Protokoll:
17006

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 17

  • date_rangeSitzungsnummer: 6

  • date_rangeDatum: 25. November 2009

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 16:55 Uhr

  • account_circleMdBs dieser Rede
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/6 BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326 A Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 322 D 323 A 323 B 323 C 323 C 323 D 324 A 324 B 326 B 326 B 326 C 326 C 326 D 326 D 327 A 327 B 327 B Deutscher B Stenografisch 6. Sitzu Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf ei- ner Verordnung über die Bezugsfrist für das Kurzarbeitergeld; weitere Fragen zur Kabinettsitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D D M D A D B D 321 A 321 B 322 A 322 A 322 B 322 C 322 D BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ullrich Meßmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324 C 325 A undestag er Bericht ng 5. November 2009 t : r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister 325 A 325 B 325 B 325 C 325 C 325 D 326 A 326 A Eckart von Klaeden, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Eckart von Klaeden, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 17/48, 17/54) . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verhinderung der Einreise des Hasssän- gers Sizzla in den Schengen-Raum Antwort Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Aufforderung an die israelische Regierung zu einem Baustopp in den besetzten paläs- tinensischen Gebieten anlässlich der ge- meinsamen deutsch-israelischen Kabinetts- sitzung am 30. November 2009 Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) Thematisierung des Goldstone-Berichts bei den deutsch-israelischen Regierungsgesprä- chen Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . M T S g s t A C Z T M T Z g g C Z T M A B m A C Z A T W J M A B s B h A C Z A 327 C 327 D 328 A 328 B 328 C 329 C 330 A 330 B 330 D 331 A 331 B 331 D ündliche Frage 6 homas Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) chaffung menschenwürdiger Haftbedingun- en in den afghanischen Militärgefängnis- en Bagram und Parwan und etwaige Initia- iven im UN-Menschenrechtsrat ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen homas Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 7 homas Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ugang internationaler Menschenrechtsor- anisationen zu den afghanischen Militär- efängnissen Bagram und Parwan ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen homas Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 8 ndrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) edeutung einer fairen und freien Parla- entswahl in Afghanistan ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ndrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . örn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 9 ndrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) eurteilung der neu gefassten Begleitge- etze zum Vertrag von Lissabon bezüglich eteiligung des Bundestages an Angelegen- eiten der Europäischen Union ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ndrej Konstantin Hunko (DIE LINKE) . . . . 332 A 332 B 332 C 332 C 333 A 333 A 333 C 333 D 333 D 334 A 334 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 III Mündliche Frage 11 Werner Schieder (Weiden) (SPD) Ratifikation des Abkommens zur Übermitt- lung von SWIFT-Finanztransferdaten an die USA Antwort Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Werner Schieder (Weiden) (SPD) . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 12 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Wirksame Regelung zur Verhinderung der Weitergabe von Bankdaten Antwort Dr. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Caren Lay (DIE LINKE) Korrekturen an der nationalen Umsetzung der EU-Zahlungsdiensterichtlinie zur Ein- schränkung des Selbstbehalts bei Verlust der EC-Karte Antwort Dr. Max Stadler, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) Schlussfolgerungen und Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesfinanzhofs vom 18. Juni 2009 zur steuerlichen Behandlung der Kosten des Erststudiums Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . M D N d A H Z D M D A e L A H Z D D D M A Z g d g A H Z A M D R k A H Z D M D E t 334 D 335 A 335 D 336 A 336 A 336 C 336 D 337 A 337 A 337 D 338 C 338 C ündliche Frage 15 r. Barbara Höll (DIE LINKE) euregelung der steuerlichen Behandlung er Kosten des Erststudiums ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 16 r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) uswirkungen der angekündigten Steuer- ntlastungen auf die Haushalte von Bund, ändern und Kommunen ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 17 lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eitliche und personelle Geltung der Be- renzung von Mitarbeitergehältern bei durch en Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung estützten Banken ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) olle des Staates bei systemischen Banken- risen ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . ündliche Frage 19 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) inführung einer internationalen Finanz- ransaktionsteuer 339 A 339 B 339 D 339 D 340 B 340 D 341 A 341 C 342 A 342 B IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Caren Lay (DIE LINKE) Verhinderung von Datenmissbrauch bei Kre- ditkarten durch die Stärkung des Verbrau- cherschutzes Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 21 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Entscheidungskriterien der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben beim Verkauf von Flächen Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 22 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Aussage des Parlamentarischen Staatsse- kretärs beim Bundesminister für Arbeit und Soziales Dr. Ralf Brauksiepe zur ge- trennten Trägerschaft im SGB II Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Fortbestand von Jobcentern und Options- kommunen Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z B M M N B t T d A H Z M D M M V L w s d A H Z M D M D A f t z A H Z D M S U n f 342 D 343 A 343 C 344 A 344 C 344 D 345 C 346 A 346 C usatzfrage rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 24 arkus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) eue Anforderungen an den „Bericht der undesregierung über die Lage behinder- er Menschen und die Entwicklung ihrer eilhabe“ durch Art. 6 (Frauen mit Behin- erung) der UN-Behindertenkonvention ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 25 arkus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) erbesserte Berichterstattung über die age behinderter Menschen und die Ent- icklung ihrer Teilhabe durch die spezifi- che Erfassung der Zahl der schwerbehin- erten Erwerbstätigen ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 26 r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) usgleich der realen Einkommensverluste ür Rentner angesichts mittelfristiger Ren- enerhöhungen von durchschnittlich 1,6 Pro- ent im Jahr ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . ündliche Frage 27 abine Zimmermann (DIE LINKE) nterlaufen der Tarifverträge beim Unter- ehmen Schlecker durch die Zeitarbeits- irma Meniar 346 C 346 D 347 A 347 C 347 D 348 A 348 C 349 A 349 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 V Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Frage 28 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Unterstützung der Zahlung sittenwidriger Löhne durch die Bundesagentur für Arbeit im Wege der Vermittlung von Arbeitslosen auf Leiharbeitsplätze Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der SPD: Versöhnen statt provozieren – Das deutsch-polnische Verhältnis nicht beschä- digen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 1 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Beurteilung der vom Bund der Vertriebe- nen beabsichtigten Benennung von Erika S t A B A M P E P E A C A M P B a A k A C A M S M li d A C A M J K h G n g A H 349 D 349 D 350 C 350 D 351 B 351 C 352 C 353 C 354 C 355 D 357 B 358 C 359 C 360 B 362 A 362 D 363 D 364 A 365 A teinbach als Stiftungsratsmitglied der Stif- ung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ ntwort ernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 4 aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) twaige direkte Zusammenarbeit mit den rovinzgouverneuren in Afghanistan unter inbeziehung von Vertretern der Taliban ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 5 aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) edingungen für die Übertragung der Ver- ntwortung für die Sicherheit im Norden fghanistan auf die afghanischen Streit- räfte bzw. Sicherheitsbehörden ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 10 evim Dağdelen (DIE LINKE) aßnahmen zur Unterstützung der soma- schen Übergangsregierung durch die Bun- esregierung ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 29 utta Krellmann (DIE LINKE) onsequenzen aus der fehlenden Tariffä- igkeit der Tarifgemeinschaft Christlicher ewerkschaften für Zeitarbeit und Perso- alserviceagenturen (CGZP) laut Arbeits- ericht Berlin ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 365 B 365 C 365 D 366 A 366 B VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 Anlage 7 Mündliche Frage 30 Jutta Krellmann (DIE LINKE) Zahl verweigerter oder zurückgenomme- ner Erlaubnisse der Bundesagentur für Arbeit zur gewerbsmäßigen Arbeitnehmer- überlassung nach § 1 des Arbeitnehmer- überlassungsgesetzes Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 31 Harald Weinberg (DIE LINKE) Gesetzliche Klarstellung der Beteiligung der Bezieher von Sozialhilfe oder Arbeitslosen- geld II an den anfallenden Krankenversi- cherungsbeiträgen bei Versicherung im Basistarif einer privaten Krankenversiche- rung Antwort Hans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 32 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Ergebnisse des Welternährungsgipfels Antwort Julia Klöckner, Parl. Staatssekretärin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Fragen 33 und 34 Inge Höger (DIE LINKE) Kooperation der Bundeswehr mit der Rüs- tungsindustrie bei der zukünftigen Nutzung des Truppenübungsplatzes Meßstetten/Heu- berg; toxische Belastung des Grundwassers in der dortigen Region Antwort Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 35 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Zahl der vorgesehenen Militärberater für die geplante EU-Militärausbildungsmission in Ostafrika A T A M H A z H f A D A M C A V k A J A M C E t w k A J A M U G d r t A J 366 C 366 D 367 A 367 B ntwort homas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 36 arald Weinberg (DIE LINKE) uswirkungen der Gewährung des vorge- ogenen Bundeszuschusses nach dem aushaltsgesetz 2009 für den Gesundheits- onds ntwort aniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 37 hristian Lange (Backnang) (SPD) uflage des vom Bundesministerium für erkehr, Bau und Stadtentwicklung ange- ündigten Sonderprogramms West ntwort an Mücke, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 38 hristian Lange (Backnang) (SPD) inhaltung der Zusagen des Bundesminis- eriums für Verkehr, Bau und Stadtent- icklung aus der 16. Wahlperiode für Ver- ehrsprojekte ntwort an Mücke, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 39 te Kumpf (SPD) ewährleistung der Umsetzung des Mo- ellversuchs „Innovative öffentliche Fahr- adverleihsysteme – Neue Mobilität in Städ- en“ ntwort an Mücke, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367 D 368 A 368 B 368 D 368 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 VII Anlage 16 Mündliche Frage 40 Ute Kumpf (SPD) Zeitplan der Bundesregierung für das Stuttgarter Projekt „Call a Bike Pedelec“ Antwort Jan Mücke, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Fragen 41 und 42 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sachstand bezüglich der Einrichtung einer Pilotstrecke zur Fahrradmitnahme im ICE Antwort Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 43 Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Auswirkungen der festgestellten massiven Sicherheitsmängel bei Güterzugwaggons auf neue Güterbahnprojekte Antwort Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Frage 44 Ulrich Kelber (SPD) Untersuchung des Eisenbahn-Bundesamtes zur Sicherheit von Güterwaggons Antwort Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 20 Mündliche Frage 45 Ulrich Kelber (SPD) Gefährdung der Bevölkerung in schienen- nahen Wohngebieten durch defekte oder reparaturbedürftige Güterwaggons Antwort Enak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M C P s A E A M M Z M A E A M F F D R A E A M F A P f A D A M P V g A K 369 A 369 B 369 C 370 B 370 D nlage 21 ündliche Frage 46 ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) lanungen zum Verkehrsprojekt „Deut- che Einheit“ Nr. 17 ntwort nak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Fragen 47 und 48 artin Burkert (SPD) usammensetzung und Sitzungstermine der onitoringgruppe zum Donau-Ausbau ntwort nak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 ündliche Frage 49 lorian Pronold (SPD) estlegung auf eine Ausbauvariante der onau durch Bundesminister Dr. Peter amsauer ntwort nak Ferlemann, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 24 ündliche Frage 50 lorian Pronold (SPD) ufkommensneutrale Ausgestaltung einer kw-Maut nach dem geltenden EU-Beihil- erecht ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 25 ündliche Fragen 51 und 52 eter Friedrich (SPD) orfall im Atomkraftwerk Beznau im Au- ust 2009 ntwort atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371 A 371 B 371 C 371 D 371 D VIII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 Anlage 26 Mündliche Frage 53 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Klimaberater der Bundeskanzlerin Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Mündliche Frage 54 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Rolle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes für den Klimaschutz sowie für die Techno- logieentwicklung der erneuerbaren Ener- gien Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 28 Mündliche Fragen 55 und 56 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Aus dem Internetangebot des Bundesmi- nisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zeitweise entfernte In- formationen im Bereich Atomenergie/ Strahlenschutz seit Anfang Oktober 2009 Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 29 Mündliche Frage 57 Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zeitweise Entfernung von bei der UNESCO prämierten Bildungsmaterialen aus dem Internetangebot des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi- cherheit Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M B L d u t A K A M K A M l r v A T A M A E g F A T A M A U d A T A M N U w 372 B 372 C 372 D 373 A nlage 30 ündliche Fragen 58 und 59 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) öschung von atomkritischen Texten aus em Internetangebot des Bundesministeri- ms für Umwelt, Naturschutz und Reak- orsicherheit ntwort atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 31 ündliche Fragen 60 und 61 ai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) usstattung des „Bologna-Qualitäts- und obilitätspakets“ sowie Beurteilung feh- ender Zielzahlen für angestrebte Studie- enden- und Absolventinnen- und Absol- entenquoten ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 32 ündliche Frage 62 gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) rforderliche Quoten bei Studienanfän- ern und Absolventen zur Deckung des achkräfte- und Ersatzbedarfs ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 33 ündliche Frage 63 gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntersuchung der Auswirkungen von Stu- iengebühren ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 34 ündliche Frage 64 icole Gohlke (DIE LINKE) msetzung von Forderungen des bundes- eiten Bildungsstreikbündnisses 373 B 373 C 374 A 374 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 IX Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 35 Mündliche Frage 65 Nicole Gohlke (DIE LINKE) Einführung eines einheitlichen Hochschul- zulassungsgesetzes Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 36 Mündliche Frage 66 Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Umsetzung von Hochschulreformen Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 37 Mündliche Frage 67 Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Treffen zwischen Vertretern der Bundesre- gierung und den Aktiven des Bildungs- streiks Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 38 Mündliche Frage 68 Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Zahl der Studienanfänger in Relation zur Zahl derjenigen mit Hochschulreife; Mitfi- nanzierung von Studienplätzen durch den Bund Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 39 Mündliche Fragen 69 und 70 Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) Konsequenzen aus dem Bildungsstreik Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M A V S A T A M K V g A T A M D G s z A T A M T E s d A D A M A G B A D 374 D 375 A 375 B 375 C 375 D 376 A nlage 40 ündliche Frage 71 gnes Alpers (DIE LINKE) ermittlung von Studienplätzen durch die tudienbörse ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 41 ündliche Frage 72 athrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) erankerung des Masterabschlusses als Re- elabschluss ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 42 ündliche Frage 73 iana Golze (DIE LINKE) eringeres Einstiegsgehalt für Berufsein- teiger mit Bachelorabschluss im Vergleich u Master- und Diplomabsolventen ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 43 ündliche Frage 74 abea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) rhöhung der Förderbeiträge beim BAföG owie Weiterentwicklung der staatlichen Stu- ienfinanzierung ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 44 ündliche Frage 75 gnes Alpers (DIE LINKE) eplante Erhöhung der Förderung nach dem AföG ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 376 C 376 D 377 A 377 B 377 C X Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 Anlage 45 Mündliche Frage 76 Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) Umstellung der Studienfinanzierung nach dem BAföG auf ein Volldarlehen Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 46 Mündliche Frage 77 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) Umfang der geplanten Erhöhung der För- derung nach dem BAföG und Änderung der Freibeträge Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 47 Mündliche Frage 78 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) Umfang der zusätzlichen finanziellen Mit- tel für die Umsetzung des Beschlusses des Bildungsgipfels 2008 Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 48 Mündliche Frage 79 Diana Golze (DIE LINKE) Kriterien für die Auswahl von Stipendiaten im geplanten nationalen Stipendienprogramm Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 49 Mündliche Frage 80 Katja Dörner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Weiterer Ausbau von Ganztagsschulen nach Auslaufen des Ganztagsschulprogramms und Schaffung einer verfassungsrechtli- chen Grundlage für die Beteiligung des Bundes Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M K U n l A D A M T G r A G A M N S E E A G A M U E z t A G A M U V h l A G 377 C 377 D 378 A 378 B 378 C nlage 50 ündliche Frage 81 atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nterstützung der Initiativen verschiede- er Bundesländer zur Überwindung des se- ektiven mehrgliedrigen Schulsystems ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 51 ündliche Frage 82 hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) eplante Förderung der Ernährungssiche- ung in Entwicklungsländern ab 2010 ntwort udrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 52 ündliche Fragen 83 und 84 iema Movassat (DIE LINKE) tellenwert der Hungerbekämpfung und der ntwicklung ländlicher Regionen in der ntwicklungspolitik ntwort udrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 53 ündliche Frage 85 te Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) rhöhung der Mittel für die Entwicklungs- usammenarbeit auf 0,7 Prozent des Brut- onationaleinkommens bis 2015 ntwort udrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 54 ündliche Frage 86 te Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) erhandlungen mit China im Zusammen- ang mit der Beendigung der Entwick- ungszusammenarbeit ntwort udrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378 C 378 D 379 A 379 D 379 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 XI Anlage 55 Mündliche Fragen 87 und 88 Heike Hänsel (DIE LINKE) Ausgestaltung der zukünftigen Zusammen- arbeit mit Kolumbien Antwort Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 380 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 321 (A) ) (B) ) 6. Sitzu Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 365 (A) ) (B) ) auf ihr Abstimmungsverhalten zur deutsch-polnischen Staats- grenze und die deutsch-polnischen Beziehungen, und wird sie senden Fähigkeiten der Afghanischen Nationalen Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Antwort des Staatsministers Bernd Neumann auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 1): Wie beurteilt die Bundesregierung die angekündigte und beabsichtigte Benennung von Erika Steinbach durch den Bund der Vertriebenen als Stiftungsratsmitglied für die unselbststän- dige Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ im Hinblick t t a n t B l i n d B A d A ( d g o u m M r A d A ( d d i s w B Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2009 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2009 Gabriel, Sigmar SPD 25.11.2009 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 25.11.2009 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 25.11.2009 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 25.11.2009 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 25.11.2009 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 25.11.2009 Marks, Caren SPD 25.11.2009 Möller, Kornelia DIE LINKE 25.11.2009 Obermeier, Franz CDU/CSU 25.11.2009 Pitterle, Richard DIE LINKE 25.11.2009 Roth (Heringen), Michael SPD 25.11.2009 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2009 Dr. Schwanholz, Martin SPD 25.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 25.11.2009 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht – gegebenenfalls wann? – Erika Steinbach vor dem Hinter- grund der Beschlüsse des Bundes der Vertriebenen zum Stif- tungsratsmitglied der unselbstständigen Stiftung „Flucht, Ver- treibung, Versöhnung“ bestellen? Gemäß § 19 des Gesetzes zur Errichtung einer Stif- ung „Deutsches Historisches Museum“ besteht der Stif- ungsrat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ us 13 Mitgliedern, von denen der Bund der Vertriebe- en drei Mitglieder benennen kann. Das Bundeskabinett rifft gemäß § 19 die endgültige Entscheidung über die esetzung des Stiftungsrates. Der Bund der Vertriebenen (BdV) hatte im März 2009 ediglich zwei Mitglieder benannt und für den weiteren hm gesetzlich zustehenden Sitz „vorläufig keine Benen- ung“ vorgenommen. Diese zwei Mitglieder wurden von er Bundesregierung bestellt. Ein weiterer Vorschlag des dV liegt der Bundesregierung nicht vor. nlage 3 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Drucksache 17/48, Frage 4): Erwägt die Bundesregierung in Afghanistan auf regionaler Ebene eine direkte Zusammenarbeit mit den Provinzgouver- neuren unter Einbeziehung von Vertretern der Taliban und, wenn ja, unter welchen Bedingungen? Nach Erkenntnissen der Bundesregierung ist unter en Provinzgouverneuren im deutschen Verantwortungs- ebiet, dem Regionalkommando Nord, kein ehemaliger der aktiver Vertreter der Taliban. Die Bundesregierung nterstützt die Politik der afghanischen Regierung, ehe- alige regierungsfeindliche Kräfte unter bestimmten indestkriterien in den politischen Prozess zu integrie- en. nlage 4 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Drucksache 17/48, Frage 5): Wann sind nach Auffassung der Bundesregierung die Be- dingungen erfüllt, um im Regionalkommando Nord die Ver- antwortung für die Sicherheit auf die afghanischen Streit- kräfte bzw. Sicherheitsbehörden zu übertragen? Eine Übertragung der Sicherheitsverantwortung für as gesamte Gebiet des Regionalkommandos ist erst ann möglich, wenn eine Situation erreicht worden ist, n der die afghanischen Sicherheitskräfte in der Lage ind, selbstständig die Sicherheit der Bevölkerung zu ge- ährleisten. Dies schließt allerdings nicht aus, dass dort, wo die edingungen erfüllt sind, abhängig von den aufwach- 366 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) Sicherheitskräfte (ANSF) sowie der Sicherheitslage schrittweise die Übergabe von Sicherheitsverantwortung zunächst auf Distriktebene später folgend auf Provinz- ebene begonnen wird. Die NATO hat im Oktober 2009 ein strategisches Ge- samtkonzept verabschiedet, welches eine Übergabe von Sicherheitsaufgaben ab Sommer 2010 in ausgesuchten Regionen, in denen die Sicherheitslage es zulässt, vor- sieht. Die NATO erarbeitet hierzu die notwendige Operatio- nalisierung, welche aber noch der Billigung durch die Nationen bedarf. Diese Frage wird auch Thema der Afghanistankonferenz Ende Januar 2010 sein. Das Parlament wird hierüber im Rahmen der laufen- den Unterrichtung informiert. Anlage 5 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Druck- sache 17/48, Frage 10): Welche anderen Maßnahmen – zum Beispiel Waffenliefe- rungen – zur Unterstützung der somalischen Übergangsregie- rung, TFG, plant die Bundesregierung im Sinne einer einseiti- gen Parteinahme im somalischen Bürgerkrieg? Die Bundesregierung plant keine Maßnahmen im Sinne einer einseitigen Parteinahme im somalischen Bürgerkrieg. Ebenso wie ihre Partner in den Vereinten Nationen, der Europäischen Union und der NATO unterstützt die Bundesregierung den durch das Dschibuti-Abkommen 2008 eingeleiteten politischen Prozess. Er bietet die besten Aussichten auf Frieden seit vielen Jahren. Die im Rahmen dieses Prozesses gebildete, föde- rale Übergangsregierung Somalias ist international aner- kannt. Alle Nachbarstaaten Somalias sowie die Afrikanische Union sind bei der Stabilisierung des Landes engagiert. Die Bundesregierung handelt daher im Einklang mit den afrikanischen Bemühungen für Frieden am Horn von Afrika. Dies ist Voraussetzung für einen Erfolg. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die Frage der Abgeordneten Jutta Krellmann (DIE LINKE) (Drucksache 17/48, Frage 29): Ist der Bundesregierung das Urteil des Arbeitsgerichtes Berlin vom 1. April 2009 (AZ 35 BV 17008/08) bekannt, wo- nach die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen, CGZP, nicht tarif- fähig ist, und welche Rolle sollte nach Ansicht der Bundes- regierung dieses Urteil für die Erlaubniserteilung nach § 1 des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes, AÜG, durch die Bundes- agentur für Arbeit spielen, wenn die Leiharbeitsfirma einen s ( f s n a A d F L A b l r F u M v d 2 r w e e a A d F L d l (C (D Tarifvertrag mit der CGZP geschlossen hat, wie etwa die Firma Meniar, die als Zeitarbeitsfirma für umgewandelte Filialen der Firma Schlecker agiert? Der Bundesregierung ist der angesprochene Be- chluss des Arbeitsgerichts Berlin vom 1. April 2009 35 BV 17008/08) bekannt. Solange eine fehlende Tarif- ähigkeit der CGZP nicht rechtskräftig festgestellt ist, ind die Tarifvereinbarungen der CGZP in dem Erlaub- isverfahren nach § 1 AÜG nicht anders zu behandeln ls diejenigen anderer tarifschließender Parteien. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die rage der Abgeordneten Jutta Krellmann (DIE INKE) (Drucksache 17/48, Frage 30): Wie oft haben bisher die Bundesagentur für Arbeit bzw. ihre verschiedenen Regionaldirektionen eine Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung nach § 1 AÜG verweigert bzw. diese zurückgenommen und mit welchen Be- gründungen? Die Bundesagentur für Arbeit teilt mit, dass zwischen nfang 2005 und dem Ende des dritten Quartals 2009 undesweit insgesamt in 352 Fällen eine beantragte Er- aubnis versagt wurde. Zu den Versagungsgründen gehö- en insbesondere Steuer- und Beitragsrückstände bei inanzbehörden und Sozialversicherungsträgern, eine nzureichende Betriebsorganisation oder die mangelnde itwirkung der Antragsteller im Rahmen des Erlaubnis- erfahrens. In dem Zeitraum von Anfang 2007 bis zum Ende des ritten Quartals 2009 wurden bundesweit insgesamt 14 Erlaubnisse widerrufen und zehn Erlaubnisse zu- ückgenommen. Der Hauptgrund für die Widerrufe aren Insolvenzverfahren, mangelnde Bonität, die Nicht- ntrichtung von Sozialversicherungsbeiträgen und Steu- rn sowie Verstöße gegen Auflagen seitens der Zeit- rbeitsunternehmen. nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die rage des Abgeordneten Harald Weinberg (DIE INKE) (Drucksache 17/48, Frage 31): Beabsichtigt die Bundesregierung eine gesetzliche Klar- stellung, damit Bezieher von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld II nicht von ihrem Regelsatz an Kosten für ihre verpflichtende Krankenversicherung im Basistarif beteiligt werden, insbe- sondere nachdem mehrere Gerichtsurteile die alte Rechtsauf- fassung der Bundesregierung als unvereinbar mit dem verfas- sungsmäßig garantierten Existenzminimum erklärt haben (vergleiche zum Beispiel S 31 AS 174/09 ER, Sozialgericht Gelsenkirchen, sowie S 1 SO 2677/09 und S 1 SO 3118/09, Sozialgericht Karlsruhe), und, wenn ja, wann soll diese Klar- stellung erfolgen? Die Bundesregierung prüft zurzeit, auf welche Weise ie von Ihnen beschriebene Problematik angemessen ge- öst werden kann. Sie beabsichtigt, den gesetzgebenden Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 367 (A) ) (B) ) Körperschaften baldmöglichst eine gesetzliche Ände- rung zur Lösung des Problems vorzuschlagen. Anlage 9 Antwort der Parl. Staatssekretärin Julia Klöckner auf die Frage des Abgeordneten Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 32): Wie beurteilt die Bundesregierung die Ergebnisse des Welternährungsgipfels, der vom 16. bis zum 19. November 2009 in Rom stattfand, vor allem die in der Schlusserklärung geforderte Reform und Aufwertung des Komitees zur Ernäh- rungssicherung (CFS)? Die Bundesregierung bewertet das Ergebnis des Welt- ernährungsgipfels als Erfolg. Das Thema Ernährungssi- cherung bleibt damit oben auf der internationalen Agenda. Die Bundesregierung begrüßt das klare Bekenntnis zu der Globalen Partnerschaft für Landwirtschaft und Er- nährungssicherheit, mit dem der Startschuss für eine neue Struktur der internationalen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet gegeben wird. Deren zentrales Element ist die Verknüpfung mit dem reformierten Ausschuss zur Sicherung der Welternährung (CFS). Darin ist erfolg- reich die stärkere Rolle der Zivilgesellschaft in diesem Gremium festgelegt. Die Bundesregierung hält auch die ausdrückliche Bestätigung des Rechts auf Nahrung für einen Erfolg, mit dem eine weitere Verankerung dieses rechtebasierten Ansatzes erreicht wird. Die Bundesregierung begrüßt auch die Verständigung auf fünf leitende Prinzipien zur Ernährungssicherung in der Gipfelerklärung. Diese Prinzipien sind: – Eigenverantwortung der Entwicklungsländer, – sektorübergreifende Strategien und verbesserte Go- vernance, – zweigleisiger Ansatz mit Soforthilfe und langfristi- ger Förderung, – Sicherung eines starken multilateralen Systems, – Sicherstellung eines nachhaltigen Einsatzes für mehr Investitionen in die Landwirtschaft. Der Abschluss des Welternährungsgipfels ist nur ein Etappenziel. Nun kommt es darauf an, die Globale Part- nerschaft aktiv zu gestalten. Dabei misst die Bundesre- gierung fairen Regelungen für den Zugang zu Land und natürlichen Ressourcen hohe Bedeutung zu. Sie unter- stützt daher die Arbeiten der FAO zur Entwicklung frei- williger Leitlinien auf diesem Gebiet. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Kossendey auf die Fra- gen der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) (Drucksache 17/48, Fragen 33 und 34): Z f B A B B N s r d Z e T z S A d F ( h m E b s w R A E f e S a e (C (D Welche Informationen liegen der Bundesregierung vor über mögliche Formen der Kooperation der Bundeswehr mit der Rüstungsindustrie bei der zukünftigen Nutzung des Sprengplatzes im Spitalwald – Truppenübungsplatz Meßstetten/ Heuberg –, der zum größten und modernsten Sprengplatz in Europa ausgebaut werden soll? Welche Erkenntnisse über eine mögliche toxische Belas- tung des Grundwassers und von Trinkwasserquellen in der Region Meßstetten/Heuberg angesichts einer möglichen Le- ckage des Abdichtungssystems auf dem Sprengplatz und der dort zur Explosion gebrachten Munition, auch aus ehemaligen NVA-Beständen, liegen der Bundesregierung vor? u Frage 33: Der Sprengplatz Spitalwäldle wird durch das Zentrum ür Kampfmittelbeseitigung der Bundeswehr (ZKpfm- esBw) als die zentrale Ausbildungseinrichtung für die usbildung aller Kampfmittelbeseitigungskräfte der undeswehr genutzt werden. Überlegungen hinsichtlich einer Kooperation der undeswehr mit der Rüstungsindustrie bei der künftigen utzung des Sprengplatzes werden zurzeit nicht ange- tellt. Die Größe des Sprengplatzes wurde bedarfsge- echt festgelegt; die Auslastung wird sich an diesem Be- arf orientieren. u Frage 34: Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse über ine toxische Belastung des Grundwassers und des rinkwassers in der Umgebung des Truppenübungsplat- es Heuberg vor, die den Betrieb des Sprengplatzes im pitalwald verursacht worden sein könnte. nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Kossendey auf die rage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Drucksache 17/48, Frage 35): Wie viele Militärberater aus Deutschland sind für die ge- plante EU-Militärausbildungsmission für somalische Soldaten in Ostafrika vorgesehen, und hält die Bundesregierung die Ausbildung von Soldaten zur Unterstützung des autoritären Regimes in Somalia für friedensfördernd? Der Rat für Allgemeine und Auswärtige Angelegen- eiten hat am 17. November 2009 ein Krisenmanage- entkonzept für eine mögliche Ausbildungsmission der uropäischen Union für somalische Sicherheitskräfte eschlossen. Mit dieser Indossierung ist noch keine Ent- cheidung zur Durchführung einer Mission verbunden. Das Krisenmanagementkonzept wird in der Folge eitere Planungsschritte der EU nach sich ziehen. Im ahmen dieser Planungen sind ergänzende Fragen zu rt, Umfang und Inhalt der Mission zu beantworten. rst nach Beantwortung dieser Fragen und weiterer Prü- ungen ist eine belastbare Aussage über Art und Umfang iner möglichen Beteiligung der Bundeswehr möglich. Die Unterstützung der föderalen Übergangsregierung omalias erfolgt im Rahmen des Dschibuti-Abkommens us dem Jahr 2008. Ebenso wie ihre Partner in den Ver- inten Nationen, der EU und der NATO unterstützt die 368 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) Bundesregierung den durch das Abkommen eingeleite- ten politischen Prozess. Er bietet die derzeit besten Aus- sichten auf Frieden. Die im Rahmen dieses Prozesses entstandene föderale Übergangsregierung Somalias ist international anerkannt und bemüht sich im Dialog mit anderen somalischen Konfliktparteien und internationa- len Partnern um die Stabilisierung des Landes. Die Aus- bildung von somalischen Sicherheitskräften ist dabei ein Teil des umfassenden Engagements der Europäischen Union. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Daniel Bahr auf die Frage des Abgeordneten Harald Weinberg (DIE LINKE) (Druck- sache 17/48, Frage 36): Ist es richtig, dass die 1,55 Milliarden Euro, die dem Ge- sundheitsfonds nach § 11 Abs. 5 des Haushaltsgesetzes 2009 als vorgezogener Bundeszuschuss gewährt wurden, bewirken, dass für die Monate Oktober bis Dezember 2009 dem Ge- sundheitsfonds nur noch 250 Millionen Euro statt der geplan- ten Zuweisungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro als Bun- deszuschuss zur Verfügung stehen, und ist darüber hinaus richtig, dass dies voraussichtlich bis zum Ende dieses Jahres zu einer entsprechenden Erhöhung des benötigten Liquiditäts- darlehens – bislang nur 880 Millionen Euro laut FAZ vom 19. November 2009 im Artikel „Gesundheitsfonds braucht weniger Kredit“ – führen wird? Nein. Bis 16. November 2009 hat das Bundesversi- cherungsamt die Auszahlung der Zuweisungen an die gesetzlichen Krankenkassen (ohne die landwirtschaftli- chen Krankenkassen) für die Monate Januar bis ein- schließlich Oktober 2009 vollständig bewirkt. Das Volu- men des im Jahr 2009 zur Verfügung stehenden Bundeszuschusses nach § 221 Fünftes Buch Sozialge- setzbuch (SGB V) in Höhe von rund 7,112 Milliarden Euro wurde dabei im Zuweisungsmonat Oktober 2009 vollständig ausgeschöpft. Zur Auszahlung der vollstän- digen Zuweisungen war erstmalig die Inanspruchnahme eines Liquiditätsdarlehens in Höhe von rund 880 Millio- nen Euro erforderlich. Wie ich Ihnen bereits in meiner Antwort auf Ihre schriftliche Frage Nr. 11/42 mitgeteilt habe, ist insbeson- dere wegen erheblicher Unsicherheiten über die Höhe der tatsächlichen Weihnachtsgeldzahlungen an die Ar- beitnehmer, die in den Monaten November und Dezem- ber einen erheblichen Einfluss auf die Beitragseinnah- men des Gesundheitsfonds haben, gegenwärtig noch nicht absehbar, ob und in welcher Höhe der Gesundheits- fonds tatsächlich ein Liquiditätsdarlehen zum Jahresende 2009 in Anspruch genommen haben wird. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jan Mücke auf die Frage des Abgeordneten Christian Lange (Backnang) (SPD) (Druck- sache 17/48, Frage 37): Ab wann ist mit dem vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung angekündigten „Sonderprogramm w v n s d L i ß K a 1 n A s s r z w D W i f t A d A ( d B R B l b s G f A d A F (C (D West“, mit dem der aufgestaute Nachholbedarf in den alten Bundesländern abgebaut werden soll, zu rechnen, wie der Bun- desminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer, in der Presse angekündigt hat? Die Bundesregierung hat in den letzten 19 Jahren not- endigerweise einen überproportionalen Anteil der In- estitionsmittel für den Aufbau der Infrastruktur in den euen Ländern verwendet. Die dortige Verkehrsinfra- truktur musste auf einen modernen Stand gebracht wer- en, um die Deutsche Einheit zum Erfolg zu führen. Der Zustand der Verkehrsinfrastruktur in den neuen ändern hat sich deutlich verbessert. Das Autobahnnetz n den östlichen Ländern beispielsweise wurde zu gro- en Teilen im Wesentlichen neu gebaut und von 1 900 ilometer auf 2 900 Kilometer erweitert. Konnte auf den lten Gleisen der Deutschen Reichsbahn mit höchstens 20 km/h gefahren werden, stehen in wichtigen Relatio- en jetzt Hochgeschwindigkeitsstrecken zur Verfügung. uch der Nahverkehr hat moderne Anlagen erhalten. Die Verteilung der Verkehrsinfrastrukturmittel muss ich auch weiterhin am größtmöglichen verkehrspoliti- chen Nutzen orientieren. Es ist wichtig, dort zu investie- en, wo der Bedarf am dringendsten ist. Dazu gehören in- wischen viele Projekte in den alten Ländern, aber auch eiterhin Projekte in den neuen Ländern. Bundesminister r. Ramsauer hat nie von einem „Sonderprogramm est“ gesprochen, sondern von einem „Nachholbedarf“ n den alten Bundesländern. Dies wird maßgeblich sein ür eine klare Prioritätensetzung für die künftigen Inves- itionen in ganz Deutschland. nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Jan Mücke auf die Frage des bgeordneten Christian Lange (Backnang) (SPD) Drucksache 17/48, Frage 38): Wird sich das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung an die Zusagen für Verkehrsprojekte des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung der 16. Legislaturperiode halten? Die Bedarfspläne für die Bundesschienenwege und ie Bundesfernstraßen enthalten den vom Deutschen undestag festgestellten Aus- und Neubaubedarf. Er ist ichtschnur für Investitionen in diesen Bereichen. Das undesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick- ung hat auf dieser Basis die im „Investitionsrahmenplan is 2010 für die Verkehrsinfrastruktur des Bundes“ zu- ammengefassten Fünfjahrespläne erstellt. Auf dieser rundlage sind die gesetzlich vorgeschriebenen Plan- eststellungsverfahren durchzuführen. nlage 15 Antwort es Parl. Staatssekretärs Jan Mücke auf die Frage der bgeordneten Ute Kumpf (SPD) (Drucksache 17/48, rage 39): Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 369 (A) ) (B) ) Wie gewährleistet die Bundesregierung, dass die Mittel für den vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtent- wicklung ausgeschriebenen Modellversuch „Innovative öf- fentliche Fahrradverleihsysteme – Neue Mobilität in Städten“ zeitnah angewiesen werden, sodass die Konzepte in den acht ausgewählten Modellregionen umgesetzt werden können? Die Gewährung der Zuwendungsmittel an die im Rahmen des Modellversuchs „Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme“ ausgewählten Modellstädte er- folgt wie bei der Projektförderung des Bundes üblich zeitnah nach Projektfortschritt. Bei sieben von insgesamt acht Modellstädten hat der Bund bereits eine verbindli- che Zusicherung der zur Verfügung stehenden Förder- mittel gegeben. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Jan Mücke auf die Frage der Abgeordneten Ute Kumpf (SPD) (Drucksache 17/48, Frage 40): Welchen Zeitplan sieht die Bundesregierung zum Beispiel für das Stuttgarter Projekt „Call a Bike Pedelec“ vor? Zu dem von der Metropolregion Stuttgart eingereich- ten Modellprojekt „Call a Bike Pedelec“ nach der För- derrichtlinie Radverkehr dauert das administrative Zuwendungsantragsverfahren zur konkreten Umsetzung des Wettbewerbsbeitrages noch an. Die durch die An- tragsteller eingereichten ergänzenden Unterlagen wer- den fachlich und formal geprüft. Zugleich wird das Vorhaben integrativer Bestandteil des aus dem Konjunk- turpaket II finanzierten „Förderprogramm Modellregio- nen Elektromobilität“. Das Bundesministerium für Ver- kehr, Bau und Stadtentwicklung wird, sobald diese Prüfungen abgeschlossen sind, den letzten noch offenen verbindlichen Zusicherungsbescheid an die Stadt Stutt- gart zum Aufbau des Verleihsystems „Call a Bike Pedelec“ erlassen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Enak Ferlemann auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Fragen 41 und 42): Wie ist der aktuelle Sachstand bei der vom damaligen Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, vorgeschlagenen Einrichtung einer Pilot- strecke zur Fahrradmitnahme im ICE, und welche Vorschläge für mögliche Pilotstrecken hat die Bundesregierung der Deut- schen Bahn AG unterbreitet? Welche Initiativen unternimmt oder beabsichtigt die Bun- desregierung gegenüber der Deutschen Bahn AG, um die Fahrradmitnahme im ICE zu ermöglichen, und wie bewertet sie die Fahrradmitnahme künftiger Konkurrenten der Deut- schen Bahn AG im Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutsch- land? Die Idee der Einrichtung und Durchführung eines Pi- lotprojekts zur Fahrradmitnahme im ICE wurde im Jahr 2007 von der damaligen Bundesregierung initiiert. Eine abschließende Klärung geeigneter Pilotstrecken ist sei- nerzeit nicht erfolgt. i l D d w u e B A d d D t E s u z m u d g v l Z e a s w m R W n g m t f S s g G b b d d m (C (D Die Schaffung eines Angebotes zur Fahrradmitnahme m Fernverkehr und dessen Ausgestaltung ist eine Ange- egenheit der Geschäftsführung der Deutschen Bahn AG. em steht nicht entgegen, dass die Weiterentwicklung er Intermodalität von Rad- und Eisenbahnverkehr ein ichtiges Ziel des Bundesministeriums für Verkehr, Bau nd Stadtentwicklung bleibt, an dessen Verwirklichung s im partnerschaftlichen Kontakt mit der Deutschen ahn AG kontinuierlich arbeitet. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Enak Ferlemann auf die Frage es Abgeordneten Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 43): Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus dem durch Sonderkontrollen bekannt gewordenen massiven Anteil sicherheitsrelevant beschädigter Güterzugwaggons auf deut- schen Strecken, und welche Auswirkungen werden diese Er- kenntnisse und die Bahnkatastrophe im italienischen Viareggio auf die Sicherheitsvorkehrungen bei neuen Güterbahnprojek- ten wie dem Ausbau der Rheintalbahn in Südbaden haben? Grundsätzlich obliegt die betriebssichere Instandhal- ung von Güterwagen – gemäß § 4 Abs. 1 Allgemeines isenbahngesetz in Verbindung mit den §§ 31 und 32 Ei- enbahngesetz – den Eisenbahnverkehrsunternehmen nd den Haltern von Eisenbahnfahrzeugen. Bereits im Juli 2007 hat das Eisenbahn-Bundesamt usätzlich zu den gesetzlichen Vorgaben eine Allge- einverfügung erlassen, die für alle Eisenbahnverkehrs- nternehmen und Halter von Güterwagen vorschreibt, ass sie für Radsätze entsprechende Instandhaltungspro- ramme vorzuhalten haben. Hintergrund der Allgemein- erfügung waren Erkenntnisse aus sieben Radsatzwel- enbrüchen bei Güterwagen, die sich europaweit im eitraum zwischen Oktober 2004 und August 2006 er- ignet hatten. Aufgrund eines Radsatzwellenbruchs in Österreich m 9. April 2009 hat das Eisenbahn-Bundesamt die Ei- enbahnverkehrsunternehmen und die Halter von Güter- agen mit Schreiben vom 28. Mai 2009 darüber infor- iert, dass der Dauerfestigkeitsnachweis für die adsatzwellen der Bauarten 088 und 188 nicht für alle agenbauarten mit Radsatzlasten von mehr als 20 Ton- en geführt werden kann. Das Eisenbahn-Bundesamt eht davon aus, dass alle Eisenbahnverkehrsunterneh- en und Halter ihrer gesetzlichen Sicherheitsverantwor- ung nachkommen und die Dauerfestigkeitsnachweise ür die Radsatzwellen der Bauarten 088 und 188 prüfen. ofern die Nachweise nicht möglich sind, haben die Ei- enbahnverkehrsunternehmen und Halter von Güterwa- en in eigener Verantwortung geeignete Maßnahmen zur ewährleistung der Sicherheit einzuleiten. Das Eisen- ahn-Bundesamt überprüft dies im Rahmen der Eisen- ahnaufsicht. In Ergänzung zu der Verfügung vom Juli 2007 wird as Eisenbahn-Bundesamt in Kürze den Unternehmen, ie seiner Aufsicht unterliegen, in einer weiteren Allge- einverfügung Vorgaben zur detaillierten Dokumenta- 370 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) tion der Prüfung und Instandhaltung der Radsatzwellen von Güterwagen mitteilen. Das tragische Unfallereignis von Viareggio, das durch die Entgleisung eines in Österreich beheimateten Kessel- wagens eines amerikanischen, europaweit tätigen Fahr- zeughalters ausgelöst wurde, zeigt im Hinblick auf den freizügigen Einsatz der Güterwagen in Europa, dass ein deutscher Alleingang für die Festlegung von Gegenmaß- nahmen wenig zielführend wäre. Auf Einladung des EU-Verkehrskommissars hat im September dieses Jahres eine Eisenbahnsicherheitskon- ferenz mit Vertretern des Eisenbahnsektors aller Mit- gliedstaaten stattgefunden, um ein gemeinsames Vorge- hen der Mitgliedstaaten abzustimmen. Mit starker Unterstützung Deutschlands und im Auf- trag der Europäischen Kommission arbeitet eine Task Force der European Railway Agency (ERA) intensiv an einheitlichen Sicherheitsbestimmungen für Güterwag- gons. An der Task Force sind die nationalen Sicherheits- behörden beteiligt. Die Ergebnisse sollen bis Mitte 2010 vorliegen. Forderungen nach Sicherheitsvorkehrungen an neuen Strecken, auf denen Güterzüge verkehren sollen, sind im Rahmen des jeweiligen Planfeststellungsverfahrens zu behandeln. Die Bundesregierung geht davon aus, dass durch vorbeugende Maßnahmen bei den Fahrzeugen eine größere Risikominderung erzielt wird als durch Maßnahmen an der Infrastruktur. Ungeachtet dessen wurde bei der Ausbaustrecke/Neu- baustrecke Karlsruhe–Basel für die Beteiligung auch der betroffenen Regionen ein Projektbeirat gegründet, in dem derartige Forderungen eingebracht werden können. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Enak Ferlemann auf die Frage des Abgeordneten Ulrich Kelber (SPD) (Drucksache 17/48, Frage 44): Welche sofortigen Konsequenzen zieht die Bundesregie- rung aus den Untersuchungen des Eisenbahn-Bundesamtes, dass ein erheblicher Teil der Güterwaggons in Deutschland mit beschädigten Achsen fährt, und welche Maßnahmen plant sie mittelfristig, um die Sicherheit von Güterwaggons zu ge- währleisten? Grundsätzlich obliegt die betriebssichere Instandhal- tung von Güterwagen – gemäß § 4 Abs. 1 Allgemeines Eisenbahngesetz in Verbindung mit den §§ 31 und 32 Allgemeines Eisenbahngesetz – den Eisenbahnverkehrs- unternehmen und den Haltern von Eisenbahnfahrzeugen. Dies wird durch die Eisenbahnaufsicht überwacht. Das Eisenbahn-Bundesamt hatte im September 2009 aufgrund der Vorfälle mit schadhaften Radsatzwellen eine Schwerpunktüberwachung an Güterwagen bezüg- lich des Zustandes von Radsatzwellen durchgeführt. Auf Grund der festgestellten Mängel hat das Eisenbahn-Bun- desamt in einer erneuten Verfügung an alle Güterver- kehrsunternehmen am 9. November 2009 diese über die E n u g e m u d g v l Z e b A g f w d w z f d n S r s d t F e g b v A d d 1 b R d V (C (D rgebnisse in Kenntnis gesetzt und auf die nötigen Maß- ahmen in ihrer gesetzlichen Verantwortung verwiesen, m die Sicherheit der von ihnen beförderten Wagen zu ewährleisten. Bereits im Juli 2007 hatte das Eisenbahn-Bundesamt rgänzend zu den gesetzlichen Vorgaben eine Allge- einverfügung erlassen, die für alle Eisenbahnverkehrs- nternehmen und Halter von Güterwagen vorschreibt, ass sie für Radsätze entsprechende Instandhaltungspro- ramme vorzuhalten haben. Hintergrund der Allgemein- erfügung waren Erkenntnisse aus sieben Radsatzwel- enbrüchen bei Güterwagen, die sich europaweit im eitraum zwischen Oktober 2004 und August 2006 er- ignet hatten. In Ergänzung zu dieser Verfügung wird das Eisen- ahn-Bundesamt in Kürze den Unternehmen, die seiner ufsicht unterliegen, in einer weiteren Allgemeinverfü- ung Vorgaben zur detaillierten Dokumentation der Prü- ung und Instandhaltung der Radsatzwellen von Güter- agen mitteilen. Das tragische Unfallereignis von Viareggio, das durch ie Entgleisung eines in Österreich beheimateten Kessel- agens eines amerikanischen, europaweit tätigen Fahr- eughalters ausgelöst wurde, zeigt im Hinblick auf den reizügigen Einsatz der Güterwagen in Europa, dass ein eutscher Alleingang für die Festlegung von Gegenmaß- ahmen wenig zielführend wäre. Auf Einladung des EU-Verkehrskommissars hat im eptember des Jahres eine Eisenbahnsicherheitskonfe- enz mit Vertretern des Eisenbahnsektors aller Mitglied- taaten stattgefunden, um ein gemeinsames Vorgehen er Mitgliedstaaten abzustimmen. Mit starker Unterstützung Deutschlands und im Auf- rag der Europäischen Kommission arbeitet eine Task orce der European Railway Agency (ERA) intensiv an inheitlichen Sicherheitsbestimmungen für Güterwag- ons. An der Task Force sind die nationalen Sicherheits- ehörden beteiligt. Die Ergebnisse sollen bis Mitte 2010 orliegen. nlage 20 Antwort es Parl. Staatssekretärs Enak Ferlemann auf die Frage es Abgeordneten Ulrich Kelber (SPD) (Drucksache 7/48, Frage 45): Mit welchen Mitteln will die Bundesregierung einer mög- lichen Gefährdung der Bevölkerung in schienennahen Wohn- gebieten durch defekte oder reparaturbedürftige Güterwaggons entgegentreten, und welche Maßnahmen hat sie dafür bereits ergriffen? Die Bundesregierung geht davon aus, dass durch vor- eugende Maßnahmen bei den Fahrzeugen eine größere isikominderung erzielt wird als durch Maßnahmen an er Infrastruktur. Hierzu dient das in der Antwort zu Frage 44 genannte orgehen auf europäischer Ebene. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 371 (A) ) (B) ) Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Enak Ferlemann auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 46): Inwiefern hält die Bundesregierung an den Plänen zum Verkehrsprojekt „Deutsche Einheit“ Nr. 17 fest, angesichts der Tatsache, dass die Ausbaupläne für den Teltowkanal be- reits ad acta gelegt wurden, zum planfestgestellten Ausbau des Sacrow-Paretzer-Kanals eine Klage anhängig ist und es seitens aller regionalen Abgeordneten in Bundestag und Landtag eine parteiübergreifende Ablehnung der Pläne zum Ausbau der Kleinmachnower Schleuse auf 190 Meter Länge gibt, und inwieweit wäre die Bundesregierung bereit, auf al- ternative Planungsansätze wie beispielsweise eine qualifi- zierte Ertüchtigung der Nordkammer der Kleinmachnower Schleuse auf 115 Meter Länge einzugehen? Mit dem Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nummer 17 (VDE 17) werden die Häfen und die Wirtschaftsstand- orte in den neuen Bundesländern und in Berlin (Westha- fen) mit dem westlichen Wasserstraßennetz gleichwertig angeschlossen. Der Bedarf für eine wirtschaftlich leis- tungsfähige Infrastruktur besteht unverändert als Voraus- setzung für hohe Verlagerungseffekte von der Straße auf die Wasserstraße und als Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Im Planfeststellungsverfahren für die Schleuse Klein- machnow wurden die Varianten von 190 Meter und von 115 Meter gegenübergestellt. Durch eine Verkürzung der Kammerlänge würde die Einrichtung einer Koppelstelle für Schubverbände erforderlich. Dies wäre mit erhebli- chen Eingriffen in ökologisch wertvolle Gebiete verbun- den gewesen und hätte gegen das gesetzliche Minimie- rungsgebot verstoßen. Die sogenannten alternativen Planungsansätze zur Schleuse Kleinmachnow stellen im Vergleich zur planfestgestellten Variante die umwelt- schädigendere Alternative dar und wurden demnach we- gen Verstoßes gegen das naturschutzrechtliche Minimie- rungsgebot von der Planfeststellungsbehörde abgelehnt. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Enak Ferlemann auf die Fragen des Abgeordneten Martin Burkert (SPD) (Drucksache 17/48, Fragen 47 und 48): Bleibt es bei der Zusammensetzung der Monitoringgruppe zum Donau-Ausbau wie in der vergangenen Legislatur unter der Großen Koalition, und, wenn ja, wie sieht die personelle Besetzung der Lenkungsgruppe aus? Wann wird sich die Monitoringgruppe konstituieren, und gibt es schon Termine für die Sitzungen? Zu Frage 47: In der vergangenen Legislaturperiode konnten sich Bund und Bayern nicht über die Zusammensetzung der Monitoring-Gruppe einigen. Zurzeit bemühen sich Bund und Bayern eine einver- nehmliche Lösung herbei zuführen. Dies schließt auch die Besetzung der Lenkungsgruppe mit ein. Z S e M d A d d c c g v U S B S A d F ( a n g A d g c (C (D u Frage 48: Die Monitoring-Gruppe wird zur konstituierenden itzung einberufen, sobald zwischen Bund und Bayern ine Einigung in der Frage der Zusammensetzung der onitoring-Gruppe erzielt werde. Sitzungstermine wur- en noch nicht abgestimmt. nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Enak Ferlemann auf die Frage es Abgeordneten Florian Pronold (SPD) (Drucksa- he 17/48, Frage 49): Ist es richtig, dass sich der Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Dr. Peter Ramsauer, mit der Aus- sage, er halte „unter Abwägung aller Gesichtspunkte die Vari- ante C-280 für die erstrebenswerteste Variante“ des Ausbaus der Donau zwischen Straubing und Vilshofen (Interview er- schienen am 4. November 2009 in idowa.de mediendienste), bereits auf eine Ausbauvariante festgelegt hat, und wie sollen vor diesem Hintergrund die ausstehenden „zusätzlichen Un- tersuchungen“ für immerhin 33 Millionen Euro ergebnisoffen stattfinden können? Herr Bundesminister Dr. Ramsauer hat seine persönli- he Meinung für die Variante C 280 geäußert. Dies ist enau so zu verstehen, wie die Äußerungen seiner Amts- orgänger für die Variante A. Selbstverständlich werden die variantenunabhängigen ntersuchungen zum Ausbau der Donau zwischen traubing und Vilshofen unter der Leitung von Bund und ayern und unter der Koordination der Wasser- und chifffahrtsdirektion Süd ergebnisoffen durchgeführt. nlage 24 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die rage des Abgeordneten Florian Pronold (SPD) Drucksache 17/48, Frage 50): Ist es nach dem geltenden EU-Beihilferecht möglich, eine Pkw-Maut in Deutschland durch die Absenkung der Kfz- Steuer und/oder der Mineralölsteuer vollständig aufkommens- neutral auszugestalten, oder gelten hier dieselben beihilfe- rechtlichen Schranken wie bei der Lkw-Maut? Da die Pkw-Maut nicht im für diese Legislaturperiode bgeschlossenen Koalitionsvertrag und deshalb auch icht auf der Tagesordnung steht, stellen sich diese Fra- en nicht. nlage 25 Antwort er Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Fra- en des Abgeordneten Peter Friedrich (SPD) (Drucksa- he 17/48, Fragen 51 und 52): Welche Informationen liegen der Bundesregierung über den Vorfall im August 2009 im schweizerischen Atomkraft- werk Beznau vor, und auf welcher rechtlichen Grundlage ist die Weitergabe dieser Informationen von den schweizerischen an die deutschen Behörden erfolgt? 372 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Vorfall im Atomkraftwerk Beznau im August 2009? Zu Frage 51: Der Bundesregierung ist bekannt, dass im Rahmen der Jahresrevision im Block 2 des Kernkraftwerks Beznau am 3. August 2009 bei zwei Mitarbeitern die gesetzlich zulässige Jahresstrahlendosis für beruflich strahlenex- ponierte Personen von 20 Millisievert (mSv) überschrit- ten worden ist. Laut Eidgenössische Nuklearsicherheits- inspektorat (ENSI) sind gesundheitliche Folgen nicht zu erwarten. Das Bundesumweltministerium wurde noch am glei- chen Tag auf der Grundlage der deutsch-schweizeri- schen Vereinbarung über die gegenseitige Unterrichtung beim Bau und Betrieb grenznaher kerntechnischer Ein- richtungen vom 14. November 1983 über den Vorfall in- formiert. Eine weitere Meldung erfolgte über das Informationssystem NEWS (Nuclear Events Web Based System) der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) am 10. August 2009. Eine ausführliche Unter- richtung seitens der Schweiz fand im Rahmen der Deutsch-Schweizerischen Kommission für die Sicher- heit kerntechnischer Einrichtungen (DSK) während der 27. Hauptsitzung am 29. und 30. Oktober 2009 in Leip- zig statt. Zu Frage 52: Der Vorfall ereignete sich nach Berichten des Eidge- nössischen Nuklearsicherheitsinspektorats bei Arbeiten zur Vorbereitung der während des Revisionsstillstands durchzuführenden Druckprüfung des Primärkreises, die alle zehn Jahre erfolgt. Nach den bisherigen Erkenntnis- sen der Schweizer Behörde liegt der Grund der Grenz- wertüberschreitung in einem Verstoß der betroffenen Mitarbeiter gegen Verfahrensvorschriften bei Revisions- arbeiten. Im Rahmen der regelmäßigen Berichterstattung über internationale Ereignisse der Stufe 2 der 7-stufigen Internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES-Skala) hat die Bundesregierung die zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder über den Vorfall im Rah- men der Sitzung des Bund-Länder Arbeitskreises „Auf- sicht-Reaktorbetrieb“ am 29./30. September 2009 infor- miert. Dabei wurde daraufhingewiesen, dass aufgrund der unterschiedlichen räumlichen Gegebenheiten und der Handhabung der Messeinrichtungen eine Übertrag- barkeit des Ereignisses auf deutsche Anlagen nicht gege- ben ist. Anlage 26 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 53): Ist der ehemalige Vorsitzende der Vattenfall AG, Lars Josefsson, aktuell noch Klimaberater der Bundeskanzlerin, und, falls ja, wie lange beabsichtigt die Bundeskanzlerin an Lars Josefsson als Klimaberater festzuhalten? u B b A d d G E K h G w 5 a r S M n z t a P l h E w d D W s t f b D s f i Ü A d g N u (C (D Herr Josefsson war 2007 während der deutschen EU- nd G8-Präsidentschaft klimapolitischer Berater der undeskanzlerin. Diese Tätigkeit endete am 31. Dezem- er 2007. nlage 27 Antwort er Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Frage es Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 54): Welche Rolle spielt aus Sicht der Bundesregierung das Er- neuerbare-Energien-Gesetz für den Klimaschutz sowie für die Technologieentwicklung der erneuerbaren Energien? Die seit Jahren wachsende Nutzung erneuerbarer nergien ist ein wesentliches Element für ambitionierten limaschutz und kann die Versorgungssicherheit erhö- en. Im Strombereich leistet das Erneuerbare-Energien- esetz (EEG) hierzu einen wichtigen Beitrag. Es be- irkte 2008 bereits eine Emissionsvermeidung von circa 3 Millionen Tonnen CO2. Der CO2-Minderungsbeitrag ller erneuerbaren Energien betrug im gleichen Jahr be- eits etwa 110 Millionen Tonnen CO2 (Quelle: AG EE- tat, Erneuerbare Energien in Zahlen, Stand 6/2009). it weiter zunehmender Energiebereitstellung aus er- euerbaren Quellen wird auch ihr Klimaschutzbeitrag unehmen. Die Einführung des EEG hat maßgeblich dazu beige- ragen, dass deutsche Unternehmen inzwischen weltweit uf vielen Feldern der erneuerbaren Energien führende ositionen in Technologieentwicklung und Marktstel- ung innehaben. Diese Technologieführerschaft soll er- alten und gestärkt werden. Hierfür spielen neben dem EG auch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz und eitere Instrumente wie die Forschungsförderung oder as Marktanreizprogramm weiterhin eine zentrale Rolle. urch Technologieoffenheit und die am Erreichen der irtschaftlichkeit orientierte Ausgestaltung der Förder- ätze setzt das EEG Anreize zur fortschreitenden Kos- ensenkung und zur Weiterentwicklung wettbewerbs- ähiger Technologien. Dies gilt es für die Zukunft esonders zu beachten und, wo nötig, nachzubessern. em dienen auch die regelmäßige Evaluierung des Ge- etzes mittels des EEG-Erfahrungsberichts und hieraus olgende Anpassungen. Ziel ist es, die Markt- und Netz- ntegration der erneuerbare Energien zu verbessern. ber- und Unterförderungen sind dabei zu vermeiden. nlage 28 Antwort er Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Fra- en der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Fragen 55 nd 56): Welche Onlineinformationen – insbesondere welche Downloadangebote wie Broschüren, Publikationen etc. – wur- den seit Anfang Oktober 2009 aus dem Themenbereich Atom- energie/Strahlenschutz der Homepage des Bundesministe- riums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, BMU, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 373 (A) ) (B) ) vorübergehend – abgesehen von solchen aus dem Unterbe- reich „Parlamentarische Vorgänge“ bitte vollständige Angabe aller Titel – entfernt? Wann genau wurde die Entfernung welcher Informationen aus dem Themenbereich Atomenergie/Strahlenschutz der BMU-Homepage veranlasst bzw. angeordnet, die seit Anfang Oktober 2009 entfernt wurden? Die Broschüre „Atomkraft – Ein teurer Irrweg. Die Mythen der Atomwirtschaft“ ist am 16. Oktober 2009, die Bildungsmaterialien „Atomenergie: Einfach abschal- ten? Fakten und Kontroversen zum Atomausstieg“ am 27. Oktober 2009 von der Website entfernt worden, zu einem Zeitpunkt, als die frühere Leitung des Bundes- ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktor- sicherheit noch die Amtsgeschäfte führte. Anlage 29 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Frage des Abgeordneten Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 57): Wie begründet das Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit, dass die vorübergehende Lö- schung auch Bildungsmaterialien betrifft, die die UNESCO als offizielle Maßnahme der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet hat? Die Entfernung geschah zu einem Zeitpunkt, als noch die vorherige Leitung des Bundesministeriums für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit die Amtsge- schäfte führte. Anlage 30 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Fra- gen der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Fragen 58 und 59): Beabsichtigt das Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit, atomkritische Texte aus seinem Internetangebot oder dem Internetangebot nachgeordneter Be- hörden zu entfernen? Worin bestand das Interesse des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit an der im Okto- ber 2009 erfolgten Löschung von atomkritischen Publikatio- nen, Texten und Broschüren, die in der 16. Legislaturperiode in das Internetangebot des Bundesministeriums eingestellt waren, und warum wurde die Löschung veranlasst? Zu Frage 58: Die genannten Publikationen stehen im Internet noch zur Verfügung. Das Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz und Reaktorsicherheit wird – wie jedes andere Ressort auch – sein Informationsangebot kontinuierlich fortschreiben und aktualisieren. Zu Frage 59: Die Entfernung geschah zu einem Zeitpunkt, als noch die vorherige Leitung des Bundesministeriums für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit die Amtsge- schäfte führte. A d d G Z t R m b d d g f e R d t V d Z d S f F g t h i D l s d v m A u L g S e p (C (D nlage 31 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Fragen es Abgeordneten Kai Gehring (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/48, Fragen 60 und 61): Mit welchen strukturellen Maßnahmen und finanziellen Hilfen für Hochschulen und Länder wird die Bundesregierung das im Koalitionsvertrag genannte Bologna-Qualitäts- und Mobilitätspaket ausstatten? Wie beurteilt die Bundesregierung, dass im Koalitionsver- trag von CDU, CSU und FDP auf Zielzahlen für angestrebte Studierenden- und Absolventinnen- und Absolventenquoten gänzlich verzichtet wird, und wie beurteilt sie das Fehlen die- ser Angaben angesichts der Wirtschaftskrise, des fortdauern- den Fachkräfte- und Akademikermangels und des internatio- nalen Wettbewerbs? u Frage 60: Die Bundesregierung will die Hochschulen dabei un- erstützen, die mit der weiteren Gestaltung der Bologna- eform verbundenen Herausforderungen erfolgreich zu eistern. Im Mittelpunkt stehen insbesondere die Ver- esserung der Beratung und Betreuung der Studierenden, ie Entwicklung von kompetenzorientierten, studieren- enzentrierten und arbeitsmarktrelevanten Studiengän- en sowie die Optimierung der Anerkennungsverfahren ür von im Ausland oder in anderen Bildungsbereichen rworbenen Qualifikationen. Weitere Schwerpunkte sind die Verbesserung der ahmenbedingungen für die internationale Mobilität, ie insbesondere den gestuften Studiengängen Rechnung rägt, sowie begleitende Studien zur Evaluation und die erbesserung der Kommunikation über Inhalte und Ziele es Bologna-Prozesses. u Frage 61: Die Bundesregierung bekennt sich zu der Zielsetzung, ie Studienanfangerquote weiter zu steigern und dafür orge zu tragen, dass mehr Studierende ihr Studium er- olgreich abschließen. Die nachhaltige Sicherung der achkräftebasis ist für die Bundesregierung ein wichti- es Anliegen. Nach den heute (25. November 2009) veröffentlich- en vorläufigen Angaben des Statistischen Bundeamtes aben im Jahr 2009 insgesamt 423 600 junge Menschen n Deutschland ein Hochschulstudium aufgenommen. as sind gut 26 800 oder sieben Prozent mehr als im etzten Jahr. Nach den vorläufigen Angaben des Statisti- chen Bundesamtes ist die Studienanfängerquote, also er Anteil der Studierenden an einem Altersjahrgang, on 40,3 Prozent (2008) auf 43,3 Prozent gestiegen. Da- it hat sich der bereits im letzten Jahr zu beobachtende ufwärtstrend bei der Zahl der Studienanfängerinnen nd Studienanfänger weiter fortgesetzt. Dies zeigt, dass der Hochschulpakt von Bund und ändern wirkt. Die im Hochschulpakt 2020 zugrunde elegten Ausbauziele (bis 2009 rund 64 000 zusätzliche tudienanfänger) wurden mit den aktuellen Steigerungen rreicht. Für die zweite Programmphase des Hochschul- akts 2020 von 2011 bis 2015, die die Regierungschefs 374 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) von Bund und Ländern am 4. Juni 2009 beschlossen ha- ben, rechnen wir mit 275 000 zusätzlichen Studienanfän- gerinnen und Studienanfängern gegenüber 2005. Um die entsprechenden Studiermöglichkeiten zu schaffen, stellt allein der Bund in den Jahren 2011 bis 2015 rund 3,2 Milliarden Euro zur Verfügung, die Länder stellen die Gesamtfinanzierung sicher. Anlage 32 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage der Abgeordneten Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 62): Welche Quoten bei Studienanfängerinnen/Studienanfän- gern und Absolventinnen/Absolventen hält die Bundesregie- rung für nötig, um den Fachkräftebedarf zu decken und eine Akademikerquote zu erhalten, mit der ausscheidende Akade- mikerinnen/Akademiker ersetzt werden können? Die Bundesregierung bekennt sich zu der Zielsetzung, die Studienanfängerquote weiter zu steigern und dafür Sorge zu tragen, dass mehr Studierende ihr Studium er- folgreich abschließen. Die nachhaltige Sicherung der Fachkräftebasis ist für die Bundesregierung ein wichti- ges Anliegen. Nach den heute (25. November 2009) veröffentlichten vorläufigen Angaben des Statisti- schen Bundeamtes haben im Jahr 2009 insgesamt 423 600 junge Menschen in Deutschland ein Hochschul- studium aufgenommen. Das sind gut 26 800 oder 7 Pro- zent mehr als im letzten Jahr. Nach den vorläufigen An- gaben des Statistischen Bundesamtes ist die Studienanfängerquote, also der Anteil der Studierenden an einem Altersjahrgang, von 40,3 Prozent (2008) auf 43,3 Prozent gestiegen. Damit hat sich der bereits im letzten Jahr zu beobachtende Aufwärtstrend bei der Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger weiter fortgesetzt. Dies zeigt, dass der Hochschulpakt von Bund und Ländern wirkt. Die im Hochschulpakt 2020 zugrunde gelegten Ausbauziele (bis 2009 rund 64 000 zusätzliche Studienanfänger) wurden mit den aktuellen Steigerun- gen erreicht. Für die zweite Programmphase des Hochschulpakts 2020 von 2011 bis 2015, die die Regie- rungschefs von Bund und Ländern am 4. Juni 2009 be- schlossen haben, rechnen wir mit 275 000 zusätzlichen Studienanfängerinnen und Studienanfänger gegenüber 2005. Um die entsprechenden Studiermöglichkeiten zu schaffen, stellt allein der Bund in den Jahren 2011 bis 2015 rund 3,2 Milliarden Euro zur Verfügung, die Län- der stellen die Gesamtfinanzierung sicher. Anlage 33 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage der Abgeordneten Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 63): Wie untersucht die Bundesregierung im Rahmen der Bun- deskompetenz für die Bildungsforschung die Auswirkungen von Studiengebühren insbesondere vor dem Hintergrund, dass in d w S b b r d d E r S i g S Z r k S d t s g S I u l d r f K n A d d s 2 i b f b d b s d (C (D das Bundesverfassungsgericht bei seinem Studiengebühren- urteil 2005 klargemacht hat, dass infolge der Einführung von Studiengebühren durchaus sozial- und bildungspolitische Ent- wicklungen vorstellbar seien, die ein Eingreifen des Bundes erforderlich machen? Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden der Bundesrepublik Deutschland wird regelmäßig alle rei Jahre in der Sozialerhebung des Deutschen Studenten- erks, durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations- ystem, untersucht. Die Ergebnisse der 18. Sozialerhe- ung, die im Sommersemester 2006 durchgeführt wurde, asieren auf Befragungen von 17 000 deutschen Studie- enden und studierenden Bildungsinländerinnen und Bil- ungsinländern und beschäftigen sich unter anderem mit en Lebenshaltungskosten und der Bildungsbeteiligung. s ist davon auszugehen, dass von den befragten Studie- enden nur wenige bereits für das Sommersemester 2006 tudiengebühren zu zahlen hatten. Wie sich die Situation n den letzten drei Jahren entwickelt hat, werden die Er- ebnisse der 19. Sozialerhebung, deren Erhebung im ommersemester 2009 erfolgte, im nächsten Jahr zeigen. usätzlich befasst sich der HIS-Bericht „Studiengebüh- en aus der Sicht von Studienberechtigten“ mit der Wir- ung von Studiengebühren auf die Entscheidung von tudienberechtigten des Jahrgangs 2006. Ergänzend azu untersucht der Bericht „Studienanfänger im Win- ersemester 2007/08“ auch die Einstellung von Erst- emestern zu den Gebühren. Demnach liegen Studien- ebühren nur an fünfter Stelle bei den Gründen, auf ein tudium zu verzichten, (nach „Geld verdienen“, „mehr nteresse für praktische Tätigkeit“, „zu langes Studium“ nd „Berufswunsch ohne Studium möglich“). Nach der Kompetenzverteilung des Grundgesetzes iegt die Entscheidung, Studiengebühren zu erheben, in er Zuständigkeit der Bundesländer. Das Studiengebüh- en-Urteil 2005 des Bundesverfassungsgerichts stellt est, dass ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen ostenfreiheit des Studiums und Bildungsbereitschaft icht belegt ist. nlage 34 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage er Abgeordneten Nicole Gohlke (DIE LINKE) (Druck- ache 17/48, Frage 64): Welche konkreten Schritte haben Bund und Länder seit dem Bildungsstreik am 17. Juni 2009 in die Wege geleitet, um den Forderungen des bundesweiten Bildungsstreikbündnisses nachzukommen (vergleiche www.bildungsstreik.net)? Nach Gesprächen von Ministerin Schavan am 7. Juli 009 mit Studierenden, den Ländern und Hochschulen m Sommer dieses Jahres wurden verschiedene Verein- arungen zur Verringerung der hohen Stoff- und Prü- ungsdichte, zur Verbesserung der Mobilität und zur Ver- esserung der Anerkennung getroffen, die insbesondere ie Hochschulen nun umsetzen müssen. Die Kultusministerkonferenz hat dazu am 15. Okto- er 2009 in Waren ein Elf-Punkte-Programm verab- chiedet, das Maßnahmen vorsieht, die insbesondere arauf abzielen, die Studierbarkeit zu verbessern, die Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 375 (A) ) (B) ) Mobilität zu erleichtern und die Akzeptanz des BA zu verbessern. Auch die ländergemeinsamen Strukturvorga- ben für Bachelor- und Masterstudiengänge werden einer kritischen Prüfung unterzogen. Die Bundesregierung hat ihr Hochschulengagement weiter ausgebaut, zum Beispiel durch die Fortsetzung des Hochschulpakts, der 275 000 neue Studienplätze schaffen wird. Die Koalition wird zudem in den kom- menden vier Jahren 12 Milliarden Euro zusätzlich in Bil- dung und Forschung investieren. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, gemeinsam mit den Ländern und den Hochschulen ein „Bologna-Qualitäts- und Mobilitäts- paket“ zu schnüren, das die Studienreform zügig voran- bringt und die Qualität des Studiums und die Mobilität der Studierenden weiter verbessert. Anlage 35 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage der Abgeordneten Nicole Gohlke (DIE LINKE) (Druck- sache 17/48, Frage 65): Wird die Bundesregierung ihre Regelungskompetenz im Bereich der Hochschulzulassung in dieser Legislaturperiode wahrnehmen und ein bundesweit einheitliches Hochschulzu- lassungsgesetz – bitte begründen – einführen? Die Bundesregierung plant im Bereich Hochschulzu- lassung keine neuen Regelungen. Ab dem Wintersemes- ter 2011/2012 soll ein bundesweites Serviceverfahren starten, das die Zulassung in lokal zulassungsbeschränk- ten Studiengängen komplett online organisieren wird. Das neue Serviceverfahren wird Mehrfachbewerbungen von Studieninteressenten koordinieren und Mehrfachzu- lassungsmöglichkeiten abgleichen. Die Zulassung in ört- lich zulassungsbeschränkten Studiengängen wird hier- durch transparenter und effizienter, die Studienplätze werden in kürzerer Zeit besetzt. Das BMBF fordert die notwendige Entwicklung des neuen Zulassungsver- fahrens, insbesondere der hierfür erforderlichen Soft- ware, mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro. Anlage 36 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage der Abgeordneten Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 66): Welche „verabredeten Hochschulreformen“ müssen nach Auffassung der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, die Länder schnell umsetzen (SWR 2 Tagesgespräch vom 12. November 2009), und welche tatkräf- tigen eigenen Schritte wird die Bundesregierung unterneh- men? In Gesprächen von Bundesministerin Professor Dr. Schavan mit Studierenden, den Ländern und Hoch- schulen im Sommer dieses Jahres wurden verschiedene Vereinbarungen zur Verringerung der hohen Stoff- und Prüfungsdichte, zur Verbesserung der Mobilität und zur Verbesserung der Anerkennungspraxis getroffen. w a d S n b v e v H p b d A d d G s m g s S b z M d d g z M g A d d G d S f F t (C (D Auf Länderseite wurde ein Elf-Punkte-Programm ent- ickelt und von der Kultusministerkonferenz (KMK) m 15. Oktober 2009 verabschiedet. Insbesondere soll urch die von der KMK beschlossenen Maßnahmen die tudierbarkeit verbessert, die internationale und natio- ale Mobilität erleichtert und die Akzeptanz des BA ver- essert werden. Auch die ländergemeinsamen Struktur- orgaben für Bachelor- und Masterstudiengänge werden iner kritischen Prüfung unterzogen. Die Regierungsparteien haben in ihrem Koalitions- ertrag vereinbart, gemeinsam mit den Ländern und den ochschulen ein „Bologna-Qualitäts- und Mobilitäts- aket“ zu schnüren, das die Studienreform weiter voran- ringt und die Qualität des Studiums und die Mobilität er Studierenden weiter verbessert. nlage 37 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage er Abgeordneten Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 67): Für wann plant die Bundesregierung ein Treffen mit Akti- ven des Bildungsstreikes? Bundesbildungsministerin Professor Dr. Schavan hat ich am 7. Juli 2009 zu einem konstruktiven Gespräch it Vertretern des Bildungsstreiks und bundesweit täti- en Studierendenvertretungen getroffen. Das BMBF teht in einem regelmäßigen Meinungsaustausch mit tudierenden zum Bologna-Prozess im Rahmen der Ar- eitsgruppe „Fortführung des Bologna-Prozesses“ und ahlreicher Veranstaltungen an den Hochschulen. Frau inisterin hat wiederholt Verständnis für die Studieren- en geäußert und die Hochschulen und Länder aufgefor- ert, den erkannten Reformbedarf zügig anzugehen. Es ilt jetzt, die notwendigen Reformen schnell umzuset- en. Im Lichte der Ergebnisse der jetzt angestoßenen aßnahmen wird es weitere Gespräche der Bundesre- ierung mit Studierenden geben. nlage 38 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage er Abgeordneten Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 68): Welche Konsequenzen zieht die Bundesregierung aus der Tatsache, dass zwischen 2003 und 2008 die Zahl derjenigen mit Hochschulreife um fast 20 Prozent gestiegen ist, die Zahl der Studienanfänger im gleichen Zeitraum aber nur um 2,4 Prozent (Quelle: dpa-Meldung vom 22. September 2009 „Trotz Studentenrekords: Unlust am Studium wächst“), und wie viele Studienplätze wird der Bund zusätzlich in der 17. Wahlperiode mitfinanzieren? Die Bundesregierung bekennt sich zu der Zielsetzung, ie Studienanfängerquote weiter zu steigern und dafür orge zu tragen, dass mehr Studierende ihr Studium er- olgreich abschließen. Die nachhaltige Sicherung der achkräftebasis ist für die Bundesregierung ein wich- iges Anliegen. Nach den heute (25. November 2009) 376 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) veröffentlichten vorläufigen Angaben des Statistischen Bundeamtes haben im Jahr 2009 insgesamt 423 600 junge Menschen in Deutschland ein Hochschul- studium aufgenommen. Das sind gut 26 800 oder 7 Prozent mehr als im letzten Jahr. Nach den vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Studien- anfängerquote, also der Anteil der Studierenden an einem Altersjahrgang, von 40,3 Prozent (2008) auf 43,3 Prozent gestiegen. Damit hat sich der bereits im letzten Jahr zu beobachtende Aufwärtstrend bei der Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger weiter fortgesetzt. Dies zeigt, dass der Hochschulpakt von Bund und Ländern wirkt. Die im Hochschulpakt 2020 zugrunde gelegten Ausbauziele (bis 2009 rund 64 000 zusätzliche Studienanfänger) wurden mit den aktuellen Steigerun- gen erreicht. Für die zweite Programmphase des Hochschulpakts 2020 von 2011 bis 2015, die die Regie- rungschefs von Bund und Ländern am 4. Juni 2009 be- schlossen haben, rechnen wir mit 275 000 zusätzlichen Studienanfängerinnen und Studienanfänger gegenüber 2005. Um die entsprechenden Studiermöglichkeiten zu schaffen, stellt allein der Bund in den Jahren 2011 bis 2015 rund 3,2 Milliarden Euro zur Verfügung, die Län- der stellen die Gesamtfinanzierung sicher. Anlage 39 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) (Drucksache 17/48, Fragen 69 und 70): Welche Maßnahmen hält die Bundesregierung für notwen- dig, um die durch die Protestierenden angesprochenen Pro- bleme im Bildungssystem zu lösen? Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung als Konse- quenz aus dem Bildungsstreik in dieser Legislaturperiode er- greifen? Zu Frage 69: Nach Gesprächen von Ministerin Schavan mit Studie- renden, den Ländern und Hochschulen im Sommer die- ses Jahres wurden verschiedene Vereinbarungen zur Ver- ringerung der hohen Stoff- und Prüfungsdichte, zur Verbesserung der Mobilität und zur Verbesserung der Anerkennung getroffen, die insbesondere die Hochschu- len nun umsetzen müssen. Die Kultusministerkonferenz hat dazu am 15. Okto- ber 2009 in Waren ein Elf-Punkte-Programm verab- schiedet, das Maßnahmen vorsieht, die insbesondere darauf abzielen, die Studierbarkeit zu verbessern, die Mobilität zu erleichtern und die Akzeptanz des BA zu verbessern. Auch die ländergemeinsamen Strukturvorga- ben für Bachelor- und Masterstudiengänge werden einer kritischen Prüfung unterzogen. Zu Frage 70: Die Bundesregierung hat ihr Hochschulengagement weiter ausgebaut, zum Beispiel durch die Fortsetzung des Hochschulpakts, der 275 000 neue Studienplätze schaffen wird. Die Koalition wird zudem in den kom- m d i H k b d A d d s s p k S v D W D E A d d L g r Z r a H s B n s S g s w c B g D i (C (D enden vier Jahren 12 Milliarden Euro zusätzlich in Bil- ung und Forschung investieren. Im Koalitionsvertrag st vereinbart, gemeinsam mit den Ländern und den ochschulen ein „Bologna-Qualitäts- und Mobilitätspa- et“ zu schnüren, das die Studienreform zügig voran- ringt und die Qualität des Studiums und die Mobilität er Studierenden weiter verbessert. nlage 40 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage er Abgeordneten Agnes Alpers (DIE LINKE) (Druck- ache 17/48, Frage 71): Wie viele Studienplätze konnten durch die Studienplatz- börse an die nach Medienberichten rund 460 000 interessier- ten jungen Menschen vermittelt werden, und wie viele Stu- dienplätze blieben trotz der Studienplatzbörse – bitte nach Fachrichtungen und Anteilen aufschlüsseln – unbesetzt? Die Studienplatzbörse diente dazu, Studieninteres- ierte nach Ablauf des normalen Verfahrens der Studien- latzvergabe besser über noch vorhandene Studienplatz- apazitäten zu informieren. Die Bewerbung um einen tudienplatz und die Zulassung erfolgten dann nach wie or an bzw. durch die Hochschulen selbst. Das KMK-Sekretariat erhebt derzeit bei den Ländern aten zu den Ergebnissen der Zulassungsverfahren zum S 2009/2010 einschließlich der Studienplatzbörse. iese sollen nach Auskunft des KMK-Sekretariats bis nde des Jahres 2009 vorliegen. nlage 41 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage er Abgeordneten Kathrin Senger-Schäfer (DIE INKE) (Drucksache 17/48, Frage 72): Plant die Bundesregierung – bitte begründen –, den Mas- terabschluss als Regelabschluss im Rahmen ihrer Regelungs- kompetenz für die Hochschulabschlüsse zu verankern? Die Bundesregierung plant keine derartigen Regelun- en. Mit dem Bachelor wird ein erster berufsqualifizie- ender Abschluss erworben. Zugleich eröffnet er den ugang zum Masterstudium, das zu einem weiteren be- ufsqualifizierenden Abschluss führt. Entgegen teilweise nderer öffentlicher Wahrnehmung gibt es derzeit keine inweise auf eine fehlende Akzeptanz der Bachelor-Ab- olventen am Arbeitsmarkt. Nach einer Studie zum erufserfolg von Hochschulabsolventen des Internatio- alen Zentrums für Hochschulforschung (INCHER-Kas- el) haben Bachelor-Absolventen gute Berufschancen. ie haben bei fächerübergreifender Betrachtung ver- leichbare Chancen, eine Anstellung zu finden, wie Ab- olventen früherer Studiengänge. Die Bundesregierung ird diese Entwicklung weiter beobachten und untersu- hen. Unabhängig davon sollte nach Auffassung der undesregierung denjenigen, die den Bachelor bestehen, rundsätzlich auch ein Masterprogramm offen stehen. er große Vorteil der neuen Studienstruktur liegt gerade n der größeren Vielfalt an möglichen Bildungswegen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 377 (A) ) (B) ) Anlage 42 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage der Abgeordneten Diana Golze (DIE LINKE) (Druck- sache 17/48, Frage 73): Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus den Ergebnissen der Studie über den Berufseinstieg von Ba- chelorabsolventinnen und -absolventen insgesamt und insbe- sondere aus dem Resultat, dass sie ein deutlich geringeres durchschnittliches Einstiegsgehalt – durchschnittlich 500 Euro monatlich weniger – im Vergleich zu Absolventinnen und Ab- solventen von Master- und Diplomstudiengängen erhalten? Die Studie zeigt, dass die Bologna-Reform in unse- rem Land mit Blick auf die Akzeptanz des Bachelor als erstem berufsbefähigenden Abschluss auf dem Arbeits- markt auf gutem Weg ist. Es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass die Wirtschaft die gestuften Studienstruk- turen nicht anerkennt. Das geringere Einkommen von BA-Absolventen – im Durchschnitt über alle Fächern kann möglicherweise mit der kürzeren Studiendauer kor- respondieren. Die in der Studie festgestellten Unter- schiede zwischen den einzelnen Fächern zeigen aber auch, dass das Einkommensniveau gegebenenfalls mehr von der wirtschaftlichen Lage einzelner Branchen als von der Art des Studienabschlusses abhängt. Anlage 43 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage der Abgeordneten Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 74): Zu welchem Zeitpunkt plant die Bundesregierung gegebe- nenfalls eine Erhöhung der Förderbeiträge beim BAföG, und welche konkreten Schritte zur Weiterentwicklung der staatli- chen Studienfinanzierung – jenseits des angekündigten Sti- pendiensystems von Bund, Ländern und Wirtschaft – sollen bis zum Ende der Legislaturperiode greifen? Die Bundesregierung bekennt sich, wie im Koali- tionsvertrag festgehalten, zur Sicherung und Weiterent- wicklung des BAföG. In diesem Zusammenhang kann ich bestätigen, dass eine erneute Anhebung der Bedarfs- sätze und Freibeträge zum Wintersemester 2010 vorge- sehen ist, nachdem die Bundesregierung bereits vor ei- nem Jahr eine der größten Erhöhungen in der Geschichte des BAföG vorgenommen hat. Einzelheiten zu den ge- planten Anhebungen und Verbesserungen sind derzeit Gegenstand von Beratungen innerhalb der Bundesregie- rung und werden auch mit den Ländern vorabzustimmen sein. Die Bundesregierung wird den gesetzgebenden Körperschaften einen entsprechenden Gesetzentwurf rechtzeitig vorlegen. Überdies wird parallel zur Einführung des nationalen Stipendienprogramms das Büchergeld der Begabtenför- derungswerke auf 300 Euro angehoben. Bei Bedürftig- keit wird – wie bisher – ergänzend ein Lebenshaltungs- stipendium gezahlt. A d d s o w i s s n d p G r s K r A d d ( A d d ( t w i s s n d p G r s (C (D nlage 44 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage er Abgeordneten Agnes Alpers (DIE LINKE) (Druck- ache 17/48, Frage 75): Wann wird die Bundesministerin für Bildung und For- schung, Dr. Annette Schavan, den Ländern und dem Kabinett eine Erhöhung des BAföG vorschlagen? Die Bundesregierung bekennt sich, wie im Koaliti- nsvertrag festgehalten, zur Sicherung und Weiterent- icklung des BAföG. In diesem Zusammenhang kann ch bestätigen, dass eine erneute Anhebung der Bedarfs- ätze und Freibeträge zum Wintersemester 2010 vorge- ehen ist, nachdem die Bundesregierung bereits vor ei- em Jahr eine der größten Erhöhungen in der Geschichte es BAföG vorgenommen hat. Einzelheiten zu den ge- lanten Anhebungen und Verbesserungen sind derzeit egenstand von Beratungen innerhalb der Bundesregie- ung und werden auch mit den Ländern vorabzustimmen ein. Die Bundesregierung wird den gesetzgebenden örperschaften einen entsprechenden Gesetzentwurf echtzeitig vorlegen. nlage 45 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage er Abgeordneten Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) Drucksache 17/48, Frage 76): Bestehen innerhalb der Bundesregierung Pläne oder Über- legungen, die Studienfinanzierung nach dem Bundesausbil- dungsförderungsgesetz auf ein Volldarlehen umzustellen, und, falls ja, mit welcher Begründung? Nein. Solche Pläne bestehen nicht. nlage 46 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage er Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) Drucksache 17/48, Frage 77): Um wie viel Prozent müsste nach Ansicht der Bundesre- gierung bzw. der Bundesministerin für Bildung und For- schung, Dr. Annette Schavan, die Förderung nach dem Bun- desausbildungsförderungsgesetz erhöht werden, und ist – bitte begründen – auch eine Erhöhung der Freibeträge angedacht? Die Bundesregierung bekennt sich, wie im Koali- ionsvertrag festgehalten, zur Sicherung und Weiterent- icklung des BAföG. In diesem Zusammenhang kann ch bestätigen, dass eine erneute Anhebung der Bedarfs- ätze und Freibeträge zum Wintersemester 2010 vorge- ehen ist, nachdem die Bundesregierung bereits vor ei- em Jahr eine der größten Erhöhungen in der Geschichte es BAföG vorgenommen hat. Einzelheiten zu den ge- lanten Anhebungen und Verbesserungen sind derzeit egenstand von Beratungen innerhalb der Bundesregie- ung und werden auch mit den Ländern vorabzustimmen ein. Die Bundesregierung wird den gesetzgebenden 378 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) Körperschaften einen entsprechenden Gesetzentwurf rechtzeitig vorlegen. Anlage 47 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage der Abgeordneten Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) (Drucksache 17/48, Frage 78): Wie viel Geld muss nach Rechnung der Bundesregierung zusätzlich aufgebracht werden, um den Beschluss des Bil- dungsgipfels von 2008 zu erreichen, die Aufwendungen im Bildungsbereich bis 2015 auf 10 Prozent des Bruttoinlands- produkts zu erhöhen, und wie sollen sich die zusätzlichen Mittel auf Bund, Länder, Kommunen und Privathaushalte ver- teilen? Die Regierungschefs von Bund und Ländern haben sich beim Qualifizierungsgipfel am 22. Oktober 2008 auf das Ziel verständigt, dass in Deutschland bis zum Jahr 2015 der Anteil der Aufwendungen für Bildung und Forschung auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts gesteigert wird. Mit der Erarbeitung von Vorschlägen zur Erreichung dieses Ziels wurde eine Bund-Länder- Strategiegruppe beauftragt. Die Abstimmungen hierzu verlaufen konstruktiv, sind aber noch nicht abgeschlos- sen. Ein entsprechender Bericht der Strategiegruppe wird Gegenstand der Besprechung der Bundeskanzlerin mit der Regierungschefin und den Regierungschefs der Länder am 16. Dezember 2009 sein. Seit dem Qualifizie- rungsgipfel wurden bereits eine Vielzahl von Initiativen eingeleitet und konkrete Maßnahmen ergriffen, um Bil- dung, Wissenschaft und Forschung in Deutschland nach- haltig zu stärken. Dazu gehört insbesondere die am 4. Juni 2009 beschlossene Fortführung von Hochschul- pakt, Exzellenzinitiative und Pakt für Forschung und In- novation. Die Bundesregierung ist bereit, zusätzliche Anstren- gungen zu unternehmen, um ihren Beitrag zur Errei- chung des 10-Prozent-Ziels zu erbringen. Bis 2013 wird der Bund seine Ausgaben für Bildung und Forschung insgesamt um 12 Milliarden Euro anheben. Klar ist aber auch, dass die Erreichung des 10-Prozent-Ziels einen po- litischen Kraftakt erfordert, der von allen Akteuren nur gemeinsam geleistet werden kann. Anlage 48 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage der Abgeordneten Diana Golze (DIE LINKE) (Drucksa- che 17/48, Frage 79): Nach welchen Kriterien und durch wen sollen nach den Plä- nen der Bundesregierung die besten 10 Prozent der Studieren- den für das nationale Stipendienprogramm – bundes- oder lan- desweiter Notendurchschnitt, orientiert am Notendurchschnitt an der Hochschule oder im Fachbereich, Rolle des sozialen, eh- renamtlichen oder politischen Engagements etc. – ausgewählt werden? Ziel ist es, das nationale Stipendienprogramm ge- meinsam mit den Ländern ins Leben zu rufen. Geplant ist, dass die Hochschulen die Stipendien nach Leistungs- k g A d d G A t g d d d A d d G E G A d A N L d c w l b d B (C (D riterien vergeben. Die Einzelheiten der Programmaus- estaltung sind gemeinsam zu beraten. nlage 49 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage er Abgeordneten Katja Dörner (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 80): Inwieweit hält die Bundesregierung nach Auslaufen des Ganztagsschulprogramms einen weiteren Ausbau von Ganz- tagsschulen in den Ländern für notwendig, und welche Initia- tiven plant sie, um die verfassungsrechtliche Grundlage für eine Beteiligung des Bundes beim Ganztagsschulausbau zu schaffen? Die Bundesregierung begrüßt einen bedarfsgerechten usbau von Ganztagsschulen in den Ländern. Eine wei- ere Unterstützung nach Auslaufen des Investitionspro- ramms Zukunft Bildung und Betreuung (IZBB) Ende ieses Jahres ist auf Grundlage des geänderten Art. 104 b es Grundgesetzes (GG) nicht möglich. Eine Änderung es Grundgesetzes ist nicht geplant. nlage 50 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage er Abgeordneten Katja Dörner (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/48, Frage 81): Inwieweit teilt und unterstützt die Bundesministerin für Bildung und Forschung die Initiativen verschiedener Bundes- länder – zuletzt von Bremen, Hamburg, dem Saarland –, die Weichen in Richtung längeres gemeinsames Lernen zu stellen und damit Schritte zu einer Überwindung des selektiven mehrgliedrigen Schulsystems, das Kinder bereits im Alter von zehn Jahren auf unterschiedlichste Schulformen sortiert, ein- zuleiten? Schulstrukturentwicklung ist Aufgabe der Länder. ine Unterstützung durch die Bundesregierung ist auf rundlage des Art. 104 b GG nicht möglich. nlage 51 Antwort er Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Frage des bgeordneten Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 17/48, Frage 82): Welche Summe plant die Bundesregierung ab dem Haus- haltsjahr 2010 für die Förderung der Ernährungssicherung in Entwicklungsländern bereitzustellen, und über welche Institu- tionen sollen die Mittel verausgabt werden? Die Bundesregierung hat auf dem G8-Gipfel in ’Aquila 3 Milliarden US-Dollar über die kommenden rei Jahre für strukturell wirksame Maßnahmen zur Si- herung der Welternährung zugesagt, mit denen die Ent- icklung der ländlichen Regionen in den Entwicklungs- ändern wirksam vorangebracht werden kann. Dies edeutet, dass die Bundesregierung in den kommenden rei Jahren circa 700 Millionen Euro pro Jahr für diesen ereich bereitstellen wird. Mit dieser Zusage wird die Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 379 (A) ) (B) ) deutsche Entwicklungszusammenarbeit im Bereich länd- liche Entwicklung und Ernährungssicherheit deutlich ge- stärkt. Darüber hinaus wird das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung an- lassbezogen im Rahmen der vorhandenen Ansätze wei- tere Mittel für kurzfristige Maßnahmen zur Ernährungs- sicherung aus dem Bereich der Not- und Übergangshilfe bereitstellen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung wird die Zusagen vor allem über bilaterale Zusammenarbeit und auch über multilate- rale Institutionen umsetzen. Anlage 52 Antwort der Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Fragen des Abgeordneten Niema Movassat (DIE LINKE) (Drucksache 17/48, Fragen 83 und 84): Wie schätzen die Bundesregierung und der Bundesminis- ter für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, im Besonderen die Priorität der Hungerbekämp- fung für die neue Legislaturperiode ein, da er eine Teilnahme am Welternährungsgipfel für unnötig erachtet hat und die deutsche Regierungsdelegation sich nur zu einem weiteren Bekenntnis bereits getroffener und schon gescheiterter unver- bindlicher Aussagen, wie der Halbierung der Zahl der Hun- gernden bis 2015, durchringen konnte? Wie wollen die Bundesregierung und der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, im Besonderen die Entwicklung ländlicher Regionen in Entwicklungsländern, welche er zu einem Schwerpunkt seiner Politik erklärt hat, erreichen, wenn jetzt schon das Ver- sprechen, die ODA-Quote bis 2010 auf 0,51 Prozent des Brut- toinlandsprodukts zu steigern, gebrochen wird und die FDP sich von jeher gegen alternative Finanzierungsinstrumente ausgesprochen hat? Zu Frage 83: Die Bundesregierung hat sich darauf verständigt, die ländliche Entwicklung und Welternährung als Schwer- punkt der Entwicklungszusammenarbeit in der 17. Le- gislaturperiode zu verankern. Sie war auf dem Welter- nährungsgipfel durch Bundesministerin Ilse Aigner, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, und Parlamentarische Staatssekretä- rin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung, Frau Gudrun Kopp, hoch- rangig vertreten. Der Welternährungsgipfel hat die internationalen An- strengungen zur Sicherung der Welternährung einen wichtigen Schritt voran gebracht. Auf dem Gipfel hat sich die Weltgemeinschaft erstmalig zu der „Globalen Partnerschaft für Landwirtschaft und Ernährungssiche- rung“ bekannt. Der reformierte Ausschuss der Vereinten Nationen für Welternährung wurde als ein zentrales Ele- ment dieser Partnerschaft bestätigt. Gleichzeitig ist die Einigung auf fünf grundlegende Rom-Prinzipien als Ba- sis der gemeinsamen Anstrengungen zur Sicherung der Welternährung gelungen. Zudem konnte das Recht auf Nahrung in der Schlusserklärung prominent verankert werden. w d Z L d c w l d c r E w D a b I V c i d t s A d A N r 2 E E H f Z a v A d d N (C (D Die Bundesregierung hält an den Millennium-Ent- icklungszielen fest. Dazu gehört das Ziel, den Anteil er Menschen zu halbieren, die Hunger leiden. u Frage 84: Die Bundesregierung hat auf dem G8-Gipfel in ’Aquila 3 Milliarden US-Dollar über die kommenden rei Jahre für strukturell wirksame Maßnahmen zur Si- herung der Welternährung zugesagt, mit denen die Ent- icklung der ländlichen Regionen in den Entwicklungs- ändern vorangebracht werden kann. Dies bedeutet, dass ie Bundesregierung in den kommenden drei Jahren irca 700 Millionen Euro pro Jahr für diesen Bereich be- eitstellen wird. Mit dieser Zusage wird die deutsche ntwicklungszusammenarbeit im Bereich ländliche Ent- icklung und Ernährungssicherheit deutlich gestärkt. as Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammen- rbeit und Entwicklung wird die Zusagen vor allem über ilaterale Zusammenarbeit und auch über multilaterale nstitutionen umsetzen. Die Bundesregierung steht zu ihren internationalen erpflichtungen zur Erhöhung der deutschen öffentli- hen Entwicklungsleistungen. Die Bundeskanzlerin hat n ihrer Regierungserklärung vom 10. November 2009 as Ziel bekräftigt, bis 2015 0,7 Prozent des Bruttona- ionaleinkommens für Entwicklungspolitik bereit zu tellen. nlage 53 Antwort er Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Frage der bgeordneten Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 17/48, Frage 85): Auf welche Weise will die Bundesregierung das von ihr in einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für wirtschaftli- che Zusammenarbeit und Entwicklung vom 17. November 2009 erwähnte Ziel erreichen, 0,7 Prozent des Bruttonational- einkommens bis 2015 für die Entwicklungszusammenarbeit einzusetzen, nachdem der zuständige Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung das bislang zugesagte Zwischenziel für 2010, 0,51 Prozent zu verwenden, aufgegeben hat (epd, 18. November 2009)? Die Bundeskanzlerin hat in ihrer Regierungserklä- ung vom 10. November 2009 das Ziel bekräftigt, bis 015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für ntwicklungspolitik bereit zu stellen. Die Steigerung des inzelplans 23 ist daher auch Gegenstand der laufenden aushaltsverhandlungen für den Haushalt 2010 sowie ür die mittelfristige Finanzplanung. Zur Erreichung der iele tragen neben der Erhöhung der Haushaltsmittel uch Schuldenerlasse und Erlöse aus der Versteigerung on CO2-Emissionszertifikaten bei. nlage 54 Antwort er Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Fragen, er Abgeordneten Ute Koczy (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 17/48, Frage 86): 380 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 (A) ) (B) ) Welche Konsultationen mit den chinesischen Partnern gin- gen der Ankündigung, die Entwicklungszusammenarbeit mit China zu beenden, voraus, und welche Überlegungen beste- hen bezogen auf die Ankündigung sogenannter Dreieckspart- nerschaften? Auch unsere chinesischen Partner wissen: Ziel unse- rer Entwicklungszusammenarbeit ist es, sie überflüssig zu machen. In China sind wir – übrigens auch dank der deutschen Entwicklungszusammenarbeit – auf dem bes- ten Weg, dieses Ziel zu erreichen. China ist inzwischen die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und verfügt über die weltweit größten Devisenreserven. Man weiß auch dort, dass sich unsere Zusammenarbeit vor dem Hinter- grund dieser beeindruckenden Entwicklungserfolge wei- terentwickeln muss. Deshalb ist die Ankündigung der Vorgängerin des Bundesentwicklungsministers im ver- gangenen Jahr, die klassische finanzielle Zusammenar- beit einzustellen, durchaus auf Verständnis gestoßen. Diese Entscheidung kam übrigens nicht zuletzt auf Drängen der FDP zustande. Die Entscheidung von Bundesentwicklungsminister Niebel, die klassische „Entwicklungshilfe“ zu beenden, kam nun alles andere als überraschend. China kann und will die Armutsbekämpfung im eigenen Land selbst übernehmen. Bundesentwicklungsminister Niebel hat unsere Linie dem chinesischen Botschafter Wu Hongbo am 16. November 2009 ausführlich erläutert. Wir waren uns einig, dass wir unsere entwicklungspolitischen Be- ziehungen auf eine neue Grundlage stellen müssen. Was wir brauchen – und übrigens in Ansätzen bereits begon- nen haben, ist eine strategische Partnerschaft auf Augen- höhe. Auf den Punkt gebracht heißt das: Die Entwick- lungshilfe ist vorbei, jetzt beginnt die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Bundesentwicklungsminister Niebel hat dabei klargestellt, dass laufende Vorhaben von dieser Entscheidung nicht betroffen sind und die für dieses Jahr vorbesprochenen Zusagen noch erfolgen. Projektruinen werden wir nicht hinterlassen. In Zukunft wird die Bundesregierung nur noch Pro- jekte fördern, die auch zentralen deutschen Interessen dienen, etwa in den Bereichen Wirtschaft, Recht, Um- welt und Klimaschutz. Und eines ist auch klar: zu einer solchen gleichberechtigten Partnerschaft gehört auch, dass die chinesische Seite sich substanziell an den Kos- ten beteiligt. Bundesentwicklungsminister Niebel ist zuversichtlich, dass wir auf dieser Basis die guten bilate- ralen Beziehungen zum gegenseitigen Nutzen weiterent- wickeln können. Was die Frage nach Dreieckskooperationen angeht: FDP und Union haben bereits im Koalitionsvertrag ver- einbart, dass wir die Zusammenarbeit mit Schwellenlän- dern zu Partnerschaften für eine nachhaltige Gestaltung der Globalisierung in gegenseitiger Verantwortung wei- terentwickeln und insbesondere Dreieckskooperationen fördern werden. Wir wollen Schwellenländer wie China zur Über- nahme internationaler Verantwortung ermutigen, sie in ihrer neuen Rolle als Geber unterstützen und die Qualität ihrer Entwicklungszusammenarbeit verbessern. Dies kann auf ganz unterschiedliche Weise geschehen. So existiert beispielsweise beim OECD-DAC eine soge- nannte China-DAC-Studiengruppe, die sich mit der F n z B d d g o u h n e B A d d s Z b z s K d V d s K a i b r w a l Z g B s w k g (C (D rage befasst, welche Lehren aus der Entwicklung Chi- as für die Entwicklungszusammenarbeit in Afrika ge- ogen werden können. Weitere Möglichkeiten sind zum eispiel die Beratung der chinesischen EZ-Institutionen, ie Evaluierung chinesischer Projekte oder eben auch ie gemeinsame Durchführung von Projekten und Pro- rammen in Drittländern. Projektbezogene Dreiecksko- perationen sind natürlich auch mit Risiken verbunden nd müssen vom Drittland gewollt sein. Wir werden des- alb im Einzelfall entscheiden, wo solche Kooperatio- en sinnvoll sind. Auch über dieses Thema hat Bundes- ntwicklungsminister Niebel mit dem chinesischen otschafter gesprochen. nlage 55 Antwort er Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Fragen er Abgeordneten Heike Hänsel (DIE LINKE) (Druck- ache 17/48, Fragen 87 und 88): Kann die Bundesregierung erläutern, welche gegenüber frü- heren Bundesregierungen veränderte Einschätzung der Lage in Kolumbien und der bisherigen deutsch-kolumbianischen Zu- sammenarbeit der vom Bundesminister für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung, Dirk Niebel, im Interview mit dem epd am 18. November 2009 getätigten Aussage zugrunde liegt: „Auch mit Kolumbien sollten wir ideologiefreier umge- hen. Dort hat sich in den letzten Jahren einiges getan.“? Welche Berücksichtigung werden bei der konkreten Aus- gestaltung der Zusammenarbeit mit Kolumbien durch die neue Bundesregierung Berichte von Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften und Friedensaktivistinnen und Friedensaktivis- ten über schwere Menschenrechtsverletzungen in ihrem Land und über die Verstrickung des Regierungsapparats mit rechten paramilitärischen Verbänden und mit dem organisierten Dro- genhandel finden? u Frage 87: Die Bundesregierung beurteilt die Lage in Kolum- ien, ebenso wie die anderen EU-Staaten, sehr differen- iert: Es wird eindeutig festgestellt, dass sich die wirt- chaftlichen, politischen und sozialen Bedingungen in olumbien in den letzten Jahren verbessert haben. Auch ie Sicherheitssituation in Kolumbien zeigt deutliche erbesserungen. Offene Probleme betreffen weiterhin ie Menschenrechtssituation, die soziale und ökonomi- che Ungleichheit, die Auswirkungen des bewaffneten onflikts auf die Zivilgesellschaft und die große Anzahl n Binnenvertriebenen. Die kolumbianische Regierung st sich dieser Probleme bewusst und bestrebt, diese zu ewältigen. Der ganz überwiegende Teil der Menschen- echtsverletzungen geht auf das Konto der illegalen Ge- altgruppen. Die deutsch-kolumbianische Entwicklungszusammen- rbeit arbeitet intensiv im Bereich der Friedensentwick- ung und hat wichtige Impulse bei der Verbesserung der usammenarbeit zwischen Staat und Zivilgesellschaft egeben, insbesondere auf der dezentralen Ebene. Mit ezug auf die Fortschritte Kolumbiens und die Interes- en Deutschlands an gemeinsamen Aktivitäten im Um- elt- und Klimaschutz wird in Zukunft an eine Verstär- ung des deutschen Engagements in diesem Bereich edacht. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 381 (A) (C) (B) (D) Zu Frage 88: Die kolumbianische Regierung hat beträchtliche An- strengungen unternommen, um die Menschenrechtslage im Land zu verbessern, und internationale Gremien ein- geladen, dies zu überprüfen. Dazu zählen die freiwillige Unterwerfung unter das Universelle Staatenüberprü- fungsverfahren vor dem VN-Menschenrechtsrat im Dezember 2008, die enge Zusammenarbeit mit dem Hochkommissariat der Vereinten Nationen für Men- schenrechte und die ausdrückliche Einladung an die VN, die Menschenrechtslage durch VN-Sonderberichterstat- ter überprüfen zu lassen, die schon mehrfach angenom- men wurde. Durch die Aufnahme von regelmäßigen Menschen- rechtskonsultationen wurde der Dialog über Menschen- rechte zwischen der EU und der kolumbianischen Regie- rung vertieft. Zur Beurteilung der Rahmenbedingungen für die Ent- wicklungszusammenarbeit in Kolumbien werden auch Informationen vonseiten der deutschen und kolumbiani- schen zivilgesellschaftlichen Gruppen, Betroffenen und der Kirchen herangezogen. Hierbei hat sich gezeigt, dass sich die Lage in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Gleichwohl ist die Menschenrechtsfrage insgesamt nach wie vor besorgniserregend. Daher ist weiter die Unterstützung der Anstrengungen der kolumbianischen Regierung zur Stärkung des Menschenrechtsschutzes in Kolumbien erforderlich. Die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit greift ak- tiv viele der Themen auf, die ursächlich für die Konflikte in Kolumbien sind: zum Beispiel durch die Stärkung der externen Kontrolle von Verwaltungshandeln durch Justiz und staatliche Kontrollorgane, die Stärkung von Nichtre- gierungsnetzwerken, die die Umsetzung von staatlichen Initiativen begleiten, die Förderung von Dialogforen zwi- schen Zivilgesellschaft und Staat sowie durch die Unter- stützung von Maßnahmen zur Slumsanierung in Bogotá, die neben der Verbesserung des Wohnumfelds auch Maß- nahmen zur Konfliktprävention und -bewältigung bein- halten. 6. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 25. November 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33 Anlage 34 Anlage 35 Anlage 36 Anlage 37 Anlage 38 Anlage 39 Anlage 40 Anlage 41 Anlage 42 Anlage 43 Anlage 44 Anlage 45 Anlage 46 Anlage 47 Anlage 48 Anlage 49 Anlage 50 Anlage 51 Anlage 52 Anlage 53 Anlage 54 Anlage 55
Gesamtes Protokol
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700600000

Guten Tag, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Sit-

zung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Entwurf einer Verordnung
über die Bezugsfrist für das Kurzarbeitergeld.

Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht
hat der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Herr
Dr. Franz Josef Jung.

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
und Soziales:

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Bundesregierung hat heute im Rahmen ihrer Kabi-
nettsentscheidung eine Anschlussverordnung zur Kurz-
arbeit beschlossen, das heißt konkret, dass das Kurz-
arbeitergeld, das im Jahr 2010 beantragt wird, für einen
Zeitraum von maximal 18 Monaten bezogen werden
kann. Für Anträge bis zum 31. Dezember dieses Jahres
gilt noch die maximale Bezugsdauer des Kurzarbeiter-
geldes von 24 Monaten. Für Anträge ab 2010 beträgt die
Dauer 18 Monate.

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Redet
Ich denke, dass gerade die Entscheidung der Regie-
rung, das Kurzarbeitergeld länger zu zahlen, dazu ge-
führt hat, dass wir – was den Arbeitsmarkt betrifft – eini-
germaßen robust durch diese Krise gekommen sind. Sie
müssen bedenken: Die Prognosen lagen bei 5 Millionen
Arbeitslosen. Ich konnte in meinem ersten Bericht
3,229 Millionen Arbeitslose angeben.

Allerdings – das muss man deutlich sagen – ist das
noch keine Trendwende. Wir haben das Tal noch nicht
durchschritten. Die Bundesregierung rechnet mit
4,1 Millionen Arbeitslosen, wobei die Sachverständigen
uns vor Kurzem mitgeteilt haben, dass die Zahl auch bei
4 Millionen oder knapp darunter liegen k
glaube, diese Zahlen zeigen, dass es richtig un
dig ist, die Möglichkeit einer längeren Bezug
Kurzarbeitergeldes für das Jahr 2010 beizube

(C (D ng 5. November 2009 0 Uhr amit die Chance zu schaffen, dass die Menschen in Areit bleiben und nicht in die Arbeitslosigkeit fallen. Ich will des Weiteren hinzufügen, dass wir für das ahr 2010 noch die Möglichkeit haben, entsprechende uzahlungen bzw. die Erstattung von Sozialversiche ungsbeiträgen zu gewährleisten. Das stellt eine zusätzlihe Erleichterung und Unterstützung für die Betriebe nd damit letztlich auch für die Arbeitnehmer dar. Ich will darauf hinweisen, dass Hunderttausende von rbeitsplätzen durch die derzeitige Regelung der Kurz rbeit gesichert worden sind. Es ist die Frage gestellt orden, warum man die Bezugsdauer des Kurzarbeitereldes nicht wieder auf maximal sechs Monate bechränkt. Das wäre der Fall, wenn wir keine Regelung ür Anträge ab dem 1. Januar 2010 getroffen hätten. Ich laube, das ist gerade für die Planungssicherheit von Unernehmen, aber auch der Arbeitnehmer notwendig; enn teilweise gibt es Kündigungsfristen, die über drei onate hinausgehen. Deshalb glaube ich, es ist richtig, ass wir eine entsprechende Verordnung beschlossen haen. Aber die Verkürzung der maximalen Bezugsdauer uf 18 Monate macht deutlich, dass wir ein Ende der rise am Arbeitsmarkt sehen und davon ausgehen, dass ie Menschen wieder in die volle Beschäftigung zurückehren können. ext Zusammengefasst: Ich halte diese Entscheidung mit Blick auf die Arbeitnehmer, aber auch mit Blick auf die Betriebe für richtig; denn die Betriebe können dadurch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihren Betrieben halten und sie, wenn es wieder mehr Aufträge gibt, wieder voll beschäftigen. Dadurch fallen die Arbeitnehmer nicht in die Arbeitslosigkeit. Daher denke ich, dass dies eine richtige, eine positive Entscheidung ist, die sowohl im Interesse der Unternehmen als auch im Interesse der betroffenen Arbeitnehmer liegt. Besten Dank. ntin Petra Pau: Minister. – Das Wort zur ersten Frage hat land Claus. önnte. Ich d notwensdauer des halten, um Vizepräside Danke, Herr der Kollege Ro Herr Bundesminister, das Geld, über das wir hier re den, muss im Etat der Bundesagentur für Arbeit eingestellt werden. Im Etatentwurf für das Jahr 2010 der vorherigen Bundesregierung, der Sie auch angehört haben, wurde dafür ein Zuschuss von 20 Milliarden Euro veranschlagt. Inzwischen steuern wir auf einen neuen Etatentwurf zu. Sie hatten zwischenzeitlich versucht, die BA-Zuschüsse in einem Schattenhaushalt unterzubringen, den Sie liebevoll „Sondervermögen“ nennen wollten. Ich würde jetzt gerne von Ihnen wissen: Was haben wir an Zuschuss für die BA im Etat 2010 zu erwarten, den Sie am 16. Dezember im Kabinett behandeln wollen? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit und Soziales: Sehr geehrter Herr Kollege, Ihre Frage hat mit Kurzarbeit zwar nichts zu tun, aber ich will sie Ihnen trotzdem gerne beantworten. Tatsache ist, dass die Bundesagentur für 2010 durch die Entwicklung am Arbeitsmarkt im Hinblick auf die Arbeitslosigkeit einen Bedarf in Höhe von 17,8 Milliarden Euro hat und sie noch 1,8 Milliarden Euro Rücklagen hat. Die Bundesregierung beabsichtig zu entscheiden, die fehlenden 16 Milliarden Euro durch einen Zuschuss abzudecken; denn es ist unser Ziel, die Lohnnebenkosten auch in Zukunft stabil zu halten. Sie wissen, dass die Bundesregierung die Lohnnebenkosten gesenkt hat, indem sie den Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung von 6,5 Prozent auf 2,8 Prozent reduziert hat. Dies bedeutete für Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Entlastung in Höhe von rund 24 Milliarden Euro. Es ist unser Ziel, dass der Beitragssatz von 3 Prozent, der ab dem 1. Januar 2011 gelten soll, auch weiterhin gilt, um Arbeit nicht zusätzlich zu verteuern. Ich glaube, es wäre ein Fehler, wenn wir einen Beitrag dazu leisten würden, Arbeit zu verteuern. Das wäre nicht im Interesse der arbeitenden Mitbürgerinnen und Mitbürger. Deshalb werden wir den Beitragssatz stabil halten und der Bundesagentur 2010 einen Zuschuss gewähren. Die nächste Frage stellt der Kollege Peter Weiß. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gefälligkeitsgutachten!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





(A) )


(B) )

Roland Claus (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700600100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700600200


Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1700600300

Herr Bundesminister Dr. Jung, zunächst möchte ich

es ausdrücklich begrüßen, dass das Bundeskabinett
heute die neue Rechtsverordnung zum Bezug des Kurz-
arbeitergeldes beschlossen hat, weil das für die Beschäf-
tigten in den von der Krise gebeutelten Unternehmen un-
seres Landes eine Beschäftigungssicherung bedeutet.
Damit wird eine gute Perspektive für das kommende
Jahr eröffnet.

Für Betriebe, die ab dem 1. Januar 2010 Kurzarbeiter-
geld neu beantragen, ist eine Laufzeit von 18 Monaten
möglich. Bedeutet diese Festlegung, dass die Bundes-

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(C (D egierung aufgrund der Konjunkturerwartungen für die ahre 2010 und 2011 davon ausgeht, dass wir spätestens itte des Jahres 2011 die ärgsten, die schlimmsten Ausirkungen der Finanzund Kapitalmarktkrise auf dem rbeitsmarkt überwunden haben werden und nach der urzarbeit in den meisten Betrieben wieder Vollbeschäf igung möglich sein wird? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit nd Soziales: Herr Kollege Weiß, genau das ist die Annahme der undesregierung. Ich will das mit konkreten Zahlen un ermauern: Für das Jahr 2009 wurde ein Wirtschaftsachstum von bis zu minus 5 Prozent erwartet. Jetzt iegen einige Prognosen bei minus 4,7 bzw. 4,8 Prozent. ie wissen, dass sie ursprünglich sogar bei minus Prozent lagen. Auch für das Jahr 2010 wurde ur prünglich ein Minus von 0,7 Prozent prognostiziert. Die undesregierung geht jetzt von einem Plus von 1,2 Proent aus. Die Sachverständigen haben uns am letzten reitag gesagt, dass sie mit einem Plus von 1,6 Prozent echnen. Sie lesen heute in den Zeitungen, dass der eine der andere Sachverständige sogar von einem Plus von ,5 Prozent ausgeht. Wir sollten hier ein Stück weit ealistisch bleiben. Unsere Zielvorstellung ist, dass wir ieder zu einer entsprechenden Beschäftigungssituation m Arbeitsmarkt mit Vollzeitbeschäftigung kommen. aher ist es sinnvoll, im Rahmen der neuen Verordnung ie maximale Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes auf 8 Monate zu beschränken. Die nächste Frage stellt die Kollegin Brigitte othmer. Herr Minister, insgesamt sind von der Inanspruch ahme der Kurzarbeitsregelung bis jetzt 1,4 Millionen enschen betroffen. Aber nach meinen Zahlen haben ur 85 000 Menschen die Möglichkeit einer geförderten eiterbildung genutzt. Der Grund dafür liegt darin, dass ie Vorgängerregierung, also die Große Koalition, die ualifizierungsanreize aus der Regelung gestrichen hat. Warum reagiert die Bundesregierung jetzt nicht daauf und nutzt die Verlängerung der Kurzarbeitsregeung, um Qualifizierungsanreize zu setzen? Ich sage dies or dem Hintergrund, dass Deutschland wie fast kein aneres europäisches Land in der Weiterqualifizierung ein efizit hat. Das wäre die Chance, aus der Krise besser erauszukommen, als wir hineingegangen sind. Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit nd Soziales: Frau Kollegin, konkret: Wir hatten in der Spitze ,5 Millionen Arbeitnehmer in der Kurzarbeit. Nach akuellen Schätzungen – die konkreten Zahlen liegen im ezember vor – werden 1,1 Millionen Arbeitnehmer in urzarbeit sein. Sie haben zutreffend beschrieben, dass wir uns wünchen, dass mehr Menschen die Chancen zur Weiterbil Bundesminister Dr. Franz Josef Jung dung nutzen. Die Bundesregierung hatte damals entschieden, dass bei entsprechender Weiterbildung die Kosten der Maßnahme zum Teil sowie die Sozialversicherungsbeiträge voll erstattet werden. Dies ist aber offensichtlich als Anreiz für Weiterbildung und Qualifizierung nicht ausreichend. Deshalb müssen wir hier konkreter werden. Das heißt im Klartext, dass wir etwa auch die Fremdsprachenförderung als qualifizierende Weiterbildung einbeziehen, um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, sodass in Zukunft mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Kurzarbeit die Chance auf Weiterbildung in Anspruch nehmen. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war keine Antwort!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700600400
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700600500




(A) )


(B) )



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700600600

Die nächste Frage stellt die Kollegin Jutta Krellmann.


Jutta Krellmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700600700

Guten Tag, Herr Minister! Meine Frage ist: Wieso hat

die Bundesregierung die Höchstdauer für den Bezug von
Kurzarbeitergeld nicht bei zwei Jahren belassen? Ich
persönlich erlebe, dass viele Betriebe, insbesondere im
Maschinen- und Anlagenbau, noch aus ihrer Auftrags-
lage aus Zeiten der Hochkonjunktur schöpfen und das
Tal der Tränen praktisch noch vor sich haben. Sie wer-
den erst im nächsten Jahr überhaupt in die Situation
kommen, Kurzarbeit anzumelden.

Warum belässt man die maximale Bezugsdauer nicht
bei zwei Jahren? Kein Betrieb meldet freiwillig Kurz-
arbeit an, sondern er meldet dann Kurzarbeit an, wenn
keine Arbeit da ist. Sobald wieder Arbeit vorhanden ist,
ist das Erste, das im Betrieb gemacht wird, die Kurz-
arbeit wieder abzumelden und alle voll arbeiten zu las-
sen. Das liegt im Interesse von Arbeitgebern und Arbeit-
nehmern, weil die Kurzarbeit für Arbeitnehmer
Einkommensverluste bedeuten.

Die Frage ist noch einmal ganz klar: Wieso kann die
Bezugsdauer nicht weiterhin zwei Jahre betragen, statt
eine Entwicklung vorwegzunehmen, die man noch gar
nicht kennt?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
und Soziales:

Frau Kollegin, ich denke, Sie müssen sich schon die
Zahlen anschauen, die sich von Jahr zu Jahr verändern.
Im Jahre 2009 haben wir entschieden, den Bezug von
Kurzarbeitergeld auf 24 Monate zu verlängern. Für das
Jahr 2010 haben wir jetzt entschieden, den Bezug auf
18 Monate zu befristen. Im Jahre 2009 – das habe ich ge-
rade gesagt – wird beim Wachstum mit einem Minus von
fast 5 Prozent gerechnet, während für das Jahr 2010 ein
Plus von 1,2 Prozent geschätzt wird. Hier gibt es eine
Veränderung. Wir dürfen nicht zu Dauersubventionen
kommen, sondern wir müssen dafür sorgen, dass die
Menschen wieder in Vollbeschäftigung kommen.

Wenn sich die Rahmenbedingungen positiv verän-
dern, gerade auch beim wirtschaftlichen Wachstum,
dann ist die Einschätzung richtig, die Bezugsdauer auf

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(C (D 8 Monate zu beschränken. Dies schließt nicht aus, dass an die Gesamtentwicklung weiterhin im Blick behält. ber unsere Einschätzung ist, dass wir heute mit dieser 8-Monate-Regelung die Voraussetzungen dafür schafen, dass diese Kurzarbeit genutzt werden kann, um die enschen im Betrieb zu halten, dass aber eine längere ezugsdauer aufgrund der wirtschaftlichen Daten, die ch Ihnen gerade vorgetragen habe, nicht notwendig ist. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700600800

Das Wort hat die Kollegin Anette Kramme.


Anette Kramme (SPD):
Rede ID: ID1700600900

Herr Minister, wird es im Jahr 2011 bei der Durchfüh-

ung von Kurzarbeit noch Entlastungen bei den Sozial-
bgaben geben?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
nd Soziales:

Frau Kollegin, ich habe Ihnen gerade vorgetragen,
ass für das Jahr 2010 Entlastungen bei den Sozialabga-
en vorgesehen sind. Es ist per Gesetz beschlossen, dass
iese Regelung bis zum 31. Dezember 2010 gilt. Wir
üssen uns die weitere Entwicklung anschauen. Wir
üssen die entsprechenden Daten, beispielsweise der
rühjahrsprognosen, konkret ins Blickfeld nehmen, um
estzustellen, ob gegebenenfalls eine zusätzliche Unter-
tützung notwendig ist. Wir gehen derzeit davon aus,
ass diejenigen, die im Jahr 2010 eine Unterstützung bei
en Sozialabgaben beantragen, diese im Jahr 2010 erhal-
en. Das ist mit dem Übergang ins Jahr 2011 nach heuti-
em Stand nicht mehr gegeben. Ich sage aber noch ein-
al: Wir müssen dies meines Erachtens Mitte des Jahres

010 auf den Prüfstand stellen und die weitere Entwick-
ung ins Blickfeld nehmen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700601000

Eine weitere Frage zu diesem Themenbereich stellt

un die Kollegin Brigitte Pothmer.


Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700601100

Herr Minister, ich nehme zur Kenntnis, dass Sie in

iesem Themenfeld noch fachfremd sind.


(Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Das kann man nicht feststellen! Ganz im Gegenteil!)


s nützt jedoch nichts, den Versuch zu unternehmen,
ragen, die ich stelle, nicht zu beantworten. Sie können
ich nämlich darauf verlassen: Ich frage einfach immer
ieder.

Sie haben in Ihrer Antwort auf die Bedeutung der
ualifizierung der Beschäftigten für die wirtschaftliche
ntwicklung in Deutschland hingewiesen. Sie haben die
efizite, die wir in Deutschland insbesondere in diesem
ereich haben, zuerkannt. Vor dem Hintergrund dieser
rkenntnis frage ich Sie: Warum haben Sie nicht we-
igstens die entsprechenden Anreize, die schon einmal






(A) )



(B) )


Brigitte Pothmer
bestanden haben und geeignet sind, diese Defizite auszu-
räumen, wieder ins Gesetz aufgenommen?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
und Soziales:

Wenn Sie mich schon so ansprechen, will ich Sie da-
rauf hinweisen: Wir reden jetzt über eine Verordnung,
nicht über ein Gesetz. So viel zur Frage des Sachver-
stands.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Eine zweite Feststellung: Wir haben innerhalb der
Koalition vereinbart, dass wir uns im Hinblick auf Wei-
terbildung die Dinge genauer anschauen wollen, um hier
gegebenenfalls nachzujustieren. Man muss die unter-
schiedlichen Entwicklungen betrachten. Wenn Sie sich
einmal mit den Unternehmen auseinandersetzen, dann
werden Sie sehen, dass die Kurzarbeitsregelungen sehr
unterschiedlich angewandt werden, auch im Hinblick
auf den zeitlichen Umfang. Eine auf längere Zeit ange-
legte Weiterbildung ist deshalb nicht immer passend.
Man muss sich schon sehr konkret auf die einzelne
Situation beziehen.

Wir haben damals in der Großen Koalition die Ent-
scheidung getroffen, dass bei einer Weiterbildung die
vollen Sozialversicherungsbeiträge erstattet werden.
Hier ist also ein zusätzlicher Anreiz geschaffen worden.
Wie gesagt: Wir werden uns den Punkt genauer an-
schauen, um hier gegebenenfalls nachjustieren zu kön-
nen.


(Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann?)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700601200

Die nächste Frage stellt der Kollege Peter Weiß.


(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Für die Fragen des Kollegen Weiß hat er Sprechzettel!)



Peter Weiß (CDU):
Rede ID: ID1700601300

Frau Kollegin Pothmer, man kann sich auch ohne

Sprechzettel in der Gesetzesmaterie auskennen. Das hat
Herr Bundesminister Dr. Jung soeben hervorragend un-
ter Beweis gestellt.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lob aus der eigenen Fraktion! Hart erarbeitet!)


Herr Bundesminister Dr. Jung, ich beziehe mich auf
Ihre Antwort auf die Frage der Kollegin Pothmer. Ist es
richtig, dass es dringend notwendig war, eine Rechtsver-
ordnung des Bundeskabinetts zu erlassen, weil nur so die
gesetzliche Befristung des Kurzarbeitergeldbezugs auf
sechs Monate aufgehoben und die Frist verlängert wer-
den kann? Ist es auch richtig, dass die Frage der Freistel-
lung von den Sozialversicherungsbeiträgen bzw. der Er-
stattung der Beiträge in vollem Umfang durch die
Bundesagentur für Arbeit nicht über eine Rechtsverord-
nung geregelt werden kann? Wir haben in einem Gesetz,

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(C (D eschlossen von der Großen Koalition, festgeschrieben, ass die entsprechende Regelung bis zum Ende des Jahes 2010 gilt. Wir müssen im kommenden Jahr darüber achdenken, ob wir am Gesetz gegebenenfalls etwas änern; das geht nicht per Rechtsverordnung. Herr Bundesminister, ich wollte Sie fragen, ob die Erahrungen Ihres Hauses so sind wie die, die ich in meiem Wahlkreis mache: Für viele Firmen, die wegen des eringen Auftragseingangs für längere Zeit Kurzarbeit nmelden müssen, ist die Befreiung von den Sozialvericherungsbeiträgen ab dem siebten Monat Kurzarbeit in wichtiger, meist der wichtigste Grund, dass sie sich och zur weiteren Kurzarbeit entschließen und keine ntlassungen vornehmen. Daher glaube ich – im Gegenatz zu Frau Pothmer –, dass diese Regelung der Erstatung der gesamten Sozialversicherungsbeiträge durch ie Bundesagentur für Arbeit ab dem siebten Monat urzarbeit ohne weitere Bedingungen, also auch ohne ie Bedingung von Qualifizierungsmaßnahmen, für die etriebe, denen es besonders schlecht geht, der entscheiende Grund ist, Kurzarbeit statt Entlassung zu wählen. st das eine Erfahrung, die auch Ihr Haus in Deutschland acht? (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche Erfahrungen kann ein Haus machen?)


Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
nd Soziales:

Lieber Kollege Weiß, das kann ich nur mit Nachdruck
nterstreichen. Ich habe mit den Betroffenen darüber ge-
prochen, und das kam immer wieder sehr deutlich zum
usdruck. Wir haben ja jetzt die Regelung, dass wir im

rsten halben Jahr die Hälfte der Sozialversicherungsbei-
räge und ab dem siebten Monat die gesamten Sozialver-
icherungsbeiträge erstatten. Das ist für ein Unterneh-
en meist der Hauptgrund, sich letztlich doch für
urzarbeit zu entscheiden und die Menschen nicht in die
rbeitslosigkeit fallen zu lassen.

Deshalb, glaube ich, ist es in beiderseitigem Interesse;
s ist sinnvoll und geboten. Es ist im Interesse des Be-
riebes, dass die Arbeitnehmer dem Betrieb auch in Zu-
unft mit ihrer Qualifizierung voll zur Verfügung stehen,
nd es ist im Interesse der Arbeitnehmer, dass sie nicht
n die Arbeitslosigkeit fallen. Deshalb halte ich es für
ichtig, dass diese gesetzliche Regelung bis zum 31. De-
ember nächsten Jahres gilt. Ich habe ja gesagt: Wir
üssen Mitte des Jahres noch einmal überprüfen, inwie-

ern es gegebenenfalls weiteren Bedarf gibt. Diese Rege-
ung trägt aber entscheidend dazu bei, dass die Men-
chen in Kurzarbeit bleiben.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700601400

Kollege Weiß, da Sie ein erfahrener Kollege sind,

ehme ich jetzt Ihre Frage zum Anlass, alle Kolleginnen
nd Kollegen darauf hinzuweisen, dass wir in der Befra-
ung der Bundesregierung und in der Fragestunde davon
eben, dass wir Fragen stellen, die mit einem Fragezei-
hen enden und sich nicht über mehr als drei Minuten er-
trecken. Das gibt uns die Möglichkeit, möglichst viele






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau
Fragen zu stellen und natürlich auch möglichst viele
Antworten zu hören.


(Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Danke, Frau Präsidentin!)


Das Wort hat der Kollege Ullrich Meßmer.


Ullrich Meßmer (SPD):
Rede ID: ID1700601500

Ich will versuchen, diese Anregung gleich aufzugrei-

fen. – Herr Minister, ich habe eben sehr wohl zur Kennt-
nis genommen, dass Sie planen, im nächsten Jahr anhand
einiger Kriterien zu überprüfen, ob diese Regelung ver-
längert werden soll. Ich habe das jetzt so verstanden
– das muss ich als Frage formulieren –, dass Sie dabei
allgemeine wirtschaftliche Zahlen zugrunde legen wol-
len. Werden die Zahlen der allgemeinen wirtschaftlichen
Entwicklung die einzige Grundlage bei der Überprüfung
oder Veränderung der Regelungen zur Kurzarbeit sein,
oder könnten zum Beispiel auch strukturelle Argumente
oder Gesichtspunkte des Arbeitsmarktes dabei berück-
sichtigt werden? Wenn weitere Punkte berücksichtigt
werden, spielen dann auch Qualifikationsgesichtspunkte
in Ihren persönlichen Überlegungen eine Rolle, um auch
an die Zukunft der jungen Menschen zu denken?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
und Soziales:

Ich denke, ob es solche Überprüfungsnotwendigkei-
ten gibt, hängt nicht nur vom wirtschaftlichen Wachstum
ab. Ich will Ihnen auch sagen: Natürlich muss man
schauen, wie sich das in den unterschiedlichen Industrie-
zweigen auswirkt. Das heißt konkret: Wir haben heute
im verarbeitenden Gewerbe eine wesentlich andere Ent-
wicklung als beispielsweise in den Bereichen Gesund-
heit, Pflege und Weiterbildung. Das sind Punkte, die
man bei der Gesamtabwägung berücksichtigen muss;
denn letztlich – auch das will ich sagen; ich bin ja vorhin
nach den finanziellen Aspekten gefragt worden – ist es
immer noch sinnvoller, in Arbeit zu investieren als in
Arbeitslosigkeit. Deshalb muss man diese Fragen Mitte
des Jahres auf den Prüfstand stellen, um gegebenenfalls
zu entsprechenden Entscheidungen zu kommen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700601600

Die nächste Frage stellt der Kollege Heinrich Kolb.


Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1700601700

Herr Minister, Sie haben zu Recht darauf hingewie-

sen, dass in der Verordnung nur die maximal mögliche
Bezugsdauer geregelt ist und dass die tatsächliche Inan-
spruchnahme von Kurzarbeit durch die Betriebe davon
zu unterscheiden ist. Gibt es in Ihrem Haus Zahlen dazu,
wie lang die Kurzarbeitsphasen in den Unternehmen tat-
sächlich sind? Das heißt, ist eine Dauer von mehr als
sechs Monaten in der jetzigen Wirtschaftslage die Regel,
oder ist das eher die Ausnahme?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
und Soziales:

Es gibt diesbezüglich Untersuchungen. Die Kurzar-
beitsphasen dauern zum Teil bis zu drei Monate, zum

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(C (D eil bis zu sechs Monate oder länger, wobei sich das in twa die Waage hält. Kollege Kolb, die einzelnen Zahlen abe ich jetzt nicht im Kopf. Ich bin aber gerne bereit, ie Ihnen schriftlich nachzureichen, damit Sie sich die nterschiedliche Dauer dieser Phasen ansehen können. Ich möchte hinzufügen: Im Hinblick auf die Situation uf dem Arbeitsmarkt betrachte ich es als durchaus posiiv, dass ein Teil der Betriebe von der im Rahmen der rbeitszeitkonten geschaffenen Flexibilität Gebrauch emacht hat; auch diese Regelung bietet nämlich eine öglichkeit, besser durch die Krise zu kommen. Die eitliche Inanspruchnahme ist allerdings sehr unterchiedlich. Die konkreten Zahlen werde ich Ihnen gerne achreichen. Das Wort hat die Kollegin Mechthild Rawert. Herr Minister, mit welchen Auswirkungen auf die erschiedenen Branchen und auf den Arbeitsmarkt für rauen und Männer rechnen Sie? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit nd Soziales: Ich möchte mich jetzt nicht ins Spekulative begeben, rau Kollegin. Man muss aber zur Kenntnis nehmen, ass die Situation beispielsweise im Maschinenbau, um ine Branche zu nennen, noch schwieriger ist als in den erufen, die, wie ich vorhin sagte, einen Bezug zur Ge undheit haben. Da dies auch unmittelbar mit dem Export zusammenängt, kann ich nur hoffen und wünschen, dass wir diese risenhafte Situation in dem zeitlichen Rahmen, den ich argestellt habe, bewältigen und dass es dann auch für ie besonders betroffenen Unternehmen einschließlich er Automobilindustrie wieder eine Perspektive gibt. ie Entwicklungen in den einzelnen Industriezweigen ind, wie gesagt, sehr unterschiedlich. Deshalb muss an darauf auch unterschiedlich reagieren. Ich glaube, dass die Grundsatzentscheidung, den Berieben jetzt die Möglichkeit zu eröffnen, im Jahre 2010 ür eine Dauer von 18 Monaten Kurzarbeit in Anspruch u nehmen, auch ihren Interessen gerecht wird. Ich kann ur hoffen und wünschen, dass die Betriebe, die in Beeichen tätig sind, in denen sich die Situation heute noch chwierig gestaltet, dann wieder die Perspektive haben, ur vollen Beschäftigung zurückzukehren. Zu einer weiteren Nachfrage hat die Kollegin Anette ramme das Wort. Herr Minister, wann liegt nach Auffassung des Minis eriums ein Neuantrag vor? Nehmen wir die Sachveraltskonstellation an, dass ein Betrieb im Jahr 2009 bis inschließlich Januar 2010 Kurzarbeit beantragt hat. eicht beispielsweise eine Unterbrechung von zwei Mo Anette Kramme naten aus, um die Stellung eines Neuantrages zu vermuten? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit und Soziales: Frau Kollegin, es kommt auf die konkrete Antragstellung an. Für alle Anträge, die bis zum 31. Dezember dieses Jahres gestellt werden, gilt noch der Zeitraum von 24 Monaten. Für Anträge, die ab dem 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2010 gestellt werden, gilt dann der Zeitraum von 18 Monaten. Die nächste Frage stellt die Kollegin Pothmer. Die Zahl der Betrugsverdachtsfälle beim Kurzarbei tergeld ist stark gestiegen. Warum nutzt die Regierung die Neuregelung der Verordnung nicht, um hier strengere Regelungen zu treffen? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit und Soziales: Hierzu will ich Ihnen Folgendes sagen: Es geht um insgesamt 100 000 Betriebe. In 633 Fällen werden derzeit entweder vonseiten des Zolls oder vonseiten der Bundesagentur Sonderprüfungen durchgeführt. Nach meiner Kenntnis hat sich der Verdacht in 67 Fällen als nicht zutreffend erwiesen. Wenn ich mich richtig erinnere, sind mittlerweile 60 Fälle an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden, und die Staatsanwaltschaft ist in ihre Ermittlungen eingetreten. Diesen Verdachtsfällen wird sehr konkret nachgegangen, damit ein solches strafrechtlich relevantes Verhalten in Zukunft unterbleibt. Die nächste Frage stellt der Kollege Jens Petermann. Herr Minister, eine Kollegin ist mir zuvorgekommen, daher will ich nur ergänzend fragen: Haben Sie einen Überblick über die Höhe des Schadens, der durch Missbrauch der Kurzarbeiterregelung entstanden ist? Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit und Soziales: Das kann ich Ihnen noch nicht sagen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass jetzt durch Sonderprüfungen den einzelnen Fällen nachgegangen wird und dort, wo es relevant ist, auch staatsanwaltschaftliche Ermittlungen aufgenommen werden. Selbstverständlich hat dies zur Konsequenz, dass Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Von daher sage ich: Alle rechtlichen Möglichkeiten werden ausgeschöpft, um diesen Fällen nachzugehen. Das Wort hat der Kollege Max Straubinger. d E d 1 d l i u d g n d z t t D a d i d h A i w B z R e c c s n u w k a j n k d z (C (D Herr Minister, eine Kollegin der Linken – mir ist lei er Gottes der Name nicht geläufig; dafür bitte ich um ntschuldigung – hat etwas vorwurfsvoll gesagt, (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Sehr sachlich war das!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700601800
Mechthild Rawert (SPD):
Rede ID: ID1700601900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700602000
Anette Kramme (SPD):
Rede ID: ID1700602100




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700602200
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700602300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700602400
Jens Petermann (Plos):
Rede ID: ID1700602500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700602600
Max Straubinger (CSU):
Rede ID: ID1700602700

ass die Neuregelung nur die Möglichkeit biete, für
8 Monate Kurzarbeitergeld zu bekommen, während
ies nach der alten Regelung für bis zu 24 Monate mög-
ich war. Haben Sie Erkenntnisse über die Betriebe, die
nsgesamt für 24 Monate Kurzarbeit beantragt haben?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
nd Soziales:

Für bis zu 24 Monate hat nur ein sehr geringer Teil
er Betriebe Kurzarbeit beantragt. Ich habe dem Kolle-
en Kolb gesagt, dass ich ihm die Einzelaufschlüsselung
och gebe.

Es wird – das will ich noch sagen – oft vergessen,
ass die Kurzarbeiterregelung, auch wenn wir die So-
ialversicherungsbeiträge übernehmen, sowohl die Be-
riebe als auch die Arbeitnehmer etwas kostet; aber na-
ürlich ist das immer noch besser als Arbeitslosigkeit.
ie Betriebe nehmen die Möglichkeit der Kurzarbeit

ber nicht länger in Anspruch als es zwingend notwen-
ig ist. Was der Kollege Weiß vorhin angesprochen hat,
st natürlich zutreffend. Durch die volle Entlastung bei
en Sozialversicherungsbeiträgen – nach 7 Monaten –,
aben wir eine zeitliche Perspektive eröffnet; aber die
usschöpfung von insgesamt 24 Monaten geht, wenn

ch es richtig im Kopf habe, gegen null.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700602800

Die Kollegin Jutta Krellmann hat das Wort zu einer

eiteren Nachfrage.


Jutta Krellmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700602900

Ich habe noch eine Nachfrage zur Dauer. Wenn die

undesregierung sieht, dass der Bedarf, Kurzarbeit an-
umelden, branchenabhängig ist, wieso hat sie dann im
ahmen der Anschlussregelung nicht ermöglicht, dass
ntsprechend entschieden werden kann: dass eine Bran-
he, die Kurzarbeit braucht, diese bekommt und Bran-
hen, die sie nicht brauchen – zum Beispiel, wie Sie
elbst gesagt haben, das Gesundheitswesen –, keine Ge-
ehmigung für zwei Jahre Kurzarbeit bekommen?

Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister für Arbeit
nd Soziales:

Frau Kollegin, wo Kurzarbeit nicht zwingend not-
endig ist, wird sie gar nicht beantragt; denn Kurzarbeit
ostet, wie ich gerade gesagt habe, sowohl die Betriebe
ls auch die Arbeitnehmer etwas. Umsonst ist Kurzarbeit
edenfalls nicht. Deshalb glaube ich, dass Kurzarbeit
icht beantragt wird, wenn das nicht geboten ist. Es
ommt auf die entsprechende Notwendigkeit an.

Letztlich – das ist doch das Ziel, das man nicht aus
em Auge verlieren darf – geht es darum, einen Beitrag
u leisten, dass die Menschen in Arbeit bleiben und nicht






(A) )



(B) )


Bundesminister Dr. Franz Josef Jung
in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Ich denke, das
sollte unser gemeinsames Interesse sein. Ein entschei-
dender Faktor dafür, dass wir durch diese größte Wirt-
schafts- und Finanzkrise, die die Bundesrepublik
Deutschland je erlebt hat, bisher, was den Arbeitsmarkt
anbetrifft, einigermaßen robust durchgekommen sind, ist
neben anderen Faktoren die Kurzarbeit. Deshalb halte
ich es für geboten, dass wir, weil wir durch das Tal noch
nicht hindurch sind, den Zeitraum, für den man Kurz-
arbeit anmelden kann, auf 18 Monate festlegen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700603000

Weitere Fragen zu diesem Themenbereich liegen mir

nicht vor.

Gibt es Fragen zu anderen Themenbereichen der heu-
tigen Kabinettssitzung? – Bitte.


Martin Dörmann (SPD):
Rede ID: ID1700603100

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Der hier anwesende

Staatssekretär Otto hat laut Tickermeldungen die beab-
sichtigte Einflussnahme des Ministerpräsidenten Koch
auf die am Freitag anstehende Entscheidung über die
Neubesetzung des Chefredakteurpostens beim ZDF zu
Recht kritisiert.

Daran schließen sich meine Fragen an, ob die Bun-
desregierung diese Bewertung teilt, denn aus unserer
Sicht wird dadurch die Unabhängigkeit des öffentlich-
rechtlichen Rundfunks insgesamt in der Tat infrage ge-
stellt, und welche konkreten Maßnahmen seitens der
Kanzlerin und seitens des Beauftragten für Kultur und
Medien ergriffen worden sind oder ergriffen werden, um
einen solchen Sündenfall zu verhindern, zumal der
Staatsminister im Verwaltungsrat ja auch mit Sitz und
Stimme vertreten ist.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700603200

Zur Beantwortung steht der Staatsminister bei der

Bundeskanzlerin Eckart von Klaeden zur Verfügung, der
auch für die Bund-Länder-Koordination zuständig ist.
Sie haben das Wort.

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Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1700603300


Herr Kollege, ungeachtet der Wertungen in Ihrer
Frage kann ich Ihnen mitteilen, dass der von Ihnen ange-
sprochene Sachverhalt in der Kabinettssitzung keine
Rolle gespielt hat.


(Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie können aber einmal etwas dazu sagen!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700603400

Gibt es darüber hinaus sonstige Fragen an die

Bundesregierung? – Herr Kollege Oppermann.


Thomas Oppermann (SPD):
Rede ID: ID1700603500

Sehr geehrter Herr Staatsminister von Klaeden, mit

der Antwort kann man sich nicht zufriedengeben. Die

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(C (D undesregierung ist ja auch für die Einhaltung der Verassung und die Respektierung der Rundfunkfreiheit in eutschland zuständig und verantwortlich. Deshalb rage ich: Welche Haltung hat die Bundesregierung in ieser Frage? E Herr Kollege Oppermann, bei aller persönlichen ertschätzung: Ihnen als erstem Geschäftsführer Ihrer raktion sollte doch die Geschäftsordnung des Deutchen Bundestages geläufig sein. Darin steht, dass in der egierungsbefragung nach Sachverhalten gefragt wird, ie in der Kabinettssitzung eine Rolle gespielt haben. Es ist Ihnen unbenommen, dringliche Fragen oder ragen an die Bundesregierung zu stellen. Wenn Sie die ntwort auf diese Frage so sehr interessiert, dann könen wir sie gerne in der nächsten Fragestunde beantworen. Die letzte Frage, die in der jetzigen Regierungsbefra ung eine Rolle spielt, stellt der Kollege Wolfgang ehrcke. Herr Staatsminister von Klaeden, man muss sich ja rst einmal an Ihre neue Rolle gewöhnen; das gebe ich u. Ich frage Sie auch nicht nach der Außenpolitik. Daauf dürften Sie ja nicht antworten. Das hat sich jemand nderes vorbehalten. Meinen Sie nicht, dass sich die Bundesregierung mit iesem Vorgang in Hessen beschäftigen muss, da Herr och in einem Aufruf von 25 Intellektuellen hinsichtlich einer Haltung zu den Medien mit Herrn Berlusconi verlichen wird? Ich halte das für einen ernsten Vorgang. amit müsste sich das Kabinett eigentlich auseinander etzen. E Herr Kollege Gehrcke, zunächst einmal darf ich mich u allen Fragen äußern, die in der Kabinettssitzung eine olle gespielt haben. Ich wiederhole, dass der von Ihnen ngesprochene Sachverhalt nicht zu diesen gehört, und ch bitte doch um Verständnis dafür, dass sich die Bunesregierung an die Geschäftsordnung hält, die sich das arlament selbst gegeben hat. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)

Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1700603600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700603700
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700603800
Eckart von Klaeden (CDU):
Rede ID: ID1700603900


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700604000

Es ist der Bundesregierung unbenommen, zu ent-

cheiden, was sie beantwortet. Richtig ist aber: In unse-
er Geschäftsordnung steht, dass in der Regierungsbefra-
ung zuerst ein Mitglied der Bundesregierung fünf
inuten lang zu einem selbst gewählten Thema vorträgt,

ass dann vorrangig Fragen dazu gestellt werden und an-






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau
schließend nach weiteren Themen der an diesem Tag
stattgefundenen Kabinettssitzung gefragt werden kann.

Ich hatte, weil das in unserer Geschäftsordnung vor-
gesehen ist, ausdrücklich danach gefragt, ob es sonstige
Fragen an die Bundesregierung gibt. Das war eine solche
sonstige Frage. Das heißt natürlich noch lange nicht,
dass die Bundesregierung die Frage sozusagen zur Zu-
friedenheit der Fragesteller beantworten muss. Das liegt
dann in ihrem Ermessen.

Eine weitere Frage ist in diesem Bereich jetzt nicht
mehr möglich, Kollege Beck.

Ich beende die Regierungsbefragung und rufe Tages-
ordnungspunkt 2 auf:

Fragestunde (2 Stunden)


– Drucksachen 17/48, 17/54 –

Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Nr. 10
Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringliche
Frage auf Drucksache 17/54 des Kollegen Volker Beck
auf:

Welches Land hat für den Hasssänger Sizzla alias Miguel
Collins ein Visum (www.queer.de) ausgestellt, und warum
wird die Einreise nach Deutschland oder in den Schengen-
Raum anders als nach Großbritannien nicht verhindert, ob-
wohl Sizzla 2008 im Schengen-Informationssystem zur
Nichteinreise (http://lsvd.de) ausgeschrieben wurde und ent-
sprechend die Einreise nach Deutschland dann auch miss-
lang?

Sie betrifft den Geschäftsbereich des Bundesministe-
riums des Innern. Zur Beantwortung steht der Parla-
mentarische Staatssekretär Dr. Ole Schröder zur Verfü-
gung. – Bitte, Herr Staatssekretär.

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Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700604100


Die Französische Republik hat Herrn Collins am
23. September 2009 ein Schengen-Visum erteilt. Für den
Zeitraum ab dem 9. Oktober 2009 waren und sind zahl-
reiche Auftritte von Herrn Collins in verschiedenen
europäischen Staaten vorgesehen. Die Zuständigkeit für
allgemeinpolizeiliche und ordnungsbehördliche Maß-
nahmen im Zusammenhang mit Konzertveranstaltungen
liegt bei den Ländern. Daher hat das Bundesministerium
des Innern die Innenressorts der betreffenden Länder
nochmals gebeten, notfalls durch ordnungsbehördliche
Maßnahmen sicherzustellen, dass kein strafbewehrtes
Liedgut vorgetragen wird. Dadurch werden die Belange
der öffentlichen Sicherheit auch weiterhin angemessen
gewahrt. Das Bundesministerium des Innern wird die
Wirksamkeit dieser Maßnahmen genau beobachten.

Auch ist zu berücksichtigen, dass Herr Collins den
Reggae Compassionate Act, eine Art freiwillige Grund-
satzerklärung der Reggae-Repräsentanten, für einen res-
pektvollen und toleranten Umgang unterzeichnet hat und
polizeilichen Erkenntnissen bei zurückliegenden Kon-
zerten unter anderem in Budapest und Den Haag im Jahr
2008 zufolge keine Liedtexte mit strafrechtlich relevan-
tem Inhalt bekannt geworden sind. Ich bitte auch um
Verständnis, dass die Bundesregierung zu Einzelmaß-
nahmen der Länder nicht Stellung nehmen kann.

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(C (D Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage, Kollege eck. Frau Präsidentin, würden Sie mir noch eine Bemer ung zu dem vorigen Vorgang gestatten? In der Anlage 7 nserer Geschäftsordnung ist zur Befragung der Bundesegierung eindeutig geregelt, dass die Bundesregierung u Fragen von aktuellem Interesse im Rahmen ihrer Verntwortlichkeit Rede und Antwort steht und nur vorranig zur vorangegangenen Kabinettsitzung. Das heißt, enn die Fragen vom Parlament nicht vorrangig gestellt erden, dann werden nachrangig üblicherweise auch die aterien behandelt, die das Parlament nachrangig inte essieren. Das ist von unserer Geschäftsordnung geeckt. Das ist keine Kritik an Ihnen, Frau Präsidentin, ondern eher an der Antwort oder Nichtantwort der Reierung. Dies hatte ich auch gerade eben klargestellt für die undesregierung wie auch für die neuen Kolleginnen nd Kollegen. Denn viele Kolleginnen und Kollegen ind heute in einer Premierensituation. Genau. Jetzt bitte Ihre Nachfrage, Kollege Beck. Es ist richtig, Herr Staatssekretär, dass der Reggae änger Sizzla den Reggae Compassionate Act im April 007 unterschrieben hat. Er hat sich danach bei mehreen Auftritten auch in Europa erneut homophob geäuert, in Jamaika die Unterzeichnung des Reggae Comassionate Act bestritten und ein neues Lied „Nah pologize“ – „don’t apologize to no batty-boy“, wie es arin auf Patois heißt – gesungen, in dem an vier Stellen um Mord an Homosexuellen aufgerufen wird. Dieses ied ist nach der Unterzeichnung geschrieben worden. s ist an verschiedenen Stellen auf YouTube abrufbar. ch habe vorhin die entsprechenden Stellen als Links ans inisterium geschickt. Ich frage Sie, ob die Bundesregierung bereit wäre, ufgrund dieses Sachverhaltes zu prüfen, dass wie im ahr 2008 Herr Collins alias Sizzla erneut im Schengennformationssystem zur Nichteinreise ausgeschrieben ird. Denn ich finde, es bringt nichts, wenn jemand war hier keine Mordaufrufe singt, aber dort damit weiermacht, wo es wie in Jamaica zu realen Morden führt. ch glaube, wir alle würden doch auch nicht akzeptieren, ass uns ein Holocaust-Leugner verspricht, bei seinem uftritt in Deutschland nur über den Ersten Weltkrieg zu prechen, statt den Holocaust zu leugnen. Es muss Reeln geben, wie wir mit Leuten umgehen, die zu Mord nd Gewalt gegen Minderheiten aufrufen. Ich finde, solhe Leute haben in unserem Land nichts verloren. D Wir sind uns völlig einig, dass jede Form von Hassgesang und Hasspredigten in unserem Land nichts zu suchen haben, unabhängig gegen wen, ob gegen Homosexuelle, gegen Frauen, in welcher Form auch immer. Wir sind an die uns vorliegenden Informationen gebunden. Denn wir leben in einem Rechtsstaat. Dieser Rechtsstaat gilt für alle. Deshalb müssen wir auch das Prinzip der Verhältnismäßigkeit berücksichtigen. Eine Ausschreibung im Schengener Informationssystem bedeutet, dass der Betroffene auch keine privaten Reisen durchführen darf. Wir stehen in sehr engem Kontakt mit verschiedenen Ländern und beobachten genau, welche Lieder dieser Sänger singt. Wir sind dankbar für jeden Hinweis, der dazu führen kann, dass wir eine solche Person im Schengener Informationssystem ausschreiben, um Straftaten in Deutschland zu verhindern. Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage. Welcher Umstand oder neue Aspekt hat eigentlich dazu geführt, dass die Daten von Herrn Sizzla, nachdem er 2008, also nach seiner berühmt-berüchtigten Unterschrift, im Schengener Informationssystem erfasst war, offensichtlich 2009 herausgenommen wurden? Er hat seitdem nichts widerrufen, und es ist auch kein neuer Gesichtspunkt aufgetaucht. Er hat vielmehr in schöner Regelmäßigkeit weiter seine Mordaufrufe in Jamaika gesungen. Deshalb ist mir das administrative Handeln, das die Herausnahme aus dem Schengener Informationssystem bewirkt hat, nicht verständlich. Ich hatte die Ehre, mit Otto Schily, Herrn Müller und anderen an den Zuwanderungsverhandlungen teilzunehmen. Damals gab es über alle Parteigrenzen hinweg den Konsens, dass Hassprediger und Hasssänger hier in Deutschland nichts verloren haben und dass wir sogar versuchen, solche Personen außer Landes zu bringen, obwohl sie ein Aufenthaltsrecht haben. Umso mehr müsste man verhindern, dass Personen, die keinen Aufenthaltsstatus und keine Rechte, die sich aus einem solchen Status ableiten lassen, besitzen, mit einem Visum einreisen. D Ich habe bereits vorgetragen, dass nach den hiesigen Erkenntnissen im Jahr 2008 in Budapest und Den Haag keine Liedtexte mit strafrechtlich relevanten Inhalten bekannt geworden sind. Daraufhin ist die Ausschreibung im Schengener Informationssystem offensichtlich nicht verlängert worden. Solche Ausschreibungen erfolgen immer nur befristet. Nun geht es darum, dass wir das Ganze weiter beobachten, um Informationen und Anhaltspunkte zu bekommen, die es nach unseren rechtsstaatlichen Prinzipien rechtfertigen, erneut eine solche Ausschreibung vorzunehmen. W N m n S w r d n t g n b e D m d t a s E h d g i s w f D v d c s R a c a G D g t w D n (C (D Es gibt noch eine Nachfrage des Kollegen Josef inkler. Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700604200
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700604300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700604400
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700604500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700604600
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700604700




(A) )


(B) )

Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700604800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700604900
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700605000
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700605100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700605200
Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,

ir stellt sich folgende Frage: Muss in die Bewertung
icht einfließen, dass jemand, der in seinem Liedgut zu
traftaten aufruft, in Deutschland eine Straftat begehen
ürde, wenn er es hier täte, und wäre das nicht visums-

elevant? Herr Kollege Beck hat darauf hingewiesen,
ass auch die aktuellen Liedtexte dieses Sängers, die
ach 2007 veröffentlicht wurden, Mordaufrufe enthal-
en. Damit ist doch die Wahrscheinlichkeit hinreichend
egeben, dass er solche Liedtexte auch auf seiner Tour-
ee in Deutschland singt. Allein der Hinweis, dass er das
isher auf anderen Konzerten in Europa nicht getan hat,
rhöht nicht die Wahrscheinlichkeit, dass er das auch in
eutschland nicht tut.

D
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700605300

Ich möchte jetzt nicht diesen Einzelfall en detail

urchdeklinieren. Dazu müssten wir sämtliche Informa-
ionen haben. Wir müssen aufpassen, dass wir das Recht
uf informationelle Selbstbestimmung beachten. Wenn
ich jemand in der Vergangenheit an die Gesetze in
uropa gehalten und solche Liedtexte nicht gesungen
at, dann ist das ein allgemeiner Anhaltspunkt dafür,
ass er das auch zukünftig nicht tun wird. Umgekehrt
ilt auch: Wenn jemand solche Platten aufnimmt, dann
st das ein Anhaltspunkt dafür, dass er sich unter Um-
tänden nicht an die Gesetze hält. Das muss abgewogen
erden. Es geht hier um eine Einzelfallentscheidung.

Noch einmal: Die Einstellung in das Schengener In-
ormationssystem ist ein sehr weitreichender Schritt.
as gilt nicht nur für Konzertreisen, sondern für alle pri-
aten Reisen. Deshalb muss genau beachtet werden, ob
as verhältnismäßig ist oder nicht.

Ich finde, wir sollten diese Diskussion in allen Berei-
hen führen. Das gilt für alle Hassprediger, für alle Hass-
änger. Schauen Sie sich an, was nicht nur in manchen
eggaetexten, sondern vor allen Dingen auch in manch
nderen Texten steht. Wir sollten zukünftig viele Berei-
he beobachten, nicht nur Reggaemusiker, sondern auch
ndere Musiker, die in ihren Texten beispielsweise zur
ewalt gegen Frauen aufrufen. Wir sollten insgesamt die
iskussion darüber führen, welche Maßstäbe hierfür
elten und zu welchen Konsequenzen das führen muss.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700605400

Ich danke dem Herrn Staatssekretär für die Beantwor-

ung der dringlichen Frage.

Nachdem die dringliche Frage aufgerufen und beant-
ortet worden ist, rufe ich jetzt die Fragen auf
rucksache 17/48 in der üblichen Reihenfolge auf.

Die Frage 1 des Kollegen Volker Beck (Köln) zur Be-
ennung von Erika Steinbach als Stiftungsratsmitglied






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau
der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ wird
schriftlich beantwortet. Das entspricht Nr. 2 Abs. 2 unse-
rer Richtlinien für die Fragestunde. Das heißt, dieses
Thema wird in einem anderen Tagesordnungspunkt der
Sitzungswoche behandelt.

Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Aus-
wärtigen Amts. Zur Beantwortung der Fragen steht die
Staatsministerin Cornelia Pieper zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 2 des Kollegen Wolfgang Gehrcke
auf:

Wird die Bundesregierung bei der gemeinsamen deutsch-
israelischen Kabinettssitzung am Montag, dem 30. November
2009, die israelische Regierung nachhaltig zu einem Baustopp
in den besetzten palästinensischen Gebieten auffordern?

Bitte, Frau Staatsministerin.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700605500


Bei Begegnungen mit israelischen Regierungsmit-
gliedern, so auch am 30. November 2009, wenn die
zweiten deutsch-israelischen Regierungskonsultationen,
wie Sie wissen, in Berlin stattfinden, stehen im Rahmen
des Nahostfriedensprozesses diese Fragen ständig auf
der Tagesordnung. Zuletzt war dies der Fall bei dem
Gespräch von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit
Ministerpräsident Netanjahu am 27. August 2009 in
Berlin sowie bei den Gesprächen des Bundesministers
des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, bei seinem
Besuch in Israel am 23./24. November. Die Position der
Bundesregierung zum Siedlungsbau ist bekannt und gilt
fort. Die Fortsetzung des Siedlungsbaus widerspricht
den zwischen den Parteien getroffenen Vereinbarungen
und erschwert eine verhandelte Endstatuslösung. Die
Bundesregierung und ihre europäischen Partner haben
regelmäßig verdeutlicht und werden das auch in Zukunft
tun, dass sie die Fortsetzung des Siedlungsbaus ableh-
nen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700605600

Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage.


Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700605700

Herzlichen Dank für Ihre Antwort, Frau Staatsminis-

terin. Ich habe mit Interesse gelesen, dass der Außenmi-
nister in Israel gesagt hat, um es wörtlich zu zitieren,
dass die Regelungen zum Siedlungsbau Teil der
Roadmap bleiben. Das war nie bestritten. Die Roadmap
ist abgeschlossen. Die Frage ist, was die Bundesregie-
rung zu tun gedenkt, um Israel zu bewegen, sie einzuhal-
ten. Das ist der Punkt, um den die Auseinandersetzungen
gehen.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700605800


Bundesminister Westerwelle hat sich mehrmals dazu
geäußert. Er hat unter anderem während seiner Reise
auch geäußert, dass es um die Siedlungspolitik gehen
wird, die auch Thema der Gespräche der amerikanischen
Außenministerin gewesen ist und die natürlich auch in
der Nahostpolitik eine große Rolle spielt. Er hat sich zur

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(C (D ogenannten Roadmap für den Nahostfriedensprozess ekannt. Die Roadmap sieht auf dem Weg zum Frieden as Einfrieren der Siedlungsaktivitäten vor. Er hat deutich gemacht, dass diese Haltung von Deutschland verreten wird. Die Roadmap ist klar vereinbart. Er hat zum infrieren der Siedlungsaktivitäten aufgefordert, und das ertritt er nach außen. Ich glaube, dass die Bundesregieung immer wieder eine ganz klare Haltung auch in den esprächen mit der israelischen Regierung zeigt und ass diese nicht anzuzweifeln ist. Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage. Ich möchte in diesem Zusammenhang nachfragen, elche Bedeutung die Bundesregierung dem Umstand eimisst, dass der Palästinenserpräsident Abbas erneut ür diese Aufgabe kandidiert. Glauben Sie, dass man errn Abbas davon überzeugen kann, dass, wenn von uropa faktisch wenig Unterstützung geleistet wird, das in Schritt ist, der notwendige Friedensverhandlungen ieder in Gang bringen kann? Was Sie gesagt haben, ist: ir bleiben dabei. – Sie haben aber nicht gesagt, was Sie un wollen, um Israel dazu zu bringen. C Gehen Sie davon aus, dass die Bemühungen der Bun esregierung weiterhin darauf ausgerichtet sein werden, ass wir einen schnellen Einstieg in die Friedensverandlungen bekommen und dass wir dabei alle Aspekte bwägen. Zu einer weiteren Nachfrage hat der Kollege Rolf ützenich das Wort. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Frau Staatsministe in, im Zusammenhang mit der Bearbeitung des Nahostonfliktes stehen wir vor vielen Entscheidungen. Der ußenminister hat soeben Israel und die palästinensi chen Gebiete bereist. Vor diesem Hintergrund möchte ch Sie gerne fragen, ob Sie uns möglicherweise über die eaktionen Israels und der am UNIFIL-Prozess beteilig en Staaten auf die Reise des Außenministers in Kenntis setzen können. Wie ist darauf reagiert worden, dass ie Bundesregierung beabsichtigt, diesen Einsatz nur für ie nächsten sechs Monate zu verlängern, wodurch ein usstieg Deutschlands bereits vor einer weiteren Verlänerung des Mandats des Sicherheitsrats der Vereinten ationen erfolgen würde? C Ich sage noch einmal: Die Bundesregierung begleitet iese Friedensbemühungen sehr intensiv. Gehen Sie einal davon aus, dass das auch weiterhin so geschehen ird. Staatsministerin Cornelia Pieper Ich kann Ihnen keine konkrete Antwort auf Ihre Frage geben. Ich bin aber gern bereit, sie schriftlich zu beantworten. Damit kommen wir zur Frage 3 des Kollegen Wolfgang Gehrcke: Wird die Bundesregierung den Umgang mit dem soge nannten Goldstone-Bericht über Menschenrechtsverletzungen im Gazakrieg zu einem Thema bei den deutsch-israelischen Regierungsgesprächen machen? Sie haben das Wort, Frau Staatsministerin. C Wie bereits in der Antwort auf Frage 2 ausgeführt, Herr Gehrcke, sind bei Begegnungen mit israelischen Regierungsmitgliedern für den Nahostfriedensprozess relevante Fragen selbstverständlich stets Thema. Die Position der Bundesregierung zum Goldstone-Bericht ist bekannt und gilt natürlich fort. Die Bundesregierung hat sich von Beginn an für eine angemessene, ausgewogene Behandlung eingesetzt. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen ist als Auftraggeber des Goldstone-Berichts das geeignete Gremium für eine sorgfältige Aufarbeitung der erhobenen Vorwürfe. Das liegt im Interesse beider Parteien. Dafür setzt sich natürlich auch die Bundesregierung ein. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Die Bundesregierung hat sich gegen die Weiterleitung des Goldstone-Berichtes, in dem beiden Konfliktparteien – nicht nur Israel; es ist mir wichtig, das zu betonen – Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden, an die Vollversammlung der Vereinten Nationen ausgesprochen. Könnten Sie dem Parlament erklären, warum die Bundesregierung nicht möchte, dass der Goldstone-Bericht in dieser Ausgewogenheit von der Vollversammlung der Vereinten Nationen diskutiert wird? C Wie Sie wissen, haben bei dieser Frage nicht nur Deutschland, sondern auch die USA, Italien, Tschechien und die Niederlande mit Nein gestimmt. Nach Auffassung der Bundesregierung ist der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen als Auftraggeber des Goldstone-Berichts das geeignete Gremium für die Befassung; das habe ich schon gesagt. Vorverurteilungen und dem Weiterverweisen an andere Stellen hat sich die Bundesregierung von Anfang an widersetzt. Nach schwierigen Verhandlungen in New York über einen Textentwurf der palästinensischen Delegation mit dem Ziel, einen für alle Seiten akzeptablen Kompromiss zu finden, berücksichtigte der zur Abstimmung vorgelegte Text weder die Verhandlungsergebnisse noch K e d b 2 d e i n d – n S r w A g d t d M m d n k U h l t K k A s a t s (C (D ompromissvorschläge verschiedener Parteien. Die rste vorgelegte Version dieses Textes war für die Bunesregierung und andere Mitgliedstaaten nicht akzeptael. Daher hat die Bundesregierung am 5. November 009 gemeinsam mit einigen EU-Mitgliedstaaten und en USA die Resolution der Vollversammlung der Verinten Nationen abgelehnt, die den Goldstone-Bericht ndossiert und an den Sicherheitsrat der Vereinten Natioen weiterverweist. Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage. Frau Staatsministerin, können Sie verstehen, dass vor iesem Hintergrund bei der palästinensischen Autorität nicht bei irgendwelchen Randgruppen – der Wunsch ach einer einseitigen Ausrufung eines palästinensischen taates wächst, um die Anliegen der Palästinenser, auch echtlich gesehen, endlich durchsetzen zu können? Wie ird sich die Bundesregierung dazu verhalten? C Der Bundesaußenminister, Herr Westerwelle, hat sich anz klar auch während seines Besuches und während es Gesprächs mit Herrn Netanjahu zu einer Zwei-Staaen-Lösung geäußert. Das wissen Sie sicherlich; denn as konnten Sie ja den Medien so entnehmen. (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Das stimmt!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700605900
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700606000
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700606100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700606200
Dr. Rolf Mützenich (SPD):
Rede ID: ID1700606300
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700606400




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700606500
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700606600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700606700
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700606800
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700606900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700607000
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700607100
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700607200


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700607300

Zu einer weiteren Nachfrage hat der Kollege Rolf
ützenich das Wort.


Dr. Rolf Mützenich (SPD):
Rede ID: ID1700607400

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Im Zusammenhang

it den deutsch-israelischen Regierungskonsultationen,
ie ja hier angesprochen worden sind, würde ich gerne
och einmal nachfragen, ob Sie sich – weil die Bundes-
anzlerin ja gesagt hat, dass der Einsatz im Rahmen des
NIFIL-Mandats im Interesse der israelischen Sicher-
eit ist, und die Gesprächspartner in Israel uns nahege-
egt haben, den Beitrag doch so lange aufrechtzuerhal-
en, wie das Mandat des Sicherheitsrates gilt – zu einer
orrektur Ihrer Mandatsentscheidung entschließen
önnten.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700607500

Sie wissen, dass wir zu diesem Thema noch im Deut-

chen Bundestag debattieren werden. Deswegen will ich
n dieser Stelle den Äußerungen des Bundesaußenminis-
ers und der Bundeskanzlerin nicht vorgreifen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700607600

Die Fragen 4 und 5 des Kollegen Paul Schäfer werden

chriftlich beantwortet.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau
Ich rufe die Frage 6 des Kollegen Tom Koenigs auf:
Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um sich für

menschenwürdige Haftbedingungen und einen legalen Status
der Häftlinge im Militärgefängnis Bagram, Afghanistan, und
im neu eingerichteten Gefängnis Parwan, Afghanistan, einzu-
setzen, und hat die Bundesregierung vor, entsprechende Initia-
tiven im UN-Menschenrechtsrat vorzubringen?

Sie haben das Wort, Frau Staatsministerin.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700607700


Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich beantworte die
Frage für die Bundesregierung wie folgt: Nach Kenntnis
der Bundesregierung beabsichtigt die Regierung der Ver-
einigten Staaten von Amerika im Zusammenhang mit
dem Neubau des Gefängnisses Parwan und der Verle-
gung der Gefangenen in dieses neue Gefängnis, die bis
Ende dieses Jahres abgeschlossen sein soll, Lage und
Rechte der Insassen zu verbessern.

Die Bundesregierung hat in der Vergangenheit wie-
derholt gegenüber der US-Administration deutlich ge-
macht, dass der internationale Terrorismus entschlossen
bekämpft werden muss, dabei aber rechtsstaatliche
Grundsätze und völkerrechtliche Verpflichtungen einge-
halten werden müssen. Diese Haltung wird die Bundes-
regierung auch weiterhin gegenüber der US-Administra-
tion vertreten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700607800

Sie haben das Wort zu einer ersten Nachfrage.


Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700607900

Frau Staatsministerin, wie steht die Bundesregierung

zur Einbeziehung der afghanischen Justiz in die rechts-
staatliche Behandlung von Gefangenen bisher in Bagram
und künftig in Parwan?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700608000


Die afghanische Regierung hat deutlich gemacht, dass
sie in dieser Frage aktiv werden will und sich letztend-
lich auch verpflichtet sieht, zukünftig diese Aufgabe zu
übernehmen. Das ist Ihnen ja bekannt. Ich denke, dass
man weiterhin in Gesprächen, auch mit der amerikani-
schen Regierung, daran arbeiten sollte, das zu vollzie-
hen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700608100

Kollege Koenigs, Sie haben das Wort zu einer zwei-

ten Frage.


Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700608200

Das begrüße ich ausdrücklich. – Glauben Sie, dass

sich die Bundesregierung eventuell auch bereit erklären
würde, nicht abschiebefähige Häftlinge im Rahmen ei-
nes Asylverfahrens zu übernehmen?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700608300


Dazu gibt es noch keine Klärung, wie Sie wissen.

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(C (D (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie soll er das denn wissen?)


eswegen kann ich dazu auch keine Aussage machen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700608400

Ich rufe die Frage 7 des Kollegen Koenigs auf:

Was gedenkt die Bundesregierung zu tun, um der Afgha-
nistan Independent Human Rights Commission, AIHRC, dem
High Commissioner for Human Rights und anderen interna-
tionalen Menschenrechtsorganisationen Zugang zu den Ge-
fangenen in beiden Gefängnissen zu verschaffen?

Sie haben immer noch das Wort, Frau Staatsministe-
in.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700608500

Die Antwort auf die Frage des Kollegen Koenigs lau-

et: US-Präsident Barack Obama hat den Auftrag erteilt,
ie Haftbedingungen und die rechtliche Stellung von
errorverdächtigen in Gefängnissen außerhalb der Verei-
igten Staaten von Amerika zu prüfen. Nach Auffassung
er Bundesregierung schließt dieser Prüfauftrag auch
en Zugang unabhängiger Menschenrechtsorganisatio-
en zu den Gefängnissen ein.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700608600

Ihre erste Nachfrage.


Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700608700

Vielen Dank, Frau Staatsministerin. – Hat die Bun-

esregierung die Vertreter der USA auch darauf hinge-
iesen, dass die Afghanistan Independent Human
ights Commission ein Recht darauf hat, die Gefange-
en zu besuchen?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700608800

In der Tat ist es so, dass es zu den Aufgaben der ame-

ikanischen Regierung gehört, zu prüfen, ob Menschen-
echtsorganisationen Zugang zu den Gefangenen haben.
as Internationale Komitee vom Roten Kreuz hat bereits
ugang. Wir sehen es so, dass die Prüfung in unserem

nteresse vorankommt.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700608900

Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage.


Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700609000

Vielen Dank. – Glauben Sie nicht, dass eine Initiative

er Bundesregierung in dieser Angelegenheit einen Bei-
rag zur Prüfung durch die Regierung der Vereinigten
taaten liefern könnte?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700609100

Sie können davon ausgehen, dass die Bundesregie-

ung diesen Vorgang weiterhin aktiv verfolgen wird. Sie
at großes Zutrauen in die Zusagen von Präsident
bama in dieser Sache.






(A) )



(B) )


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700609200

Ich rufe die Frage 8 des Kollegen Andrej Hunko auf:

Welche Bedeutung misst die Bundesregierung einer fairen
und freien Parlamentswahl in Afghanistan im Sommer nächs-
ten Jahres bei?

Bitte, Frau Staatsministerin.

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700609300


Die Durchführung einer demokratischen Parlaments-
wahl in Afghanistan ist natürlich auch ein zentrales An-
liegen der Bundesregierung. Die glaubwürdige Kon-
trolle der Exekutive kann nur durch ein funktionierendes
Parlament gewährleistet werden. Die Verantwortung für
Planung, Durchführung und Bereitstellung der notwen-
digen Sicherheit für die Parlamentswahl liegt bei der
afghanischen Regierung. Allerdings wird die internatio-
nale Gemeinschaft, wie schon bei den Präsidentschafts-
und Provinzratswahlen am 20. August 2009, den Wahl-
prozess aktiv begleiten und unterstützen. Die Bundes-
regierung beabsichtigt, dabei selbstverständlich einen
substanziellen Beitrag zu leisten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700609400

Sie haben das Wort zu einer ersten Nachfrage.


Andrej Hunko (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700609500

Vielen Dank, Frau Staatsministerin. – Sehen Sie denn

in Afghanistan die Voraussetzungen für eine faire und
freie Parlamentswahl im nächsten Jahr als gegeben an?

C
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700609600


Ich sehe sie als gegeben an. Die Bundesregierung
wird alles daransetzen, sie mit konkreten Maßnahmen zu
unterstützen. Sie wissen, dass sich die Bundesregierung
seit 2008 über das Auswärtige Amt und das Bundes-
ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung an den Wahlvorbereitungen beteiligt, dass
die finanzielle und technische Unterstützung über
UNDP/ELECT erfolgt und die Bundesregierung den
Wahlprozess 2008 mit 10 Millionen US-Dollar unter-
stützt hat und ihn 2009 mit 12 Millionen US-Dollar un-
terstützt. Ich glaube, dass diese Unterstützungsmaßnah-
men letztendlich dazu beitragen werden, dass der
Demokratisierungsprozess in Afghanistan voranschrei-
tet.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700609700

Ihre zweite Nachfrage, bitte.


Andrej Hunko (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700609800

Vielen Dank. – Ist die Bundesregierung bereit, die na-

tionale afghanische Armee bei der kommenden Par-
lamentswahl erneut mit Marder-Schützenpanzern zu
unterstützen, wie sie das auch im Vorfeld der Präsident-
schaftswahlen im letzten Jahr gemacht hat?

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(C (D C Die Bundesregierung ist zu den Maßnahmen bereit, ie die Sicherheit der Parlamentswahlen gewährleisten. lle bisherigen Maßnahmen werden auch weiterhin in etracht gezogen. Zu einer Nachfrage hat der Kollege Tom Koenigs das ort. Bei der letzten Wahl hat sich herausgestellt, dass der orsitzende der sogenannten Independent Election Comission unfähig ist. Die Bundesregierung wird bei der ächsten Wahl einen finanziellen Beitrag leisten, der ahrscheinlich so groß ist, dass man daran Bedingungen nüpfen kann. Wird die Bundesregierung darauf hinwiren, dass dieser Vorsitzende aus seinem Amt entlassen ird? C Dazu sind mir keine Bestrebungen der Bundesregie ung bekannt. Eine weitere Nachfrage stellt nun der Kollege olfgang Gehrcke. Keine Sorge, es ist die letzte für heute. – Frau Staats inisterin, können Sie dem Parlament vielleicht erkläen, auf welche Fakten sich Ihre Beurteilung, dass die oraussetzungen für freie und faire Wahlen in Afghanis an gegeben seien, nach den gefälschten Präsidentchaftswahlen stützt? Mich würde wirklich interessieren, elche Fakten Sie zu dieser Aussage gebracht haben. C Wie Sie wissen, sind wir an dem Demokratisierungs rozess in Afghanistan sehr interessiert. Es gab sehr inensive Gespräche des Bundesaußenministers bei seinem esuch in Afghanistan. Wir gehen davon aus, dass die evorstehenden Wahlen mit der entsprechenden Untertützung der internationalen Völkergemeinschaft so abaufen werden, wie ich es Ihnen beschrieben habe und ie es die Bundesregierung begrüßt. Eine weitere Nachfrage stellt nun der Kollege Jörn underlich. Frau Staatsministerin, es wurde gerade nach den Fak en gefragt. Fakten haben Sie aber nicht genannt. Sie haen über Vermutungen der Bundesregierung gesprochen. ie Frage lautete aber, welche Fakten den von Ihnen ge ußerten Vermutungen zugrunde liegen. C Ich habe Ihnen mehrere Fakten genannt und auch Zitate des Ihnen bekannten Bundesaußenministers Guido Westerwelle hier vorgetragen. Diese müssen Sie einfach zur Kenntnis nehmen. Wir bleiben in der Diskussion über dieses Thema. Gehen Sie davon aus, dass meine Antwort auf Ihre Frage auch die Fakten enthalten hat, nach denen Sie gefragt haben. Wir kommen damit zur Frage 9 des Kollegen Andrej Hunko: Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass die neu gefassten Begleitgesetze zum Vertrag von Lissabon lediglich das verfassungsrechtlich geforderte Minimum der Beteiligung des Deutschen Bundestages an Angelegenheiten der Europäischen Union umsetzen? Bitte, Frau Staatsministerin. C Die neu gefassten Begleitgesetze setzen die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts vollständig um, mit dem Ziel, den Bundestag in die Lage zu versetzen, die vom Gericht geforderte „Integrationsverantwortung“ umfassend wahrnehmen zu können. Die im „Integrationsverantwortungsgesetz“ enthaltenen Gesetzesund Zustimmungsvorbehalte zur Weiterentwicklung des Primärrechts gehen dabei in einzelnen Fällen über die vom Bundesverfassungsgericht formulierten Vorgaben hinaus. Das ist beispielsweise bei den Mitwirkungsrechten vor einer eventuellen Einführung einer gemeinsamen europäischen Verteidigung der Fall. Hier ist ein zusätzlicher Beschluss des Bundestages vor einer Entscheidung im Europäischen Rat erforderlich, damit der deutsche Regierungsvertreter zustimmen kann. Ein weiteres Beispiel – um bei den Fakten zu bleiben –: Im Gesetz über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Bundestag, EUZBBG, wurde der Begriff des „Vorhabens der Europäischen Union“ ausgedehnt, unter anderem im Bereich der gemeinsamen Handelspolitik. Ihre erste Nachfrage, bitte. Sehen Sie ein Spannungsverhältnis zwischen den Möglichkeiten parlamentarischer Kontrolle, wie sie im Begleitgesetz vorgesehen sind, und den Anforderungen in der Regierungspraxis? C Ich sehe dieses Spannungsverhältnis. Wir befinden uns ja immer in einem Diskussionsprozess. Ich glaube, das gehört zu einer parlamentarischen Demokratie. Ihre zweite Nachfrage. s K h A t I d b d s a m G i U d A d B d g k m D l t S d u (C (D In Ihrem Koalitionsvertrag haben Sie geschrieben: Wir werden im Verlauf der Legislaturperiode bewerten, ob die durch die Begleitgesetze eröffneten Möglichkeiten größerer parlamentarischer Kontrolle den Anforderungen der Praxis genügen, und gegebenenfalls entsprechende Initiativen ergreifen. Meine Frage: Ist die Bundesregierung der Auffasung, dass sich die Möglichkeiten parlamentarischer ontrolle nach den Anforderungen der Praxis zu richten aben? C Unsere Auffassung dazu haben wir im Koalitionsver rag ganz klar niedergelegt. Wir glauben, dass es auch im nteresse des Parlaments ist, dass man den Prozess stänig überprüft. Die Frage 10 der Kollegin Dağdelen wird schriftlich eantwortet. Herzlichen Dank, Frau Staatsministerin. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums des Innern. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentariche Staatssekretär Dr. Ole Schröder zur Verfügung. Ich rufe die Frage 11 des Kollegen Werner Schieder uf: Unter welchen Bedingungen ist die Bundesregierung bereit, dem geplanten Abkommen über die Übermittlung von Finanztransferdaten des Dienstleisters SWIFT an die USA zum Zwecke der Terrorismusfahndung zuzustimmen, und welche Bedeutung kommt dabei dem im Koalitionsvertrag formulierten Ratifizierungsvorbehalt zu? Bitte, Herr Staatssekretär. D Bei SWIFT handelt es sich um eine privat verfasste enossenschaft, über die europäische Finanzinstitute hre Transaktionen abwickeln. Zurzeit wird über ein EUS-Übereinkommen zur Verarbeitung und Übermittlung ieser Daten an die USA verhandelt. Gegenstand des bkommens ist die Festlegung von Voraussetzungen für ie Übermittlung von Zahlungsverkehrsnachrichten aus elgien – dort ist der SWIFT-Sitz – oder den Niederlanen – dort ist der SWIFT-Server – an die USA. Es wird danach gefragt, unter welchen Voraussetzunen die Bundesregierung bereit ist, einem SWIFT-Abommen, über das gerade verhandelt wird, zuzustimen. Maßgeblich hierfür ist der Koalitionsvertrag. anach setzt sich die Bundesregierung bei den Verhand ungen für ein hohes Datenschutzniveau und einen effekiven Rechtsschutz ein. Ein automatisierter Zugriff auf WIFT von außen ist auszuschließen. Die Übermittlung er Daten ist an Tatbestandsvoraussetzungen zu knüpfen nd aufgrund einer Bedrohungsund Gefährdungsana Parl. Staatssekretär Dr. Ole Schröder lyse eingegrenzt. Die Menge der zu übermittelnden Daten ist gering zu halten. Das Abkommen ist unter Ratifizierungsvorbehalt zu stellen. Der Ratifizierungsvorbehalt – auch danach ist gefragt worden – bezweckt, dass das Abkommen nur in Kraft tritt, wenn in den Mitgliedstaaten die verfassungsrechtlichen Vorschriften dafür eingehalten werden. In Deutschland wäre dazu ein Vertragsgesetz nach Art. 59 Abs. 2 Satz 1 des Grundgesetzes erforderlich. Ich möchte hinzufügen, dass Deutschland die Verhandlungen nicht selbst führt, sondern die Europäische Kommission zusammen mit der schwedischen Ratspräsidentschaft. Morgen findet eine zusätzliche Verhandlungsrunde im Ausschuss der Ständigen Vertreter statt. Da Deutschland nicht selbst verhandelt, ist es natürlich ausgesprochen schwierig, den jeweiligen Sachstand der Verhandlungen wiederzugeben. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. – Können Sie etwas dazu sagen, ob die Bundesregierung diesem Abkommen zustimmen wird? Mich würde interessieren, welche Folgen es Ihrer Einschätzung nach hätte, wenn die Bundesregierung dem nicht zustimmen würde, bzw. welche weiteren Verfahrensschritte aus Ihrer Sicht dann erforderlich wären. D Wie gesagt, die Verhandlungen werden noch geführt. Insofern kann die Bundesregierung jetzt noch nicht sagen, ob sie am Montag zustimmen wird oder nicht. Das wird sehr kurzfristig zu entscheiden sein, weil die Verhandlungen noch geführt werden. Das Ziel ist natürlich, ein möglichst hohes datenschutzrechtliches Niveau sicherzustellen, insbesondere in den Vereinigten Staaten von Amerika, wo eine völlig andere datenschutzrechtliche Systematik existiert als bei uns. Jede Speicherung von Daten bedeutet nach unserem Rechtsverständnis einen Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung und bedarf deshalb einer rechtlichen Grundlage. Das wird im amerikanischen Recht völlig anders gesehen. Das bloße Abspeichern von Daten wird im amerikanischen Rechtssystem als Nullum betrachtet. Erst die Abfrage bei einem entsprechenden Verdacht wird nach amerikanischem Rechtsverständnis als Eingriff gewertet. Das Problem ist natürlich, diese völlig unterschiedlichen Rechtssystematiken zusammenzubringen. Ihre zweite Nachfrage, bitte. Herr Staatssekretär, gesetzt den Fall, die Bundesregie rung würde am Ende nicht zustimmen – das ist eine hy p d n g h m m d e F g w i u e d f d m R I F s m o m k l l d m D d (C (D othetische Frage; aber vielleicht können Sie sie trotzem beantworten –, welche Verfahrensschritte sind dann ach Ihrer Einschätzung erforderlich, oder welche Folen hätte das, welche Problemlage würde dann entsteen? D Zunächst einmal: Es gibt schon jetzt ein Übereinkom en zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und er Europäischen Union über Rechtshilfe. Dieses Überinkommen sieht schon jetzt vor, dass es in bestimmten ällen einen Anspruch auf die Übermittlung von Daten ibt. Jetzt muss im Verhandlungswege erörtert werden, elche Folgen ein Abkommen hätte. Das hängt natürlich nsbesondere auch davon ab, wie sich die Niederlande nd Belgien verhalten; denn diese müssen das EU-Überinkommen umsetzen. Wie gesagt, die Bundesrepublik Deutschland verhanelt nicht selbst, und sie hat keinen unmittelbaren Einluss auf die Behörden in Belgien und den Niederlanden, ie eine solche Konvention administrativ ausführen üssen. Zu einer weiteren Nachfrage hat der Kollege Gerold eichenbach das Wort. Wie der Presse zu entnehmen war, beabsichtigt das nnenministerium, sich am Montag zu enthalten. Meine rage ist a)

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700609900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700610000
Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700610100
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700610200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700610300
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700610400
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700610500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700610600
Jörn Wunderlich (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700610700




(A) )


(B) )

Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700610800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700610900
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700611000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700611100
Andrej Hunko (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700611200
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700611300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700611400
Andrej Hunko (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700611500
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1700611600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700611700
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700611800




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700611900
Werner Schieder (SPD):
Rede ID: ID1700612000
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700612100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700612200
Werner Schieder (SPD):
Rede ID: ID1700612300
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700612400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700612500
Gerold Reichenbach (SPD):
Rede ID: ID1700612600
timmte Position zwischen dem Innen- und dem Justiz-
inisterium, was die Bedingungen für eine Zustimmung

der eine Enthaltung betrifft?

D
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700612700

Der Verhandlungsprozess ist noch im Gange. Deshalb

önnen wir uns auch noch kein abschließendes Urteil er-
auben. Wir stehen in engem Kontakt mit den Verhand-
ungsführern, der schwedischen Ratspräsidentschaft und
er Kommission. Natürlich wird es eine Ressortabstim-
ung geben, sobald das Verhandlungsergebnis feststeht.
as ist völlig normal.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700612800

Wir bleiben bei diesem Thema. Ich rufe die Frage 12

es Kollegen Dr. Konstantin von Notz auf:
In welcher Form wird sich die Bundesregierung nach den

sich als schwierig erwiesenen Verhandlungen über das soge-
nannte SWIFT-Abkommen zwischen der EU und den USA
nun für eine – den innerhalb der EU geltenden datenschutz-
rechtlichen Standards gerecht werdende – zukünftige Rege-
lung einsetzen, um letztendlich zu verhindern, dass Bankdaten
von Bürgerinnen und Bürgern der EU, zum Beispiel durch
Weitergabe an Dritte, missbraucht werden könnten?

Bitte, Herr Staatssekretär.






(A) )



(B) )

D
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700612900


Die Frage hat letztendlich das zum Inhalt, was wir
eben angesprochen haben. Die Bundesregierung wird
alle ihr nach dem Vertrag von Lissabon zustehenden Ein-
flussmöglichkeiten nutzen, um in einem künftigen Ab-
kommen Regelungen auf dem hohen europäischen
Datenschutzniveau zu erreichen, die einen Datenmiss-
brauch ausschließen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700613000

Sie haben das Wort zu einer ersten Nachfrage.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Staatssekretär, das steht doch sicherlich auch
nach Ihrem Verständnis in offenem Widerspruch zu den
Aussagen der Justizministerin, die klar gesagt hat, dass
Deutschland dieses Abkommen ablehnen wird.

D
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700613100


Ich habe andere Informationen. Die Verhandlungen
sind im Gange. Insofern wird sich auch die Justizminis-
terin, genauso wie die gesamte Bundesregierung, noch
kein abschließendes Urteil erlauben. Das ist erst mög-
lich, wenn die Verhandlungen zum Abschluss gekom-
men sind. Morgen findet, wie gesagt, noch einmal eine
Sitzung des Ausschusses der Ständigen Vertreter statt.
Während des Wochenendes werden sicherlich noch Ge-
spräche geführt. Dann finden auch noch Gespräche im
JI-Rat statt. Jetzt von einer abschließenden Bewertung
zu sprechen und zu spekulieren, wäre nicht seriös.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700613200

Ihre zweite Nachfrage.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Erlauben Sie sich denn ein Urteil zu dem gestrigen
Beschluss des Europäischen Parlaments? Es verbittet
sich darin ausdrücklich, dass es einen Tag vor Inkrafttre-
ten des Lissabon-Vertrags, praktisch auf den letzten
Drücker, durch die Hintertür umgangen werden soll, in-
dem man diesen Gesetzentwurf durchschleust.

D
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700613300


Das ist kein Gesetzentwurf, sondern ein völkerrechtli-
cher Vertrag zwischen den Vereinigten Staaten von
Amerika und der Europäischen Union. Von einer Umge-
hung des Europäischen Parlaments kann überhaupt nicht
die Rede sein, weil es sich nur um ein Interimsabkom-
men handelt. Es wird auch nur über ein Interimsabkom-
men verhandelt. Natürlich wird das Europäische Parla-
ment entsprechende Verhandlungen aufnehmen und die
eigenen Einflussmöglichkeiten geltend machen können.
Danach wird es entscheiden, ob nach Auslaufen dieses
Interimsabkommens – wenn es denn dazu kommt, das
wissen wir noch nicht – ein Nachfolgeabkommen be-
schlossen wird oder das Interimsabkommen ausläuft.

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(C (D ier hat das Parlament Mitwirkungsmöglichkeiten. Es auert eine gewisse Zeit, bis ein solches Abkommen usverhandelt ist. Deshalb kann von einer Umgehung es Europäischen Parlaments überhaupt nicht die Rede ein. Zu einer Nachfrage hat der Kollege Gerold eichenbach das Wort. Es ist klar, dass man ein Verhandlungsergebnis, das och nicht vorliegt, nicht beurteilen kann. Aber ich frage och einmal: Gibt es eine Abstimmung innerhalb der undesregierung zwischen dem Justizund dem Innen essort darüber, welche Mindeststandards erfüllt sein üssen, um zustimmen zu können? D Ich habe bereits dargelegt, an welchen Maßstäben wir ns orientieren. Wir orientieren uns am Koalitionsverrag; dort haben wir das festgelegt. Wir wollen ein größt ögliches datenschutzrechtliches Niveau in den Vereiigten Staaten von Amerika. Das ist unser Ziel. Wichtig st natürlich auch, dass das hohe datenschutzrechtliche iveau, das wir in Europa haben, durch ein solches Abommen auf gar keinen Fall gesenkt wird. Das ist die ielrichtung, mit der wir verhandeln: das datenschutz echtliche Niveau in Amerika heben, soweit das angeichts der unterschiedlichen datenschutzrechtlichen Sysematiken möglich ist – das habe ich eben erwähnt –, nd das datenschutzrechtliche Niveau in Europa, insbeondere auch in Belgien und den Niederlanden, nicht abenken. Ich habe von dem Ratifizierungsvorbehalt geprochen, der natürlich auch wichtig ist, damit dieses arlament darüber entscheiden kann und sichergestellt ird, dass durch dieses Abkommen auf gar keinen Fall as datenschutzrechtliche Niveau in Deutschland abgeenkt wird. Eine weitere Nachfrage stellt nun der Kollege Volker eck. Da Sie uns auf die Frage des Kollegen von Notz hin icht die Haltung des Justizministeriums mitteilen konnen, Herr Kollege Schröder, frage ich Sie: Wäre es Ihnen öglich, den jetzt neben Ihnen sitzenden Staatssekretär tadler kurz zu fragen, ob das Justizministerium dem WIFT-Abkommen zustimmen will oder es abzulehnen edenkt? Vielleicht können Sie das kurz machen und hre gewonnenen Erkenntnisse dem Haus und mir anchließend mitteilen. D Der Kollege Stadler wird Ihnen nichts anderes ant orten können als ich, nämlich: Die Verhandlungen sind och im Gange. Insofern wäre das jetzt nur Spekulation. Parl. Staatssekretär Dr. Ole Schröder Zu spekulieren, was am Ende ausverhandelt wird, ist mit Sicherheit nicht sinnvoll. Noch einmal: Wir haben das Problem, dass Deutschland die Verhandlungen nicht selbst führt. Die Verhandlung wird von der Europäischen Kommission zusammen mit der schwedischen Ratspräsidentschaft geführt. Eine weitere Nachfrage stellt nun der Kollege Josef Winkler. Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700613400
Gerold Reichenbach (SPD):
Rede ID: ID1700613500
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700613600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700613700
Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700613800
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700613900




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700614000

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär,
gerade ist die Entschließung des Europäischen Parla-
ments angesprochen worden. Erstens: Haben Sie diese
zur Kenntnis genommen? Zweitens: Wie bewertet die
Bundesregierung die Tatsache, dass das Europäische
Parlament der Ansicht ist, dass die Position des Europäi-
schen Parlaments in den Verhandlungen über ein Dauer-
abkommen, über das nach dem Interimsabkommen ver-
handelt wird, deutlich geschwächt ist, wenn es vorher
ein zwischen der Kommission und der amerikanischen
Regierung vereinbartes Abkommen ad interim gibt?

D
Dr. Ole Schröder (CDU):
Rede ID: ID1700614100


Ich finde, das Europäische Parlament hat völlig recht.
Ein solches Interimsabkommen darf die Position des
Europäischen Parlaments in keiner Weise präjudizieren.
Das Europäische Parlament ist völlig frei, dieses Ab-
kommen, wenn es denn zustande kommt – das ist ja
überhaupt noch nicht sicher –, zu verlängern, Anpassun-
gen vorzunehmen und seinen Einfluss geltend zu ma-
chen, wie es im Lissabonner Vertrag festgeschrieben ist.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700614200

Wir sind damit am Ende dieses Geschäftsbereichs. –

Danke, Herr Staatssekretär.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Justiz. Zur Beantwortung der Fragen
steht der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Max
Stadler zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 13 der Kollegin Caren Lay auf:
Plant die Bundesregierung Korrekturen an der nationalen

Umsetzung der EU-Zahlungsdiensterichtlinie, um die in den
neuen allgemeinen Geschäftsbedingungen vieler Banken ver-
ankerte verschuldungsunabhängige Haftung von bis zu
150 Euro Selbstbehalt bei Verlust oder Diebstahl der EC-
Karte einzuschränken, und welche Ausnahmen beabsichtigt
die Bundesregierung insbesondere im Falle von Raubopfern
gesetzlich zu fixieren?

Bitte, Herr Staatssekretär.

D
Dr. Max Stadler (FDP):
Rede ID: ID1700614300


Ich darf die Frage wie folgt beantworten: Tatsächlich
gibt es in Deutschland seit kurzer Zeit, nämlich seit dem
31. Oktober 2009, aufgrund der Umsetzung einer EG-

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(C (D ichtlinie eine neue Rechtslage für die verschuldensunbhängige Haftung bei missbräuchlicher Nutzung von ahlungsauthentifizierungsinstrumenten, zum Beispiel on Bankkarten. Demnach kann ein Zahlungsdienstleiser nach § 675 v BGB eine Schadensbeteiligung des Kareninhabers bei nichtautorisierten Zahlungsvorgängen erlangen. Diese Beteiligung gilt verschuldensunabhänig bis zu einem Höchstbetrag von 150 Euro, wenn die ahlungskarte entweder verloren gegangen, gestohlen der sonst abhanden gekommen ist, und meint immer orgänge bis zur Meldung des Verlustes. Das ist wichtig, ie wir gleich sehen werden. Nun haben die Mitgliedstaaten nach Art. 61 Abs. 3 er Zahlungsdiensterichtlinie die Option, den Betrag von 50 Euro herabzusetzen. Der deutsche Gesetzgeber hat edoch ebenso wie zahlreiche andere EU-Mitgliedstaaten on dieser Option keinen Gebrauch gemacht. Die Bunesregierung hält dies für sachgerecht. Es geht bei dieser egelung vor allem um die Obliegenheit des Karten nhabers, Schäden zu vermeiden oder die Höhe von chäden zu begrenzen, also um eine Schadensmindeungsobliegenheit. Deswegen soll ein Karteninhaber den erlust einer Zahlungskarte unverzüglich anzeigen. Dait dafür ein zusätzlicher Anreiz gegeben wird, hat sich er Gesetzgeber entschieden, die in der Richtlinie geannte verschuldensunabhängige Schadensbeteiligung n Höhe von 150 Euro in vollem Umfang zu überneh en. Diese verschuldensunabhängige Haftung gilt unabängig von den jeweiligen Fallkonstellationen, weil imer das Grundprinzip zur Geltung gebracht werden soll, ass es einen Anreiz für eine rasche Verlustanzeige gibt. Ich darf noch darauf hinweisen, dass diese 150 Euro ine Maximalvorgabe sind. Es bleibt den Kreditinstituen unbenommen, ihren Kunden günstigere Konditionen inzuräumen. Beispielsweise hat eine der größten inanzgruppen schon angekündigt, diesen Betrag bei eiem Missbrauch der Bankkarte nicht zu erheben, wenn er Kunde sorgfältig mit der Karte und der Geheimzahl mgegangen ist. Sie haben das Wort zu einer ersten Nachfrage. Herr Staatssekretär, erst einmal herzlichen Dank für ie sehr umfangreiche Antwort auf diese Frage, die sehr iele Bankkunden in den letzten Wochen bewegt hat und or allen Dingen zukünftig bewegen wird, wenn der Fall er verschuldensunabhängigen Haftung beim Verlust der C-Karte tatsächlich eintritt. Ich muss dennoch nachfragen, ob ich Sie richtig vertanden habe, dass die neue Bundesregierung zunächst icht plant, die Regelungen der alten Bundesregierung, ie es von den Verbraucherverbänden gefordert wird, ahin gehend zu korrigieren, dass der nationale Handungsspielraum für Ausnahmeregelungen genutzt wird, ie im Einzelfall sogar bis zum Haftungsausschluss fühen können. D Sie haben mich völlig richtig verstanden. Grundsätzlich sind wir zur Umsetzung der EG-Richtlinie verpflichtet. Die Option bestand darin, dass man für Ausnahmefälle eine Herabsetzung dieses Betrages von 150 Euro hätte vorsehen können, so wie dies in der Praxis von Kreditinstituten ohnehin praktiziert wird. Im Gesetzgebungsverfahren ist diese Frage ausführlich erörtert worden. Es hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass das Grundprinzip, dass mit dieser verschuldensunabhängigen Schadensbeteiligung eine rasche Anzeige des Verlusts herbeigeführt werden soll, auf alle Fallgruppen zutrifft. Dieses Grundprinzip findet seine Rechtfertigung darin, dass der Karteninhaber dazu beitragen soll, dass Schäden erst gar nicht entstehen oder möglichst gemindert werden. Ihre zweite Nachfrage. Vielen Dank. – Ich möchte Sie weiter fragen, wie Sie mit dieser Prämisse verhindern wollen, dass Kreditinstitute künftig zulasten der Verbraucherinnen und Verbraucher an ihren Sicherheitsvorkehrungen sparen oder eben nicht in diese investieren, weil jetzt nicht mehr allein das Kreditinstitut, sondern verschuldensunabhängig auch die Verbraucherinnen und Verbraucher zur Kasse gebeten werden. D Gleichwohl bleibt es natürlich ein Interesse der Kreditinstitute, selber Vorkehrungen zu treffen, dass solche Schäden nicht eintreten. Es handelt sich hier nur um eine ergänzende Maßnahme, damit der Verbraucher seine Obliegenheit, die ihn nach dem geltenden Recht ohnehin trifft, nämlich den Verlust der Karte rasch anzuzeigen, tatsächlich erfüllt. Danke, Herr Staatssekretär. Wir kommen damit zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen. Zur Beantwortung der Fragen steht der Parlamentarische Staatssekretär Hartmut Koschyk zur Verfügung. Ich rufe die Frage 14 der Kollegin Dr. Barbara Höll auf: Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Urteil des Bundesfinanzhofs vom 18. Juni 2009 Erststudiums, und welche Konsequenzen und Umsetzung ergeben sich nach Ansicht der Bundesregierung aus dem Urteil? Bitte, Herr Staatssekretär. d H h d f d d A b b h e A z d g c n g d f g k s m d h 4 S W d d F t D S d h i e h F F d A A (C (D H Frau Präsidentin, ich möchte die Frage der Kollegin öll wie folgt beantworten: Zunächst möchte ich darauf inweisen, was die zentrale Aussage der Entscheidung es Bundesfinanzhofs zum Erststudium ist. Der Bundesinanzhof hat in der von Ihnen nachgefragten Entscheiung deutlich gemacht, dass der Begriff des Erststuiums nun dahin gehend konkretisiert wird, dass ufwendungen für ein erstmaliges Studium nach einer ereits abgeschlossenen nichtakademischen Berufsausildung nicht unter das Abzugsverbot fallen. Vielmehr at er aufgrund des Veranlassungszusammenhangs mit iner späteren beruflichen Tätigkeit einen Abzug dieser ufwendungen als Werbungskosten in vollem Umfang ugelassen. Frau Kollegin, ich bitte um Verständnis, dass die Bunesregierung die Schlussfolgerungen, nach denen Sie efragt haben, nicht alleine treffen kann. Da die Besprehungen mit den zuständigen Behörden der Länder noch icht abgeschlossen sind, können wir noch keine Aussaen über Konsequenzen und Schlussfolgerungen aus em Urteil machen. Kollegin Höll, Sie haben das Wort zur ersten Nach rage. Danke für die Antwort, Herr Staatssekretär. Da Sie esagt haben, dass Sie eigentlich noch nicht antworten önnen, ist es ein bisschen schwierig, eine Nachfrage zu tellen. Trotzdem möchte ich nachfragen. Ich beziehe ich dabei auf den Umstand, dass sich an dem Son erausgabenabzug seit 2004 prinzipiell nichts geändert at, also noch immer eine Deckelung in Höhe von 000 Euro besteht. Meines Erachtens besteht auch beim onderausgabenabzug, der im Zusammenhang mit den erbungskosten steht, Änderungsbedarf. Da die Kosten es Studiums in den vergangenen fünf Jahren aufgrund er Einführung von Studiengebühren in verschiedener orm gestiegen sind, sind sie nicht mehr durch einen Be rag von 4 000 Euro abgedeckt. Zudem wissen wir, dass eutschland im internationalen Vergleich viel zu wenige tudentinnen und Studenten hat. H Frau Kollegin Höll, ich darf in diesem Zusammenang darauf hinweisen, dass die Koalitionsfraktionen in hrem Koalitionsvertrag unter dem Stichwort Steuerverinfachung vereinbart haben, die steuerliche Abzugsfäigkeit von Ausbildungskosten neu zu ordnen. Die rage, die Sie gerade gestellt haben, wird ebenso wie die rage nach den Konsequenzen aus dem Urteil des Bunesfinanzhofs bei der grundsätzlichen konzeptionellen usrichtung, der Neuordnung der Abzugsfähigkeit von usbildungskosten zu berücksichtigen sein. Haben Sie eine zweite Nachfrage? Ich weiß nicht, Herr Staatssekretär, ob Sie auch noch meine Frage 15 beantworten werden. H Natürlich beantworte ich die nächste Frage. Dann verzichte ich jetzt auf eine Nachfrage. Ich rufe die Frage 15 der Kollegin Höll auf: Plant die Bundesregierung eine Neuregelung der steuerlichen Behandlung der Kosten des Erststudiums, und, wenn ja, sieht diese eine einheitliche Behandlung der Kosten für ein Erststudium als Werbungskosten oder generelles Abzugsverbot vor? Herr Staatssekretär, Sie haben weiterhin das Wort. H Frau Kollegin Höll, Ihre Frage reicht in den Teil des Koalitionsvertrags hinein, der eine Neuregelung der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Ausbildungskosten vorsieht. Natürlich muss die Entscheidung des Bundesfinanzhofs auch in diesem Zusammenhang bewertet werden; es müssen Konsequenzen daraus gezogen werden. Insofern kann ich heute noch keine abschließende Stellungnahme zu den Planungen der Bundesregierung in diesem Bereich abgeben. Ihre erste Nachfrage. Danke, Herr Staatssekretär. Sie können noch nicht sa gen, wann die abschließenden Beratungen stattfinden werden. Können Sie uns eventuell zur Kenntnis geben, mit welchem Zeithorizont Sie planen? H Frau Kollegin, ich weise auch hier darauf hin, dass die Bundesregierung nicht alleine entscheiden kann, welche Konsequenzen aus dem Urteil gezogen werden. Hier ist eine umfassende Abstimmung mit den Finanzministerien der Länder notwendig. Die grundsätzliche Frage der Neuregelung der Abzugsfähigkeit von Ausbildungskosten muss in enger Abstimmung mit anderen Ressorts, zum Beispiel dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, geklärt werden. Sie entnehmen den Aussagen des Koalitionsvertrags, dass die Bundesregierung dieses Thema nach meiner Überzeugung in allzu naher Zukunft sehr engagiert in Angriff nehmen wird. Danke, Herr Staatssekretär. – Ich stelle damit fest, dass wir einer Meinung sind, dass es auf alle Fälle Handlungsbedarf gibt, weil für Studentinnen und Studenten m s d t d T b d s k n v E d S e A n 4 d t 2 g A B S v d t f K h s n (C (D omentan nicht durchschaubar ist, wie sie ihre Kosten teuerlich absetzen können, sodass wir erwarten können, ass in Bälde eine Neuregelung zugunsten der Studeninnen und Studenten erfolgt. H Ich darf es noch einmal sagen, Frau Kollegin: Das ist hema des Koalitionsvertrags. Selbstverständlich ergeen sich aus der von Ihnen angesprochenen Entscheiung des Bundesfinanzhofs Konsequenzen für die Umetzung – die sieht jeder –; aber die Bundesregierung ann diese Konsequenzen nicht alleine ziehen, sondern ur im Benehmen mit den Ländern, weil die Länder daon ganz entscheidend betroffen sein werden. Danke. Ich rufe die Frage 16 der Kollegin Dr. Dagmar nkelmann auf: Welche Belastungen bringt die von der Bundesregierung nach der Klausurtagung in Meseberg angekündigte steuerliche Entlastung von 20 Milliarden Euro für 2010 und 2011 jeweils für die Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen, und auf welche Weise will die Bundesregierung die steuerlichen Mindereinnahmen insbesondere für finanzschwache Länder sowie für die Kommunen kompensieren? Bitte, Herr Staatssekretär. H Verehrte Frau Kollegin Enkelmann, die Verteilung der teuermindereinnahmen auf die Gebietskörperschaften rfolgt entsprechend dem grundgesetzlich festgelegten ufteilungsmaßstab für gemeinschaftliche Steuern. Daach entfallen von der Einkommensteuer jeweils 2,5 Prozent auf Bund und Länder sowie 15 Prozent auf ie Kommunen. Den Ausfall beim Solidaritätszuschlag rägt allein der Bund. Bei Steuermindereinnahmen von 0 Milliarden Euro würden sich beispielhaft die nachfolend dargestellten Auswirkungen ergeben, wobei die ngaben gerundet sind: Es wären 19 Milliarden Euro im ereich der Einkommensteuer und 1 Milliarde Euro an olidaritätszuschlag. Diese Ausfälle würden sich wie folgt erteilen: Bund 9,1 Milliarden Euro, Länder 8,1 Milliaren Euro, Gemeinden 2,8 Milliarden Euro. Die von Ihnen gestellte Frage nach einer Kompensaion stellt sich wegen der in Art. 106 des Grundgesetzes estgelegten Verteilung der Steuereinnahmen nicht. Über ompensationen wurde weder in den Koalitionsverandlungen noch bei der Klausurtagung in Meseberg geprochen. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Zunächst einmal: Sie haben die Zahlen selber ge annt. Der saarländische Finanzminister und auch Dr. Dagmar Enkelmann Finanzminister anderer Bundesländer sprechen von nichtverkraftbaren Einnahmeausfällen. Ich denke, insofern ist die Frage durchaus berechtigt. Ich kann mich erinnern, dass es in der Geschichte der Bundesrepublik durchaus einen Ausgleich gegeben hat, zum Beispiel durch das Aufkommen der Mehrwertsteuer. Die Frage lautet: Gibt es in der Bundesregierung Überlegungen, diese Einnahmeausfälle zum Beispiel durch ein erhöhtes Aufkommen bei der Mehrwertsteuer auszugleichen? H Derartige Überlegungen gibt es bei der Bundesregierung nicht. Noch nicht? Sie haben eine zweite Frage? Das war noch nicht meine zweite Nachfrage; es war sozusagen eine Halbfrage. Erhebliche Kritik vom Handwerk und von den kommunalen Spitzenverbänden gibt es an der Mehrwertsteuersenkung für Hotelübernachtungen. Das ist Ihnen ja nicht ganz unbekannt; das ist ein bayerisches Modell. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks fordert in diesem Zusammenhang eine umfassende Reform der Umsatzsteuer. Ich will daran erinnern, dass die Linke in den letzten Jahren unter anderem gefordert hat, zum Beispiel bei Dienstleistungen für Kinder, bei Handwerksdienstleistungen und auch bei Medikamenten die Mehrwertsteuer abzusenken. Die Frage ist: Plant die Bundesregierung, eine solche umfassende Reform der Umsatzsteuer vorzunehmen? H Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, Frau Kollegin, dass sich eine Kommission darüber Gedanken machen soll, wie man im Bereich der verschiedenen Mehrwertsteuersätze möglicherweise zu Veränderungen kommt. Jetzt haben die Koalitionsfraktionen im Entwurf des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes in einem Bereich eine Änderung vorgeschlagen. Dass es darüber hinaus Diskussionen über die Gestaltung der Mehrwertsteuersätze gibt, ist allgemein bekannt. Diese Diskussionen will die Bundesregierung aufgreifen. Die Vorschläge sollen in einer Kommission erörtert werden. Zu einer Nachfrage hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch das Wort. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, Sie haben gesagt, dass die Einnahmeausfälle für die Länder und Kommunen nicht kompensiert werden sollen. N m Z d e t l r d B r d B d t S i d c L n n l E 2 d p z p s a G W f i d m D m H p t n L E A (C (D un ist es so, dass den Ländern und Kommunen immer ehr Aufgaben übertragen werden. Wir führen jetzt im usammenhang mit dem Bildungsstreik die Diskussion arüber, wofür die Länder verantwortlich sind. Ich will zu einem anderen Thema nachfragen. Es gibt inen aktuellen Streit darüber – wir werden am Donnersag darüber diskutieren –, wie die Kommunen und dann etztlich die Länder die Kosten der Unterkunft finanzieen sollen. Sehen Sie nicht einen Widerspruch darin, ass die Länder Einnahmeausfälle haben, aus Sicht des undes aber einen immer größeren Teil der Finanzie ung der Daseinsvorsorge übernehmen sollen? H Frau Kollegin Lötzsch, wie Sie wissen, stellt der und den Ländern und damit den Kommunen gerade bei en Kosten für Unterkunft in nicht geringer Höhe Leisungen zur Verfügung. Wir sind der Meinung, dass der chlüssel, den wir zugrunde gelegt haben, angemessen st. Ich darf in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, ass wir in den letzten Jahren immer die Erfahrung mahen konnten, dass nicht nur der Bund, sondern auch die änder und die Kommunen von Wachstumsimpulsen, eiem Anziehen der Konjunktur und steigenden Steuereinahmen der öffentlichen Hand erheblich profitiert haben. (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Aber im Augenblick sinken die Steuereinnahmen!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700614400
Caren Lay (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700614500




(A) )


(B) )

Dr. Max Stadler (FDP):
Rede ID: ID1700614600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700614700
Caren Lay (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700614800
Dr. Max Stadler (FDP):
Rede ID: ID1700614900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700615000

(VI R 14/07) zur steuerlichen Behandlung der Kosten des

Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700615100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700615200
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700615300
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700615400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700615500




(A) )


(B) )

Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700615600
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700615700
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700615800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700615900
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700616000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700616100
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700616200
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700616300
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700616400
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700616500
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700616600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700616700
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700616800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700616900
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700617000




(A) )


(B) )

Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700617100
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700617200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700617300
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700617400
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700617500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700617600
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700617700
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700617800

Frau Kollegin Lötzsch, ich darf Ihnen die Entwick-
ung der Zahlen in den Jahren 2006, 2007 und 2008 in
rinnerung rufen. Auch in den Jahren 2006, 2007 und
008 haben sich die Steuereinnahmen von Bund, Län-
ern und Gemeinden infolge der konjunkturellen Im-
ulse, die die Große Koalition gesetzt hat, und des An-
iehens der Konjunktur bis zu einer von niemandem
rognostizierten Höhe entwickelt. Selbstverständlich
ind die Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Re-
lwirtschaft jetzt mit Einnahmeverlusten verbunden.
enau deshalb setzt die Bundesregierung mit ihrem
achstumsbeschleunigungsgesetz, das die Koalitions-

raktionen eingebracht haben, jetzt auf Wachstums-
mpulse und auf steigende Steuereinnahmen; sie werden
ann auch den Ländern und den Kommunen zugutekom-
en.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Das ist das Prinzip Hoffnung!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700617900

Zu einer weiteren Nachfrage hat die Kollegin

r. Barbara Höll das Wort.


Dr. Barbara Höll (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700618000

Herr Staatssekretär, die Proteste von Landesfinanz-

inistern resultieren daraus, dass sie den von Ihrem
aus prognostizierten Zahlen nicht trauen. Bei der ge-
lanten Senkung des Mehrwertsteuersatzes für das Ho-
el- und Gaststättengewerbe geht die Regierung von Ein-
ahmeausfällen in Höhe von etwa 1 Milliarde Euro aus,
andesfinanzminister sprechen von bis zu 4 Milliarden
uro. Woraus resultiert diese sehr große Diskrepanz der
nnahmen? Sind Sie in der Lage, dem Haus kurz zu er-






(A) )



(B) )


Dr. Barbara Höll
klären, warum Sie wesentlich unter den Annahmen der
Landesfinanzminister bleiben?

H
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700618100


Frau Kollegin Höll, mir sind derart unterschiedliche
Bewertungen von Landesministern nicht bekannt. Ich
habe an einer Besprechung von Herrn Bundesminister
Schäuble mit Landesfinanzministern teilgenommen. Au-
ßerdem habe ich eine Besprechung mit Staatssekretären
und Leitern der Steuerabteilungen der Länder geleitet.
Auch dort ist über dieses Thema gesprochen worden. Es
wurden aber keine Zahlen genannt, die von den Erwar-
tungen, die im Tableau des Wachstumsbeschleunigungs-
gesetzes zugrunde gelegt sind, derart stark abweichen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700618200

Ich rufe die Frage 17 des Kollegen Alexander Bonde

auf:
Gilt die durch die Verordnung zum Finanzmarktstabilisie-

rungsgesetz festgelegte Begrenzung für Gehalts-, Bonus- und
Dividendenzahlungen an Bankmitarbeiter in vom Sonder-
fonds Finanzmarktstabilisierung durch Eigenkapital oder Ri-
sikoübernahmen gestützten Banken für die gesamte Dauer der
Stabilisierungsmaßnahmen und für alle Mitarbeiter dieser
Banken?

Bitte, Herr Staatssekretär.

H
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700618300


Herr Kollege Bonde, gemäß § 5 Abs. 2 der Finanz-
marktstabilisierungsfonds-Verordnung sollen den Be-
günstigten von Rekapitalisierungen und Risikoübernah-
men nach dem Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz
bestimmte Auflagen zu Vergütungssystemen, zur Vergü-
tung von Organmitgliedern und zur Dividendenpolitik
aufgegeben werden.

Insbesondere soll die Vergütung der Organmitglieder
und der Geschäftsleiter auf ein angemessenes Maß be-
grenzt werden. Der Fonds soll unter anderem darauf hin-
wirken, dass Organmitglieder keine unangemessene Ge-
samtvergütung erhalten, wobei eine monetäre Vergütung
über 500 000 Euro grundsätzlich als unangemessen gilt.
Außerdem sollen für die Dauer der Stabilisierungsmaß-
nahme keine in das freie Ermessen des Unternehmens
gestellten Vergütungsbestandteile einschließlich Bonifi-
kationen, die zu einer unangemessenen Gesamtvergü-
tung führen, gezahlt werden. Der Zusatz „für die Dauer
der Stabilisierungsmaßnahme“ ist bei der genannten
Bestimmung zur Begrenzung der monetären Vergütung
nicht enthalten. Die genannten Bestimmungen gelten,
wie erwähnt, nur für Organmitglieder.

Darüber hinaus soll den begünstigten Unternehmen
aufgegeben werden, die Anreizwirkung und die Ange-
messenheit der Vergütungssysteme für alle Mitarbeiter
zu überprüfen und darauf hinzuwirken, dass sie nicht zur
Eingehung unangenehmer Risiken verleiten sollen, son-
dern an langfristigen und nachhaltigen Zielen ausgerich-
tet und transparent sind. In diesem Sinne unangemessene
Vergütungssysteme oder auch Vergütungsbestandteile
sind im Rahmen der zivilrechtlichen Möglichkeiten zu
beenden. Im Hinblick auf abhängig Beschäftigte sind

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(C (D ber die Vertragsfreiheit und die Tarifautonomie zu beücksichtigen. Grundsätzlich sollen während der Dauer er Stabilisierungsmaßnahmen auch keine Dividenden ezahlt werden. Über die konkreten Auflagen im Einzelfall und damit uch über deren zeitliche Geltung entscheidet gemäß § 4 bs. 1 Finanzmarktstabilisierungsfondsgesetz ein interinisterieller Lenkungsausschuss unter Berücksichti ung der genannten Sollbestimmungen der Verordnung. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage, Kollege onde. Herr Staatssekretär, Sie haben in Ihrer Antwort gro en Wert darauf gelegt, dass sich die Einschränkungen icht zwangsläufig auf die gesamte Dauer der Stabiliierungsmaßnahme beziehen. Gibt es aktuell Fälle, dass anken bei Rettungsmaßnahmen durch den SoFFin eine Auflagen dieser Art gemacht worden sind oder ber bei der Verlängerung von Maßnahmen geplant ist, ehaltsobergrenzen und Boni abweichend von den rundsätzen, die Sie genannt haben, zu regeln? H Mir ist im Moment nicht bekannt, dass Vergütungsragen bei infrage kommenden Instituten abweichend on den Regelungen, die ich angesprochen habe, gereelt werden sollen. Sie haben das Wort zur zweiten Nachfrage. Wie bewertet die Bundesregierung die bisherige Er ahrung mit den Obergrenzen? Wie steht die Bundesegierung zu einer Ausweitung auf den gesamten Instruentarienkasten des SoFFin, und weshalb wird dieser anktionsmechanismus bei der Übernahme von Bürgchaften bisher nicht ausgeübt? H Herr Kollege, ich darf sagen, dass sich dieses Instruentarium aus unserer Sicht bewährt hat; es wird auch ngewandt. Gegenwärtig überlegt die Bundesregierung icht, es auszuweiten. Ich rufe die Frage 18 der Kollegin Dr. Gesine Lötzsch uf: Teilt die Bundesregierung die Auffassung vom Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann, die Gesellschaft müsse akzeptieren, dass der Staat in systemischen Bankenkrisen der Aktionär der letzten Instanz bleibt, und, wenn nein, was will die Bundesregierung unternehmen, damit die Banken nicht weiter die Krisenkosten auf die Bürger abladen können? Bitte, Herr Staatssekretär. H Verehrte Frau Kollegin Lötzsch, der Staat hat in der Finanzkrise nicht wie ein privater Aktionär gehandelt. Es ging weder um Gewinnmaximierung noch um die Rettung von Banken um ihrer selbst willen. Es ging vielmehr um die Wahrung der Stabilität des Finanzsystems, und zwar aus gesamtgesellschaftlicher Verantwortung. Ein stabiles Finanzsystem ist entscheidend für die gesamte Volkswirtschaft sowie für Wohlstand und Arbeitsplätze. Die systemische Bedeutung des Finanzsektors begründet die Verantwortung und das Recht des Staates, den Finanzsektor einer strengen Regulierung und Aufsicht zu unterwerfen. Als Lehre aus der Krise wird es eine deutlich verschärfte Regulierung geben. Vieles wurde bereits angestoßen; aber der Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Dieser Prozess kann nicht national geregelt werden. Sie wissen, Frau Kollegin, dass sich die G-20-Staaten mit diesem Sachverhalt beschäftigen. Sie wissen, dass auf der Ebene der Europäischen Union in diesem Zusammenhang eine Reihe von Entscheidungen getroffen worden sind und weitere anstehen. Im Rahmen dieser notwendigen Regulierung ist es ein wichtiges Anliegen, die systemische Bedeutung einzelner Institute zu verringern, um Krisen überhaupt und vor allem eine Abwälzung der Krisenbewältigungskosten auf den Steuerzahler zu vermeiden. Die Möglichkeiten dazu im internationalen, europäischen und nationalen Bereich – auch eine offenere Diskussion darüber im internationalen Bereich – nutzt die Bundesregierung intensiv, Frau Kollegin Lötzsch. Deutschland hat sich beispielsweise erfolgreich dafür eingesetzt, dass dieses Thema international auf der Tagesordnung bleibt. Das Financial Stability Board wird der G 20 im Herbst dieses Jahres einen Bericht dazu vorlegen. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage, Kollegin Lötzsch. Herr Staatssekretär, Sie haben meine Frage, die ganz konkret auf die Äußerungen von Herrn Ackermann bezogen war, nicht beantwortet. Vielleicht können Sie noch einmal konkretisieren, ob Sie die Auffassung von Herrn Ackermann teilen, dass der Staat – der Steuerzahler, wir alle – immer der Aktionär der letzten Instanz bleibt. Wenn Sie diese Auffassung in Gänze teilen, würde ich gerne ein deutliches Ja hören. Wenn Sie die Auffassung nicht in Gänze teilen, würde ich gerne wissen, wie Sie konkret verhindern wollen, dass sich die Banken dieses Risikos auf Kosten der öffentlichen Hand entledigen. H Frau Kollegin, ich glaube, dass sowohl die Bundeskanzlerin in der letzten Woche auf einem Wirtschaftssymposium einer Tageszeitung hier in Berlin als auch d k d d d g k k k h d L h d g d R r d r m B s G l h n K d r L d d S f B (C (D er Bundesfinanzminister bei der großen Zusammenunft von Bankenvertretern in Frankfurt hinreichend eutlich gemacht haben, wie die Auffassung der Bunesregierung dazu ist. Ihre zweite Nachfrage, bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, as Problem bei Ihren Antworten besteht darin – das enteht Ihnen selber ja auch nicht –, dass sie reichlich unonkret sind. Darum würde ich gerne wissen, welchen onkreten Zeitplan die Bundesregierung hat, um welche onkreten Gesetzentwürfe vorzulegen, um eine Wiederolung dieser Krise zu verhindern. Ich habe all die Reen der Bundeskanzlerin gehört. Sie sagte: Manche eute haben nichts gelernt. Das darf sich nicht wiederolen. – Welche konkreten Gesetzesvorhaben wollen Sie em Deutschen Bundestag in welchem Zeitraum vorleen? H Frau Kollegin, im Koalitionsvertrag sind eine ganze eihe von Maßnahmen zur Regulierung und Stabilisie ung der Finanzmärkte enthalten. In dem Bereich, in em wir national gefordert sind, wird die Bundesregieung die im Koalitionsvertrag vorgeschlagenen Maßnahen unverzüglich angehen. Ich darf aber noch einmal darauf hinweisen, dass die undesregierung auf diesem Sektor auch international ehr aktiv ist. Der Bundesfinanzminister war extra beim -20-Finanzministertreffen in St. Andrews in Schott and, wo er dieses Thema auf der Tagesordnung gehalten at. Über die Umsetzung der national zu treffenden Maßahmen wird die Bundesregierung und werden die oalitionsfraktionen zu gegebener Zeit das Parlament urch entsprechende konkrete Gesetzesinitiativen unterichten. Wir kommen zur Frage 19 der Kollegin Dr. Gesine ötzsch: Was hat die Bundesregierung unternommen, um eine in ternationale Finanztransaktionsteuer einzuführen, und unter welchen Bedingungen ist die Bundesregierung bereit, die von der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung angekündigte Börsenumsatzsteuer einzuführen? Bitte, Herr Staatssekretär. H Frau Kollegin, auf Initiative der Bundesregierung hat er G-20-Gipfel der Staatsund Regierungschefs im eptember dieses Jahres den Internationalen Währungsonds beauftragt, für den nächsten G-20-Gipfel einen ericht zur Beteiligung der Finanzwirtschaft an den Parl. Staatssekretär Hartmut Koschyk Kosten, die durch staatliche Eingriffe zur Korrektur des Bankwesens entstehen, vorzubereiten. Die Einführung einer Finanztransaktionsteuer ist ein mögliches Instrument, das allerdings nicht national, sondern nur international abgestimmt unter Einbeziehung der wichtigsten Finanzplätze Wirkung entfaltet. Die Überlegungen der Bundesregierung, aber auch im internationalen Rahmen sind noch nicht abgeschlossen. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Wir alle wissen, die Legislaturperiode ist noch nicht sehr alt. Sie beginnen ja erst mit vielen Dingen. Es ist aber nicht so, dass diese Krise völlig neu ist und man sich nicht vorher schon einige Gedanken hätte machen können, wie man ihr entgegentritt. Ich möchte auf Ihre Antwort eingehen und Sie fragen: Auf welchen Feldern, meinen Sie, könnte die Bundesrepublik Deutschland als eine der größeren Volkswirtschaften dieser Welt mit gutem Beispiel vorangehen? Sie sagen immer, es müsse alles international geleistet werden. Das hört sich gut an; vieles muss international geleistet werden. Wo aber sagen Sie als Bundesregierung: „Hier sind wir Vorbild und entscheiden selbst, ohne uns hinter den anderen zu verstecken“? H Frau Kollegin, ich glaube, man muss hier auch die Diskussionen in den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der G 20 sehr sorgfältig beobachten. Ich erlaube mir, im Hinblick auf die Diskussion über die Einführung einer Finanztransaktionsteuer darauf hinzuweisen, dass sich zum Beispiel Österreich und Frankreich dafür ausgesprochen haben, zuletzt auch Großbritannien im Rahmen des Gipfels der G-20-Finanzminister in St. Andrews. Diesen Meinungsbildungsprozess begleitet die Bundesregierung durch bilaterale Beratungen und durch Beratungen im Bereich der europäischen Gremien. Sie wissen aber, dass es auch andere Herangehensweisen gibt. So plant zum Beispiel Schweden für Ende des Jahres 2009 die Einführung einer Stabilitätsabgabe. Diese ist von Finanzinstituten zu entrichten und fließt in einen Sicherungsfonds, aus dem künftig anfallende Kosten zur staatlichen Stützung des Finanzsektors finanziert werden sollen. An diesem Meinungsbildungsprozess auf EU-Ebene, aber auch im G20-Gipfel beteiligt sich die Bundesregierung aktiv. Die Meinungsbildung der Bundesregierung, welcher Königsweg schließlich in dieser Frage beschritten werden soll, ist noch nicht abgeschlossen. Ihre zweite Nachfrage, bitte. S c d r t d d p B B D m a C d P 7 B s t l a b k t l t N K t f p k h K v s v h v g (C (D Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, ie haben einige EU-Mitgliedstaaten genannt. Mit welhen EU-Mitgliedstaaten hat denn die Bundesrepublik ie größten Übereinstimmungen in der Frage der Einfühung oder Nichteinführung einer internationalen Finanzransaktionsteuer? Wer sind dabei Ihre engsten Verbüneten? H Die Diskussion über diesen gesamten Themenkomlex – Abgabe wie in Schweden, Finanztransaktionsteuer, örsenumsatzsteuer – zeigt, dass es bei allen genannten ereichen Gründe gibt, die dafür oder dagegen sprechen. ie Meinungsbildung der Bundesregierung, welches der öglichen Instrumente das geeignete ist, ist noch nicht bgeschlossen. Damit kommen wir zur Frage 20 der Abgeordneten aren Lay von der Fraktion Die Linke: Wie schätzt die Bundesregierung gerade auch angesichts des aktuellen Massenaustauschs von Kreditkarten das Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher ein, Opfer von Datenmissbrauch zu werden, und welche entsprechenden Maßnahmen für den Verbraucherschutz plant die Bundesregierung, um ähnliche Vorgänge künftig zu verhindern? H Herzlichen Dank, Herr Präsident. – Frau Kollegin, die olizeiliche Kriminalstatistik 2008 weist insgesamt 940 Betrugsfälle mittels Kreditkarten auf. Die Zahl der etrugsfälle bei der Nutzung von Kreditkarten bewegte ich in den Vorjahren auf einem ähnlichen Niveau. Akuelle Zahlen für das Jahr 2009 liegen noch nicht vor. Dennoch lässt sich angesichts von mehr als 20 Milionen Kreditkarten, die von deutschen Kreditinstituten usgegeben worden sind, die Aussage treffen, dass nur ei einer geringen Zahl von Fällen die Daten von Kreditarteninhabern missbraucht worden sind. Obwohl die atsächlichen Schadensfälle gering sind, ist es erforderich, dass Banken und Zahlungsinstitute ebenso wie Karennutzer die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen bei der utzung der Kreditkarte und bei Zahlungen mittels arte treffen, um kriminelle Zugriffe auf Karteninforma ionen und daraus resultierende Schäden zu verhindern. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht zwar noch nicht est, dass im Zusammenhang mit dem aktuell von euroäischen Banken durchgeführten Austausch von Kreditarten ein krimineller Angriff tatsächlich stattgefunden at; der Fall – darüber sind wir uns sicherlich einig, Frau ollegin – zeigt aber deutlich, dass durch eine weiter erbreitete Kartennutzung und die zunehmende Zwichenschaltung von Dienstleistern bei der Abwicklung on Kreditkartenzahlungen die Risiken zugenommen aben. Bereits nach geltendem Recht sind Kreditinstitute erpflichtet, zur Verhinderung betrügerischer Handlunen angemessene geschäftsund vor allem kundenbezo Parl. Staatssekretär Hartmut Koschyk gene Sicherheitssysteme zu schaffen, diese zu aktualisieren und zu kontrollieren. Das Bundesministerium der Finanzen hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht aber auch im Lichte des jüngsten Falles aufgefordert, ihre aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die institutsinternen Sicherungsmaßnahmen gegen Finanzbetrug zu verstärken. Zusätzliche Maßnahmen, die dem Verbraucherschutz dienen, sind derzeit von der Bundesregierung nicht geplant. Haben Sie eine Nachfrage, Frau Kollegin? – Bitte schön. Herr Staatssekretär, zunächst herzlichen Dank für diese Antwort. Ich möchte eine Nachfrage zu den Sicherheitsvorkehrungen stellen, die die Bundesregierung planen könnte. Derzeit wird insbesondere von den Verbraucherverbänden gefordert, nach Vorbild anderer europäischer Länder die sehr betrugsanfälligen Magnetstreifensysteme durch moderne Chipsysteme zu ersetzen. Gibt es seitens der Bundesregierung Planungen, diese Umstellung zu vollziehen? H Ich habe darauf hingewiesen, dass das ein ständiger Prozess ist, der sicherlich zusammen mit den Verbraucherschutzverbänden, aber auch mit den Instituten erfolgt. Wenn zum Beispiel aus den Instituten Vorschläge kommen, wo gesetzgeberisches oder verordnungsgeberisches Handeln notwendig ist, um zu mehr Sicherheitsstandards zu kommen, wird dies sicherlich von der Bundesregierung positiv aufgegriffen. Konkrete Maßnahmen sind aber derzeit nicht geplant. Ich habe aber bereits gesagt, dass wir über die BaFin die Kreditinstitute auffordern werden, ihre institutsinternen Sicherungsmaßnahmen zu verstärken. Weitere Nachfragen? – Bitte schön. Herzlichen Dank. – Im Zusammenhang mit dem ak tuellen Massenumtausch von Kreditkarten geht es auch um Aufklärung, also um die Frage, wie es dazu kommen konnte und wo das Leck war. Viele kritisieren auch die schlechte Informationspolitik der beteiligten Kreditkartenanbieter. Ist die Bundesregierung tätig geworden, um die Aufklärung dieser Vorgänge weiter voranzubringen? H Frau Kollegin, die Bundesregierung ist immer daran interessiert und wirkt mit ihren Möglichkeiten darauf hin, dass die Institute solche Fälle zum Anlass nehmen, für mehr Aufklärung der Verbraucher über ihre Aufbewahrungspflichten zu sorgen, aber auch tätig zu werden, damit in Zukunft solche Fälle verhindert werden. B d B l d a n d i S h U d v i w g d s l r w f w b d a d s d B h k b g P (C (D Vielen Dank. Dann kommen wir zu Frage 21 der Kollegin Cornelia ehm: Welche weiteren Kriterien berücksichtigt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, BImA, allgemein bei der Entscheidung über den Verkauf von Flächen, wenn öffentliche Interessen direkt berüht sind, wie beispielsweise am Griebnitzsee in Potsdam, wo die Stadt Potsdam nach Verhandlungen mit der BImA über alle zum Verkauf stehenden Uferflächen einen Preis von 2,6 Millionen Euro geboten hat, aber nach öffentlichem Bekanntwerden dieses Preises jetzt laut Zeitungsberichten ein höheres Kaufangebot eines privaten Bieters eingegangen ist, oder ist in jedem Fall mit dem Verkauf an den Meistbietenden zu rechnen? Bitte, Herr Staatssekretär. H Sehr geehrte Frau Kollegin, neben den gesetzlichen estimmungen, an die die Bundesanstalt für Immobi ienaufgaben im Rahmen ihrer Verkaufstätigkeit gebunen ist, zum Beispiel die Bundeshaushaltsordnung, bechtet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben atürlich im Rahmen von Verkaufsverhandlungen auch en Grundsatz der kaufmännischen Treue. Sie hat daher n dem von Ihnen in Ihrer Frage angesprochenen Fall der tadt Potsdam die Möglichkeit gegeben, sich zu dem höeren Kaufangebot eines privaten Anbieters für die ferweggrundstücke am Griebnitzsee zu äußern. Sobald er Bundesanstalt die Stellungnahme der Stadt Potsdam orliegt, wird sie diese prüfen und dann entscheiden, wie n diesem Fall weiter vorzugehen ist. Ihre erste Nachfrage, Frau Kollegin Behm. Vielen Dank für die Beantwortung dieser Frage, ob ohl die Antwort aus meiner Sicht sehr wenig befriediend ist. Ich muss deswegen nachfragen – das ist breit urch die Presse gegangen –: Inwieweit sehen Sie in dieem Fall den Vertrauensschutz der Geschäftspartner veretzt, wenn man nun, nachdem mit der Stadt Potsdam beeits langwierige Verhandlungen und Gespräche geführt orden sind und im Ergebnis dieser Verhandlungen ein ür beide Seiten akzeptiertes Kaufpreisgutachten erstellt orden ist, sagt: „Äußert euch zu diesem höheren Angeot eines anderen Bieters!“? H Verehrte Frau Kollegin, ich selber habe als Wahlkreisbgeordneter eine Reihe vergleichbarer Fälle erlebt; enn in meinem Wahlkreis ist eine Reihe von Liegenchaften sowohl der amerikanischen Streitkräfte als auch er Bundeswehr aufgelassen worden. In einem solchen ieterverfahren ist es üblich, dass andere Bieter unabängig von der Tatsache, dass die BImA Gespräche mit ommunalen Körperschaften führt, die Möglichkeit haen, sich daran zu beteiligen. Ich darf auf meine voranegangene Antwort verweisen, dass die BImA der Stadt otsdam die Möglichkeit gegeben hat, sich zu diesem Parl. Staatssekretär Hartmut Koschyk weiteren Angebot zu äußern. Erst wenn die Stellungnahme der Stadt Potsdam vorliegt, wird die BImA entscheiden, wie in dem konkreten Fall weiter verfahren werden soll. Ihre zweite Nachfrage, Frau Kollegin Behm. Vielen Dank. – Das lässt nun vieles vermuten und veranlasst mich zu einer grundsätzlichen Frage nach der Verkaufspraxis der BImA; denn diese Praxis scheint von dem abzuweichen, was zurzeit zum Beispiel bei der BVVG im Gespräch ist. Dort will man von dem allein geltenden Prinzip des Verkaufs an den Höchstbietenden abgehen. Ich habe mich mit dieser Frage – auch im Hinblick auf die BImA – schon länger befasst. Meine Fraktion hat eine Kleine Anfrage zur Privatisierung von Wald durch die BImA gestellt. In der Antwort der Bundesregierung heißt es unter anderem, dass Verkaufsobjekte grundsätzlich öffentlich angeboten werden und dass grundsätzlich an den höchstbietenden Erwerbsinteressierten veräußert wird. Ein Ausschlussgrund, also eine Ausnahme, wurde genannt, nämlich wenn der potenzielle Käufer entweder rechtsextremistisch ist oder einer verfassungswidrigen Vereinigung angehört. Können Sie mir vielleicht – ich gebe mich auch mit einer schriftlichen Antwort zufrieden – die anderen Ausnahmen von dem Prinzip „grundsätzlich öffentliches Angebot und grundsätzlich Verkauf an den Höchstbietenden“ nennen? Dann könnte man sich in Zukunft vielleicht anders darauf einstellen. Ich will als Letztes noch anfügen, dass ich es nicht für angemessen halte, Gemeingüter, und dazu gehören Felder, Wälder, Wiesen und auch Seen, grundsätzlich an den Höchstbietenden zu verkaufen, weil dann das Gemeinwohlinteresse völlig außen vor bleibt. Wenn die BVVG jetzt noch andere Grundsätze in ihre Verkaufspraxis einbezieht, dann sollte das auch die BImA tun. Wenn Sie uns einen entsprechenden Ausnahmenkatalog nennen können, findet sich vielleicht so etwas darunter. H Frau Kollegin, diesen Katalog der Kriterien, wann vom Höchstgebot abgewichen werden kann, stelle ich Ihnen gerne zur Verfügung. Ich darf Ihnen aber noch einmal von der Erfahrung in meinem Wahlkreis berichten: Ich konnte selber solche Verfahren begleiten, bei denen die BImA am Schluss nicht nach dem Höchstgebot entschieden hat, sondern zum Beispiel im Hinblick auf die kommunale Planungshoheit, die auch in diesem Fall nach meiner Kenntnis gegeben ist, gefragt hat, ob ein Bieter, wenn er zum Zuge kommen würde, überhaupt ein Projekt mit der Immobilie verfolgt, das auch mit der kommunalen Planungshoheit, unter die die Liegenschaft fällt, vereinbar ist. Da sehen Sie schon ein Kriterium. Die BImA verkauft nicht freiweg nach dem Motto: Der Höchstbietende bekommt das, und was mit dem Objekt am Schluss geschieht, ist uns egal. – Gerade wenn es sich um Objekte handelt, bei denen kommunale Pla n b b s m s F a B D h z w h e J n a z L l n k s H n r d s K g c r u k A k u A d a (C (D ungshoheiten gegeben sind, geht die BImA sehr sensiel vor. Die Ausnahmetatbestände, die Sie erbeten haen, werden wir Ihnen gerne schriftlich zur Verfügung tellen. Vielen Dank, Herr Staatssekretär. Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Arbeit und Soziales. Zur Beantwortung teht der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim uchtel zur Verfügung. Ich rufe die Frage 22 der Kollegin Brigitte Pothmer uf: Wie beurteilt die Bundesregierung die Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, Dr. Ralf Brauksiepe, auf der Plattform „Abgeordnetenwatch“, die Koalition der CDU/CSU und FDP habe sich für die getrennte Trägerschaft im Zweiten Buch Sozialgesetzbuch, SGB II, entscheiden müssen, weil die SPD eine Verfassungsänderung in diesem Bereich nicht mittragen würde, auch vor dem Hintergrund, dass die Fraktion der CDU/CSU im Deutschen Bundestag am 18. März 2009 selbst erklärt hatte, eine Verfassungsänderung nicht mittragen zu wollen, und dadurch einen ausgehandelten Kompromiss in Sachen Trägerschaft zum Scheitern brachte? H Verehrte Frau Kollegin Pothmer, der Kollege r. Brauksiepe wäre heute ganz gerne persönlich hierergekommen, aber er nimmt an der Arbeitsund Soialministerkonferenz in Berchtesgaden teil und ist desegen unabkömmlich. Deswegen darf ich die Frage eute gerne beantworten. Zunächst einmal wurde uns vom Verfassungsgericht ine sehr kurze Frist vorgegeben, die bis zum Ende des ahres 2010 reicht. Bitte haben Sie deswegen Verständis, dass wir seitens der Bundesregierung die Diskussion uf die Fragen konzentrieren werden, die den Zielsetungen der Koalitionsvereinbarung entsprechen und die ösung der Aufgabe bis zu diesem Zeitpunkt sicherstel en. Ich befürchte, dass Sie damit leben müssen, dass wir icht in eine lange Diskussion über die Frage eintreten önnen, ob und unter welchen Bedingungen wer eine betimmte Lösung mittragen möchte. Ich darf den zarten inweis geben, dass neben den hier im Hause vertreteen Fraktionen auch die Länder einer Verfassungsändeung mit Zweidrittelmehrheit zustimmen müssten. Aus iesem Grund ist eine gründliche und schnelle Diskusion notwendig. Die Koalition hat deswegen bereits im oalitionsvertrag die Weichen gestellt, nämlich die Aufabenwahrnehmung der Grundsicherung für Arbeitsuhende auf der Grundlage des geltenden Verfassungsechts und ohne Finanzverschiebungen durchzuführen nd neu zu ordnen. Durch die Fokussierung auf die Stären der Leistungsträger, nämlich der Bundesagentur für rbeit und der Kommunen, schaffen wir für die Beämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit klare Strukturen nd Verantwortlichkeiten im Rahmen der getrennten ufgabenwahrnehmung. Darüber hinaus entfristen wir ie Optionskommunen und schaffen eine Möglichkeit, uf Gebietsreformen zu reagieren. Parl. Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel Vor diesem Hintergrund bezieht sich die zitierte Aussage auf die aktuelle Situation des Kollegen, in der ein Zuwarten nicht verantwortbar wäre. Nachfrage, Frau Kollegin Pothmer. Sehr geehrter Herr Staatssekretär, ich finde, Sie haben meine Frage in keiner Weise beantwortet. Meine Frage lautete, wie Sie zu der Aussage des Herrn Staatssekretär Brauksiepe stehen, dass die CDU/CSU-Fraktion für eine Verfassungsänderung wäre, die von der SPD aber leider torpediert werde. Ich frage dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich die Länder in diesem Jahr bereit erklärt haben, einer Verfassungsänderung zuzustimmen. H Erstens. Ich kann Ihnen Ihre Empfindungen nicht nehmen, Frau Kollegin. Zum Zweiten möchte ich darauf hinweisen, dass ich hier für die Bundesregierung spreche und die vorliegenden Fragen zu beantworten habe. Frau Pothmer, Sie haben das Wort zu einer weiteren Nachfrage. Hält die Bundesregierung eine Verfassungsänderung zur Lösung der vom Verfassungsgericht aufgegebenen Problematik für wünschenswert? Schließlich wären mit einer Verfassungsänderung die Weiterführung der Jobcenter sowie die Ausweitung von Optionskommunen und damit die Hilfe aus einer Hand möglich. H Ich kann hier nur wiederholen, was ich schon zuvor gesagt habe: Die Bundesregierung sieht ihre Aufgabe darin, den Koalitionsvertrag umzusetzen. Vorgesehen ist, dies ohne Verfassungsänderung zu tun. Deswegen stellt sich diese Frage für die Bundesregierung gar nicht. Wir kommen zur Frage 23 der Abgeordneten Pothmer: Ist die Bundesregierung offen dafür, den Fortbestand der Jobcenter und der Optionskommunen zu sichern, wenn neben der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auch die Fraktion der SPD ihre Bereitschaft erneuert, eine dafür notwendige Verfassungsänderung zu tragen, da die geplante getrennte Trägerschaft im SGB II nach Aussage des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesminister für Arbeit und Soziales, Dr. Ralf Brauksiepe, wegen des zusätzlichen bürokratischen Aufwands nicht die bevorzugte Lösung sei? B D i n a d I s r B t E d K B d B L S s t i t h s k u z (C (D H Die Bundesregierung beabsichtigt, die zukünftige urchführung der Grundsicherung für Arbeitsuchende n Form der eigenständigen, getrennten Aufgabenwahrehmung der Träger, der Kommunen und der Bundesgentur für Arbeit zu regeln. Daneben beabsichtigt sie, ie Optionskommunen dauerhaft rechtlich zu sichern. ch kann nur wiederholen: Angesichts dieser Vorgaben tellt sich Frage 23 nicht. Nachfrage, Frau Pothmer. Weiß das eigentlich auch das Mitglied der Bundes egierung, Staatssekretär Brauksiepe? H Der Herr Staatssekretär weiß natürlich, wie der Koali ionsvertrag aussieht. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700618400
Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700618500
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700618600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700618700
Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700618800
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700618900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700619000




(A) )


(B) )

Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700619100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700619200
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700619300
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700619400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700619500
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700619600
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700619700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700619800
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700619900




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700620000
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700620100
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700620200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700620300
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700620400
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700620500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700620600
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700620700




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700620800
Caren Lay (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700620900
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700621000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700621100
Caren Lay (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700621200
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700621300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700621400
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700621500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700621600
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700621700
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700621800




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700621900
Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700622000
Hartmut Koschyk (CSU):
Rede ID: ID1700622100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700622200
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700622300




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700622400
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700622500
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700622600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700622700
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700622800
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700622900
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700623000
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700623100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700623200
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700623300
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700623400

r wird sich in all seiner Arbeit darauf konzentrieren,
iesen Vertrag einzuhalten.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700623500

Wie ich sehe, gibt es dazu keine Nachfrage mehr.

Dann kommen wir zur Frage 24 des Kollegen Markus
urth:

Welche neuen Anforderungen ergeben sich nach Auffas-
sung der Bundesregierung aus dem Art. 6 – Frauen mit Behin-
derungen – der UN-Behindertenrechtskonvention für den „Be-
richt der Bundesregierung über die Lage behinderter
Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe“ nach § 66
SGB IX, und wie erklärt die Bundesregierung die – im Ver-
gleich zum „Bericht der Bundesregierung über die Lage behin-
derter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe“ der
15. Wahlperiode – geringe und nicht durchgängige Berück-
sichtigung der Situation behinderter Frauen im aktuellen „Be-
richt der Bundesregierung über die Lage behinderter Menschen
und die Entwicklung ihrer Teilhabe“ der 16. Wahlperiode?

H
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700623600

Herr Kollege Kurth, zunächst möchte ich Ihnen für

en sehr frühzeitigen Beginn der Diskussion über diesen
ereich der Behindertenpolitik gleich am Anfang der
egislaturperiode danken. Vor Ihnen steht derjenige
taatssekretär, der im Ministerium für solche Fragen zu-
tändig ist. Ich werde die Umsetzung der UN-Konven-
ion mit großem Nachdruck vorantreiben. Dies möchte
ch diesem Hause vorab sagen.

Mit Art. 6 Abs. 1 der UN-Behindertenrechtskonven-
ion wird anerkannt, dass Frauen und Mädchen mit Be-
inderungen mehrfachen Diskriminierungen ausgesetzt
ind. Die Vorschrift verpflichtet dazu, die Aufmerksam-
eit auf diese spezifischen Benachteiligungen zu richten
nd ihnen durch entsprechende Maßnahmen entgegen-
uwirken.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel
Die besondere Situation behinderter Frauen wird auch
im aktuellen Bericht der Bundesregierung, den ich Ihnen
gerne nachher noch übergeben kann – noch die vorhe-
rige Bundesregierung hat ihn vorgelegt –, dargestellt und
analysiert. Darüber hinaus wird die Bundesrepublik in
ihrem Staatenbericht zu den jeweiligen Themen Stellung
nehmen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700623700

Nachfrage, Herr Kollege Kurth.


Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700623800

Vielen Dank. Jetzt weiß ich, an wen ich mich in der

17. Wahlperiode im Bundesarbeitsministerium wenden
kann, wenn ich weiterhin den Eindruck habe, dass mög-
licherweise ein wesentlicher Bereich, nämlich das
Thema „Frauen und Mädchen mit Behinderungen“,
nicht ausreichend berücksichtigt wird.

Haben Sie denn, Herr Staatssekretär, eine Erklärung
dafür, warum im jüngst veröffentlichten Bericht über die
Lage von Menschen mit Behinderungen kaum etwas und
vor allen Dingen nicht durchgängig über die Lage von
Frauen und Mädchen mit Behinderungen steht, wo doch
noch im vorherigen Bericht der 15. Wahlperiode bei den
Themen „Besondere Hilfebedarfe“ über „Zugang zu Ge-
sundheitsdiensten“ bis hin zur „Beruflichen Rehabilita-
tion“ vielfältige Aspekte der geschlechtsspezifischen
Seite angesprochen wurde? Warum ist das diesmal nicht
der Fall?

H
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700623900


Herr Kollege, dem ist nicht ganz so. Der Bericht ist
sehr umfassend. Deswegen war es Ihnen vielleicht nicht
möglich gewesen, das alles in der ganzen Tiefe zur
Kenntnis zu nehmen.


(Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch, doch!)


Ich habe deswegen als Service der Bundesregierung die
Stellen, an denen dazu Stellung genommen wird, schon
einmal markiert, damit Ihnen eine entsprechende Lese-
hilfe zuteil wird.


(Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700624000

Weitere Nachfrage?


Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700624100

Offensichtlich haben wir da teilweise unterschiedli-

che Auffassungen. Ich bin jedenfalls der Auffassung,
dass im vorangegangenen Bericht, dem der 15. Wahl-
periode, das Thema „Frauen und Mädchen mit Behinde-
rungen“ systematischer und umfangreicher behandelt
worden ist.

Hat die Bundesregierung denn vor, im Bericht der
17. Wahlperiode, der in den nächsten Jahren anstehen
wird, dieses Thema im Sinne des Gender-Mainstrea-
mings als Querschnittsthema zu berücksichtigen?

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(C (D H Es wird natürlich berücksichtigt werden. – Ich darf och darauf hinweisen, dass auch das Bundesfamilieninisterium hierzu weitere Beiträge geleistet hat, die in ürze bekannt gegeben und mit in die weitere Arbeit infließen werden. Es gibt eine weitere Frage des Kollegen Ilja Seifert. itte schön. Herr Kollege Fuchtel, die ursprüngliche Frage war, elche neuen Anforderungen sich für die Bundesregieung aus der UN-Behindertenrechtskonvention ergeben. ie Antwort darauf kann ja nicht darin bestehen, dass ie jetzt im Bericht markieren, wo was im Bericht steht. ielmehr müssen Sie uns sagen, was Sie daraus schluss olgern. Was also muss im richtigen Leben, nicht nur in en Berichten, passieren, dass Frauen und Mädchen mit ehinderungen wenigstens gleiche Chancen haben? H Genau das muss passieren, dass man darauf achtet, ass in allen Lebensbereichen die Chancengleichheit erbessert bzw. wirklich umgesetzt wird. Wir kommen zur Frage 25 des Kollegen Markus urth: Beabsichtigt die Bundesregierung, darauf hinzuwirken, die Zahl der schwerbehinderten Erwerbstätigen als eine wesentliche Kennzahl durch die Bundesagentur für Arbeit statistisch erfassen zu lassen, um somit eine monatliche geschlechtsspezifische Berichterstattung zu ermöglichen – die auch die Datenbasis zur beruflichen Lage behinderter Frauen im „Bericht der Bundesregierung über die Lage behinderter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe“ verbessern könnte –, und wie erklärt die Bundesregierung den Umstand, dass gewisse Themen wie die Elternassistenz oder das Projekt „SELBST“ zum § 44 Abs. 1 Nr. 3 SGB IX in dem „Bericht der Bundesregierung über die Lage behinderter Menschen und die Entwicklung ihrer Teilhabe“ der 16. Wahlperiode nicht vorkommen? H Es geht hier ja vor allem um die Frage der Datenbasis, nd es wird begehrt, dass noch mehr Berichterstattung arüber erfolgt, und zwar im Rahmen einer monatlichen erichterstattung. Die Bundesagentur hat weitreichende Daten vorlieen, die sehr spezifisch die Situation schwerbehinderter enschen in Arbeitslosigkeit und in Beschäftigung er assen; diese sind geschlechtsspezifisch aufbereitet und eben auch besonders auf die berufliche Lage ab. Diese aten bieten damit eine gute Informationsgrundlage für aßnahmen zur Verbesserung der Teilhabe schwerbe inderter Menschen. Parl. Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel Dem Wunsch nach einer neuen Informationspflicht mit monatlicher Berichterstattung werden wir nicht nachkommen können. Alle Welt spricht davon, dass Bürokratie abgebaut werden muss. Auch diese Regierung ist angetreten, um Bürokratie abzubauen. Daher werden wir nicht zulassen, dass durch weitere spezifische Befragungen von Unternehmen und Arbeitgebern noch mehr Bürokratie aufgebaut wird. Der aktuelle Bericht der Bundesregierung, der vorhin schon einmal genannt wurde, zeigt ja auch, dass seit 2005 Fortschritte bei der Weiterentwicklung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen gemacht wurden. Ebenso macht er deutlich, welche Herausforderungen hier noch bestehen. Ich darf beispielsweise nochmals auf das Projekt „SELBST – Selbstbewusstsein für behinderte Mädchen und Frauen“ hinweisen. Der Abschlussbericht hierzu ist seit Mai 2009 auf der Homepage des Bundesfamilienministeriums veröffentlicht. Dort wird dieser Fragenkomplex ausführlich behandelt. Ich ermuntere Sie, das auf dieser Homepage nachzulesen. Nachfrage, Kollege Kurth? Herr Staatssekretär, Sie sagen, dass die Bundesagen tur für Arbeit sehr spezifische Daten erhebt. Sie erhebt aber nicht – das war der Kern meiner Frage – gleichzeitig Daten zu den Merkmalen Geschlecht und Behinderung. Wir wissen also nicht, wie sich die Eingliederungserfolge oder möglicherweise auch -misserfolge der Bundesagentur für Arbeit nach Geschlecht differenziert darstellen. Ich weiß nicht, ob Sie noch andere Zahlen haben, die mir nicht zur Verfügung stehen. In meinen Gesprächen mit Verantwortlichen der Bundesagentur für Arbeit ist mir bislang nicht zugesichert worden, die geschlechtsspezifische Erhebung in Bezug auf behinderte Frauen und Mädchen vorzunehmen. Halten Sie es nicht für notwendig, den möglichen Bürokratieaufwand – es ginge nur um die Erfassung eines zusätzlichen Merkmals – und die Effizienz der arbeitsmarktpolitischen Steuerung gegeneinander abzuwägen? H Ich darf wiederholen, dass es schon sehr viele Daten auf dem Markt gibt, dass es sowohl in diesem Hause als auch in der Gesellschaft durchaus das Bewusstsein gibt, dass diesem Fragenkomplex entsprechende Aufmerksamkeit zukommen muss, und dass es deswegen nicht sinnvoll ist, noch tiefer ins Datenmaterial einzudringen. Das beschäftigt Soziologen und sonstige Kommunikationskünstler, hilft aber im wahren Leben nicht. Denn diese Erkenntnisse müssen, wie bereits gesagt, umgesetzt werden. Das kann man bereits jetzt tun; dazu bedarf es keiner weiteren statistischen Erhebungen. Ich mache aber darauf aufmerksam, dass die Bundesagentur für Arbeit eine sehr ausführliche Statistik herausgibt. Es ist quasi ein kleines Buch mit reichem Da t F s e s G m t d B V k N v e r s r A M B s s d r l Z m s w P h d s h D (C (D enmaterial. Wer sich darin vertieft, wird sehr viele ragen beantwortet finden. Mehr Statistiken werden uns in Deutschland in dieem Bereich nicht weiterhelfen. Weiterhelfen wird nur in gesellschaftliches Bewusstsein, das wir gemeinsam chaffen müssen. Weitere Nachfrage? Ja. – Beabsichtigt die Bundesregierung, zukünftig espräche mit Trägern der beruflichen Rehabilitation, it Integrationsfirmen, Integrationsämtern und Integra ionsfachdiensten zu führen, um herauszufinden, dass ieses Datenmaterial nicht nur Soziologen interessiert? H Die Bundesregierung ist mit Sicherheit bereits in der ergangenheit in diesen Bereichen aktiv gewesen. Ich ann Ihnen für meine Person zusichern, dass ich das mit achhaltigkeit tun werde. Eine Nachfrage des Kollegen Ilja Seifert. Herr Staatssekretär, wenn ich Ihre Antwort richtig erstanden habe, dann betonen Sie ganz besonders, dass s eine wichtige Aufgabe der Bundesregierung sei, Büokratie abzubauen. Meinen Sie nicht, gerade als Staatsekretär, der sich besonders für Menschen mit Behindeungen zuständig fühlt, dass es viel wichtiger wäre, die rbeitslosigkeit von schwerbehinderten Frauen und ädchen abzubauen? H Das ist richtig. Genau das meinte ich: dass wir Be chäftigungsprogramme nicht in der Theorie machen, ondern in der Praxis. Das werden wir tun. Wir werden arauf hinwirken, dass, wenn planmäßig nach zwei Jahen der Staatenbericht erscheint, damit auch ein nationaer Bericht vorgelegt wird. Diese sollen im Laufe der eit ein effektives Handbuch ergeben, dem man entnehen kann, welche Ziele insgesamt bestehen. Dadurch oll für alle Beteiligten eine gute Grundlage geschaffen erden, die es in dieser Art bisher nicht gibt. Dann werden wir auch besser mit den spezifischen roblemen der Behinderten auf dem Arbeitsmarkt umgeen können und mit Sicherheit noch mehr erreichen. An iesem Prozess werden sehr viele beteiligt werden müsen. Diese Aufgabe müssen wir angehen, denn die Beinderten haben ihren Platz mitten in der Gesellschaft. Wir kommen damit zu Frage 26 der Kollegin r. Dagmar Enkelmann: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms Hält die Bundesregierung mittelfristige jährliche Rentenerhöhungen von im Schnitt 1,6 Prozent, wie sie in dem bei der Klausur in Meseberg gebilligten Entwurf des Rentenversicherungsberichtes vorausberechnet werden, für ausreichend, um die realen Einkommensverluste der Rentnerinnen und Rentner mit den beiden erwarteten Nullrunden in den Jahren 2010 und 2011 auszugleichen, und ist die Bundesregierung bereit, im Interesse der Rentnerinnen und Rentner auf alle Berechnungsfaktoren, die den Anstieg der gesetzlichen Rente dämpfen sollen, künftig zu verzichten? H Diese Frage beantworte ich Ihnen sehr gerne. Denn das eröffnet mir die Möglichkeit, eine Klarstellung vorzunehmen. Im Augenblick wird von einem Teil des Hauses versucht, die Diskussion in eine andere Richtung zu lenken. Deswegen ist es wichtig, das Ganze hier einmal grundsätzlich festzuhalten. Die Renten folgen den Löhnen und nicht der Preisentwicklung. Das ist ein Fundamentalsatz. In der jetzigen Diskussion wird versucht, daran etwas zu ändern. Das kann aber nicht unsere Zustimmung finden. Ob und inwieweit Preissteigerungen rechnerisch zu realen Einkommensverlusten oder -gewinnen führen, ist eine Frage, die sich für Rentner und für Beschäftige gleichermaßen stellt. Das muss auch künftig so sein, wenn wir an dem bisherigen Rentenrecht weiter festhalten wollen, was der Fall ist. Wie sich die Inflationsrate in der Zukunft konkret entwickeln wird, kann nicht verlässlich vorausgesagt werden, weder von der Bundesregierung noch von irgendeiner Fraktion dieses Hauses. Fakt ist: In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der Verbraucherindex kaum verändert. Langfristig gesehen sind die Renten seit Einführung der dynamischen Rente im Jahre 1957 – das wird keiner bestreiten können – stärker gestiegen als die Preise. Daher ist es im Umkehrschluss richtig, in der aktuellen Situation nicht von diesem Grundsatz abzuweichen. Die sogenannten Dämpfungsfaktoren stellen die Lohnorientierung der Rente nicht infrage. Mit dem Faktor für die Veränderung des Altersvorsorgeanteils wird sichergestellt, dass die steigenden Aufwendungen der Jüngeren für ihre privaten zusätzlichen Vorsorgen bei der Rentenanpassung berücksichtigt werden. Der Nachhaltigkeitsfaktor erfasst Veränderungen des zahlenmäßigen Verhältnisses von Rentnern zu Beitragszahlern. Dies ist wichtig, um eine generationengerechte Verteilung der mit einer älter werdenden Gesellschaft verbundenen Ausgaben zu gewährleisten. Klar ist: Eine Abschaffung der Dämpfungsfaktoren würde die Beitragszahler zusätzlich belasten und die Lohnersatzkosten erhöhen. Das kann nicht gewünscht sein. Nachfrage, Frau Enkelmann? Ja, eine Nachfrage. – Sie haben sehr richtig beschrie ben, dass mit den Kürzungen mittels der Dämpfungsfaktoren der Grundsatz von der Angleichung an die Lohn e z w b s R t z t s r d a B R m f A z k s f t Z B s u n w r i n (C (D ntwicklung letztendlich fallen gelassen worden ist, und war aus rein politischen Gründen. Wir wissen sehr ohl, dass es immer mehr Rentnerinnen und Rentner geen wird, die künftig auf die Grundsicherung angewieen sind, weil ihnen das, was sie aus der gesetzlichen entenversicherung bekommen, nicht für die Bestrei ung ihres Lebensunterhalts reicht. Deshalb meine Nachfrage: Welche Schlussfolgerung ieht die Bundesregierung daraus für eine künftige Renenreform, mit der zum Beispiel gesichert wird, dass ämtliche Einkommen für die Rentenversicherung heangezogen werden? Es sollen also nicht mehr nur für ie Arbeitseinkommen, sondern auch für die Einnahmen us Pacht und Vermietung Rentenbeiträge fällig werden. H Ich will noch einmal sagen, dass die Belange der entnerinnen und Rentner in der aktuellen Rentenformel ehrfach berücksichtigt sind. Die im Jahr 2004 einge ührte Schutzklausel stellt sicher, dass es durch die nwendung der Dämpfungsfaktoren nicht zu einer Kür ung der Bruttorente kommt. 2009 wurde diese Schutzlausel bekanntlich erweitert mit der Folge, dass auch inkende Löhne nicht zu einer Kürzung der Bruttorente ühren. Daher ist ganz klar, dass die Regierung gut beraen ist, wenn sie an dieser Rentenformel festhält. Es gibt keine Nachfrage mehr. Ich rufe dann die Frage 27 der Abgeordneten Sabine immermann auf: Welche rechtlichen Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung daraus, dass das Unternehmen Schlecker versucht, mit der Zeitarbeitsfirma Meniar einen mit der Gewerkschaft Verdi geschlossenen Tarifvertrag über Lohnund Arbeitsbedingungen im Unternehmen zu unterlaufen, und wie steht sie zu dem Vorwurf, dass es sich dabei de facto um eine „rechtsmissbräuchliche Strohmann-Konstruktion“ handelt, vor dem Hintergrund, dass laut Wirtschaftswoche vom 16. November 2009 der Geschäftsführer dieser Zeitarbeitsfirma jahrelang Toppersonalmanager bei Schlecker war und ein Büro am Konzernsitz unterhält? Bitte schön, Herr Staatssekretär. H Frau Kollegin, meine Antwort auf Ihre Frage wird ehr kurz sein. – Die Bundesregierung hat keine eigenen nmittelbaren Erkenntnisse in dieser Sache. Ohne geaue Kenntnis dieses Einzelfalls kann dieser nicht beertet werden. Deshalb können daraus auch keine echtspolitischen Schlüsse gezogen werden. Frau Kollegin Zimmermann, Nachfrage? Danke schön, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, ch bin ein bisschen überrascht, dass Sie keine Kenntisse darüber haben. Der Stammsitz der Zeitarbeitsfirma Sabine Zimmermann der Schlecker GmbH – Meniar mit Namen – befindet sich in Zwickau. Diese Firma ist bereits seit einem Jahr tätig und hat die Zulassung zur Arbeitnehmerüberlassung. Wenn Sie bei der Bundesagentur für Arbeit nachgefragt hätten, dann hätten Sie diese Informationen dort bekommen können. Da Sie sagen, dass Sie keine Kenntnisse haben, muss ich Ihnen die Praxis in diesem Bereich schildern: Schlecker entlässt die eigenen Beschäftigten und stellt sie über diese Leiharbeitsfirma wieder ein, aber nicht zu denselben Bedingungen, sondern zu einem wesentlich geringeren Einkommen. Es ist bis zu 50 Prozent geringer. Wie beurteilen Sie die Praxis dieser Leiharbeitsfirma? Wie bewertet die Bundesregierung solche Praktiken? Das ist kein Einzelfall; es gibt andere Unternehmen, die dies schon praktizieren. H Zunächst ist festzustellen: Die Bundesregierung ist kein Forschungsinstitut, dessen Aufgabe es wäre, solchen Einzelfällen nachzugehen. Hierfür sind andere Instanzen zuständig. Die zuständigen Gerichte müssen sich mit diesen Fragen beschäftigen. Weitere Nachfrage? Ja, ich habe eine weitere Nachfrage. – Herr Staats sekretär, das befremdet mich schon; denn es geht hier um 4 300 Menschen. Sie sind in diese Leiharbeitsfirma gedrückt worden. Sie waren zuvor als Verkäuferinnen im Einzelhandel bzw. bei Schlecker beschäftigt. Ich denke, es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung hier tätig wird. Ich gebe Ihnen mit auf den Weg, dass Sie Recherchen dazu anstellen und versuchen, zu klären, wie solche Praktiken auf gesetzlichem Wege unterbunden werden können. Dies ist im Interesse der Allgemeinheit; denn die Folgekosten – es werden dadurch geringere Sozialversicherungsbeiträge gezahlt – trägt die Gesellschaft. Dies kann nicht sein. Sind Sie der Meinung, dass es richtig ist, wenn die Kosten so verlagert werden? H Ich wiederhole mich zunächst einmal: Es geht hier nicht um generelle Tendenzen, sondern wir haben es hier mit einem Einzelfall zu tun. Die Gerichte werden klären, was rechtens ist und was nicht. Im Übrigen möchte ich ein Wort zum Thema der Leiharbeit insgesamt sagen. Für die Bundesregierung ist die Leiharbeit bzw. Zeitarbeit ein flexibles Instrument der Arbeitsmarktpolitik. Sie hat ein hohes Beschäftigungspotenzial und bietet vielen Arbeitslosen die Chance auf ein sozialversicherungsverträgliches Arbeitsverhältnis – und das bei grundsätzlich gleichen Arbeitnehmerschutzvorschriften. Diese müssen eingehalten werden; darum geht es. Dafür müssen wir sorgen. g d Z d B d A p d m s E w r m m E D t N w B t t D b g t A (C (D Falls es Praktiken gibt, die dem nicht Rechnung traen, ist es Sache der dafür zuständigen Instanzen, sich amit zu befassen. Hier sind die Gerichte gefragt. Damit kommen wir zur Frage 28 der Kollegin immermann: Befürwortet die Bundesregierung eine Vermittlungspraxis der Bundesagentur für Arbeit, wonach Arbeitslose unter Androhung von Sanktionen genötigt werden, Leiharbeitsplätze anzunehmen, obwohl diese dazu genutzt werden, bisher gültige Tarifverträge in einem Unternehmen zu unterlaufen, und werden damit wie im Fall Schlecker nicht sittenwidrige Löhne unterstützt angesichts der Tatsache, dass die von der Leiharbeitsfirma Meniar gezahlten Löhne 40 Prozent unter dem Entgeltniveau liegen, das über Tarifverträge der Gewerkschaft Verdi im Einzelhandel vereinbart ist? Das ist die letzte Frage, die ich zulasse; denn die für ie Fragestunde vorgesehene Zeit ist dann beendet. Bitte schön, Herr Staatssekretär. H Zu Frage 28 kann ich nur ausführen, dass die Bun esagentur für Arbeit im Rahmen ihres gesetzlichen uftrags der Arbeitsund Ausbildungsvermittlung zu rüfen hat, ob das Stellenangebot gegen ein Gesetz oder ie guten Sitten verstößt. Wenn dem so ist, ist der Verittlungsauftrag abzulehnen. Nachfrage, Frau Zimmermann? Danke, Herr Präsident. – Herr Staatssekretär, ich telle fest, dass sich die Bundesregierung mit solchen inzelfällen, wie Sie es bezeichnen, nicht beschäftigen ill. Ich muss aber trotzdem fragen: Ist sich die Bundes egierung darüber klar, dass der Staat und die Allgeeinheit den Niedriglohnsektor gerade im Einzelhandel assiv subventionieren? In Deutschland sind allein im inzelhandel 160 000 Hartz-IV-Aufstocker beschäftigt. as heißt, jeder achte Aufstocker in Deutschland arbei et im Einzelhandel. Will die Bundesregierung diesen iedriglohnsektor weiter subventionieren und ihn auseiten? H Ich entnehme Ihrer Frage, dass Sie durch die Hinter ür wieder auf das Thema Mindestlohn kommen möchen. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wir kommen durch die Vordertür!)

Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700624200
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700624300
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700624400
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700624500
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700624600
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700624700




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700624800
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700624900
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700625000
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700625100
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700625200
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700625300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700625400
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700625500
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700625600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700625700




(A) )


(B) )

Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700625800
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700625900
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700626000
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700626100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700626200
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700626300
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700626400
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700626500




(A) )


(B) )

Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700626600
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700626700
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700626800
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700626900

(Beifall des Abg. Jens Ackermann [FDP])

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700627000
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700627100
Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700627200
Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700627300
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700627400

as ist mit uns auf diese Weise nicht zu machen. Wir ha-
en klare Vorgaben, in welchem Rahmen Mindestlöhne
ezahlt werden oder nicht; und diese werden eingehal-
en. Solange wir regieren, müssen sich alle nach unserer
uffassung richten.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel
Ich darf weiterhin darauf hinweisen, dass für Zeitar-
beitnehmerinnen und Zeitarbeitnehmer von den Sozial-
partnern ausgehandelte Tarifentgelte nahezu flächende-
ckend gelten. Es ist grundsätzlich nicht die Aufgabe der
Bundesregierung, die Arbeitsbedingungen einschließlich
des Arbeitsentgelts festzulegen. Das ist, mit Verlaub,
nach weit verbreiteter Auffassung in diesem Hause die
Aufgabe der Sozialpartner. Dass das funktioniert, zeigen
die über 50 Jahre hinweg erfolgreichen Sozialpartner-
schaften in Deutschland.


(Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE]: Sehr erfolgreich!)


Diese sollten wir weiterhin bestehen lassen und fördern.
Auf sie sollten wir uns stützen. Die Bundesregierung
würde es allerdings nicht hinnehmen, wenn es sich um
sittenwidrig niedrige Löhne handelt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700627500

Frau Zimmermann, haben Sie eine Nachfrage?


Sabine Zimmermann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700627600

Ja, ich habe eine Nachfrage. – Ich möchte Ihnen ein

paar Beispiele nennen. Bei Schlecker haben die Verkäu-
ferinnen 12,80 Euro die Stunde erhalten. Nachdem ihnen
betriebsbedingt gekündigt wurde, wurden sie bei der
Leiharbeitsfirma Meniar eingestellt. Die Verkäuferinnen
erhalten nun 6,50 Euro pro Stunde. Das ist schon ein
großer Unterschied. Finden Sie es richtig, dass durch die
Subventionierung, die Sie über die Aufstockung betrei-
ben, die Steuerzahler, also die Allgemeinheit, für diese
Kosten aufkommen müssen?

H
Hans-Joachim Fuchtel (CDU):
Rede ID: ID1700627700


Ich kann nur sagen, dass auch der Staatssekretär Zei-
tung lesen kann.


(Zuruf von der SPD: Das ist gut, dass Sie das sagen!)


Ich nehme deswegen aber noch lange nicht alles, was in
der Zeitung steht, eins zu eins hin. Es gibt vielleicht
noch Rückfragen. Ich verstehe gut, dass Sie als örtlich
betroffene Abgeordnete diesen Fragenkomplex anspre-
chen. Allerdings müssen Sie auch mich verstehen, dass
ich bereits gegebenen Antworten nichts hinzuzufügen
habe.


(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Sehr schwach!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700627800

Ich beende die Fragestunde.

Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf:

Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktion der SPD

Versöhnen statt provozieren – Das deutsch-
polnische Verhältnis nicht beschädigen

Ich eröffne die Aktuelle Stunde und erteile als erster
Rednerin das Wort der Kollegin Angelica Schwall-
Düren von der SPD-Fraktion.

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(C (D Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen! eine sehr verehrten Damen und Herren! Diese Regie ung führt wenige Wochen nach Abschluss der Koaliionsvereinbarung täglich ein Trauerspiel auf: (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD):
Rede ID: ID1700627900

treit um Steuerfragen, Streit um Gesundheitsversor-
ung, Streit um Kinderbetreuung, Streit auf dem Rücken
on Bürgern und Bürgerinnen, die darauf warten, dass
iese Regierung Lösungen für die wichtigen Fragen an-
ietet. Nun kommt auch noch ein Streit der Koalition
azu, der zulasten unserer guten Beziehungen zu unse-
em größten östlichen Nachbarn geht.

Wie anders soll man es interpretieren, wenn die Bun-
eskanzlerin erklärt, dass sie nicht mehr bereit ist, sich
eiter um Kompromisse zu bemühen. Der Außenminis-

er legt die aus unserer Sicht richtige Haltung an den
ag. Er will verhindern, dass Frau Steinbach einen Platz

m Stiftungsrat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Ver-
öhnung“ einnimmt.

Es gab eine Zeit, da fand man in der CDU noch Euro-
apolitiker, die um die deutsche Verantwortung im Um-
ang mit unseren Nachbarn wussten und eine entspre-
hende Sensibilität an den Tag legten. Wie verträgt es
ich aber, wenn die Bundeskanzlerin mit verständnisvol-
en Worten am 1. September in Danzig auftritt, wenn
on Herrn Gröhe gesagt wird, dass es für die CDU und
ür die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Merkel
ine Herzensangelegenheit sei und Frau Steinbach das
neingeschränkte Vertrauen genieße.


(Beifall bei der CDU/CSU)


enn Frau Steinbach scheitere, sei dafür die FDP ver-
ntwortlich, so Herr Gröhe in der FAZ vom 24. Novem-
er 2009.

Nicht die FDP bringt eine Opfergabe, sondern mein
indruck ist, dass Frau Merkel Frau Steinbach zum Op-

er macht, indem sie ihr nicht rät, sich zurückzuziehen.
ie Bundeskanzlerin verursacht Schaden im doppelten
inne: Sie schadet nicht nur der berechtigten Angelegen-
eit der Erinnerungsstiftung, sondern sie schürt auch
isstrauen bei unseren Nachbarn in Mittel- und Ost-

uropa.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Worum geht es?


(Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Das hätten Sie vorher einmal klären müssen!)


s geht darum, dass wir alle unsere besondere histori-
che Verantwortung gegenüber Polen anerkennen, ge-
enüber einem Land, das wie kein anderes unter den
erbrechen des Nationalsozialismus gelitten hat, dessen
evölkerung mit einem Sklavenvolk auf eine Stufe ge-

tellt werden sollte, dessen Elite ausgelöscht werden
ollte und das wie kein anderes Land Opfer zu bringen
atte, nämlich 6 Millionen Tote.






(A) )



(B) )


Dr. Angelica Schwall-Düren
Es geht nicht darum, das Leid, das Vertriebene erlebt
haben, zu leugnen oder ihnen das Recht streitig zu ma-
chen, inmitten unserer Gesellschaft an dieses Leid zu er-
innern. Die meisten Vertriebenen und ihre Nachkommen
haben verstanden, dass sie Opfer des Naziunrechts-
regimes geworden sind, so wie auch viele andere Men-
schen Eigentum, Leib und Leben im Bombenkrieg oder
an der Front verloren haben. Deshalb haben viele Ver-
triebene sehr früh Kontakt zu den Menschen aufgenom-
men, die heute in ihrer alten Heimat leben. Durch das Er-
zählen der gegenseitigen Geschichten haben sie viel für
die Versöhnung getan. Das waren Einzelne, aber auch
Vertriebenenverbände. Ich darf daran erinnern, dass dazu
auch die Seliger-Gemeinde, die Ackermann-Gemeinde
und die Danziger Katholiken gehören.

Frau Steinbach jedenfalls kann nicht den Anspruch
erheben, für alle Vertriebenen zu sprechen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Sie hat – leider – durch viele Äußerungen im Zusam-
menhang mit dem anstehenden EU-Beitritt Polens und
durch ihre Ablehnung der Anerkennung der Oder-Neiße-
Grenze nicht dazu beigetragen, dass sie wirklich ernst-
haft für Versöhnung stehen kann.

Ich bin erstaunt, dass die Bundesregierung hier und
heute nicht Position bezieht. Wir müssen uns fragen, auf
welches Niveau sich die Bundesregierung begibt,


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf das von Frau Pieper!)


wenn wir lesen, dass nun über mögliche Kompensations-
geschäfte verhandelt werden soll. Wir müssen uns fra-
gen, ob die Bundeskanzlerin mit dem historischen Ge-
denken umgehen darf, als würde sie mit Bananen
handeln. Die Bundesregierung kann in diesem Fall nicht
erwarten, von Polen in Sachen Geschichtspolitik als auf-
richtig wahrgenommen zu werden.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Eine solche Rede darf nicht einmal durch Zwischenrufe aufgewertet werden!)


Polen ist unser größter und wichtigster Nachbar im
Osten Europas. Diesem Land gegenüber haben wir auf-
grund der eindeutigen Kriegsschuld eine große Verant-
wortung. Frau Merkel sollte das, was sie am 1. Septem-
ber in Danzig formuliert hat, ernst nehmen und nicht die
Erwartungen der Polen enttäuschen. Sie sollte sich da-
rum bemühen und erreichen, dass sich Frau Steinbach
zurückzieht; denn sonst wird Deutschland als EU-Part-
ner für Polen unglaubwürdig.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700628000

Das Wort hat der Kollege Klaus Brähmig von der

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und ollegen! Seit Wochen erleben wir in Deutschland eine itzige öffentliche Debatte über das deutsch-polnische erhältnis, in deren Zentrum die Stiftung „Flucht, Ver reibung, Versöhnung“ steht. Dabei geht es lediglich um inen von drei Sitzen im 13-köpfigen Stiftungsrat, für ie der Bund der Vertriebenen Mitglieder benennen darf. ir lesen in der Bild-Zeitung über eine Frau, die Deut che und Polen angeblich spaltet, im Spiegel von unmoalischen Angeboten oder in der Frankfurter Rundschau om Vertagen der Eskalation. Neu angefacht wurde diese Debatte erst durch den esuch unseres Außenministers Anfang November in arschau. Auf einer Pressekonferenz fragten Journalis en nach dem Stiftungsrat. Der polnische Außenminister ehrte interessanterweise mit den Worten ab: Erbarmen ie sich unser! – Sein deutscher Kollege ließ es sich icht nehmen, zu der Vertriebenenstiftung Stellung zu ehmen. Er sagte: Wir wollen, dass das ein Projekt ist, das unsere Länder zueinander bringt, ein Beitrag zur Versöhnung ist. Wir werden alles unterlassen, was diesem Gedanken entgegensteht. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Klaus Brähmig (CDU):
Rede ID: ID1700628100

it der abschließenden Bemerkung, eine Bewerbung
m diesen Sitz sei bei ihm noch nicht gelandet, setzte der
ertreter Deutschlands ohne Not noch einen drauf.

Meine Damen und Herren, für die deutsch-polnischen
eziehungen wäre es besser gewesen, unser Außen-
inister hätte es mit dem Sprichwort gehalten: Reden ist
ilber, Schweigen ist Gold.


(Zurufe von der SPD: Oh! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn das für eine Koalition? Eine Wunschkoalition!)


erade die deutschen Heimatvertriebenen sind durch
ahlreiche Kontakte, Besuche oder Projekte zwischen
eutschland und Polen sehr wertvolle Brückenbauer.
an sollte sie nicht mit im Ausland gemachten Aussa-

en grundlos brüskieren.

Als neuer Vorsitzender der Gruppe der Vertriebenen,
lüchtlinge und Aussiedler der CDU/CSU-Bundestags-
raktion möchte ich zu einer Versachlichung der Diskus-
ion gerne beitragen,


(Lachen bei Abgeordneten der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ganz neue Töne!)


ie bemerkenswerterweise in Polen derzeit fast ge-
äuschlos abläuft.

Unzweifelhaft war Nazideutschland der Aggressor im
weiten Weltkrieg. Wir Deutsche haben unseren Nach-
arn überfallen und unterjocht. Dennoch darf man da-
auf hinweisen, dass auch Deutsche in diesem Krieg






(A) )



(B) )


Klaus Brähmig
Opfer geworden sind, ohne gegenseitiges Unrecht auf-
rechnen zu wollen. Nicht umsonst findet die Erinnerung
an Flucht und Vertreibung der Deutschen vor mehr als
60 Jahren in jüngster Zeit eine neue Aufmerksamkeit.
Man denke nur an Filme wie „Die Gustloff“ und „Die
Flucht“ mit jeweils Millionen Zuschauern.

Flucht und Vertreibung am Ende des Zweiten Welt-
kriegs waren die weltweit größte demografische Umwäl-
zung des 20. Jahrhunderts und eine der größten in der
Geschichte. Deshalb ist es unser politischer Auftrag,
auch an das Leiden der Deutschen zu erinnern, wie es
unser Auftrag ist, aller Opfergruppen zu gedenken. Aus
diesem Grundverständnis heraus hat die Union seit nun-
mehr acht Jahren für die Errichtung eines Vertriebenen-
zentrums gerungen, das auf eine Initiative meiner
geschätzten Kollegin Erika Steinbach und des SPD-Poli-
tikers Peter Glotz zurückgeht. Der Deutsche Bundestag
hat im Dezember 2008 die Errichtung der Stiftung
„Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ mit breiter Mehrheit
beschlossen.

Auf einem Fachkongress der CDU/CSU-Bundestags-
fraktion Anfang dieses Jahres betonte die Bundeskanzle-
rin in ihrer Rede – ich zitiere –:

Flucht und Vertreibung sind keineswegs vergessen.
Ganz im Gegenteil … Die Schicksale der von
Flucht und Vertreibung betroffenen Menschen be-
rühren uns stets aufs Neue … Auch die Kinder und
Enkel von Vertriebenen haben das Bedürfnis nach
Klärung und vor allen Dingen nach Wahrheit.

Meine Damen und Herren, vor dem Hintergrund der
zunehmenden Spurensuche von Kriegskindern und
nachfolgenden Generationen gilt es heute mehr denn je,
den aktuellen Bezug des Themas zur gesellschaftlichen
und politischen Lage in Deutschland herzustellen. Daher
ist die neue Bundesstiftung in Berlin eines der wichtigs-
ten Projekte unserer nationalen Identität in Europa.

Eines ist an dieser Stelle ganz klar festzuhalten: Eine
solche Dokumentations- und Gedenkstätte ohne ange-
messene Beteiligung der größten Organisation deutscher
Heimatvertriebener darf und wird es nicht geben.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Angemessen?)


Sie sind die Opfer, und sie entscheiden, wen sie in das
Gremium entsenden. Dafür wird sich die Gruppe der
Vertriebenen weiterhin einsetzen. Wir werden uns eben-
falls weiterhin dafür einsetzen, dass die Flucht und Ver-
treibung von über 12 Millionen Deutschen als nationale
Katastrophe begriffen und das Schicksal der Betroffenen
endlich gesellschaftlich anerkannt wird.

Zudem wird in den kritischen Berichten über die Ver-
triebenenverbände sowohl in Deutschland als auch in
Polen dreierlei völlig ausgeblendet: dass es erstens die
Präsidentin des Bundes der Vertriebenen war, die den
BdV mit Beharrlichkeit wieder in die Mitte der Gesell-
schaft geholt hat,


(Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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(C (D ass zweitens Erika Steinbach als erste BdV-Präsidentin ie Nulllösung propagiert und sich eindeutig gegen die orderung der Preußischen Treuhand gestellt hat und ass drittens sie es war, die 60 Jahre nach dem Warchauer Aufstand in einer großen Veranstaltung in Berlin as bei uns immer noch fast unbekannte Schicksal der olen während der nationalsozialistischen Gewaltherrchaft thematisiert hat. Sie sagte 2004 in der Französischen Friedrichstadtkirhe: Empathie ist der Weg zum Miteinander. Wir wollen selbst mitfühlen und wir sehnen uns nach dem Mitgefühl anderer. s würde dem deutsch-polnischen Verhältnis sehr nüten, wenn diese Leistungen von Erika Steinbach endlich ur Kenntnis genommen würden. (Beifall bei der CDU/CSU – Lachen der Abg. Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE])



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700628200

Das Wort hat die Kollegin Dr. Lukrezia Jochimsen

on der Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1700628300

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ede öffentliche Diskussion über die Stiftung „Flucht,
ertreibung, Versöhnung“ ist zu begrüßen, erst recht

ede Debatte hier im Parlament. Erinnern Sie sich noch,
ie diese Stiftung vor knapp einem Jahr, am 4. Dezem-
er 2008, von diesem Hohen Haus gesetzlich errichtet
urde? Herr Kollege, Sie haben von einer großen Mehr-
eit gesprochen; tatsächlich wurde das Gesetz nachts um
.30 Uhr klammheimlich verabschiedet, ohne jegliche
ussprache in der zweiten und dritten Lesung. Die FDP
ar gar nicht anwesend. Im Protokoll ist vermerkt:

Der Gesetzentwurf ist … mit den Stimmen der bei-
den Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der
Linken bei Enthaltung der Grünen angenommen.

Nach der Schlussabstimmung ist vermerkt:


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Die Linke war stets gegen die Errichtung dieser Stif-
ung, und zwar aus drei Gründen: wegen ihrer Konzep-
ion, ihres Standortes und der Zusammensetzung des
tiftungsrates. Wir haben nie verstanden, wieso der
und der Vertriebenen in einem 13-köpfigen Gremium
it drei Sitzen, das Parlament hingegen mit zwei Ent-

andten vertreten sein soll.

Wir haben immer wieder die Frage gestellt: Wie kann
ine solche Institution der Erinnerung eigentlich der Ver-
öhnung dienen, wenn sie ausgerechnet in Berlin ihren
itz hat, dem Ort, von dem all das mörderische Verbre-
hen ausgegangen ist, das zum Elend von Flucht und
ertreibung geführt hat?


(Beifall bei der LINKEN)






)


(B) )


Dr. Lukrezia Jochimsen
Welche Chancen wurden vertan? Polens Ministerprä-
sident Tusk hat Deutschland eingeladen, sich am großen
polnischen Antikriegsmuseum in Danzig zu beteiligen:
kein Interesse. Die Städte Görlitz und Zgorzelec haben
sich um eine Doppelausstellung beworben: kein Inte-
resse. Es gab Vorschläge, Ausstellungen und Dokumen-
tationen im Dreiländereck Deutschland – Polen – Tsche-
chische Republik zu präsentieren: kein Interesse.

Seit Jahren – nicht erst heute – ist dieses Projekt der
Erinnerung an Flucht und Vertreibung eine schwere Be-
lastung für das deutsch-polnische Verhältnis. Das gilt
insbesondere für das Jahr 2008; damals war aber von
„Versöhnen statt Provozieren“ nicht die Rede. Liebe
Kolleginnen und Kollegen von der SPD, Sie haben in
der Großen Koalition alles mitgetragen und allem zuge-
stimmt. Insofern mutet Ihr heutiger Appell etwas sonder-
bar an, auch wenn er in der Sache vollkommen richtig ist
und vielleicht bewirkt, dass grundsätzlich umgedacht
wird.

Im Dezember 2007, also vor zwei Jahren, gab es ei-
nen vielbeachteten Vorschlag des Willy-Brandt-Kreises:
Anstelle der Stiftung gegen Vertreibung solle ein Zen-
trum gegen Krieg in Berlin eingerichtet werden. Zu den
Initiatoren gehörten unter anderem Egon Bahr, Günter
Grass, Friedrich Schorlemmer, Daniela Dahn und Klaus
Staeck. Über 1 000 Künstler, Journalisten und Politiker
haben diesen Vorschlag unterstützt.


(Beifall bei der LINKEN)


Das wäre doch eine Alternative im Sinne von „Versöh-
nen statt Provozieren“: ein Museum, das den Krieg äch-
tet, was die Ächtung der Vertreibung einschließt. Vor al-
lem aber wäre es eine weitergehende Initiative, die nicht
bei den Folgen von Kriegen verharrt, sondern auf deren
Ursachen zielt.

Wenn wir wirklich versöhnen wollen, statt zu provo-
zieren, sollten wir im Zusammenhang mit der Stiftung
„Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ hier im Parlament
nicht über eine Personalie streiten. Die Kardinalfehler
dieses Projektes der Erinnerungskultur müssen korrigiert
werden.

Der erste Kardinalfehler besteht darin, auf die
schrecklichen Folgen des Krieges zu fokussieren, nicht
auf seinen mörderischen Anfang.

Der zweite Kardinalfehler hat mit der Legende zu tun,
dass in der Nachkriegszeit das Schicksal der Vertriebe-
nen verschwiegen und aus der Erinnerungskultur ausge-
klammert worden sei.


(Arnold Vaatz [CDU/CSU]: So ist das!)


Daran ist nämlich nichts wahr: Die alte Bundesrepublik
hat sich in der Nachkriegszeit kontinuierlich mit dem
Schicksal von Flucht und Vertreibung befasst.


(Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Das war in Ostdeutschland verboten!)


Der Bund der Vertriebenen hat dabei eine dominierende
Rolle gespielt, im Übrigen gegen jeden Versöhnungsge-
danken. Man denke nur an die jährlichen Pfingsttreffen,

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(C (D elche Reden da gehalten wurden und wer da alles aufetreten ist. Dieser Legende muss eine auf Europa und Versöhung setzende Politik entgegenwirken. Das halte ich für anz wichtig. Deshalb muss das Konzept der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ grundsätzlich neu berdacht werden. Vielleicht ist diese heutige Diskusion ein Anfang dafür. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700628400

Das Wort hat der Kollege Michael Link von der FDP-

raktion.


(Beifall bei der FDP)



Michael Link (FDP):
Rede ID: ID1700628500

Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Der etwas

rovokante Titel der heutigen Aktuellen Stunde


(Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein!)


Versöhnen statt provozieren“ deutet in die Richtung,
as deutsch-polnische Verhältnis sei schlecht. Ich stelle
est: Der deutsch-polnische Motor läuft. Das sind nicht
eine Worte, das sind die Worte von Außenminister
ikorski am Tag des Antrittsbesuchs von Bundesaußen-
inister Westerwelle in Warschau.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


arüber hinaus hat Außenminister Sikorski ausdrücklich
u Protokoll gegeben: Noch nie zuvor waren die
eutsch-polnischen Beziehungen so gut. – Das ist ein
aktum, das wir festhalten können; das haben wir in der
ergangenheit selten so gehört. Deshalb ist der Takt, den
ir in den deutsch-polnischen Beziehungen weiter vor-
eben wollen, der Takt einer extrem engen europapoliti-
chen und bilateralen Abstimmung im Geist der Versöh-
ung mit Polen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Das war die Leitlinie dessen, was wir uns für die
ächsten vier Jahre in der Bundesregierung vorgenom-
en haben. Im Koalitionsvertrag steht an prominenter
telle, dass wir ein klares Bekenntnis zu dieser engen
reundschaft mit Polen abgeben. Stabile Partnerschaft
nd dauerhafte Aussöhnung mit Polen sind die Grund-
feiler deutscher Außen- und Europapolitik, genauso
ie die Freundschaft mit Frankreich.

Deshalb war es für uns extrem wichtig, in diesem
unkt den Kurs der alten Bundesregierung fortzusetzen.
achdem Ministerpräsident Tusk nach der Kaczynski-
eit mit Amtsantritt Ende 2007 einen konstruktiven
euanfang in der Deutschlandpolitik gewagt hat, ist die

lte Bundesregierung darauf ebenso konstruktiv einge-

(A)







(A) )



(B) )


Michael Link (Heilbronn)

gangen. Wir haben das sehr begrüßt, und der neue Bun-
desaußenminister setzt genau diesen Kurs fort.

Jeder, der die Situation in Polen kennt, weiß, wie um-
stritten Herrn Tusks Linie in Polen ist. Sie wird von
manchen Kräften kritisch beobachtet. Uns wäre es nicht
recht – ich sage dies mit allem Verlaub vor den polni-
schen Wählern –, wenn diese Kräfte die deutsch-polni-
schen Beziehungen wieder bestimmen könnten. Den an-
deren Kräften, den anderen Lagern ist die Versöhnung,
auch das Hineinfühlen in das Unrecht, was Vertreibung
bedeutet hat, bei weitem nicht so wichtig wie Minister-
präsident Tusk. Deshalb sollten wir bei all unseren
Schritten genau bedenken, wie sie beim polnischen Part-
ner ankommen. Genau das ist die Linie des Bundes-
außenministers, die die FDP-Fraktion ausdrücklich be-
grüßt.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Es ist allgemein bekannt, dass sich die Große Koali-
tion damals auf der Ebene der Regierungschefs konkret
um die Entschärfung der Fragen um die in Rede ste-
hende Stiftung bemüht hat. Auch wir haben sehr be-
grüßt, dass man es versucht hat. Dass man damit nicht zu
Ende gekommen ist, dass diese Fragen buchstäblich an
die neue Bundesregierung vererbt worden sind, haben
wir nicht zu vertreten. Die Konzeption der Stiftung als
solche ist gemeinsam anerkannt und gemeinsam erarbei-
tet worden. Wir haben sie mitgetragen. Gerade wurde
gesagt, sie sei in Abwesenheit der FDP beschlossen wor-
den. Ich kann nur sagen: Wir haben in der Fraktion da-
rüber geredet. Wir tragen diese Stiftung mit, und wir ste-
hen zu den Zielen dieser Stiftung.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Wir stehen auch dazu – das gerät oft in Vergessen-
heit –, dass der Bund der Vertriebenen, den auch wir für
eine sehr wichtige Organisation und einen wichtigen
Partner halten, drei Vertreter im Stiftungsrat hat. Der
Bundestag hat übrigens nur zwei. Auch das drückt deut-
lich aus – dazu stehen wir –, dass das ein gemeinsames
Projekt ist, das von der alten Bundesregierung genau wie
von der neuen – und besonders vom Bundesaußenminis-
ter – konsequent fortgesetzt wird.

Der entscheidende Punkt ist, zu vermeiden, dass jetzt
das aufs Spiel gesetzt wird, was wir bisher erreicht ha-
ben. Ich wiederhole noch einmal: Was wir erreicht ha-
ben, ist in Polen eine in der Gesellschaft, bei Historikern,
bei Politikern und selbst in den Medien, die gern einmal
auf Provokationen anspringen, wachsende Bereitschaft,
sich hineinzufühlen in das, was tatsächlich im Rahmen
von Flucht und Vertreibung stattgefunden hat. Wir müs-
sen alle unsere Schritte daraufhin prüfen, ob wir das, was
sich jetzt in der Gesellschaft in Polen erfreulicherweise
entwickelt, durch Personalentscheidungen auf der deut-
schen Seite riskieren wollen. Das ist etwas, worüber wir
in der Tat immer wieder diskutieren müssen.


(Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


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(C (D er Bundesaußenminister hat auch in dieser Frage nur ie Linie der alten Regierung fortgesetzt. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Die Linie eines Teils der alten Regierung! – Gegenruf des Abg. Otto Fricke [FDP]: Ihr habt doch gemeinsam Verantwortung gehabt! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Ja! Aber das war der Teil der Verantwortung der Sozialdemokratie!)


Wir sind der Meinung, dass all diejenigen, die hier
erne in einer vermeintlichen Wunde bohren wollen
die es zwischen den Regierungsfraktionen aber nicht

ibt –, sehr schnell auf die eigenen Wunden stoßen wer-
en; denn das ist in der Tat ein vererbtes Problem.

Während meine letzten Worte an diejenigen gerichtet
aren, die gerade einige Zwischenrufe gemacht haben
ich glaube allerdings, dass Sie meine Ausführungen

rotzdem registriert haben –, sei jetzt vor allem an die
dresse der Fraktion, die die heutige Aktuelle Stunde
eantragt hat, eines gesagt: Keine andere Regierung hat
erade im deutsch-polnischen Verhältnis de facto mehr
robleme geschaffen – nicht bewusst; das sage ich über-
aupt nicht – als die damalige rot-grüne Regierung: ers-
ens durch die Art und Weise, wie sie im Gefolge des
U-Beitritts Polens in die EU umgegangen ist,


(Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Das ist doch Quatsch!)


weitens durch die Art und Weise, wie sie mit dem
hema Ostseepipeline umgegangen ist, und drittens da-
urch, dass sie im Rahmen der privilegierten Beziehun-
en zu Russland immer wieder über den Kopf des polni-
chen Partners hinweg oder hinter seinem Rücken
olitik gemacht hat, wodurch sie den Polen gezeigt hat,
ass sie in der Europäischen Union offensichtlich neu
nd noch nicht voll angekommen sind. Das ist eine
enkweise, mit der wir brechen. Deshalb haben wir als
raktion ganz bewusst begrüßt, dass sein erster Antritts-
esuch den neuen Bundesaußenminister nach Warschau
eführt hat.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Das haben wir auch begrüßt!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700628600

Das Wort hat der Kollege Volker Beck von Bünd-

is 90/Die Grünen.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700628700

Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich darf

it einem Satz von Frau Steinbach beginnen: „Man
uss kein Wal sein, um sich für Wale einzusetzen.“

Lassen Sie mich dennoch ein Wort zu meiner eigenen
amiliengeschichte verlieren. Meine Großeltern wurden
m Ende des Ersten Weltkrieges aus Slowenien vertrie-
en; mein Großvater, ein österreichischer Offizier, war
ort stationiert. Am Ende des Krieges mussten sie ihr Ei-
entum, ihren Hausstand hinter sich lassen und sind zu
en Eltern meiner Großmutter nach Reichenberg ins Su-






(A) )



(B) )


Volker Beck (Köln)

detenland zurückgekehrt. Am Ende des Zweiten Welt-
krieges mussten sie ihre Heimat erneut verlassen. Sie
sind dann, wie viele Sudetendeutsche, nach Bayern über-
gesiedelt.

Dieses Gefühl hinterlässt in jeder Familie Spuren:
dass ein Teil der Familie entwurzelt ist, dass man die
Heimat der Großeltern nicht kennt, dass man auch kein
natürliches Verhältnis zu dieser Heimat hat wie Leute,
die einmal umgezogen sind, sondern dass damit eine Ge-
schichte von Unrecht, eine Geschichte von großer Angst
und eine Geschichte von totalem Verlust der eigenen
bürgerlichen Existenz einhergeht. Deshalb ist es mir per-
sönlich wichtig, dass wir auch die Menschenrechtsver-
letzungen, die am Ende des Zweiten Weltkrieges an Ver-
triebenen begangen wurden, aufarbeiten und dass wir
dieses Unrecht und die Auseinandersetzung damit in un-
ser Geschichtsbild integrieren, um diesem Thema insge-
samt gerecht zu werden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD und des Abg. Otto Fricke [FDP])


Wenn man dies tut, muss man meines Erachtens nicht
jede Position von Frau Steinbach und des Bundes der
Vertriebenen, in der Vergangenheit wie in der Gegen-
wart, übernehmen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Ich muss sagen: Ich verstehe, dass die Personalie
Steinbach in Polen nicht als Versöhnungsgeste an-
kommt.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Na, na! Jetzt reicht es aber!)


Ich verstehe es, wenn ich mir anschaue, wie sich Frau
Steinbach in Sachen deutsch-polnisches Verhältnis als
Abgeordnete des Deutschen Bundestages ganz konkret
verhalten hat. Als es damals um die Anerkennung der
Oder-Neiße-Linie als deutsch-polnischer Staatsgrenze
ging, hat sie, übrigens zusammen mit Herrn Ramsauer
und anderen, dagegengestimmt.


(Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Was? Wirklich? – Volker Kauder [CDU/CSU], zum BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Jetzt tut doch nicht so scheinheilig! Das haben wir alles schon in den Zeitungen gelesen!)


Sie hat eine Erklärung abgegeben, in der sie dieses
Verhalten damit begründete, dass sie sich im Vorfeld des
Vertrages gegen eine isolierte deutsch-polnische Grenz-
regelung gewandt und sich für eine in die Zukunft ge-
richtete Lösung aller offenen deutsch-polnischen Fragen
eingesetzt habe. Welche deutsch-polnischen Fragen wa-
ren denn, bitte schön, 1991 noch offen, und welche sind
es womöglich noch heute? Das sind die Fragen, die sich
mit der Personalie Steinbach verbinden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


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(C (D Jenseits der diplomatisch verfassten persönlichen Erlärung, aus der ich zitiert habe, hat sie sich auch deutliher eingelassen. Sie hat ihre Ablehnung des deutscholnischen Grenzvertrages so begründet: „Man kann icht für einen Vertrag stimmen, der einen Teil unserer eimat abtrennt.“ Dieser Satz bedeutet, dass man sich etztendlich nicht mit den Ergebnissen des Zweiten eltkrieges auseinandergesetzt und sie akzeptiert hat. o schmerzlich sie für die Menschen sind, die dadurch hre Heimat verloren haben: Wir müssen an diesem unkt anerkennen, was die historischen Fakten sind und elche Verantwortung unser Volk gerade gegenüber den steuropäischen Völkern auf sich geladen hat. Wir müssen gegenüber unseren Freunden in Osturopa deutlich machen: An diesen Fragen wollen wir achlich wie sachlich wie juristisch nicht mehr drehen, ondern wir wollen unsere gemeinsame Geschichte aufrbeiten. Wie wir das im deutsch-französischen Verhältis gemacht haben, wollen wir auch gegenüber Polen, egenüber der Tschechischen Republik und auch gegenber Russland und den baltischen Staaten klarmachen, ass Frieden, Freundschaft und Kooperation auf der rundlage der Menschenrechte unser Ziel sind und ichts anderes mehr auf der Agenda steht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Die Unionsfraktion und der Bund der Vertriebenen
un so, als ob es Anmaßung wäre, wenn der Bundes-
ußenminister infrage stellt, dass die Bundesregierung
rau Steinbach – wenn der Bund der Vertriebenen sie
enn einmal benennen wird; man hat sie ja noch nicht
enannt – in den Stiftungsrat bestellt. Das ist aber keine
nmaßung, das ist schlicht Rechtslage, und diese hat ei-
en guten Grund.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der SPD und der LINKEN)


n § 19 des Gesetzes zur Errichtung der Stiftung steht,
ass die entsendenden Stellen die Mitglieder benennen
nd die Bundesregierung dann bestellt – oder auch nicht.
as machen wir bei Stiftungsgesetzen sonst nie so. Das
aben wir bei diesem Stiftungsgesetz so gemacht, weil
ie Bestellung eine außenpolitische Bedeutung haben
ann und die Regierung verantwortlich handeln muss,
enn eine benennende Stelle ihre Verantwortung letzt-

ndlich nicht wahrnimmt.


(Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


eine Damen und Herren, diese Verantwortung muss
ie Regierung wahrnehmen.

Ich habe es bemerkt: Sie wollen eigentlich einen an-
eren Außenminister, Herr Brähmig! Es wäre in der Tat
o: Wenn der Außenminister der Bundesrepublik
eutschland sein Wort, das er in Warschau gegeben hat,
icht halten kann, dann steht er nackt im Hemd da, dann
st er außenpolitisch ein Fliegengewicht,






(A) )



(B) )


Volker Beck (Köln)


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


weil sein Wort selbst bei einer solch kleinen Personalie
nichts gilt.

Lassen Sie mich zum Schluss sagen: Diese ganze De-
batte ist eine unehrliche Debatte.


(Zurufe von der CDU/CSU: Richtig!)


In Wirklichkeit wissen CSU und FDP, dass sie wunder-
bar ihr Klientel bedienen können: Die CDU/CSU kann
die Vertriebenen hätscheln, wohlwissend, dass die FDP
bzw. der Außenminister am Ende dafür sorgt, dass es au-
ßenpolitisch nicht zu einer Katastrophe kommt,


(Zuruf von der CDU/CSU: Welche Katastrophe denn?)


und Sie können sich in dieser Debatte dann als die insti-
tutionalisierte außenpolitische Vernunft gerieren.


(Beifall bei Abgeordneten der FDP)


Am Ende ist es aber eine Belastung, dass wir innen-
politisch eine Diskussion über eine Lappalie haben, die
uns außenpolitisch unklar dastehen lässt. Dies addiert
sich zu den Streitereien, die diese Koalition über die Fi-
nanzpolitik, über das Betreuungsgeld usw. austrägt.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700628800

Herr Kollege Beck, kommen Sie bitte zum Schluss.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700628900

Deshalb fordere ich die Regierung auf: Ziehen Sie

diese Debatte nicht länger hin, sondern sagen Sie deut-
lich: Eine Bestellung Frau Steinbachs in den Stiftungsrat
wird nicht stattfinden; die Debatte ist beendet; der Bund
der Vertriebenen darf jemand anderen benennen.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700629000

Herr Beck, bitte.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1700629100

Oder – das wäre mein Vorschlag zur Güte – er gibt

den Sitz im Stiftungsrat an die Gesellschaft für bedrohte
Völker ab; dann könnte man über das Thema „Flucht
und Vertreibung“ zukunftsgerichtet in einem umfassen-
den Sinne reden.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Und das entscheiden Sie, Herr Beck? Wie großherzig! Welche Arroganz!)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700629200

Das Wort hat der Kollege Stephan Mayer von der

CDU/CSU-Fraktion.


Stephan Mayer (CSU):
Rede ID: ID1700629300

Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

Kolleginnen! Sehr geehrte Kollegen! Dem Titel der heu-

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(C (D igen Aktuellen Stunde: „Versöhnen statt provozieren – as deutsch-polnische Verhältnis nicht beschädigen“ ann man nur zustimmen. Aber ich befürchte, meine lieben Kollegen von der PD, damit hat es sich auch schon mit der Übereinstimung; denn eines ist klar: Versöhnung setzt Verständi ung voraus. Wahrhafte Verständigung zwischen Völern kann nur auf gleicher Augenhöhe erfolgen. Um zu rreichen, dass man auf gleicher Augenhöhe miteinander pricht, bedarf es einer einheitlichen Auslegung der hisorischen Fakten, der geschichtlichen Grundlage. Hier muss man einfach einmal feststellen: Es gab urchtbar dunkle, schreckliche Jahre im deutsch-polnichen Verhältnis. Durch Nazideutschland ist schrecklihes Unheil über Millionen von Polen hereingebrochen nd sind barbarische Schreckenstaten an Millionen von olen verübt worden. Genauso gilt es aber auch, der his orischen Wahrheit wegen festzustellen, dass am Ende es Zweiten Weltkrieges und nach dem Zweiten Weltrieg knapp 15 Millionen Deutsche zwangsvertrieben urden und flüchten mussten, wobei knapp 3 Millionen eutsche auf der Flucht auf schreckliche Art und Weise ms Leben kamen. – Dies sind die Fakten. Eines muss ebenfalls klar sein: Das eine Unrecht echtfertigt das andere nicht. (Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Die Ursache schon!)


benso wenig wird ein Unrecht getilgt, indem man
eues Unrecht schafft. Ich halte es hier mit dem öster-
eichischen Schriftsteller Peter Rosegger, der gesagt hat:
Unrecht, durch Unrecht bekämpft, wird noch mächti-
er“.

Wir sind jetzt dabei, neues Unrecht zu schaffen, in-
em wir es der Organisation, die für die Betroffenen
pricht, also dem Bund der Vertriebenen, verweigern,
elbst darüber zu bestimmen, welche drei Vertreter sie in
en Stiftungsrat der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Ver-
öhnung“ entsendet.


(Beifall bei der CDU/CSU)


m Detail geht es dabei natürlich um die Präsidentin des
dV, um Erika Steinbach, die im Jahre 2000 gemeinsam
it dem leider viel zu früh verstorbenen SPD-Politiker
eter Glotz Mitinitiatorin der Stiftung „Zentrum gegen
ertreibungen“ war.

Eines muss ebenfalls deutlich herausgestellt werden:
ieses Dokumentations- und Begegnungszentrum, das

etzt im Deutschlandhaus am Anhalter Bahnhof in Berlin
ntsteht, geht nur auf die Initiative von Erika Steinbach
nd Peter Glotz zurück. Dieses Zentrum ist letztendlich
as geistige Kind von Erika Steinbach. Ich halte es des-
alb auch für das Selbstverständlichste von der Welt,
ass die Person, deren geistiges Kind hier in Berlin letz-
en Endes Wirklichkeit wird, in dem 13-köpfigen Stif-
ungsrat mitarbeiten darf.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Der Wahrheit halber möchte ich ferner darauf hinwei-
en, dass es insbesondere Erika Steinbach in den mittler-






(A) )



(B) )


Stephan Mayer (Altötting)

weile elf Jahren ihrer Präsidentschaft im BdV war und
ist, die für Versöhnung und Verständigung steht. Ich
möchte daran erinnern, dass es der BdV war, der als ein-
zige Betroffenenorganisation eine Veranstaltung zum
60. Gedenktag des Warschauer Aufstandes am 19. Juli
2004 durchgeführt hat.

Die Vertriebenen und – das sage ich auch ganz offen –
ihre Nachkommen, vor allem auch die Bekenntnisgene-
ration, dienen als Brückenbauer in einem immer mehr
zusammenwachsenden Europa. Es gibt zwischen
Deutschland und Polen viele menschliche Begegnungen,
grenzüberschreitende Kulturarbeit, Wiederaufbau- und
Renovierungshilfen und mittlerweile auch sehr viele
prosperierende Städtepartnerschaften.

Seit 1993 – in der Regierungszeit von Bundeskanzler
Helmut Kohl ins Leben gerufen – gibt es das hervorra-
gende Deutsch-Polnische Jugendwerk, das jedes Jahr
über 4 000 Maßnahmen durchführt, an denen zwischen
130 000 und 165 000 Jugendliche sowohl aus Polen als
auch aus Deutschland teilnehmen. Das bedeutet: Das
deutsch-polnische Verhältnis ist gut, es ist freundschaft-
lich, es kann aber natürlich auch noch weiter verbessert
werden.

Meine lieben Kolleginnen und Kollegen von der SPD,
ich möchte Ihnen ganz deutlich sagen: Was Sie hier be-
treiben, ist Heuchelei.


(Zurufe von der SPD: Was? – Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Vorsicht!)


Die geistigen Brandstifter, die dazu beigetragen haben,
dass sich das deutsch-polnische Verhältnis möglicher-
weise verschlechtert, sitzen nicht im BdV und auch nicht
auf polnischer Seite, sondern die sitzen woanders in
Deutschland.


(Zurufe von der SPD: Wo denn? – Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Vorsicht, junger Mann!)


– Die sitzen da – auch das sage ich ganz offen –, wo im-
mer wieder versucht wird, zu provozieren.


(Hans-Joachim Hacker [SPD]: Wo denn?)


Um auch dies noch einmal klarzumachen: Erika
Steinbach ist vom BdV für den Stiftungsrat benannt wor-
den. Es gilt jetzt, sich in den nächsten Tagen und Wo-
chen intensiv, gedeihlich und auch konstruktiv darum zu
bemühen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass
der BdV das ihm zustehende autonome, selbstständige
Benennungsrecht auch umsetzen kann.


(Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Sie haben nichts verstanden!)


Um auch dies noch einmal klar zu sagen, weil Kritik
daran geübt wurde, dass der BdV drei Sitze im Stiftungs-
rat hat: Der BdV ist die Betroffenenorganisation, und es
ist deshalb nur recht und billig, dass er mit drei Vertre-
tern im Stiftungsrat vertreten ist.

Ich darf aus einer Botschaft des polnischen Episko-
pats aus dem Jahre 1965 zitieren: „Wir vergeben und bit-

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(C (D en um Vergebung.“ Das war meines Erachtens sowohl n christlicher als auch in politischer Hinsicht eine wegeisende Markierung für die Zukunft. Ich persönlich ürde mich darüber freuen, wenn sich, auch wenn diese otschaft schon über 40 Jahre alt ist, alle daran halten, aran orientieren und daran ausrichten. Dann, glaube ch, sind die Weichen für eine gedeihliche und freundchaftliche Entwicklung des deutsch-polnischen Verhältisses hervorragend gestellt. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. Das Wort hat der Kollege Dr. Wolfgang Thierse von er SPD-Fraktion. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Erlauben ie auch mir eine persönlich-biografische Einleitung. as Leid der Vertriebenen kenne ich im Gegensatz zu anchen anderen aus eigener Anschauung und eigener rfahrung: Ich bin in Breslau geboren. Meine gesamte amilie – mütterlicherseits wie väterlicherseits – hat in chlesien gelebt und ist vertrieben worden. Der größere eil meiner Familie fand sich im Westen Deutschlands ieder; der kleinere blieb im Osten Deutschlands hänen. Ich bin mit der trauernden Erinnerung an die verloene Heimat aufgewachsen. Diese trauernde Erinnerung and aber nur einen Platz im engsten Kreis der Familie der in der Kirchengemeinde. Offiziell gab es uns Verriebene in der DDR gar nicht. Stattdessen war eupheistisch von „Umsiedlern“ und schon ab 1950 von „ehealigen Umsiedlern“ oder „Neubürgern“ die Rede. abei machten die Vertriebenen bei Gründung der DDR it 4 Millionen Menschen noch mehr als ein Fünftel der evölkerung aus. Aber die hatten zu schweigen, Frau ollegin Jochimsen. Ich weiß also, was es heißt, wenn vom Leid der Verriebenen die Rede ist – dem doppelten Leid der bitteren ertreibungserfahrung und des schmerzvollen Verlusts er Heimat einerseits und dem Leid des Schweigenmüsens, der Unterdrückung und Verdrängung, das krank achen kann, andererseits. Deshalb habe ich aus voller Überzeugung bei den chwarz-roten Koalitionsverhandlungen 2005 gemeinam mit Norbert Lammert das Projekt des Sichtbaren eichens vereinbart, das an das Unrecht der Vertreibunen erinnern soll. Deshalb habe ich das von Kulturstaatsinister Bernd Neumann vorgelegte Konzept und das esetz zur Errichtung der Stiftung „Flucht, Vertreibung, ersöhnung“ ausdrücklich unterstützt. Kern dieses Projekts war aber immer der Gedanke der ersöhnung. Das Netzwerk „Erinnerung und Solidarität“ oll in die Ausstellungskonzeption einbezogen werden, eil dieses Vorhaben, dieses Versöhnungsprojekt, nicht egen unsere Nachbarn, vor allem nicht gegen Polen, erwirklicht werden kann und darf. Dr. h. c. Wolfgang Thierse (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


(Beifall bei der CDU/CSU)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700629400
Dr. h.c. Wolfgang Thierse (SPD):
Rede ID: ID1700629500




(A) )


(B) )


Unser Erinnerungsprojekt soll gerade nicht zu neuem
Zwist, neuer Spaltung führen. Versöhnung ist nicht mög-
lich, jedenfalls nicht glaubwürdig, ohne Rücksichtnahme
auf die Partner. Das zu begreifen, heißt eben nicht, sich
einem anderen zu unterwerfen. Deswegen verbietet sich
der Vorwurf der Einmischung. Wenn man etwas mit ei-
nem anderen zusammen tun will, dann lädt man ihn ein,
sich einzumischen. Was denn sonst?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Ich sage es noch einmal: Unser Projekt – ich hoffe,
dabei bleiben wir – kann nur gelingen, wenn es nicht nur
ein nationales, sondern ein nachbarschaftlich-europäi-
sches Projekt wird. Es darf – gerade auch in Polen – kein
neues Misstrauen wecken.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Deshalb ist der zähe, klebrige Streit um die Besetzung
des Stiftungsratspostens durch Frau Steinbach so ent-
setzlich schädlich. „Nur mit dem Gütesiegel Steinbach
hat die Stiftung einen Zweck“, behauptet der CSU-Euro-
paabgeordnete Bernd Posselt. Das wirft die Frage auf,
die nun schleunigst beantwortet werden muss: Was ist
Ihnen wichtiger, meine Damen und Herren von der
CDU/CSU: das Versöhnungsprojekt der Stiftung oder
die Person der BdV-Präsidentin?


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/ CSU]: Das gehört beides zusammen! – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Warum sollen wir denn wählen?)


Frau Steinbach und der BdV schaden dem sehr unter-
stützungswürdigen Anliegen, einen Ort zu schaffen, wo
an Opfer und Leiden und Ursachen und Folgen von
Flucht und Vertreibung angemessen und würdig erinnert
werden kann. Deshalb ist nun die Bundeskanzlerin auf-
gefordert, dieser Hängepartie endlich und endgültig ein
Ende zu setzen.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Diese Hängepartie schadet dem Anliegen der versöhnen-
den Erinnerung. Mit dieser peinigenden Vorstellung, die
ohne Not seit einem Jahr gespielt wird, muss Schluss
sein.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700629600

Das Wort hat der Kollege Dr. Rainer Stinner von der

FDP-Fraktion.

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(C (D Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir utzen die Gelegenheit dieser Aktuellen Stunde sehr erne, zu Beginn dieser Legislaturperiode über die überagende Bedeutung des deutsch-polnischen Verhältnises gemeinsam nachzudenken und zu diskutieren. Ich ehe davon aus, dass alle hier im Hause dasselbe wollen: ir wollen eine dauerhafte Aussöhnung und eine kon truktive Zusammenarbeit in der Zukunft. Wir wissen ber auch, dass dabei immer die Erinnerung an die Verangenheit eine Rolle spielen wird, die Erinnerung an en von Deutschland ausgegangenen furchtbaren Zweien Weltkrieg, aber auch die Erinnerung an die darauf olgende unmenschliche Vertreibung von Millionen eutschen. Das alles müssen und wollen wir beachten. Gerade weil wir diese Erinnerung wachhalten wollen, ind wir so stolz auf das, was wir erreicht haben. Wer ätte sich vor 40 Jahren, als die Regierung Brandt/ cheel mit der neuen Ostpolitik begonnen hat, vorstellen önnen, dass heute, im Jahr 2009, das wichtigste Prolemfeld zwischen Polen und Deutschen die Besetzung ines Sitzes in einem 13-köpfigen Gremium ist? Ich laube, wenn wir so weit gekommen sind, sind wir einen ehr weiten Weg gegangen, und das ist gut so. Wir alle wissen um die Bedeutung der polnischen Soidarnosc für den Prozess, der zur deutschen Einheit geührt hat. Zu Recht hat Lech Walesa am 9. November ieses Jahres den symbolischen Anstoß zum Fall der auer gegeben. Das war eine bedeutende Symbolik. ir sind dem polnischen Volk sehr dankbar. Deutschland hingegen war – das wissen die Polen – ie treibende Kraft bei der Integration Polens in die Euopäische Union. Wir Deutsche haben Polen in die EU ebracht. Ich glaube, das wird in Polen entsprechend geürdigt und anerkannt. Wir sind sehr daran interessiert, ass die konstruktive Zusammenarbeit weiter ausgebaut ird. Deshalb bitte ich Sie alle, über das Thema vom nde her zu diskutieren, nicht von den Dingen her, die wischendurch gelaufen sind, und nicht, ob gut oder chlecht. Was kommt dabei heraus? Welche Entscheiung wird gefällt? Welche Konsequenzen hat dann diese ntscheidung für das von uns gemeinsam getragene iel? Darum geht es. Ich bitte Sie alle, über Folgendes nachzudenken: Wie ollen die Beziehungen zu Polen in Zukunft aussehen? as befördert eine positive Entwicklung der Beziehun en zu Polen? Was behindert eine solche Entwicklung? as beschädigt diese Beziehungen? Was dient dem eist der Versöhnung? Was schadet ihm? Also vom nde her denken! Was bedeutet die Benennung in den eirat für die deutsch-polnischen Beziehungen? Wenn ch vom Ende her denke, weiß ich, dass manche in unseem Land das als ungerecht empfinden. Das mag so sein. ber wir haben meines Erachtens einen höheren Wert, ämlich den Wert der überragenden deutsch-polnischen eziehungen, zu bewahren. Deshalb müssen wir ge Dr. Rainer Stinner meinsam überlegen, welche Konsequenzen eine umstrittene Benennung hätte. Die Regeln des Stiftungsbeirates sind eindeutig. Wenn ich mich richtig erinnere, sind sie durch die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD geschaffen worden. In den Regeln steht ausdrücklich, dass die beteiligten Organisationen – zu ihnen gehört völlig zu Recht der Bund der Vertriebenen – nominieren können. Das Regelwerk besagt aber auch eindeutig – Sie haben das sicherlich nicht aus Jux und Tollerei gemacht, sondern sich etwas dabei gedacht; davon gehe ich jedenfalls aus –, dass die Bundesregierung letztendlich die Entscheidung fällt. Deshalb nehme ich an, dass die Bundesregierung genau das tun wird. Sie wird das, wie die vorherigen Bundesregierungen auch, im Einvernehmen festlegen. Dabei – das sage ich sehr deutlich – ist jede Form von persönlichen Angriffen von uns strikt abzulehnen. Ich möchte das ausdrücklich auch in Bezug auf Frau Steinbach betonen. Ich halte die Verunglimpfungen, die Frau Steinbach erleiden musste und muss, für völlig unsäglich. Das hat sie nicht verdient; (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Dr. Rainer Stinner (FDP):
Rede ID: ID1700629700

(Beifall bei der FDP)


(Beifall bei der FDP)





(A) )


(B) )


denn sie hat sich als Vorsitzende dieses wichtigen Ver-
bandes von Millionen von Vertriebenen, die ein berech-
tigtes Anliegen haben, in der Vergangenheit den Respekt
von uns verdient. Wenn wir auch nicht mit allen Themen
einverstanden sind, so hat sie sich doch insgesamt den
Respekt für ihre jahrelange Tätigkeit verdient. Aber im
Zusammenhang mit der möglichen persönlichen Verun-
glimpfung bitte ich auch sehr herzlich darum, liebe Kol-
leginnen und Kollegen, dass man Mitgliedern der
Bundesregierung nicht falsche Motive für ihre Positio-
nierung in diesem Falle unterstellt. Auch das gehört
dazu. Wir sollten von einem fairen Verhältnis unterein-
ander ausgehen. Wir alle wollen, dass die Stiftung er-
folgreich arbeiten kann, wir alle wollen das Verhältnis zu
unserem Nachbarn Polen weiter festigen, vertiefen und
ausbauen. Das eint uns. Dazu dient auch die Arbeit der
Stiftung. Daher muss sie so besetzt werden, dass die von
uns allen angestrebten Ziele erreicht werden.

Vielen Dank.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700629800

Das Wort hat jetzt der Kollege Dietmar Nietan von

der SPD-Fraktion.


Dietmar Nietan (SPD):
Rede ID: ID1700629900

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Be-

vor ich mit meinen Ausführungen beginne, möchte ich
dem Kollegen Link sagen: Legenden werden nicht da-
durch wahrer, dass man sie wiederholt. Es waren
Gerhard Schröder und Außenminister Joschka Fischer,
die in Nizza für die Rechte von Polen, für Mehrheitsver-
hältnisse und für die finanzielle Ausstattung beim Bei-

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(C (D ritt Polens wie kaum ein anderes Regierungsduo in der amaligen EU gekämpft haben. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das habe ich aber anders in Erinnerung!)


eshalb ist es einfach falsch, pauschal zu sagen, dass sie
iejenigen seien, die für die Trübung des deutsch-polni-
chen Verhältnisses verantwortlich waren. Das stimmt so
infach nicht.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


s waren auch, im Gegensatz zu den Aussagen von Kol-
eginnen und Kollegen hier im Hause aus ganz unter-
chiedlichen Fraktionen, Fischer und Schröder, die da-
als klar gesagt haben: Für die Bundesrepublik
eutschland gibt es keine Erweiterung mit Polen.


(Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Was war das jetzt? – Weiterer Zuruf von der CDU/CSU: Mit Polen?)


a hätten sich einige in der Zeit deutlicher bekennen
önnen. Das haben wohl einige von Ihnen heute verges-
en.


(Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Da hat er sich versprochen! – Weiterer Zuruf von der CDU/ CSU: Ein Versprecher?)


Ich will Folgendes noch einmal in Erinnerung rufen:
m 28. April 1985 hat der damalige Außenminister und
eutige Staatssekretär der Republik Polen Wladyslaw
artoszewski in einer, wie ich finde, tief bewegenden,
roßartigen Rede, die in seinem Heimatland sicherlich
nvergessen bleiben wird, in Bezug auf das Leid der
eutschen bei der Vertreibung sehr klar Stellung bezo-
en. Ich würde mich freuen, wenn sich manch einer von
enjenigen, die heute die Causa Steinbach zu einer an-
eblichen Einmischung der polnischen Regierung in die
nneren Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutsch-
and hochstilisieren, noch an diese Rede erinnern würde.
ch muss Ihnen ehrlich sagen: Mich erinnert das Gerede
on einigen von Ihnen über innere Einmischung irgend-
ie an die empörten Reaktionen, die man von kommu-
istischen Machthabern kannte, wenn man sie früher
arauf hingewiesen hat, dass sie die Schlussakte von
elsinki nicht eingehalten haben.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich! – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Aber jetzt sind Sie ein bisschen weit gegangen, Herr Kollege!)


s scheint so zu sein, dass die Redewendung von der
ichteinmischung für einen bestimmten Typus von Poli-

iker auch heute noch zählt und zeitlos ist. Ich kann Ih-
en allerdings sagen, dass diese Redewendung eine von
estern ist. Sie passt nämlich nicht mehr in eine Zeit, in
er Deutsche und Polen – Gott sei Dank, sage ich – ge-
einsame Bürger in einem vereinigten Europa sind. Da

st – das hat Wolfgang Thierse gesagt – Einmischung er-
ünscht, weil wir gemeinsame Bürger in diesem Europa

ind.


(Beifall bei der SPD)







(A) )



(B) )


Dietmar Nietan
Die Rede, von der ich zu Beginn sprach, hat
Wladyslaw Bartoszewski vor nunmehr 14 Jahren anläss-
lich des 50. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus
vor dem Deutschen Bundestag gehalten. Damals führte
er den großen Polen und Sozialdemokraten Jan Jozef
Lipski an, der 1981, also vor der Wende, mit großem
Mut zur Vertreibung der Deutschen in Polen sagte – ich
zitiere –:

Wir haben uns daran beteiligt, Millionen Menschen
ihrer Heimat zu berauben … Das uns angetane
Böse, auch das größte, ist aber keine Rechtfertigung
und darf auch keine sein für das Böse, das wir
selbst anderen zugefügt haben …

Außenminister Bartoszewski betonte damals in seiner
Rede ausdrücklich – ich zitiere wieder –:

Ich identifiziere mich vollkommen mit den Thesen
meines verstorbenen Freundes Jan Jozef Lipski …

Welch eine große Geste von Wladyslaw Bartoszewski,
einem Mann, der Auschwitz überlebt hat und anschlie-
ßend auch noch Opfer stalinistischer Gewaltherrschaft
wurde! Viele von denen, die hier sitzen und Zwischen-
rufe gemacht haben, sollten sich an dieser Art, mit Ver-
söhnung und Vergangenheit umzugehen, wirklich ein
Beispiel nehmen.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ich frage mich: Wie müssen sich große Europäer wie
Tadeusz Mazowiecki oder eben Wladyslaw Bartoszewski
fühlen, wenn sie nun auf das Gezerre blicken, das wir
jetzt um den Sitz im Stiftungsrat der Stiftung „Flucht,
Vertreibung, Versöhnung“ erleben? Ich sage Ihnen, liebe
Kolleginnen und Kollegen: Ich schäme mich für dieses
Trauerspiel, in dem ich alles Mögliche erkenne, aber
nicht den Geist der Versöhnung.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Wolfgang Thierse hat gesagt, dass es für die Bundes-
kanzlerin nun an der Zeit ist, zu handeln. Ich sage Ihnen
sehr deutlich: Ich glaube, dass dieser Ruf, so richtig er
ist, ungehört bleibt. Frau Kollegin Steinbach muss das
Heft des Handelns selbst in die Hand nehmen. Es mag
Sie jetzt vielleicht verwundern, wenn ich an dieser Stelle
ausdrücklich sage, dass Frau Kollegin Steinbach als Prä-
sidentin des BdV viel für die Vertriebenen erreicht hat


(Zuruf von der CDU/CSU: Sehr richtig!)


und dass wir diese Stiftung, über deren Stiftungsrat sich
jetzt so viele streiten, ohne ihre persönliche Beharrlich-
keit möglicherweise nicht hätten.


(Zuruf von der CDU/CSU: Gegen Ihren Widerstand!)


Harry Nutt hat recht, wenn er in der Frankfurter
Rundschau schreibt:

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(C (D Angesichts der kulturellen und gesellschaftlichen Anerkennung, die die Vertriebenenfrage in den letzten Jahren erfahren hat, muss es verwundern, wie wenig es Erika Steinbach und dem BdV gelingen will, die Früchte ihres Erfolges auch zu ernten. eshalb sage ich an dieser Stelle, an Frau Steinbach geichtet: Sie können die Früchte dieses Erfolges ernten, enn Sie jetzt ein Zeichen der Versöhnung setzen und ffentlich erklären, dass Sie auf einen Sitz im Stiftungsat dieser Stiftung verzichten. as wäre ein wirklicher Beitrag zur deutsch-polnischen ersöhnung. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


(Zuruf von der CDU/CSU: Pure Heuchelei!)


Ich sage ebenfalls sehr deutlich: Es wäre ein Beitrag,
er mithelfen würde, etwas zu beenden, was ich als zu-
iefst verantwortungslos empfinde, nämlich dass die
undeskanzlerin parteipolitische Kalküle vor die Staats-

äson stellt. Sie hat in das Wahlprogramm der CDU be-
usst den Satz einfügen lassen, dass die Verbände der
eutschen Heimatvertriebenen über ihre Vertretung im
at der Stiftung „Flucht, Vertreibung, Versöhnung“

elbstverständlich selbst entscheiden können, obwohl sie
chon damals wusste, dass diesen Sitz niemals Frau
teinbach erhalten wird.


Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700630000

Kommen Sie bitte zum Schluss, Herr Nietan.


(Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Bitte, kommen Sie zum Schluss!)



Dietmar Nietan (SPD):
Rede ID: ID1700630100

Ich komme gerne zum Schluss. – Das sagt sie nur

icht selber, und das ist der eigentliche Skandal. Sie ver-
teckt sich, so wie sie es früher bei Frank-Walter
teinmeier getan hat, hinter dessen Nachfolger. Das ist
erantwortungslos.

Frau Kollegin Steinbach, Sie können dieses würde-
ose Schauspiel beenden. Erklären Sie, dass Sie dem
tiftungsrat nicht angehören wollen. Dann würden Sie
ehr Staatsräson zeigen als Ihre Bundeskanzlerin. Dann
ürden Sie sich um das deutsch-polnische Verhältnis
erdient machen. Das wäre ein Erfolg, den Ihnen nie-
and, auch nicht die Frau Bundeskanzlerin, nehmen

ann.

Vielen Dank.


(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700630200

Das Wort hat der Kollege Holger Haibach von der

DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


Holger Haibach (CDU):
Rede ID: ID1700630300

Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Eines möchte ich
vorweg klarstellen, Herr Kollege Nietan: Uns in die
Nähe von Menschen mit diktatorischen Überzeugungen
zu rücken, indem Sie uns eine Sprache angedeihen las-
sen, die dieser Debatte nun wirklich nicht würdig ist, ist
völlig daneben. Ich weise das auch im Namen meiner
Fraktion deutlich zurück;


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


denn es wird der Sache nicht gerecht.

Ich bin froh, dass wir diese Debatte heute führen kön-
nen; sie bietet Gelegenheit, das eine oder andere zurecht-
zurücken. Die Integration von so vielen Millionen Ver-
triebenen in Deutschland ist in den vielen Jahren nach
dem Krieg eine Erfolgsgeschichte ohne Parallele gewe-
sen. Die Heimatvertriebenen haben an dem Wiederauf-
bau Deutschlands, an dem sogenannten Wirtschaftswun-
der, das keines war, weil es mit der Hände Arbeit
geschaffen worden ist, einen unheimlich hohen Anteil.
Die Frage ist: Ist die Zeit gekommen, auch ihre Ge-
schichte zu erzählen? Da ist die Antwort unserer Frak-
tion ganz klar: Ja, es ist die Zeit gekommen, ihre Ge-
schichte zu erzählen. Deswegen ist es richtig, dass wir
diese Debatte führen. Deswegen ist es auch richtig, dass
der BdV als die Organisation, die nun einmal die Vertrie-
benen vertritt, auch die Möglichkeit erhält, die Personen
zu benennen, die er für richtig hält.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wenn man sich jetzt einmal mit den Argumenten, die
heute genannt worden sind, auseinandersetzt, dann stellt
man fest, dass diese zum Teil nicht einer gewissen Dop-
pelbödigkeit entbehren.

Da gibt es einmal das Argument, dass es ein berech-
tigtes Anliegen der Vertriebenen gebe – das sagte eine
Vertreterin der SPD; von Herrn Thierse haben wir es
leicht anders gehört –, sich in diesen Stiftungsbeirat ein-
zubringen, weil sie einen großen Anteil an der Versöh-
nung haben. Ich glaube, dass das vollkommen richtig ist.
Wenn dem aber so ist, kann man nicht zugleich sagen,
die Person, die benannt worden ist,


(Zuruf der Abg. Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD])


die Person, die für all das gesorgt hat, die Person, die so-
zusagen der Spiritus Rector der ganzen Geschichte ge-
wesen ist, darf am Ende des Tages nicht mitbestimmen,
wie ihr Kind aussehen soll. Ich finde, dass das falsch ist.
Ich finde auch deshalb, dass das falsch ist, weil wir an
dieser Stelle wieder ein Stück der Geschichte nicht rich-
tig erzählen.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum gibt es dann die Bestellung, wenn es so automatisch geht?)


Natürlich ist es auch deshalb richtig, dass wir diese
Debatte hier heute führen, weil auch sehr viel über die
außenpolitische Komponente gesprochen wird. Jawohl,

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(C (D ie gibt es. Das ist zweifelsohne richtig. Diese Debatte at eine starke außenpolitische Komponente. Ich frage ich aber manchmal, warum zum Beispiel so wenig aus er Tschechischen Republik zu hören ist, dagegen sehr iel aus Polen. Offensichtlich gibt es ganz unterschiedlihe Perzeptionen, ganz unterschiedliche Annahmen bei ieser Sache. Im Übrigen scheint es mir auch so zu sein, dass hier on interessierten Kreisen an der einen oder anderen telle versucht wird, die Frage des deutsch-polnischen erhältnisses auf einen Punkt zu reduzieren, nämlich auf ie Frage, wie der Stiftungsbeirat zusammengesetzt ird. Das, meine Damen und Herren, ist historisch nun irklich absolut falsch. Versöhnung ist immer ein Pro ess. Versöhnung ist eine Sache, die sich über Jahre und ahrzehnte hinwegzieht. Versöhnung ist nie ein punktulles Ereignis. Deshalb werden sich an der Frage, wer iesem Stiftungsbeirat am Ende des Tages beitritt, nicht ie deutsch-polnischen Beziehungen entscheiden. Diese ntscheiden sich daran, ob wir langfristig in guter Art nd Weise zusammenarbeiten. Es ist ja auch schon genüend hingewiesen worden: Deutschland hat an der Interation Polens in Europa einen ganz großen Anteil geabt. Dieser wird auch nicht geschmälert, wenn Frau teinbach in den Stiftungsbeirat eintritt. Weiter ist eingewandt worden, dass die Themen lucht und Vertreibung ganz spezielle Themen sind und in besonderes Fingerspitzengefühl erfordern. Auch das st richtig und zweifelsohne wahr. Aber es ist auch so, ass dieses Thema auf der einen Seite von der Innenpoliik her und auf der anderen Seite von der Außenpolitik er zu betrachten ist. Für uns ist klar, dass der BdV die erson benennen kann, die er benennen will. Aber – damit komme ich zum Ende meiner Rede och einmal ganz kurz auf die außenpolitische Kompoente zu sprechen – Außenpolitik erfordert Fingerspitengefühl und Rücksichtnahme. Wenn man aber in der Außenpolitik seine eigenen Ineressen – es geht nicht um Einmischung, sondern um nteressen – (Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Wessen Interessen denn?)


(Beifall bei der CDU/CSU)


(Zuruf von der SPD: Ja!)


ewusst hintanstellt, dann wird man ein unglaubwürdi-
er Vertragspartner und wird sicherlich auch in Zukunft
icht außenpolitisch glaubwürdig handeln können.

Danke sehr.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700630400

Das Wort hat der Kollege Siegmund Ehrmann von der

PD-Fraktion.


Siegmund Ehrmann (SPD):
Rede ID: ID1700630500

Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

err Kollege Haibach, das Thema hat vor allem eine au-






(A) )



(B) )


Siegmund Ehrmann
ßenpolitische Dimension, die nicht nachrangig ist. Es hat
zwar auch starke innenpolitische Implikationen, aber die
Debatte ist insbesondere deshalb so schwierig, weil das
Verhältnis zu Polen berührt wird. Die Frage, wieso das in
Polen so starke Irritationen auslöst, dürfte sich nicht nur
mit dem beantworten lassen, was der Zweite Weltkrieg,
ausgehend von unserem Volk, über Polen gebracht hat.
Die Geschichte Polens zeigt, dass dieses Land schon oft
vollkommen von der Landkarte verschwunden ist.

Insofern war es gut, dass die Große Koalition verabre-
det hat, ein sichtbares Zeichen zu setzen, indem ein
neues Kapitel der Geschichtspolitik in den europäischen
Kontext eingebunden wird. Ich erinnere daran, dass wir
uns kurz vor der Bundestagswahl an dieser Stelle mit ei-
nem Antrag der Union befasst haben, der dazu dienen
sollte, die nationale Geschichtspolitik mit dem Zentrum
gegen Vertreibungen aufzuwerten. Wir haben uns da-
mals dagegengestellt, weil wir der Meinung waren, dass
dieses Thema nur in einer sorgfältigen gemeinsamen Er-
örterung mit den europäischen Nachbarn sensibel und
umsichtig angegangen werden kann. Das war unser An-
satz. Ein weiterer Ansatz war, dass dies in die Topografie
unserer Museumslandschaft eingebettet werden soll und
muss.

Es sollte gewährleistet sein, dass nicht einmal im An-
satz der Verdacht aufkommt, dass Geschichte umgedeu-
tet wird und Ursache und Wirkung vertauscht werden.
Vor diesem Hintergrund ist der Standort Berlin ein guter
Standort, Frau Dr. Jochimsen. Natürlich sind von hier
fürchterliche Dinge ausgegangen. Aber in dieser Stadt
sind auch große Wunder mit initiiert worden. Die Brüche
unserer Geschichte im europäischen Kontext hier ange-
messen zu präsentieren, halte ich für einen guten Ansatz,
der auch im Stiftungsgesetz so verankert ist.


(Beifall bei der SPD)


Warum befinden wir uns heute in einer extrem
schwierigen Situation? Man kann natürlich das Ganze
bemänteln und sagen, die ganze Diskussion sei völlig
losgelöst von Frau Steinbach zu sehen. Das zielt dane-
ben. Zur Vita Steinbach gehört – das ist vorhin bereits
angesprochen worden – die ausdrückliche Ablehnung
der Oder-Neiße-Grenze.


(Stephan Mayer [Altötting] [CDU/CSU]: Es ging damals um vermögensrechtliche Fragen, die noch offen waren! Das müssen Sie berücksichtigen!)


Ebenso gehört zur Vita Steinbach die Interpretation, dass
Hitler für die Polen ein günstiger Vorwand gewesen sei,
Deutsche zu vertreiben. Weiterhin gehört zur Vita
Steinbach ihr vehementer Widerstand gegen den Beitritt
Polens zur EU.


(Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Bitte? Das Gegenteil ist der Fall!)


Diese Positionen dienen nicht dem Dialog oder der Ver-
söhnung. Das sind Punkte, die in den 90er-Jahren in
Etappen, auch in der polnischen Öffentlichkeit, immer
wieder sehr stark als Provokation empfunden und disku-
tiert worden sind.

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(C (D Letztendlich ist zu bedenken, dass der politische Reonanzboden in Polen sehr empfindsam ist; das hat auch err Link vorhin angesprochen. Es ist sehr dünnes Eis, uf dem wir uns in unserem Verhältnis zu Polen beween. Deshalb ist es wichtig, dass wir in einer guten Art nd Weise diejenigen stärken, die auch in Polen an einer ufklärerischen Geschichtspolitik im europäischen Konext interessiert sind. Insofern geht es mir hier nicht um kleines Karo. Es ommt im Wesentlichen darauf an, dass wir jetzt einen ernünftigen Schritt nach vorne gehen und dass insbeondere die Union ihre Position deutlich formuliert. Das eht nur, indem die Kanzlerin hier endlich Farbe beennt. Entscheidend ist auch, dass die FDP ihre Haltung beiehält, damit wir in dieser schwierigen Gemengelage eutlich nach vorne kommen und diese schwierige Deatte endgültig beenden können, um den Nachbarn, insesondere den polnischen Partnern, deutlich zu machen, ass wir zuverlässige Partner sind, die in einer sehr verntwortungsvollen und umsichtigen Art und Weise Gechichtspolitik im europäischen Kontext erfahrbar mahen. Herzlichen Dank. Als letztem Redner in dieser Aktuellen Stunde erteile ch dem Kollegen Dr. Günter Krings von der CDU/CSUraktion das Wort. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Dass die Fraktion der Linken mit der Stiftung nd dem Zentrum gegen Vertreibungen ihre Schwierigeiten hat, ist heute wieder deutlich geworden. Dass sie it den Vertriebenen insgesamt Schwierigkeiten hat, er lärt sich aus der Geschichte der DDR und der damalien Behandlung von Vertriebenen nd dadurch, dass dies eine Partei ist, die sich als Staatsartei an ihren Bürgern versündigt hat, indem sie Menchenrechte mit Füßen getreten hat. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


(Beifall bei der SPD)


(Beifall bei der SPD)

Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700630600

(Beifall bei der CDU/CSU)

Dr. Günter Krings (CDU):
Rede ID: ID1700630700

(Lachen bei Abgeordneten der LINKEN)


Bei allem Verständnis für diese Aktuelle Stunde – es
st natürlich das Recht jeder Oppositionsfraktion,
ktuelle Themen auf die Tagesordnung zu setzen – halte
ch es für problematischer, dass die SPD, auch wenn sie
s gar nicht will, mit dieser Diskussion heute die histori-
che Leistung der Vertriebenen wieder in ein schlechtes
icht rückt.


(Zuruf von der CDU/CSU: Jawohl!)







(A) )



(B) )


Dr. Günter Krings
Das wird auch der Geschichte der SPD nicht gerecht.
Peter Glotz, ein großer Sozialdemokrat – er ist vorhin er-
wähnt worden –, hat sich sehr für diese Initiative einge-
setzt. Die SPD war einmal eine Partei, die sich für die
Belange der Vertriebenen eingesetzt hat. Sie war einmal
eine solche Partei. Leider hat sie sich in dieser Hinsicht
deutlich verändert.

Wer Menschenrechtspolitik ernst nimmt, kann Ver-
treibung als eines der schlimmsten Phänomene im
Europa des 20. Jahrhunderts nicht totschweigen.


(Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Wer will das denn, Herr Krings?)


Die CDU/CSU hat sich daher von Anfang an vehement
für die Stiftung gegen Vertreibungen eingesetzt. Es war
uns ein Herzensanliegen. Im Koalitionsvertrag 2005
– auch das gehört zur Wahrheit – mussten wir der SPD
dieses „sichtbare Zeichen“ erst abringen.

Ohne den Bund der Vertriebenen hätte es die Stiftung
„Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ nicht gegeben. Der
Titel mit diesem Dreiklang, ausklingend auf Versöh-
nung, zeigt schon, was ein ganz wesentlicher Punkt die-
ser Stiftung von Anfang an war, nämlich Versöhnung als
Ziel. Versöhnung kann eben nicht unter Ausschluss der
Betroffenen funktionieren.


(Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE]: Soll sie ja auch nicht! – Gegenruf von der CDU/ CSU: Doch!)


Ohne den BdV hätte es diese Stiftung nicht gegeben.
Der BdV hat schon seit vielen Jahren viel für die Versöh-
nung, gerade mit Polen, getan. Er hat, was die kulturelle
Arbeit betrifft, viel geleistet. Er hat Begegnungen zwi-
schen den Menschen organisiert. Die Vertriebenen sind
in Sachen menschlicher Begegnung, Versöhnung und
Aussöhnung sehr viel weiter als manche Teile der Poli-
tik, jedenfalls weiter als die SPD.


(Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Es ist ja eine Frechheit! – Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Unglaublich!)


Diese konsequente Ausrichtung des BdV auf Aussöh-
nung und Versöhnung ist untrennbar mit seiner Präsiden-
tin Erika Steinbach verbunden. Ich freue mich sehr, sie
in meiner Fraktion als Fraktionskollegin zu haben. Frau
Steinbach hat unter anderem die Geschichte des BdV
kritisch aufarbeiten lassen. Sie hat sich von der Preußi-
schen Treuhand distanziert und hat keinerlei revisionisti-
sche Äußerungen in ihrem Verband akzeptiert. Sie hat
sich in ihrem Verband auch für den EU-Beitritt Polens
eingesetzt.

Deswegen war es von Anfang an die logische Ent-
scheidung des BdV – sie hat uns alle nicht ernsthaft
überrascht –, als eine von drei Vertretern des BdV im
Stiftungsrat Frau Steinbach vorzusehen. Jeder, der vor
einem Jahr diesem Stiftungsgesetz hier zugestimmt hat,
müsste heute als blauäugig gelten, wenn er sagt, dass ihn
das überrascht hätte. Noch einmal: Versöhnung kann
nicht unter Ausschluss der Betroffenen stattfinden. Ver-
söhnung muss immer mit den Betroffenen stattfinden.
Deshalb akzeptieren wir die Position des BdV.


(Beifall bei der CDU/CSU)


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(C (D Genau aus diesem Grund bin ich persönlich entsetzt ber die diffamierenden Äußerungen, die in den letzten ochen und Monaten immer wieder gegen Frau teinbach ohne jede faktische Grundlage gefallen sind. s waren leider eben auch Mitglieder der SPD, die sich vielleicht unbewusst – hier als Stichwortgeber betätigt aben, (Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Immer mit konkreten Zitaten, Herr Krings!)


eren Stellungnahmen dann in Polen und auch hier von
inigen aufgegriffen worden sind und zu polemischen
ußerungen geführt haben. Das ist sehr bedauerlich und
ird der Verantwortung einer großen deutschen Partei
icht gerecht.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Genau aus dem Grund halte ich die eben unter ande-
em vom Kollegen Nietan hier vergossenen Krokodils-
ränen für scheinheilig. Sie haben selbst mitgezündelt
nd beschweren sich jetzt, dass es brennt. Seit – auch
iese Erkenntnis kann ich Ihnen nicht ersparen – dem
uftritt des Altbundeskanzlers Schröder auf dem Markt-
latz von Goslar versuchen Sie immer wieder, Themen
er Außenpolitik für Ihre innenpolitische Profilierung zu
nstrumentalisieren. Das ist der SPD – das besagen auch
ie Umfragewerte von dieser Woche – nachweislich
icht gelungen. Aber es fügt dem Ansehen Deutschlands
chaden zu.


(Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD – Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE]: Wovon reden Sie jetzt eigentlich? – Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Ihre Haltung zum Irakkrieg war eine andere! Das wissen wir!)


Ich komme zum Abschluss gerne auf den Titel der
eutigen Aktuellen Stunde zurück. Darin heißt es „Ver-
öhnen statt provozieren“. Ich glaube, in den heutigen
ebattenbeiträgen ist deutlich geworden: Dem BdV wie
er CDU/CSU ist Versöhnung ein Herzensanliegen.


(Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE]: Das glaubt Ihnen wirklich jeder!)


ie Provokation findet auf der linken Seite dieses Hau-
es statt.

Danke schön.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Dr. Hermann Otto Solms (FDP):
Rede ID: ID1700630800

Die Aktuelle Stunde ist beendet.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages auf morgen, Donnerstag, den 26. November
009, 9 Uhr, ein.

Die Sitzung ist geschlossen.