Protokoll:
16147

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Metadaten
  • date_rangeWahlperiode: 16

  • date_rangeSitzungsnummer: 147

  • date_rangeDatum: 5. März 2008

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  • av_timerEnduhrzeit der Sitzung: 17:13 Uhr

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/147 Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Eisel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 15488 C 15488 D 15489 A 15489 B 15489 C 15489 D 15489 D 15490 A 15492 B 15492 C 15492 C 15492 C 15492 D 15493 A 15493 B 15493 B 15493 C Deutscher B Stenografisch 147. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Parlamen- tarischen Staatssekretärs Alfred Hartenbach Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Deutsche Beteiligung an der Rechtsstaatlichkeitsmis- sion im Kosovo im Rahmen der ESVP Jürgen Koppelin (FDP) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . D G M G S G U G 15495 A 15487 B 15487 B 15487 D 15488 B Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15490 B undestag er Bericht ung n 5. März 2008 t : r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ünter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15490 C 15490 C 15491 A 15491 A 15491 B 15491 C 15491 D 15491 D Günter Gloser, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15493 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 16/8310, 16/8353) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Dorothée Menzner (DIE LINKE) Auswirkungen von Änderungen des VW- Gesetzes auf die Mehrheitsverhältnisse im Aufsichtsrat der Volkswagen AG, insbeson- dere auf mögliche Beschlüsse über Werks- schließungen, vor dem Hintergrund der angekündigten Übernahme der Mehrheit der Aktien durch die Porsche AG Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Mündliche Frage 1 Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zum Ergeb- nis der Wellingtoner Streumunitionskonfe- renz hinsichtlich Totalverbot jeglicher Streumunition Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur Kritik von Amnesty International bezüglich Mei- nungs- und Versammlungsfreiheit im Vor- feld der Präsidentschaftswahlen in Russ- land Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Wahrung des Bankgeheimnisses der Kre- ditnehmer bei Aufnahme eines Kredits mit d m A A Z D M D M f z b A A Z D M D E g l A D Z D C M I H t b h d A N Z I M M H g 15493 D 15494 A 15494 B 15494 C 15495 B 15495 C 15496 B 15496 D 15497 B 15497 C er pauschalen Zustimmung zu einem öglichen Forderungsverkauf ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 4 r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) aßnahmen der Bundesregierung betref- end Verwertung der Sicherheiten und Er- ielung hoher und intransparenter Erlöse ei Forderungsverkäufen ntwort lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 15 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) ntwicklung der Anzahl der Kindstötun- en seit 1990 und Gründe für die Entwick- ung in den neuen Ländern ntwort r. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . ornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 16 na Lenke (FDP) altung der Bundesregierung zum Ehegat- ensplitting von bis zu 15 414 Euro jährlich ei Einverdienerfamilien im Zusammen- ang mit der Zahlung eines Betreuungsgel- es ntwort icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen na Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 19 und 20 anfred Kolbe (CDU/CSU) altung und Maßnahmen der Bundesre- ierung im Zusammenhang mit der beab- 15498 B 15498 C 15498 D 15499 A 15499 D 15500 B 15501 A 15502 A 15502 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 III sichtigten Verlagerung der Computerspiel- messe von Leipzig nach Köln Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Mündliche Frage 25 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur laut Me- dienberichten vom Betreiberkonsortium Nord Stream geplanten Einleitung eines Gemisches mit hochtoxischem Glutaralde- hyd in die Ostsee Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 26 Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) Stand der Verhandlungen mit der polni- schen Regierung bezüglich der Pauschalie- rung der Sozialabgaben für polnische Erntehelfer Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 27 Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) Bereitschaft der neuen polnischen Regie- rung für eine unbürokratische und beide Seiten zufriedenstellende Lösung bezüglich der Pauschalierung der Sozialabgaben für polnische Erntehelfer Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 28 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zu einer „Schule für alle“ und zur Verwendung des B d U t A K Z D M M M H l A A h S A K Z M M M G t m b B A K Z M M D V A M T d p A K Z D 15503 A 15503 B 15503 D 15504 B 15504 C 15505 B 15505 C 15506 A 15506 B 15506 C egriffs „Inklusion“ statt „Integration“ in er offiziellen deutschen Übersetzung der N-Konvention über die Rechte behinder- er Menschen ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 29 arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Hand- ungsempfehlung der Bundesagentur für rbeit mit dem Titel „Diagnose der rbeitsfähigkeit besonders betroffener be- inderter Menschen nach § 33 Absatz 4 GB IX“ ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 30 arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ewährleistung einer langfristig angeleg- en Eingliederungshilfe auf dem Arbeits- arkt für Behinderte im Berufsbildungs- ereich der Werkstätten durch die undesagentur für Arbeit ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 31 r. Heinrich L. Kolb (FDP) ereinbarkeit der vom Bundesminister für rbeit und Sozialordnung angekündigten öglichkeit einer Verlängerung der SGB-II- rägerschaft der Optionskommunen mit em Grundgesetz und dem Konnexitäts- rinzip ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 15506 D 15506 D 15507 C 15507 D 15508 B 15508 D 15509 A 15509 B 15509 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 Mündliche Frage 32 Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) Befristete oder unbefristete Zulassung der SGB-II-Trägerschaft der Optionskommu- nen nach Planung des Bundesministers für Arbeit und Sozialordnung Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 34 Miriam Gruß (FDP) Zeitraum der Betreuung durch die Eltern bei Zahlung von Betreuungsgeld Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 35 Miriam Gruß (FDP) Auswirkungen der Einführung eines Be- treuungsgeldes auf Bundesebene auf beste- hende Zahlungen von Betreuungsgeld oder Landeserziehungsgeld aufgrund entspre- chender Regelungen in Bundesländern Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 36 Sibylle Laurischk (FDP) Höhe des zwischen der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesfinanzminister vereinbar- ten Betreuungsgeldes Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 37 Sibylle Laurischk (FDP) Kreis der anspruchsberechtigten Familien bei Einführung eines Betreuungsgeldes A D Z I M I Z u A D Z I M J H d l A D Z J V M J H h M d s A D Z J Z A n m t 15510 A 15510 B 15510 C 15510 D 15511 C 15511 C 15511 D 15512 B 15512 B ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage na Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 38 na Lenke (FDP) ahlungsmodus für das geplante Betreu- ngsgeld ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen na Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 39 osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) öhe und Adressaten der Fördermittel für as Christival sowie Gründe für eine feh- ende direkte Förderung ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 40 osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Geeignet- eit des Vereins „Wüstenstrom e. V.“ als itveranstalter des Christivals aufgrund essen Umgangs mit der Thematik Homo- exualität ntwort r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 1: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktio- en der CDU/CSU und SPD: Computer- esse CeBIT – IT-Forschung als Wachs- umsimpuls für Deutschland 15512 D 15513 A 15513 C 15513 C 15514 B 15514 C 15515 A 15515 C 15515 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 V Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (zur Geschäftsordnung) . . Manfred Grund (CDU/CSU) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . Petra Ernstberger (SPD) (zur Geschäftsordnung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) (zur Geschäftsordnung) Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Grasedieck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Seib (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Fragen 5 und 6 Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Maßnahmen der Bundesregierung und Absprachen mit anderen EU-Staaten be- züglich der Nutzung des Art. 23 der EU- Richtlinie 2001/18 bei Zulassung der gen- technisch veränderten Kartoffel „Am- flora“ als Futter- und/oder Lebensmittel sowie Auswirkungen auf bereits geneh- migte „Amflora“-Freisetzungsversuche Antwort Dr. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M A H s Ä d A C A M U K r R d I A A A M C V v A A A M C H v g r A A A M P Z d v A D 15516 C 15517 B 15517 D 15518 A 15518 A 15518 A 15518 C 15519 C 15520 C 15521 C 15523 B 15524 C 15525 B 15526 B 15527 B 15528 B 15529 B 15530 D 15530 D 15531 A 15531 D nlage 3 ündliche Fragen 7 und 8 lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zu den Vor- chlägen des Flugzeugherstellers Airbus zu nderungen des Beschaffungsvertrags für en Militärtransporter A400M ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 9 lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) enntnis und Haltung der Bundesregie- ung zum geplanten Bau eines „Klein- eaktors“ im Kreis Bitburg-Prüm durch ie Temme AG im Auftrag ausländischer nvestoren ntwort strid Klug, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 11 ornelia Hirsch (DIE LINKE) orlage eines Gutachtens zum Thema pri- ate Nachhilfe durch die Bundesregierung ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 12 ornelia Hirsch (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zu Werbe- ersuchen von Scientology mittels des An- ebotes von scheinbarem Nachhilfeunter- icht ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 ündliche Frage 13 etra Pau (DIE LINKE) ahl der bei Auslandseinsätzen der Polizei es Bundes und der Länder im Jahr 2007 erletzen bzw. getöteten Polizisten ntwort r. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15532 B 15532 C 15532 D 15533 A 15533 B VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 Anlage 8 Mündliche Frage 14 Petra Pau (DIE LINKE) Seit Ende 2007 in Bosnien-Herzegowina eingesetzte Einheiten der European Gen- darmerie Force sowie Verbindungen zu an- deren, insbesondere deutschen Polizeikräf- ten im Land Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 17 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Initiative der Bundesregierung auf EU- Ebene gegen Steuerflucht und zur Betrugs- bekämpfung bei direkten Steuern Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 18 Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Initiative der Bundesregierung auf EU- Ebene zur Neuverhandlung der Zinssteu- errichtlinie mit dem Ziel der Einbeziehung aller Kapitalerträge und aller Empfänger von Kapitalerträgen; Umgang mit Erträ- gen aus anonymen Stiftungskapitalien Antwort Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 21 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Höhe der gezahlten Netzentgelte an die Übertragungsnetzbetreiber im Stromsek- tor seit 1998 sowie Höhe der getätigten In- vestitionen in die Übertragungsnetze im selben Zeitraum Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M H U m J A P A M B H m S t s l d A P A M B S I k S A P A M J S f g l b E b A K 15533 C 15533 D 15533 D 15534 A nlage 12 ündliche Frage 22 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) mfang der in und außer Betrieb genom- enen Stromerzeugungskapazitäten im ahr 2007 ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 23 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) altung der Bundesregierung zur Umwid- ung von Steinkohlesubventionen in trukturhilfen und direkte finanzielle Un- erstützung für die betroffenen Bergbaube- chäftigten im Saarland bei Stilllegung des etzten saarländischen Bergwerks infolge er bergbaubedingten Erdbeben ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 24 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) icherstellung der Wahrung öffentlicher nteressen bei dem von der Eon AG ange- ündigten Verkauf des konzerneigenen tromübertragungsnetzes ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 33 örg Rohde (FDP) tand der durch das Bundesministerium ür Arbeit und Soziales zu erstellenden All- emeinverbindlicherklärung des Mindest- ohntarifes zwischen dem Arbeitgeberver- and intex und der IG Metall und inbeziehung der textilen Dienstleistungs- ranche ins Arbeitnehmer-Entsendegesetz ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15534 A 15534 B 15534 C 15534 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 VII Anlage 16 Mündliche Fragen 41 und 42 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für die Absage des Christival-Se- minars „Homosexualität verstehen – Chance der Veränderung" sowie finan- zielle Förderung des Christival 2008 Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Fragen 43 und 44 Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ratifizierung der Konvention des Europa- rats gegen Menschenhandel, SEV-Nr. 197, vom Mai 2005 durch den Deutschen Bun- destag Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Fragen 45 und 46 Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haltung der Bundesregierung zur Ent- scheidungshoheit der Länder bezüglich Er- richtung von Pflegestützpunkten und rechtliche Umsetzung Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Fragen 47 und 48 Dr. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Mögliche Mischfinanzierung der Pflege- stützpunkte durch Länder sowie Pflege- und Krankenkassen im Kompromiss der Koalitionsklausur vom 26. und 27. Februar 2008 sowie durch diesen Kompromiss mög- liches Scheitern einer ursprünglich flä- chendeckend geplanten Einführung; Ge- fahr des Scheiterns der ursprünglich flächendeckend geplanten Einführung von Pflegestützpunkten durch föderale Zer- splitterung der Bereitstellung A M A M E S g S v A K A M D A B ß s p A K A M D V B n s p d d A K A M D A n O A A K 15535 A 15536 A 15536 B ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 20 ündliche Fragen 49 und 50 rnst Burgbacher (FDP) tellenwert und Zeitrahmen für den zwei- leisigen Ausbau der Gäubahn zwischen tuttgart und Singen, insbesondere südlich on Horb ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ündliche Fragen 51 und 52 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ktueller Sachstand bei der Erstellung des erichts zum Zustand der Bundesfernstra- enbrücken und Zuleitung an den Deut- chen Bundestag; Kosten und Schwer- unkte der Brückensanierung ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Frage 54 orothée Menzner (DIE LINKE) ereinbarkeit der Zusammenfassung der ereiche Personenfernverkehr, Personen- ahverkehr und Güterverkehr der Deut- chen Bahn AG zu einer eigenständigen ka- italprivatisierten Holdinggesellschaft mit en Vorgaben des Deutsche Bahn Grün- ungsgesetzes ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 ündliche Frage 55 r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) nwesenheit des zuständigen Bundesmi- isters bei der Behandlung der Thematik stdeutschland in Ausschüssen und bei nträgen des Deutschen Bundestages ntwort arin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15536 C 15536 D 15537 A 15537 C 15537 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 15487 (A) ) (B) ) 147. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 13.0
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    ung ) 1. Absatz; der dritte Satz r uns darauf verständigen, rzieher in die Verantwor- der Prüfer deutlich zu er- hr Geld im Staatssäckel.“ eise unternimmt, können CSU und der SPD) was sie tun sollen, und wir n, das zu tun, was sie tun nde Punkt. CSU und der SPD) ahmensetzung, den Leucht- örderung dessen, was wir raus entsteht eine Wissensges überall und zu jeder Zeit für je der man vernünftig damit umg einem Wachstum des guten Wachstum werden nicht Roh braucht und die Umwelt belaste Intelligenz. Intelligenz ist nach unbegrenzt vorhanden. In der P knapp, aber sie wächst nach. In (Heiterkeit bei der CDU/ Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 15531 (A) ) (B) ) Zulassung der gentechnisch veränderten Amflora-Michael fen? Zu Frage 5: Die Kollegin Dr. Tackmann fragt für den Fall einer Raab, Daniela CDU/CSU 05.03.2008 Raidel, Hans CDU/CSU 05.03.2008 Roth (Heringen), SPD 05.03.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A d d ( Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 05.03.2008* Dr. Berg, Axel SPD 05.03.2008 Blumentritt, Volker SPD 05.03.2008 Bollen, Clemens SPD 05.03.2008 Bülow, Marco SPD 05.03.2008 Connemann, Gitta CDU/CSU 05.03.2008 Deittert, Hubert CDU/CSU 05.03.2008* Eymer (Lübeck), Anke CDU/CSU 05.03.2008 Fell, Hans-Josef BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2008 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 05.03.2008* Freitag, Dagmar SPD 05.03.2008 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 05.03.2008 Gleicke, Iris SPD 05.03.2008 Großmann, Achim SPD 05.03.2008 Hajduk, Anja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2008 Heil, Hubertus SPD 05.03.2008 Herrmann, Jürgen CDU/CSU 05.03.2008 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 05.03.2008 Kumpf, Ute SPD 05.03.2008 Lintner, Eduard CDU/CSU 05.03.2008* Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2008 Müntefering, Franz SPD 05.03.2008 Paula, Heinz SPD 05.03.2008 S S D S S D S S D D D T D W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen er Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Drucksache 16/8310, Fragen 5 und 6): Welche konkreten Maßnahmen wird die Bundesregierung ergreifen, falls die gentechnisch veränderte Kartoffel „Am- flora“ eine Zulassung als Futter- und/oder Lebensmittel erhal- ten sollte, und wie würde sich das auf bereits genehmigte Am- flora-Freisetzungsversuche auswirken? Welche Absprachen hat die Bundesregierung mit den an- deren EU-Mitgliedstaaten bezüglich der Nutzung von Art. 23 der EU-Richtlinie 2001/18 im Falle einer Amflora-Zulassung getroffen, bzw. welche Absprachen beabsichtigt sie zu tref- ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2008 cheelen, Bernd SPD 05.03.2008 r. Scheer, Hermann SPD 05.03.2008 chily, Otto SPD 05.03.2008 chuster, Marina FDP 05.03.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 05.03.2008 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2008* teinbach, Erika CDU/CSU 05.03.2008 r. Stinner, Rainer FDP 05.03.2008 r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.03.2008 r. Tabillion, Rainer SPD 05.03.2008 illmann, Antje CDU/CSU 05.03.2008 r. Volkmer, Marlies SPD 05.03.2008 ächter, Gerhard CDU/CSU 05.03.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 15532 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 (A) ) (B) ) Kartoffel als Lebens- und Futtermittel, welche konkreten Maßnahmen die Bundesregierung ergreifen wird und wie sich diese Maßnahmen auf die bereits genehmigten Amflora-Freisetzungsversuche auswirken würden. Wie in der Protokollerklärung der deutschen Delegation beim Agrarrat vom 16. Juli 2007 angekündigt, prüft das Bun- desministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Ver- braucherschutz zurzeit unter Beteiligung der Länder, der Wirtschaft und von Fachleuten, welche konkreten An- forderungen für den Anbau, die Lagerung, den Transport und den sonstigen Umgang sowie die Weiterverarbei- tung dieser gentechnisch veränderten Kartoffel in dem oben genannten Fall notwendig wären. Weil die Prüfung noch andauert, können die gebotenen Maßnahmen noch nicht konkret genannt werden. Zu Frage 6: Frau Kollegin Tackmann möchte außerdem in Erfah- rung bringen, welche Absprachen der Bundesregierung mit anderen Mitgliedstaaten der Gemeinschaft hinsicht- lich der Anwendung der Schutzklausel nach der Freiset- zungsrichtlinie (Art. 23 der Richtlinie 2001/18/EG) be- stehen bzw. welche sie zu treffen beabsichtigt. Hierzu stelle ich fest: Die Bundesregierung hat mit den anderen Mitgliedstaaten der Gemeinschaft für den Fall einer Am- flora-Zulassung keine Absprachen bezüglich der Nut- zung der in Art. 23 der Richtlinie 2001/18/EG normier- ten Schutzklausel getroffen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Fra- gen des Abgeordneten Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8310, Fragen 7 und 8): Hat der Flugzeughersteller Airbus, wie in der Financal Times Deutschland am 25. Februar 2008 berichtet, der Bundesregie- rung bereits Vorschläge unterbreitet, den Beschaffungsvertrag des Militärtransporters A400M so zu ändern, dass eine neue Preissteigerungsklausel gültig werden soll und dass verspätete Auslieferungen bis zu einem Jahr ohne Strafzahlungen mög- lich sind, und, wenn ja, auf welche Weise? Wie beurteilt die Bundesregierung die Vorschläge der Firma Airbus zur Veränderung des A400M-Vertrages, und wird sie Modifikationen des Vertrages zulasten der Steuerzah- ler akzeptieren? Zu Frage 7: Vertreter der Military Transport Aircraft Division der Firma EADS (MTAD) haben dem Bundesministerium der Verteidigung Vorschläge zur einseitigen Änderung der Preissteigerungsklausel sowie zur Aussetzung der Vertragsstrafe bei Lieferverzögerung bis zu einem Jahr bei einem Treffen mit dem deutschen Rüstungsdirektor am 5. Februar 2008 mündlich unterbreitet. Zu Frage 8: Die Position des Bundesministeriums der Verteidi- gung ist unverändert und wurde wiederholt entsprechend d k s G t t v I d k v u A d A N P L t e Z d l d R g A d d ( h s s A s ( P (C (D argelegt. Es wird auf Basis der gegenwärtigen Sachlage eine Veranlassung und auch keine Rechtsgrundlage ge- ehen, bestehende Verträge abzuändern. Den rechtlichen rundlagen folgend, ist das Bundesministerium der Ver- eidigung auch nicht bereit, vertragliche Ansprüche (un- er anderem vertragliche Regelung im Falle von Liefer- erzögerung, Kündigungsrechte etc.) gegenüber der ndustrie aufzugeben. Bereits mehrfach hat Herr Bun- esminister Dr. Jung seine Enttäuschung über die ange- ündigte Lieferverzögerung beim A400M geäußert und erwies auch darauf, dass „Verträge einzuhalten sind – nd zwar von beiden Seiten“. nlage 4 Antwort er Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der bgeordneten Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/8310, Frage 9): Ist der Bundesregierung bekannt, dass die Temme AG (Trier) im Auftrag ausländischer Investoren einen so genann- ten Klein-Reaktor im Kreis Bitburg-Prüm bauen will, der aus dem Kernzerfall einer strahlenden Substanz Energie gewin- nen und ins Netz einspeisen soll, und wie bewertet sie diesen Vorgang unter atomrechtlichen und planungsrechtlichen Ge- sichtspunkten? Der Bundesregierung ist dieser Vorgang aus der resse sowie als Gegenstand einer Kleinen Anfrage im andtag Rheinland-Pfalz und eines Urteils des Verwal- ungsgerichtes Trier bekannt. Hieraus geht hervor, dass s sich dabei um eine baurechtliche Voranfrage mit dem iel der Durchführung eines Forschungsvorhabens han- elt. Eine Bewertung aus atom- und strahlenschutzrecht- icher Sicht ist derzeit nicht möglich, da nach Aussage er zuständigen Strahlenschutzbehörde des Landes heinland-Pfalz bisher keine Antragsunterlagen vorlie- en, die Aufschluss über das geplante Vorhaben geben. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage er Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Drucksache 16/8310, Frage 11): Inwiefern sind Überlegungen, ein Gutachten zum Thema (private) Nachhilfe durch die Bundesregierung in Auftrag zu geben, wie die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Dr. Annette Schavan, am 13. Dezember 2006 in der parlamen- tarischen Fragestunde in Aussicht stellte, vorangeschritten, und wann ist gegebenenfalls mit einem solchen Gutachten zu rechnen? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung at im Rahmen seiner Forschungszuständigkeit ein wis- enschaftliches Gutachten zum vorhandenen For- chungsstand und zur Datenlage im Bereich Nachhilfe in uftrag gegeben. Das Gutachten wurde durch das For- chungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie FiBS) erstellt. Es wird demnächst vorliegen und dem arlament sowie den Ländern zur Verfügung gestellt. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 15533 (A) ) (B) ) Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/8310, Frage 12): Wie positioniert sich die Bundesregierung zu den bekannt gewordenen Versuchen der Scientology-Organisation, mit- hilfe von scheinbarem Nachhilfeunterricht für ihre Organisa- tion zu werben? Die Scientology-Organisation (SO) ist seit längerem im Nachhilfebereich aktiv. Dabei handelt es sich weni- ger um Lehrinstitute, sondern in der Regel um Einzel- personen, die oft nicht sofort als der SO zugehörig er- kennbar sind. Auf der Homepage „Applied Scholastics International“ sind für Deutschland 30 Applied-Scholas- tics-Lizenznehmerinnen und -Lizenznehmer aufgeführt. Es ist aber davon auszugehen, dass darüber hinaus wei- tere Anbieter auf die Lernmethoden zurückgreifen, ohne dass diese offiziell Lizenznehmer der „Applied Scholas- tics International“ sind. Die Zahl der Anbieterinnen und Anbieter kann aber mit Blick auf die insgesamt etwa 4 000 Nachhilfeangebote in Deutschland als eher gering eingeschätzt werden. Die in den „Scientology-Nachhil- feeinrichtungen“ tätigen Personen geben teilweise an, von Scientology ausgebildet zu sein. Diese „Ausbil- dung“ entspricht jedoch keineswegs allgemein an- erkannten Qualifikationen und Abschlüssen. Das Ange- bot dürfte zudem darauf hinzielen, mit den Schülerinnen und Schülern und deren Eltern in persönlichen Kontakt zu treten, um scientologische Methoden, Bücher und Kurse anzubieten und zu verkaufen. Der Bundesregie- rung liegen keine Erkenntnisse darüber vor, ob die SO über die Nachhilfeeinrichtungen neue Mitglieder (Schü- ler oder Eltern) rekrutieren konnte. Schon im Sommer 2006 hat sich die Ständige Interministerielle Arbeits- gruppe „Scientology-Organisation“ bei einer Sondersit- zung mit den Aktivitäten der SO auf dem Nachhilfe- markt befasst. Schüler, Eltern und Lehrer müssen präventiv ausführliche Informationen über die Gefahren von unseriösen Nachhilfeanbietern erhalten. Es wurden deshalb Kriterien benannt, mit deren Hilfe unseriöse von seriösen Anbietern unterschieden werden können. Eltern und Schülern, die eine geeignete Nachhilfeeinrichtung suchen, wird empfohlen, Informationsangebote der Län- der und entsprechender Beratungseinrichtungen in An- spruch zu nehmen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die Frage der Abgeordneten Petra Pau (DIE LINKE) (Drucksache 16/8310, Frage 13): Wie viele Polizistinnen und Polizisten wurden 2007 bei Auslandseinsätzen der Polizei des Bundes und der Länder (nach § 8 Abs. 1 des Bundespolizeigesetzes und bei bilatera- len Auslandseinsätzen sowie bei Auslandsverwendungen zum Schutz von Einrichtungen und Personen) verletzt oder getö- tet? A P g g w d P A d F ( g A r e O K d w k A d d G t z u E S z v d g A d d G (C (D Im Jahr 2007 sind bei Auslandseinsätzen nach § 8 bs. 1 des Bundespolizeigesetzes einsatzbedingt zwei olizisten leicht verletzt, bei den Auslandsverwendun- en im Rahmen des Personenschutzes zwei Polizisten etötet und einer verletzt worden. In Rahmen der Ver- endung im Hausordnungs- und Objektschutzdienst an en deutschen Auslandsvertretungen wurde 2007 ein olizist getötet. nlage 8 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die rage der Abgeordneten Petra Pau (DIE LINKE) Drucksache 16/8310, Frage 14): Welche Einheiten der European Gendarmerie Force (Zahl pro Entsendenation, Ausrüstung, Ziel, Dauer des Einsatzes, Kommando) sind seit Ende letzten Jahres in Bosnien-Herze- gowina eingesetzt, und welche Verbindungen gibt es zu ande- ren, besonders deutschen, Polizeikräften im Land? Dem Bundesministerium des Innern liegen keine An- aben über die im Rahmen der Militärmission EUFOR lthea eingesetzten Einheiten der European Gendarme- ie Force (EGF) vor. Die unter dem Mandat der EUFOR ingesetzten Einheiten stehen unter Verantwortung des perationsleiters (DSACEUR NATO). Angaben zu räften und Qualitäten liegen nicht vor. Verbindungen er EGF zu den in der EU-Polizeimission (EUPM) zuge- iesenen deutschen Polizeikräften sind hier nicht be- annt. nlage 9 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage er Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/8310, Frage 17): Will die Bundesregierung auf EU-Ebene eine Initiative ge- gen Steuerflucht und zur Betrugsbekämpfung bei direkten Steuern ergreifen, vergleichbar zu den Abkommen der EU mit Nicht-EU-Ländern zur Betrugsbekämpfung bei den indirekten Steuern, und, wenn nein, warum nicht? Die Bundesregierung hat die aufgedeckten Steuerhin- erziehungsfälle im Zusammenhang mit Liechtenstein um Anlass genommen, auf dem Rat der Wirtschafts- nd Finanzminister am 4. März 2008 zu fordern, dass die U-Staaten gemeinsam gegen Steuerhinterziehung und teuerbetrug vorgehen, um in Zukunft derartige Vorfälle u verhindern. Die Kommission wurde aufgefordert, un- erzüglich entsprechende Vorschläge zu erarbeiten und em Rat der Wirtschafts- und Finanzminister vorzule- en. nlage 10 Antwort er Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage er Abgeordneten Christine Scheel (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 16/8310, Frage 18): 15534 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 (A) ) (B) ) Will die Bundesregierung auf EU-Ebene eine Initiative starten zur Neuverhandlung der Zins-Steuer-Richtlinie mit dem Ziel alle Kapitalerträge insbesondere aus Stiftungen und alle Empfänger von Kapitalerträgen einzubeziehen, und wie will sie dabei mit Erträgen aus anonymen Stiftungskapitalien und damit unbekannten Stiftungseigentümern umgehen? Auf der Sitzung der Wirtschafts- und Finanzminister am 4. März 2008 hat die Bundesregierung die Kommis- sion ebenfalls aufgefordert, Vorschläge für die Verbesse- rung der Zins-Steuer-Richtlinie zu machen. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8310, Frage 21): Wie viele Netzentgelte haben die Übertragungsnetzbetrei- ber in Deutschland seit 1998 im Stromsektor erhalten, und in welchem Umfang haben die Übertragungsnetzbetreiber in diesem Zeitraum in Übertragungsnetze investiert? Der Bundesregierung liegen dazu keine Statistiken vor. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/8310, Frage 22): Wie viele Stromerzeugungskapazitäten wurden in Deutschland 2007 in Betrieb genommen – bitte unterteilen in erneuerbare Energien und nichterneuerbare Energien – und wie viele wurden in diesem Zeitraum außer Betrieb genom- men? Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft wurden 2007 Kraftwerke (ab einer elektrischen Leistung von 20 MW) mit einer Kapazität von insgesamt 2 385 MW in Betrieb genommen. Bei 20 MW der genannten Kapazität handelt es sich um er- neuerbare Energien. Außerdem wurden 2007 Windener- gieanlagen mit einer elektrischen Leistung von rund l 667 MW in Betrieb genommen. Der Rückbau durch Re- powering-Maßnahmen betrug gleichzeitig rund 41 MW. (Quelle jeweils: DEWI, Wilhelmshaven). Im Bereich der Bioenergien (Biomasse[heiz]kraftwerke, Biogasanlagen, Pflanzenöl-BHKW) betrug der Zubau 2007 voraussicht- lich rund 450 MWel (Quelle: IE, Leipzig). Gesamtzahlen zum Zugang an Stromerzeugungsanlagen auf Basis er- neuerbarer Energien liegen bisher allerdings noch nicht vor. Dies gilt auch für die im Jahr 2007 stillgelegten Stromerzeugungsanlagen. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hinze auf die Frage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/8310, Frage 23): r v g b A s z s S B d v n s d f A d A N o v ü A z b A d d 8 T (C (D Befürwortet die Bundesregierung die Umwidmung des Teils der Steinkohlesubventionen, die zum Abbau von Stein- kohle im Saarland vorgesehen waren, in Strukturhilfen und di- rekte finanzielle Unterstützung für die betroffenen Bergbau- beschäftigten für den Fall, dass das letzte saarländische Bergwerk infolge der bergbaubedingten Erdbeben stillgelegt werden sollte, und welche konkreten Schritte wird die Bun- desregierung unternehmen, um dies zu erreichen? Nein. Das Steinkohlefinanzierungsgesetz und das da- auf beruhende mit den Revierländern und dem Bergbau ereinbarte Finanzierungspaket legt die Beihilfen für die esamte Stilllegung des subventionierten Steinkohlen- ergbaus mit dessen Folgelasten und die Hilfen für den bsatz deutscher Steinkohle bis zur Beendigung des ubventionierten Steinkohlenbergbaus fest. Das Finan- ierungspaket ist auskömmlich und ausreichend flexibel, odass es eine vorgezogene Stilllegung des Bergwerkes aar zuließe. Bei einer vorgezogenen Stilllegung des ergwerkes Saar ist es die unternehmerische Aufgabe er RAG, die Bergbauplanung auf der Grundlage des ereinbarten Finanzierungspakets zu ändern und eine eue Planung vorzulegen. In der kohlepolitischen Ver- tändigung vom 7. Februar 2007 ist vereinbart worden, ass der Bund von der Bereitstellung von Strukturhilfen reigestellt ist. nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage der bgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 16/8310, Frage 24): Wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass bei dem von der E.ON AG angekündigten Verkauf des konzerneige- nen Stromübertragungsnetzes öffentliche Interessen wie Ener- giewettbewerb, faire Verbraucherpreise, Ausbau und Instand- haltung der Netze gewahrt werden, und welche Vorgaben oder Beschränkungen müssen zu diesem Zweck aus Sicht der Bun- desregierung für den Verkauf von Stromübertragungsnetzen durchgesetzt werden? Das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und seine Ver- rdnungen gelten auch für den künftigen Betreiber des on der E.ON AG angebotenen konzerneigenen Strom- bertragungsnetzes. Im Übrigen werden die möglichen uswirkungen des angekündigten Verkaufs, dessen Ein- elheiten von der E.ON AG bislang nicht bekannt gege- en worden sind, von der Bundesregierung noch geprüft. nlage 15 Antwort es Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Frage es Abgeordneten Jörg Rohde (FDP) (Drucksache 16/ 310, Frage 33): In welchem Stadium befindet sich die Allgemeinverbind- licherklärung des Mindestlohntarifes zwischen dem Arbeitge- berverband Intex und der IG Metall durch das Bundesministe- rium für Arbeit und Soziales, und beabsichtigt die Bundesregierung die Einbeziehung der textilen Dienstleis- tungsbranche ins Arbeitnehmer-Entsendegesetz? Der Antrag auf Allgemeinverbindlicherklärung des arifvertrages wurde am 3. März 2008 in der Sitzung des Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 15535 (A) ) (B) ) Tarifausschusses behandelt. Die Entscheidung über den Antrag wurde vertagt. Der Tarifausschuss konnte nicht mit der erforderlichen Sicherheit die Erfüllung der 50-Pro- zent-Klausel feststellen. Die Einbeziehung weiterer Branchen in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz richtet sich nach den Beschlüssen des Koalitionsausschusses vom 18. Juni 2007. Demnach erhalten Branchen mit ei- ner Tarifbindung von mindestens 50 Prozent das Ange- bot, in das Arbeitnehmer-Entsendegesetz aufgenommen zu werden und tarifliche Mindestlöhne zu vereinbaren. Voraussetzung ist ein gemeinsamer Antrag von Tarifver- tragsparteien der betreffenden Branche bis zum Stichtag 31. März 2008. Dieser Rahmen gilt auch für die textile Dienstleistungsbranche. Anlage 16 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra- gen des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8310, Fragen 41 und 42): Welche Darstellung der Umstände der Absage des Christival-Seminars zu Homosexualität ist die zutreffende: a) die der Bundesregierung, nach der es nach Intervention des BMFSFJ und einer negativen inhaltlichen Einschätzung durch die AEJ (Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend) aus dem Programm genommen wurde (Brief Bundesministerin an mich 1. Februar 2008: „Ich habe Ihr Schreiben zum Anlass genommen, beim Träger diesbezüglich prüfen zu lassen, wie es zu einem derartigen Angebot kommen konnte. Die Fachleute des verantwortlichen Verbandes AEJ teilen nach gründlicher Recherche und Auseinandersetzung mit den Ver- anstaltern des betreffenden Seminars weder deren humanwis- senschaftlichen Ansatz noch deren theologisch-weltanschau- liche Position und daraus resultierende, angeblich therapeutische Konsequenzen. Insofern ist das Seminar nach entsprechender Intervention aus dem Programm des Christi- vals 2008 genommen und gestrichen worden.“ Bundestags- drucksache 16/8022, Frage 11: „… wurde nach Intervention auch aus dem gestrichen./Plenarprotokoll 16/141 Frage 34: „Die Bundesministerin … hat bei der … (AEJ) diesbezüglich prüfen lassen, wie es zu einem derartigen Seminarangebot ge- kommen ist. … dass sie nach gründlicher Recherche und Aus- einandersetzung mit den Veranstaltern des betreffenden Semi- nars weder deren humanwissenschaftlichen Ansatz noch deren theologisch-weltanschauliche Position und daraus re- sultierende, angeblich therapeutische Konsequenzen teilen. … Seminar … gestrichen worden. Die Bundesregierung hält dies für einen gebotenen und angemessenen Schritt.“ Oder b) die Darstellung der Veranstalter, derzufolge das Seminar von den Referenten selbst abgesagt wurde und auch die AEJ das Semi- nar gegen Kritik verteidigt (Pressemitteilung Christival vom 9. Januar 2008): „… von den beiden Referenten heute abge- sagt (http://christival.de/presse/Presse-1-2008.pdf). Brief der AEJ 12. Februar 2008: „Wir haben mit Bedauern die Irritatio- nen um das Seminar Nr. 644, … zur Kenntnis genommen. […] Der … Workshop richtete sich an Menschen, die subjek- tiv an ihrer Homosexualität leiden und nach Veränderungs- möglichkeiten suchen. […] Insofern liegt dieser Workshop auf der Linie der Beschlusslage der aej von 1996“ (http:// christival.de/data/downloads/aej-offener_Brief.pdf), und wie stellt sich der genaue Ablauf der Ereignisse nach Sicht der Bundesregierung dar? Warum hat die Bundesregierung die öffentliche (Umweg-) Förderung des Christivals 2008 in ihrer Antwort auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (Bun- destagsdrucksache 16/8002) ebenso wenig erwähnt wie die Veranstalter selbst auf ihrer Homepage, und in welcher Weise Z d B J S d b Z b l H b e s l w d s l i a „ v u o e i A P B M p Z 2 2 D d u g e H s B s G m e z K d z (C (D (über welche Wege genau, das heißt welche Weiterleitung von Mitteln in welcher Höhe über welche Träger – 250 000 Euro nur für AEJ laut Plenarprotokoll 16/141, Seite 14851 (A); oder AEJ und CVJM, S. 14851 (C); AEJ und CVJM, Seite 14852 (A)) im Einzelnen, welcher förderungsrechtlicher Sta- tus (institutionelle Förderung, Fehlbedarfsfinanzierung etc.) erfolgt die Förderung? u Frage 41: Die einzelnen Themen der 250 Seminare innerhalb er Großveranstaltung „Christival 2008“ waren dem undesministerium für Familie, Senioren, Frauen und ugend im Detail nicht bekannt. Nach Eingang eines chreibens von Herrn Abgeordneten Beck an Frau Bun- esministerin Dr. von der Leyen vom 8. Januar 2008 ha- en sich Mitarbeiter des BMFSFJ unmittelbar mit dem uwendungsempfänger für das Christival 2008, der Ar- eitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutsch- and (AEJ) – konkret mit dem Büro des Generalsekretärs errn Corsa –, telefonisch in Verbindung gesetzt. Hier- ei ist deutlich gemacht worden, dass das BMFSFJ für in solches Seminar im Kontext des Christivals kein Ver- tändnis hat, die Veranstaltung hierdurch erheblich be- astet würde und gestrichen werden sollte. Es wurde um eitere Informationen gebeten und dass sich die AEJ mit em Veranstalter (Christival e. V.) in Verbindung setzen ollte. Am 21. Januar 2008 ging eine schriftliche Stel- ungnahme der AEJ (von Herrn Corsa) im BMFSFJ ein, n dem mitgeteilt wurde, dass das Seminar aus der Ver- nstaltung gestrichen worden ist. Dort heißt es konkret: Das Seminar ist inzwischen nach verschiedenen Inter- entionen aus dem Programm des Christival genommen nd gestrichen worden.“ Aufgrund der langjährigen Ko- perationsbeziehungen zur AEJ und als Zuwendungs- mpfänger für Christival 2008 bestand und besteht ein ntensiver Kontakt zum BMFSFJ. Ob und inwieweit die EJ gegenüber dem Veranstalter Christival e. V. die osition eines Streichens des Seminars als Position des MFSFJ dargestellt hat, kann nicht beurteilt werden. öglicherweise sind hier auch parallele Entscheidungs- rozesse mit gleicher Zielrichtung betrieben worden. u Frage 42: Mit der Kleinen Anfrage 16/7917 vom 24. Januar 008 hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen insgesamt 7 einzelne Fragen zum Thema Christival 2008 gestellt. iese sind umfassend und eingehend beantwortet wor- en. Weitere Fragen, die der Kollege Beck in Schreiben nd Mails an Frau Bundesministerin Dr. von der Leyen esandt hat, sind ebenfalls zeitnah beantwortet und die ntsprechenden Auskünfte erteilt worden. Insofern wird errn Kollegen Beck auch ein Schreiben zugehen, dass einem Antrag auf Akteneinsicht in die Unterlagen im MFSFJ zum Christival 2008 entsprochen wird und er ämtliche Akten einsehen kann. Antragsteller für die roßveranstaltung Christival 2008 ist die Arbeitsge- einschaft der evangelischen Jugend in Deutschland . V. (AEJ). Die AEJ ist eine Zentralstelle für eine Viel- ahl evangelischer Verbände und Projekte im Sinne des inder- und Jugendplanes des Bundes (KJP). Zuwen- ungen werden der Zentralstelle bewilligt und ausge- ahlt. Träger, die sich einer Zentralstelle angeschlossen 15536 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 (A) ) (B) ) haben, legen dieser ihre Anträge vor (Nr. IV 2.2 Absatz 1 Satz 1 RL-KJP). Die AEJ schließt mit den Letztemp- fängern Weiterleitungsverträge gemäß Verwaltungsvor- schrift (VV) Nr. 12.5 zu § 44 BHO (privatrechtliche Form) ab. Mit Schreiben vom 4. Oktober 2007 wurden der AEJ Fördermittel bis zur Höhe von 250 000 Euro aus dem KJP für das Haushaltsjahr 2008 in Aussicht gestellt. Der vorzeitige Vorhabenbeginn wurde zum 1. Januar 2008 zugelassen, da zwischenzeitig die entsprechenden Haushaltsmittel zur Verfügung stehen. Die Maßnahme soll als Projektförderung und im Wege der Fehlbedarfs- finanzierung als „sonstiges Einzelprojekt“ gemäß Nr. III 3.6 Absatz 1 Buchstabe a) RL-KJP als nicht zurückzu- zahlende Förderung bewilligt werden. Die Maßnahme befindet sich in der Bearbeitung beim Bundesverwal- tungsamt. Nachdem der Träger den endgültigen Zuwen- dungsbescheid erhalten hat, wird er auch auf die Förde- rung durch das BMFSFJ in geeigneter Weise hinweisen. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra- gen der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8310, Fragen 43 und 44): Warum hat die Bundesregierung die Konvention des Euro- parates gegen Menschenhandel SEV-Nr. 197 vom Mai 2005 bisher nicht vom Bundestag ratifizieren lassen? Wann beabsichtigt sie, die Ratifizierung durchzuführen? Zu Frage 43: Die Bundesregierung bereitet zurzeit den Gesetzent- wurf für das Vertragsgesetz zum Beitritt Deutschlands zu SEV-Nr. 197 vor. Um der Konvention beitreten zu kön- nen, müssen die sich aus ihr ergebenden Verpflichtungen in nationales Recht umgesetzt werden. Durch die Umset- zung der EG-Richtlinie 81/2004 vom 29. April 2004 mit dem Gesetz zur Umsetzung aufenthalts- und asylrechtli- cher Richtlinien der Europäischen Union vom 19. Au- gust 2007 war diese Voraussetzung geschaffen worden. Daher konnten die Arbeiten am Vertragsgesetz im Herbst 2007 aufgenommen werden. Zu Frage 44: Die Bundesregierung beabsichtigt, im Sommer 2008 dem Bundestag einen Entwurf für ein Vertragsgesetz vorzulegen. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Fragen der Abgeordneten Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8310, Fragen 45 und 46): Wie beabsichtigt die Bundesregierung den zwischen den Fraktionsspitzen bei der Koalitionsklausur der CDU, CSU und SPD am 26. und 27. Februar 2008 ausgehandelten Kom- promiss umzusetzen, nach dem nunmehr das einzelne Bun- w I k n F r v a s B A d F N 4 w I k n F r v a s B A d A 1 (C (D desland die Entscheidungshoheit darüber bekommen soll, ob in dem jeweiligen Land Pflegestützpunkte errichtet werden sollen oder nicht? Wie soll es rechtlich konkret ausgestaltet werden, wenn die Einigung der Koalitionsfraktionen der CDU/CSU und SPD zu den Pflegestützpunkten dahin gehend auszulegen ist, dass die Länder die Pflege- und Krankenkassen verbindlich mit der Errichtung von Pflegestützpunkten beauftragen kön- nen, bzw. wie ist die Einigung sonst zu verstehen? Wie Sie wissen, befindet sich das Pflege-Weiterent- icklungsgesetz in der parlamentarischen Beratung. Mit hren Fragen beziehen Sie sich auf die in der Vorstands- lausursitzung erzielte Einigung der Koalitionsfraktio- en zu den Pflegestützpunkten. Fragen zum Handeln der raktionen betreffen aber nicht den Verantwortungsbe- eich der Bundesregierung. Die Bundesregierung ist da- on überzeugt, dass die parlamentarischen Beratungen uch bezüglich der Pflegestützpunkte zu einer guten Lö- ung im Interesse der Menschen, die auf der Suche nach etreuung und Pflege für ihre Angehörigen sind, führen. nlage 19 Antwort er Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die ragen des Abgeordneten Dr. Harald Terpe (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8310, Fragen 7 und 48): Ist in dem zwischen den Fraktionsspitzen bei der Koali- tionsklausur am 26. und 27. Februar 2008 ausgehandelten Kompromiss zu den Pflegestützpunkten eine Mischfinanzie- rung der Stützpunkte durch Länder und Pflege- und Kranken- kassen vorgesehen, und, falls ja, in welcher Form? Droht nach Ansicht der Bundesregierung mit dem zwi- schen den Fraktionsspitzen bei der Koalitionsklausur am 26. und 27. Februar 2008 ausgehandelten Kompromiss zu den Pflegestützpunkten eine föderale Zersplitterung der Bereit- stellung und Zugänglichkeit von Stützpunkten für die Versi- cherten und damit das Scheitern der ursprünglich geplanten flächendeckenden Einführung, wie auch aus den sehr unter- schiedlichen Reaktionen einzelner Länder auf den Kompro- miss hervorgeht, und, falls nein, weshalb nicht? Wie Sie wissen, befindet sich das Pflege-Weiterent- icklungsgesetz in der parlamentarischen Beratung. Mit hren Fragen beziehen Sie sich auf die in der Vorstands- lausursitzung erzielte Einigung der Koalitionsfraktio- en zu den Pflegestützpunkten. Fragen zum Handeln der raktionen betreffen aber nicht den Verantwortungsbe- eich der Bundesregierung. Die Bundesregierung ist da- on überzeugt, dass die parlamentarischen Beratungen uch bezüglich der Pflegestützpunkte zu einer guten Lö- ung im Interesse der Menschen, die auf der Suche nach etreuung und Pflege für ihre Angehörigen sind, führen. nlage 20 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des bgeordneten Ernst Burgbacher (FDP) (Drucksache 6/8310, Fragen 49 und 50): Welchen Stellenwert hat der zweigleisige Ausbau der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen für die Bundesregie- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 147. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 15537 (A) (C) (B) ) rung, nachdem die Schweiz bis 2012 den ICE zwischen Zü- rich und Stuttgart um acht Minuten beschleunigt? In welchem Zeitrahmen ist die Bundesregierung bereit, den zweigleisigen Ausbau südlich von Horb umzusetzen? Zu Frage 49: Brücken und Ingenieurbauwerken in den alten Bundes- ländern in erster Linie auf Bundesautobahnen, die in den Jahren 1960 bis 1980 gebaut wurden. In den neuen Bun- desländern, wo die Bundesautobahnen nach 1989 grund- erneuert oder neu gebaut wurden, liegen die Schwer- Die Schienenstrecke Stuttgart–Singen–Zürich (Gäu- bahn) hat als ergänzende Zulaufstrecke zur NEAT für den Güterverkehr eine untergeordnete Bedeutung; für den grenzüberschreitenden Personenverkehr und für den Regionalverkehr stellt sie dagegen eine wichtige Verbin- dung dar. Mit der Bahn konnte grundsätzliche Einigkeit darüber erzielt werden, dass ein stufenweiser Ausbau an- gestrebt werden soll. Hierfür ist bedeutsam, dass der Re- gionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg sich bereit erklärt hat, Planungskosten für den zweigleisigen Aus- bau des Abschnittes Horb–Neckarhausen als 1. Baustufe der Gesamtmaßnahme bereitzustellen. Zu Frage 50: Ein konkreter Zeitrahmen, in dem der Abschnitt süd- lich von Horb ausgebaut werden könnte, kann derzeit noch nicht genannt werden. Genauere Informationen können erst gegeben werden, sobald die weiteren Pla- nungen mit finanzieller Unterstützung der Region abge- schlossen sind. Anlage 21 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/8310, Fragen 51 und 52): Wie ist der Sachstand bei der Erstellung des Berichts zum Zustand der Bundesfernstraßenbrücken, und wann wird dieser Bericht dem Bundestag zugeleitet? Von welchen Kosten für die Sanierung der Brücken geht die Bundesregierung aus, und wo liegen die Schwerpunkte der Sanierung? Zu Frage 51: Der Bericht wird derzeit erstellt, er soll noch im März vorgelegt werden. Derzeit wird eine ergänzende Infor- mation zu den Brücken der Bundesfernstraßen zum Stra- ßenbaubericht 2006 erstellt. Diese soll in Kürze vorge- legt werden. Zu Frage Nr. 52: Die dem Bundesverkehrswegplan zugrunde liegende Erhaltungsbedarfsprognose weist für die Erhaltung der Brücken und Ingenieurbauwerke der Bundesfernstraßen von 2008 bis 2015 einen Finanzbedarf von circa 5 Mil- liarden Euro aus. Nach dem aktuellen, von den Ländern gemeldeten mittelfristigen Erhaltungsprogramm 2008 bis 2011 liegen die Schwerpunkte der Erhaltung von p A d A s d m n A d A ( d s A s B d M E n F c d u d F u § d (D unkte hauptsächlich auf den Bundesstraßen. nlage 22 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage der bgeordneten Dorothée Menzner (DIE LINKE) (Druck- ache 16/8310, Frage 54): Wie begründet die Bundesregierung, dass ein Zusammen- fassen der Bereiche Personenfernverkehr, Personennahverkehr und Güterverkehr der Deutsche Bahn AG zu einer eigenstän- digen kapitalprivatisierten Holdinggesellschaft keine Verschmel- zung wesentlicher Teile der Deutsche Bahn AG darstellt, und wie entspricht dies den Vorgaben des Deutsche Bahn Grün- dungsgesetzes (DBGrG)? Der Koalitionsausschuss hat die zuständigen Ressorts er Bundesregierung gebeten, unter anderem das Holding- odell einer Prüfung zu unterziehen. Die Prüfung ist och nicht abgeschlossen. nlage 23 Antwort er Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage der bgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Drucksache 16/8310, Frage 55): In welchen Ausschüssen und zu welchen Anträgen, in de- nen das Thema Ostdeutschland behandelt wurde (z. B. Ren- tenangleichung, Abwanderung von jungen Menschen aus den neuen Ländern, ärztliche Versorgung im ländlichen Raum) war der zuständige Bundesminister im Jahr 2006 anwesend? Grundsätzlich gilt: Die Behandlung von Themen in en Ausschüssen des Deutschen Bundestages richtet ich primär nach fachlichen Kriterien (vergleiche §§ 64 bs. 1, 62 Abs. 1, Satz 3 Geschäftsordnung des Deut- chen Bundestages). Das gilt auch für Themen, die einen ezug zu den neuen Ländern aufweisen. Sie werden fe- erführend in den zuständigen Fachausschüssen nach aßgabe des jeweiligen Geschäftsbereichs behandelt. s ist deshalb Aufgabe der jeweils zuständigen Fachmi- ister und deren Vertreter, den Abgeordneten auch zu achthemen mit Bezug zu Ostdeutschland für Ausspra- hen zur Verfügung zu stehen. Der Beauftragte der Bun- esregierung für die neuen Länder initiiert, koordiniert nd begleitet die Gesamtpolitik der Bundesregierung für ie neuen Länder. In dieser Funktion wird er an allen ragen, die Ostdeutschland betreffen, frühzeitig beteiligt nd kann sich in die Verfahren einbringen (vergleiche § 21, 45 Abs. 2 der Gemeinsamen Geschäftsordnung er Bundesministerien). 147. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 5. März 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23
Gesamtes Protokol
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614700000

Die Sitzung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Befragung der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat als Thema der heutigen Ka-
binettssitzung mitgeteilt: Deutsche Beteiligung an der
Rechtsstaatlichkeitsmission im Kosovo im Rahmen der
ESVP.

Wir haben mittendrin eine Wortmeldung zur Ge-
schäftsordnung vorliegen. – Bitte.


Dr. h.c. Jürgen Koppelin (FDP):
Rede ID: ID1614700100

Nicht mittendrin, sondern gleich zu Beginn, Frau Prä-

sidentin. – Ich halte dieses Thema für sehr wichtig, un-
sere Präsenz angesichts dessen aber für unerträglich. Das
trifft auf alle Fraktionen zu. Ich schlage vor, die Sitzung
für 15 Minuten zu unterbrechen, damit die Geschäftsfüh-
rer ihre Fraktionsmitglieder herbeirufen können. So geht
das nicht: Bei der SPD ist nur der Geschäftsführer anwe-
send. Von meiner Fraktion ist außer mir zumindest noch
der außenpolitische Sprecher anwesend. Insgesamt gese-
hen, ist das aber unzumutbar. Ich schlage eine Unterbre-
chung von 15 Minuten vor, damit wir eine bessere Prä-
senz bekommen.

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Redet

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614700200

Eine Wortmeldung des Kollegen Grund.


Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1614700300

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich widerspreche

dem Antrag, die Sitzung für 15 Minuten zu unterbre-
chen; denn die Fachleute der Fraktionen, die dieses
Thema besonders interessiert, sind anwesend und kön-
nen das Gesagte in den Arbeitsgruppen weitergeben, so-
dass wir mit der Regierungsbefragung beginnen können.

Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
Gibt es weitere Wortmeldungen? – Das sc

der Fall zu sein. Dann lasse ich über den Antra
legen Koppelin abstimmen. Wer stimmt für d

(C (D ung n 5. März 2008 0 Uhr es Kollegen Koppelin? – Wer stimmt dagegen? – Das ind eindeutig weniger gewesen. Insofern unterbrechen ir die Sitzung für 15 Minuten. Die Sitzung ist wieder eröffnet. Wir waren beim Tagesordnungspunkt 1, der Befra ung der Bundesregierung. Die Bundesregierung hat als hema der heutigen Kabinettssitzung mitgeteilt: Deutche Beteiligung an der Rechtsstaatlichkeitsmission im osovo im Rahmen der ESVP. Das Wort für den einleitenden fünfminütigen Bericht at der Staatsminister für Europa im Auswärtigen Amt, ünter Gloser. Bitte schön, Herr Gloser. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Die Bundesregie ung hat heute die Entsendung von bis zu 180 Polizeieamtinnen und Polizeibeamten des Bundes und der änder an der Rechtsstaatlichkeitsmission im Kosovo im ahmen der ESVP, EULEX Kosovo genannt, beschlos en. Die Unterstützung des Kosovo mit Maßnahmen im ext Rahmen der Europäischen Sicherheitsund Verteidigungspolitik ist ein wichtiger Beitrag zur Stabilität des Kosovo und der Region. Zugleich dient die Mission EULEX Kosovo dem übergeordneten Ziel der Europäischen Union, das Kosovo und seine Nachbarn auf dem westlichen Balkan an euroatlantische Strukturen heranzuführen. Mit dieser Mission betreten wir in mehrfacher Hinsicht Neuland: Es handelt sich um die bisher größte und anspruchsvollste zivile Mission im Rahmen der Europäischen Sicherheitsund Verteidigungspolitik. Es ist die erste zivile ESVP-Mission, die auch begrenzte exekutivhoheitliche Befugnisse wahrnehmen wird, und es ist die ssion, an der sich unsere amerikanischen en. ns 1 829 internationale Experten umfasission wird im Kosovo Aufgaben in den : heint nicht g des Kolen Antrag erste ESVP-Mi Partner beteilig Die mindeste sende ESVP-M Staatsminister Günter Gloser Bereichen Polizei, Justiz und Zoll übernehmen. Der Schwerpunkt der Mission wird in der Beobachtung, Anleitung und Beratung der lokalen Institutionen liegen. Die Mission wird das Kosovo bei der Entwicklung unabhängiger, multiethnischer Einrichtungen im Rechtsstaatsbereich unterstützen. EULEX Kosovo hat den Auftrag, die Institutionen des Kosovo einschließlich der Justizund Strafverfolgungsbehörden bei ihren Fortschritten auf dem Weg zu stabilen und verantwortungsbewussten Einrichtungen und bei der weiteren Entwicklung und Festigung eines unabhängigen, multiethnischen Justizwesens sowie von multiethnischen Polizeiund Zolldiensten, die rechtsstaatlichen Prinzipien verpflichtet sind, zu unterstützen. Die Mission wird aber auch sicherstellen, dass diese Organe frei von politischer Einflussnahme sind und international anerkannte Standards und bewährte europäische Praktiken anwenden. Mit der einstimmigen Billigung des Operationsplanes am 15. Februar 2008 wurde die Aufbauphase von EULEX Kosovo eingeleitet. Angesichts der geplanten Größe und Komplexität dieser zivilen ESVP-Mission haben die Arbeiten für die Personalauswahl und die logistische Vorbereitung für EULEX Kosovo schon vorher begonnen und werden in der jetzt laufenden Übergangsphase weiter verstärkt. Ziel ist die Herstellung der vollen Einsatzfähigkeit von EULEX Kosovo bis zur Übernahme der Verantwortung, die nach der vorzeitigen Planung für Mitte Juni 2008 vorgesehen ist. Die Bundesregierung war am Zustandekommen von EULEX Kosovo aktiv beteiligt und sieht in den Vorbereitungen der Mission während der derzeit laufenden Aufwuchsphase einen Schwerpunkt ihrer Arbeit im Bereich der Gemeinsamen Außenund Sicherheitspolitik und der Europäischen Sicherheitsund Verteidigungspolitik. Die Bundesregierung hat seit Anfang der Missionsvorbereitung auf eine substanzielle deutsche Beteiligung an allen Komponenten von EULEX Kosovo hingearbeitet. Zu diesem Zweck wurde mit dem Personalrekrutierungsprozess frühzeitig begonnen. Bisher sind circa zwei Drittel der für die Mission vorgesehenen Stellen ausgeschrieben worden. Deutschland hat in diesem Rahmen Zusagen für 129 Stellen, darunter 98 Polizisten, erhalten. Mit dem nordrhein-westfälischen Polizeibeamten Rainer Kühn stellen wir den Leiter der Polizei, der zahlenmäßig stärksten Komponente der Mission. Die Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten der EULEX Kosovo haben begrenzte exekutive Befugnisse. Ihr Einsatz erfolgt daher grundsätzlich bewaffnet. Vielen Dank. – Ich bitte zunächst darum, Fragen zu dem eben genannten Themenbereich zu stellen. Bitte schön, Herr Gehrcke. Herr Staatsminister, es versteht sich von selbst, dass eine Rechtsstaatlichkeitsmission ihrerseits rechtsstaatliche, das heißt völkerrechtliche, Grundlagen haben muss. D E a G r ß e g f B B s v I t w E u g n w B d k d s d s d s a k G d (C (D arüber haben Sie leider keine Ausführungen gemacht. s gilt nach wie vor die UN-Resolution 1244. Das ist für lles, was das Kosovo betrifft, die völkerrechtliche rundlage. Wo sieht die Bundesregierung die völker echtliche Grundlage für die EULEX-Mission, da es auer einer Kenntnisnahme des Generalsekretärs der Verinten Nationen bislang dazu nichts Völkerrechtliches egeben hat? Bitte schön. Herr Kollege Gehrcke, wir haben dieses Thema mehr ach in den Ausschüssen, aber auch bei Befragungen der undesregierung bzw. bei Fragestunden behandelt. Die undesregierung und die Europäische Union stützen ich bei der Einsetzung dieser ESVP-Mission auf die on Ihnen zitierte UN-Resolution 1244. Eine Nachfrage? – Bitte schön. Wie allen, die sich damit beschäftigt haben, ist auch hnen bekannt, Herr Staatsminister, dass in der Resoluion 1244 die EULEX-Mission überhaupt nicht erwähnt ird. Die UNMIK-Mission findet sich im Text wieder. s ist bislang nicht klar, in welchem Verhältnis UNMIK nd EULEX zueinander stehen. Ich weiß, dass es ein Rechtsgutachten im Auswärtien Amt dazu gibt. Dieses Rechtsgutachten ist bislang ur auszugsweise veröffentlicht worden. Wäre das Ausärtige Amt bereit, allen Abgeordneten des Deutschen undestages das vorliegende Rechtsgutachten auszuhänigen, damit sich jeder eine eigene Meinung bilden ann? Herr Kollege Gehrcke, ich habe mehrfach betont, ass wir uns in der Europäischen Union bei dieser Mision auf die UN-Resolution 1244 stützen. Außerdem arf ich sagen – auch das ist bestätigt worden –, dass ich selbst die UNMIK-Mission seit der Verabschiedung ieser Resolution mehrfach verändert hat. Im Übrigen ind wir vom Präsidenten des Kosovo zu dieser Mission usdrücklich eingeladen worden. Was Ihre andere Frage angeht, kann ich Ihnen leider eine Zusage geben. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Warum nicht? So geheim?)


(Unterbrechung von 13.02 bis 13.17 Uhr)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614700400
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614700500




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614700600
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614700700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614700800
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614700900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614701000
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614701100
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614701200


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614701300

Jetzt Frau Beck, bitte schön.

Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE
RÜNEN):
Herr Staatsminister, die Bündnisgrünen begrüßen

iese erste gemeinsame europäische Mission, die dem






(A) )



(B) )


Marieluise Beck (Bremen)

zivilrechtlichen Aufbau des Kosovo dienen bzw. ihn be-
gleiten soll. Die Frage ist, wie sich der Übergang von
UNMIK zu EULEX praktisch und faktisch vollzieht.
Hat das bereits stattgefunden?

In diesem Zusammenhang gleich ein Blick auf die
schwierige Stadt Mitrovica. Sie haben eben gesagt,
Grundlage sei der Erhalt eines multiethnischen Kosovo.
Wie gestaltet sich derzeit die Situation in Mitrovica?


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614701400

Herr Gloser, bitte.


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614701500

In der Phase des Übergangs – wir haben dafür unge-

fähr 120 Tage angesetzt – werden die entsprechenden
Abstimmungen stattfinden, auch was die Themen an-
geht, die den Übergang betreffen. Ich gebe Ihnen völlig
recht – darauf legen wir auch Wert –, dass weiterhin der
multiethnische Ansatz zum Ausdruck kommen muss.
Wir wissen alle von den Unruhen in den letzten Tagen.
Angesichts dieser Unruhen hoffen wir, dass UNMIK in
bestimmten Regionen – auch in der Region, die Sie ge-
rade angesprochen haben – wieder deutlich sichtbar
wird. Es darf keine Separierung geben; denn es muss
vermieden werden, dass nur eine Ethnie in einer be-
stimmten Region vertreten ist.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614701600

Eine Nachfrage, Frau Beck.

Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN):

Noch einmal zu der schwierigen Region Mitrovica.
Wie viele serbische Polizisten aus dieser gemischten, ur-
sprünglich mit 200 Polizisten besetzten Mission sind
denn noch im Dienst? Gibt es Bemühungen, sie zur
Rückkehr in den Dienst zu bewegen? Wie gestaltet sich
die Situation derzeit?


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614701700

Frau Kollegin Beck, ich kann Ihnen jetzt keine ge-

naue Zahl nennen. Aber es ist in der Tat so, dass wir,
wenn wir überhaupt das von uns gesteckte Ziel erreichen
wollen, nämlich multiethnische Verhältnisse im Bereich
Polizei, Justiz und Zoll zu haben, wieder zu einem Zu-
stand kommen müssen, der es den Serben, die im
Kosovo leben, erlaubt, in den Dienst zurückzukehren.
Da werden entsprechende Versuche unternommen. Viel-
leicht können wir Ihnen in den nächsten Tagen schrift-
lich über den aktuellen Stand Bescheid geben.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614701800

Herr Hoyer, bitte schön.


Dr. Werner Hoyer (FDP):
Rede ID: ID1614701900

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatsminister,

die EULEX-Mission, die wir als Liberale im Prinzip be-
grüßen, bezieht sich auf das gesamte Territorium des
Kosovo. Die Rechtsgrundlage, auf die Bezug genommen
wird – Sie haben sie gerade noch einmal zitiert –, ist die

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(C (D N-Resolution 1244. In der Resolution 1244 sind betimmte Rechte für die Sicherheitsorgane serbischer Naionalität im Norden des Kosovo niedergelegt. Für den all, dass die serbischen Kräfte in den Norden des osovo zurückkehren sollten, frage ich Sie: Sind damit icht Konflikte programmiert, und wie will man, mit solhen Konflikten gegebenenfalls umgehen? Sie haben ja die aktuelle Situation beschrieben. Wenn ir es als grundsätzliche Aufgabe ansehen – damit omme ich auf die Frage von Frau Beck zurück –, muliethnische Bereiche zu gestalten, dann müssen wir zu rreichen versuchen, dass die Menschen, die aus diesem ienst ausgeschieden sind, zurückkommen. Das ist si herlich jetzt auch eine Aufgabe für die verantwortliche ission UNMIK. Nachfrage, Herr Hoyer. Ich möchte noch eine Nachfrage stellen. Für den chutz wäre im Zweifel UNMIK verantwortlich. Das ürde dann gegebenenfalls eine Hilfestellung durch FOR bedeuten. Ist der Schutz von EULEX durch FOR gewährleistet, gegebenenfalls auch im Norden? Wir haben immer unterstrichen, dass KFOR eine sehr ichtige Rolle spielt. Deshalb wird der Bereich der Mision, der letztendlich aktiv wird, wenn die Mitarbeiterinen und Mitarbeiter der EULEX im Kosovo sind, dann en entsprechenden Schutz durch KFOR bekommen erden. Frau Dağdelen. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich möchte zu ächst, wie es auch meine Vorredner getan haben, mitteien, wie wir zu dieser Mission stehen. Wir begrüßen die ULEX-Kosovo-Mission nicht, weil wir der Auffassung ind, dass sie völkerrechtswidrig ist. Sie haben, Herr taatsminister, ausgeführt, Sie würden mit dieser Mision Neuland betreten. In der Tat könnte dies so sein, vor llem, wenn man sich noch einmal die Aussage des rusischen UN-Botschafters Tschurkin vergegenwärtigt, der agte, dass die EULEX-Kosovo-Mission illegal ist. Ich öchte Sie gerne fragen: Wie beurteilen Sie diese Aus age des russischen UN-Botschafters? Die Europäische Union hat sich in den letzten Mona en mehrfach mit der Frage der politischen Entwicklung m westlichen Balkan beschäftigt. Dazu gehören auch ie Verhandlungen, die beispielsweise der ehemalige innische Staatspräsident Ahtisaari mit beiden Parteien eführt hat. Wie Sie wissen, ging es uns immer um eine Staatsminister Günter Gloser einvernehmliche Lösung. Diese ist aber selbst durch den Einsatz einer Troika nicht zustande gekommen. Die Europäische Union kam dann zu der Überzeugung, dass die UN-Resolution 1244 eine Grundlage für diese Mission bietet. Insofern muss ich, denke ich, nicht auf eine Äußerung einer Person – nämlich des russischen UNBotschafters – eingehen. Eine Nachfrage, Frau Dağdelen. Mich interessiert vor allem Ihre Einschätzung, wie sich die Verfassungswidrigkeit der EULEX-Mission im Kosovo auf den Status der Polizeitruppen vor Ort auswirkt. Wir sind, wie gesagt, der Auffassung, dass wir mit der UN-Resolution 1244 eine völkerrechtliche Grundlage haben. Zudem hat der Staatspräsident des Kosovo die Europäer eingeladen, diese Mission zu gestalten. Ich kann nicht erkennen, dass die Teilnahme an der EULEXMission im Kosovo völkerrechtswidrig ist. Frau Zapf, bitte schön. Herr Staatsminister, Sie haben erwähnt, dass für zwei Drittel des benötigten Personals Stellenausschreibungen erfolgt sind. Das heißt, es fehlt noch ein Drittel der Ausschreibungen. Inwiefern ist auf der Grundlage des bisher rekrutierten Personals die notwendige Qualifikation gewährleistet? Sie haben die 98 Polizeibeamten erwähnt, die von Deutschland gestellt werden. Sind auch sie bereits alle rekrutiert und verpflichtet? Können wir garantieren, dass wir die 98 Polizeibeamten tatsächlich stellen können? Frau Kollegin Zapf, diese Frage ist mir schon in einer vorhergehenden Fragestunde gestellt worden. Im Zusammenhang mit anderen ESVP-Missionen gelingt es uns auch, das notwendige Personal zu stellen. Dieser Punkt wurde seinerzeit von Frau Kollegin Beck im Hinblick auf Afghanistan angesprochen. Die ersten Stellenausschreibungen haben dazu geführt, dass rechtzeitig das notwendige Personal mit der entsprechenden Qualifikation rekrutiert werden kann. Es geht nicht nur um die Besetzung von Polizeistellen, sondern darüber hinaus auch um eine Beratungsfunktion. Die Besetzung der notwendigen Stellen wird insgesamt schwieriger, je mehr Anforderungen an die Qualifikation gestellt werden. Aber auch im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung im Zollwesen gelingt es uns, die entsprechenden Fachfrauen und Fachmänner zu rekrutieren. Es wird eine zweite Ausschreibungswelle geben, sodass wir heute davon ausgehen, die für die Mission im K n u s e m G I a v e v K m S u E c d s T w E b s f A E s b h s n z d P a a d d w (C (D osovo erforderliche Personenzahl einstellen zu könen. Sie haben keine Nachfrage. – Herr Seifert, bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatsminister, nabhängig davon, ob der Einsatz rechtmäßig ist: Sie prachen mehrfach – wie eben in Ihrer Antwort auf die ntsprechende Nachfrage – davon, dass Sie im Kosovo ultiethnische Strukturen erhalten bzw. schaffen wollen. eht das nicht an der Realität vorbei? Ist nicht vielmehr hr Auftrag, den Sie sich gerade selber geben wollen, ufgrund der vorhandenen monoethnischen Strukturen öllig an den Haaren herbeigezogen? Es gab nie einen Zweifel daran, dass wir die multi thnische Zusammensetzung bewahren wollen. In den orhergehenden Verhandlungen haben wir gegenüber ritikern aus Serbien auch immer wieder deutlich geacht, dass diese Mission und die von uns angestrebte tatuslösung auf Minderheiten Rücksicht nehmen soll nd dass wir keine Separation wollen. s geht nicht allein darum, was diejenigen vor Ort mahen, sondern man muss auch berücksichtigen, wodurch ieses Handeln ausgelöst worden ist. Wir haben die trenge Anforderung – das haben Herr Ahtisaari und die roika in den Verhandlungen deutlich gemacht –, dass ir den multiethnischen Ansatz gewährleisten wollen. s müssen aber alle Beteiligten daran mitwirken, dass er eibehalten wird. Haben Sie eine Nachfrage, Herr Seifert? – Bitte chön. Herr Staatsminister, genau danach habe ich gerade ge ragt. Dass jemand das will, kann ich noch verstehen. ber neben dem Willen der Bundesregierung oder der U gibt es auch das richtige Leben. Das richtige Leben ieht anders aus als der Auftrag, den Sie sich selbst geen. Was passiert, wenn sich nach einer bestimmten Zeit erausstellt, dass keine multiethnischen Strukturen gechaffen werden können, weil die handelnden Akteure icht mitmachen? Herr Kollege, wir haben versucht, während des gan en Verhandlungsprozesses immer deutlich zu machen, ass der Schutz der Minderheiten ein ganz wichtiger unkt des Ahtisaari-Plans ist. Sicherlich hätte man hier uch eine andere Politik betreiben können. Wenn wir ber den Schutz der Minderheiten sicherstellen wollen, ann gehört dazu die aktive Mitarbeit derjenigen, die ort leben, aber auch derjenigen – das sage ich ganz beusst –, die außerhalb des Kosovo politische Verantwor Staatsminister Günter Gloser tung haben. Nur wenn diese darauf hinwirken, kann das Ziel erreicht werden. Frau Beck, bitte schön. Marieluise Beck GRÜNEN)

Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614702000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614702100
Dr. Werner Hoyer (FDP):
Rede ID: ID1614702200
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614702300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614702400
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614702500
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614702600




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614702700
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614702800
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614702900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614703000
Uta Zapf (SPD):
Rede ID: ID1614703100
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614703200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614703300
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614703400
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614703500

(Zuruf von der LINKEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614703600
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614703700
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614703800




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614703900

Herr Staatsminister, können Sie eine Einschätzung
davon geben, wie sich das Kosovo in absehbarer Zeit
entwickelte, wenn sich UNMIK zurückzöge – dann ent-
stünde sicherlich ein Vakuum –, wenn keine zivile
ESVP-Mission vor Ort wäre und somit Polizei, Justiz
und Zoll nicht aufgebaut würden? Was bedeutete das ge-
rade im Hinblick auf das ethnische Zusammenleben in
dieser Region? Können Sie die Auffassung der Links-
partei kommentieren, die das Ganze für illegal hält?


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614704000

Angesichts der Verantwortung der Europäischen

Union haben wir – auch unter Hinweis auf andere Vor-
gänge auf dem westlichen Balkan – immer gesagt, dass
die Europäische Union verpflichtet ist, dort Verantwor-
tung zu übernehmen. Es darf kein Vakuum entstehen.
Niemand redet von der Auflösung von UNMIK. Die Zu-
sammenarbeit zwischen EULEX und UNMIK muss ins-
besondere in der Übergangsphase in den nächsten
Wochen sehr genau abgestimmt werden. Die Verantwor-
tung der Europäer sowie von UNMIK und EULEX be-
steht darin, es nicht zu einem Vakuum kommen zu las-
sen. Ansonsten wären bestimmte Dinge, die wir uns
vorgenommen haben, nicht sichergestellt.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614704100

Frau Beck, eine Nachfrage, bitte schön.

Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN):

Herr Staatsminister, können Sie uns – zumindest die
Eckpunkte – mitteilen, welcher Minderheitenschutz und
welche Minderheitenrechte im Ahtisaari-Plan, über den
Herr Ischinger weiterverhandelt hat, für ein selbstständi-
ges Kosovo festgeschrieben wurden?


Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614704200

Wir haben bei den Verhandlungen ausdrücklich da-

rauf hingewiesen, dass die Rechte der Ethnien im Rah-
men des Projektes eines selbstständigen Kosovo sicher-
gestellt sein müssen, insbesondere was die Verwaltung,
das eigene Kulturleben und den Schutz der Religion an-
geht.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614704300

Frau Dağdelen.


Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614704400

Herr Staatsminister, die Polizeitruppen befinden sich

dort in erster Linie im Einsatz zur Riot Control, also zur
Aufstandskontrolle. Mit welcher Bewaffnung sollen

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(C (D iese Polizeitruppen eigentlich eventuelle Aufstände beämpfen? Es geht insgesamt nicht darum, Aufstände zu be ämpfen, sondern darum, beim Aufbau entsprechender inheiten beratend mitzuwirken und für Sicherheit zu orgen. Es geht nicht darum, die Bekämpfung von Auftänden als Hauptaufgabe der Polizeimission zu definieen. Frau Dağdelen, eine Nachfrage, bitte schön. Es ist seltsam, dass diese Truppen, die der Riot Control, er Aufstandskontrolle, dienen sollen, eventuell auftreende Aufstände nicht bekämpfen sollen. Das ist irgendie zweifelhaft. Herr Staatsminister, die EULEX-Mission hat sich laut erichten aus dem Norden des Landes komplett zurückezogen. Ist eigentlich geplant, die EULEX-Mission ithilfe der KFOR-Truppen wieder gewaltsam in den orden zurückzubringen? Frau Kollegin, wenn ich richtigstellen darf: Die ULEX-Mission arbeitet noch nicht. Zurzeit ist die Mision UNMIK vorhanden. In einer meiner ersten Antworen habe ich von einem gewissen Vakuum und davon geprochen, dass UNMIK auch im Norden sichtbar werden uss. Es gab verschiedene Vorbereitungsarbeiten, und ie EULEX-Mission ist jetzt in Gang gesetzt worden. er Übergang wird, wie ich bereits in der Antwort auf ie Frage von Kollegin Beck gesagt habe, erst organiiert. Frau Zapf, bitte. Herr Staatsminister, wir haben jetzt über den Sicher eitsaspekt und über den Institutionenaufbau gesprohen. Ein wesentlicher Bestandteil einer positiven Enticklung im Kosovo ist aber der wirtschaftliche Aufbau, ie dritte Säule von UNMIK. Es stellt sich die Frage der rivatisierung und der zukünftigen Entwicklung, die icht zuletzt davon abhängt. Welche Erwägungen haben ie Bundesregierung und die Europäische Union in Beug auf diese Säule von UNMIK, die bisher in deutscher erantwortung war? Frau Kollegin Zapf, wir sprechen jetzt über die ULEX-Mission, die die verschiedenen Bereiche, die ch erwähnt habe, abdecken soll. Ein ganz anderer Punkt st in der Tat der, dass neben der Infrastruktur Strukturen n den Bereichen Sicherheit, Zoll und Justiz, aber auch in en Bereichen Wirtschaft und Verkehr aufgebaut werden ollen. Dazu kann ich Ihnen keine genauen Zahlen Staatsminister Günter Gloser nennen. Das wird der Prozess in den nächsten Wochen zeigen. Ich bin gerne bereit, Ihnen dann Zahlen zu der Unterstützung zu nennen, die von der Bundesregierung auch im Rahmen der Hilfe für den westlichen Balkan geleistet wird. Eine Nachfrage, Frau Zapf? – Bitte. Deutschland und die Europäische Union haben bisher schon investiert. Ich vermute, dass es neue Überlegungen aufgrund der neuen Strukturen geben wird. Wenn Sie jetzt nichts dazu sagen können, wären wir dankbar, in absehbarer Zeit darüber informiert zu werden, welche Überlegungen es in dieser Hinsicht gibt. Es ist vollkommen klar: Wenn die Wirtschaft zum Laufen kommen soll, dann muss eine entsprechende Unterstützung erfolgen, wie bei anderen Bereichen auch. Ich bin gern bereit, Ihnen und dem Haus darüber Auskunft zu geben. Herr Gehrcke. Herr Staatsminister, wenn man Ihre Antworten be trachtet, dann stellt man fest, dass es keine Antwort bezüglich der Rechtsstaatlichkeitsgrundlage und des Völkerrechts gab. Ich möchte Sie präzise fragen: Wirkt die Bundesregierung an einer Zusammenführung von UNMIK, also der mandatierten Mission der Vereinten Nationen, und der geplanten Mission EULEX mit? Soll EULEX die Aufgaben übernehmen, die UNMIK bisher gehabt hat? Ich habe vorhin gesagt, dass zurzeit UNMIK vorhan den ist und wir uns jetzt in einer Übergangsphase befinden, in der EULEX aufgebaut wird. Möglicherweise werden bestimmte Funktionsbereiche übernommen. Das muss aber in den nächsten Monaten zwischen UNMIK und EULEX abgestimmt werden. Sie haben noch eine Nachfrage? – Bitte. Ich will es erst einmal verstehen, Herr Staatsminister. Warum muss eine neue Mission eingerichtet werden, nämlich EULEX, wenn es eine bestehende Mission der Vereinten Nationen, die im Wesentlichen die gleichen Aufgaben ausübt, gibt, wenn sie vielleicht auch personell nicht ausreichend ausgestattet ist? Das muss ich erst einmal begreifen. E A v E d i f g d a s d S h w s S r P m b g E S b s l E e R G f s r d u c m j m n (C (D Ich habe vorhin dargestellt, dass es sich um die größte SVP-Mission handelt, weil in bestimmten Bereichen nforderungen in Bezug auf die Beratung existieren, die orher von UNMIK nicht erfüllt werden konnten. Herr Brand, bitte schön. Herr Staatsminister, für die deutsche Beteiligung an ULEX im Kosovo und damit auch für die Sicherheit eutscher Soldaten und der kosovarischen Bevölkerung st eine der entscheidenden Fragen, welche Gründe es ür die sicherheitspolitischen Entwicklungen im Kosovo ibt. Es gab nicht erst seit der Unabhängigkeitserklärung urch das Kosovo, sondern schon in den letzten Jahren, lso deutlich früher, zum Beispiel in Mitrovica, Auschreitungen und nach der Unabhängigkeitserklärung an er Grenze zwischen den beiden Staaten Kosovo und erbien. Uns liegen zahlreiche Berichte vor, die darauf indeuten, dass das keine spontanen Ausbrüche von Gealt waren, sondern dass es dort Verbindungen bis in erbische Regierungskreise gibt. Deswegen möchte ich ie fragen: Welche Erkenntnisse hat die Bundesregieung in dieser Frage? In der Phase der Troikaverhandlungen mit beiden artnern im Oktober/November, als absehbar war, dass öglicherweise keine Einigung zustande kommt, ist von eiden Seiten versichert worden, dass keine Gewalt anewandt wird, dass man nicht dazu beitragen will, dass skalation entsteht. Wir haben Hinweise darauf, dass das alles keine pontanreaktionen waren, dass Menschen teilweise auch ei öffentlichen Kundgebungen emotionalisiert worden ind, entsprechende Schritte zu unternehmen. Deshalb iegt es nicht nur an Deutschland, sondern auch an der U, mit den Verantwortlichen zu sprechen und zur Deskalierung beizutragen. Es ist wenig hilfreich, durch eden oder durch andere Impulse dazu beizutragen, dass ewaltanwendung fortgesetzt wird. Wie ich sehe, haben Sie, Herr Brand, keine Nach rage. Dann hat der Kollege Seifert das Wort. Herr Staatsminister, sowohl KFOR als auch UNMIK ind nun schon etliche Jahre im Kosovo. Wenn ich mich echt erinnere, haben sie unter anderem die Aufgabe, ort dafür zu sorgen, dass die zivile Ordnung hergestellt nd dass Strukturen geschaffen werden, die ein friedlihes Zusammenleben der dort lebenden Menschen eröglichen. Woher nehmen Sie den Optimismus, dass es etzt, nach so vielen Jahren, in denen es nicht klappte, it dieser neuen Struktur auf einmal wunderbar funktio ieren wird? Viele Jahre lang haben wir gesagt: Es soll eine einver nehmliche Lösung gefunden werden. Eine solche Lösung ist durch die entsprechenden Verhandlungen nicht zustande gekommen. Dann haben die Kosovo-Albaner die Entscheidung getroffen, sich völkerrechtlich selbstständig zu machen. Mit dieser großen Mission geht es darum, die Stabilität auf der einen Seite herzustellen. Es geht aber auch darum, eigenständige Strukturen in diesem Land aufzubauen. Die EULEX-Mission ist befristet und soll kein Dauerzustand werden. Ich gehe davon aus, dass wir mit dieser Mission zur Stabilisierung beitragen werden. Herr Seifert, Sie haben das Wort zu einer Nachfrage. Herr Staatsminister, widersprechen Sie sich denn nicht? Gerade sagten Sie selbst, dass es die Kosovo-Albaner waren, die sich für unabhängig erklärt haben. Zuvor sagten Sie mehrfach, dass Sie multiethnische Strukturen schaffen wollen. Die ganze Zeit heißt es: Es ging nicht, multiethnische Strukturen zu schaffen. Jetzt, nachdem das Kosovo sich monoethnisch abgespalten hat, soll es auf einmal klappen. Sehen Sie nicht den Widerspruch in Ihren eigenen Aussagen? Ich sehe diesen Widerspruch nicht, Herr Kollege. Ich möchte etwas zur Unabhängigkeitserklärung durch den Kosovo klarstellen. Auch in unseren Gesprächen und Verhandlungen mit dem Kosovo haben wir immer gesagt: Wir verfolgen weiterhin den multiethnischen Ansatz. Wir müssen unseren Beitrag zum Aufbau des Kosovo im Rahmen der EULEX-Mission und darüber hinaus leisten. Herr Dr. Eisel, bitte. Herr Staatsminister, Sie haben den deutschen Anteil an der Mission dargestellt. Könnten Sie etwas zum Umfang des europäischen Anteils sagen? Welche Partner beteiligen sich? Warum gibt es bei denen, die sich beteiligen, einen Konsens darüber, die von den Kollegen der Linkspartei vorgetragenen rechtlichen Einstellungen der russischen Regierung nicht zu teilen? Vielen Dank, Herr Kollege. – Ich kann noch einmal sagen: Dieser gemeinsamen Aktion haben insgesamt 26 Mitgliedstaaten der Europäischen Union zugestimmt. Zypern hat sich aus bekannten Gründen konstruktiv enthalten. Bis jetzt haben uns alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union bis auf Malta – dort gibt es personelle Schwächen – zugesagt, sich zu beteiligen. Es werden sich aber auch Staaten beteiligen, die der Europäischen Union nicht angehören, beispielsweise die Schweiz, Norwegen, die Türkei sowie die Vereinigten Staaten. r s l h M k b d t t a L F M r b u a r g s h v v D Z d e S a s d c u s d (C (D Haben Sie eine Nachfrage? – Bitte schön. Vielen Dank. – Ich habe noch eine andere Frage: Wa um gibt es unter denen, die sich beteiligen, einen Konens darüber, die von der Linkspartei vorgetragene rechtiche Bewertung der russischen Regierung für falsch zu alten? Bei den Überlegungen und Diskussionen unter allen itgliedstaaten ging es um eine Lösung auf einer völ errechtlichen Grundlage. Hätte es Zweifel daran gegeen, hätten wir uns in der Europäischen Union nicht in ieser Eindeutigkeit darauf verständigen können. Herr Grund, bitte schön. Vielen Dank. – Herr Staatsminister, können Sie bestä igen, dass der jetzige Status des Kosovo, also die einseiige Unabhängigkeitserklärung, keine Folge einer wie uch immer geleiteten Interessenpolitik europäischer änder oder der Weltgemeinschaft gewesen ist, sondern olge der Aggression und des Völkermordes unter ilošević und durch die serbischen Truppen in den Jah en 1999 und 2000 ist, und ist Ihnen irgendein praktikaler Vorschlag bekannt, wie die Situation im Kosovo nd auch das Verhältnis der Kosovo-Albaner zu Serbien uf einer anderen Grundlage als der, für deren Durchfühung wir jetzt die Voraussetzungen schaffen, hätten gereelt werden können? Herr Kollege Grund, die Europäische Union hat ver ucht, auch unter dem Dach der Vereinten Nationen – desalb wurde ja auch Herr Ahtisaari beauftragt –, eine einernehmliche Lösung herbeizuführen, ausgehend auch on Beschlüssen im Rahmen der Vereinten Nationen. as ist nicht gelungen. Sie wissen auch, dass wir im uge der Gespräche der Troika mit den Kosovaren und en Serben noch einmal versucht haben, eine neue Idee inzubringen, die aber auch nicht auf Zustimmung der erben und der Kosovaren gestoßen ist. Wir haben also lle Möglichkeiten ausgeschöpft. Auf der anderen Seite tanden wir aber vor den Fragen, wie ein Vakuum auf em westlichen Balkan verhindert werden kann und welhe Schritte der Europäischen Union notwendig sind, nd ein notwendiger Schritt ist diese EULEX-Mission. Aufgrund des zeitlichen Rahmens beende ich an die er Stelle die Befragung. Ich danke den Fragenden und em Herrn Staatsminister. Ich rufe Tagesordnungspunkt 2 auf: Fragestunde – Drucksachen 16/8310, 16/8353 – Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt Zu Beginn der Fragestunde rufe ich gemäß Ziffer 10 Abs. 2 der Richtlinien für die Fragestunde die dringliche Frage der Kollegin Dorothée Menzner auf Drucksache 16/8353 auf: Wie gedenkt die Bundesregierung bei einer Änderung des VW-Gesetzes sicherzustellen, dass ein Beschluss, eines der Werke zu schließen, wie bisher an eine Zweidrittelmehrheit im Aufsichtsrat gebunden ist, die ohne die Vertreter der Arbeitnehmer nicht zustande kommen kann, und wie bewertet die Bundesregierung vor diesem Hintergrund die Anfang dieser Woche bekannt gewordene Absicht der Porsche AG, die Mehrheit der Aktien der Volkswagen AG zu übernehmen? Zur Beantwortung steht der Herr Parlamentarische Staatssekretär Alfred Hartenbach bereit. A Meine Antwort: Über die Errichtung oder Verlegung von Produktionsstätten – es geht nämlich um beides, Frau Menzner – von VW werden auch in Zukunft die zuständigen Organe der Volkswagen AG entscheiden. Der Europäische Gerichtshof hatte im Herbst letzten Jahres festgestellt, dass einzelne Bestimmungen des geltenden VW-Gesetzes gegen europäisches Recht verstoßen. Diese Entscheidung muss nun in nationales Recht umgesetzt werden. Über den Umfang der notwendigen Gesetzgebung berät die Bundesregierung noch, und inwieweit Porsche sich an VW beteiligt, bleibt den Unternehmen im Rahmen des rechtlich Zulässigen überlassen. Frau Menzner, Sie haben eine Nachfrage? Ja. Danke. – Herr Staatssekretär Hartenbach, es ist na türlich vollkommen richtig, dass Porsche sein Engagement bei VW frei wählen kann. Sicherlich haben aber sowohl Porsche als auch die Bevölkerung und die Belegschaft ein Interesse daran, zu wissen, wie es weitergeht. Sie haben eben ganz richtig gesagt, dass nur einzelne Passagen des VW-Gesetzes vom EuGH infrage gestellt wurden. Ich frage Sie, ob die Berichterstattung von AP vom 3. März stimmt, in der der stellvertretende Regierungssprecher Thomas Steg zitiert wird, es gäbe eine Vorlage des Bundesjustizministeriums, die im Moment in der Ressortabstimmung sei. Wenn das so ist, dann würde mich interessieren, wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist. A Ich möchte es anders angehen. Ich kommentiere Pressemeldungen grundsätzlich nicht. Das mache ich seit fünf Jahren nicht. Da wir als Justizministerium aber selbst mit Pressemeldungen an die Öffentlichkeit getreten sind, glaube ich sagen zu dürfen: In demokratischen Staaten ist es ein absolut üblicher Vorgang, dass in einem Ressort Ideen und Gedanken entwickelt und Gesetzgebungsvorschläge unterbreitet werden und dass dann innerhalb der Regierung die Ressortabstimmung erfolgt. V h v h g W I d b d g a b h d d s d i w G M – d z 1 H (C (D Wir werden uns natürlich daran halten, auch an die orgaben, die uns der Europäische Gerichtshof gemacht at. Zusammen mit der Kommission werden wir eine ernünftige Lösung in dieser Legislaturperiode, mit hoer Wahrscheinlichkeit noch in diesem Jahr, finden. Haben Sie eine weitere Nachfrage? Eine Nachfrage noch, Herr Staatssekretär. Haben Vor änge wie die Massenentlassungen und die geplante erksschließung von Nokia in Bochum Einfluss auf hre Überlegungen das Gesetz betreffend? A Frau Menzner, die Massenentlassungen bei Nokia haen uns alle sehr getroffen. Sie dürfen sicher sein, dass iese Bundesregierung ihrer sozialen Verantwortung geenüber dem Wirtschaftsstandort Deutschland und vor llen Dingen gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Areitnehmern in Deutschland gerecht wird. Eine Nachfrage der Kollegin Enkelmann. Herr Staatssekretär, wenn ich Sie richtig verstanden abe, wird noch im laufenden Jahr 2008 von der Bunesregierung ein Gesetzentwurf vorgelegt. Heißt das, ass sich Frau Zypries gegen den Widerstand des Wirtchaftsministers wird durchsetzen können? A Verehrte Frau Kollegin Enkelmann, Sie sollten nicht m Kaffeesatz lesen. Ich habe nur deutlich gemacht, dass ir noch in diesem Jahr die Vorgaben des Europäischen erichtshofes in nationales Recht umsetzen werden. ehr habe ich nicht gesagt. Okay? (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Ja, ja!)

Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614704500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614704600
Sevim Dağdelen (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614704700
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614704800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614704900
Uta Zapf (SPD):
Rede ID: ID1614705000
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614705100




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614705200
Uta Zapf (SPD):
Rede ID: ID1614705300
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614705400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614705500
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614705600
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614705700
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614705800
Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614705900
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614706000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614706100
Michael Brand (CDU):
Rede ID: ID1614706200
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614706300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614706400
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614706500




(A) )


(B) )

Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614706600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614706700
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614706800
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614706900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614707000
Dr. Stephan Eisel (CDU):
Rede ID: ID1614707100
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614707200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614707300
Dr. Stephan Eisel (CDU):
Rede ID: ID1614707400
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614707500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614707600
Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1614707700
Günter Gloser (SPD):
Rede ID: ID1614707800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614707900




(A) )


(B) )

Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614708000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614708100
Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614708200
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614708300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614708400
Dorothee Menzner (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614708500
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614708600
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614708700
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614708800
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614708900

(Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Aha!)



Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614709000

Das Wort Kaffeesatz – –

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614709100


Verzeihung, ich nehme das mit dem größten Bedauern
urück. Aber Kaffeesatz ist etwas Schönes. 1945 und
946 war Kaffeesatz etwas Wertvolles.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614709200

Sie verstehen mich gerade ganz falsch, Herr

artenbach. Ich wollte das Wort „Kaffeesatz“ zum An-






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
lass nehmen, meiner Hoffnung Ausdruck zu verleihen,
dass Sie heute noch zu einem gemütlichen Kaffee kom-
men. Ich habe erfahren, dass Sie heute Ihren
65. Geburtstag feiern.

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614709300


So ist es.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614709400

Dazu gratulieren wir alle Ihnen ganz herzlich, wün-

schen Ihnen alles Gute und als Evangelischem auch Got-
tes Segen.


(Beifall)


A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614709500


Das war der Respekt vor dem hohen Präsidium, der
mich sofort hat reagieren lassen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614709600

Es freut mich sehr, dass Sie auch an Ihrem Geburtstag

so gute Reflexe zeigen. – Ganz herzlichen Dank.

Nachdem die dringliche Frage aufgerufen und beant-
wortet worden ist, kommen wir zu den Fragen auf
Drucksache 16/8310 in der üblichen Reihenfolge.

Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Auswär-
tigen Amtes. Zur Beantwortung steht der Herr Staats-
minister Dr. Gernot Erler zur Verfügung.

Ich rufe zunächst die Frage 1 des Abgeordneten
Winfried Nachtwei auf:

Wie bewertet die Bundesregierung das Ergebnis der Wel-
lingtoner Streumunitionskonferenz, bei der drei Viertel aller
anwesenden Länder den Grundsatz eines Totalverbotes jegli-
cher Streumunition ohne Ausnahmen und ohne Übergangs-
fristen unterstützte, und aus welchen Gründen versucht die
Bundesregierung, den Entwurf eines Vertrages für ein voll-
ständiges Verbot jeglicher Streumunition durch Ausnahme-
regelungen für vermeintlich ungefährlichere Streumunitions-
typen aufzuweichen?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614709700


Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Kollege
Nachtwei, die Antwort der Bundesregierung lautet wie
folgt:

Die Bundesregierung verfolgt in Übereinstimmung
mit der Entschließung des Deutschen Bundestages vom
28. September 2006 das Ziel eines vollständigen Verbots
von Streumunition, und zwar ohne Ausnahme. Die Bun-
desregierung hat diese Entschlossenheit auch in Welling-
ton unterstrichen und die Bereitschaft bekräftigt, noch
im Jahr 2008 zu einem Ergebnis zu kommen. Deutsch-
land hat daher die in Wellington vorgelegte Erklärung
für ein Verbot von Streumunition gezeichnet und so sein
Engagement für ein Verbot von Streumunition bekräf-
tigt. Die Bundesregierung hat deshalb auch konkrete
Textvorschläge zu der zu schaffenden Konvention ge-
macht, die bei dem Verhandlungstreffen in Dublin Ende
Mai 2008 zu beraten sein werden.

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(C (D Bedauerlich ist, dass die von der Bundesregierung nd der großen Mehrzahl der europäischen Partner georderten konkreten Fortschritte in der Sache bisher auseblieben sind. So hat es in Wellington noch keine konrete Arbeit am Text des vorliegenden Entwurfs der slo-Konvention gegeben. Herr Nachtwei, Ihre Nachfrage. Herr Staatsminister, Sie haben auf den diesbezügli hen Beschluss des Bundestages vom vorigen Jahr veriesen. Allerdings wurde in diesem Beschluss eine Ausahme vorgesehen, nämlich dass die Verbotsforderung ogenannte ungefährliche Streumunition nicht betreffe. eine Frage: Welche empirischen Belege hat die Bunesregierung denn bisher überhaupt für die Behauptung, s gäbe sogenannte ungefährliche Streumunition? D Herr Kollege Nachtwei, Sie beziehen sich auf den tufenplan der Bundesregierung, der in der Tat die Zutimmung des Bundestages bekommen hat. Hier wurde wischen besonders gefährlicher Streumunition mit eier Blindgängerrate von über 1 Prozent und einer Streuunitionsart mit einer Blindgängerrate von unter 1 Pro ent unterschieden. (Zurufe des Abg. Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE])

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614709800
Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614709900
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614710000

as sind aber aus unserer Sicht keine endgültigen Festle-
ungen, sondern diese Differenzierung ist Teil eines
onzeptes, das für eine Übergangsphase bis zum Zeit-
unkt eines völligen Verbots von Streumunition gedacht
st.

Wir haben dieses Stufenkonzept deswegen entwi-
kelt, weil wir die Hoffnung, dass sich noch andere Staa-
en, nämlich die Staaten, die noch über erhebliche Vor-
äte an Streumunition verfügen und entsprechende
insatzkonzepte verfolgen, beteiligen, nicht aufgeben
ollen. Dieses Konzept stellt also nur eine Etappe auf
em Weg hin zum endgültigen Verbot des Einsatzes von
treumunition dar.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614710100

Herr Nachtwei, eine weitere Nachfrage?


Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614710200

Herr Staatsminister, Ihren Wunsch bzw. Ihre Hoff-

ung im Hinblick auf die Staaten, die noch im Besitz
on Streumunition sind, kann ich gut nachvollziehen.
as macht ja politisch auch Sinn. Erinnern Sie sich aber
icht auch an den Ottawa-Prozess, wo es um Antiperso-
enminen ging? Hier war eine breite öffentliche Absage
n diese Art von Waffentyp von entscheidender Bedeu-
ung dafür, dass eine entsprechende Ächtung auch auf
egierungsebene beschlossen wurde. Meine Frage lautet
lso: Sind solche Ausnahmeregelungen, die ja im Blick






(A) )



(B) )


Winfried Nachtwei
auf Staaten, die noch Streumunition besitzen, plausibel
sein mögen, nicht hinderlich für eine breite weltweite öf-
fentliche Mobilisierung?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614710300


Herr Kollege Nachtwei, Sie wissen genauso gut wie
ich, dass der von Ihnen angesprochene Ottawa-Prozess
leider auch noch nicht so umfassend geworden ist, dass
sich alle Staaten daran beteiligen. Insofern ist die Situa-
tion bei diesem Prozess vergleichbar mit der jetzt hier
zur Diskussion stehenden.

Ich möchte noch einmal festhalten: Vor dem Hinter-
grund, dass es noch nicht einmal die wichtigsten euro-
päischen Staaten schaffen, mit der Kerngruppe von Oslo
einen Kompromiss zu vereinbaren – darüber ist ja wie-
der in Wellington verhandelt worden – und eine gemein-
same Position zu vertreten, wird jedoch klar, dass wir
vom Stand des Ottawa-Prozesses noch sehr weit entfernt
sind. Das wird sich auch nicht ändern, wenn die wich-
tigsten Staaten, die Streumunition besitzen, nämlich die
Vereinigten Staaten, Russland, China, Indien, Pakistan,
Israel und Brasilien – wir haben darüber übrigens in der
Fragestunde am 20. Februar hier schon ausgiebig ge-
sprochen –, überhaupt keine Anreize bekommen bzw. ih-
nen keine Brücken gebaut werden, sich an einem Verbot
zu beteiligen. Deswegen werden wir unsere Bemühun-
gen fortsetzen und unser Konzept bis zur nächsten
Dublin Diplomatic Conference, die ja jetzt in wenigen
Wochen stattfinden soll, noch weiter propagieren, um so
eine gemeinsame Basis herzustellen, die von vielen,
wenn vielleicht auch nicht von allen Staaten geteilt wird.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614710400

Es gibt noch eine Nachfrage der Kollegin Zapf.


Uta Zapf (SPD):
Rede ID: ID1614710500

Herr Staatsminister, ich würde mich gerne vergewis-

sern, dass ich Sie dahin gehend richtig verstanden habe,
dass die Bundesregierung ein völliges Verbot wünscht.
Kann ich also davon ausgehen, dass die Diskussionen,
die wir im Unterausschuss „Abrüstung, Rüstungskon-
trolle und Nichtverbreitung“ im Hinblick auf eine Wei-
terentwicklung dieses Antrages, den der Bundestag im
vorigen Jahr beschlossen hat, geführt haben, Berücksich-
tigung finden und dass die Position der Bundesregierung
in Dublin so sein wird, dass sie die Beschränkungen und
Ausnahmen, die der Stufenplan enthält, eindeutig ab-
lehnt und genauso agiert, wie zum Beispiel Belgien oder
Österreich gehandelt haben?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614710600


Frau Kollegin Zapf, die Bundesregierung wird ihre
Bemühungen fortsetzen, in Dublin einen umfassenden
Beschluss zu erreichen. Es hat sich aber zuletzt in Wel-
lington gezeigt, dass eine Kerngruppe, die aus fünf oder
sechs Ländern besteht – das ist bei einer Staatengruppe
von etwa 190 Ländern nicht sehr viel – und mit einer
sehr engagierten NGO, der Cluster Munition Coalition,
zusammenarbeitet, leider die konkrete Arbeit an einem

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(C (D ext für Dublin – ich habe das vorhin geschildert – verehrt hat. Das ist nicht gut, weil die anderen Positionen omit nur in einem Anhang der Erklärung von Wellingon vorkommen. Damit wurde der Fortschritt, den wir ns eigentlich von Wellington erhofft hatten, nicht ereicht. Sie wissen, dass es eine Like-minded-Gruppe gibt eine größere Staatengruppe, zu der auch alle wichtigen taaten der Europäischen Union, aber auch andere Staa en wie Australien und Kanada gehören –, die durchaus ereit ist, am Ziel des völligen Verbotes und der völligen bschaffung von Streumunition zu arbeiten, die aber mit em Verfahren, sofort alles zu beseitigen, ohne eine Brüke für die Staaten zu bauen, die tatsächlich über Streuunition verfügen, nicht einverstanden ist. Wir werden eiter daran arbeiten, die beiden Gruppen – die Osloerngruppe und die Like-minded-Gruppe – zusammen ubringen. Frau Zapf, Sie dürfen eine weitere Nachfrage stellen. Es ist erfreulich, dass der Versuch gemacht wird, iese Gruppen zusammenzubringen. Wir haben – gerade n Gesprächen mit Human Rights Watch, die sich auch it diesem Thema beschäftigt haben – Hinweise erhalen, dass es aus humanitären Gründen und unter dem Geichtspunkt, dass wir, die Bundesrepublik, diese Muniion sowieso nicht anwenden, eigentlich notwendig äre, dem Beispiel der eben von mir genannten Staaten u folgen und uns der Oslo-Kerngruppe anzuschließen, m den Prozess insgesamt zu befördern. Glauben Sie, ass die Bundesregierung dies bis zur Konferenz in ublin in Angriff nimmt? D Frau Kollegin, ich glaube, wir beide sind einer Meiung, dass ein Ergebnis der Dublin-Konferenz, dem leiglich sechs Staaten zustimmen, nicht befriedigend äre. Deswegen haben wir zwar in Wellington zusamen mit einer großen Zahl anderer Länder die Declara ion of the Wellington Conference on Cluster Munitions nterzeichnet, in der das Ziel – die völlige Abschaffung on Streumunition – noch einmal klar beschrieben wird. ir sind aber mit der Art und Weise der Vorbereitung uf die Konferenz von Dublin nicht zufrieden; denn das iel hätte dabei sein müssen, über sechs Länder hinausukommen. Wir glauben, dass die Textvorschläge, die ir in Wellington eingebracht haben, einen guten Weg arstellen, dieses Ziel zu erreichen. Es gibt noch eine Nachfrage des Kollegen Seifert. Herr Staatsminister, sicherlich sind wir alle einer Mei ung, dass es sehr gefährlich ist, wenn irgendwo Muniion herumliegt, die nicht explodiert ist, egal ob es sich Dr. Ilja Seifert um Bomben, Granaten oder andere Munition handelt. Ich bezweifle, dass man sie als „Blindgänger“ bezeichnen sollte, weil das vielleicht blinde Menschen diskriminiert. Halten Sie es aber nicht für mehr als fahrlässig, Munition, die zu mehr als 1 Prozent nicht explodiert, als „besonders gefährlich“ zu bezeichnen, und Munition, die in etwas weniger als 1 Prozent der Fälle nicht explodiert, als etwas „weniger gefährlich“ einzustufen? Ich finde, wenn man von der etwas „weniger gefährlichen“ Munition getroffen wird, ist man genauso tot. D Es handelt sich nicht um eine humanitäre Bezeichnung, sondern um eine technische, die es ermöglichen soll, andere Länder für diesen Weg der Abschaffung der Streumunition zu gewinnen, auch indem man eine Übergangsfrist gewährt und eine schrittweise Abfolge des Prozesses vorsieht. Das ist die Position der Bundesregierung. Ich sage noch einmal: Es ergibt keinen Sinn, dass diejenigen, die sowieso keine Streumunition besitzen und die auch nicht vorhaben, sie anzuschaffen, irgendeine Erklärung dazu abgeben, dass sie das nicht tun. Dadurch wird die Welt – ich glaube, da würden Sie zustimmen – nicht sicherer. Es geht darum, wirklich ein Ziel zu erreichen. Darum muss man auch diejenigen einbeziehen, die tatsächlich über Streumunition verfügen und die auch tatsächlich vorhaben, sie in kriegerischen Auseinandersetzungen zu verwenden. Das bleibt unser Ziel. Darüber haben wir am 20. Februar intensiv geredet. Ich bedanke mich, dass ich hier noch einmal Gelegenheit habe, diese Position deutlich zu machen. Wir kommen jetzt zur Frage 2 der Abgeordneten Marieluise Beck: Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus der Kritik von Amnesty International vom Dienstag vergangener Woche, in Russland sei im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen immer weniger Raum für Meinungsund Versammlungsfreiheit, da Oppositionskundgebungen immer wieder aufgelöst würden und unabhängige Journalisten sowie Nichtregierungsorganisationen vom Kreml in ihrer Arbeit behindert würden? D Die Antwort der Bundesregierung lautet: Die in jüngster Zeit aufgetretenen Einschränkungen der Meinungsund Versammlungsfreiheit sind Anlass zu zunehmender Sorge. Die Russische Föderation hat sich als Mitglied der Vereinten Nationen, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und des Europarats verpflichtet, die Meinungsund Versammlungsfreiheit zu achten. Augenblicklich gibt es offensichtliche Widersprüche zwischen der Meinungsund Versammlungsfreiheit in Russland und internationalen Menschenrechtsstandards. Die Beachtung der Menschenrechte einschließlich der Meinungsund Versammlungsfreiheit wird von der Bundesregierung regelmäßig sowohl bilateral als auch in internationalen Foren, etwa im Rahmen des Menschenrechtsdialogs zwischen der EU und Russland, gegenüber d r h G Z d – u t c t n Z d s z g h i E n z h n g e n k g R V O n D w G d d w R s g h t (C (D er russischen Regierung angesprochen. Die Bundesegierung wird Defizite in diesen Bereichen auch weiterin kontinuierlich thematisieren. Frau Beck, Ihre Nachfrage bitte sehr. Marieluise Beck RÜNEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614710700
Uta Zapf (SPD):
Rede ID: ID1614710800
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614710900
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614711000
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614711100




(A) )


(B) )

Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614711200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614711300
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614711400
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614711500
Herr Staatsminister, ist der Bundesregierung in diesem

usammenhang bekannt, dass in der Nacht vom 2. auf
en 3. März der Vorsitzende der Jabloko St. Petersburg
sein Name ist Maxim Resnik – verhaftet worden ist

nd ihm unterstellt wird, er habe gegenüber drei Polizis-
en Widerstand geleistet? Er wird seitdem in Untersu-
hungshaft gehalten. Das Verfahren soll in zwei Mona-
en stattfinden und kann bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe
ach sich ziehen. Wird die Bundesregierung in diesem
usammenhang, gegenüber der russischen Regierung
eutlich machen, dass sie nicht bereit ist, solch eine Ein-
chränkung der Oppositionsrechte stillschweigend hin-
unehmen?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614711600


Frau Kollegin, Sie geben mir noch einmal Gelegen-
eit, an das anzuknüpfen, was ich eben gesagt habe: Es
st eine regelmäßige Übung der Bundesregierung, solche
inzelfälle, wie Sie ihn gerade geschildert haben, aufzu-
ehmen und sie dann an den uns zugänglichen Stellen
um Gegenstand von Konsultationen zu machen.

Sie wissen ja, dass es seit 2004 die Einrichtung der
albjährlich stattfindenden Menschenrechtskonsultatio-
en zwischen der EU und der Russischen Föderation
ibt. Anlässlich dieser Treffen findet jedes Mal vorher
in Treffen mit einschlägigen russischen und internatio-
alen NGOs statt, von denen wir neue Informationen be-
ommen. Das nehmen wir dann auf. Wir haben in die so-
enannte Roadmap zur Schaffung eines gemeinsamen
aums der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts die
erpflichtung zur Einhaltung von Mindeststandards, was
ppositionsrechte und die Meinungsfreiheit angeht, hi-
eingeschrieben. Das heißt, es gibt regelmäßig einen
ialog mit der Russischen Föderation über solche Fälle,
ie Sie ihn gerade wieder geschildert haben.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614711700

Frau Beck, Sie haben eine weitere Nachfrage.

Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE
RÜNEN):
Herr Staatsminister, wird gerade angesichts der von

er Regierung geäußerten Hoffnungen und Erwartungen,
ie mit der Wahl des Präsidenten Medwedew verbunden
orden sind, mit Beharrlichkeit die Linie verfolgt, auf
echtssicherheit zu setzen? Und ist dabei von Rechts-

icherheit die Rede in dem Sinne, dass die russische Re-
ierung die Gesetze einhält, die sie sich selbst gegeben
at, insbesondere die Strafprozessordnung? Wird dabei
hematisiert, dass die russische Regierung gerade im






(A) )



(B) )


Marieluise Beck (Bremen)

Hinblick auf das zweite Verfahren im Fall Jukos die
Strafprozessordnung nicht einhält, indem sie das Verfah-
ren nicht am Ort der Firma durchführt, sondern in Chita,
zehn Zeitzonen von Moskau entfernt, abwickelt, sodass
faktisch eine Verteidigung durch Anwälte unmöglich ge-
macht wird?

D
Dr. h.c. Gernot Erler (SPD):
Rede ID: ID1614711800


Frau Kollegin Beck, Sie wissen, dass die Bundesre-
gierung die Themen Jukos und Chodorkowski in vielen
bilateralen Gesprächen mit der russischen Regierung
wiederholt angesprochen hat. Dem kann ich eigentlich
nur hinzufügen, dass die Situation im Augenblick sehr
interessant ist: Der von Ihnen angesprochene Präsident-
schaftswahlkampf hat zur Wahl von Dmitrij Medwedew
geführt, der in seinem Wahlkampf einige in diesem Zu-
sammenhang wichtige Aussagen gemacht hat. Er hat
mehrfach betont, dass bei ihm die Freiheitsrechte, die
Rule of Law, also die Rechtsstaatlichkeit, und der Kampf
gegen das, was er den russischen Rechtsnihilismus
nennt, im Vordergrund stehen werden. Das hat
Medwedew jedenfalls angekündigt. Er hat sogar gesagt,
dass er das für eine Grundvoraussetzung für eine gute
Entwicklung der russischen Gesellschaft und der Wett-
bewerbsfähigkeit der russischen Wirtschaft ansieht. Wir
sind natürlich sehr interessiert daran, inwieweit diese
Äußerungen, die er während des Wahlkampfes gemacht
hat, zu konkreten Veränderungen und Entwicklungen in
der russischen Rechtskultur führen werden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614711900

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-

ministeriums der Justiz. Zur Beantwortung der Fragen
steht der Parlamentarische Staatssekretär Alfred
Hartenbach zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 3 des Abgeordneten Dr. Gerhard
Schick auf:

Wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass das
Bankgeheimnis der Kreditnehmer und Kreditnehmerinnen ge-
wahrt bleibt, wenn sie bereits bei der Aufnahme eines Kredits
pauschal einem möglichen Forderungsverkauf zustimmen
können, durch den Dritte Zugang zu vertraulichen Informatio-
nen bekommen?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614712000


Das zwischen Banken und Kunden vereinbarte Bank-
geheimnis wird dann nicht beeinträchtigt, wenn der
Kunde in eine künftige Forderungsabtretung einwilligt.
Die Vereinbarungen zwischen Bank und Kunden über
das Bankgeheimnis sehen ausdrücklich vor, dass Banken
die dem Bankgeheimnis unterliegenden Informationen
mit Einwilligung der Kunden weitergeben dürfen. Das
vertraglich vereinbarte Recht zur Veräußerung einer
Darlehensforderung umfasst regelmäßig auch die Ein-
willigung zur Offenbarung der zur Geltendmachung der
Forderung erforderlichen Informationen.

Wird die Einwilligung allerdings formularmäßig er-
klärt, ist sie unter anderem nur dann wirksam, wenn sie
den Darlehensnehmer nicht unangemessen benachteiligt.

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(C (D ine unangemessene Benachteiligung kann sich auch araus ergeben, dass die Vertragsbestimmung über die inwilligung nicht klar und verständlich ist. Damit wird er Darlehensnehmer wirksam vor unangemessen beachteiligenden Geschäftsbedingungen hinsichtlich der eräußerung von Krediten geschützt. Die Regelung eröglicht den Gerichten sachgerechte, am konkreten Ein elfall orientierte Entscheidungen über die Wirksamkeit ntsprechender Klauseln. Außerdem haben die Verbraucherverbände die Mögichkeit, gegen die AGBs solcher Kreditinstitute vorzuehen. Abmahnungen sind bereits erfolgt. Eine Mitteiung der Verbraucherzentrale Bundesverband aus diesen agen macht das deutlich. Für die Bundesregierung beteht zurzeit also keine Notwendigkeit, auf diesem Geiet etwas zu unternehmen. Herr Schick, Ihre Nachfrage. Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614712100
Besteht der Schutz, von dem Sie gerade gesprochen

aben, auch dann noch, wenn man das auf eine gesetzli-
he Grundlage stellt, wenn man gesetzlich festschreibt,
ass die Banken beide Möglichkeiten anbieten müssen,
orüber in der Großen Koalition diskutiert worden ist?
edeutet das in Bezug auf das Bankgeheimnis nicht de

acto, dass durch die anstehende Reform der Schutz der
nformationen der Kreditnehmenden verschlechtert
ird?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614712200


Wenn Kreditinstitute ihren Kunden abtretungssichere
redite anbieten – die meisten Banken bieten das derzeit

chon freiwillig an bzw. haben das angekündigt –, dann
ird eine Abtretung solcher Kredite nicht möglich sein,
eil sie damit gegen die vertraglichen Vereinbarungen
erstoßen würden. Dann wäre die Weitergabe von Infor-
ationen, die zu der Sicherungsübereignung bzw. Abtre-

ung gehören, nicht mit dem geltenden Recht vereinbar.
llerdings gibt es dagegen den gerichtlichen Schutz.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614712300

Haben Sie eine weitere Nachfrage? – Nein.

Dann kommen wir zur Frage 4 des Abgeordneten
r. Gerhard Schick:

Wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass die Käu-
fer die „Verwertung der Sicherheiten und Erzielung hoher und
intransparenter Erlöse“ – so das Oberlandesgericht München

(AZ: 5 U S102/06) – künftig nicht mehr wie bisher ungehin-

dert ausüben können?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614712400


Das Oberlandesgericht München hat in der von Ihnen,
err Kollege Schick, zitierten Entscheidung die Auffas-

ung vertreten, dass die Forderungen, deretwegen die Si-
herheiten verwertet werden sollen, im Einzelnen nach-






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Alfred Hartenbach
vollziehbar zu errechnen und dem Schuldner mitzuteilen
sind. Solange diese Voraussetzung fehlt, ist die Zwangs-
vollstreckung unzulässig.

Das Oberlandesgericht München hat in dem entschie-
denen Fall die Zwangsvollstreckung aus diesem Grund
für jedenfalls derzeit unzulässig erklärt. Das geltende
Recht erlaubt es also gerade nicht, eine Zwangsvollstre-
ckung zu betreiben und dabei Sicherheiten unabhängig
von der Höhe der zu sichernden Forderungen zur Erzie-
lung hoher und intransparenter Erlöse zu verwerten.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614712500

Haben Sie eine Nachfrage? – Bitte.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Verstehe ich es also richtig, dass die Bundesregierung
an dieser Stelle keinen Handlungsbedarf sieht, weil
– wie Sie gerade ausgeführt haben – die Rechtslage
schon heute zureichend ist?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614712600


Ich fange einmal so an: Ich selbst war einmal Richter.
Es gab immer wieder Einwendungen gegen Zwangsvoll-
streckungen. Wenn die Einwendung kam, dass die For-
derungen nicht nachzuvollziehen seien, und umgekehrt
derjenige, der die Zwangsvollstreckung betrieb, vor Ge-
richt nicht nachvollziehbar erklären konnte, dass noch
eine Forderung bestand und in welcher Höhe, haben wir
schon vor 30 Jahren die Zwangsvollstreckung nicht zu-
gelassen. Dieses gute Recht gilt weiterhin. Wir brauchen
da nichts zu machen. Die Gerichte müssen – das erwar-
ten wir; wir haben gesehen, dass es funktioniert – das
geltende Recht richtig anwenden.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614712700

Herr Schick, eine weitere Nachfrage? – Bitte sehr.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Wenn das die Einschätzung der Bundesregierung ist,
wie begründen Sie dann die verschiedenen Vorschläge
für Änderungen, die gerade aus dem Bundesjustizminis-
terium kommen?

A
Alfred Hartenbach (SPD):
Rede ID: ID1614712800


Das sind gänzlich andere Fragen. Wir haben mehrere
Vorschläge, die wir mit den entsprechenden Gremien er-
örtern. Ein Punkt betrifft Folgendes: Es gibt im deut-
schen Recht eine Möglichkeit, dass man sich in einer no-
tariellen Urkunde der sofortigen Zwangsvollstreckung
unterwirft. Es ist in der Tat so, dass sie bei Verkäufen
von Krediten mit übergeht. Allerdings stehen dem Dar-
lehensnehmer gegen den neuen Gläubiger alle Einreden
gegen diese Urkunde auch so zu, wie sie gegenüber dem
ursprünglichen Kreditgeber bestanden haben.

Wir möchten mit unseren Vorschlägen, die wir noch
ausformulieren müssen, nur verhindern, dass jemand

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(C (D berrascht wird und möglicherweise keine Einwendunen hat. Ansonsten brauchen wir – vor allem in dem all, den Sie im Auge haben und den das Oberlandesgeicht München entschieden hat – nichts zu ändern. Herzlichen Dank. Damit entlassen wir Sie jetzt end ültig zum Geburtstagskaffee. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesmiisteriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrauherschutz. Hier werden die Fragen 5 und 6 der Kollegin irsten Tackmann schriftlich beantwortet. Das gilt auch für die Fragen 7 und 8 des Kollegen lexander Bonde aus dem Geschäftsbereich des Bunesministeriums der Verteidigung. Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi herheit. Hier wird die Frage 9 der Kollegin Höfken chriftlich beantwortet. Die Kollegin Sylvia Kottinghl, Frage 10, ist nicht anwesend. Es wird verfahren, ie in der Geschäftsordnung vorgesehen. Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Bunesministeriums für Bildung und Forschung. Die ragen 11 und 12 der Kollegin Cornelia Hirsch werden chriftlich beantwortet. Jetzt kommen wir zum Geschäftsbereich des Bundesinisteriums des Innern. Die Fragen 13 und 14 der Kol egin Pau werden schriftlich beantwortet. Ich rufe Frage 15 der Abgeordneten Dr. Gesine ötzsch auf: Wie hat sich die Zahl der Kindstötungen seit 1990 in Deutschland entwickelt, und wie erklärt sich die Bundesregierung die Entwicklung der Anzahl von Kindstötungen in den neuen Ländern? Zur Beantwortung steht der Parlamentarische Staatsekretär Christoph Bergner zur Verfügung. D Ich muss zunächst darauf hinweisen, dass Kindstö ung als Straftatbestand im engeren Sinne ein bis 1998 nter § 217 StGB fallender gesondert erfasster Tatbetand war; diese Norm war tatbestandlich auf ledige ütter und auf Tötungen während oder unmittelbar nach er Geburt beschränkt. Außerdem muss ich darauf hineisen, dass die Polizeiliche Kriminalstatistik erst seit em Jahr 1993 Zahlen für Gesamtdeutschland beinhaltet nd dass Berlin seit 1990 in seiner Gesamtheit erfasst nd zu den alten Bundesländern gezählt wird. Frau Kollegin Lötzsch, ich beantworte Ihre Frage wie olgt: Nach den für den speziellen Tatbestand der Kindsötung im oben genannten Sinne für die Jahre 1993 bis 998 vorliegenden Zahlen wurden im gesamten Bundesebiet pro Jahr im Durchschnitt mehr als 20 Kinder geötet. 1998 betrug die Zahl der getöteten Kinder 17. Die inschlägige Tabelle kann ich Ihnen gern zur Verfügung tellen; ich glaube aber, es ginge zu weit, wenn ich sie etzt vorlesen würde. Parl. Staatssekretär Dr. Christoph Bergner Eine konstante Änderung der Zahl der Tötungsfälle lässt sich nicht feststellen, weder in den alten noch in den neuen Bundesländern. Der Anteil der in den neuen Bundesländern getöteten Kinder lag jeweils bei etwa 30 Prozent, mit Schwankungen zwischen 14 Prozent und 40 Prozent. Seit der Abschaffung des § 217 StGB – Kindstötung – werden die Tötungen von Neugeborenen in der Polizeilichen Kriminalstatistik je nach Fallkonstellation als Mord oder Totschlag erfasst, und zwar in der Opferaltersgruppe von null bis unter sechs Jahren. Eine konkrete Aussage zur Zahl getöteter Neugeborener ist daher nicht mehr möglich. Im Hinblick auf Kinder stellen sich die Zahlen in der Opferaltersgruppe von null bis unter sechs Jahren in der Polizeilichen Kriminalstatistik ab 1999 wie folgt dar: Die Zahl der Kinder im Alter von unter sechs Jahren, die in der Polizeilichen Kriminalstatistik aufgrund von Mord oder Totschlag als „getötet“ registriert sind, lag in den Jahren 1999, 2003, 2004 und 2006 bei über 70 Fällen in ganz Deutschland. In den Jahren 2000 und 2001 gab es mehr als 80 solcher Fälle, im Jahre 2005 waren es 60. Dabei ist zu beachten, dass sich die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik grundsätzlich auf das Jahr des Abschlusses des polizeilichen Verfahrens beziehen, nicht auf das Jahr der Handlung bzw. der Auffindung. Der Anteil der in den neuen Bundesländern getöteten Kinder liegt in den meisten Jahren bei über 20 Prozent, mit Schwankungen zwischen 11 und 41 Prozent. Berücksichtigt man auch die Fälle fahrlässiger Tötung, schwankt die Gesamtzahl der in der Bundesrepublik Deutschland getöteten Kinder zwischen 143 und 184 Kindern pro Jahr. Der Anteil der in den neuen Bundesländern getöteten Kinder liegt bei etwa 20 Prozent, mit Schwankungen zwischen 13 und 31 Prozent. Die Tabelle, die ich Ihnen, wie gesagt, gern zur Verfügung stelle, beinhaltet auch die kumulierten Zahlen zu Mord, Totschlag und fahrlässiger Tötung in den alten und neuen Bundesländern mit Blick auf die Opfergruppe von null bis unter sechs Jahren. Diese Zahlen liegen zwischen 21 und 31 Prozent. Insgesamt betrachtet lässt sich der Polizeilichen Kriminalstatistik keine konstante Änderung der Opferzahlen entnehmen, weder für die alten noch für die neuen Bundesländer. Es ist jedoch feststellbar, dass die Opferziffer in den neuen Bundesländern höher ist als in den alten Bundesländern. Frau Lötzsch, haben Sie eine Nachfrage? – Bitte schön. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, Sie können sich sicherlich vorstellen, dass ich meine Frage vor dem Hintergrund der Äußerungen Ihres Nachfolgers als Ministerpräsident des Landes SachsenAnhalt, Herrn Böhmer, gestellt habe. Teilt die Bundesregierung die Auffassung von Herrn Ministerpräsidenten Böhmer, dass Kindstötung in der DDR ein Mittel der Familienplanung war? Wenn das nicht der Fall ist, würde ich gerne wissen, warum sich die Bundesregierung nicht e o B d d h d f h m t S f A a g g c h – n h a n b s i P h z d r d n l v m B v d F s h m i H (C (D indeutig von diesen empörenden Verunglimpfungen der stdeutschen Frauen distanziert hat. D Frau Kollegin, zunächst einmal darf ich feststellen, ass sich die Bundesregierung mit den Äußerungen, die er Ministerpräsident des Bundeslandes Sachsen-Analt, eines neuen Bundeslandes, vor dem Hintergrund er geschilderten polizeilichen Kriminalstatistik getrofen hat, nicht als Ganzes auseinandergesetzt hat. Sie aben sicherlich registriert, was einzelne Regierungsitglieder dazu gesagt haben. Wir sehen keinen unmit elbaren Anlass, zu den Äußerungen Herrn Böhmers tellung zu nehmen. Ich persönlich lege Wert darauf, estzustellen, dass ich mir in dieser Frage eine sachliche useinandersetzung wünsche. Ich halte manche Kritik n den Äußerungen des Ministerpräsidenten für überzoen. Es kann ihm unmöglich unterstellt werden, er habe ewissermaßen vorsätzlich eine Beleidigung ausgesprohen. Ich könnte mir keine Motivlage vorstellen, aus der eraus er so etwas hätte tun sollen. Zum Zweiten möchte ich darauf aufmerksam machen auch vor dem Hintergrund, dass auch ich aus den euen Bundesländern komme –, dass wir keinen Anlass aben, die Rechtslage der ehemaligen DDR nachträglich ls eine glückliche und zufriedenstellende zu bezeichen, was den Sachverhalt der Schwangerschaftsunterrechung betrifft. Frau Lötzsch, Sie haben eine weitere Nachfrage. Bitte ehr. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, ch würde Ihnen empfehlen, das, was Ihr Nachfolger und arteifreund vielen Presseorganen gegenüber geäußert at – sowohl schriftlich als auch im Fernsehen –, nachulesen. Ich könnte mir vorstellen, dass Sie, wenn Sie ies tun, Ihre zartfühlende und zurückhaltende Kritik zu elativieren hätten. Das noch einmal als Stellungnahme. Ich würde darüber hinaus gerne wissen, ob die Bunesregierung an der Finanzierung der Studie des Krimiologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen beteiigt ist. Aus dieser Studie wurden Zwischenergebnisse eröffentlicht, auf die sich Herr Böhmer mit seinen aus einer Sicht empörenden Äußerungen bezogen hat. D Frau Kollegin, Sie haben meine Sicht der Äußerungen on Ministerpräsident Böhmer bewertet. Ich bin nicht in er Lage, über die Ergebnisse des Kriminologischen orschungsinstitutes Niedersachsen zu referieren. Ich age noch einmal: Die Bundesregierung hat als Ganzes ierzu nicht Stellung genommen; einzelne Regierungsitglieder haben es getan. In diesem Sinne erlaube auch ch mir – Sie haben mich ja als einen Amtsvorgänger errn Böhmers angesprochen – zu sagen: Ich wünsche Parl. Staatssekretär Dr. Christoph Bergner mir, dass wir diese Debatte genauso ernsthaft führen, wie wir im Zusammenhang mit der Stammzellengesetzgebung über den Lebensschutz debattieren. Dazu gehört, dass Gesichtspunkte, die einer anspricht, der in der DDR langjährig als Gynäkologe seinen Dienst getan hat, von uns selbst dann, wenn diese Gesichtspunkte unglücklich vorgetragen wurden und dies zu Missverständnissen geführt hat – wofür sich der Autor, wie gesagt, entschuldigt hat –, zumindest ernsthaft geprüft werden. Es gibt noch eine Nachfrage der Kollegin Pieper. Herr Staatssekretär, ich komme wie Sie aus Sachsen Anhalt; daher stelle ich diese Nachfrage ganz bewusst. Im Zuge der deutschen Einheit konnte in diesem Hohen Hause – auch auf Druck der neuen Länder – eine Fristenlösung mit Beratungspflicht durchgesetzt werden, die an die Stelle des restriktiven Rechts der alten Bundesrepublik beim Schwangerschaftsabbruch getreten ist. Ich frage Sie deswegen auch in diesem Zusammenhang: Haben Sie persönlich bzw. hat das Bundesinnenministerium Erkenntnisse oder Zahlen, die Grund geben zu der Vermutung, dass Frauen ihre Kinder bewusst getötet haben, um Familienplanung zu betreiben? Das Innenministerium legt ja nicht nur Zahlen vor, sondern es beurteilt auch die Fakten. Deswegen möchte ich wissen, ob es aus Sicht des Innenministeriums, vielleicht auch aus Ihrer persönlichen Sicht, irgendwelche kausalen Zusammenhänge zu den Ursachen der Kindestötungen gibt, die sich auf das beziehen, was vom Ministerpräsidenten Böhmer gesagt worden ist. Ich konnte das bei all meinen wissenschaftlichen Recherchen nicht feststellen. D Ich kann hier nicht auf das eigene Haus verweisen, sondern ich kann hier nur die Polizeiliche Kriminalstatistik vortragen. Mir ist aus dem federführenden Haus bekannt, dass sich das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen mit Merkmalsclustern beschäftigt, die allerdings ohne eine Unterscheidung in Ost und West erhoben werden. Insofern lässt sich daraus für die von Ihnen gestellte Frage keine Schlussfolgerung ziehen. Als Merkmalscluster bei Kindstötungen spielen verschiedene Kategorien eine Rolle. Bei einer relativ großen Gruppe sind das katastrophale Lebensbedingungen, in denen die Frauen leben. Zunächst wird versucht, das Kind aufzuziehen. Dann aber sind diese Frauen irgendwann völlig überfordert, misshandeln und vernachlässigen ihr Kind, was schließlich zum Tode führt. Wir beide wissen um Fälle, die uns wahrscheinlich gleichermaßen beunruhigen und die auch in den Medien dargestellt wurden. Eine weitere Gruppe – dieses Merkmalscluster wird mit einer Größenordnung von 25 bis 35 Prozent angegeben – besteht aus meist sehr isolierten Frauen, die ihre Schwangerschaft verheimlichen, das Kind ohne Hilfe z l i d s d s n g n e d u i D S g d e a p F d B n K a B g r r l d I z e e m h s (C (D ur Welt bringen, es töten oder es dann sich selbst überassen. Bei einem kleineren Cluster von 15 bis 25 Prozent der nsgesamt kleinen Gruppe der Deliktsfälle – ich will ausrücklich sagen, dass wir hier nicht über alle Frauen, ondern nur über die kleine Gruppe von Deliktsfällen reen – geht es darum, dass diese Frauen psychisch krank ind. Diese Angaben zu den Ursachen kann ich Ihnen nenen. Ich mache das nur, weil Sie ausdrücklich danach efragt haben. Denn jede dieser Analysen führt aus meier Sicht – das ist das Fatale an dieser Diskussion – zu iner verzerrenden Wahrnehmung und lenkt den Blick avon ab, dass sich die übergroße Mehrheit der Frauen nd Familien in unserem Lande mit großer Fürsorge um hre Kinder kümmert. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Eben! Auch in Ostdeutschland!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614712900
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1614713000




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614713100
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614713200
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1614713300
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614713400
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614713500
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1614713600




(A) )


(B) )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614713700
Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1614713800
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1614713900

afür schuldet die Gesellschaft ihnen großen Dank.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614714000

Frau Pieper, Sie haben eine weitere Frage.


Cornelia Pieper (FDP):
Rede ID: ID1614714100

Weil das so ist, wie Sie es geschildert haben, Herr

taatssekretär, möchte ich eine Nachfrage stellen. Es
eht mir um eine politische Bewertung durch die Bun-
esregierung des damals nach der deutschen Einheit
ingeführten liberalen Rechts zum Schwangerschafts-
bbruch; ich meine die Fristenlösung mit der Beratungs-
flicht. Teilen Sie nach dem, was Sie hier an konkreten
ällen angeführt haben, meine politische Auffassung,
ass das Modell des Schwangerschaftsabbruchs mit der
eratungspflicht richtig ist, um solche Frauen, die kei-
en Ausweg mehr sehen und später möglicherweise ihre
inder misshandeln und töten, über die Beratungspflicht

uf den richtigen Weg zu bringen?

D
Dr. Christoph Bergner (CDU):
Rede ID: ID1614714200

Es gibt überhaupt keinen Streit darüber, dass der vom

esamtdeutschen Gesetzgeber gefundene Weg als der
ichtige anzuerkennen ist und dass das die Bundesregie-
ung in all ihren Entscheidungen bindet.

Die Diskussion hat sich an der Bewertung der Rechts-
age der ehemaligen DDR entzündet. Ich empfehle in
iesem Zusammenhang beispielsweise das Gedicht
nterruptio der DDR-Dichterin Eva Strittmatter. Es
eigt, dass es auch in der DDR angesichts der Rechtslage
iner reinen Fristenlösung Gewissenskonflikte und Aus-
inandersetzungen gab. Wir sollten bei aller Kritik, die
an an den Äußerungen von Ministerpräsident Böhmer

aben kann, vermeiden, die Rechtslage der DDR in die-
er Frage nachträglich schönzureden.


(Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das war nicht die Frage!)







(A) )



(B) )


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614714300

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-

ministeriums der Finanzen. Hier steht zur Beantwortung
der Fragen die Parlamentarische Staatssekretärin
Nicolette Kressl zur Verfügung.

Ich rufe die Frage 16 der Abgeordneten Ina Lenke
auf:

Wie bewertet die Bundesregierung den Tatbestand, dass
Einverdienerfamilien, bei denen ein Ehepartner sich ganztags
der Kindererziehung widmet, schon ein Ehegattensplitting
von bis zu 15 414 Euro jährlich erhalten?

N
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1614714400


Sehr geehrte Frau Kollegin Lenke, Sie wissen, dass
nach dem Einkommensteuerrecht das Einkommen jedes
Steuerpflichtigen und jeder Steuerpflichtigen grundsätz-
lich nach dem Einkommensteuertarif versteuert wird.
Ziel des Ehegattensplittings ist es dabei, das Einkommen
der Eheleute insgesamt nach ihrer wirtschaftlichen Leis-
tungsfähigkeit zu besteuern. Das bedeutet, dass bei dem
Ehegattensplitting für zusammen veranlagte Ehegatten
nach geltendem Recht Unterhaltsverpflichtungen gegen-
über Kindern nicht berücksichtigt werden. Insofern im-
pliziert Ihre Fragestellung eine Wirkung des Ehegatten-
splittings in Bezug auf das Erziehen von Kindern, die
nicht beabsichtigt ist und die es schon von seiner Anlage
her nicht hat.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614714500

Frau Lenke, Ihre Nachfrage.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1614714600

Es ist schon sehr interessant, das aus dem Mund einer

SPD-Staatssekretärin zu hören. Meine Anschlussfrage
ist die: Wie bewertet die Bundesregierung es, dass nur
Eltern, die verheiratet sind, durch das Ehegattensplitting
in der Spitze einen Vorteil von 15 000 Euro haben, wäh-
rend Eltern, die nicht verheiratet sind, aber genau die
gleiche Aufgabe wahrnehmen, keinen Steuervorteil er-
halten, wenn einer zu Hause bleibt? Dies zu ändern, war
ja immer die Position der SPD. Das scheint in dieser
Koalition jetzt wohl anders zu sein.

N
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1614714700


Sehr geehrte Frau Lenke, zuerst darf ich Sie darauf
hinweisen, dass ich in diesem Fall die Aufgabe habe, für
die Bundesregierung zu antworten, die sich natürlich da-
ran hält, was im Koalitionsvertrag vereinbart ist. Ich
glaube, es ist etwas schwierig, die Antworten danach zu
bewerten, von welcher politischen Farbe die Staatssekre-
täre jeweils sind.

Zum Zweiten will ich darauf hinweisen, dass Ihre
Frage im Prinzip die Antwort, die ich Ihnen auf die erste
Frage schon gegeben habe, nicht berücksichtigt, nämlich
dass es um die Ehegattenbesteuerung und darum geht,
wie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bewertet
wird. Wie gestaltet sich die Übertragung des Grundfrei-
betrags und des Tarifs? Es geht aber nicht um die Kin-
dererziehung und den Familienleistungsausgleich. Wie

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(C (D ie wissen, sind im Einkommensteuerrecht im Rahmen es Familienleistungsausgleichs nach den Vorgaben des undesverfassungsgerichts entsprechende Regelungen etroffen worden, die nach dem politischen Willen auch der früheren Regierungen – durch ein Kindergeld rgänzt werden. Frau Lenke, eine weitere Nachfrage. Dazu habe ich wirklich eine Nachfrage, Frau Staats ekretärin; denn Finanzminister Steinbrück, SPD, hat ich mit Familienministerin von der Leyen, CDU, auf in Betreuungsgeld ab 2013 geeinigt. Auch die FDPundestagsfraktion war angesichts dieser Einigung ge ade mit dem Bundesfinanzminister sehr erstaunt; denn a wurde nicht gesagt, ob das Betreuungsgeld einkomensabhängig gezahlt wird, ob ein monatlicher Pausch etrag gezahlt wird oder ob es danach geht, ob die Eltern eicher oder ärmer sind. Das wundert mich schon sehr. ch frage Sie, wie Sie die Zustimmung des Finanzminisers zu einem solch finanzkräftigen Vorhaben gerade vor em Hintergrund des Betreuungsgeldes, wie man es sich n Bayern vorstellt, bewerten. N Sehr geehrte Frau Lenke, so leid es mir tut: Ich muss hre Frage leider etwas korrigieren. (Ina Lenke [FDP]: Korrigieren können Sie sie nicht! Sie müssen anders antworten!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614714800
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1614714900
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1614715000

In Ihrer Frage unterstellen Sie, dass es eine endgültige
inigung in Bezug auf das Betreuungsgeld gäbe. Es liegt
ber lediglich eine Einigung in der Weise vor, dass man
esagt hat: Im Jahre 2013 wird es eine Entscheidung da-
über geben, in welcher Form die Erziehungsleistung
on Eltern gewürdigt werden kann, zum Beispiel in
orm eines Betreuungsgeldes. In der Begründung des
esetzentwurfs wird darauf verwiesen, dass der Gesetz-
eber in dieser Entscheidung frei ist.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614715100

Man kann nicht die Fragen korrigieren, sondern die

nnahme, die einer Frage zugrunde liegt. So haben wir
s verstanden.

N
Nicolette Kressl (SPD):
Rede ID: ID1614715200


So werde ich es in Zukunft formulieren.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614715300

Die beiden Fragen 17 und 18 der Abgeordneten

hristine Scheel werden schriftlich beantwortet.

Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundes-
inisteriums für Wirtschaft und Technologie. Zur Be-

ntwortung der Fragen steht der Parlamentarische
taatssekretär Peter Hintze zur Verfügung.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
Wir kommen zur Frage 19 des Abgeordneten
Manfred Kolbe:

Was hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer struktur-
politischen Verantwortung für Gesamtdeutschland und des
weiteren Aufbaus Ost unternommen, um im Rahmen der be-
absichtigten Verlagerung der Computerspielmesse von Leip-
zig/Sachsen nach Köln tätig zu werden?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614715400


Frau Präsidentin, ich würde gerne die Fragen 19
und 20 gemeinsam beantworten, da sie in einem themati-
schen Zusammenhang stehen.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614715500

Dann rufe ich auch die Frage 20 auf:

Wie steht die Bundesregierung zu der Aussage der Leipzi-
ger-Messe-Geschäftsführer gemäß Bild Leipzig vom 29. Fe-
bruar 2008: „Wir hätten uns mehr Unterstützung aus Berlin
gewünscht“?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614715600


Die Entscheidung über den neuen Messestandort
Köln für die Messe GC – Games Convention – ist vom
Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware
– BIU – am 25. Februar 2008 getroffen worden. Die
Bundesregierung ist sich ihrer strukturpolitischen Ver-
antwortung für Gesamtdeutschland und den weiteren
Aufbau Ost bewusst. Wie bereits in meinem Schreiben
vom 20. Februar 2008 dargelegt, stehen der Bundes-
regierung aber keine Möglichkeiten zur Verfügung, auf
deren Basis in die Geschäftspolitik der Verbände und
Messeveranstalter eingegriffen werden könnte.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614715700

Herr Kolbe, Sie haben eine Nachfrage.


Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1614715800

Herr Staatssekretär, mir ist bewusst, dass die Bundes-

regierung weder durch Kabinettsbeschluss noch durch
Ingangsetzung von Gesetzgebungsverfahren in solche
Prozesse eingreifen kann. Es gibt aber auch Möglichkei-
ten, Gespräche zu führen und Meinungen zu äußern. Das
tut die Bundesregierung des Öfteren.

Wäre es in dieser für Gesamtdeutschland und den
Aufbau Ost sehr wichtigen Frage nicht angemessen ge-
wesen, den alten, traditionellen Messestandort Leipzig
zu revitalisieren? Wir haben dafür schließlich in den
90er-Jahren viel Geld eingesetzt. Jetzt aber wird das
beste Produkt, das in Leipzig entwickelt worden ist
– nämlich die Games Convention –, aufgrund mir nicht
bekannter Umstände nach Köln verlagert. Können wir
noch von blühenden Landschaften sprechen, wenn hier
eine der schönsten Blumen des Aufbaus Ost abgeschnit-
ten wird? Wäre das nicht für die Bundesregierung An-
lass gewesen, tätig zu werden?

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614715900


Ich bin überzeugt, dass der Messestandort Leipzig
sehr attraktiv ist und dass es dort starke, interessante und

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(C (D edeutende Messen gibt. Bei der Games Convention andelt es sich um eine europaweite Messe. Unsere rößte Freude in unserer gesamtdeutschen Verantworung ist, dass es gelungen ist, diese Messe in Deutschand zu halten. Die Frage, wo ein Veranstalter seine Messen durchührt, liegt im Ermessen des Veranstalters. Die Bundesegierung hat weder eine rechtliche Möglichkeit noch inen politischen Auftrag, auf die Durchführung von essen an bestimmten Messestandorten in Deutschland influss zu nehmen. Herr Kolbe. Mir ist bekannt, dass die Bundesregierung keine echtlichen Möglichkeiten hat. Ich darf aber die Frage iederholen: Sind informelle Gespräche geführt und einungen geäußert worden, ja oder nein? P Da wir es für falsch halten, uns in die freie Entschei ung der Messeveranstalter einzumischen, mischen wir ns auch nicht mit solchen Gesprächen ein. Wir freuen ns aber, dass es gelungen ist, diese europäische Messe n Deutschland zu halten. Das ist ein schöner Erfolg. Die ntscheidung ist vom Bundesverband Interaktive Unteraltungssoftware getroffen worden, der seinen Sitz in erlin hat, wie Sie wissen. Frau Enkelmann. Herr Staatssekretär, es ist mehrfach darauf verwiesen orden, dass die Bundesregierung keine Einflussmögichkeiten habe. Es sind aber an beide Messestandorte sowohl Leipzig als auch Köln – öffentliche Gelder ge lossen. Besteht nicht die Möglichkeit, die Vergabe öfentlicher Gelder zum Beispiel daran zu knüpfen, dass estimmte Messen an einen Standort gebunden bleiben? as ist meine erste Frage; ich habe aber noch eine weite. P Ihre erste Nachfrage beantworte ich mit Nein. Ihre zweite Nachfrage. Sie scheinen über diese sehr kurze Antwort genauso berrascht zu sein wie ich. Das ist ein Stück weit ein Arutszeugnis für die Bundesregierung. In einer Antwort der Bundesregierung auf eine Große nfrage der Linken wird unter anderem festgestellt, dass Dr. Dagmar Enkelmann die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den neuen Bundesländern deutlich unter denen des Westens liegen. Die Bundesregierung stellt des Weiteren fest, dass hier Nachholbedarf besteht. Für wie sinnvoll halten Sie dann eine Verlagerung, und was will die Bundesregierung tun, um zum Beispiel den Messestandort Leipzig aufzuwerten, gerade wenn es um Forschung und Entwicklung geht? P Frau Kollegin, ich versuche, liebevoll zu erläutern, dass die Frage, wo welche Messe stattfindet, zwar wichtig und regional bedeutsam ist, dass sie sich aber der Handlungskompetenz der Bundesregierung, wie sie im Grundgesetz verankert ist, entzieht. Das ist der erste Punkt. (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ginge noch liebevoller!)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614716000
Manfred Kolbe (CDU):
Rede ID: ID1614716100
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614716200
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614716300
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614716400
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614716500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614716600
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614716700




(A) )


(B) )

Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614716800

Der zweite Punkt ist: Wir sollten uns in unserer Ver-
antwortung für ganz Deutschland darüber freuen, dass
diese in der Tat wichtige Messe mit europäischer Bedeu-
tung in Deutschland geblieben ist. Ich kann verstehen,
dass Sie sich sehr gefreut hätten – ich wäre bereit gewe-
sen, diese Freude mit Ihnen zu teilen –, wenn die Messe
in Leipzig geblieben wäre. Der Bundesverband hat aber
entschieden, nach Köln zu gehen. Solche Entscheidun-
gen werden nun einmal im Wirtschaftsleben getroffen
und sind nach unserer Auffassung auch im Wirtschafts-
leben zu treffen. Die Bundesregierung hat keinerlei
rechtliche Handhabe und hält es für richtig, dass solche
Entscheidungen im Wirtschaftsleben, in der Wirtschaft
und den betreffenden Verbänden, getroffen werden; denn
eine wie auch immer geartete Einflussnahme der Bun-
desregierung würde gar nichts nutzen, wenn es zu einem
Ausweichen in ein anderes europäisches Land käme.
Das freute zwar das betreffende europäische Land, be-
deutete aber, dass uns diese Messe verlustig ginge.

Sie können gern noch mehrfach danach fragen. Aber
in dieser Frage ist die Bundesregierung der falsche An-
sprechpartner.


Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614716900

Die Fragen 21 und 22 des Abgeordneten Hans-Josef

Fell werden schriftlich beantwortet, ebenso die Fragen 23
und 24 der Kollegin Höhn.

Wir kommen zu Frage 25 der Abgeordneten Sylvia
Kotting-Uhl:

Trifft es zu, dass – wie der Spiegel in seiner Ausgabe vom
25. Februar 2008 berichtet – das Betreiberkonsortium Nord
Stream – Ostseepipeline – plant, ein Gemisch mit hochtoxi-
schem Glutaraldehyd in die Ostseee einzuleiten, und wie ge-
denkt die Bundesregierung darauf zu reagieren?

Bitte, Herr Staatssekretär.

P
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614717000


Entgegen der Meldung des Spiegels in seiner Aus-
gabe vom 25. Februar 2008 hat die Nord Stream AG in
einer Pressemeldung vom 23. Februar 2008 mitgeteilt,

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(C (D ass der Einsatz von Glutaraldehyd voraussichtlich nicht rfolgen wird. Soweit Glutaraldehyd in schwedisches oheitsgebiet eingeleitet werden soll, liegt die Beurtei ung der Zulässigkeit bei den schwedischen Behörden. ie Frage der Zulässigkeit der Einleitung von Chemikaen wird von den zuständigen deutschen Genehmigungsehörden erst dann geprüft, wenn diese Chemikalien in eutschland eingeleitet werden bzw. die Einleitung renzüberschreitende Auswirkungen in der deutschen usschließlichen Wirtschaftszone, AWZ, oder der wölfseemeilenzone hat. Im Übrigen hat Deutschland iederholt erklärt, dass übernommene völkerrechtliche erpflichtungen zum Schutz der Umwelt eingehalten erden müssen, und die beteiligten Unternehmen aufge ordert, diese Vorgaben strikt zu beachten. Frau Kotting-Uhl, Ihre Nachfrage. Danke schön. – Herr Staatssekretär, erlauben Sie mir, olgendes zu berichtigen: Die Nachricht des Nordtream-Konsortiums erfolgte nicht entgegen, sondern ufgrund der Spiegel-Meldung. Nach meiner Wahrnehung wurde erst nach einem gewissen medialen Entrüs ungssturm bekannt gemacht, dass man auf die Einleiung von Milliarden Liter Glutaraldehyd verzichten öchte. Meine Frage lautet – Sie haben gesagt, dass voraus ichtlich darauf verzichtet wird –: Wie vordringlich ist as Interesse der Bundesregierung, tatsächlich zu wisen, ob darauf verzichtet wird oder nicht, und was unterimmt sie, um dieses „voraussichtlich“ in ein „sicher“ mzuwandeln? Oder wartet sie einfach ab, was da ommt? P Zuerst zum Sachverhalt. Ich nehme an, dass Ihre Ver utung richtig ist, dass die Presseerklärung aufgrund eier Vorabmeldung des Spiegels erfolgte. Ich wollte nur eutlich machen: Der Spiegel wurde am 25. Februar 008 veröffentlicht. Die Vorabmeldungen kennen wir, ie wir alle wissen, meistens schon zwei Tage vorher. ch nehme an, dass daraufhin die Klarstellung des Unterehmens erfolgte. Nur so viel zur Entstehungsgechichte. In der Erklärung heißt es: Die inzwischen weiter fortgeschrittenen Planungen und Untersuchungen gehen davon aus, dass der beschriebene Einsatz der Chemikalie nicht erfolgt. ch habe mich gleichwohl vorsichtiger geäußert, weil ich icht das Unternehmen bin und das auch nicht weiß. un nimmt die Bundesregierung zwar zu interessanten ragen Stellung, aber sie müssen schon konkret sein Ihre Frage ist konkret –, bzw. die Thematik muss kon ret sein. Wir können nicht über alle möglichen Dinge achdenken und uns fragen: Was wäre, wenn? – Wenn ine solche Einleitung geplant wäre und wir für diesen ereich zuständig sind, dann wird selbstverständlich ine entsprechende Reaktion erfolgen. Ich kann Ihnen orweg sagen, dass diese eher kritisch und in Ihrem inne sein wird. Damit nehme ich natürlich die amtli Parl. Staatssekretär Peter Hintze chen Prüfungen nicht vorweg. Im Moment steht diese Einleitung aber weder in Schweden noch gar bei uns an. Wir beobachten das mit großem Interesse. Natürlich sind zuerst die zuständigen Behörden gefragt, und dann, wenn es im Parlament behandelt wird, werden wir sicherlich hier darüber sprechen. Frau Kotting-Uhl, Sie haben eine weitere Nachfrage? Ja. Bitte schön. Herr Staatssekretär, wenn Sie mir erlauben, dann will ich noch ein bisschen bohren; denn vorausschauend müssen wir natürlich planen. Wenn wir uns der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlen, was die Bundesregierung tut, dann heißt das, gerade bei Umweltbelangen vorher zu überlegen, was eventuell passiert und was man dann tut. Kann ich mich in diesem Sinne darauf verlassen, dass die Bundesregierung nicht warten wird, bis die Chemikalie eingeleitet wird und das Problem die Bundesregierung betrifft, sondern sie den Prozess beobachten und, falls sich Anzeichen ergeben, dass die Einleitung doch geplant ist, zumindest verbal eingreifen wird? P Die Bundesregierung beobachtet alle Entwicklungen im Zusammenhang mit diesem wichtigen Pipelineprojekt wachsam. Ich habe eben schon, obwohl Sie mich gar nicht danach gefragt haben, gesagt, dass ich Ihre Skepsis bezüglich der ursprünglich vorgesehenen Einleitung der Chemikalie durchaus verstehe. Das ist nicht nur meine persönliche Meinung, sondern auch die Meinung der Bundesregierung. Gleichwohl halten wir es so, dass wir erst dann Stellung beziehen, wenn es konkret um eine solche Frage geht, aber nicht abstrakt alle möglichen Dinge beantworten. Wir beobachten die gesamten Vorgänge wachsam und mit großem Interesse. Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes ministeriums für Arbeit und Soziales. Hier steht der Parlamentarische Staatssekretär Klaus Brandner zur Verfügung. Wir kommen zur Frage 26 des Abgeordneten Dr. Peter Geisen: Wann und mit welchem Ergebnis ist für den Fall, dass sich die Bundesregierung in Verhandlungen mit der polnischen Regierung bezüglich der Pauschalierung der Sozialabgaben für polnische Erntehelfer befindet, zu rechnen? K Herr Abgeordneter Geisen, die Forderung, dass die deutschen Arbeitgeber für die polnischen Saisonkräfte, die nach dem Gemeinschaftsrecht auch bei einer Tätig k t S n c d d A c l B s D r k S J d W f d g a m w V m D w r s b w d K w l r G u z s a g m Z (C (D eit in Deutschland weiterhin dem polnischen Recht unerliegen, lediglich Pauschalabgaben an die polnische ozialversicherung abführen sollten, ist, wie Sie wissen, icht neu. Dieses Thema wurde seit 2006 in den Gesprähen der Bundesregierung mit der polnischen Seite wieerholt angesprochen. Die polnische Seite hat mit Nachruck darauf hingewiesen, dass eine Pauschallösung zur bführung von Beiträgen an die polnische Sozialversi herung aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht mögich sei. Herr Geisen, Sie haben eine Nachfrage? – Bitte. Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär randner, trotz der Schneeflocken von heute Morgen tehen wir schon fast vor der Spargelund Erdbeerernte. eswegen frage ich Sie: Erstens. Ist der Bundesregie ung bekannt, dass aufgrund der politischen und büroratischen Vorgaben nicht ausreichend Erntehelfer für onderkulturen in der Nahrungsmittelproduktion im ahre 2007 zur Verfügung standen und dies auch 2008 er Fall sein wird, wenn sich nichts ändert? Zweitens. äre nicht eine schnelle Einführung der Arbeitnehmer reizügigkeit zwischen Polen und Deutschland, zuminest aber eine Verlängerung der maximalen Beschäftiungsdauer für polnische Arbeitskräfte auf neun Monate nzustreben? Was gedenkt die Bundesregierung zu tun? K Herr Abgeordneter Geisen, zum Thema Freizügigkeit ird die Bundesregierung angesichts der europäischen ereinbarung unter Betrachtung der gesamten Arbeitsarktsituation im Frühjahr nächsten Jahres entscheiden. iese Entscheidungen sind noch nicht gefallen, wie Sie issen. Die Frage der Saisonarbeiter ist von der Bundes egierung sehr sensibel behandelt worden. Bekanntlich ind die Kontingente in den Bereichen, in denen die Areitslosigkeit, insgesamt gesehen, niedrig ist, verändert orden. Zurzeit gibt es Gespräche mit den Beitrittslänern Rumänien und insbesondere Bulgarien, um weitere ontingente zu ermöglichen. Ich will in diesem Zusammenhang auch darauf hineisen, dass Deutschland zwischenzeitlich Durchreise and für Saisonarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer geade aus Polen geworden ist. Vermutlich kennen Sie die ründe dafür. Wir müssen daher auch im eigenen Land nsere Aufgaben erledigen, damit, erstens, unsere Poteniale für Saisonarbeit genutzt werden und, zweitens, unere sozialen und finanziellen Bedingungen für Saisonrbeiterinnen und Saisonarbeiter aus Osteuropa attraktiv enug sind. Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage. Herr Staatssekretär, gibt es bilaterale Verhandlungen it Drittstaaten, um die Versorgung mit Erntehelfern in ukunft zu sichern? )

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614717100
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614717200
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614717300




(A) )


(B)

Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614717400
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614717500
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614717600
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614717700
Peter Hintze (CDU):
Rede ID: ID1614717800
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614717900
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614718000
Katrin Dagmar Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614718100
Dr. Edmund Peter Geisen (FDP):
Rede ID: ID1614718200
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614718300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614718400
Dr. Edmund Peter Geisen (FDP):
Rede ID: ID1614718500






(A) )



(B) )

K
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614718600


Ich habe gerade darauf hingewiesen, dass wir mit der
bulgarischen Regierung im Gespräch sind, um zu klären,
inwiefern Kontingente angeworben werden können. Au-
ßerhalb des europäischen Bereichs, also der erweiterten
EU, sind keine Gespräche beabsichtigt.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614718700

Das Wort zu einer weiteren Nachfrage hat der Kollege

Josef Winkler.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Herr Staatssekretär, ist der Bundesregierung bekannt,
dass der Abgeordnete Dr. Geisen heute seinen Geburts-
tag feiert, und wäre die Bundesregierung angesichts sei-
ner bisherigen Lebensleistung bereit, ihm dazu zu gratu-
lieren?


(Heiterkeit und Beifall)


K
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614718800


Es ist sehr aufmerksam von Ihnen, mich daran zu er-
innern. Wir möchten dem Abgeordneten Geisen ganz
herzlich zum Geburtstag gratulieren. Herr Geisen, wir
wünschen Ihnen Gesundheit und viel Schaffenskraft,
auch als Interessenvertreter für Ihre Berufsbereiche.
Ganz persönlich alles Gute und ein gutes neues Lebens-
jahr, Ihnen, Dr. Geisen!


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614718900

Herzlichen Dank, Kollege Winkler. Sie haben offen-

sichtlich auch der FDP-Fraktion die Möglichkeit gege-
ben, den einen oder anderen Glückwunsch nachzuholen.

Es gibt eine weitere Nachfrage zur Frage des Kolle-
gen Geisen, nämlich vom Kollegen Kolb. Bitte.


Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1614719000

He
Dr. Edmund Peter Geisen (FDP):
Rede ID: ID1614719100
Wir müssen un-
sere Hausaufgaben machen. – An wen haben Sie ge-
dacht, als Sie das Wort „wir“ in den Mund genommen
haben? Falls Sie an die Bundesregierung gedacht haben:
Wann gedenken Sie, mit der Bearbeitung Ihrer Hausauf-
gaben zu beginnen?

K
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614719200


Herr Abgeordneter Kolb, Sie wissen, dass die Bun-
desregierung unermüdlich arbeitet. Sie wissen auch, dass
ich natürlich an Arbeitsbedingungen gedacht habe, deren
Erfüllung in den Händen der Tarifvertragsparteien liegt.
Es geht sowohl um deren Möglichkeiten der Eigenrege-
lung im Rahmen der Tarifautonomie als auch um deren
Möglichkeiten, bei Vorliegen der Voraussetzungen Min-
destnormen zu schaffen, die Deutschland für Saison-
arbeiterinnen und Saisonarbeiter attraktiv erscheinen las-
sen.

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(C (D Damit kommen wir zur Frage 27 des Kollegen r. Edmund Geisen: Ist nach Einschätzung der Bundesregierung die Bereit schaft der neuen polnischen Regierung größer, eine unbürokratische und für beide Seiten zufriedenstellende Lösung bezüglich der Sozialabgaben zu finden, und, wenn ja, woran macht sich das bemerkbar? Herr Staatssekretär, Sie haben das Wort. K Herr Dr. Geisen, die verfassungsrechtliche Situation n Polen hat sich – ich habe schon bei der Beantwortung er vorherigen Frage darauf hingewiesen – nicht geänert. Es gibt auch keine Anzeichen, dass die neue polniche Regierung das Sozialversicherungsrecht in diesem unkt ändern wird. Gibt es dazu Nachfragen? – Das ist nicht der Fall. Wir kommen zur Frage 28 des Kollegen Dr. Ilja eifert: Inwieweit unterstützt die Bundesregierung die in einer Pressemitteilung Forderungen der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Karin Evers-Meyer, und des Sonderberichterstatters der Vereinten Nationen für das Recht auf Bildung, Vernor Muñoz, auf eine Schule für alle, also Inklusion statt Integration, sowie die Verwendung des Begriffs „Inklusion“ – statt „Integration“ – in der offiziellen deutschen Übersetzung der UN-Konvention über die Rechte behinderter Menschen? Bitte, Herr Staatssekretär. K Herr Dr. Seifert, die Bundesregierung weist darauf in, dass Fragen der schulischen Bildung in der Kompeenz der Bundesländer liegen. Gleichwohl ist die Bunesregierung der Auffassung, dass ein gemeinsames Leren von Kindern mit und ohne Behinderung die kzeptanz von Behinderung in der Gesellschaft fördert nd damit ein wesentlicher Baustein für mehr Integraion von behinderten Menschen ist. Insoweit wird der atifizierungsprozess des Übereinkommens über die echte von Menschen mit Behinderungen die Diskus ion in Deutschland befruchten. Die Bundesregierung sieht weiterhin keinen Anlass, ie Übersetzung des Übereinkommens über die Rechte on Menschen mit Behinderungen zu ändern. Die Überetzung wurde mit den Verbänden behinderter Menschen iskutiert und mit den Bundesländern und den anderen eutschsprachigen Ländern verbindlich abgestimmt. us der genannten Pressemitteilung ergeben sich für die bersetzung keine neuen Erkenntnisse. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Muss ich daraus schlussfolgern, Herr Staatssekretär, ass die Beauftragte der Bundesregierung für die Be Dr. Ilja Seifert lange behinderter Menschen in ihrer Presseerklärung nicht für die Bundesregierung spricht, und muss ich weiterhin daraus schlussfolgern, dass das Wissen, dass Inklusion etwas anderes ist als Integration, von der Bundesregierung nach wie vor ignoriert wird? K Nein, das sehen wir nicht so, Herr Abgeordneter Seifert. Die Übersetzung von „inclusive education“ wurde mit den Verbänden behinderter Menschen diskutiert und mit den Bundesländern und den anderen deutschsprachigen Ländern abgestimmt. Sie können davon ausgehen, dass eine Wiederaufnahme des Abstimmungsverfahrens eine Ratifizierung des Abkommens auf unabsehbare Zeit verzögern würde. Das ist aus unserer Sicht insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass sich die Bundesländer ausdrücklich für die Übersetzung „integrative Bildung“ ausgesprochen haben, nicht sinnvoll. Sie haben das Wort zu einer zweiten Nachfrage. Herr Staatssekretär, es tut mir leid, dass ich meiner zweiten Nachfrage eine kleine Bemerkung vorausschicken muss. Sie haben jetzt zweimal behauptet, die Übersetzung sei mit den Verbänden behinderter Menschen abgestimmt. Ich weiß aus Erfahrung, dass das nicht stimmt. Ein einziges Mal wurden im Sommer vergangenen Jahres zwei Personen zu einer der Beratungen hinzugezogen. Alle Behindertenverbände haben sich eindeutig gegen die Verwendung des Begriffs Integration ausgesprochen, weil Inklusion etwas anderes ist. Das hat erst kürzlich wieder die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe beim Parlamentarischen Abend sehr deutlich gesagt. Ich komme zu meiner Frage. Niemand will eine Verzögerung der Ratifizierung. Dennoch frage ich: Ist es denn nicht ein gewaltiger Unterschied, ob ich davon ausgehe, dass Menschen mit Behinderung Bestandteil der Gesellschaft, also gar nicht integriert werden müssen, sondern nur gemeinsam mit den anderen schulisch gebildet werden müssen, oder ob ich davon ausgehe, dass sie irgendwo draußen stehen und ich sie erst einmal hereinholen muss? K Herr Abgeordneter Dr. Seifert, zum einen möchte ich feststellen: Ich habe nicht gesagt – das Protokoll wird das ausweisen –, mit den Verbänden sei eine einvernehmliche Regelung erzielt worden, sondern ich habe gesagt, die Regelung sei mit den Verbänden diskutiert worden. Zweitens habe ich deutlich gemacht, dass wir, insbesondere vor dem Hintergrund, dass sich die Bundesländer für die Übersetzung „integrative Bildung“ ausgesprochen haben, Interesse an Integration haben und die Differenzierung zwischen Integration und Inklusion s g i s w s g s s a K v d B K s z g W N „ d g a m m c m d N s d D s s w M m g (C (D chon sehen. Es handelt sich hier um einen Prozess. Wir lauben, dass wir auf einem guten Weg sind, zumal das nternationale Abkommen auch mit den anderen deutschprachigen Ländern abgestimmt worden ist. Im Übrigen erden bei der Ratifizierung des Abkommens im Deut chen Bundestag die verschiedenen sprachlichen Fassunen vorliegen. Die englische und die französischen Fasung des Abkommens werden Bestandteil des Gesetzes ein, sodass hier der Sinn wiedergegeben wird, den Sie us meiner Sicht mit Ihrer Frage ansprechen. Das Wort zu einer weiteren Nachfrage hat der Kollege urth. Sehr geehrter Herr Brandner, der englische Text ist on der deutschen Delegation verhandelt worden, die amals zusammen mit dem damaligen Beauftragten der undesregierung für die Belange behinderter Menschen, arl Hermann Haack, von der rot-grünen Koalition ent andt worden ist. Mit den an diesem Verhandlungsproess Beteiligten habe ich noch einmal gesprochen. Anesichts der Tatsache, dass es im Englischen auch das ort „integration“ gibt, wurde bei den Verhandlungen in ew York einhellig bestätigt, dass bewusst der Ausdruck inclusion“ – Inklusion – gewählt worden ist. Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass ie damals von ihr beauftragte Delegation diesen Begriff ewählt hat? Wie begründet sie demgegenüber jetzt die ndere Übersetzung? K Ich habe darauf hingewiesen, dass die Übersetzung it den deutschsprachigen Nachbarländern abgesprohen ist. Wir wollten und mussten zu einem gemeinsaen Ergebnis kommen. Dem Deutschen Bundestag wird ie Fassung zur Abstimmung vorliegen, die mit den drei achbarländern Österreich, der Schweiz und Liechten tein abgestimmt worden ist. Aus unserer Sicht kommt es im Endeffekt darauf an, ass man sich in einem dynamischen Prozess bewegt. ie entsprechenden Fassungen in Englisch und Franzö isch werden letztlich Bestandteile des Ratifizierungsgeetzes sein, das dem Deutschen Bundestag vorgelegt ird. Wir kommen damit zur Frage 29 des Kollegen arkus Kurth: Wie bewertet die Bundesregierung die Handlungsempfehlung der Bundesagentur für Arbeit mit dem Titel „Diagnose der Arbeitsfähigkeit besonders betroffener behinderter Menschen nach § 33 Abs. 4 SGB IX“? Bitte, Herr Staatssekretär. K Herr Abgeordneter Kurth, die Bundesregierung be rüßt die vorgesehene Maßnahme der Bundesagentur für Parl. Staatssekretär Klaus Brandner Arbeit. Der Titel der Maßnahme lautet richtig: „Diagnose der Arbeitsmarktfähigkeit besonders betroffener behinderter Menschen nach § 33 Abs. 4 SGB IX“. Es geht um die Fragestellung, ob ein behinderter Mensch am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt teilnehmen kann oder zur Teilhabe auf eine Werkstatt für behinderte Menschen angewiesen ist. Leistungen und Maßnahmen zur Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, zu denen auch die in § 33 aufgezählten Leistungen wie Berufsvorbereitung, berufliche Anpassung und Weiterbildung sowie berufliche Ausbildung gehören, sind gegenüber der Teilnahme am Arbeitsleben in Werkstätten für behinderte Menschen vorrangig. Das kommt insbesondere in § 136 SGB IX zum Ausdruck. Dort werden Werkstätten als Einrichtungen für diejenigen behinderten Menschen definiert, die wegen Art oder Schwere ihrer Behinderung nicht auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können. Im Rahmen der Berufsorientierung und der Berufsberatung haben die Agenturen für Arbeit zu prüfen, ob die behinderten Menschen, die vor ihrer berufliche Ersteingliederung stehen – in der Regel also Schulabgänger –, für Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt geeignet sind. Erst wenn die Eignung hierfür fehlt, kommt eine Eingliederung in eine Werkstatt für behinderte Menschen infrage. Insbesondere vonseiten der Länder, die Kostenträger für die Leistungen im Arbeitsbereich der Werkstätten im Anschluss an die von der Bundesagentur geförderte berufliche Bildung im Eingangsverfahren und im Berufsbildungsbereich sind, wird der Bundesagentur vorgeworfen, sie gliedere behinderte Menschen vorschnell in die Werkstatt für behinderte Menschen ein. Diese Kritik greift die Bundesagentur jetzt auf. Das Verfahren zur Eignungsfeststellung wird transparenter. Damit wird das Verfahren zur Aufnahme in die Werkstatt weiter objektiviert. Den Fachausschüssen stehen nun bei den Stellungnahmen zur Werkstattaufnahme weitere Informationen und damit zusätzliche Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Bitte. He Auch unsere Fraktion begrüßt es, dass Eingangsverfahren bei Werkstätten für Menschen mit Behinderungen ergebnisoffen durchgeführt werden. Aber ist die Bundesregierung der Ansicht, dass eine Ausschreibung in dieser Form das geeignete Mittel ist, um die Anbieter herauszufinden, und liegen bereits Erkenntnisse vor, welche Anbieter das sein könnten? K Herr Abgeordneter Kurth, es liegen keine Erkenntnisse vor, welche Anbieter das sein könnten. g s r R S d d a B g R s b s e d s s m d S o k n M m r „ n D t (C (D Sie kennen die wettbewerbsrechtlich zu beachtenden esetzlichen Grundlagen, wann Maßnahmen ausgechrieben werden müssen und wann nicht. Die Bundesegierung ist der Auffassung, dass Maßnahmen in der egel ausgeschrieben werden müssen, wenn es sich um achverhalte aus dem Bereich des Arbeitsmarktes hanelt, bei denen Vergleichsmöglichkeiten bestehen. Unter iesem Gesichtspunkt ist das jetzt gewählte Verfahren us Sicht der Bundesregierung nicht zu beanstanden. Ihre zweite Nachfrage. Ich frage das, weil wir ja im Bereich der beruflichen ildung schon gewisse Erfahrungen mit Ausschreibunen gemacht haben. Ich würde jetzt noch gerne wissen, ob der zeitliche ahmen, der in dieser Weisung vorgesehen ist – die Be tellungen sollen die Agenturen bis zum 12. März aufgeen; dann muss sofort das Ausschreibungsund Zuchlagsverfahren folgen, da am 1. Juli der Beginn der rsten Maßnahmen vorgesehen ist –, nach Auffassung er Bundesregierung geeignet ist, um ein qualitativ anpruchsvolles Verfahren und eine gute Anbieterauswahl icherzustellen. K Die Verantwortung für das Verfahren hat die Bun esagentur für Arbeit übernommen. Es gibt zurzeit aus icht der Bundesregierung keine Gründe, etwas an dem hne Frage ambitionierten Zeitrahmen zu ändern, und eine Erkenntnisse, dass auf diese Weise die Qualität icht gesichert werden könnte. Wir kommen damit zur Frage 30 des Kollegen arkus Kurth: Wie soll sichergestellt werden, wenn – wie zu erwarten ist – weniger Menschen in den Berufsbildungsbereich der Werkstätten einmünden, dass ebendiesen Menschen auch langfristig eine entsprechende Unterstützung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zukommt, und hat die Bundesregierung Kenntnisse darüber, ob die Bundesagentur für Arbeit den zu erwartenden Mehrbedarf auch langfristig in ihren Eingliederungstitel eingeplant hat? Bitte, Herr Staatssekretär. K Herr Abgeordneter Markus Kurth, die Bundesregie ung erarbeitet derzeit einen neuen Fördertatbestand Unterstützte Beschäftigung“, der den in der Frage geannten behinderten Menschen eine Perspektive bietet. azu ist selbstverständlich auch der Finanzrahmen mit elund langfristig zu beachten. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Wenn, wie jetzt beim Eingangsverfahren vorgesehen, der Beginn der ersten Maßnahmen am 1. Juli sein soll, müssten die ersten Personen, die durch dieses Eingangsverfahren gehen, etwa zum 1. Oktober in den allgemeinen Arbeitsmarkt wechseln und zusätzlich gefördert werden. Ist denn zu erwarten, dass der neue Fördertatbestand „Unterstützte Beschäftigung“ bis zum 1. Oktober dieses Jahres Gesetzeskraft erlangt, und ist er auch schon etatisiert? K Der Bundesagentur für Arbeit stehen im Eingliederungstitel ihres Haushalts, der, wie Sie wissen, in der Vergangenheit häufig in keiner Weise ausgeschöpft worden ist, ausreichend Mittel zur Verfügung. Darüber hinaus hängt die Implementierung eines neuen Instruments natürlich auch davon ab, wie schnell wir in diesem Hause zu einer gesetzlichen Regelung kommen. Ihre zweite Nachfrage. Sie können also keinen ganz konkreten Termin nen nen, zu dem der Fördertatbestand „Unterstützte Beschäftigung“ Gesetzeskraft erlangt. Das heißt, die Personen, die jetzt durch dieses Verfahren laufen, müssen sich, ohne zu wissen, wie es nachher ausgeht, darauf verlassen, dass es die Bundesregierung schon schaffen wird. K Herr Abgeordneter Kurth, das Ministerium und die Bundesagentur in ihrem Bereich arbeiten daran, entsprechende Vorkehrungen zu treffen, damit dieses aus unserer Sicht sinnvolle Instrument schnellstmöglich umgesetzt werden kann. Wir kommen damit zur Frage 31 des Kollegen Dr. Kolb: Sieht die Bundesregierung in der Umsetzung der vom Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales am 20. Februar 2008 angekündigten Möglichkeit einer Verlängerung der SGB-II-Trägerschaft der Optionskommunen über den vorgesehenen Zeitraum von sechs Jahren hinaus ein Problem hinsichtlich der Vereinbarkeit mit dem Grundgesetz und dem Konnexitätsprinzip? Bitte, Herr Staatssekretär. K Herr Abgeordneter Kolb, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 20. Dezember 2007 zur verfassungsrechtlichen Zuständigkeit für die Trägerschaft und Aufgabenwahrnehmung bei der Grundsicherung für Arbeitssuchende hat keine Auswirkungen auf die zugelassene kommunale Trägerschaft. Die zugelassene kom m m B g d u t E c e Z u d r t d d i l g K g – l a H m G ä d n t A D e d i d n J S m d z r 6 G s (C (D unale Trägerschaft, die auf der gesetzlichen Experientierklausel beruht, wird evaluiert. Darüber wird das undesministerium für Arbeit und Soziales den gesetzebenden Körperschaften bis Ende 2008 berichten. Für en Fall, dass es nicht zu einer gemeinsamen Bewertung nd Schlussfolgerung kommt, sieht der Koalitionsverrag vor, die zugelassene kommunale Trägerschaft bis nde 2013 zu verlängern. Die Einzelheiten der rechtlihen Umsetzung dieser Verabredung werden, sofern dies rforderlich wird, zu gegebener Zeit geklärt. In diesem usammenhang wird auch die Frage zu prüfen sein, ob nd wie die Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag auf er Grundlage des mittlerweise geltenden Verfassungsechts umgesetzt werden kann. Sie haben das Wort zu Ihrer ersten Nachfrage. Schönen Dank, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekre är, es ist Ihnen sicherlich nicht verborgen geblieben, ass nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts in en Optionskommunen erhebliche Unruhe entstanden st, was die künftige Möglichkeit der Trägerschaft anbeangt. Sie haben bei der Beantwortung meiner Frage eineräumt, dass es zu einer Verlängerung kommen wird. önnen und dürfen die kommunalen Träger davon ausehen, dass die Rahmenbedingungen für ihre Arbeit auch die finanziellen Rahmenbedingungen – im Ver ängerungszeitraum unverändert bleiben, oder gibt es us Sicht der Bundesregierung eine Notwendigkeit, den andlungsrahmen der Kommunen einzuschränken? K Es ist nicht beabsichtigt, etwas an der gesetzlichen rundlage für die Bildung von Optionskommunen zu ndern. Die politische Verabredung ist von mir deutlich argestellt worden: Bis 2010 sollen die Optionskommuen mit der gleichen Rechtsausstattung wie die getrennen Körperschaften und die Arbeitsgemeinschaften ihre ufgaben in der jetzigen Form wahrnehmen können. ie Frage ist: Was passiert nach 2010, wenn es nicht zu iner neuen politischen Vereinbarung kommt? Auch iese Frage ist klar beantwortet worden. In diesem Fall st es die politische Absicht, das Programm in unveränerter Form bis 2013 fortzuführen. Es ist in jedem Fall icht daran gedacht, bei der Rechtsetzung zwischen den obcentern und den Arbeitsgemeinschaften, bei denen GB -II-Leistungen in getrennter Aufgabenwahrnehung erbracht werden, und den Optionskommunen zu ifferenzieren. Eine zweite Nachfrage. Herr Staatssekretär, Sie sprechen von der Fortführung ugelassener Trägerschaften. Ist der Umkehrschluss ichtig, dass es über den Kreis der derzeit bestehenden 9 Optionskommunen hinaus ohne eine Änderung des rundgesetzes keine weiteren kommunalen Träger chaften geben kann? K Das sehen wir so. Die jetzige Grundlage sieht vor, dass die 69 Kommunen, die die Option gewählt haben, in Abgrenzung zu anderen Formen der Aufgabenwahrnehmung ein Experiment durchführen. Wenn dies dauerhaft fortgeführt werden soll, muss eine rechtliche Grundlage dafür geschaffen werden. Wir kommen zur Frage 32 des Kollegen Dr. Kolb. Soll nach den Planungen vom Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Scholz, die Zulassung der Optionskommunen befristet oder unbefristet verlängert werden? Bitte, Herr Staatssekretär. K Herr Dr. Kolb, der Koalitionsvertrag sieht im Fall der Nichteinigung nach Abschluss der Evaluation die Verlängerung der zugelassenen kommunalen Trägerschaft bis zum 31. Dezember 2013 vor. Die Bundesregierung wird die Umsetzung dieser Vereinbarung der Koalitionspartner auf der Grundlage des geltenden Verfassungsrechts prüfen, wenn der dort beschriebene Fall eintritt. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf meine Antwort verweisen, die ich Ihnen gerade gegeben habe. Ihre erste Nachfrage. Herr Staatssekretär, wäre denn nach der derzeitigen Rechtslage auch eine unbefristete Verlängerung der Option möglich? K Das sieht die Bundesregierung nicht so. Wir befinden uns ja in einem Experimentierfeld. Es ist fixiert, wann das Experiment abgeschlossen sein soll, um vergleichbare Werte für endgültige Rahmensetzungen zu erhalten. Herr Staatssekretär, nun haben die Optionskommunen konkrete Investitionen in Angriff genommen, um die Durchführung der Trägerschaft bestmöglich gewährleisten zu können. Das gilt zum Beispiel für den Landkreis Darmstadt-Dieburg, aus dem ich komme, wo es im Moment ein entsprechendes Bauvorhaben gibt. Ist denn zumindest denkbar, dass es für die betroffenen Kommunen eine weitere, über 2013 hinaus befristete Verlängerung geben kann? K Herr Abgeordneter Kolb, das ist den dann verantwortlichen politischen Mehrheiten in diesem Hause zu überlassen und kann aus Sicht der Bundesregierung heute noch nicht entschieden werden. a w te B S B g d d s n B t A d n n u e m g n h K g s d g d – d a z v w a e s m e z (C (D Die Frage 33 des Kollegen Rohde wird schriftlich be ntwortet. Ich danke dem Staatssekretär für die Beantortung der Fragen. Wir kommen zum Geschäftsbereich des Bundesminisriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Zur eantwortung der Fragen steht der Parlamentarische taatssekretär Dr. Hermann Kues zur Verfügung. Ich rufe die Frage 34 der Kollegin Miriam Gruß auf: Für welchen Zeitraum der Betreuung durch die Eltern soll das Betreuungsgeld gezahlt werden? Bitte, Herr Staatssekretär. Dr Frau Kollegin Gruß, ich muss Ihnen sagen, dass ich ie vielen Fragen, die Sie sicher gleich noch stellen weren, nicht werde beantworten können, weil es noch nicht o weit ist. Das, was ich dazu sagen kann, werde ich Ihen mitteilen. In der letzten Woche haben sich das BMFSFJ und das MF über eine Gesetzesformulierung zum Thema Be reuungsgeld geeinigt. Danach soll in einem neuen § 16 bs. 4 des SGB VIII geregelt werden, dass ab 2013 für iejenigen Eltern, die ihre Kinder von ein bis drei Jahren icht in Einrichtungen betreuen lassen wollen oder könen, eine monatliche Zahlung, zum Beispiel ein Betreungsgeld, eingeführt werden soll. Durch die Einführung iner solchen Regelung in § 16 SGB VIII, der die allgeeine Förderung der Erziehung in der Familie zum Ge enstand hat, bringt die Bundesregierung zum Ausdruck, eben dem Ausbau der Kindertagesbetreuung auch die erausragende Leistung der Eltern bei der Erziehung der inder würdigen zu wollen. Die konkrete Ausgestaltung soll bis zum Jahre 2013 eklärt werden. Der Gesetzgeber ist dabei in seiner Entcheidung frei. Fragen zur inhaltlichen Ausgestaltung er monatlichen Zahlung können daher zum gegenwärtien Zeitpunkt nicht beantwortet werden. Dies muss in er Zukunft geklärt werden. Hierbei ist der Gesetzgeber wie auch immer er sich dann zusammensetzt – ausrücklich frei. Sie haben das Wort zu Ihrer ersten Nachfrage. Herzlichen Dank. – Mir liegen natürlich viele Fragen uf der Seele. Die Fragestunde dauert zwar nur noch wei Minuten; trotzdem will ich einen Versuch starten, ielleicht doch noch etwas von Ihnen zu erfahren. Mich ürde vor allem interessieren, wie sich dies zum einen uf die Tatsache auswirken würde, dass einige Länder in Landeserziehungsgeld auszahlen. Zum Zweiten ist icherlich schon darüber gesprochen worden, ob alle Failien dieses Betreuungsgeld bekommen sollen und ob s als Pauschbetrag oder einkommensabhängig ausgeahlt werden soll. Ich meine, dass es in der Vergangen Miriam Gruß heit zu vage und zu viele Diskussionen gab, als dass die Bundesregierung jetzt darauf verweisen könnte: Wir sagen dies alles erst 2013. – Es waren schon viele Aspekte in der Diskussion. Ihre Formulierung bringt mich zu den Nachfragen, die durchaus notwendig sind. Dr Ich habe Ihre Frage nicht verstanden. Sie müssten jetzt einfach Ihre Frage formulieren. Die habe ich schon zu Beginn meines Statements for muliert: Wie wirkt sich die Einführung eines Betreuungsgeldes in den Ländern aus, die beispielsweise Landeserziehungsgeld zahlen? Wird es angerechnet? Soll das Betreuungsgeld als Pauschbetrag oder einkommensabhängig ausgezahlt werden, und soll es an alle Familien ausgezahlt werden? Dr Frau Kollegin, die Dinge sind so weit geregelt, wie ich es eingangs gesagt habe, und darüber hinaus nicht. Das ist Aufgabe des künftigen Gesetzgebers. Das soll im Jahre 2013 erfolgen. Auch wenn die Fragestunde nicht, wie Sie vermute ten, nur noch 2 Minuten dauert, sondern exakt 22 Minuten und 43 Sekunden, mache ich darauf aufmerksam, dass in der Fragestunde Fragen zu formulieren sind. Die Fragen der anderen Kolleginnen und Kollegen sollen schließlich auch noch aufgerufen werden können. – Sie haben das Wort zur zweiten Nachfrage. Ich habe die Frage an den Beginn meiner Wortmel dung gestellt. – Jetzt meine Nachfrage: Sie sagten, dass etwas ausgezahlt wird, zum Beispiel ein Betreuungsgeld. Welche anderen Dinge, von denen wir vielleicht noch nichts wissen, sind denn noch im Gespräch? D Seitens der Bundesregierung sind keine weiteren Dinge im Gespräch. Sie wissen aber, dass im politischen Raum das Betreuungsgeld in allen möglichen Varianten diskutiert wird. Es wird über unterschiedliche Möglichkeiten der Förderung von Kindern und Familien diskutiert, insbesondere über Möglichkeiten zur Förderung derjenigen, die sich in besonderer Weise um die Betreuung von Kindern in der Familie kümmern. Das ist eine allgemeine politische Debatte, die in den Bundesländern und in einigen anderen europäischen Ländern geführt wird. Dort gibt es entsprechende Erfahrungen. All dies m d m B g w i s e w i k u m B g h D B ü Ä f B S S l (C (D uss ausgewertet werden, wenn sich der Gesetzgeber in er nächsten Legislaturperiode an eine Konkretisierung acht. Damit kommen wir zur Frage 35 der Kollegin Gruß: Wie wird sich die Einführung eines Betreuungsgeldes voraussichtlich in denjenigen Bundesländern auswirken, in denen ein Betreuungsgeld oder Landeserziehungsgeld gewährt wird, das heißt, wird das Betreuungsgeld auf Bundesebene mit Zahlungen der Länder verrechnet, oder wird es Einsparungen auf Landesebene zur Folge haben? Dr Wenn Sie das, was ich auf die Frage 34 eben geantortet habe, zugrunde legen, werden Sie verstehen, dass ch auch in diesem Zusammenhang nur sagen kann, dass ich das nicht beantworten lässt und es dazu keine spezillen Aussagen gibt. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Herzlichen Dank! Ich habe nicht mitbekommen, dass ir zeitmäßig noch etwas Luft haben. Deswegen habe ch vorhin eine komprimierte Frage gestellt. Ich habe eine Nachfrage: Wie ist der Stand der Disussion in der Bundesregierung bezüglich der Bildungsnd Betreuungsgutscheine, die in der Öffentlichkeit imer wieder angesprochen wurden? Dr Ich kann nur wiederholen, was ich eben schon gesagt abe: Das ist eine allgemeine politische Diskussion. iese Diskussion wird gegenwärtig nicht innerhalb der undesregierung geführt. Diese Diskussion geht nicht ber das hinaus, was im vorliegenden Gesetzentwurf zur nderung des SGB VIII steht. Sie haben die Möglichkeit zu einer zweiten Nach rage. Danke. Die Kollegin Lenke hat eine Nachfrage zur Frage 35. – itte. Herr Staatssekretär, so einfach ändert man nicht das GB VIII. Es wundert mich sehr, dass Sie in das GB VIII eine politische Aussage hineinschreiben wol en, ohne genau zu wissen, wie das Betreuungsgeld Ina Lenke ausgestaltet wird: Soll es monatlich ausgezahlt werden? Soll es einkommensabhängig gezahlt werden? Ich nenne das einen Kuhhandel. Meine Frage lautet: Wie bewertet die Bundesregierung diesen Kuhhandel? Dr Ihre Frage kann ich beantworten: Das ist kein Kuhhandel. Die Koalitionsparteien haben sich auf eine Formulierung verständigt, mit der sie zum Ausdruck bringen, dass sie die Leistung derjenigen Mütter und Väter, die ihre Kinder unter drei Jahren zu Hause betreuen wollen, anerkennen wollen. Wie das im Einzelnen ausgestaltet wird, ist eine Frage, die den weiteren Beratungen vorbehalten bleibt. Diese Beratungen werden sicherlich in der nächsten Legislaturperiode erfolgen. (Jörg Tauss [SPD]: Und dazwischen sind zwei Wahlen!)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614719300
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614719400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614719500
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614719600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614719700
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614719800




(A) )


(B) )

Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614719900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614720000
Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614720100
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614720200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614720300
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614720400
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614720500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614720600
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614720700




(A) )


(B) )

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614720800
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614720900
Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1614721000
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614721100
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614721200
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614721300
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614721400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614721500
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614721600
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614721700




(A) )


(B) )

Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614721800
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614721900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614722000
Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614722100
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614722200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614722300
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614722400
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614722500
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1614722600
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614722700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614722800
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1614722900




(A) )


(B) )

Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614723000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614723100
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614723200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614723300
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1614723400
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614723500
Dr. Heinrich L. Kolb (FDP):
Rede ID: ID1614723600
Klaus Brandner (SPD):
Rede ID: ID1614723700
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614723800
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614723900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614724000
Miriam Gruß (FDP):
Rede ID: ID1614724100




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614724200
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614724300
Miriam Gruß (FDP):
Rede ID: ID1614724400
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614724500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614724600
Miriam Gruß (FDP):
Rede ID: ID1614724700
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614724800
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614724900
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614725000
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614725100
Miriam Gruß (FDP):
Rede ID: ID1614725200
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614725300
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614725400
Miriam Gruß (FDP):
Rede ID: ID1614725500
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614725600
Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1614725700




(A) )


(B) )

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614725800


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614725900

Damit kommen wir zur Frage 36 der Kollegin Sibylle

Laurischk:
Wie hoch soll das monatliche Betreuungsgeld gemäß der

Absprache zwischen der Bundesministerin für Familie, Senio-
ren, Frauen und Jugend und dem Bundesminister der Finan-
zen sein?

Bitte sehr, Herr Staatssekretär.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614726000


Wenn Sie das zugrunde legen, was ich eben geant-
wortet habe, nämlich, dass ausschließlich die Formulie-
rung in das Gesetz aufgenommen wird, dann wird es Sie
nicht verwundern, dass ich auf meine Antwort auf
Frage 34 verweise. In dieser Antwort habe ich den Sach-
stand erläutert.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614726100

Sie haben das Wort zu einer ersten Nachfrage.


Sibylle Laurischk (FDP):
Rede ID: ID1614726200

Meine Kollegin Ina Lenke hat eine Nachfrage.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614726300

Sie verzichten auf Ihre Nachfragen zu dieser Frage? –

Frau Kollegin Lenke, bitte.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1614726400

Herr Staatssekretär, Sie haben in Ihrer Antwort auf

Frage 34 das Ausland angesprochen. Ist Ihnen die Sach-
lage in Norwegen bekannt? Wie bewerten Sie die Sach-
lage in Norwegen? In Norwegen ist einige Jahre lang ein
Betreuungsgeld gezahlt worden, weil zu wenige Krip-
penplätze vorhanden waren. Sie wollen ein Betreuungs-
geld zahlen, wenn ausreichend Krippenplätze vorhanden
sind.

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(C (D In Norwegen ist festgestellt worden, dass bei der nicht orwegisch sprechenden Bevölkerung, dass heißt bei igranten, die Eltern lieber das Geld genommen haben, ahrscheinlich um den Familienetat aufzupeppen. Das st zwar nachvollziehbar, aber gerade die Kinder unter rei Jahren, die in Norwegen ohne norwegische Sprachenntnisse aufwachsen, haben aufgrund dieses Anreizes mehr Geld für die Familien – nicht die Möglichkeit beommen, Sprachkenntnisse zu erwerben und zusammen it norwegischen Kindern ihr Leben zu gestalten. Meine rage lautet: Wie bewerten Sie die Entwicklungen, die in orwegen stattgefunden haben? (Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Da braucht man nicht nach Norwegen! Thüringen reicht schon!)


Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614726500


Liebe Frau Kollegin Lenke, wir werden dann, wenn
s so weit ist, dass die Formulierung, die im Gesetz
teht, in konkrete Regelungen umgesetzt wird, die Erfah-
ungen anderer Länder – das habe ich eben bereits gesagt –
uswerten. Wir werden sicherlich auch die Erfahrungen
uswerten, die in einzelnen Bundesländern gemacht
urden.


(Jörg Tauss [SPD]: Thüringen!)

ann werden daraus die Konsequenzen gezogen.
Sie und Ihre Kolleginnen haben fünf ähnlich lautende

ragen gestellt. Deswegen wird es Sie nicht überraschen,
ass ich darauf ähnlich antworte; anders geht es nun ein-
al nicht. Sie haben ähnliche Fragen gestellt, die Ant-
orten müssen dann auch ähnlich sein. Wir werden,
enn es so weit ist, auch die Erfahrungen in Norwegen

uswerten. In der politischen Diskussion gibt es natür-
ich auch Einschätzungen; aber darum geht es ja nicht
ei Ihrer Frage.


(Ina Lenke [FDP]: Doch!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614726600

Es ist richtig, dass wir bei diesem Themenkomplex

leiben.
Ich rufe die Frage 37 der Kollegin Sibylle Laurischk

uf:
Sollen alle Familien das Betreuungsgeld erhalten?

Bitte, Herr Staatssekretär.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614726700


Ich bitte Sie um Verständnis – Sie haben eben gehört,
ie ich auf die anderen Fragen geantwortet habe –, dass

ch auch hier logischerweise nur antworten kann, dass
ies zu gegebener Zeit geklärt wird. Ich verweise auf die
ntwort auf Frage 34.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614726800

Sie haben die Möglichkeit zu zwei Nachfragen. – Sie

erzichten. Aber die Kollegin Lenke hat noch eine
achfrage.






(A) )



(B) )


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1614726900

Vorab, Herr Staatssekretär: Ich weise zurück, dass ich

Ihnen nur aus politischen Gründen Fragen stellen würde.


(Lachen bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Nicht nur die FDP-Bundestagsfraktion wundert sich
über diesen Kuhhandel, sondern natürlich auch Journa-
listen und Journalistinnen; sie können damit überhaupt
nichts anfangen.


(Jörg Tauss [SPD]: Also ein journalistisches Interesse!)


Meine Frage lautet: Wie kann das Familienministe-
rium es verantworten, das Sozialgesetzbuch VIII zu än-
dern, wenn noch nicht einmal Unterlagen über das Volu-
men und darüber, wie das Ganze durchgeführt werden
soll, vorliegen? Dann soll es erst 2013 stattfinden. Wie
bewerten Sie das?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614727000


Frau Kollegin Lenke, ich habe nicht gesagt, dass Sie
politische Fragen stellen. Das ist ja völlig in Ordnung;
wir sind ja in einem Parlament. Ich habe gesagt, dass
über bestimmte Themen in der Politik, in der Gesell-
schaft, in der Öffentlichkeit diskutiert wird. Das ist ganz
normal, wenn etwas gesetzlich geregelt werden soll.

Wenn Sie sich mit dem SGB VIII näher beschäftigten
– das tun Sie; Sie kennen sich dort aus –, dann wissen
Sie, dass dort etwa die Frage der Frühförderung von
Kindern geregelt wird und dass es Absprachen zwischen
Bund und Ländern gibt. Das heißt, der überwiegende
Teil des SGB VIII beschäftigt sich mit anderen zentralen
Fragestellungen. Wir sagen: Es genügt nicht, lediglich
ein Platzangebot zu schaffen, sondern man muss auch zu
einer exzellenten Förderung von Kindern und Jugendli-
chen kommen. Das ist für mich der Hauptgegenstand
dieses Gesetzes. Das andere ist darin aufgenommen,
weil man damit zeigt, wohin man im Anschluss daran,
wenn das eine umgesetzt ist, will und worüber man re-
den will.

Wir sind ja praktisch voll bei der Umsetzung. Sie ken-
nen die Situation in den Ländern und auch in den Kom-
munen: Vieles, was wir auf Bundesebene längst auf den
Weg gebracht haben, muss jetzt noch in den Ländern
und Kommunen umgesetzt werden. Deswegen warten
sie auf die Änderung des SGB VIII, und deswegen ist es
so wichtig, dass sie kommt. Nicht jeder einzelne Passus
ist wichtig, auch nicht der Passus, über den wir gerade
diskutieren. Die anderen Punkte sind im Hinblick auf
das, was jetzt umgesetzt werden soll, viel wichtiger.
Über diese werden wir zu gegebener Zeit diskutieren.

Ich glaube auch, dass es völlig normal ist, dass man
sich nicht im Jahre 2008 bis in alle Einzelheiten mit et-
was beschäftigt, das man zum Jahre 2013 angehen will.
Ich finde, es müssen Schwerpunkte gesetzt werden. –
Wenn Sie immer Ähnliches fragen, bitte ich um Ver-
ständnis dafür, dass ich immer ähnlich antworte.

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(C (D Damit kommen wir zur Frage 38 der Kollegin Ina enke: Soll das Betreuungsgeld einkommensabhängig oder als monatlicher Pauschalbetrag gezahlt werden? Dr Auch das ist, wenn ich das so sagen darf, keine völlig eue Fragestellung. (Zuruf: Wie bitte? Das ist doch ein völlig anderer Ansatz! – Vereinzelt Heiterkeit)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614727100
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614727200

ch habe bereits auf unterschiedliche Art und Weise ver-
ucht, auf diese Frage zu antworten. Ich könnte es zwar
och einmal versuchen, aber ich verweise auf meine
ntwort auf die Frage 34 der Kollegin Gruß. Ich bin ge-

pannt, welche Zusatzfragen Sie jetzt stellen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614727300

Sie haben die Möglichkeit, zwei Nachfragen zu stel-

en. – Bitte.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1614727400

Das ist ja toll. – Herr Staatssekretär, klären Sie mich

och einmal auf, warum Sie in den §§ 74 und
5 SGB VIII bzw. im KJHG Abstand davon genommen
aben, privatgewerbliche Träger, Elternvereine usw. und
ommunale Träger künftig gleich zu behandeln.

Damit wir uns nicht missverstehen, füge ich hinzu:
eutzutage ist es so, dass kommunale Kitas zu 70 bis
0 Prozent aus Steuermitteln gefördert werden. Werden
ie Plätze einer privaten Krippe benötigt, werden diese
ber nicht in den Kindertagesstättenbedarfsplan des
andkreises aufgenommen. Ihr Angebot ist gut, aber die
taatlichen Subventionen haben ein sehr ungleiches Aus-
aß.

Nach meiner Kenntnis sehen Ihre Änderungsvor-
chläge keine Gleichberechtigung der Träger vor. Wür-
en Sie mich bitte aufklären, ob eine solche Gleichbe-
echtigung der Träger in Ihren Änderungsvorschlägen
nthalten ist, und wenn nicht, warum nicht?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614727500


Frau Lenke, wie Sie wissen, stimmen wir den Gesetz-
ntwurf gegenwärtig miteinander ab. An diesem Prozess
ind die Bundesressorts, aber auch die Länder beteiligt.
anach wird er im Kabinett beraten. Erst dann wird man

bschließend sagen können, welche Regelungen aufge-
ommen werden. Gegenwärtig befinden wir uns noch im
bstimmungsverfahren. Nachdem sich das Kabinett mit
em Gesetzentwurf auseinandergesetzt hat, wird er, wie
eder andere Gesetzentwurf auch, im Parlament ordent-
ich beraten. Dann werden wir auch diese Frage aufgrei-
en.

Wie Sie wissen, sind wir ausdrücklich dafür, dass
uch freigewerbliche Träger mit einbezogen werden.






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Dr. Hermann Kues
Denn wir glauben, dass die Kommunen den bestehenden
Bedarf sonst nicht decken können. Sie wissen auch, dass
die Bundesfamilienministerin ein Programm zur betrieb-
lichen Kinderbetreuung auf den Weg gebracht hat. Wir
müssen alle Möglichkeiten berücksichtigen, um das Ziel,
das wir uns gesetzt haben, tatsächlich zu erreichen.

Ich schlage vor, dass wir über Einzelheiten des Ge-
setzentwurfes dann, wenn es so weit ist, auch im Aus-
schuss intensiv diskutieren. Im Übrigen werden wir, falls
das Parlament diesen Beschluss fasst – das zeichnet sich
ab –, zu diesem Thema auch eine Anhörung durchfüh-
ren.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614727600

Sie können noch eine Nachfrage stellen.


Ina Lenke (FDP):
Rede ID: ID1614727700

Ich habe noch eine ganz kurze Frage. Herr Staats-

sekretär, wenn das so ist, kann ich dann davon ausgehen,
dass die Gleichbehandlung von kommunalen Kitas, El-
ternvereinen und privatgewerblichen Initiativen sozusa-
gen auf Wunsch des Bundesfamilienministeriums in den
Änderungen des SGB VIII berücksichtigt wird?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614727800


Davon können Sie zunächst einmal nicht ausgehen.
Ich habe deutlich gemacht, welche Vorstellungen wir ha-
ben. Ich weise aber ausdrücklich auch darauf hin, dass
natürlich bestimmte Qualitätsanforderungen erfüllt wer-
den müssen.


(Ina Lenke [FDP]: Das ist klar!)


Ich glaube, hier sind wir uns völlig einig.


(Ina Lenke [FDP]: Ja!)


Vor diesem Hintergrund sollten wir darüber diskutieren,
wie wir das im Einzelnen handhaben. Sie können aber
davon ausgehen, dass wir im Hinblick auf die gewerbli-
chen Anbieter eine Öffnungsklausel vorsehen werden;
darüber haben wir uns im Ausschuss bereits unterhalten.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614727900

Wir kommen damit zur Frage 39 des Kollegen Josef

Philip Winkler:
Warum hat man das Christival nicht direkt und nur über

Umwege gefördert, und welche Träger haben hierfür welche
Summen erhalten?

Bitte, Herr Staatssekretär.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614728000


Über das Christival haben wir schon einmal intensiv
diskutiert; das war damals ein Frage-und-Antwort-Spiel.

Antragsteller für die Durchführung der Großveran-
staltung Christival 2008 ist die Arbeitsgemeinschaft der
Evangelischen Jugend in Deutschland e. V., die AEJ.
Die AEJ ist die Zentralstelle für eine Vielzahl evangeli-

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(C (D cher Verbände und Projekte im Sinne des Kinderund ugendplanes des Bundes, des KJP. Zuwendungen weren der Zentralstelle bewilligt und an sie ausgezahlt. räger, die sich einer Zentralstelle angeschlossen haben, egen dieser ihre Anträge vor. Auch das ist geregelt, und war in den Richtlinien des Kinderund Jugendplanes. it den Letztempfängern schließt die AEJ gemäß den erwaltungsvorschriften zu § 44 der Bundeshaushaltsrdnung Weiterleitungsverträge ab. Mit Schreiben vom 4. Oktober 2007 wurden der AEJ ür das Haushaltsjahr 2008 Fördermittel von bis zu 50 000 Euro aus dem KJP in Aussicht gestellt. Der voreitige Vorhabensbeginn wurde zum 1. Januar 2008 zuelassen, da die entsprechenden Haushaltsmittel zwichenzeitlich zur Verfügung standen. Die Maßnahme oll als Projektförderung und im Wege der Fehlbedarfsinanzierung als sonstiges Einzelprojekt gemäß r. III. 3.6 Abs. 1 der Richtlinien des Kinderund Juendplans als nicht zurückzuzahlende Förderung bewiligt werden. Diese Maßnahme befindet sich in der Beareitung beim Bundesverwaltungsamt. (Jörg Tauss [SPD]: Wo war denn das Festival, Kollege Winkler?)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614728100

Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Bitte.


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Herr Kollege Tauss, das Festival, auf das sich meine

rage bezieht, hat noch nicht stattgefunden.


(Jörg Tauss [SPD]: Interessant, danke!)


Vielen Dank für die Beantwortung, Herr Staatssekre-
är. Meine Frage hat durchaus neue Aspekte. Sie haben
uch nicht das Gleiche geantwortet wie in der letzten Sit-
ungswoche; insofern war die Frage durchaus nicht
berflüssig. Es gab gewisse Widersprüche zwischen den
ntworten, die mündlich erteilt wurden, und denen, die
ns schriftlich vorlagen. Daher danke für die Aufklä-
ung!

Verstehe ich Sie richtig, dass Sie der AEJ einen Glo-
alzuschuss erteilt haben und bei der Erteilung dieses
uschusses noch nicht feststand, dass die Mittel für das
hristival verwendet werden und welche der Unterorga-
isationen der AEJ Mittel für dieses Festival beantragt?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614728200


Das ist nicht richtig. Es war ganz klar, wohin die Mit-
el gehen sollen. Die AEJ ist eine Zentralstelle, wie sie
ndere freie Träger ebenfalls haben. Dort werden, so ist
as üblich, die Anträge gebündelt und letztlich abgewi-
kelt, auch im Auftrag des Ministeriums. Die AEJ
usste genau, wohin die Mittel gehen sollen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614728300

Sie haben das Wort zu einer Nachfrage.






(A) )



(B) )


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Die Antwort, die uns auch schon gegeben wurde, dass
nämlich der CVJM direkt von der Bundesregierung Mit-
tel bekommen habe, hat sich damit erledigt.

Können Sie garantieren, dass keine weiteren Mittel
für dieses Festival – gegen das wir im Grunde nichts ha-
ben; es geht ja nur um die Finanzierung – geflossen
sind?

D
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614728400


Ich habe Ihnen, wenn ich mich recht erinnere, schon
beim letzten Mal gesagt, dass das Festival damit zu un-
gefähr 8 Prozent finanziert wird. Mir ist nicht bekannt,
dass aus anderen Töpfen Mittel an das Christival fließen.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614728500

Der Kollege Beck hat das Wort zu einer Nachfrage.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614728600

Sie hatten uns das letzte Mal geantwortet, dass die

AEJ die Gelder bekommt. Zwei andere Male hieß es,
dass die AEJ und der CVJM die Gelder bekommen. Des-
halb möchte ich nachfragen: Ist das Geld, das für das
Christival ausgegeben wird – 250 000 Euro –, zunächst
an die AEJ und dann weiter an Christival e. V. gegangen,
oder ist noch Geld an den CVJM gegangen – von wem
und über wen auch immer – und von da weiter an
Christival e. V.? Oder finanziert der CVJM einen Teil
mit irgendeiner anderen Konstruktion?

Ich will das bloß wissen; das gehört ja zu Haushalts-
klarheit und Haushaltswahrheit. Ich möchte betonen,
dass auch ich nichts gegen diese Veranstaltung als solche
habe, solange sie sich im Rahmen des gesellschaftlich
und demokratisch Akzeptablen bewegt.

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614728700


Herr Abgeordneter Beck, es gibt keine Probleme mit
Haushaltsklarheit und Haushaltswahrheit. Sie haben die
Diskussion intensiv verfolgt und wissen, dass ich beim
letzten Mal darauf hingewiesen habe, dass es für das
Christival einen eigenen Trägerverein gibt – Christival
e. V. –, hinter dem quasi der CVJM steht. Das ist bei
Großveranstaltungen üblich: Der Großveranstalter grün-
det einen entsprechenden Verein, aus verschiedenen
Gründen. Der CVJM ist Teil der Arbeitsgemeinschaft
der Evangelischen Jugend. Die Arbeitsgemeinschaft der
Evangelischen Jugend ist im Zusammenhang mit der Re-
gelung der Bundeshaushaltsordnung die Abrechnungs-
stelle für das Christival. Insofern ist ausgeschlossen,
dass die Gelder irgendwo verschwinden; sie sind gezielt
für das Christival gedacht.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614728800

Wir kommen damit zur Frage 40 des Kollegen

Winkler:

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(C (D Wie beurteilt die Bundesregierung die Geeignetheit eines Trägers für die Hilfe für Opfer sexuellen Missbrauchs – Wüstenstrom e. V. –, der für eine der möglichen schädlichen Folgen des Missbrauchs die „Entwicklung von homosexuellen Neigungen“ hält für eine veränderungsbedürftige Veranlagung hält? Dr Ich darf bei dieser Gelegenheit sagen: Wir haben ehrere Anfragen und etliche Briefe auch des Kollegen eck zu diesem Thema beantwortet und uns damit inten iv auseinandergesetzt. Die Fragen haben wir jeweils eitnah beantwortet. In der damaligen Antwort auf die leine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Antihomosexuelle Seminare und pseudowissenschaftlihe Therapieangebote religiöser Fundamentalisten“ – so autete der Titel der Anfrage – haben wir ausgeführt, ass der Bundesregierung keine Erkenntnisse zu der Oranisation Wüstenstrom e. V. vorliegen. Die Bundesegierung vertritt im Übrigen keine Auffassung in Bezug uf die Entwicklung von homosexuellen Neigungen und u der Frage, ob Homosexualität für eine veränderungsedürftige Veranlagung gehalten wird. Mithin ist ein räger, der dazu eine bestimmte eigene Auffassung ver ritt, einer Beurteilung hinsichtlich seiner Geeignetheit ür die Hilfen für Opfer sexuellen Missbrauchs nicht zuänglich. Ich will bei dieser Gelegenheit ausdrücklich erklären das habe ich beim letzten Mal schon gesagt –: In einem luralistischen Land werden wir immer eine gewisse andbreite von Trägern und Veranstaltungen im Rahen des KJP fördern. Das geschieht seit vielen Jahren. as bedeutet auch, dass wir nicht bis in alle Einzelheiten uffassungen, die dort vertreten werden, bewerten. Wir flegen mit der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen ugend eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. ie hat sich über viele Jahre über mehrere Bundesregieungen hinweg entwickelt. Ich finde, diese gute Übung ollten wir beibehalten. Sie haben das Wort zur ersten Nachfrage. Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/DIE GRÜEN)

Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614728900
Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614729000
Danke, Frau Präsidentin. – Herr Staatssekretär, das

ine schließt das andere nicht aus. Ich kann nachvollzie-
en, dass Sie nicht jede Organisation im Vorhinein be-
erten können und wollen. Das ist die eine Sache. Wenn

hnen aber von einer Fraktion oder von Abgeordneten
ieses Hauses Informationen über einen Träger, der mit
teuermitteln gefördert wird, zukommen, dann ist es
och selbstverständlich, dass zumindest dann, wenn der
inweis erfolgt ist, ein genauerer Blick auf diesen Trä-
er nottut. Wofür machen wir sonst diese Fragestunde,
enn sie nicht dazu dient, mit Ihnen über Informationen

ns Gespräch zu kommen, die uns zugänglich geworden
ind, aber der Bundesregierung nicht?






(A) )



(B) )


Josef Philip Winkler
Es ging mir nicht um eine Beurteilung. Sie haben in
Ihrer Antwort in der letzten Sitzungswoche klar gesagt,
dass es wissenschaftliche Minderheitsmeinungen gibt.
Ich frage daher noch einmal: Hält es die Bundesregie-
rung für eine vernünftige Vorgehensweise, wenn Steuer-
mittel ausgerechnet Vereinigungen zur Verfügung
gestellt werden, die nach Meinung der Bundesregierung
absolut abwegige und seit Jahrzehnten in der wissen-
schaftlichen Mehrheitsmeinung nicht mehr für verant-
wortbar gehaltene Auffassungen vertreten, um dann
auch noch Opfern von sexuellem Missbrauch angeblich
zu helfen?

Dr
Dr. Hermann Kues (CDU):
Rede ID: ID1614729100


Herr Abgeordneter Winkler, ich habe beim letzten
Mal die Einschätzung der Bundesregierung zum Thema
Homosexualität auf der Basis dessen erläutert, was die
überwältigende Mehrheit der Wissenschaftler aus unter-
schiedlichen Disziplinen dazu sagt. Ich glaube, das war
eindeutig.

Dafür, dass wir uns nicht in jede einzelne Veranstal-
tung einmischen und nicht jede Veranstaltung bewerten,
bitte ich um Verständnis. Ich gehe davon aus, dass der
Veranstalter Christival e. V. und auch die Arbeitsgemein-
schaft der Evangelischen Jugend – ich habe mich heute
noch einmal ausdrücklich danach erkundigt – mit diesem
Thema verantwortlich umgehen. Wir werden sicherlich
später Bilanz ziehen können, wie die Veranstaltung im
Einzelnen gewesen ist.

Ich will im Übrigen betonen: Das Christival hat sich
über viele Jahre entwickelt. Sicherlich wurden auch
schon Positionen vertreten, die nicht jedem so richtig
passen, um es einmal so zu sagen. Aber es ist völlig un-
strittig, dass diese Großveranstaltung von christlich
orientierten Jugendlichen besucht wird. Insofern sind
wir der Meinung, dass wir hier absolut verantwortlich
gehandelt haben.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614729200

Kollege Winkler, die Zeit für die Fragestunde ist er-

schöpft. Wenn Sie noch eine kurze Frage haben,


(Manfred Grund [CDU/CSU]: Er kann doch nächste Woche noch einmal fragen!)


bin ich bereit, Ihnen eine zweite Frage zu ermöglichen. –
Keine Nachfrage. Kollege Beck, dieses Angebot ist nicht
übertragbar. Ich habe diesen Vorschlag nur gemacht,
weil wir schon bei der Beantwortung der Frage waren.

Ich danke dem Staatssekretär. Die übrigen Fragen
werden schriftlich beantwortet. Damit beende ich die
Fragestunde.

Ich rufe den Zusatzpunkt 1 auf:

Aktuelle Stunde
auf Verlangen der Fraktionen der CDU/CSU und
SPD

Computermesse CeBIT – IT-Forschung als
Wachstumsimpuls für Deutschland

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(C (D Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat die Kollein Katherina Reiche für die Unionsfraktion. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Katherina Reiche (CDU):
Rede ID: ID1614729300

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

ie CeBIT ist das Schaufenster der Welt für die Infor-
ations- und Telekommunikationstechnologie. Es ist

ar nicht hoch genug einzuschätzen, welche Anerken-
ung der IKT-Standort Deutschland dadurch erfährt,
ass die Messe in Hannover ist und bleibt und sich im-
er noch steigender Beliebtheit erfreut.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Die Digitalisierung des beruflichen und privaten All-
ags ist die wichtigste Triebfeder der Globalisierung. Sie
at die Globalisierung in ihrer jetzigen Form zum Teil
rst ermöglicht. Immer mehr Waren und Dienstleistun-
en können an nahezu jedem beliebigen Ort der Welt
roduziert und auch an jedem beliebigen Ort konsumiert
erden. Digitalisierung als Teil und Triebfeder der Glo-
alisierung schafft Allgegenwärtigkeit, also die sprich-
örtliche Aufhebung von Örtlichkeit und Grenzen des
aums. Der IKT-Branche kommt also bei der Herausfor-
erung, die Globalisierung zu gestalten, eine Schlüssel-
olle zu.

In Deutschland sind die Branchen, die die meisten In-
ovationen gerieren, in hohem Maße IKT-getrieben.
eben der IKT-Wirtschaft selbst sind es der Automobil-
nd der Maschinenbau, die Logistik, die Medizin und
uch die Energie.

Wesentliche Grundlage für Innovationen auf diesen
eldern sind Forschungs- und Entwicklungsergebnisse

m Bereich von Basistechnologien, der Elektronikmikro-
ysteme, Softwaresysteme und der Wissensverarbeitung
owie Kommunikationstechnik und -netze. Teil eines in-
ovationsorientierten Maßnahmenpakets zur Stärkung
es Standortes Deutschland sind deshalb insbesondere
ine effiziente Forschungsförderung, ein leistungsorien-
iertes Bildungswesen und ein wirtschaftspolitischer
ahmen, der Investitionen in arbeitsintensive und inno-
ationsstarke Sektoren fördert.

Innovationen sind branchenübergreifend der Schlüs-
el für Wachstum und Arbeitsplätze. Die Informations-
nd Telekommunikationsbranche liefert Spitzentechno-
ogien für den Wettbewerb. Namen wie Karl Ferdinand
raun, Werner von Siemens oder Konrad Zuse sind un-
ittelbar mit dem Aufstieg Deutschlands zu einer der

ührenden Technologienationen verbunden.

Die Zahlen, die der Fachverband im letzten Jahr ver-
ffentlicht hat, sind vielversprechend. Der Markt ist um
Prozent gewachsen. Für das laufende Jahr werden Zu-
ächse um 1,6 Prozent auf 145,2 Milliarden Euro und

m Jahre 2009 wird noch einmal ein Plus um 2 Prozent
uf 148 Milliarden Euro erwartet.

Auch das Wachstum wirkt sich positiv auf den Ar-
eitsmarkt aus. Nach Berechnungen von BITKOM gibt






(A) )



(B) )


Katherina Reiche (Potsdam)

es noch einmal mehr als 816 000 Arbeitsplätze bzw. Be-
schäftigungsverhältnisse in diesem Bereich. Aber – auch
das gehört dazu – es gibt viele offene Stellen, die nicht
besetzt werden können. 43 000 Stellen für IT-Spezialis-
ten gibt es, 18 000 im IKT-Sektor selbst und 25 000 in
den Anwenderbranchen.

Was heißt das politisch? Innovationen sind ohne Bil-
dung undenkbar. Deshalb müssen wir das Thema „Man-
gel an Hochqualifizierten“ anpacken. Das beginnt in der
Schule, in der wir uns stärker dem Bereich Informatik,
Ingenieur- und Naturwissenschaften, aber auch Basis-
wissenschaften wie der Mathematik annehmen müssen.
Da geht es neben einer verstärkten Förderung von Basis-
kompetenzen und Technikförderung auch an den allge-
meinbildenden Schulen und an den berufsbildenden
Schulen um die Qualifikation der Lehrkräfte. Hier sind
Bund und Länder gemeinsam gefordert, auf Verbesse-
rungen hinzuarbeiten.

Das trifft auch für die Hochschulen zu. Ein durch-
schnittliches Informatikstudium dauert nach wie vor acht
Jahre. In dieser Zeit hat sich die digitale Welt quasi drei-
mal verändert. Die Abbrecherquote liegt derzeit bei un-
akzeptablen 50 Prozent.

Es gilt also, den Studienstandort Deutschland zu stär-
ken, Studienzeiten zu verkürzen, Abbrecherquoten zu
verringern und den Frauenanteil in naturwissenschaftli-
chen Studiengängen zu steigern.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Um den Fachkräftebedarf in der Wirtschaft auch auf
mittlere Sicht zu sichern, müssen Hochqualifizierte aus
aller Welt angeworben werden, aber vor allem auch die
Qualifikationslücke der bereits im Berufsalltag stehen-
den Fachkräfte geschlossen werden. Die Weiterbildung
hat für die IKT-Branche eine besondere Bedeutung. Die
Halbwertzeit des dort generierten Wissens wird auf drei
bis sechs Monate geschätzt. Gerade in diesem unglaub-
lich dynamischen Bereich sind eine qualitativ hochwer-
tige Weiterbildung und lebenslanges Lernen wichtig und
müssen selbstverständlich werden.

Es gibt in Deutschland viele kluge und kreative
Köpfe. Wir müssen unser Potenzial ausschöpfen. Des-
halb hat die Bundesregierung mit der Initiative
„IKT 2020“ als einem der wichtigsten Bausteine inner-
halb der Hightech-Strategie einen wichtigen Impuls ge-
geben, dass in Deutschland auch in Zukunft Leitmärkte
die Welt bestimmen.

Vielen Dank.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614729400

Zu einem Geschäftsordnungsantrag hat der Kollege

Volker Beck das Wort.


Volker Beck (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614729500

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wenn

die Große Koalition eine Aktuelle Stunde beantragt,

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(C (D ann sollte sie dieses Plenum – insbesondere auf der Reierungsbank – nicht mit Nichtachtung strafen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN)


ch finde es einen Skandal, dass man zwar die CeBIT
um Thema macht, aber weder der Wirtschaftsminister
och die Forschungsministerin und schon gar nicht die
anzlerin anwesend sind. Ich beantrage, die Bundes-
anzlerin und den Wirtschaftsminister herbeizurufen.
in Staatssekretär kann sie nicht angemessen vertreten.
ie leeren Bänke zeigen eine gewisse Nichtachtung des
arlaments.

Ich will es mir ersparen, die Beschlussfähigkeit des
arlaments feststellen zu lassen. Aber beschlussfähig
ind Sie garantiert nicht.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Ulrike Flach [FDP])


ir drohen aber nicht mit allen Mitteln, die uns zur Ver-
ügung stehen. Denn wir wollen kein Theater veranstal-
en; wir wollen vielmehr, dass das Parlament ernst
enommen wird. Dazu gehört eine angemessene Präsenz
uf der Regierungsbank und im Plenum, insbesondere
ann, wenn die Koalition, die sonst im Plenum keine ei-
enen Vorlagen mehr zu bieten hat, weil in der Reform-
olitik Funkstille herrscht, zu dem Instrument der Aktu-
llen Stunde greift. Deshalb bitte ich, die Minister
erbeizuzitieren.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614729600

Das Wort hat der Kollege Grund.


Manfred Grund (CDU):
Rede ID: ID1614729700

Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Ich widerspreche für

ie CDU/CSU–Bundestagsfraktion dem Antrag des Kol-
egen Beck. Diese Aktuelle Stunde richtet sich an das
arlament. Das Parlament ist mit den Fachleuten der
usschüsse vertreten, die mit diesem Bereich zu tun ha-
en.


(Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Wir sind nicht im Ausschuss! Machen Sie doch eine Ausschusssitzung!)


Die Aktuelle Stunde richtet sich aber auch an die Öf-
entlichkeit. Das Thema war uns in dieser Woche, in der
ie CeBIT in Hannover stattfindet, so wichtig, dass wir
ie Aktuelle Stunde beantragt haben.

Ich wiederhole: Ich widerspreche diesem Antrag für
ie CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Wirtschaftsausschuss ist auf der CeBIT!)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614729800

Als Nächste hat die Kollegin Enkelmann das Wort.






(A) )



(B) )


Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614729900

Frau Präsidentin! Die Fraktion Die Linke unterstützt

den Antrag der Grünen und bittet um die Entscheidung
des Präsidiums.


Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614730000

Das Wort hat die Kollegin Ernstberger und dann die

Kollegin Flach. Anschließend kommen wir zur Abstim-
mung.


Petra Ernstberger (SPD):
Rede ID: ID1614730100

Ich widerspreche dem Antrag der Grünen. Wir sind

im Plenum angemessen vertreten. Der Wirtschaftsaus-
schuss befindet sich gerade auf der CeBIT, weil er dort
seiner Arbeit nachgeht.


(Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum habt ihr denn die Aktuelle Stunde beantragt? Die Aktuelle Stunde ist ein Instrument der Opposition!)


Die Regierungsbank ist besetzt. Sie können sich nicht
aussuchen, wer auf der Regierungsbank vertreten ist.
Deswegen stimmen wir Ihrem Antrag nicht zu.


(Beifall bei der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614730200

Kollegin Flach.


Ulrike Flach (FDP):
Rede ID: ID1614730300

Frau Präsidentin! Ich glaube, es gibt keine bessere

Begründung dafür, dass wir die Minister herbeizitieren
sollten, als die der Kollegin Ernstberger.


(Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Der zuständige Ausschuss ist nicht anwesend. Auch die
beiden zuständigen Minister sind nicht anwesend. Wir
schließen uns selbstverständlich dem Antrag der Grünen
an.


(Beifall bei der FDP, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614730400

Damit kommen wir zur Abstimmung über den Ge-

schäftsordnungsantrag zur Herbeirufung von Mitglie-
dern der Bundesregierung. Wer für diesen Antrag
stimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Wer stimmt
dagegen? – Der Geschäftsordnungsantrag ist gescheitert.
Darin ist sich das Präsidium einig.


(Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das kann doch gar nicht sein!)


– Es tut mir leid, dass manche offensichtlich nicht
schnell genug herbeieilen konnten, um sich an dieser
Abstimmung zu beteiligen.

Wir fahren mit der Aktuellen Stunde fort. Das Wort
hat die Kollegin Flach für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)


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(C (D Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! as war sehr symptomatisch für die Situation. Kein ensch weiß, warum wir in diesem Plenum eine Ak uelle Stunde zu einer Messe haben müssen, die von der rivaten Wirtschaft dieses Landes getragen wird und eiß Gott keine Messe ist, die durch Regierungshandeln esonders begleitet wird. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Ulrike Flach (FDP):
Rede ID: ID1614730500

Die CeBIT ist weltweit bekannt; das ist keine Frage.
ie Informations- und Kommunikationstechnik trägt mit

mmerhin 50 Prozent zum Wirtschaftswachstum in Eu-
opa bei. Jeder in diesem Haus weiß zudem, dass auf-
rund der boomenden Konjunktur erstaunliche Zu-
ächse im letzten Jahr verzeichnet wurden. Aber wir
iberale fragen uns natürlich, was das mit der Bundes-

egierung oder den Koalitionsfraktionen zu tun hat. Es
äre schön, wenn Sie die mit viel Steuergeld subventio-
ierte IT-Politik der Großen Koalition wenigstens dafür
Anspruch nehmen könnten, dass die Wirtschaft boomt.

mmerhin werden 1,5 Milliarden Euro an Fördermitteln
usgegeben. Aber außer dem wirklich nicht zu begrü-
enden Umstand, dass mit Nokia eine der wichtigen
ightech- und IT-Firmen dieses Landes für negative
chlagzeilen gesorgt hat, haben Sie nicht mehr zu bieten
ls das, was Sie in den letzten Wochen in den Fernseh-
endungen zu diesem Thema zum Leidwesen der Men-
chen gesagt haben.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Angesichts der Tatsache, dass hier viel Geld als Sub-
entionen ausgegeben wird, frage ich Sie, meine Damen
nd Herren von den Koalitionsfraktionen: Wo sorgen Sie
ür Hebelwirkungen auf dem Markt, wie es erforderlich
st und wie es die BITKOM als zuständiger Verband täg-
ich einfordert? Wo nehmen Sie eine Leitfunktion für ei-
en sehr wichtigen Markt ein? Schauen wir uns einmal
hr Handeln an. Der Staat sollte Treiber und nicht Nach-
ügler sein. Als Haushälterin ist mir in diesem Zusam-
enhang aufgefallen: Sie brauchen bereits zweieinhalb

ahre, um einen sogenannten Chief Information Officer
ein wunderschöner englischer Titel –, der dafür sorgen
oll, dass in diesem Lande endlich eine gemeinsame Be-
chaffung für die Regierungsinstitutionen stattfindet, zu
enennen. Es gibt ein merkwürdiges, ausgesprochen dif-
uses Konzept, das mit viel Bürokratie verbunden ist.
ach wie vor nutzen Sie nicht die treibende Kraft der öf-

entlichen Beschaffung, um einen Schub auszulösen. Sie
ollten hier etwas tun, anstatt Aktuelle Stunden mit man-
elnder Beteiligung durchzuführen.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Ein weiteres Feld, auf dem Sie ebenfalls etwas tun
önnten – darüber werden wir in dieser Woche noch dis-
utieren –, sind die Breitbanddienste. Wir sind ein Land
n Europa, in dem nach wie vor 5 Millionen Menschen
einen Zugang zu den Breitbanddiensten haben. Wir






(A) )



(B) )


Ulrike Flach
versuchen im Augenblick krampfhaft, unsere Schulen an
die Breitbanddienste anzuschließen.

Was ist mit der Gesundheitskarte? Wir müssen in die-
sen Tagen erleben, dass die Kanzlerin zum dritten Mal
auf der CeBIT erklärt, es sei Zeit, endlich die Gesund-
heitskarte in Deutschland einzuführen. Aber es gibt
keine Gesundheitskarte. Es gibt nach wie vor Verzöge-
rungen und nur Modellprojekte. Kein Mensch weiß, wie
das im Endeffekt aussehen wird.


(Beifall bei der FDP)


Ein weiterer Bereich, in dem Sie etwas tun könnten,
ist die Unternehmensteuerreform. Herr Kollege
Riesenhuber, das hätten Sie verhindern müssen. Das be-
trifft genau die Unternehmen, die Sie angeblich mit Ihrer
Politik fördern wollen.


(Beifall bei der FDP)


Wer auf der CeBIT war, weiß, dass es eine soge-
nannte grüne CeBIT sein soll. Der treibende Faktor, der
dafür gesorgt hat, dass es eine grüne CeBIT ist, sind die
hohen Strompreise. Wer ist denn für die hohen Strom-
preise zum großen Teil zuständig? Wer ist denn dafür
verantwortlich?


(Jan Mücke [FDP]: Die, die nicht da sind!)


Das sind doch Dinge, die Sie hier besprechen sollten.
Frau Reiche, ich stimme Ihnen bei vielem, was Sie zum
Fachkräftemangel gesagt haben, zu. – Leider ist sie ge-
rade nicht da.


(Katherina Reiche [Potsdam] [CDU/CSU]: Doch, hier!)


– Ach da, an der Regierungsbank, gut. Es wäre schön,
wenn Sie sich wieder auf Ihren Platz setzen könnten.
Dann sehe ich Sie auch sofort. – Liebe Frau Reiche, wir
brauchen ein Zuwanderungsgesetz, und die Bundesagen-
tur für Arbeit muss endlich die Möglichkeit haben, älte-
ren Ingenieuren die Chance zu geben, sich mit Gutschei-
nen an Hochschulen weiterbilden zu lassen. Darum geht
es doch.


(Beifall bei der FDP sowie des Abg. Peter Hettlich [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


All das haben Sie in den letzten Jahren nicht auf den
Weg gebracht. Sie versuchen, die Messe zu vereinnah-
men. Das tun Sie vor allem für die Öffentlichkeit. Das
wird nicht reichen, liebe Kolleginnen und Kollegen von
der Großen Koalition. Auch eine Kanzlerin mit SMS
und iPod auf der Messe wird nicht reichen. Sie haben
noch viel zu tun. Unsere fachliche Unterstützung werden
Sie sicherlich haben, aber dass wir Ihrer jetzigen Arbeit
zujubeln, das können Sie nicht von uns verlangen.


(Beifall bei der FDP)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614730600

Das Wort hat der Kollege Jörg Tauss für die SPD-

Fraktion.

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(C (D Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ir dachten, wir machen der FDP einmal eine Freude nd diskutieren ein richtig modernes Thema, bei dem ir etwas dazulernen können. Jetzt seid ihr unzufrieden. as finde ich richtig schade. (Ulrike Flach [FDP]: Wir sind einfach moderner als ihr!)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1614730700

ch glaube, Sie werden mit dem, was Sie hier gesagt ha-
en, dem, was sich auf der CeBIT tut, nicht gerecht. Es
eht nicht darum, was bei dem Ausstellerstand in der
iebten Halle stattfindet. Ich halte die Diskussion für
ichtig, und ich halte es für richtig, dass Kolleginnen und
ollegen von uns dorthin fahren; wir wissen nicht, ob
iejenigen dort sind, die noch nicht alles wissen, und
iejenigen, die hier im Saale sind, alles wissen. Es gibt
en Spruch: Einmal sehen ist besser, als hundert Mal hö-
en. – Ich halte es für richtig, dass der Wirtschaftsaus-
chuss dorthin fährt und die Entwicklungen beobachtet,


(Ulrike Flach [FDP]: Dann wären wir besser alle dorthin gefahren!)


nd ich halte es für richtig, dass andere Kollegen sich
ier in der Debatte mit einer der wichtigsten Branchen
nseres Landes beschäftigen.

Die Kollegin Reiche hat doch darauf hingewiesen,
orüber wir hier reden. Wenn ich mir Aktuelle Stunden
er FDP betrachte, dann muss ich sagen, dass wir schon
ber sinnlosere Themen diskutiert haben als über eine
ranche, die einen Umsatz von 145 Milliarden Euro
acht. Das nur nebenbei bemerkt.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


n diesem Jahr haben wir ein Plus von 2 Prozent. Das
aren die guten Nachrichten. Natürlich gibt es auch

chlechte Nachrichten, zum Beispiel die Rückgänge bei
er Telekommunikation trotz des Wachstums. Nokia ist
in miserables Beispiel dafür, wie in dieser Branche
ahrlässig mit Arbeitsplätzen umgegangen und eine Zu-
unftsbranche desavouiert wird. Wir haben mit der
irma Siemens zu tun, die über Jahre hinweg Innovatio-
en im Telekommunikationsbereich verschlafen hat,
eshalb andere Länder aufholen konnten und wir Tau-

ende von Arbeitsplätzen verloren haben. Da könnte
an zornig werden. Es gibt noch einen Punkt, den man

icherlich kritisch sehen muss: Das Exportland Deutsch-
and exportiert in diesem Sektor für 11 Milliarden Euro
eniger, als es importiert. Das ist ein Thema, das im
undestag diskutiert werden muss, auch wenn wir über
örderpolitik und Zukunftsprogramme reden.

Liebe Kollegin Flach, liebe Kolleginnen und Kolle-
en, wir können an dieser Stelle auch mit positiven
achrichten weitermachen. Mehr als 80 Prozent der In-
ovationen in Deutschland, die wir in unseren starken
ranchen haben – Automobilindustrie, Medizintechnik,
ogistik –, sind Innovationen in der Informations- und
ommunikationstechnologie geschuldet. Darauf beruht
er wichtige Ansatz unseres IKT-Programms. Ich ver-
tehe nicht, wie Sie, Frau Kollegin Flach, auf die Idee
ommen, dass hier zu wenig oder gar Falsches passiert.






(A) )



(B) )


Jörg Tauss
Jährlich fließen 300 Millionen Euro aus dem Ministe-
rium für Bildung und Forschung und noch einmal
80 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsministerium in
unser IKT-Forschungsprogramm. Ich kann überall, wo
ich hinkomme, nur Lob konstatieren, sei es von der
Wirtschaft, sei es von den Universitäten oder von ande-
ren, die gesagt haben, dass erkannt wird, worin die Zu-
kunft liegt. Das betrifft die Automobilbranche, die Ener-
giebranche und viele andere Industrien in diesem Land.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Ich sage hier durchaus mit einem gewissen Stolz:
Man kann an der Großen Koalition mäkeln, wie man
will – das tue auch ich gelegentlich; auch die Opposition
muss das tun –, aber in diesem Bereich haben wir eines
der ganz starken Programme im Rahmen der Hightech-
Strategie der Bundesregierung aufgelegt. Wir haben uns
um die Metatrends gekümmert. Ich glaube, wir haben sie
erfolgreich identifiziert. Ich weiß gar nicht, was Sie,
Frau Flach, an einer privaten Messe auszusetzen haben.
Soll das eine sozialistische Staatsmesse werden, oder
was wollen Sie?


(Ulrike Flach [FDP]: Nein, wir lehnen die Vereinnahmung ab!)


Auch auf der privaten Messe CeBIT können Sie besich-
tigen, dass die Förderprogramme, die wir haben, auch in
der Vergangenheit genau die richtigen Trends erfasst ha-
ben. Geräte- und Übertragungstechniken gehören leider
nicht mehr dazu.

Die Allgegenwärtigkeit von IKT – leider nicht unbe-
dingt in diesem Plenarsaal; da hat der Ältestenrat, nomen
est omen, bei der Planung des Hauses manches verschla-
fen; aber das will ich jetzt nicht allzu kritisch anmerken –
ist aber ein solcher Trend. Das Gleiche gilt für die an-
wendungsbezogene Softwareentwicklung. Der Erfolg ei-
ner Firma wie SAP mit Tausenden von Arbeitsplätzen
weltweit macht das deutlich. Wir hätten in Deutschland
durchaus das Potenzial für zwei bis drei Firmen wie
SAP. Aus diesem Grunde ist es richtig, in diesem Be-
reich zu fördern und zu forschen.

Megatrends sind Embedded Systems: Das sind die in
Produkte eingebauten Hard- und Softwaretechniken, wie
man sie in immer mehr Autos sehen kann; ich denke an
Bordcomputer und Ähnliches. Ich habe neulich nachts
auf der Autobahn wieder einmal ein Auto zu Schrott ge-
fahren. Mit etwas mehr IKT hätte ich das vielleicht ver-
meiden können. All das sind wirklich fortschrittliche
Bereiche. Unter anderem kommt unsere Automobilin-
dustrie dadurch voran.

Wir werden uns über Sicherheit und Zuverlässigkeit
von Netzen und Computern unterhalten müssen.


(Jan Mücke [FDP]: Jetzt hat er kein Wort über die CeBIT verloren!)


Das ist eine Herausforderung und übrigens auch ein
Zielkonflikt mit manchen unserer Kolleginnen und Kol-
legen aus dem Bereich der inneren Sicherheit, Stichwort
„Datenschutz und IT-Sicherheit“. Ich bin froh, dass das
Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zu Online-
durchsuchungen klar gesagt hat: Es gibt ein Grundrecht

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(C (D uf Integrität. Wenn wir das ernst nehmen, dann werden ir eine Riesenchance haben, auch in diesem Bereich it neuen Produkten, mit Datenschutz und mit IT-Si herheit weltweit voranzukommen. Es hätte sich gelohnt, der FDP noch vieles zu sagen, as die Notwendigkeit dieser Debatte anbelangt. Aber ie Präsidentin will es leider nicht mehr zulassen. Liebe ollegin Flach, dann sprechen wir darüber in irgendeiem Separee. Nochmals: Diese Debatte ist sinnvoll. Sie ilt einer richtigen Branche. Aus diesem Grund war es bsolut richtig, hier zu reden. Alle, die in dieser Debatte och reden werden, werden ebenfalls diesen Beweis erringen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614730800

Für die Fraktion Die Linke hat nun Professor

r. Lothar Bisky das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



Dr. Lothar Bisky (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614730900

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

erren! Die Koalition hat das Thema CeBIT auf die Ta-
esordnung gesetzt, um ihre Politik, auch die IT-For-
chungspolitik, in einem günstigen Licht erscheinen zu
assen. Das sei Ihnen unbenommen.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


Gestatten Sie mir aber,


(Jörg Tauss [SPD]: Kein Aber! Kein Aber!)


ass ich drei Wermutstropfen in den Wein gießen werde.

Erstens. Die milliardenschwere Forschung der Infor-
ations- und Kommunikationstechnologien durch die
undesregierung erfolgt als industriegeführte For-

chung. Die Industrie bestimmt im Wesentlichen die
orschungsziele ebenso wie die Mittelverwendung. Bei
er berüchtigten deutschen Suchmaschine Theseus
urde die Projektführung ohne öffentliche Ausschrei-
ung an die Bertelsmann-Tochter Empolis vergeben. So
ine Projektführung ist aus unserer Sicht nicht in Ord-
ung.


(Beifall bei der LINKEN)


Hier hört man, dass maßgebliche Firmen der deut-
chen Internetwirtschaft ebenso wenig einbezogen wur-
en wie auf diesem Feld führende Wissenschaftlerinnen
nd Wissenschaftler. Ein Prinzip der industriegeführten
T-Forschung ist seitens der Bundesregierung, für die
us den Forschungsvorhaben gewonnenen Patente und
utzungsrechte keinerlei Auflagen zu machen. Hier gilt
ffenbar: Die Kosten für Forschung und Entwicklung
ind gesellschaftliche Kosten. Später anfallende Verwer-
ungsgewinne sind privatwirtschaftliche Gewinne. IT-
orschung ist nach dem Verständnis der Bundesregie-
ung daher vorrangig ein Programm zur Subventionie-
ung von Informations- und Kommunikationstechnolo-
ie in ausgewählten Anwendungsbereichen, vor allem






(A) )



(B) )


Dr. Lothar Bisky
Automobilbau, Telekommunikation, Logistik und Medi-
zintechnik.


(Jörg Tauss [SPD]: Da sind wir uns einig!)


Darauf allein, Herr Tauss, lässt sich die Basis für eine
Informations- und Wissensgesellschaft nicht gründen.


(Jörg Tauss [SPD]: Richtig!)


– Da sind wir uns einig. – Die Träger der Informations-
und Wissensgesellschaft sind ihre kreativen, innovativen
Köpfe.


(Jörg Tauss [SPD]: Richtig!)


Die Basis für eine Informations- und Wissensgesell-
schaft bildet die Ausbildung solcher kreativen, innovati-
ven Köpfe. Den Hochschulen kommt auf diesem Feld
eine wichtige, wenn nicht entscheidende Aufgabe für die
Zukunft zu. Ihnen muss daher nicht nur die Forschungs-
hoheit und die Forschungsautonomie im Bereich der In-
formations- und Kommunikationstechnologien zurück-
gegeben werden, sondern es sind auch ausreichend
Mittel für Forschung und Lehre bereitzustellen.


(Beifall bei der LINKEN)


Zweitens. In der Informations- und Wissensgesell-
schaft bilden Information und Kommunikation zuneh-
mend Schlüsselressourcen. Dem Zugang zur technologi-
schen Infrastruktur digitaler Kommunikation kommt
eine ähnlich große Bedeutung zu wie der Herrschaft über
informationelle Knoten und Schnittstellen im Kommuni-
kationsnetzwerk. Der Zugang zum Internet als Zugang
zu Kommunikation und Information von Gesellschaften
berührt daher Grundfragen demokratischer Beteiligung.
Ein Breitbandinternet für alle ist heute eine demokrati-
sche Notwendigkeit.


(Beifall bei der LINKEN)


Dazu müssen Breitbandinternet in ganz Deutschland be-
reitgestellt und die bestehende Breitbandlücke im ländli-
chen Raum geschlossen werden.


(Beifall bei der LINKEN)


Die Bundesregierung hat bislang nichts unternom-
men, um die Telekommunikationskonzerne zum Ausbau
ihrer Netze in ländlichen Gebieten zu drängen. Dabei
gäbe es wirksame und für die öffentliche Hand günstige
gesetzgeberische Möglichkeiten, Druck auszuüben und
dadurch die Breitbandlücke zu schließen. Ich nenne nur
die Ausdehnung des Universaldienstes auf Breitbandan-
schlüsse im deutschen Telekommunikationsgesetz und
die Einbeziehung von Breitbandinternet in die europäi-
sche Universaldienstrichtlinie.

Drittens. Auch die Informations- und Wissensgesell-
schaft hat Rechenschaft abzulegen über den Energiever-
brauch und den Verbrauch natürlicher Ressourcen. Die
Computerindustrie selbst erkennt zunehmend die Not-
wendigkeit effizienter und energiesparender Computer
und unternimmt erste Bemühungen, die Energieauf-
nahme zu mindern. Vor allem Betreiber großer Rechen-
zentren und Serverfarmen stellen zunehmend hohe
Anforderungen an den Energieverbrauch ihrer Compu-
tersysteme. Das ist zu begrüßen. Nicht umsonst gibt es


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(C (D Green IT“, ein Schwerpunktthema der CeBIT. Aber aßnahmen dieser Art allein reichen nicht aus. Ich komme zum Schluss. Wir brauchen dringend ein esetzlich verpflichtendes Energielabel für Computer. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


ir haben dazu in dieser Woche einen Antrag in den
eutschen Bundestag eingebracht. Machen Sie mit beim
tromsparen am PC!

Ich bedanke mich.


(Beifall bei der LINKEN)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614731000

Das Wort hat der Parlamentarische Staatssekretär

homas Rachel.

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Thomas Rachel (CDU):
Rede ID: ID1614731100


Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen
nd Herren! DieCeBIT hat die Tore geöffnet. Das ist ein
eeigneter Zeitpunkt für eine erste Zwischenbilanz der
KT-Forschungspolitik der Bundesregierung. Wie Sie
issen, hat die Bundesregierung die Hightech-Strategie
estartet, um unser Land an die Weltspitze der wichtigs-
en Zukunftsmärkte zu führen. Hierbei spielt die Infor-
ations- und Kommunikationstechnologie innerhalb der

nsgesamt 17 Innovationsfelder der Hightech-Strategie
ine ganz besondere Rolle. Denn die Informations- und
ommunikationstechnologien bilden praktisch die tech-
ologische Basis für unsere Informations- und Wissens-
esellschaft. Sie sind der Innovationsmotor Nummer
ins.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Bundesbildungs- und -forschungsministerin Annette
chavan hat bei der letzten CeBIT das Programm „IKT
020 – Forschung für Innovationen“ vorgestellt. Wir
tellen für den Zeitraum 2007 bis 2011 hierfür rund
,4 Milliarden Euro an Projektfördermitteln zur Verfü-
ung. Wir haben die Forschungsförderung auf die in
eutschland wichtigsten Anwendungsbereiche ausge-

ichtet, in denen Innovationen in hohem Maße IKT-ge-
rieben sind. Neben der IKT-Wirtschaft selbst möchte ich
en Automobil- und Maschinenbau, die Medizin, die
ogistik und die Energie nennen.

Drei Dinge stehen dabei für uns im Vordergrund: ers-
ens eine klare Konzentration auf wenige Schwerpunkte,
weitens eine stärkere Einbindung gerade der kleinen
nd mittelständischen Betriebe und drittens eine stärkere
uropäisierung und Internationalisierung. Lassen Sie
ich die Umsetzung dieser Leitlinien an drei Beispielen

erdeutlichen.

Erstens. Wir haben bereits jetzt fünf umfangreiche In-
ovationsallianzen in den Leitmärkten Automobil, Tele-
ommunikation und Logistik formiert. In diesen Projek-
en mobilisieren Fördermittel des BMBF im Rahmen des
rogramms „IKT 2020“ in Höhe von 274 Millionen






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Thomas Rachel
Euro Investitionen der Industrie in einer Größenordnung
von knapp 1,5 Milliarden Euro. Mit anderen Worten: Die
Wirtschaft legt auf jeden staatlichen Euro 5 Euro aus der
privaten Schatulle dazu. Dies ein richtiger Ansatz und
ruft eine ordentliche Hebelwirkung hervor.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Ich will eine Innovationsallianz beispielhaft nennen:
Sie ist aus dem Bereich der Automobilelektronik, an der
sich Automobilhersteller, Zulieferer, aber auch die Wis-
senschaft beteiligen, und zielt auf eine Senkung des
Kraftstoffverbrauchs und damit auch des CO2-Ausstoßes
ab.


(Jörg Tauss [SPD]: Unter anderem!)


Zweitens. Mit der BMBF-Förderinitiative „KMU-in-
novativ“, die in den Koalitionsfraktionen besprochen
und entschieden wurde, haben wir praktisch eine Über-
holspur für die kleinen und mittelständischen Betriebe
geschaffen. Die Beantragung und die Bewilligung von
Fördermitteln wurden spürbar beschleunigt und verein-
facht. Da die bisherige Resonanz aus den KMU auf die
Fördermaßnahme außerordentlich erfreulich war, ist be-
absichtigt, die Fördermittel – dies sind allein
100 Millionen Euro in fünf Jahren – deutlich aufzu-
stocken.

Drittens. Wir nehmen verstärkt Einfluss auf die euro-
päischen Programme. Wir wollen nationale und europäi-
sche Maßnahmen miteinander verzahnen. Beispiels-
weise setzen wir gemeinsam mit unseren Partnern aus
Finnland, Schweden und Frankreich Maßstäbe für ein si-
cheres, zuverlässiges und schnelles Internet, um so einen
entscheidenden Beitrag zum künftigen Standard im In-
ternet zu leisten.

Durch staatliche Unterstützung haben sich die neuen
Bundesländer und vor allem Dresden in den letzten Jah-
ren zum bedeutendsten Standort für Mikro- und Nano-
elektronik in Europa entwickelt. Bei der derzeitigen För-
derung legen wir ganz besonderen Wert auf die
Kooperation der großen Chiphersteller, die in Dresden
ansässig sind, mit den Forschungseinrichtungen und den
kleinen und mittelständischen Betrieben, um mit den in-
dustriellen Partnern eine schnelle Umsetzung der For-
schungsergebnisse in die industrielle Produktion zu er-
reichen – zum Vorteil des Standortes Deutschland und
der neuen Bundesländer. Wir wollen Wettbewerbsvor-
teile schaffen und sie anschließend auch nutzen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Diesen Gedanken der regionalen Clusterförderung,
den ich hier am Beispiel Dresden deutlich gemacht habe,
hat das BMBF im Rahmen seines Spitzenclusterwettbe-
werbs aufgegriffen. Ein weiteres Indiz für die Bedeutung
von Informations- und Kommunikationstechnologie als
Innovationstreiber ist, dass von 38 vorgeschlagenen
Clustern im Spitzenclusterwettbewerb neun allein aus
dem IKT-Bereich stammen.


(Ulrike Flach [FDP]: Was heißt das?)


Mit dem vor wenigen Tagen im Forschungszentrum
Jülich eingeweihten neuen Superrechner JUGENE stellt

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(C (D eutschland den weltweit schnellsten zivil genutzten echner der Welt. Ich denke, dies ist ein schöner Erfolg. usammen mit den Höchstleistungsrechenzentren in tuttgart und Garching wird hier das Gauß-Centrum eutscher Höchstleistungsrechenzentren gebildet, das iederum in das europäische Höchstleistungsrechneretz eingebunden wird. Damit bieten wir beste Bedinungen für Forschung in Deutschland. Eines ist ganz klar: Neben den bekannten Bereichen er Theorie und des Experiments ist nun als dritte Größe ie Simulation komplexer Vorgänge zu einer unverzichtaren Methode in Forschung und Entwicklung geworen. Nehmen Sie zum Beispiel die Klimaforschung oder ie Entwicklung des Fahrzeugbaus. All dies ist ohne omputersimulation heute nicht mehr denkbar. Desween waren es wichtige Entscheidungen, die wir als Bunesforschungsministerium anzustoßen versucht haben. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Jörg Tauss [SPD]: Versucht? Wir haben es gemacht! – Ulrike Flach [FDP]: Das Verb von Ihnen war schon richtig, Herr Rachel!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Nur gut gebildete und ausgebildete Menschen können
nser Land an der Spitze im globalen Wettbewerb hal-
en. Es muss uns also gemeinsam um die Sicherung des
achkräfteangebots gehen. Die Bundesregierung hat
ierzu eine Qualifizierungsinitiative vorbereitet, die wir
it den Ländern besprechen und auf den Weg bringen
ollen, um die Aus- und Weiterbildung in ihrer Breite

u verbessern.

Lassen Sie mich aus einem Gesamtprogramm von
ielen Maßnahmen zwei beispielhaft herausgreifen. Klar
st: Wir brauchen mehr Absolventinnen und Absolven-
en im Bereich der MINT-Fächer, also Mathematik, In-
ormatik, Naturwissenschaft und Technik. Wir werden
eshalb mit dem freiwilligen technischen Jahr jungen
enschen nach dem Abitur die Möglichkeit geben, in

iese Bereiche konkret hineinzuschauen, in den Betrie-
en und Forschungseinrichtungen Erfahrungen zu sam-
eln und so zu prüfen, ob die MINT-Fächer etwas für

hr eigenes Studium sind. Ich freue mich, dass die IKT-
ranche in der Zwischenzeit zugesagt hat, selber Plätze

ür interessierte Jugendliche in diesen Bereichen zur
erfügung zu stellen.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)


Zweitens muss es uns auch darum gehen, mehr
rauen für IKT-Studiengänge und -berufe zu gewinnen.
eswegen werden wir im Rahmen der Qualifizierungs-

nitiative in einem nationalen Pakt Maßnahmen zur Ge-
innung von jungen Frauen für Hightechberufe bün-
eln. Auch dies ist eine wichtige Sache.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Ich sage an der Stelle aber auch ausdrücklich: Die Re-
ormanstrengungen, die hier nötig sind, kann die Bun-
esregierung nicht alleine bewerkstelligen, sondern wir
rauchen eine Zusammenarbeit mit den Unternehmen,
en Sozialpartnern und den Ländern. Ich will hier bei-
pielhaft die öffentlich geförderte Initiative „IT 50plus“






(A) )



(B) )


Parl. Staatssekretär Thomas Rachel
nennen, mit der wir zusammen mit den Sozialpartnern
Weiterbildungsmaßnahmen anbieten, damit auch ältere
Beschäftigte ihr Potenzial besser nutzen und wieder ei-
nen qualifizierten Job finden können. Dies ist eine wich-
tige gesamtgesellschaftliche Aufgabe.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Lassen Sie mich abschließend hervorheben: Vor we-
nigen Tagen hat die Expertenkommission „Forschung
und Innovation“ der Kanzlerin ihr Gutachten 2008 vor-
gestellt. Darin gibt es neben vielen anderen interessanten
Informationen eine ganz wichtige, nämlich die, dass die
Zahl der Studienanfänger in den Ingenieur- und Natur-
wissenschaften erstmals wieder angestiegen ist. Damit
haben wir den kontinuierlichen Rückgang, den wir seit
2003 bedauerlicherweise verzeichnen mussten, gestoppt
und eine Trendwende eingeleitet. Ich bin optimistisch,
dass es uns gemeinsam – Bund, Ländern, Unternehmen
und Bundesregierung – mit der Qualifizierungsinitiative
gelingen wird, diesen neuen Aufwärtstrend zu versteti-
gen und so einen Beitrag zu leisten, um die dringend be-
nötigte Fachkräftebasis zu verbreitern. Lassen Sie uns
gemeinsam an diesem Ziel arbeiten!

Herzlichen Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614731200

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun der

Kollege Peter Hettlich das Wort.


Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN):
Rede ID: ID1614731300

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

Kollegen! Ich kann meine Kollegin Flach sehr gut ver-
stehen. Vielleicht fragen Sie sich auch, warum ausge-
rechnet ich, der ich ja nicht einmal mehr stellvertreten-
des Mitglied im Forschungsausschuss bin, hier heute
stehe und für meine Fraktion rede. Das liegt daran, dass
der Wirtschaftsausschuss in Hannover weilt und gleich-
zeitig der Ausschuss für Kultur und Medien mit Bundes-
tagspräsident Lammert tagt. Insofern stellt diese
Aktuelle Stunde jetzt für mich eher einen Ehemaligen-
treff dar. Ich freue mich natürlich, hier einige Kollegin-
nen und Kollegen wiederzusehen, die in der letzten Le-
gislaturperiode Mitglied des Forschungsausschusses
waren. Aber dafür braucht man, wie gesagt, keine
Aktuelle Stunde. Das hätte man auch anders haben kön-
nen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


Meine Damen und Herren, über die Bedeutung von
Informationstechnologie in unserem tagtäglichen Leben
brauche ich nicht mehr zu sprechen. Diese haben alle
Kolleginnen und Kollegen vor mir schon hervorgeho-
ben. Dass die CeBIT heute eine der weltweit führenden
Leitmessen im Bereich der Informationstechnologie ist,
brauche ich auch nicht noch einmal zu betonen. Ich
finde, dass die Diskussion, ob die CeBIT öffentlich oder
nur dem Fachpublikum zugänglich sein soll, sehr wich-
tig ist. Denn auch so eine Messe trägt dazu bei, dass sich

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(C (D unge Menschen dazu entscheiden, einen entsprechenen Beruf zu ergreifen. Es wird ja auf den Messen immer despektierlich über ie sogenannten Beutelratten gespottet, die dann mit lastikbeuteln bepackt eine Unmenge an Prospekten abchleppen. ch war auch so eine Beutelratte. (Jan Mücke [FDP]: Peter, zeige einmal deine Taschen!)


(Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])


(Jörg Tauss [SPD]: Nicht nur Prospekte!)


ber ich bin ganz ehrlich: So eine Messe kann einen
ehr stark in der Entscheidung beeinflussen, welchen
eruf man später ergreift. Deshalb sollte man auf der
eBIT vor allem seitens der Aussteller nicht so sehr über
iese jungen Besucher klagen, sondern sie eher für die
ntsprechenden Berufe interessieren und anwerben, um
o für die Ingenieure und Facharbeiter von morgen zu
orgen.

Der erste Computer, mit dem ich zu tun hatte, war
ine Olivetti P101; die kennt vermutlich kein Mensch
ehr. Sie kostete 1970 25 000 D-Mark und wurde in
einer Schule in einem Raum aufbewahrt, der so gut
ie Fort Knox gesichert war. Wir als Achtklässler durf-

en gerade einmal ehrfurchtsvoll durch die Glasscheibe
en Computer bestaunen. Drei Jahre später hatten wir
lle schon einen kleinen programmierbaren Taschen-
echner, und von Ehrfurcht vor dem erwähnten Compu-
er, den wir alle nur den „flotten Wilhelm“ nannten, war
eine Rede mehr.

Wir haben damals nicht geglaubt, dass es eine so ra-
ante Entwicklung geben würde und wir im Jahre 2008
ber so große Fortschritte im Bereich der Informa-
ionstechnologie sprechen würden. Es war ein weiter

eg dorthin. Allerdings haben wir damals auch nicht da-
an gedacht, dass wir einmal über solche Dinge wie den
nergieverbrauch von Computern, den Umgang mit
lektroschrott und die Frage der Arbeitsbedingungen so-
ie über durchaus mögliche kriegerische Auseinander-

etzungen um die Rohstoffe, die diese Branche benötigt,
prechen würden.

CeBIT goes green. Das Schlagwort lautet Green IT:
er Vorstand der Hannover-Messe jubelte, dies sei ein
egatrend der diesjährigen Messe. Selbst die Auto-
obilbranche hat im letzten Jahr das Green Car ent-

eckt. Das Wort „Green“ ist also in aller Munde. Wir hö-
en die Worte; natürlich wollen wir aber Taten sehen.
as betrifft verschiedene Aspekte.

Kollege Bisky hat zu Recht auf den Energieverbrauch
ingewiesen. Herr Staatssekretär Rachel, der schnellste
echner der Welt ist nicht mehr JUGENE, sondern der
echner Ranger in Texas, der am gleichen Tag einge-
eiht wurde.


(Jörg Tauss [SPD]: Nichtmilitärisch!)


er Unterschied beim Energieverbrauch ist hochinteres-
ant: Ranger erbringt zwar die doppelte Rechenleistung,






(A) )



(B) )


Peter Hettlich
verbraucht dafür aber fünfmal so viel Energie. Ich
denke, es sollte gar nicht mehr um die Entwicklung des
schnellsten Rechners, sondern um intelligente Entwick-
lungen gehen. JUGENE ist ein Beispiel dafür, dass beim
Energieverbrauch gerade im Bereich der Computer noch
eine ganze Menge geht. Wir haben die Debatte über
Stand-by gerade erst begonnen und längst noch nicht ab-
geschlossen.

Es gibt eine ganze Reihe von Themen, die wir bespre-
chen müssen. Zum Beispiel stellt sich die Frage, wie in
den Herkunftsländern produziert wird. Die Wertschöp-
fungsketten sind heute so unübersichtlich, dass wir sie
gar nicht mehr verfolgen können; selbst die Chinesen
können sie nicht verfolgen. China hat zwar sehr strenge
Richtlinien zur Verwendung gefährlicher Inhaltsstoffe
erlassen; aber spätestens in der nächsten Produktions-
stufe weiß man eigentlich gar nicht mehr, ob diese Richt-
linien eingehalten werden. Wir müssen hier Transparenz
schaffen.

Wir müssen auch über die Frage der Rohstoffausbeu-
tung diskutieren, zum Beispiel beim Coltan-Abbau im
Kongo. Das ist keine Petitesse, sondern eine wichtige
Sache, mit der wir uns beschäftigen müssen.

Wir können auch nicht einfach sagen, dass uns die
Frage der Verwertung von Elektroschrott nicht interes-
siert; denn Elektroschrottfirmen in der Dritten Welt beu-
ten Menschen unter unzumutbaren Bedingungen aus.
Diese Firmen verpesten nicht nur die Natur, sondern
auch die Menschen. Wir können nicht sagen, das interes-
siere uns nicht, weil wir das schon mit der Elektro-
schrottverordnung der EU geregelt hätten. Wir müssen
uns politisch mit dieser Frage auseinandersetzen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Vielleicht kann man das – Kollege Bisky hat das vorge-
schlagen – über Zertifikate und Labels regeln.

Ich bin also der Meinung, dass es nicht reicht, sich
über den Energieverbrauch zu unterhalten; wir müssen
das Thema weiter spannen. Greenpeace veröffentlicht
den Guide to Greener Electronics. In Zukunft sollten bei
Computertests auch die sozialen Standards in den Her-
kunftsländern unter die Lupe genommen werden. Noch
ist es ein weiter Weg, bis sich Green IT und Fair IT
durchgesetzt haben, doch der Anfang ist gemacht. In al-
len Zeitungen steht in der Werbung für die CeBIT, die
Technik der Zukunft sei grün; ich hoffe, das trifft tat-
sächlich irgendwann zu.

Übrigens gibt es den „flotten Wilhelm“ immer noch;
er steht bei mir zu Hause, die Schule hat ihn mir ge-
schenkt. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihn zum
Elektroschrott zu bringen. Vielleicht wird er irgendwann
einmal reaktiviert.

Danke schön für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


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(C (D Das Wort hat der Kollege Dieter Grasedieck für die PD-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und erren! Lieber Peter Hettlich, die CeBIT fördert genau as, was Sie aufgeführt haben. Sie haben die Entwickung von Olivetti zu den jetzigen Computern beschrieen und den „flotten Wilhelm“ erwähnt. Es ist wichtig, ass wir uns hier über die CeBIT unterhalten; denn sie st ein Impulsgeber für die internationale Zusammenrbeit. Auf der CeBIT können internationale Cluster geildet werden; eine internationale Zusammenarbeit in etzwerken ist denkbar. Liebe Frau Flach, es ist ent cheidend, dass der Staat hierbei als Treiber fungiert, ass er also die internationale Zusammenarbeit untertützt. Insgesamt präsentieren 5 600 Unternehmen ihre Proukte auf der CeBIT; 3 000 davon kommen aus 77 verchiedenen Nationen. Auf der größten Messe dieses ereichs kommt man zusammen und kann zusammenareiten. Herr Bisky, es werden digitale Lösungen für den ereich Arbeitswelt, aber auch für den Bereich der Leenswelt angeboten. Hierbei geht es nicht allein um die echnik für den Automobilbau, die Schweißtechnik und ie Elektrotechnik. Es werden neue Wege beschritten. chauen Sie sich das einmal auf der CeBIT an! Auf 0 Prozent der Fläche der CeBIT werden andere Dinge räsentiert, zum Beispiel – darauf wurde hingewiesen – ösungen für die Bereiche der Geisteswissenschaften, er Pädagogik und der Gesellschaftswissenschaften. Ich möchte hier einige Beispiele nennen. Im ergangenen Jahr habe ich die CeBIT besucht. Ich war berrascht, welch gute Angebote es in den Bereichen -Learning und Wissensmanagement gibt. Wir als Wisensgesellschaft benötigen in der kommenden Zeit diese nformationen. In den vielen Fachvorträgen, die auch dieses Jahr wieer auf dem Messeprogramm stehen, wird auf die Chanen und Rahmenbedingungen für das individuelle Leren mittels Computer hingewiesen. Es ist viel diskutiert orden. Interessant waren da die Vorschläge zu neuen ehrmethoden oder Lernmethoden im berufsbildenden ereich. Dadurch können wir unter anderem den Fachräftemangel reduzieren. Auch hier sind also gute Mögichkeiten zu finden. Unsere Bundesregierung fördert das ebenso wie viele ndere europäische Staaten. Wir fördern zum Beispiel as E-Learning-Verfahren. Einige andere Staaten gehen azu über – das ist auf der CeBIT diskutiert worden; dies st ausgesprochen interessant –, eine Verbindung zwichen dem traditionellen Lernen auf der einen Seite und em individuellen Lernen am Computer auf der anderen eite zu schaffen. Dabei werden Präsenzseminare durcheführt. Die kreative Aufgabe wird von dem Schüler der dem Studenten zu Hause am Computer erarbeitet. abei gibt es eine intensive Beratung und Betreuung urch den Professor im Chatroom, per E-Mail und per elefonaktion. Genau das müssen wir in der Zukunft Dieter Grasedieck ausbauen, um diese neuen Chancen zu nutzen. Die Angebote müssen in Deutschland verstärkt werden. Vor allem darauf hat der Präsident des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien, Professor Scheer, auf der CeBIT hingewiesen. Wir brauchen mehr Ingenieure; der Herr Staatssekretär hat das vorhin dargestellt. Wir brauchen aber auch eine Reduzierung der Abbrecherquote bei den Studierenden im Bereich der Technik. Das ist wichtig; dafür müssen wir sorgen. Die Frauenquote muss erhöht werden. Der Präsident hat dafür eine Lösung. Wir brauchen eine Förderung, eine individuelle Beratung und eine individuelle Betreuung der Studierenden. Das Bildungssystem muss stärker ein Dienstleistungssystem werden. Wir brauchen Angebote für 20-jährige Studenten und für 60-jährige Spitzeningenieure. Sie sehen, wir brauchen hier eine bessere und intensivere Beratung, um die Abbrecherquote zu reduzieren. Ich freue mich insofern ganz besonders, als es auf der CeBIT ein solches Angebot im Hinblick auf Bildung und Qualifikation gibt. Das ist eine wichtige Plattform. Das muss in der nächsten Zeit weiterentwickelt werden. Die CeBIT ist ein Ort für internationalen Forschungsaustausch. Ein wichtiges politisches Signal ist, dass die Messe hier in Deutschland stattfindet. Deutschland muss die Ideenschmiede Nummer eins in Europa bleiben. Glück auf! (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614731400
Dieter Grasedieck (SPD):
Rede ID: ID1614731500




(A) )


(B) )


(Ulrike Flach [FDP]: Aber Sie sind ja dran!)


Alte Technologie muss mit neuen Technologien verbun-
den werden.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614731600

Für die Unionsfraktion hat nun die Kollegin Marion

Seib das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)



Marion Seib (CSU):
Rede ID: ID1614731700

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Vor wenigen Tagen ist unser Kollege Johann-Henrich
Krummacher verstorben. In seinem Antrag vom Juli
2007 zur gezielten Forschungsförderung im Bereich der
Informations- und Kommunikationstechnologien hat er
ganz klar benannt, welche Felder in der IKT-Forschung
wichtig sind: erstens Sicherheit, zweitens Zuverlässig-
keit, drittens Benutzerfreundlichkeit, viertens Wirt-
schaftlichkeit und fünftens Ressourceneffizienz. Er hat
die Herausforderungen an die IKT-Entwickler und -For-
scher in folgendem Satz zusammengefasst:

Informatik für den Menschen ist die größte Heraus-
forderung für die Informatik in den nächsten Jah-
ren.

Dieser Satz von Jo Krummacher gilt heute und er wird
noch in den nächsten Jahren gelten.

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(C (D Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, es ist ein chöner Dreiklang, der durch die CeBIT ausgelöst wird. ie Kollegen aus dem Wirtschaftsausschuss informieren ich auf der CeBIT. Wir hier im Plenarsaal debattieren ber IKT-Forschung. Die Entwickler und Anwender disutieren auf der CeBIT. (Ulrike Flach [FDP]: Das sind die eigentlich Wichtigen!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


ie diskutieren über die Thematik Web 2.0/Web-Mee-
ing. Sie diskutieren über Nutzerfreundlichkeit und Nut-
erakzeptanz, über Sicherheit, Zuverlässigkeit und ma-
chinelles Lernen, über Identifikation und innovative
pambekämpfung, über elektronische Personalausweise,
ber die IKT-Forschung und auch darüber, ob diese Sinn
ür die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die
MUs, macht.

Die kleinen und mittleren Unternehmen haben einen
esonderen Stellenwert innerhalb des Programms
IKT 2020“. Mit der „KMU-Innovationsoffensive IKT“
önnen nach der neuesten Richtlinie, die gestern veröf-
entlicht wurde, die Bewilligungsverfahren beschleunigt
nd vor allem vereinfacht werden.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ie ich aus eigener Erfahrung weiß, ist es bei Förderge-
einschaften in der Vergangenheit immer wieder zu
eibungsverlusten gekommen. Diese entfallen aufgrund
er neuen Förderrichtlinien.

Wichtig ist, dass jetzt auch junge Unternehmen ihre
deen unbürokratisch verwirklichen können. Bis jetzt ha-
en sich 825 Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft an
iesem Projekt beteiligt. Davon waren 482 kleine und
ittlere Unternehmen. Ich hoffe sehr, dass sich durch die

eabsichtigte Verdoppelung der Fördermittel noch sehr
iel mehr kleine und mittlere Unternehmen, vor allem
ber junge Unternehmen an dem Programm beteiligen
önnen. Ich wünsche mir sehr, dass die Förderung künf-
ig für 1 000 kleine und mittlere Unternehmen Gutes
eistet. Ich hoffe, dass die Zahl „1 000“ eine magische
ahl sein wird, die zu überschreiten sich lohnen wird.

Gerade für die kleinen und mittleren Unternehmen,
ie für diese Branche geradezu typisch sind, sind die
örderung von Ideenreichtum und die Entwicklung von
odernen, energiesparenden Geräten wichtig. So kön-

en auch KMUs an dem Wettbewerb um die besten
deen teilnehmen.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


enn wir uns vor Augen halten, dass ein Server einer
leinen IKT-Firma mit circa zehn Mitarbeitern 300 bis
00 Kilowatt Strom verbraucht, wobei der Strom für die
ühlung noch nicht einmal berücksichtigt ist, wird uns
lar, dass der Hunger nach sparsamen Geräten groß ist.
lare, leicht lesbare Umweltsiegel wären hilfreich; denn
ie kleinen und mittleren Unternehmen könnten ihre
eldressourcen durch niedrigeren Stromverbrauch scho-
en.






(A) )



(B) )


Marion Seib
Ressourcenschonung und Ressourceneffizienz hören
aber nicht bei den kleinen und mittleren Unternehmen
auf. Ein Beispiel: Wenn wir wollen, dass die technische
Ausstattung am jeweiligen Standort des Forschers nicht
mehr der limitierende Faktor sein soll, dann müssen wir
die Forschung im Bereich des Grid-Computing beschleu-
nigen. Der weltweite Zugriff auf Hochleistungsrechner
und Datenspeicher, auf spezialisierte Programme, Mess-
daten und Messinstrumente ist unabdingbar, wenn wir
Modellierungs-, Simulations- und Optimierungskompe-
tenzen zusammenführen wollen.

Allein dieses Forschungssegment zeigt, dass es unab-
dingbar ist, dass Deutschland seine Innovationskompe-
tenz durch internationale Kooperation und internationale
Vernetzung stärkt. Dies ist am schnellsten und nachhal-
tigsten dadurch zu erreichen, dass wir Nachwuchs-
wissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern
Auslandsaufenthalte ermöglichen. Internationale Nach-
wuchsprogramme, am besten mit Rückkehrvereinba-
rung, sind die Instrumente der ersten Wahl.


(Beifall bei der CDU/CSU)


Wenn diese Nachwuchsprogramme mit Stipendien der
Wirtschaft oder von Stiftungen ausgestattet werden
könnten, wäre das perfekt.

Erfreulich ist auch, dass das Interesse von Frauen an
technischen Studiengängen wächst. Im Wintersemester
2007/2008 haben gegenüber dem Wintersemester 2006/
2007 immerhin 13 Prozent mehr Frauen einen techni-
schen Studiengang begonnen. Das lässt hoffen.


(Beifall bei der CDU/CSU – Ilse Aigner [CDU/CSU]: Das ist doch super!)


Daran sollten wir gemeinsam weiterarbeiten.

Besten Dank.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614731800

Das Wort hat der Kollege Manfred Zöllmer für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



Manfred Zöllmer (SPD):
Rede ID: ID1614731900

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

Damen und Herren! Die CeBIT ist nach wie vor so be-
eindruckend wie die Zahlen, die die Informations- und
Kommunikationsbranche seit Jahren produziert. Die
Hightechbranche hat im vergangenen Jahr mit 143 Mil-
liarden Euro Umsatz wieder einmal ein beeindruckendes
Ergebnis hingelegt. In diesem Jahr soll es sogar noch
eine weitere Steigerung geben. Die Branche ist ein äu-
ßerst wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Standort
Deutschland. Viele Menschen können sich überhaupt
nicht vorstellen, dass es ein Leben vor dem Internet und
dem Handy gegeben hat.

In dieser Woche hat der Chef von Microsoft, Steve
Ballmer, gesagt, dass wir wieder vor einer Computerre-
volution stehen, die in den kommenden Jahren nicht nur
die Softwareindustrie prägen werde. Die inzwischen
fünfte Revolution werde die allumfassende Vernetzung

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(C (D ein, da sich jedes Gerät automatisch mit dem Internet erde verbinden können und die Daten noch freier, noch infacher und zugänglicher abgerufen, gespeichert oder erschoben werden können. Fragen der Kompatibilität ürden dann der Vergangenheit angehören. Die techni che Revolution, die sich in den vergangenen Jahren aufetan hat, ist in der Tat sehr beeindruckend. Leider wird anchmal vergessen, dass es nicht nur um Technik an ich geht, sondern auch um deren Anwendung, nicht nur urch Ingenieure und studierte Techniker, sondern auch urch ganz normale Menschen von acht bis über 0 Jahre. Gestatten Sie mir ein paar Anmerkungen aus der icht der Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie sind im brigen alles andere als technikfeindlich. Der Tätigeitsbericht der Bundesnetzagentur für die Jahre 2006 nd 2007 weist dies deutlich aus. Im Jahre 2007 nutzten 9,2 Millionen Menschen regelmäßig das Internet. Dait sind über 60 Prozent der über 14-Jährigen in eutschland online. Mitte 2007 wurde im Bereich der obiltelefondienste die Penetrationsrate von 110 Pro ent bereits überschritten. Im Jahre 2007 wurden 16 Miliarden Gesprächsminuten über Internettelefonie abgeechnet, 2006 waren es nur 9 Milliarden. Das ist eine teigerung von über 75 Prozent. Diese umfangreiche und breite Nutzung der Informaionsund Kommunikationstechnologie birgt natürlich uch Probleme, denen sich die Politik, aber in besondeem Maße auch die Branche selbst stellen müssen. Dait werden Herausforderungen für Unternehmen und olitik definiert und Ziele für Forschung und Entwick ung vorgegeben. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher nuten das Internet als Handelsund Shoppingplattform eltweit. Hier stellen sich natürlich Fragen hinsichtlich er Gültigkeit von Rechtsvorschriften, hinsichtlich des ertragsrechts und hinsichtlich der Haftung. Über unser ationales Recht hinaus muss es europaweite und mittelristig auch internationale Vereinbarungen geben. Wir ind damit konfrontiert, dass mehr und mehr Verbrauher im Internet in Abonnementverträge gelockt werden. ir sind mit Identitätsdiebstahl, mit Knebelverträgen, it Warteschleifen bei Hotlines, mit belästigenden Wer eanrufen, Phishing, Pharming, Trojanern und Viren onfrontiert. All diese Erscheinungen trüben massiv die reude an der Nutzung dieser Technologien. Es muss eshalb zukünftig erhebliche zusätzliche Anstrengungen eben, um die Sicherheit im IT-Bereich deutlich zu erhöen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


ie Bundesregierung macht hier etwas. Hier sind in be-
onderem Maße auch die Unternehmen gefordert.

Die IT-Produkte müssen endlich nutzerfreundlicher
erden. Viele Produkte werden mit Gebrauchsanleitun-
en ausgeliefert, deren Lektüre Tage erfordert, die häu-
ig ohne ein ingenieurwissenschaftliches Studium nicht
u verstehen sind, die Antworten auf Fragen geben, die
einer gestellt hat,


(Heiterkeit des Abg. Jörg Tauss [SPD])







(A) )



(B) )


Manfred Zöllmer
und einfache wichtige Hinweise zur Bedienung ver-
schweigen. Forschung und Entwicklung dürfen nicht al-
lein den Ingenieuren überlassen werden, die miteinander
wetteifern, wie viele unterschiedliche Funktionen in ei-
nem Gerät untergebracht werden können, Funktionen,
die überwiegend niemand braucht, die niemand nutzt,
die aber mitbezahlt werden müssen.

Die Bedürfnisse der Verbraucherinnen und Verbrau-
cher müssen sehr viel stärker in Forschung und Entwick-
lung einfließen. In ihrer aktuellen Ausgabe testet die
Stiftung Warentest erstmals Seniorenhandys. Wie lange
hat es gedauert, bis hier einem Markt, der durch die de-
mografische Entwicklung längst entstanden war, Rech-
nung getragen wurde? Im Jahre 2050 wird es statt
4 Millionen 10 Millionen Menschen geben, die über
80 Jahre alt sind. Es darf keine digitale Spaltung der Ge-
sellschaft geben. Technik darf kein Selbstzweck sein. Sie
muss das Leben der Menschen erleichtern, Teilhabe er-
möglichen und nicht Ausgrenzung produzieren.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


Informations- und Kommunikationstechnologie soll
Innovation, Fortschritt, neue Arbeitsplätze, Umsatz, Er-
leichterungen im Alltag und einfach auch Spiel und Spaß
bringen. Das gelingt dann, wenn bei Forschung und Ent-
wicklung diejenigen nicht vergessen werden, die die
Produkte kaufen und nutzen sollen. In diesem Sinne
wünsche ich der CeBIT weiterhin einen großen Erfolg.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614732000

Das Wort hat der Kollege Michael Kretschmer für die

Unionsfraktion.


Michael Kretschmer (CDU):
Rede ID: ID1614732100

Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

Herren! Ich glaube, wir können stolz sein, dass in
Deutschland eine so gewaltige und starke Messe wie die
CeBIT stattfindet.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

Es ist gut, dass wir darüber im Deutschen Bundestag ein-
mal diskutieren.


(Ulrike Flach [FDP]: Na ja!)

– Frau Kollegin Flach, wir sollten heute der Frage nach-
gehen: Welche Bedeutung hat diese Messe eigentlich für
die deutsche Politik? Es wäre ein Zeichen von Seriosität
und inhaltlicher Schwere gewesen, wenn sich die Oppo-
sition daran beteiligt und nicht einfach nur kritisiert
hätte, dass wir diese Debatte heute führen.


(Ulrike Flach [FDP]: Was möchten Sie denn bitte schön inhaltlich debattieren?)


Das ist in der Tat ein bisschen einfach und billig, Frau
Flach.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Ja, genau! Aber für Sie! – Manfred Grund [CDU/CSU]: Mit anderen Worten: Das war flach! – Jörg Tauss [SPD]: Es fehlte die gedankliche Schwere!)


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(C (D Eines ist klar: Die Entwicklungen im IT-Bereich haen das Leben der Menschen in diesem Land und auf der anzen Welt so sehr beeinflusst und verändert wie kaum twas anderes, und sie haben das Leben in vielen Fällen infacher und preiswerter gemacht. Viele Probleme, uch im Bereich der Medizin, wären nicht zu lösen geesen, hätten uns nicht die umfassenden IT-Möglichkei en zur Verfügung gestanden. Deswegen ist es gut und ichtig, dass die Bundesregierung mit dem Aktionsproramm „Informationsgesellschaft Deutschland 2010“ nd mit dem Programm des Bundesforschungsministeiums „IKT 2020“ starke Akzente setzt und sehr viel eld investiert. Meine Damen und Herren, wir wollen, dass Deutschand auf diesem Sektor wie zum Beispiel im Bereich der nternehmenssoftware und bei vielen anderen kompleen Anwendungen weiterhin führend ist. Die Spezialität eutschlands besteht ja darin, komplexe Systeme und nwendungen zu „handeln“. Das ist eine der wesentli hen Fähigkeiten, die deutsche Ingenieure haben. Auf iesem Gebiet sind wir gut, auch deshalb, weil wir hier eurer sein können als andere. In dieser Disziplin wird renzüberschreitend gearbeitet; das gilt für die Medizin, ie Automobilindustrie, die Automatisierungstechnik nd viele andere Bereiche. Für die IKT-Branche ist Deutschland weltweit der rittgrößte Markt. Mehr als jeder zweite in Europa herestellte Halbleiter ist „made in Germany“ und kommt us Dresden; darauf sind wir stolz, und das zu Recht. achsen ist die Schmiede der Mikroelektronik. (Ulrike Flach [FDP]: Haben Sie sich schon einmal angesehen, was zur gleichen Zeit in China los ist, Herr Kollege?)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


(Beifall bei der CDU/CSU)

Rede von: Unbekanntinfo_outline
Rede ID: ID1614732200

Frau Kollegin Flach, jeder dritte Prozessor, der welt-
eit produziert wird, kommt aus Dresden.


(Ulrike Flach [FDP]: Es sei Ihnen ja gegönnt!)


as ist so, weil dort kluge Menschen leben. Vor allen
ingen aber ist das so, weil dort durch eine kluge Politik
ber einen langen Zeitraum die richtigen Schwerpunkte
esetzt wurden, weil wir dort in Forschung und Entwick-
ung investiert haben und weil wir die Möglichkeit ha-
en, über das Beihilferegime Unternehmensansiedlun-
en zu unterstützen; das ist ein entscheidender Punkt.


(Jörg Tauss [SPD]: Und weil auch der Bund etwas getan hat!)


Die verschiedenen Bundesregierungen haben diesen
tandort in allen Legislaturperioden seit 1990 unter-
tützt; das ist vollkommen richtig. Das müssen wir
llerdings auch in Zukunft tun. Dafür muss auf europäi-
cher Ebene ein geeigneter Beihilferahmen geschaffen
erden. Derzeit heißt es dort allerdings, dass wir keine
ubventionen zahlen dürfen. Man will verhindern, dass
ich die europäischen Staaten durch die Zahlung von
ubventionen einen Konkurrenzkampf liefern.






(A) )



(B) )


Michael Kretschmer
Eines ist aber klar: Die IT-Industrie und der Bereich
der Mikroelektronik hat im Wesentlichen nichts mit
Europa zu tun. Das ist ein Wettbewerb zwischen Ame-
rika, Europa und Asien. Wir müssen unseren Standort fit
halten. Aus diesem Grunde diskutieren wir derzeit auf
europäischer Ebene, wie es im Hinblick auf das Beihilfe-
regime gelingen kann, wettbewerbsfähig zu bleiben. Ich
bitte die Bundesregierung, unsere Anstrengungen nach
Kräften zu unterstützen.

Meine Damen und Herren, Dresden bzw. Sachsen ist
ein Beispiel dafür, wie man durch eine kluge Politik auch
beim Aufbau Ost erfolgreich sein kann. 70 Unternehmen,
die auf der CeBIT vertreten sind, kommen aus Sachsen.
Heute hat die Bundeskanzlerin dort die KOMSA AG be-
sucht, ein Unternehmen aus Chemnitz mit 1 000 Be-
schäftigten. Diese Firma war vor 15 Jahren noch sehr
klein. Damals arbeiteten dort nur eine Handvoll Leute.
Heute hat dieses Unternehmen 1 000 Beschäftigte, es
macht einen gewaltigen Umsatz, und 40 Prozent seiner
Führungskräfte sind Frauen. Das ist eine wirkliche Er-
folgsgeschichte. Darauf sind wir stolz. Das muss man
hier auch einmal feststellen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


All diejenigen, die gerade applaudiert haben, freuen
sich mit mir über unsere Erfolge beim Aufbau Ost; das
ist auch gut so. Hier wollen wir weiterhin Akzente set-
zen. Ich glaube, die CeBIT und die Entwicklungen im
IKT-Bereich machen deutlich, dass man dann, wenn
man kluge Ideen hat und eine kluge Politik betreibt, im
Sinne des Standortes Deutschland erfolgreich sein kann.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614732300

Das Wort hat der Kollege Heinz Schmitt für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



Heinz Schmitt (SPD):
Rede ID: ID1614732400

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

Liebe Kollegen! Die CeBIT – wir haben es mehrfach ge-
hört – hat gestern begonnen. Diese Messe bringt in die-
sem Jahr 6 000 Aussteller aus 77 Ländern zusammen.
Das zeigt, dass Deutschland weiterhin ein wichtiger
Standort, der Leitstandort für die IuK-Technologien ist.
Es wird geschätzt, dass das Wirtschaftswachstum der
Branche dieses Jahr bei 1,6 Prozent liegen wird. Der
Jahresumsatz wird bei ungefähr 145 Milliarden Euro lie-
gen. Einen weiteren wirtschaftlichen Schub wird sicher-
lich das DVD-Nachfolgeformat Blu-Ray bringen.

Ein weiterer Wachstumstreiber, sagt der Präsident der
BITKOM, Dr. August-Wilhelm Scheer, werden dieses
Jahr besonders energiesparende und umweltfreundliche
IT-Geräte sein. Das ist sicherlich einer der Gründe dafür,
dass Green IT ein Schwerpunktthema der diesjährigen
CeBIT ist. Laut BUND ist der Stromverbrauch von IT-
Geräten für 43 Prozent der CO2-Emissionen in Deutsch-
land verantwortlich. Handy, Computer, Fernseher – mo-
derne Informationstechnik benötigt immer mehr Ener-
gie.

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(C (D IBM-Deutschland-Chef Martin Jetter hat es auf den unkt gebracht: Um den Energieverbrauch vom Wirtschaftswachstum zu entkoppeln, müssen wir quer durch alle Wirtschaftsbereiche energieeffiziente Produkte konstruieren, produzieren, nutzen und ein ganz wichtiger Punkt – recyclen. Und dies ist nur mit innovativer Hightech machbar. oderne Informationstechnik und Umweltschutz müsen also miteinander kombiniert werden. Davon profiiert die Umwelt; mit Green IT lässt sich aber auch viel eld verdienen bzw. viel Geld einsparen. Der Präsident der BITKOM, Herr Scheer, hat in einer ressemitteilung darauf hingewiesen, dass sich ein „grües“, das heißt energieeffizientes Rechenzentrum allein urch die Stromeinsparungen bereits nach zwei Jahren echnet. Umweltschutz im Betrieb schlägt sich also auch n der Bilanz positiv nieder. Dass umweltfreundliche IT-Produkte beim Verbrauher gut ankommen, zeigt eine aktuelle Umfrage, der zuolge die Deutschen bereit wären, 20 Prozent mehr zu ahlen, wenn sie dafür umweltfreundliche IT-Produkte ekommen. Von der Entwicklung bei Biolebensmitteln ann die IT-Branche lernen, dass mit nachhaltigen Proukten gutes Geld zu verdienen ist. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


Dass noch viel zu tun ist, damit IT-Produkte umwelt-
reundlicher werden, zeigt sich besonders beim Thema
tand-by. Der Stand-by-Betrieb elektrischer Geräte be-

astet die Umwelt mit 10 Millionen Tonnen CO2 und
ostet die privaten Haushalte ungefähr 2,3 Milliarden
uro pro Jahr – Kosten, die vermeidbar sind. Besonders
rgerlich sind Geräte, die sich nicht ausschalten lassen.
azu gehören Produkte mit dem sogenannten Schein-aus-
odus. Der BUND hat den Energieverbrauch von Tin-

enstrahldruckern im Aus-Modus gemessen. Die Ergeb-
isse sind für viele Hersteller wenig schmeichelhaft. Be-
onders schlimm sind Geräte, bei denen man, weil die
ontrolllämpchen ausgeschaltet sind, gar nicht merkt,
ass sie immer noch Strom verbrauchen. Dieser schlei-
hende Stromverbrauch kann sich über die Lebensdauer
ines Druckers auf 100 Euro summieren – teuer für den
erbraucher und schlecht für die Umwelt.

Abhilfe gegen solche Stromverschwender bieten, wie
ir schon gehört haben, besondere Siegel. Der Energy
tar wäre eine Möglichkeit, Geräte auszuzeichnen, die

m Stand-by- bzw. im Schein-aus-Modus höchstens
Watt verbrauchen. Aber auch diese 3 Watt sind noch

u viel.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Es geht aber auch darum, Computer, Handys ohne
efährliche Stoffe zu produzieren. Denn Halbleiterpro-
ukte enthalten immer Galliumarsenid und andere hoch-
efährliche Stoffe, die trotz Elektroschrottverordnung
icht immer vorschriftsgemäß entsorgt werden. Es geht






(A) )



(B) )


Heinz Schmitt (Landau)

also auch um eine umweltbewusste Entsorgung des an-
fallenden Elektroschrotts.

Meine Damen und Herren, Deutschland ist, was die
Umwelttechnik angeht, immer noch weltweit führend
und wird es noch lange Zeit bleiben. Der Informations-
und Kommunikationsmarkt ist ein riesiger Markt. Er
wird weiterhin – wir haben es heute schon mehrfach ge-
hört – anwachsen. Wir, die Politiker und die Unterneh-
men, sollten dafür sorgen, dass unser Know-how in der
Umwelttechnik noch viel stärker in diesen boomenden
Markt eingebracht wird. Das wäre gut für die Umwelt,
gut für die Wirtschaft und am Ende natürlich gut für die
Verbraucher.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


Ich denke, wir setzen mit der heutigen Diskussion an-
lässlich der CeBIT ein wichtiges Signal. Ich könnte mir
vorstellen, dass man unsere Debatte jetzt auf mancher
Großleinwand auf der CeBIT verfolgt.


(Ulrike Flach [FDP]: Die haben auf Sie gewartet!)


– Ich gehe einmal davon aus, dass wir dort wahrgenom-
men werden, egal wie gut die Beiträge waren. Wir ma-
chen nämlich deutlich, dass uns dieses Thema wichtig
ist.

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614732500

Das Wort hat der Kollege Professor Dr. Heinz

Riesenhuber für die Unionsfraktion.


(Jörg Tauss [SPD]: Jetzt noch ein bisschen Begeisterung! – Manfred Zöllmer [SPD]: Jetzt muss Schwung hineinkommen!)



Dr. Heinz Riesenhuber (CDU):
Rede ID: ID1614732600

Frau Präsidentin! Meine lieben Kollegen! Herr

Schmitt, über Ihre Botschaft an die CeBIT habe ich mich
besonders gefreut. Ich bin sicher, dass das hier allge-
meine Begeisterung ausgelöst hat.

Was wir hier heute diskutieren, ist – entgegen der Be-
fürchtung des Kollegen Volker Beck – eine durchaus in-
teressante Debatte geworden.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Selbst von Ihnen, Herr Hettlich, habe ich einiges gelernt.
Ich habe das mit Vergnügen gesehen.

Nun hat Frau Flach eingangs die Frage gestellt, wa-
rum wir eigentlich über eine Messe reden, die von Pri-
vaten veranstaltet wird. Ich muss sagen: Ja, IT findet bei
den Privaten statt. Wollen Sie es lieber vom Staat haben?


(Beifall bei der CDU/CSU – Heiterkeit bei der SPD)


Es ist nicht unsere Aufgabe, die Zukunft zu erfinden. Es
ist aber unsere Aufgabe, die Voraussetzungen dafür zu
schaffen, dass diejenigen in der Wirtschaft und in der
Wissenschaft, die die Arbeit für die Zukunft machen

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(C (D ollen, dies tun können. Da haben wir noch nicht alles rreicht; das weiß ich schon. (Ulrike Flach [FDP]: Dann schmücken Sie sich doch nicht mit fremden Federn!)


enn wir alles erreicht hätten, brauchten wir nicht hier
u sein. Wir machen Politik, weil wir noch um einiges
eiterkommen wollen.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Wir haben für die Voraussetzungen, die der Staat
chaffen kann, bereits einen vernünftigen Weg einge-
chlagen. Die Bundesregierung in ihrer weitschauenden
eisheit ist genau an den richtigen Themen dran. Zu den

oraussetzungen, die der Staat hier schaffen kann, ge-
ört, dass er Rahmen setzt.


(Ulrike Flach [FDP]: Er sollte!)


r kann über Standardisierung sprechen. Er kann Recht
n diesem Bereich setzen. Er kann über Digital Rights

anagement entscheiden.


(Ulrike Flach [FDP]: Er sollte es tun!)


r kann Urheberrecht schaffen. Er kann Normen und
tandards international vereinbaren. Überall ist man da
ran.

Der Staat kann Programme machen, die die Unterneh-
en fördern. Hier haben mehrere Redner mit Begeiste-

ung erwähnt, dass wir für die kleinen und mittleren Un-
ernehmen eine Vielzahl von maßgeschneiderten und
ntelligenten Programmen haben.


(Ulrike Flach [FDP]: Was ist mit FuE?)


ch finde, es ist eine vorzügliche Sache, dass wir uns hier
o einig sind. Wenn wir uns bei allen Techniken so einig
ären, was glauben Sie, wie schwungvoll Deutschland

n die Zukunft marschieren würde.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Wenn der Streit nur noch darum geht, wie man so et-
as am besten macht, dann haben wir eine andere Welt.

ch sehe mit Vergnügen, dass das, was die Bundesregie-
ung mit allgemeiner Unterstützung – wie ich feststelle –
oranbringt, tatsächlich wirkt. Wir haben einige Sachen,
ei denen es langsam voranging. Bei der Maut sind wir
rst etwas gestolpert. Aber jetzt ist es ein Erfolgspro-
ramm und ein glanzvolles Projekt mit internationaler
pitzentechnik. Bei E-Government können wir noch ein
isschen von anderen lernen.


(Beifall bei der FDP)


ber der Riesenvorteil, von anderen lernen zu können,
iegt darin, dass es sehr viel schneller geht, als wenn wir
lles selber erfinden müssten.

Bei E-Health führen wir mit der Gesundheitskarte in
aden-Württemberg einen Feldversuch durch. Die Sa-
he läuft in einer ermutigenden Weise. Das geht dann
eiter bis zum Disease Management – das heißt nun lei-
er so –, also bis zum Management von Krankheiten,
nd bis zur Telemedizin. Das eröffnet eine ganz neue
elt von Hilfe für die Menschen. Das sind Dienstleis-

ungen, die neue Märkte schaffen. Das heißt, aus dem,






(A) (C)



(B) )


Dr. Heinz Riesenhuber

was der Staat in vielfältiger W
die Privaten etwas machen.


(Beifall bei der CDU/ Wir sagen den Privaten nicht, wollen sie nicht daran hinder wollen. Das ist der entscheide (Beifall bei der CDU/ Damit haben wir mit der R turmprojekten, der gezielten F ellschaft, in der Wissen den verfügbar ist und in ehen kann. Es kommt zu Gewissens. Bei diesem stoffe und Energie vert; es basiert vielmehr auf Auskunft von Experten raxis ist sie gelegentlich sofern bleibt Hoffnung. CSU und der SPD)


als strategische Linie vertreten, und der gesamten Zu-
sammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und
Politik ein System aufgebaut, das das gesamte Gebiet
voranbringt. Von der Initiative D 21 bis zu den IT-Gip-
feln wird das Thema mit den Betroffenen so diskutiert,
dass jeder in seinem Bereich die Rahmenbedingungen
kennt und daran mitwirkt, dass der richtige Weg be-
schritten wird.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


Hier entsteht eine Welt, die wir noch nicht kennen
und nicht prognostizieren können.


(Ulrike Flach [FDP]: Richtig!)

Das Wichtigste, das passieren wird, liegt ohnehin jen-
seits jeder Vorausschau. Zum Beispiel hat niemand den
Walkman vorhergesehen. Da ist jemandem etwas einge-
fallen, mit dem er die Wirklichkeit verändert hat.


(Ilse Aigner [CDU/CSU]: Gute Idee!)

Wie man die Zukunft angeht, ist kein Thema, das der

Staat vorgeben kann. Wir müssen nur denjenigen einen
Rahmen bieten, die Ideen und Unternehmungsgeist ha-
ben, und ihnen helfen, dass sie bei guter Laune bleiben.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


Zurzeit erleben wir einen schwungvollen Aufbruch in
eine neue Wissensgesellschaft. Auf der CeBIT sind Sys-
teme zu sehen, die zusammenwachsen. Telefon, Fern-
sehen und Computer wachsen zu einem einzigen System
zusammen. Mit einem Handy kann man fotografieren
und sogar telefonieren, so unwahrscheinlich das klingt.


(Heiterkeit bei der CDU/CSU und der SPD)

Man kann damit E-Mails austauschen und rechnen. Es
kann alles, was von ihm verlangt wird.

Die Systeme wachsen zusammen. Was Sie an Dienst-
leistungen brauchen, können Sie sich aus einem Teich
herausfischen, in dem alles zusammengeflossen ist. Da-

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Berichtig


(C ist wie folgt zu lesen: „Wenn wi endlich einmal die Steuerhinte tung zu nehmen und die Anzahl höhen, dann hätten wir auch me (D Durch die von uns aufgelegten nationalen Programme ur Förderung junger Frauen – diese Programme sind ir ungemein sympathisch – werden wir noch einen anzen Pool an Intelligenz, die wir noch nicht in die geeinsamen Aufgaben einbezogen haben, erschließen önnen. Auch dies ist ein prächtiger Schritt. Wenn wir die notwendigen Voraussetzungen in der issenschaft, Wirtschaft und Organisation schaffen, ann ist es entscheidend, dass wir dies mit frohem Mut nd einem zuversichtlichen Geist angehen. Diesen Geist ann man auf der CeBIT erleben. Die Menschen sind röhlich. Sie haben Freude an der Arbeit und gehen mit ut und Unternehmungsgeist an die Aufgaben heran. ieser Geist, die Aufgaben mit Vernunft, Fröhlichkeit nd Entschlossenheit zu bewältigen und etwas aus unseer gemeinsamen Zukunft zu machen, strahlt bis in die ebatten dieses hochehrwürdigen Parlaments aus. (Manfred Grund [CDU/CSU]: Bis zur Opposition!)


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


n diesem Geist erkennen auch die anderen Partner,
ass Deutschland, weil es an seine Zukunft glaubt, mit
reude vorangeht, mit Ideen die Wirklichkeit mitgestal-

et und daraus eine gute Zukunft für uns selbst und die
nderen schafft.


(Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)



Petra Pau (DIE LINKE.):
Rede ID: ID1614732700

Mit diesem optimistischen Redebeitrag ist die Ak-

uelle Stunde beendet.

Wir sind damit am Schluss unserer heutigen Tages-
rdnung.

Ich berufe die nächste Sitzung des Deutschen Bun-
estages für morgen, Donnerstag, 6. März 2008, 9 Uhr,
in.

Die Sitzung ist geschlossen.