch nichts Endgültiges oder Verbindliches gesagt werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701118600
Eine Zusatzfrage.

Hellmut Sieglerschmidt (SPD):
Rede ID: ID0701118700
Herr Staatssekretär, kann man nach dem, was Sie gesagt haben, davon ausgehen, daß die Bundesregierung sich im Rahmen dieser Bestrebungen zu einer europäischen Arbeitsteilung für eine Rolle der Bundesanstalt für Materialprüfung in Berlin einsetzen wird, die dem von Ihnen gekennzeichneten besonderen Gewicht und ihrer Bedeutung auf diesem Gebiet in der Europäischen Gemeinschaft zukommen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701118800
Davon kann ausgegangen werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701118900
Keine Zusatzfrage mehr.
Dann rufe ich die Frage 73 des Herrn Abgeordneten Brück auf:
Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der Tatsache, daß der EWG-Ministerrat sich nicht über eine Verlängerung der gemeinschaftlichen Beihilfe für Kokskohle einigen konnte?
Bitte, Herr Staatssekretär!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701119000
Herr Kollege Brück, die Bundesregierung wird in der weiteren Verhandlungsphase auf Grund des vom Ministerrat erteilten Mandats an die ständigen Vertreter nachdrücklich auf folgendes hinweisen.
Erstens. Ein Verzicht der Gemeinschaft auf das mit der Kokskohle-Entscheidung verbundene gemeinschaftliche Finanzierungssystem hätte schwerwiegende Nachteile für die zwischen Kohle- und Stahlunternehmen der Gemeinschaft bestehenden Bindungen.
Zweitens. Ein Rückfall auf eine Regelung des Kokskohle-Problems nach ausschließlich nationalen Interessen würde die von allen Gemeinschaftsorganen und den Mitgliedsländern für notwendig erachteten Fortschritte auf dem Gebiet der gemeinschaftlichen Energiepolitik insgesamt hemmen.
Die Bundesregierung ist im übrigen der Auffassung, daß die eigenen Interessen der Gemeinschaftsländer an der Aufrechterhaltung einer angemessenen Kokskohleförderung der Gemeinschaft zur Sicherung der Versorgung der Stahlindustrie so stark sind, daß sie die Grundlage für eine allseits befriedigende Lösung sein können.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701119100
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 74 des Abgeordneten Brück auf:
Hat die Bundesregierung die anderen Mitgliedstaaten der EWG darauf aufmerksam gemacht, daß die Nichtverlängerung der Kokskohlebeihilfe auch Konsequenzen für andere Subventionen der Gemeinschaft haben muß, von denen andere Mitgliedstaaten mehr Nutzen haben als die Bundesrepublik Deutschland?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701119200
Die Bundesregierung hat bei den bisherigen Beratungen in den zuständigen Gemeinschaftsinstitutionen wiederholt auf die von Ihnen, Herr Kollege, angesprochenen Zusammenhänge hingewiesen. Sie hat insbesondere deutlich gemacht, daß es politisch in der Bundesrepublik nicht verstanden werden könnte, wenn die einzige Gemeinschaftsregelung im Kohlebereich zu einem Zeitpunkt ausliefe, zu dem größere Gemeinsamkeit im Energiebereich dringender und notwendiger denn je ist.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701119300
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 75 des Abgeordneten Franke (Osnabrück) auf:
Hat die Bundesregierung über eine Weiterverwendung von Prof. Machens, der Präsident der Bundesanstalt für Bodenforschung in Hannover werden sollte, inzwischen entschieden?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701119400
Herr Kollege, ich beantworte Ihre Frage namens der Bundesregierung wie folgt.
Herr Kollege Offergeld hat als Parlamentarischer Staatssekretär beim damaligen Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen unter dem 25. Juli 1972 auf eine ähnliche Frage des Kollegen Werner im wesentlichen ausgeführt, daß eine anderweitige Verwendung für Professor Machens gesucht wird, daß diese aus beamtenrechtlichen Gründen der Zustimmung von Professor Machens bedarf und daß die Verhandlungen noch andauern. Der Sachstand ist seitdem unverändert.

(Lachen bei der CDU/CSU.)

Die Bundesregierung ist weiterhin bemüht, diese Angelegenheit möglichst bald zu einem Abschluß zu bringen.
Sie werden, Herr Kollege, sicher Verständnis dafür haben, daß ich über Einzelheiten einer erwogenen anderweitigen Verwendung hier nicht öffentlich sprechen möchte, weil das dem Fortgang der Angelegenheit nicht dienlich wäre.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701119500
Eine Zusatzfrage.

Heinrich Franke (CDU):
Rede ID: ID0701119600
Herr Kollege Grüner, Ihrer Antwort entnehme ich, daß alles noch in der Schwebe ist. Aber können Sie mir bestätigen, daß mit Sicherheit nicht die Absicht besteht, Herrn Professor Machens Präsident der Bundesanstalt für Bodenforschung in Hannover werden zu lassen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701119700
Diese Absicht besteht nicht, Herr Kollege.




Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701119800
Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Jobst.

Dr. Dionys Jobst (CSU):
Rede ID: ID0701119900
Herr Staatssekretär, können Sie sagen, was Herr Professor Machens jetzt macht?

(Heiterkeit bei der CDU/CSU.)


Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701120000
Herr Professor Machens ist mit einem Forschungsauftrag des Bundeswirtschaftsministeriums beauftragt, der eine Auslastung seiner Arbeitskraft sicherstellt.

(Abg. Dr. Luda: Wird der zusätzlich honoriert?)


Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701120100
Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Dr. Evers.

Dr. Hans Evers (CDU):
Rede ID: ID0701120200
Wird Professor Machens für diese Arbeit zusätzlich honoriert?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701120300
Das ist nach meiner Kenntnis nicht der Fall.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701120400
Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Mursch.
Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Darf ich I Sie fragen, welcher Art der Forschungsauftrag ist, den Herr Professor Machens von Ihnen übertragen bekommen hat?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701120500
Dieser Forschungsauftrag bewegt sich auf dem Sachgebiet, für das Herr Professor Machens sachverständig und zuständig ist.
Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Können Sie es nicht etwas konkreter sagen?

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701120600
Keine Zusatzfrage mehr!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701120700
Es handelt sich um Fragen der Bodenforschung.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701120800
Ich rufe die Frage 76 des Herrn Abgeordneten Josten auf:
Wie steht die Bundesregierung zu dem Notprogramm des Bundesverbandes der Zeitungsverleger, und gedenkt sie, Maßnahmen zur Verwirklichung der darin gemachten Vorschläge einzuleiten?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701120900
Herr Kollege, der Bundesregierung ist am 25. Januar ein umfangreiches „Memorandum zur wirtschaftlichen Lage der deutschen Tageszeitungen" zugestellt worden. Das Papier enthält Vorschläge, deren Verwirklichung finanziell erhebliche Auswirkungen hätte. Die Bundesregierung hat eine
eingehende Prüfung eingeleitet. Eine abschließende Stellungnahme erscheint ihr im gegenwärtigen Zeitpunkt verfrüht.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701121000
Eine Zusatzfrage.

Johann Peter Josten (CDU):
Rede ID: ID0701121100
Herr Staatssekretär, sind Sie bereit, mir die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Verwirklichung der Vorschläge des Bundesverbandes der Zeitungsverleger nach Abschluß der Planung, von der Sie sprachen, mitzuteilen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701121200
Selbstverständlich, diese Bereitschaft besteht.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701121300
Zu einer Zusatzfrage Herr Abgeordneter Sieglerschmidt.

Hellmut Sieglerschmidt (SPD):
Rede ID: ID0701121400
Herr Staatssekretär, würden Sie mir unter dem Vorbehalt, den Sie bereits gemacht haben — daß eine abschließende Stellungnahme nach dieser kurzen Zeit natürlich noch nicht möglich ist —, darin zustimmen, daß man mindestens sagen kann, daß diese Denkschrift eine Reihe erwägenswerter Vorschläge erhält?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701121500
Ich bitte um Verständnis, Herr Kollege, daß ich eine Wertung dieser Vorschläge im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vornehmen möchte.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701121600
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 77 des Herrn Abgeordneten Vogt auf:
In welchem Entwicklungsstand befindet sich die Untersuchung der Bundesregierung, ob die Preisgestaltung auf dem Arzneimittelmarkt den wirtschafts-, gesundheits- und sozialpolitischen Anforderungen entspricht?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701121700
Herr Kollege Vogt, ich bitte um Ihre Zustimmung, daß ich beide Fragen zusammen beantworte.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701121800
Der Fragesteller ist einverstanden. Ich rufe also noch die Frage 78 des Herrn Abgeordneten Vogt auf:
Beabsichtigt die Bundesregierung, das System der Preisgestaltung auf dem Arzneimittelmarkt neu zu ordnen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701121900
Mit der Neuordnung der Preisgestaltung auf dem Arzneimittelmarkt von der Erzeugerbis zur Verbraucherstufe befaßt sich seit längerem ein interministerieller Arbeitskreis, der sich zusammensetzt aus Vertretern des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit, des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung, des Bundesministeriums für Wirtschaft — dem auch die Federführung der Arbeiten obliegt — und des Bundeskartellamtes.



Parl. Staatssekretär Grüner
Auf der Grundlage umfangreichen Materials und unter Berücksichtigung zahlreicher Beiträge aus Wirtschaft und Wissenschaft hat der Vorsitzende dieses Arbeitskreises, Ministerialrat Bauer aus meinem Hause, ein Arbeitspapier erstellt, das in der Öffentlichkeit bekanntgeworden ist und zur Zeit in einer Gesprächsrunde mit allen Marktbeteiligten erörtert wird. Dabei geht es um dreierlei: erstens Herbeiführung von klaren Verhältnissen bei der Preisbildung auf der Angebotsseite von den industriellen Herstellern bis zu den Apothekern einschließlich und zwar in preis- und kartellrechtlicher Hinsicht, zweitens Schaffung einer neutralen Markttransparenz, die wegen ihrer großen Bedeutung für das Ganze vom Staat selbst zu besorgen ist, und drittens auf der Basis einer solchen Markttransparenz die wirkungsvolle Einbeziehung der Nachfrageseite, d. h. derjenigen, die die Arzneimittel zu bezahlen haben, in die Preisbildung.
Es wird angestrebt, daß die Gesprächsrunde mit den Marktbeteiligten noch vor der Sommerpause abgeschlossen werden kann. Danach soll unter Auswertung der zusätzlich gewonnenen Erkenntnisse im Ressortkreis ein umfassender Vorschlag vorgelegt werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701122000
Eine Zusatzfrage.

Wolfgang Vogt (CDU):
Rede ID: ID0701122100
Herr Staatssekretär, ist Ihrer Antwort also zu entnehmen, daß die Untersuchung fertig vorliegt?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701122200
Es ist meiner Antwort nur zu entnehmen, daß ein Arbeitspapier dieser interministeriellen Arbeitsgruppe vorliegt, das jetzt mit den Beteiligten erörtert wird, ein Arbeitspapier also, das noch Veränderungen erfahren kann, ehe ein endgültiger Vorschlag zur Diskussion gestellt wird.

Wolfgang Vogt (CDU):
Rede ID: ID0701122300
Herr Staatssekretär, ist Ihnen bekannt, daß schon im Januar 1968 der damalige Parlamentarische Staatssekretär Arndt gesagt hat, diese Frage werde geprüft? Darf ich Sie in Anbetracht der langen Dauer der Untersuchung fragen, wann in etwa mit einer Vorlage der Bundesregierung zu rechnen ist.

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701122400
Aus der Dauer der Prüfung und Untersuchung ergibt sich schon, daß es sich um ein ungewöhnlich schwieriges Sachgebiet handelt. Nach dem derzeitigen Stand der Vorbereitungen rechne ich persönlich damit, daß es bis Jahresende so weit sein kann.

Wolfgang Vogt (CDU):
Rede ID: ID0701122500
Herr Staatssekretär, können Sie schon sagen, nach welchen Grundsätzen die Bundesregierung die Preisgestaltung auf dem Arzneimittelmarkt neu zu ordnen gedenkt?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701122600
Diese Grundsätze sind in meiner Antwort schon vorweggenommen worden. Ich wäre
dankbar, wenn ich hier nicht in Einzelheiten dieses Arbeitspapiers einsteigen müßte, weil das sehr lange Ausführungen notwendig machen würde. Die Zielrichtung ist angegeben. Ich bitte um Verständnis.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701122700
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 79 des Herrn Abgeordneten Fellermaier auf:
Welche Schrille hat die Bundesregierung bei der niederländischen Regierung und der EG-Kommission eingeleitet, nachdem die Niederlande entgegen der Bestimmung der Römischen verträge, die mengenmäßige Ausfuhrbeschränkungen strikt verbietet, den weiteren Export von Erdgas in die Bundesrepublik Deutschland nicht gestattet haben?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701122800
Herr Kollege Fellermaier, Ihre Frage bezieht sich offenbar auf eine kürzlich ergangene Entscheidung des niederländischen Wirtschaftsministers, nach der die Firma Placid International Oil das von ihr im niederländischen Festlandsockel gefundene Erdgas nicht, wie vertraglich vereinbart, an eine deutsche Käufergruppe liefern darf, sondern für den niederländischen Gasmarkt zur Verfügung stellen muß.
Die Bundesregierung ist wegen dieser Entscheidung mit der niederländischen Regierung im Gespräch. Vom Ergebnis dieses Gesprächs wird es abhängen, ob weitere Schritte in Betracht zu ziehen sind.
Unabhängig davon obliegt es der Kommission in eigener Verantwortung, Behinderungen eines freien Warenverkehrs zwischen den Mitgliedstaaten entgegenzutreten.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701122900
Eine Zusatzfrage.

Ludwig Fellermaier (SPD):
Rede ID: ID0701123000
Herr Staatssekretär, können Sie einen Termin nennen, wie lange die Gespräche zwischen der niederländischen Regierung und der Bundesregierung zur Regelung dieser Frage noch dauern werden?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701123100
Wir beurteilen die Dauer und die Erfolgsaussichten dieser Gespräche im Sinne einer raschen Regelung dieser Frage günstig.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701123200
Keine Zusatzfrage.
Dann rufe ich die Frage 80 des Herrn Abgeordneten Fellermaier auf:
Wie wirkt sich diese Tatsache auf die Erdgasversorgung und die preisliche Situation auf dem Erdgasmarkt in der Bundesrepublik Deutschland aus?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701123300
Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, daß der Placid-Vertrag realisiert wird. Die durch die Entscheidung der niederländischen Regierung bisher eingetretene Verzögerung hat noch keinerlei versorgungsmäßige oder preisliche Folgen, weil der Vertrag Lieferungen an die deutsche Käu-



Pari. Staatssekretär Grüner
fergruppe erst ab 1975 vorsieht. Die nach dem Vertrag vorgesehenen Liefermengen — nach einer gewissen Anlaufzeit Jahresmengen von zirka 6,5 Milliarden cbm — würden dazu beitragen, die Erdgasversorgung der Bundesrepublik, die schon in naher Zukunft zunehmend von Importen abhängig sein wird, auf mittlere und längere Sicht spürbar zu verbessern. Die Auswirkungen eines Ausfalls dieser Liefermengen auf die preisliche Situation auf dem Erdgasmarkt lassen sich nur der Tendenz nach beurteilen. Bei der steigenden Erdgasnachfrage in der Bundesrepublik müßte damit gerechnet werden, daß sich jeder Ausfall auf der Angebotsseite tendenziell preissteigernd auswirkt. Das Ausmaß einer dadurch bewirkten Preissteigerung würde von der Entwicklung des allgemeinen Energiepreisniveaus und insbesondere natürlich von der Entwicklung der Heizölpreise mit bestimmt sein.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701123400
Eine Zusatzfrage.

Ludwig Fellermaier (SPD):
Rede ID: ID0701123500
Herr Staatssekretär, muß man dann nicht aus Ihrer Antwort folgern, daß es dringend notwendig ist, im Rahmen der Europäischen Gemeinschaft langfristig ein Energieprogramm unter Einschluß gerade auch von Erdgas für die Mitgliedsländer zu entwickeln, damit zukünftig verhindert wird, daß es zu Marktteilungen oder, wie beispielsweise in diesem Fall, zur Behinderung des freien Warenverkehrs genau bei der Energiequelle kommt, auf die die Volkswirtschaften in der Gemeinschaft insgesamt angewiesen sind?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701123600
Die Bundesregierung teilt Ihre hier dargelegte Auffassung und wird ihre politischen Möglichkeiten in dieser Richtung geltend machen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701123700
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 81 des Herrn Abgeordneten Haase auf:
Ich frage die Bundesregierung, ob sie unter Beachtung des Rückganges der Schadenshäufigkeit bei Kraftfahrzeugen je 1000 Autos von 140 auf 130 und unter Berücksichtigung nicht unerheblicher Gewinne der Versicherungsunternehmen bereit ist, einen äußerst kritischen Maßstab bei der Prüfung der Erhöhungsanträge der Versicherungen anzulegen?
Bitte schön, Herr Staatssekretär!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701123800
Herr Kollege Haase, die Tarife der Versicherungsunternehmen werden von den zuständigen Genehmigungsbehörden — das ist für die Mehrzahl der Unternehmen das Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen in Berlin — sorgfältig und kritisch geprüft. Bei dem von Ihnen, Herr Abgeordneter, genannten Rückgang der Schadenhäufigkeit handelt es sich bisher nur um eine Schätzung. Die endgültigen Zahlen werden erst der Gesamtstatistik 1972, in der die Ergebnisse aller Versicherungsunternehmen zusammengefaßt sind, entnommen werden können. Diese Statistik wird etwa Ende April, Anfang Mai vorliegen. Neben diesen statistischen Ergebnissen werden auch die tatsächlichen
Geschäftsergebnisse, die das einzelne Versicherungsunternehmen im Jahre 1972 in der Kraftfahrtversicherung erzielt hat, für die Beurteilung der Tarifanträge herangezogen werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701123900
Eine Zusatzfrage.

Horst Haase (SPD):
Rede ID: ID0701124000
Wie erklärt es sich dann die Bundesregierung, daß aus dem HUK-Verband Zahlen bekannt wurden, die darauf hindeuten, daß die Versicherungsunternehmen die Absicht haben, eine Prämienerhöhung im Kfz-Bereich um 12 % genehmigen zu lassen und vorzunehmen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701124100
Derartige Ankündigungen können lediglich auf Schätzungen beruhen. Sie haben keinerlei präjudizierende Wirkung auf die Entscheidung der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701124200
Eine zweite Zusatzfrage.

Horst Haase (SPD):
Rede ID: ID0701124300
Herr Staatssekretär, sind Sie meiner Meinung, daß sich die Bundesregierung bei der Bekanntgabe der Zahlen, die dem Genehmigungsverfahren zugrunde liegen, verpflichtet fühlen sollte, noch einmal — auch im Hinblick darauf, daß Preissteigerungen möglichst im Rahmen gehalten werden sollen — nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß eine Prämienerhöhung um 10 bis 12 % doch sehr weit gehe?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701124400
Die Bundesregierung ist sich dieser Lage voll bewußt. Ich habe hier schon darauf hingewiesen, daß eine sehr kritische Prüfung dieser Anträge erfolgen wird.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701124500
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Hirsch.

Dr. Burkhard Hirsch (FDP):
Rede ID: ID0701124600
Herr Staatssekretär, ist die Bundesregierung bereit, etwas zur Steigerung der Preistransparenz gerade auf dem Prämienmarkt zu tun, die ja für den Verbraucher besonders wichtig ist, z. B. durch Veröffentlichungen des Aufsichtsamtes?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701124700
Die Bundesregierung wird im Rahmen ihrer Verbraucherpolitik gerade auch dieser Frage besondere Aufmerksamkeit zuwenden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701124800
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Dr. Fuchs.

Dr. Karl Fuchs (CSU):
Rede ID: ID0701124900
Herr Staatssekretär, sind Sie der Auffassung, daß Erhöhungsanträge gerechtfertigt sind, wenn nicht unerhebliche Gewinne bei den Versicherungsunternehmen gegeben sind?




Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701125000
Erhöhungsanträge können nur genehmigt werden und werden nur genehmigt, wenn die wirtschaftliche Lage in diesem speziellen. Versicherungsbereich das rechtfertigt. Es wird eine sehr kritische Sonde an derartige Anträge im Bereich der Kraftfahrtversicherung angelegt werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701125100
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Schlaga.

Georg Schlaga (SPD):
Rede ID: ID0701125200
Herr Staatssekretär, ist Ihnen bekannt, daß die privaten Versicherungsgesellschaften ausweislich der Schadensangabe der vereidigten Sachverständigen um 30% und noch mehr höhere Summen an die Werkstätten zahlen, als die tatsächliche Schadenshöhe beträgt, und damit die Werkstätten sozusagen an sich binden und ihre Monopolstellung ausweiten? Ist Ihnen in diesem Zusammenhang weiter bekannt, daß die Anzahl der freiberuflichen Sachverständigen immer kleiner wird und daß die Versicherungen ihre hauseigenen Sachverständigen heranziehen und damit freiberufliche Sachverständige auszuschalten gedenken?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701125300
Diese Tatbestände sind mir nicht in einem solchen Sinne bekannt, wie Sie sie hier vortragen. Ich kann also diese Tatbestände nicht bestätigen. Ich kann nur darauf hinweisen, daß die Bundesregierung sich im Rahmen ihrer Gesamtpolitik sehr eingehend mit derartigen Vorgängen, falls sie zutreffen sollten, beschäftigen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten darauf hinwirken wird, daß die Transparenz auch in diesem Bereich größer wird gegenüber dem Stand, den Ihre Frage vermuten läßt.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701125400
Keine Zusatzfrage.

(Abg. Schlaga meldet sich zu einer weiteren Zusatzfrage.)

— Nein, Herr Kollege. Jeder, der die Frage selbst nicht gestellt hat, hat nur eine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 82 des Herrn Abgeordneten Dr. Wittmann auf:
Welche Maßnahmen werden dagegen ergriffen, daß die Ostberliner Industrie- und Handelsbank unter Ausnützung der Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland Westguthaben von „DDR"-Bürgern einzutreiben versucht, während andererseits entsprechende Guthaben in Mitteldeutschland von Bürgern, die im Geltungsbereich des Grundgesetzes wohnen, nicht realisiert werden können?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701125500
Herr Kollege, Guthaben von Bewohnern der DDR bei Geldinstituten in der Bundesrepublik Deutschland unterliegen ebenso wie Guthaben von Bürgern der Bundesrepublik Deutschland in der DDR Verfügungsbeschränkungen. Überweisungen aus Guthaben von DDR-Bewohnern in die DDR werden von den zuständigen Behörden der Bundesrepublik in Härtefällen aus humanitären Gründen genehmigt. Die Behörden der DDR erteilen demgegenüber auch in Härtefällen bisher keine Transfergenehmigung. In den von Ihnen erwähnten Fällen wurden Anträge von DDR-Bewohnern,
über ihre Guthaben zu verfügen, abgelehnt. Deshalb schweben eine Reihe von gerichtlichen Verfahren. Mangels einer Vereinbarung mit der DDR über die Modalitäten eines Transfers und über die Gegenseitigkeit war eine generelle Regelung der Sperrkontenfrage bislang nicht möglich.
Im Grundvertrag ist aber vorgesehen, daß im Interesse der beteiligten Menschen Verhandlungen zur Regelung des nichtkommerziellen Zahlungs- und Verrechnungsverkehrs aufgenommen werden sollen (Zusatzprotokoll II Nr. 11) .

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701125600
Eine Zusatzfrage.

Dr. Fritz Wittmann (CSU):
Rede ID: ID0701125700
Herr Staatssekretär, sind Ihnen Sachverhalte bekannt, wonach die Gläubiger von staatlichen Stellen der DDR veranlaßt werden, Härtefälle, wie sie hier von Ihnen geschildert worden sind, vorzutäuschen, um auf diese Weise die Konten an sich zu ziehen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701125800
Derartige Sachverhalte sind der Bundesregierung bekannt. Ich weise darauf hin, daß Verfügungen über Konten in der BRD nur mit Genehmigung von westdeutscher Seite zulässig sind und von daher die Möglichkeit gegeben ist, über solche Anträge entsprechend zu entscheiden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701125900
Keine Zusatzfrage.
Dann rufe ich die Frage 83 des Herrn Abgeordneten Dr. Slotta auf. — Herr Dr. Slotta ist nicht im Saal. Die Frage wird schriftlich beantwortet. Die Antwort wird als Anlage abgedruckt.
Ich rufe die Frage 84 des Herrn Abgeordneten Dr. Luda auf:
Wie beurteilt die Bundesregierung die vom Bundesbeauftragten für den Steinkohlenbergbau am 21. Dezember 1972 geäußerte Ansicht, daß der Beitrag der deutschen Steinkohle zur Deckung des Primärenergieverbrauchs bis 1976 nicht nur relativ, sondern sogar absolut um 16 Millionen Tonnen oder um mehr als 20 % sinken wird?
Bitte schön, Herr Staatssekretär!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701126000
Herr Kollege Dr. Luda, bei der sechsten Absatzvorausschätzung des Bundesbeauftragten für den Steinkohlenbergbau handelt es sich um eine Prognose, die nach dem Kohlenanpassungsgesetz jährlich für die geschätzte Absatzentwicklung im Steinkohlenbereich vorzulegen ist. Diese Prognose verdeutlicht den sehr schwierigen Strukturprozeß, dem unsere Steinkohle auch weiterhin ausgesetzt ist.
Für die Energiepolitik der Bundesregierung ergibt sich hieraus die Notwendigkeit, durch kohlepolitische Maßnahmen notwendige Anpassungen in einem sozial und volkswirtschaftlich erträglichen Rahmen zu halten und diesen Strukturprozeß sinnvoll zu steuern. Die Bundesregierung hält daran fest, daß der deutsche Steinkohlenbergbau auch in absehbarer Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung unserer Volkswirtschaft leisten soll. Dies



Parl. Staatssekretär Grüner
kann auf der anderen Seite keine simple Erhaltungspolitik bedeuten, die volkswirtschaftlich zu teuer
wäre und daher letztlich niemandem nützen würde.
Um Härten für die von Anpassungsmaßnahmen betroffenen Menschen in möglichst engen Grenzen zu halten, stehen ein ganzes Bündel gezielter Hilfen zur Verfügung.
Alle diese Gesichtspunkte, einschließlich der prognostizierten Absatzentwicklung, werden bei der Erarbeitung des Energieprogramms entsprechend berücksichtigt werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701126100
Eine Zusatzfrage.

Dr. Manfred Luda (CDU):
Rede ID: ID0701126200
Herr Staatssekretär, ist Ihnen das jüngste Gutachten des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen bekannt, nach dem im Montan-Bereich an der Ruhr 700 000 Arbeitsplätze als strukturell akut gefährdet angesehen werden müssen, und sind Sie nicht mit mir der Meinung, daß es auf Grund dieser alarmierenden Nachricht, die sich doch in der Tendenz absolut mit dem deckt, was der Kohle-Beauftragte gleichfalls im Dezember geäußert hat, dringend erforderlich ist, daß die Energiekonzeption, die die Bundesregierung angekündigt hat, jetzt dem Deutschen Bundestag vorgelegt wird, und sind Sie nicht mit mir der Meinung, daß das, was Sie soeben geäußert haben, viel zu vage ist, als daß sich die 700 000 bedrohten Menschen an der Ruhr im Moment damit zufrieden geben könnten?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701126300
Es ist hier nicht der Sinn meiner Antwort gewesen, Herr Kollege Dr. Luda, ein energiepolitisches Programm vorwegzunehmen. Von daher mußte sich meine Antwort notgedrungen so vage halten, wie Sie das mit Recht hier feststellen. Wir sehen die Dringlichkeit dieses Problems ebenso wie Sie, und deshalb hat die Bundesregierung angekündigt, daß noch in diesem Jahr ein Konzept vorgelegt wird, das es unter Umständen auch ermöglichen dürfte, Prognosen dieser Art in ihren künftigen Wirkungen zu verändern.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701126400
Eine zweite Zusatzfrage.

Dr. Manfred Luda (CDU):
Rede ID: ID0701126500
Herr Kollege Grüner, Sie sagen: noch in diesem Jahr. Es kann also an sich noch elf Monate dauern, ehe wir endlich einmal eine solche Konzeption hier bekommen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701126600
Angesichts der Schwierigkeit der Fragen hält die Bundesregierung nichts davon, Daten zu nennen. Daß wir uns darum bemühen, nicht bis zum Jahresende zu warten, ist ganz selbstverständlich. Wir wollen uns nur nicht durch Terminnennungen in einen Zugzwang bringen, der der gründlichen Erarbeitung eines solchen Konzepts nicht zuträglich sein könnte.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701126700
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 85 des Herrn Abgeordneten Dr. Luda auf:
Wie beurteilt die Bundesregierung diese Tatsache angesichts der Anstrengungen anderer Länder, insbesondere der USA und Großbritannien, die darauf abzielen, die inländische Energieproduktion in größtmöglichem Maße zu entwickeln, um ihre Abhängigkeit bei einer sich auf dem Weltmarkt abzeichnenden Energieverknappung zu mindern?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701126800
Die energiepolitischen Diskussionen und die Maßnahmen in anderen Ländern zeigen deutlich, daß die energiepolitischen Probleme weltweit sehr viel größer geworden sind. Bei diesen Diskussionen wird immer wieder die extreme Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der Weltenergiemärkte, besonders in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre, deutlich. Dies ist ein sehr wichtiger Aspekt, der bei den energiepolitischen Überlegungen der Bundesregierung entsprechend berücksichtigt wird.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701126900
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 86 des Herrn Abgeordneten Dr. Graf Lambsdorff auf:
Wie beurteilt die Bundesregierung den fortschreitenden Konzentrationsprozeß auf dein Brauereimarkt, insbesondere die jüngsten Vorgänge in Süddeutschland?
Bitte schön, Herr Staatssekretär!

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701127000
Herr Kollege, die von Ihnen angesprochenen Konzentrationen auf dem Brauereimarkt sind in letzter Zeit vor allem von finanzstarken, marktfremden Unternehmen betrieben worden. Die Bundesregierung sieht dies mit großer Sorge. Gerade der Brauereimarkt in der Bundesrepublik ist durch sehr leistungsfähige mittelständische Unternehmen gekennzeichnet. Die Vorgänge im Braugewerbe sind ein erneuter Beweis dafür, daß der Staat der Konzentration in der Wirtschaft nicht länger untätig zusehen darf. Wir brauchen die in der Kartellnovelle vorgesehene Fusionskontrolle möglichst bald. Auch die beiden anderen Punkte — verbesserte Mißbrauchsaufsicht über marktbeherrschende Unternehmen sowie die Kooperationserleichterungen -- garantieren einen verbesserten Schutz vor der Marktmacht großer Unternehmen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701127100
Eine Zusatzfrage.

Dr. Graf Otto Lambsdorff (FDP):
Rede ID: ID0701127200
Herr Staatssekretär, darf ich dieser Antwort entnehmen, daß die Bundesregierung auch die kürzlich erfolgte Fusion zwischen der Dortmunder-Union-Brauerei und der SchultheißBrauerei in Berlin für marktwirtschaftlich unerwünscht hält?

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID0701127300
Die Bundesregierung hat diese Fusion mit außerordentlichen Bedenken zur Kenntnis genommen. Sie ist mangels Fusionskontrolle nicht in der Lage, hier zu Einzelheiten dieser Fusion im Sinne einer Wertung Stellung zu nehmen.




Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701127400
Keine Zusatzfrage.
Dann rufe ich die Frage 87 des Herrn Abgeordneten Dr. Graf Lambsdorff auf:
Was hat die Bundesregierung unternommen, damit die Kartellgesetznovelle, insbesondere die Fusionskontrolle, möglichst rasch in Kraft treten kann?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701127500
Herr Kollege, die Koalitionsfraktionen haben die Kartellgesetznovelle bereits im Bundestag eingebracht. Damit sind alle Voraussetzungen für eine zügige Verabschiedung der Novelle und die baldige Einführung der Fusionskontrolle geschaffen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701127600
Eine Zusatzfrage.

Dr. Graf Otto Lambsdorff (FDP):
Rede ID: ID0701127700
Herr Staatssekretär, teilen Sie die gelegentlich geäußerte Ansicht, daß das Recht der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft die Fusionskontrolle in hinreichender Weise regelt, und ist die Bundesregierung der Meinung, daß sie mit der Einführung der vorbeugenden Fusionskontrolle in der Bundesrepublik einer gesetzlichen Regelung auf der europäischen Ebene nicht vorgreifen sollte?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701127800
Diese Meinung hat die Bundesregierung nicht, sondern sie ist im Gegenteil der Auffassung, daß diese Fusionskontrolle im Sinne der nun eingebrachten Kartellgesetznovelle hier möglichst rasch verabschiedet werden sollte.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701127900
Keine Zusatzfrage.
Dann rufe ich die Frage 88 des Herrn Abgeordneten Immer auf. Der Herr Abgeordnete ist nicht im Saal. Die Frage wird schriftlich beantwortet; ebenfalls die Frage 89. Die Antworten werden als Anlage abgedruckt.
Ich rufe die Frage 90 des Herrn Abgeordneten Dr. Geßner auf:
Was gedenkt die Bundesregierung zur Dämpfung der Preise für Arzneien, Heil- und Hilfsmittel zu tun?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701128000
Wie ich bereits auf die Anfrage des Herrn Abgeordneten Vogt mitgeteilt habe, befaßt sich ein interministerieller Arbeitskreis seit längerem mit der Neuordnung der Preisgestaltung auf dem Arzneimittelmarkt von der Erzeuger- bis zur Verbraucherstufe. Dieser Arbeitskreis setzt sich unter der Federführung des Bundesministers für Wirtschaft aus Vertretern des Bundesministeriums für Jugend, Familie und Gesundheit, des Bundesministeriums für Arbeit und Sozialordnung, des Bundesministeriums für Wirtschaft und des Bundeskartellamts zusammen. Auf der Grundlage umfangreichen Materials und unter Berücksichtigung zahlreicher Beiträge aus Wirtschaft und Wissenschaft hat der Vorsitzende dieses Arbeitskreises ein Arbeitspapier erstellt. Ich glaube, Herr Kollege, Sie sind damit
einverstanden, daß ich darauf verzichte, hier noch
einmal Einzelheiten mitzuteilen, die ich schon auf die Anfrage des Herrn Kollegen Vogt mitgeteilt habe. Ich bin mir allerdings nicht bewußt, ob Sie hier im Saal waren.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701128100
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Geßner.

Dr. Manfred Achim Geßner (SPD):
Rede ID: ID0701128200
Herr Staatssekretär, können Sie uns sagen, wann ungefähr mit dem Abschluß der Arbeiten gerechnet werden kann?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701128300
Es wird damit gerechnet, daß Mitte dieses Jahres eine abschließende Stellungnahme aller am Markt Beteiligter zu diesem interministeriellen Arbeitspapier, das schon vorliegt, abgegeben wird, so daß nach meiner derzeitigen Schätzung im Laufe dieses Jahres die Vorschläge der Bundesregierung vorliegen könnten, allerdings unter Einschluß des Sicherheitsrisikos, das bei Beantwortung solcher Fragen gesehen werden muß, nämlich des Auftauchens neuer Gesichtspunkte, die etwa im interministeriellen Arbeitskreis nicht behandelt worden sind. Wir rechnen nach den bisherigen Gesprächen allerdings nicht damit, daß solche wesentlichen neuen Gesichtspunkte auftauchen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701128400
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Schlaga.

Georg Schlaga (SPD):
Rede ID: ID0701128500
Herr Staatssekretär, ist der Regierung aufgefallen, daß — zumindest nach meiner Auffassung — mit einiger Sicherheit in der Arzneimittelindustrie Verstöße gegen das Kartellrecht vorliegen, wenn man betrachtet, daß gleichwertige oder gleichartige — wir haben über 80 000 verschiedene — Arzneimittel zur gleichen Zeit oder mit sehr kurzen Differenzen preislich angehoben werden? Ist die Regierung diesem Mißstand nachgegangen?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701128600
Die Bundesregierung ist sich dieses Tatbestandes durchaus bewußt, und das Bundeskartellamt hat gerade und lediglich im Blick auf die bei uns laufenden Arbeiten davon Abstand genommen, gegen derartige Vorgänge unter kartellrechtlichen Gesichtspunkten einzugreifen. Aber Sie wissen, Herr Kollege, daß gerade das Gebiet der Arzneimittelversorgung der Bevölkerung von besonderer Schwierigkeit ist und daß Änderungen in diesem Bereich sehr sorgfältig durchdacht werden müssen, wenn sie den angestrebten Zweck, vor allem auch in gesundheitspolitischer Hinsicht, erreichen sollen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701128700
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 91 des Herrn Abgeordneten Nordlohne auf:
Besteht die Absicht der Bundesregierung, den Vorschlägen der Deutschen Bundesbank zu folgen, wonach ein Abbau der regio-



Vizepräsident Frau Funcke
nal-politisch motivierten Förderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur", eine Herabsetzung der Förderungssätze sowie eine Drosselung der Mittel in Boomperioden vorgenommen werden soll?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701128800
Herr Kollege, innerhalb der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" wird zur Zeit ein umfangreiches Forschungsprogramm durchgeführt, das der Vorbereitung von Beschlüssen über die bundeseinheitliche Festsetzung der Förderungsziele, die Neuabgrenzung der Gebiete, die Überprüfung des Verteilungsschlüssels der öffentlichen Mittel und der Entwicklung einer exakten Erfolgskontrolle dient.
Auch wird zur Zeit die Novellierung des Investitionszulagengesetzes vorbereitet, die eine klarstellende Bestätigung der bereits praktizierten engen Verzahnung mit der Gemeinschaftsaufgabe bringen soll. Wie weit im Rahmen eines allgemeinen, nicht nur auf die regionale Strukturpolitik bezogenen Subventionsabbaus auch eine Änderung der Förderpräferenzen vollzogen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, daß ein abgestuftes und effizientes regionales Präferenzsystem bestehen bleiben muß.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701128900
Eine Zusatzfrage.

Franz-Josef Nordlohne (CDU):
Rede ID: ID0701129000
Herr Staatssekretär, sieht die Bundesregierung ebenfalls die erheblichen Nachteile, die durch eine Realisierung derartiger Vorhaben, wie sie die Bundesbank offensichtlich vorgeschlagen hat, für die Bewohner breit gestreuter Gebiete entstünden, die doch erst auf Grund dieser Förderungsmittel im Begriff sind, Anschluß an die wirtschaftliche Entwicklung zu finden?

Martin Grüner (FDP):
Rede ID: ID0701129100
Die Bundesregierung sieht diese Nachteile. Sie macht sich das Urteil der Bundesbank in diesen Fragen nicht zu eigen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701129200
Keine weitere Zusatzfrage. Damit sind die Fragen aus dem Geschäftsbereich des Bundesministers für Wirtschaft beantwortet. Ich danke Ihnen, Herr Parlamentarischer Staatssekretär.
Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Ich rufe die Frage 92 des Herrn Abgeordneten Löffler auf:
Treffen die Angaben über das Einkommen der Landwirte im Jahre 1969 (Tabelle 36 im Jahresgutachten des Sachverständigenrates) auch für die folgenden Jahre zu?
Zur Beantwortung Herr Parlamentarischer Staatssekretär Logemann.

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701129300
Herr Kollege Löffler, die Zahlen der angesprochenen Tabelle entstammen einer Auswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe des Jahres 1969. Da das Statistische Bundesamt die nächste Erhebung dieser Art erst in diesem Jahr durchführen wird und die übrige Statistik auch über die Einkommen der landwirtschaftlichen Haushalte keine genaue Auskunft gibt, ist eine exakte Beantwortung Ihrer Frage, Herr Kollege Löffler, augenblicklich noch nicht möglich.
Die vergleichsweise positive Einkommensentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe im Wirtschaftsjahr 1971/72 und im laufenden Jahr 1972/73 läßt jedoch vermuten, daß sich die Situation der landwirtschaftlichen Haushalte im Vergleich zu den außerlandwirtschaftlichen Haushalten nicht verschlechtert hat.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701129400
Eine Zusatzfrage.

Lothar Löffler (SPD):
Rede ID: ID0701129500
Sehr geehrter Herr Staatssekretär, einige Zahlen des Agrarberichtes 1973 sind der Öffentlichkeit bereits bekannt. Deshalb meine Frage: Bestehen in Ihrem Hause Vermutungen, daß die Zahlen, die im Jahresgutachten genannt worden sind, etwa denen entsprechen, die im Agrarbericht 1973 veröffentlicht werden?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701129600
Ich glaube, Herr Kollege Löffler, da wird es Abweichungen geben. Das werden Sie dann feststellen, wenn der Agrarbericht vorliegt. Ich möchte heute keine Zahlen aus dem Bericht nennen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701129700
Keine Zusatzfrage. Dann rufe ich die Frage 93 des Herrn Abgeordneten Löffler auf:
Wie erklärt sich die Bundesregierung die Diskrepanz zwischen den Zahlen über das Einkommen der Landwirte im Jahresgutachten des Sachverständigenrates und den entsprechenden Angaben in den Agrarberichten der Regierung?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701129800
Bei einer Gegenüberstellung der Ergebnisse der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe 1969 mit den Ergebnissen der Ertrags-Aufwandsrechnung nach § 4 des Landwirtschaftsgesetzes, wie sie die Agrarberichte der Bundesregierung enthalten, ist festzustellen, daß in der Ertrags-Aufwandsrechnung bei der Darstellung der Einkommenslage nur die in den landwirtschaftlichen Betrieben erwirtschafteten Einkommen erfaßt werden. In der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe wird dagegen das gesamte Einkommen der Haushalte ermittelt, d. h. dem landwirtschaftlichen Haushalt wird neben dem Einkommen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb u. a. auch das Einkommen aus außerbetrieblicher Tätigkeit sowie das Einkommen der in der Haushaltsgemeinschaft lebenden, aber außerhalb des Betriebes tätigen Personen zugerechnet.
Bei der auf den Haushalt bezogenen Einkommens-
und Verbrauchsstichprobe bleibt unberücksichtigt, daß die Einkommen der landwirtschaftlichen Haushalte für eine im Durchschnitt größere Familie ausreichen müssen und mit einem höheren zeitlichen Arbeitsaufwand erwirtschaftet werden als in anderen Haushalten.
Diese methodischen Unterschiede lassen einen Vergleich der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe mit der Ertrags-Aufwandsrechnung nicht zu, Herr Kollege Löffler.




Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701129900
Eine Zusatzfrage.

Lothar Löffler (SPD):
Rede ID: ID0701130000
Herr Staatssekretär, teilen Sie nicht mit mir die Meinung, daß es sinnvoll wäre, wenn bestimmte Methoden der Erhebung einander angeglichen würden, damit in der Öffentlichkeit nicht völlig unterschiedliche Vorstellungen z. B. über die Situation in der deutschen Landwirtschaft entstehen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701130100
Herr Kollege Löffler, in diesem Punkt bin ich mit Ihnen einer Meinung. Ich darf aber darauf hinweisen, daß wir uns schon im Agrarbericht 1972 bemüht haben, einige Hinweise zu geben, z. B. auf die Entwicklung des außerlandwirtschaftlichen Einkommens. Ich glaube, wir kommen uns bei künftigen Agrarberichten bezüglich der Zahlenangaben näher.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701130200
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Früh.

Dr. Isidor Früh (CDU):
Rede ID: ID0701130300
Herr Staatssekretär, Sie haben es anklingen lassen: Wäre es nicht sinnvoll, wenn bei der Statistik im Jahresgutachten darauf hingewiesen würde, daß die Arbeitszeit in diesen landwirtschaftlichen Haushalten viel länger ist und daß hier auch andere — nämlich sämtliche zusätzlichen Einnahmen verbucht sind?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701130400
Herr Kollege Dr. Früh, das wäre sehr nützlich; aber wir sind nicht in der Lage, hier so weit Einfluß zu nehmen, daß wir dies dabei besonders ausgewertet bekämen. Wir werden — Sie haben das den verschiedenen Mitteilungen bereits entnehmen können — immer wieder darauf hinweisen, daß gerade die im Vergleich zu anderen Bereichen längere Arbeitszeit in der Landwirtschaft berücksichtigt werden muß.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701130500
Keine Zusatzfrage. — Dann rufe ich Frage 94 des Herrn Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) auf:
Ist der Bundesregierung bekannt, daß die Abteilung für Pflanzenschutzmittel und -geräte der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft die auf Grund der §§ 7 ff. des Pflanzenschutzgesetzes vom 10. Mai 1968 (BGBl. I S. 352) vorzunehmenden Prüfungen nicht durchführen kann, da die personellen und materiellen Voraussetzungen fehlen, um die Richtlinien und Normenvorschriften durch die Analyse von 280 verschiedenen Pflanzenschutzmitteln bei 170 verschiedenen Kulturen, die von 740 Krankheitserregern befallen sind (Pilze, Bakterien, Viren usw.), und 300 tierischen Schädlingen (Insekten, Nemathoden usw.) wissenschaftlich korrekt zu erstellen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701130600
Frau Präsidentin, darf ich die Fragen des Herrn Kollegen Dr. Jahn gemeinsam beantworten?

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701130700
Gut. Ich rufe zusätzlich Frage 95 des Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig) auf:
Ist der Bundesregierung weiter bekannt, daß die der Bundesanstalt übertragene „Überwachung zugelassener Pflanzenschutzmittel" (§ 18 Abs. 2 Nr. 3 des Pflanzenschutzgesetzes), die eine
wenigstens stichprobenweise Kontrolle der gehandelten Mittel erfordert, zur Zeit nicht möglich ist und dadurch Gefahren für die Volksgesundheit entstehen, die nur abzuwenden sind, wenn die durch Gesetz vorgeschriebenen Arbeiten personell und materiell ermöglicht werden?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701130800
Durch das Pflanzenschutzgesetz vom 10. Mai 1968 wurde die bis dahin freiwillige Prüfung von Pflanzenschutzmitteln durch die Biologische Bundesanstalt verbindlich vorgeschrieben. Daraus erwuchsen der Abteilung für Pflanzenschutzmittel und -geräte dieser Anstalt erhebliche zusätzliche Aufgaben, die mit dem ursprünglich vorhandenen Personal nicht hätten bewältigt werden können.
In den Haushaltsjahren 1966 bis 1971 sind daher für diese Abteilung insgesamt 28 neue Planstellen — Stellen für Beamte, Angestellte und Arbeiter — bewilligt worden.
Es hat sich jedoch bald gezeigt, daß auch das neu bewilligte Personal nicht ausreicht, um die anstehenden Aufgaben in befriedigender Weise zu erfüllen. Der Grund lag vor allem darin, daß auch alle Pflanzenschutzmittel, die bereits im Handel waren, neu zugelassen werden mußten. Deshalb konnte die gesetzlich festgelegte Frist für die erste Zulassung von Pflanzenschutzmitteln nur dadurch eingehalten werden, daß für zwei Drittel der Anträge zunächst eine befristete Zulassung ausgesprochen wurde. Aus dem gleichen Grunde muß die Überwachung der zugelassenen Pflanzenschutzmittel zur Zeit noch vernachlässigt werden.
Gemeinsam mit der Biologischen Bundesanstalt bin ich bemüht, im Zuge der Konzentration und des Ausbaus dieser Bundesanstalt gerade auch die Abteilung für Pflanzenschutzmittel und -geräte personell und materiell zu verstärken. Auch Bundesfinanzministerium und Bundesrechnungshof erkennen an, Herr Kollege Jahn, daß Abhilfe dringend notwendig ist.
Auf Grund der Haushaltsrestriktionen konnten jedoch für 1972 wesentliche Verbesserungen nicht erreicht werden. Ich bin aber bestrebt, auch in den noch nicht abgeschlossenen Besprechungen über den Haushalt 1973 und künftig die Ausstattung der Anstalt zu verbessern.
Im übrigen ist zu hoffen, daß eine gewisse Entspannung eintreten wird, sobald die Abteilung für Pflanzenschutzmittel und -geräte nur noch neu entwickelte Mittel für die Zulassung zu prüfen haben wird.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701130900
Eine Zusatzfrage.

Dr. Hans Edgar Jahn (CDU):
Rede ID: ID0701131000
Herr Staatssekretär, ich möchte mich dafür bedanken, daß Sie für das Jahr 1973 Konsequenzen aus der gegebenen Lage ziehen wollen, und Sie fragen, ob Sie mit mir der Meinung sind, daß — und zwar sehr schnell — gehandelt werden muß, denn es handelt sich hier ja um eine Frage der Volksgesundheit. Werden nur im Jahre 1973 die wesentlichen personellen und materiellen Forderungen, die von der Anstalt gestellt und vom Beirat unterstützt worden sind, auch im Haushalt berücksichtigt?




Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701131100
Ich habe eben schon erklärt, Herr Kollege Jahn, daß wir uns darum bemühen werden, eine Verstärkung der Mittel zu erreichen.
Im übrigen ist aber — das darf ich vielleicht noch hinzufügen — das Problem dieser Bundesforschungsanstalt so vielschichtig, daß ich, da wir uns, Herr Kollege Jahn, jetzt schon zum vierten Male in der Fragestunde über dieses Problem unterhalten, vorschlagen würde, daß Sie doch von dem Angebot Gebrauch machen, das Ihnen mein Minister unterbreitet hat, bei uns mit den entsprechenden Fachreferaten ein Gespräch über die Einzelheiten der diese Anstalt betreffenden Fragen zu führen. Ich möchte das wirklich vorschlagen; ich glaube, das wäre für beide Seiten nützlich.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701131200
Eine zweite Zusatzfrage.

Dr. Hans Edgar Jahn (CDU):
Rede ID: ID0701131300
Herr Staatssekretär, das nehme ich sehr gern auf. Ich habe nur festgestellt, daß auf meine wiederholten Fragen in der vergangenen Legislaturperiode keine verbindlichen Zusagen gemacht worden sind und daß heute der Beirat feststellt — und ich frage Sie, ob das geändert werden soll —, daß eine erhebliche Gefährdung der Volksgesundheit eingetreten ist. Diese Feststellung stammt ja nicht von mir.

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701131400
So weit würde ich in meiner Antwort nicht gehen. Ich darf noch einmal sagen, daß wir uns bemühen werden, hier die zweifellos vorhandenen Rückstände in der Bearbeitung von Anträgen usw. aufzuholen, und daß wir uns verstärkt für mehr Mittel einsetzen werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701131500
Eine weitere Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Jahn (Braunschweig).

Dr. Hans Edgar Jahn (CDU):
Rede ID: ID0701131600
Herr Staatssekretär, sind Sie, um den Nachholbedarf zu befriedigen und die Gefährdung möglichst bald zu beseitigen, bereit, die elektronische Datenverarbeitung, deren Einrichtung beantragt worden ist, für die Bearbeitung der Zulassungsanträge zur Auswertung der nicht länger aufzuschiebenden Überwachung und Erfahrungsanalyse einzusetzen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701131700
Sicherlich werden wir das tun. Wir werden alle Möglichkeiten nutzen, um hier aufgelaufene Rückstände zu beseitigen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701131800
Eine Frage des Herrn Abgeordneten Gruhl.

Dr. Herbert Gruhl (CDU):
Rede ID: ID0701131900
Herr Staatssekretär, teilt die Bundesregierung die von der Biologischen Bundesanstalt erhobene Forderung, daß auch die Geräte später einer Überprüfung unterzogen werden sollten, ähnlich wie die Kraftfahrzeuge beim TÜV?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701132000
Ich glaube, daß wir hier im einzelnen nicht festgelegt sind. Wir halten es aber für notwendig, daß gewisse Überprüfungen erfolgen, weil sich laufend auch technische Veränderungen ergeben.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701132100
Eine Frage des Abgeordneten Ey.

Richard Ey (CDU):
Rede ID: ID0701132200
Herr Staatssekretär, sind Sie mit mir der Auffassung, daß die Umweltgefährdung durch Pflanzenschutzmittel in wesentlichem Ausmaß vom Ausbildungsstand derjenigen abhängt, die Pflanzenschutzmittel anwenden?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701132300
Ich bin durchaus Ihrer Auffassung, Kollege Ey. Es geht uns auch darum, daß wir mehr Informationen bringen und sicherstellen, daß wirklich nur die vorgeschriebenen Mengen verwendet werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701132400
Eine zweite Frage des Herrn Abgeordneten Gruhl.

Dr. Herbert Gruhl (CDU):
Rede ID: ID0701132500
Ist die Bundesregierung auch der Meinung, daß die Kontrolle der abgelieferten Pflanzen näher beim Erzeuger durchgeführt werden sollte, daß sie also z. B. bei den Anlieferungsstellen der Genossenschaften und weniger durch einzelne Stichproben der Geschäfte stattfinden sollte, weil hier die parallelen Partien zum größten Teil schon in den Verkauf gegangen sind?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701132600
Ich glaube, Herr Kollege, diese Frage sprengt nun wirklich den Rahmen der mir eingereichten Fragen. Ich bin aber gern bereit, darauf schriftlich zu antworten.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701132700
Keine Zusatzfrage? — Dann rufe ich die Frage 96 des Herrn Abgeordneten Grobecker auf:
Wird die Bundesregierung der Empfehlung der zuständigen Minister und Senatoren der vier Küstenländer folgen und auf Grund der Vorfälle vor der isländischen Küste Anlandungen isländischer Trawler in der Bundesrepublik Deutschland für einige Zeit untersagen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701132800
Herr Kollege Grobecker, der Vorschlag der vier Küstenländer, deutsche Häfen für eine befristete Zeit für Anlandungen von isländischen Trawlern zu sperren, ist eine Folge der anhaltenden Übergriffe isländischer Küstenwachboote gegenüber deutschen Fi-



Parl. Staatssekretär Logemann
schereifahrzeugen in den Gewässern der hohen See um Island.
Seit dem 1. September 1972 haben isländische Küstenwachboote in 30 Fällen deutsche Fischereifahrzeuge bei der Ausübung des Fischfangs erheblich behindert. Vier Schiffen wurde dabei Zugleinen der Netze gekappt. In einem Fall wurde ein deutscher Matrose durch die zurückschlagende, gerissene Zugleine schwer verletzt. In 23 Fällen wurde das Kappen der Netze versucht. Überdies verweigern die isländischen Hafenbehörden auf Veranlassung der isländischen Regierung seit dem 23. Oktober 1972 deutschen Fischereischutzbooten die Übernahme von Trinkwasser, Proviant, Brennstoffen und die Durchführung von Reparaturen.
Dieses Vorgehen Islands verstößt nicht nur gegen das allgemeine Völkerrecht, wonach kein Staat berechtigt ist, gegenüber Schiffen fremder Nationalität auf hoher See Zwangsmaßnahmen durchzuführen, sondern auch gegen die einstweilige Anordnung des Internationalen Gerichtshofs, der Island aufgegeben hat, keine Maßnahmen zur Durchsetzung einer 50 Seemeilen breiten Fischereizone gegenüber deutschen Fischereifahrzeugen zu ergreifen und alles zu unterlassen, was zu einer Verschärfung des Fischereistreites führen könnte.
Die Bundesregierung prüft gegenwärtig, ob und in welcher Form eine Gegenmaßnahme der von den vier Küstenländern erwogenen Art für den Fall, daß die isländischen Küstenwachboote ihre Übergriffe fortsetzen sollten, getroffen werden könnte. Die Bundesregierung ist darüber hinaus bemüht, in Verhandlungen mit der isländischen Regierung zu einer Interimsvereinbarung zu gelangen, nach der deutsche Fischer den Fischfang in den streitigen Gewässern für die Dauer des Prozesses vor dem Internationalen Gerichtshof oder bis zu einer anderweitigen Regelung der Streitfrage, z. B. auf einer dritten Seerechtskonferenz, ungehindert fortsetzen können.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701132900
Eine Zusatzfrage.

Claus Grobecker (SPD):
Rede ID: ID0701133000
Herr Staatssekretär, darf ich Sie nach dieser Antwort fragen: Welche Chancen sieht die Bundesregierung, in Verhandlungen mit Island zu einem Agreement zu kommen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701133100
Die Bundesregierung hat sich noch in den letzten Tagen erneut um Verhandlungen mit Island bemüht. Wir hoffen weiter, zu einem zufriedenstellenden Ergebnis mit der isländischen Regierung zu gelangen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701133200
Eine Zusatzfrage, Herr Abgeordneter Grobecker.

Claus Grobecker (SPD):
Rede ID: ID0701133300
Herr Staatssekretär, gibt es in der Bundesregierung Überlegungen, ob man Island nicht helfen kann, von seiner von der Fischwirtschaft abhängigen Monostruktur herunterzukommen, diese Monostruktur abzumildern?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701133400
Diese Überlegung gibt es durchaus. Auch das ist wohl mit Gegenstand der Verhandlungen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701133500
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Mursch.
Mursch (Soltau-Harburg) (CDU/CSU) : Herr Kollege Logemann, mit welchen Maßnahmen haben eigentlich die anderen Länder reagiert, deren Schiffen es vor Island genauso gegangen ist wie den deutschen Fischereifahrzeugen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701133600
Die einzelnen Länder haben verschieden reagiert. Großbritannien zum Beispiel hat aber auch andere Möglichkeiten zu reagieren; ich denke u. a. an die Maßnahmen, die von den vier Küstenländern vorgeschlagen worden sind.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701133700
Eine Zusatzfrage.

Horst Grunenberg (SPD):
Rede ID: ID0701133800
Herr Staatssekretär, stimmen Presseberichte, wonach in Anlehnung an den isländischen Standpunkt die Faröer-Inseln erwägen, ihre Fischereigrenzen von 12 auf 70 Meilen zu erweitern?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701133900
Diese Presseberichte kann ich nicht bestätigen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701134000
Keine Zusatzfrage. Ich rufe dann die Frage 97 des Herrn Abgeordneten Dr. Früh auf:
Treffen Pressemeldungen zu, daß bei der letzten Dezembersitzung der EWG-Länderwirtschaftsminister in Brüssel die französische Delegation ein nationales Marktamt für Vieh und Fleisch durchsetzen konnte?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701134100
Herr Kollege Dr. Früh, die genannten Pressemeldungen treffen nicht zu. Zur Gründung und Einrichtung des Anfang Dezember 1972 geschaffenen Fleischamtes bedurfte die französische Regierung nicht der Zustimmung der Europäischen Gemeinschaft. Das Fleischamt hat Aufgaben im Rahmen der gemeinsamen und der nationalen Agrarpolitik in Frankreich durchzuführen, soweit sie den Rind- und Schaffleischmarkt betreffen. Unter anderem ist das Amt zuständig für Fragen der Handelsklasseneinstufung, der Notierung und der Sammlung von statistischen Unterlagen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701134200
Keine Zusatzfrage. Dann rufe ich die Frage 98 des Herrn Abgeordneten Dr. Früh auf:
Kann die Bundesregierung die in Frankreich in diesem Zusammenhang geäußerte Absicht bestätigen, daß mit der Errichtung eines nationalen Marktamts für Vieh und Fleisch die Standortnachteile marktferner Gebiete ausgeglichen und die Wettbewerbskraft insbesondere der französischen Rindfleischproduktion gestärkt werden sollen?




Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701134300
Die französische Regierung erhofft sich von der Schaffung des Fleischamtes eine günstige Wirkung für die französische Rindfleischproduktion. Inwieweit das Fleischamt in der Lage sein wird, Standortnachteile marktferner Gebiete auszugleichen, läßt sich bislang noch nicht übersehen. Eine günstige Auswirkung auf die Rindfleischproduktion in marktfernen Gebieten könnte jedoch die Ende des letzten Jahres von der Europäischen Gemeinschaft beschlossene Verbesserung der Interventionsmöglichkeiten haben. Diese Maßnahmen, die in Frankreich ebenfalls vom Fleischamt durchgeführt werden, gelten jedoch für die gesamte Neuner-Gemeinschaft.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701134400
Zusatzfrage.

Dr. Isidor Früh (CDU):
Rede ID: ID0701134500
Herr Staatssekretär, würden Sie Möglichkeiten sehen, daß das deutsche Marktstrukturgesetz in ähnlicher Weise ausgebaut werden könnte, wie das bei dem nationalen Fleischamt mindestens beabsichtigt ist?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701134600
Wir haben uns schon seinerzeit bemüht, gerade dieses Gesetz in einem größeren Umfang wirksam werden zu lassen, als es dann tatsächlich gelungen ist. Ich sehe kaum Möglichkeiten, daß wir so weitgehende Regelungen treffen könnten, wie sie Frankreich nun auf gewissen Gebieten hat, Ich denke dabei nicht allein an die jetzige Errichtung des Fleischamtes. Andererseits ist es auch so, Herr Kollege Dr. Früh — das sollten wir anerkennen —, daß auch wir in der Bundesrepublik uns bemüht haben, gerade für die marktfernen Gebiete etwas zu tun. Auch hier könnte ich Ihnen eine ganze Reihe von Maßnahmen aufzählen, die in den letzten Jahren getroffen worden sind.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701134700
Zweite Zusatzfrage.

Dr. Isidor Früh (CDU):
Rede ID: ID0701134800
Ich darf also Ihren Aussagen entnehmen, Herr Staatssekretär, daß keine Wettbewerbsverzerrung durch diese Errichtung des französischen nationalen Fleischamtes im Gemeinsamen Markt geschaffen worden ist?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701134900
Das dürfen Sie, Herr Kollege, daraus nicht schließen. Ich möchte vielmehr sagen, daß wir sehr aufmerksam beobachten werden, wohin die Entwicklung mit dem Fleischamt in Frankreich geht, und daß wir genauso aufmerksam verfolgen werden, ob sich neue Wettbewerbsverzerrungen ergeben können.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701135000
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Kiechle.

Ignaz Kiechle (CSU):
Rede ID: ID0701135100
Herr Staatssekretär, mit welchen Mitteln beabsichtigen die Franzosen Wettbewerbsnachteile auf dem Fleischmarkt auszugleichen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701135200
Die Franzosen beabsichtigen, Wettbewerbsnachteile mit den verschiedensten Mitteln auszugleichen. Ich habe schon auf die Einführung des sogenannten Interventionspreises hingewiesen. Das ist z. B. eine Maßnahme, die sehr wohl zum Vorteil Frankreichs ausgenutzt werden könnte, aber auch bei uns, wenn die Orientierungspreise entsprechend niedrig sind.
Außerdem ist vorgesehen, durch andere Maßnahmen, die ich nicht im einzelnen vorlesen möchte, über das Fleischamt Auswirkungen zu erzielen. Es geht z. B. um die Verbesserung der Handelsklasseneinstufung, um Maßnahmen, die bei uns zum Teil schon von den Erzeugergemeinschaften durchgeführt werden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701135300
Keine Zusatzfrage.
Ich rufe die Frage 99 des Herrn Abgeordneten Dreyer auf:
Ist die Bundesregierung bereit, eine Gegenüberstellung folgender Daten zu geben: prozentuale Änderung des Wertes des Schweizer Franken gegenüber der D-Mark vom 10. Mai 1971 bis zum 19. Januar 1973, prozentuale Belastung von Agrarimporten aus der Schweiz im Rahmen des Grenzausgleichs auf Grund VO (EWG) Nr. 974/71 vom 12. Mai 1971, durchschnittliche prozentuale Abweichungen der Werte des belgischen und des französischen Franken vom Wert der D-Mark gegenüber dem Stand vom 10. Mai 1971 in der Zeit vom 1. Januar 1972 bis 10. Januar 1973, durchschnittliche prozentuale Belastungen der Agrarimporte aus Belgien und Frankreich durch den Grenzausgleich?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701135400
Herr Kollege Dreyer, die Bundesregierung beantwortet die vorgenannten Fragen wie folgt:
a) Der Schweizer Franken hat seinen Wert gegenüber der D-Mark in der Zeit vom 10. Mai 1971 bis zum 19. Januar 1973 nur wenig geändert. Die maximale Abweichung in diesem Zeitraum betrug etwa 3 %.
b) Die prozentuale Belastung der Agrarimporte aus der Schweiz mit dem Grenzausgleich betrug am 12. Mai 1971 3 %. Dieser Prozentsatz erhöhte sich im Laufe des Jahres 1971 mehrfach und erreichte am 28. Februar 1972 mit 13,3 % den höchsten Stand. Nach der offiziellen Dollarabwertung am 8. Mai 1972 wurde der Satz auf 5,7 % herabgesetzt und ist seit diesem Zeitpunkt unverändert geblieben.
c) Die durchschnittliche prozentuale Abweichung des Wertes des Belgischen Franken vom Wert der D-Mark im Jahre 1972 belief sich gegenüber dem Stand vom 10. Mai 1971 auf ca. 0,5 bis 2 %. Die Abweichung des Wertes des Französischen Franken gegenüber dem Wert der D-Mark betrug von Januar bis März 1972 ca. 5 %, von April bis November 3 bis 4,5 % und ab Mitte Dezember 4,5 bis 5,5 %.
d) Die durchschnittliche Belastung der Agrarimporte aus Belgien mit Grenzausgleich erreichte im Jahre 1972 Prozentsätze zwischen 0,7 und 1,8 %. Dem Grenzausgleich für französische Importe wurden Sätze zwischen 3,8 und 5,7 % zugrunde gelegt.




Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701135500
Eine Zusatzfrage des Herrn Abgeordneten Kiechle.

Ignaz Kiechle (CSU):
Rede ID: ID0701135600
Herr Staatssekretär, würden Sie mir zustimmen, wenn ich sage, daß die Bezeichnung „Belastung an der Grenze" von ihrem Sinn des Gesetzes her auf einen Schutz der deutschen Landwirtschaft vor Nachteilen hinzielte?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701135700
Diese Maßnahmen dienen eindeutig dazu, Wettbewerbsverzerrungen zwischen den verschiedenen Ländern zu beseitigen oder aufzuheben. So würde ich es bezeichnen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701135800
Ich rufe die Frage 100 des Herrn Abgeordneten Dreyer auf:
Sind der Bundesregierung Mängel bei der Durchführung des Grenzausgleichs bekannt, die zu Preissteigerungen bei Lebensmitteln führen, und welche Schritte ist sie bereit zu unternehmen, um unangemessene Belastungen von Importen im Rahmen des Grenzausgleichs auszuschließen?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701135900
Der Bundesregierung sind keine Mängel bei der Durchführung des Grenzausgleichs bekannt, die Anlaß zu Preissteigerungen bei importierten Lebensmitteln gegeben haben. Ich möchte jedoch nicht in Abrede stellen, daß der Grenzausgleich in einer Reihe von Einzelfällen zu Schwierigkeiten geführt hat, um deren Beseitigung sich die Bundesregierung stets bemüht hat. Im Hinblick auf die Berechnung des Grenzausgleichs nach der Kursabweichung der D-Mark gegenüber dem US-Dollar traten z. B. Nachteile für solche Drittländer wie die Schweiz auf, deren Währung gegenüber unserer Währung verhältnismäßig stabil blieb. Die Berücksichtigung der tatsächlichen Währungsabweichungen war in technischer Hinsicht nicht zu verwirklichen. Um etwaige Nachteile dieser Lage so gering wie möglich zu halten, wurden für Importe von bestimmten Milchprodukten, insbesondere von Emmentaler, und von Rindern der Höhenrassen Regelungen getroffen, durch die schweizerische Exporte entweder vom Grenzausgleich ganz freigestellt wurden oder die die Aufrechterhaltung der bisherigen Einfuhrmindestpreise vorsahen.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701136000
Eine Zusatzfrage.

Nicolaus Dreyer (CDU):
Rede ID: ID0701136100
Herr Staatssekretär, sind Sie bereit, mir zu bestätigen, daß die EWG-Verordnung 974/71 Übergangscharakter trägt, und sehen Sie eine Möglichkeit, die in der Verordnung enthaltene EinProzent-Regelung, die sich in der Praxis in Währungsdifferenzen von 2 % und darüber auswirken kann, auf einen geringen Wert zu senken?

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701136200
Ich möchte darauf eine schriftliche Antwort geben.

Nicolaus Dreyer (CDU):
Rede ID: ID0701136300
Schönen Dank, Herr Staatssekretär, einverstanden.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701136400
Keine Zusatzfrage.
Dann rufe ich Frage 101 des Herrn Abgeordneten Bremer auf:
Ist der Bundesregierung die in einer Meldung der Zeitung „Die Welt" vom 11. Januar 1973 genannte Untersuchung des belgischen Konsumentenbundes bekannt, wonach der Fischbestand in der Nordsee einen gesundheitsgefährdenden Gehalt an Quecksilber aufweist, und welche Maßnahmen wird die Bundesregierung vorsehen, um die Verbraucher in geeigneter Form auf diesen Tatbestand hinzuweisen?
Bitte, Herr Staatssekretär!

Fritz Logemann (FDP):
Rede ID: ID0701136500
Herr Kollege Bremer, der Bundesregierung sind die Pressemeldungen über die Auffassung des belgischen Konsumentenbundes bekannt. Ihr ist ferner aus der Presse die Aussage des belgischen Landwirtschaftsministers bekannt, daß der Quecksilbergehalt der von der belgischen Fangflotte angelandeten Fische nach neuesten Untersuchungen weit unter den in anderen Ländern als unbedenklich angesehenen Werten liegt.
Die Bundesregierung ist über die Problematik des Quecksilbergehaltes von Meerestieren unterrichtet. Das Bundesgesundheitsamt, die Lebensmitteluntersuchungsämter und mehrere Bundesforschungsanstalten führen laufend Untersuchungen durch. Auf Grund der vorliegenden Ergebnisse ist eine gesundheitliche Gefährdung der deutschen Verbraucher durch den Fischverzehr nicht zu befürchten.

Liselotte Funcke (FDP):
Rede ID: ID0701136600
Keine Zusatzfrage. — Herr Staatssekretär, ich bitte um Verständnis dafür, daß ich für die restlichen zwei Fragen dieses Geschäftsbereichs die vorgesehene Zeit nicht überziehen kann. Wir haben gleich die Konstituierung der Ausschüsse. — Oder ist der Herr Fragesteller mit schriftlicher Beantwortung einverstanden? — Das ist der Fall. Dann werden die Antworten auf die Fragen 102 und 103 des Herrn Abgeordneten Eigen als Anlage abgedruckt.
Die Fragestunde ist hiermit beendet.
Meine Damen und Herren, ich berufe das Haus auf morgen, Donnerstag, den 1. Februar, 9 Uhr.
Die Sitzung ist geschlossen.